Eintrag #1 vom 10. Sep. 2004 08:48 Uhr
Stefan Moriat
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Ich bearbeite ein Schwert mit folgender Inschrift: N E D ? I E D I. Das Fragezeichen steht für einen unleserlichen Buchstaben, vielleicht ein I.
Kennt jemand die Bedeutung der Inschrift? Ist das Schwert auf Grund > der Inschrift zu datieren (13. Jh.?)?
Stefan Moriat
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Eintrag #2 vom 10. Sep. 2004 09:55 Uhr
Peter Müller
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Hallo Stefan,
Du bist Restaurator? Sammler?
Eine Kapazität auf diesem Gebiet ist Dr.Geibig auf der Veste Coburg:
sekretariat [at] kunstsammlungen [dash] coburg [dot] de , der normalerweise immer ein offenes Ohr für solche Sachen hat. Sollte er Dir nicht weiter helfen können, wirds schwierig werden auf dieser Welt :-))
Gruß
Peter
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Eintrag #3 vom 11. Sep. 2004 16:37 Uhr
Arno Eckhardt
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Hallo Stefan
Es gibt eine ganze Reihe solcher Schwerter mit ähnlichen Inschriften. Ich bin mir sicher, das es sich dabei um den unbedarften Versuch eines Analphabeten handelt, den Lateinischen Spruch "in nomine domine" (Im Namen des Herrn, wenn mein Latein auch nur halbwegs taugt).
Es war durchaus nicht unüblich, "magische" Formeln und Sprüche, in diesem Fall aus dem damals neuen Glauben, einfach zu zitieren. Auch die Schrift selbst war ja relativ neu und galt sicherlich ebenfalls zumindest als "kryptisch" und somit "Chick". Sagen zumindest die Historiker…
Ich persönlich glaube das auch.
Bei manchen Waffen ist z.B. auch ein "N" spiegelverkehrt eindamasziert bzw. tauschiert. Eines ist mir sicher Bekannt mit der Inschrift "INOMINED" mit verkehrtem "N".
Zeitlich liegen wir da irgendwo zwischen dem 11. und 13. Jhdt. (Europäische Hieb- und Stichwaffen, eines der ersten 5 Schwerter in diesem Buch)
Die Inschrift kommt wie gesagt häufig vor, ähnlich den bekannteren "Ulfbereth" oder "Ingelrii" Inschriften, deren Vorkommen sich über einen ähnlichen Zeitraum erstreckt. Es wird spekuliert, ob es sich bei letzteren um "Markennamen" handelte, die oft kopiert wurden…
Man muß allerdings dazu wissen, das es für die meisten Schwerter mit dien genannten Inschriften keine sichere Datierungsmöglichkeit mehr gab.
Herr Geibig könnte auch hier tatsächlich noch weiterhelfen.
Euer Traumschmied
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Eintrag #4 vom 13. Sep. 2004 16:11 Uhr
Peter Graumann
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Abgesehen davon wurden häufig die Anfangsbuchstaben eines Satzes aus der Bibel oder eines "Zauberspruches" genommen und aneinandergefügt. Diese Buchstabenkombinationen können wir heute kaum noch entziffern! Gerade "NED" kommt nicht selten vor! Und solche Inschriften gibt es zu fast ALLEN Zeiten, wobei sie ab dem 13. Jahrhundert zunahmen.
Das Schwert sollte - sofern es sich um ein komplettes Stück handelt - sehr leicht anhand der Gefäß- und Klingenform zu datieren sein.
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Eintrag #5 vom 30. Mai. 2005 19:25 Uhr
Carsten Scheffer
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Vieleicht ein wenig Off Topic,aber trotzdem sehr interessant ist dieser Link:
Hagen von Scutemere
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