Ski bei den Wikingern
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Eintrag #1 vom 09. Mai. 2001 16:44 Uhr
Sebastian Maus
Hey, da ich Wintersportler bin und einen Wiki dar stelle, kam mir der Gedanke mir ein paar Ski zu bauen. Hat vielleicht jemand eine Beschreibung oder anderes Material über Länge, Material, Bindung und Belag? Für Informationen wäre ich sehr dankbar! Nun hoffe ich auf ein paar Einträge die mich weiter bringen.
In Ehre euer Herger
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Eintrag #2 vom 09. Mai. 2001 17:26 Uhr
Tim Limmer
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hi, Es gibt eine göttin die skia (o.ä.) genannt wird. sie wird dargestellt mit ski (vorne hoch gebogen und bogen). hatte mal eine darstellung in der hand, da ich mich interessierte wie die sich auf schnee fortbewgt haben. schneeschuhe sind wohl erst mit den indianern bzw inuit gekommen. über "skischuhe" und die art der bindung habe ich allerdings überhauptnix gefunden :-( ich denke mal, die ski der damaligen zeit sind eher zu vergleichen mit langlauf (halt breiter) als mit alpinen, da sie ja eher dem tansport als der freizeitbeschäftigung galten… kann mal versuchen die darstellung von skia wieder zu finden, war allerdings nicht mein material und weiss nicht mehr von wem ich das buch hatte. die götter auf deinem weg und das segel voll wind,
Tim aus Hof
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Eintrag #3 vom 09. Mai. 2001 20:52 Uhr
Klaus-Peter Althaus
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Hy alle zusammen. Also die Göttin heißt Skadi, und war die Frau von Njörd dem Meeresgott und Vater von Frey und Freya. Sie lebte ursprünglich ind den Bergen und Wäldern, in denen Njörd das Leben unerträglich fand. Das gleiche behauptete sie von seiner Heimat am Meer. Da nun keiner auf Dauer in des anderen Heimat leben wollte, schloßen sie einen Kompromiss und lebten jeweils eine Woche in den Bergen und eine Woche am Meer. Soviel zu Skadi. In Bezug auf das Ski fahren hab ich im Buch: Sehen Staunen Wissen, Wikinger Die Seefahrer, Krieger, Händler, Schiffsbauer und Handwerker aus dem hohen Norden auf Seite 40 eine Abbildung mit folgender Unterschrift gefunden: "Noch im 16. Jhdt. benutzten diese Schweden wie die Wikinger nur einen Ski." Herger, ich werde dir das Bild der Ski fahrenden Schweden und das von Skadi rübermailen.
Gruß Vierauge
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Eintrag #4 vom 09. Mai. 2001 22:22 Uhr
Stefan Breu
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Hi! Also afaik fahren die Samen (Lappländer) traditionell mit zwei Ski (Bindung ein Vorläufer des Telemarksystems?), aber nur einem Stock, habe ich auch schon als Kombination aus Skistock und Bogen (!) gesehen. Aber Lappland ist ja nicht gleich Wikingien.
Stefan
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Eintrag #5 vom 10. Mai. 2001 16:10 Uhr
Sebastian Maus
Hey, erst mal vielen Dank für eure Antworten! Die Wikinger trieben sicherlich euch Handel mit dem Samen. Zum anderen wird der Gott Uller ebenfalls mit Skiern und Bogen dargestellt. Was den Fahrstill anbelangt so wird es wohl dem traditionellem Telemarkstill ähneln. Der wird nur mit einem Stock, der ca. der Länge des Fahrers etspricht, gefahren. Wobei ich mir nicht vorstellen kann das der Stock auch als Bogen fungieren soll, da er bei Kurven und beim Bremsen in den Boden gesteckt wird. Aber für Belehrungen bin ich offen.
mfG euer Herger
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Eintrag #6 vom 10. Mai. 2001 16:47 Uhr
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Wenn der Stab schon als Waffe verwendet werden sein soll, dann liegt vielleicht eine Verwechslung vor, und gemeint war eine Stabschleuder ? Die Schlaufe am oberen Ende dürfte beim fahren nicht behindert haben, und stabil kann der Stab sein, soviel beliebt, da er auch für die Schleuder starr ist. Leider kenne ich mich weder mit hist. Skifahren noch mit Wikingern aus, deshalb seht das nur als Diskussionsansatz.
Gruß, Ivain
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Eintrag #7 vom 10. Mai. 2001 17:36 Uhr
Rolf Schubert
Hallo, ich behaupte jetzt einmal das ich mich mit Wikingern auskenne Skier gab es schon im Bronzezeitlichen Nordskandinavien. Mind. 100 Exemplare aus allen prähist. Epochen wurden in Finnland gefunden wobei etwa 30 aus der Wikingerzeit stammen. Die Skier konnten bis zu 2 Meter lang sein und wurden aus Kiefernholz gefertigt. Kiefernholz deswegen, weil die natürlichen Harze in dem Holz die unterseite der Skier "schmierten" und sie deshalb leichter über den schneebedeckten Boden glitten. Leider habe ich keinerlei Hinweise darauf ob mit einem oder zwei Stöcken gefahren wurde. Die Bindung bestand vermutlich aus Lederriemen mit dem der Fuß auf dem Ski fixiert wurde. Noch am Rande erwähnt: Die Schlittschuhläufer bewegten sich übrings mit ein oder zwei, mit Eisenspitzen, versehenen Stöcken über das Eis Quelle: Bildatlas der Weltkulturen, Die Wikinger, Bechtermünz Verlag, ISBN 3-86047-789-7
Rollo Rolfson, Lodur Sippe
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Eintrag #8 vom 10. Mai. 2001 18:22 Uhr
Stefan Breu
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Hi, nochmal zu dem Bogen/Skistock-Hybrid, auch wenn´s etwas off topic ist, weil´s ja bestimmt keine typische Wiki-Waffe war … Hab den Artikel leider nicht mehr gefunden,(vielleicht im Netz, vielleicht in einer Uraltausgabe von "Traditionell Bogenschießen"), aber aus dem Gedächtnis: Da ging es um einen Typen in N-Schweden, der auf historischer Grundlage Bögen baut. Das primitivste Modell eines Samen-Bogens war ein frischer Fichtenast mit einer Schnur. Der Skistockbogen war -glaube ich- aus Birke, z.T. mit Rinde und ebenfalls nur wenig "spanend" bearbeitet, also ziemlich klobig, dafür halt aus einem eher labberigen Holz. Mit solchen Bögen würde ich nicht Bären ärgern, sondern mit stumpfen (Blunt) Pfeilen Vögel und Lemminge erlegen (vmtl. durch Schock, Herzinfarkt ;-) ). Dann hatte der Birkenschießknüppel am unteren Ende einen Teller aus einem rundgebogenen Ast mit einem Geflecht darin. Auf einem Foto hat der Bogenbauer dann geschossen, der Teller blieb am Bogen! Wie weit diese Konstruktion taugt und ob es wirklich weitreichend historisch in Lappland so gehandhabt wurde, möchte ich nicht beurteilen. Behauptet wurde es jedenfalls. Aber es könnte natürlich auch eine Idee in einer langen Winternacht gewesen sein. Ich habe aber mal einen (skandinavischen)Film gesehen, der einen Konflikt zwischen Lappen -äh, Samen- und Wikingern zum Thema hatte. Dort hatten die Skistöcke der Ureinwohner zum Teil die Funktion von Speeren, waren also mit Spitzen versehen. Ist aber beides weder aus wissenschaftlichen Quellen, noch hart am Thema. Aber vielleicht trotzdem mal interessant? Gibt bestimmt in Skandinavien Ski-Museen, die dazu mehr wissen!
Stefan
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Eintrag #9 vom 14. Mai. 2001 16:42 Uhr
Sebastian Maus
Hey, habe da noch eine Frage. Muss das Holz dafür frisch sein oder geht auch abgelagertes? Woher bekommt man frisches Kiefernholz, wenn man dieses benötigt? Und wie bekommt man die Biegung in den Ski?
Eine ruhige See und gewinnbringenden Handel wünscht auch Herger.
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Eintrag #10 vom 15. Mai. 2001 09:25 Uhr
Mike Wendl
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HIHI Sebastian! Zum Biegen der Latten: Trockenes, abgelagertes Holz; die Sorte ist eigentlich egal, es geht auch Fichte, obwohl die wegen ihrer fasrigen Struktur nicht so gut geeignetist, denn ohne Lackieren der "Ski" quellen die Holzfasern auf und bremsen dann ungemein bzw der Schnee bleibt zentmeterdick unten an der Lauffläche kleben. Laubhölzer haben nicht so das Problem, sind aber teurer. Zum Biegen: Die Lattenspitzen über Wasserdampf längere Zeit (min. 30 min) weichdämpfen und dann in eine vorgefertigte Preß-Schablone (2 Holzblöcke mit Trocknungsbohrungen, die mit der erforderlichen Krümmung ausgesägt wurden und genau aufeinander passen) spannen und bis zur Trocknung der Latten (Dauer temperaturabhängig) mit Spannbacken gepresst lassen. Die trockenen Latten noch nachbearbeiten (schleifen,einwachsen, polieren), die Lederbindung draufgenagelt, Fertig Ski Heil [wahlweise Hals und Beinbruch ;-) ] Und schöne Grüße aus Bayern (bei mir zu Hause liegt noch ein bißchen Schnee) Gott zum Gruße
Luitold de Pleyen
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Eintrag #11 vom 21. Mai. 2001 09:36 Uhr
Ruth
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Hallo, bin gerade beim Stöbern in meinen Büchern über etwas Interessantes gestolpert: Aus dem Reisebericht Abu Hamid al-Gharnati (1080-1169) über das Gebiet des nördlichen Polarkreises: Der Weg zu diesen Völkern ist ständig von Schnee bedeckt. Deshalb schnallen sich die Leute beschlagene Bretter unter die Füße, die eine Elle lang und eine Hand breit sind und deren Spitzen und Enden nach oben gebogen sind, und in der Mitte haben sie eine Lasche, durch die der Wanderer seinen Fuß steckt. Dort befindet sich ein Loch, an dem Lederriemen angebracht sind, die man um die Füße bindet, und ein langer Strick nach Art von Pferdezügeln, der die beiden Hölzer miteinander verbindet. Der Mann hält diesen in seiner Linken und ergreift mit der Rechten einen langen mannshohen Stock, an dessen unterem Ende ein mit Wolle gefüllter Stoffball angebracht ist, der leicht und so groß wie ein Menschenkopf ist. Diesen Stock stößt er in den Schnee und drückt ihn nach hinten wie ein Schiffer (mit dem Ruder) es in seinem Boot macht; und so bewegt er sich schnell auf dem Schnee vorwärts. Ruth
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Eintrag #12 vom 21. Mai. 2001 17:02 Uhr
Sebastian Maus
Hey, eine Elle sind doch so ungefär 30-40 cm oder? Wenn dem so ist so müssen die Dinger ganz schön wacklig beim Fahren gewesen sein. Wobei sie dann aber bei Steigungen und matschigem Schnee leichter zu handhaben sind. Wobei sie dann wie Schneeschuhe funkitonieren müßten.
Eine ruhige See und gewinnbringenden Handel wünscht auch Herger.
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