Eintrag #1 vom 09. Mai. 2000 23:36 Uhr
Nikolaj Thon
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BITTE NICHT ZU SEHR SCHIMPFEN! Ich weiß, dass man auch der Meinung sein kann, das Folgende gehört in den Markt - aber ich denke, es kann auch ein Anlass zur Diskussion bzw. zum Meinungsaustausch sein (und vielleicht auch noch für gute RATSCHLßGE). Also: Es geht hier um ein MA-Projekt am Städtischen Pestalozzi-Gymnasium in Herne (mitten im "finsteren" Ruhrgebiet) bzw. einiger seiner Klassen - und das mag vielleicht doch von allgemeinem Interesse sein. Hier erst mal die Vorgeschichte: Die unterschiedlichen Initiativen aus Anlass des Beginns des dritten nachchristlichen Millenniums ließen den Gedanken wachsen, in einem Klassen und sogar Jahrgangsstufen übergreifenden Projekt das Leben im Mittelalter in Form der sogenannten "Living History" anschaulich werden zu lassen, wobei die theoretischen ßberlegungen der Living-History-Liste (allen, die dazu beitragen, sei an dieser Stelle herzlich gedankt!) äußerst hilfreich waren. Im Rahmen des Geschichtsunterrichtes der Kl. 10 a und b sowie der 7 c wurden seit Februar 2000 die notwendigen theoretischen Wissensgrundlagen zu Geschichte und Kultur des Mittelalters für die jetzt anstehenden Präsentation erarbeitet, und zwar sowohl anfänglich in traditioneller Weise im Klassenunterricht (in Kl. 7 unter Benutzung des eingeführten Lehrbuches, in den Kl. 10 durch andere Materialien), wie auch dann in zunehmendem Maße durch die Nutzung des Internets als Weg des Wissenserwerbs wie auch schon zur Vorbereitung der geplanten Präsentation. Neben der Aneignung von Kenntnissen zur allgemeinen mittelalterlichen Geschichte stand schon in dieser Phase eine intensive Auseinandersetzung mit Fragen des Alltagslebens im Mittelalter im Zentrum der Arbeit. Klar: Der Begriff MA musste ein wenig weiter gefasst werden, also bei einem generellen Schwerpunkt auf dem 13. Jahrhundert haben wir alles zugelassen, was zwischen 1100 und 1350 anzusiedeln ist. Und was das "A" angeht, so mussten wir natürlich auch ein wenig großzügig sein: Schließlich kann man nicht jedem Schüler zumuten, sich für einen Tag eine Total "A"-Gewandung zu basteln (bitte, schaut also nicht auf deren Schuhe!). Die Vorstellung der Ergebnisse erfolgt ab jetzt auf drei Arten: 1. Internet-Präsentation Von den Schülern wurden im 2. Halbjahr des Sj. 1999/2000 im Geschichtsunterricht in Gruppen von je 2 bis 4 Schülern internetgerechte Darstellungen aus einem recht weit gespannten Themenkatalog zum mittelalterlichen Leben in Wort und Bild (vielleicht auch noch mit Klangbeispielen) erarbeitet, die ggf. in der Zukunft (auch durch andere Klassen oder Lerngruppen) noch ergänzt werden sollen. Die ersten Texte und Bildmaterialien sind inzwischen fertiggestellt und werden ab dem 15. Mai 2000 auf der Webseite des Pestalozzi-Gymnasiums zugänglich sein, und zwar unter: wwwher.nw.schule.de/pgherne/p-mittelalter. 2. Ausstellung im Emschertalmuseum Herne / Schloss Strünkede Vom 10. Juni bis August 2000 findet im Glockenzimmer des Emschertalmuseums Herne / Schloss Strünkede eine Ausstellung "Leben im Mittelalter (13. Jahrhundert)" statt, die von den genannten Klassen in enger Zusammenarbeit mit dem Herner Mittelalterverein Herbularius und in Abstimmung mit der Leitung des Museums gestaltet wird. Dabei werden in etwa 10 bis 12 Vitrinen Einblicke in verschiedene Aspekte des mittelalterlichen Lebens gegeben, wobei die dabei verwandten Materialien - von gewissen Ausnahmen abgesehen - im Sinne der Idee der "Living History" Repliken sind, die von den Schülern entweder selbst erarbeitet oder zumindest zusammengestellt wurden. Themen einzelner Vitrinen sind u.a. Krankheiten und Heilmethoden, Schreibmaterialien, Schreibmaterialien, Essen und Trinken, Handelswege, Tierhaltung (ganz spezieller großer Dank an Ruth für die Hilfe!), Kleidung (herrschaftlich und bäuerlich) u.a.m. Den Ausstellungsobjekten sind entsprechende erklärende Texte, z.T. Schautafeln, beigegeben, die in gewissem Maße den Texten auf den Internetseiten entsprechen bzw. eine gekürzte Version davon darstellen. 3. Eröffnungstag Für den Eröffnungstag am 10. Juni sind im Hof des Schlosses Strünkede eine ganze Reihe von Vorführungen geplant, die zu einem großen Teil von den Schülerinnen und Schülern, teils auch von Mitgliedern des Vereins Herbularius bzw. anderen befreundeten Mittelaltervereinen gestaltet werden und die eigentliche Eröffnung umrahmen. Hieran beteiligen sich auch andere Fächer und Arbeitsgemeinschaften des Pestalozzi-Gymnasiums wie der Vokalpraktische und der Instrumentalkreis, der Chemieunterricht (beim Bierbrauen) usw. So sind u.a. für den Eröffnungstag geplant: · Ausstellung von gesiegelten "Pilgerurkunden" in zeitgenössischer Kalligraphie mit dem Namen der Besucher · Ausschank von selbstgebrautem Bier, von Apfelwein und Wasser · Einführung in mittelalterliche Spiele · Einzug des Ritters von Strünkede und seines Gefolges in ihre Burg · Langbogen- und Armbrustdemonstration · Märchen- und Sagenvortrag · Mittelalterliche Tänze · Mittelalterliche Gesangs-, ggf. auch Instrumentalstücke · "Modenschau" (Vorführung der Gewandung des Früh- und Hoch-MA mit Kommentierung) · Papierherstellung · Speisung der Besucher mit Speckhaferbrei nach mittelalterlichem Rezept · Verkauf von "Heilkräutern" und Süßholz durch den reisenden Händler · Vortrag von Gedichten und Liedern des Minnesangs Und hier sind noch alle willkommen, die etwas darüber hinaus zu diesem Tag bzw. Nachmittag beitragen können und wollen: Also vor allem Demonstrationen von Handwerken etc. Wenn Ihr dazu Lust habt, schickt mir doch bitte eine Mail, damit wir das Programm entsprechen abklären können (Geld für Fahrtkostenerstattung haben wir leider, leider keines L!). Aber vielleicht interessiert ja den einen oder anderen, was wir zustandegebracht haben. Natürlich ist auch jeder sonstige Besucher willkommen - Gewandete besonders (und die haben selbstverständlich auch freien Eintritt; alle Nichtgewandeten allerdings auch!). Auch für die Ausstellung nehmen wir gerne noch Angebote von geeigneten Objekten/Repliken entgegen.
mit besten Grüßen und Wünschen Nikolaj aka Arglwydd Rhisiart