Schwert in Fluss gefunden
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Eintrag #1 vom 03. Jul. 2006 19:37 Uhr
Thorben Frener
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Hallo Leute.
Ich habe am 2.7. ein Schwert in der Ruhr, unserem hiesigen Fluss, gefunden. Allerdings wurde mir geraten, dies nicht der Behörde oder sonst jemandem zu melden, da ich es sonst los werden würde. Jetzt haben sich aber mein schlechtes Gewissen wegen der Verrottung und meine Neugier wegen des Alters und des Besitzers eingeschaltet und mich zu diesem Eintrag gezwungen.
Beschreibung: Lederumwickelter Griff, Leder án einigen Stellen abgewetzt.
Stark verrostet, etwa 1.80 Meter lang
Unterhalb der diesigen Burg, der Burg Isenberg/Isenburg , gefunden.
Dankeschön schonmal im vorraus.
thorben
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Eintrag #2 vom 03. Jul. 2006 20:08 Uhr
Roland Schulz
1,80 Meter lang? Lederumwickelter Griff, bei dem das Leder nur an einigen Stellen abgewetzt ist?
Lag zufällig noch ein Karorockträger mit Rückentragegestell daneben? Oder wenigstens die Reste? ;-)
Ne, im Ernst. Melde es dem nächsten Museum und beruhige dein schlechtes Gewissen, Thorben.
Gruß,
Roland
Leben und Handwerk
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Eintrag #3 vom 03. Jul. 2006 23:13 Uhr
Thorsten
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Hallo Torben,
bitte melde Dich doch hierzu bei Dr. Detlef Hopp, das ist der Leiter der Stadtarchäologie/Denkmalbehörde in Essen. Seine E-Mail ist sta65adv [at] essen [dot] de. Die Stadtverwaltung sollte Dich auch telefonisch weitervermitteln können. Ich finde es löblich, daß Du Deinen Fund an die entsprechenden Stellen weiterleiten willst.
Und die Leute, die Dir gesagt haben, daß Du ein Fundstück behalten sollst, sollten sich mal mit den entsprechenden Rechtsvorschriften auseinander setzen. Von den Problemen, die man mit hier in Deutschland mit Raubgräbern u.ä. hat mal ganz zu schweigen.
Bis denn
Thorsten
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Eintrag #4 vom 04. Jul. 2006 10:22 Uhr
Ingo Ludwig
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Es scheint schon verwunderlich, warum noch das Leder am Griff erhalten ist (nach so "langer" Zeit) - vielleicht tatsächlich ein Schwert, welches im Rahmen einer "Geschichts-Veranstaltung" in den Fluss geworfen wurde???
Bin ebenfalls sehr gespannt, was dabei herauskommt. Wäre toll, wenn Du uns hier auf dem laufenden hälst (evtl. auch mit link zu einem Foto des Fundstücks?)
Gruß, Ingo
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Eintrag #5 vom 04. Jul. 2006 10:27 Uhr
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Der Schlamm am Grund von Gewässern kann z.T. so sauerstofflos sein, daß er auch organische Funde vollkommen konserviert.
Wenn schas Schwert aus einer solchen Schlickkuhle stammt, erscheint es mir denkbar, daran entsprechend altes Leder zu finden.
Die Wahrscheinlichkeit der verlorenen Replik erscheint mir doch äußerst vage, da der Anteil der Leute, die eine korrekte und scharfe Replik besitzen recht gering ist, und diese sicher einiges versucht hätten, das gute Stück wiederzubekommen.
Abgesehn davon sind 1,80 schon sehr lang, diese Maße kenne ich nur für Schwerter ab der Renaissance oder gar des Historismus späterer Zeiten, was die potentielle Einlagerungszeit ebenfalls verkürzen würde.
Gruß, Ivain
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Eintrag #6 vom 05. Jul. 2006 13:40 Uhr
Ingo Ludwig
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Also von einer "korrekten und scharfen Replik" lese ich nichts in seiner Beschreibung ("Lederumwickelter Griff, Leder án einigen Stellen abgewetzt.Stark verrostet, etwa 1.80 Meter lang") und wenn das Teil in einem Fluss gefunden wurde, würde ich auf Grund der normalerweise vorliegenden Fließgeschwindigkeit nicht davon ausgehen, dass eine ausreichend starke Schlammablagerung vorliegt.
Oder es liegt so ein Sonderfall vor, wie bei den zahlreichen Schuhfunden in der Themse - dies war aber wohl in einem eher träge dahinfließenden Abschnitt, oder? Wer weiß genaueres über die näheren Fundumstände der Themse-Funde? Wäre das vergleichbar, oder ist die Ruhr ehe ein stärker strömendes und sauerstoffreiches Gewässer (bin leider nicht aus der Gegend)?
Gruß, Ingo
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Eintrag #7 vom 05. Jul. 2006 14:02 Uhr
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Ob seiner Beschreibung gehe ich mal davon aus, daß er denkt, ein altes Schwert gefunden zu haben.
Und soviel Grips, eine 3mm Schlagkante von einer scharfen Schneide, und somit ein modernes Schaukampfschwert von einem echten evtl alten Schwert unterscheiden zu können, stelle ich mir unbekannten Leute bis zum Beweis des Gegenteils aus prinzip nicht in Abrede.
Auch wenn das Gegenteil grade hip zu sein scheint.
Gruß, Ivain
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Eintrag #8 vom 07. Jul. 2006 00:06 Uhr
Thomas Schlosser
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Hallo leute
Bilder von dem Stück wäre wirklich hilfreich. Dann könnten zumindestens schon diejenigen die vielleicht etwas tiefer in der materia sind nach sichtung einschätzen aus welcher zeit oder ob nun doch nix tolles oder vielleicht doch ein orginal ist, was dazu sagen. Wäre zumindstens für den anfang hilfreich.
Ich wohne nicht weit weg von der isenburg. Mich würde es nicht wundern wenn es ein modernes schwert ist was auf irgent einem weg in den fluß geraten ist. In, um und an der burg laufen viele leute aus Larp , mittelalter und hobbyschwertkämpfer rum. Weil es da oben eben das gute ambiente gibt. Da ist die vermuteung nicht ganz so abwägig.
Aber vielleicht is es ja doch orginal. Wäre denke ich nicht blos für mich, super interessant da es um meine nachbarschafft geht.
Neugierige Grüße auf bilder
Thomas
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Eintrag #9 vom 08. Jul. 2006 12:22 Uhr
Peter Graßmann
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Warum sollte es kein originales Schwert sein?
Wie Ivain schrieb, werden organische Materialien in Gewässern oft konserviert (darum findet man auf dem Meeresgrund ja noch ganze Schiffe). In meiner Blankwaffensammlung befindet sich ein früher Nierendolch um 1300 mit komplettem Holzgriff und Resten der Lederumwicklung und definitiv ein Original. Außerdem habe ich für diverse Leute bereits Blankwaffen aus unterschiedlichen Fundkontexten bestimmt und dabei jede Menge Schwerter mit erhaltenen, organischen Griffpartien aus Gewässerfunden gesehen.
Die organischen Teile müssen jedoch schnellstmöglich konserviert werden, um den Zerfall zu verhindern. Sobald sie austrocknen kann es schon zu spät sein!
Die beste Methode, das als Privatperson zu machen, ist das Stück zunächst komplett in ein Bad aus destilliertem Wasser einzulegen und die organischen Teile später mit einer PEG-Lösung zu konservieren; das ist eine Art flüssiges Wachs (laienhaft ausgedrückt). Die Klinge kann dann nach der Entsalzung mit Paraffinen u.ä. konserviert werden. Solange man aber noch keine Erfahrungen damit hat, ist es besser, das Stück jemandem zu geben, der sich damit auskennt - von den rechtlichen Problemen ganz zu schweigen, denn den Fund zu behalten wäre illegal. Einfach zum nächsten Museum laufen bringt aber auch nichts, da diese oft wenig Interesse an solchen Stücken haben (ich habe selber eine Weile in einem Museum gearbeitet und kenne die dortige Mentalität - leider). Daher würde ich mich Thorstens Vorschlag anschließen und den genannten Dr. kontaktieren. Bis dahin ist das Schwert in destilliertem Wasser gut aufgehoben.
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