Schimmel im Trinkhorn
Einträge 1 bis 49 (von insgesamt 49 Einträgen)
Eintrag #1 vom 21. Jun. 2003 10:46 Uhr
Ralf Treu
Moin, Moin!
Ich habe mir im Netz ein Trinkhorn bestellt, dass laut Warenbeschreibung super sauber mit Lebensmittellack behandelt worden sein soll. Leider musste ich schon bei Erhalt der Ware feststellen, dass ein merkwürdiger Grauschleier im Inneren zu erkennen war, und nach einer gewissen Zeit mäßig häufiger Benutzung machte sich da drinn ein ziemlich ekeliger WikingerBlut - Geruch breit und ich bekam ziemliche Bauchschmerzen, wenn ich daraus trank!
Meine Frage: Gibt es eine Möglichkeit, das richtig gründlich zu reinigen und kann man das noch irgendwie nachbehandeln, oder is das mit dem Grauschleier normal??
Danke im Voraus!
Ralf
Bewertung:
Eintrag #2 vom 21. Jun. 2003 12:16 Uhr
Johannes Kulick
Bitte einloggen, um Johannes Kulick eine Nachricht zu schreiben.
Also bei meinen Hörnern ist besagter Grauschimmel nicht zu sehen…
Ich würd die Dinger aber auch nach _jedem_ Gebrauch ordentlich ausspülen (am besten mit ner Bürste der so)
Meine bleiben nun, nachdem ich herasgefunden hab, das sie zielich un-A sind sowieso zuhause nd kommen nur mit aufs MeraLuna oder so… :)
Johannes ‘Glaurung’ Kulick (Moderator beim Karfunkel Radio)
Bewertung:
Eintrag #3 vom 21. Jun. 2003 14:13 Uhr
Ralf Treu
ob man da wohl noch was retten kann? Oder kann ich das jetzt nicht mehr benutzen?
Ralf
Bewertung:
Eintrag #4 vom 21. Jun. 2003 19:55 Uhr
Thomas Schlosser
Bitte einloggen, um Thomas Schlosser eine Nachricht zu schreiben.
Hallo Ralf
Ich habe mir zum trinken am Anfang auch ein Horn gekauft! Und wenn man die Dinger pflegt und immer mit etwas Wasser ausspült halten sie auch einiges aus, bleiben sauber und hinterlassen im Getränk auch fast keinen Eigengeschmack!
Da mein Horn leider auch am Anfang nicht richtig sauber war hab ich nen einfachen Tip. Das ganze sollte man auch von Zeit zu Zeit mal machen und das Horn sozusagen von Grund auf reinigen!
Nimm einfach eine alte Zahnbürste und Zehnpaster, und putz das Ding innen Gründlich damit aus! Mit einer guten flexiblen Bürste kommt man auch fast bis in die hintersten Ecken!(zu mindestens von handlichen Trinkhörner) Falls das nicht ausreichen sollte wiederhol den vorgang bist Du dir sicher bist das das Ding richtig sauber ist.
Mit viel warmem Wasser ausspülen!!
Bei meinem Horn war damals noch Hornmark drin(ziemlich eckelhaft). Das hatt einige Zeit und Mühe gekosted bis ich das raus hatte und das Horn sauber genug war um daraus zu trinken!
Soo das von mir dazu! Falls das alles nicht nützen sollte, häng das Ding dekorativ an die Wand und kauf Dir einen einfachen Sigburger Becher. Die Dinger haben keinen Eigengeschmack, sind recht robust, auch in einem Leinenbeutel, und historisch betrachted sind sie eh richtiger! Aber das kannst Du selber überlegen was Du nehmen willst!
Grüße und viel Spaß beim Hornputzen
Thomas
Bewertung:
Eintrag #5 vom 22. Jun. 2003 00:01 Uhr
Lutz Schmidt
Was hat denn das Pferd im Trinkhorn verloren?!? Ich dachte nur Kühe und Ochsen tragen sowas an Kopf oder Gürtel ……
;O) nix für ungut
Lutz
Bewertung:
Eintrag #6 vom 22. Jun. 2003 02:31 Uhr
Ralf Treu
muss man das denn nicht lackieren ,wenn man das gereinigt hat, damit das nicht so schnell wieder passiert??
Ralf
Bewertung:
Eintrag #7 vom 22. Jun. 2003 09:52 Uhr
Steffen Zimmermann
Bitte einloggen, um Steffen Zimmermann eine Nachricht zu schreiben.
Moin moin,
erstma ein Statement zu den Trinkhörnern….
Hörner gehören an den Helm und nicht an den Gürtel. Das ist spätestens seit dem Historismus ein eindeutiges Faktum.
Aber wenn es denn unbedingt ein Trinkhorn sein muß, empfehle ich Correga Tabs, die auch zur Gebisssreinigung genommen werden.
Es hört sich zwar verrückt an, funktioniert aber bestens. Auf diese Art und Weise reinige ich die Trinkbecher meines Sohnes, das Zeug lößt Schmutz in allen kleinen Ritzen.
Damit solltest Du auch ein Horn bis ganz unten sauber bekommen.
Aber ein kleiner Tipp am Rande,
kauf Dir einen schönen Keramikbecher. Ist nicht so urwüchsig, aber cooooooool.
Servas Steffen
Bewertung:
Eintrag #8 vom 22. Jun. 2003 13:01 Uhr
Dr. Frank Dierkes
Bitte einloggen, um Dr. Frank Dierkes eine Nachricht zu schreiben.
Kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Ich verwende die Billig-Coregas aus den Discounter seit längerem zum Reinigen von Gefäßen aller Art. Du kannst auch reines Soda nehmen (Drogerie), das geht auch gut. Wenn du chemisch etwas bewandet bist, kannst du auch eine leichte Säure nehmen, z.B. Essigesszenz (nur gut ausspülen).
Auch mal gesehen habe ich in Hörnern mit geradem, sehr langem, oberen Abschnitt das passgenaue Einkleben eines Glases, das dann wirklich keine Herausforderung mehr in der Reinigung stellt.
Schlussendlich sei aber gesagt, dass du deine dargestellte Zeit mit deiner Ausrüstung korrellieren und dich besser an regionaltypische Irdenware bzw. Fast-Steinzeug oder Steingut halten solltest.
Gruß
Frank
+Pax Pater Hermann ab Monastre (OSB), Cellerar minor zu Werden
Bewertung:
Eintrag #9 vom 22. Jun. 2003 13:17 Uhr
Carsten Scheffer
Bitte einloggen, um Carsten Scheffer eine Nachricht zu schreiben.
Warum reinigen für teuer Geld? Die Dinger gibt es doch schon für wenige Cent bei Ebay etc.,oder div.Märkten.
Also,wenn es denn unbedingt Horn sein soll: Wegschmeissen und Neues kaufen.ächz…. .
Hagen von Scutemere
Bewertung:
Eintrag #10 vom 22. Jun. 2003 14:44 Uhr
Ralf Treu
Also ich hab für mein Horn 15 euro bezahlt und würde es deshalb schon gern wieder gebrauchsbereit sehen! Wenn du weißt, wo man Hörner für Centbeträge kaufen kann, bei Odin, sag mir den Laden!!!!
Ralf
Bewertung:
Eintrag #11 vom 22. Jun. 2003 14:47 Uhr
Ralf Treu
…Danke für die ganzen Tipps, ich geh gleich morgen Corega Taps kaufen!!!
Ralf
Bewertung:
Eintrag #12 vom 23. Jun. 2003 10:24 Uhr
Bitte einloggen, um eine Nachricht zu schreiben.
Also mal abgesehn davon, daß einfache ausgehöhlte Hörner als Alltagstrinkgefäß nicht wirklich taugen…
Ich verstehe die Sache mit dem Lack nicht…
Horn ist meines Wissens nach doch sowieso lebensmittelecht.
Ich habe selbst - außerhalb der MA Darstellung - ein großes ‘Partyhorn’ da waren schon die wildesten Dinge drin, und nie iss was passiert.
Außerdem werden z.B. bei Kaviarverköstigungen Hornlöffel verwendet, m.W. eben weil sie keine Geschmacksstoffe absondern und beständig sind.
Klar, wenn man Metreste drin läßt, schimmeln diese…
Da hilft dann auch kein Lack.
Aber wozu soll der Lack denn nun gut sein ?
Gruß, Ivain
Bewertung:
Eintrag #13 vom 23. Jun. 2003 22:20 Uhr
Arno Eckhardt
Bitte einloggen, um Arno Eckhardt eine Nachricht zu schreiben.
Hallo Ivain
Tja, Deine berechtigten Fragen kann ich glaube ich beantworten:
Horn ist schon lebensmittelecht. Es ist aber so wie eigentlich alle Materialien dennoch imstande, die verschiedensten Substanzen zu absorbieren. Besonders warmes wasser verträgt Horn sehr schlecht: Es saugt sich voll und trocknet wieder, dabei kommt es zu feinen (zunächst unsichtbaren) Rissen, die den weiteren "Verfall" begünstigen. Ein in diesem Sinne "altes" Horn ist dann nícht mehr lebensmittelecht, weil sich Keime und Pilze hervorragend in die Spalten und Klüfte setzen können. Diese führen dann auch zu dem bekannten Horngeschmack, der wohl besser "Hornzersetzungsgeschmack" heißen müßte.
Und genau das verhindert die Lackierung zumindest innen. Außen "Verwittern" viele Hörner mit der Zeit, werden rissig und unansehnlich.
Erstaunlicherweise kommt das durchaus nicht bei jedem Horn vor. Manche sind besonders anfällig, die meisten halten dagegen fast ewig.
Aus diesem Grunde würde ich ebenfalls zu der aktuellen Problematik "Wegschmeißen" sagen, ich weiß aus (mehrfacher) Erfahrung, das ein Horn, das einmal so verdorben war, wie das hier beschriebene, nicht ohne weiteres (geschmacklich) zu retten ist.
Die Chancen dagegen, beim nächsten Horn ein gutes zu erwischen sind sehr hoch, das Risiko also gering , gleich nochmal ein "faules Ei" zu erwischen.
Die Lackschicht bei den ßblichen Hörnern ist übrigens extrem dünn. wer sicher gehen will, kann sein Horn nochmal mit einem (lebensmittelechtem!) Lack nachbehandeln. Zur Pflege von außen hilft übrigens gelegentlich etwas ßl (z.B. Olivenöl). Gelegentliche "Generalüberholungen" wie hier ja schon angesprochen halte ich ebenfalls für sinnvoll.
Inzwischen Trinke ich aus einem Keramikkrug. Hab´ aber mindestens 10 Jahre lange Hörner benutzt und mag die Dinger immer noch gern. Besonders Met schmeckt aus dem Horn einfach besser.
Euer Arno
Bewertung:
Eintrag #14 vom 22. Aug. 2003 22:24 Uhr
Ole Binder
Meine Frage ist, wo bekommt man solch einen lebensmittelechten Lack her? Ich würde mein Trinkhorn nämlich gerne damit behandeln. Ich habe mich schon umgehört, bin bisher aber noch nicht fündig geworden.
Bewertung:
Eintrag #15 vom 10. Jan. 2004 12:20 Uhr
Joachim Van den Woldenberg
Bitte einloggen, um Joachim Van den Woldenberg eine Nachricht zu schreiben.
Ich hoffe mal, hier kommt zur Abwechslung mal wieder rein und kann mir vielleicht auch helfen.
Ich habe mir im Sommer ein Horn auf dem Mittelaltermarkt im Angelbachtal gekauft, dass allerdings ziemlich stark gerochen hat, als ich es daheim mit lauwarmem Wasser ausspülen wollte (man weiß ja nie, was da alles reingeraten ist).
Da mir der Geruch dann doch etwas zu eklig war habe ich mich mal umgehört, was man da machen kann und habe erfahren, dass das Horn dann wahrscheinlich noch nicht lackiert etc sei.
Ich solle es einfach mal auskochen, danach anrauhen und dann lackieren.
Diesen Tipp habe ich jetzt aus verschiedenen Quellen bekommen, weiß aber nach Lektüre eurer Posts nicht mehr so ganz, was ich davon halten soll (da hier ja schon gesagt wurde, dass Hörner warmes Wasser nicht so ganz mögen und beim Auskochen wäre das Wasser ja doch mehr als nur warm).
Könnt ihr mir vielleicht sagen, was ich da am besten machen soll?
Ich würde das Horn schon gerne benutzen, allein schon, damit ich nicht 20- (? oder so um den Dreh) für nichts ausgegeben habe (bzw zum rumstehen).
Danke schonmal im Voraus.
DaSnotling
Bewertung:
Eintrag #16 vom 10. Jan. 2004 19:03 Uhr
David Seidlitz
Bitte einloggen, um David Seidlitz eine Nachricht zu schreiben.
Hallo,
am besten du vergisst das Horn einfach. Das löst mehrere Probleme auf einmal. ;o)
Ausser du machst Bronzezeitdarstellung.
Grüße,
David
familia ministerialis - Alltag um 1280
Bewertung:
Eintrag #17 vom 11. Jan. 2004 00:25 Uhr
Walter Ruf
Bitte einloggen, um Walter Ruf eine Nachricht zu schreiben.
@ Joachim:
mal abgesehen davon, dass ich ein Horn für absolut daneben im Bereich Mittelalterdarstellung halte, würde ich ein nichtlackiertes Horn für 20 EUR dem verkäufer um die Ohren hauen, da das eine absolute Frechheit ist!
Ich bin mir jetzt nicht(!) sicher, aber afaik verstösst er dabei sogar gegen das Lebensmittelgesetz…
Grimar
Bewertung:
Eintrag #18 vom 11. Jan. 2004 02:00 Uhr
Margarete Jaeger
Bitte einloggen, um Margarete Jaeger eine Nachricht zu schreiben.
Also erstens kocht man die Dinger sowieso aus, um den Knochenzapfen am anfang raus zu bekommen, ist zuindest eine Moeglichkeit, aber die anderen haben schon recht so besonders gut ist das nicht fuer das Horn, also sollte man nicht zu oft wiederholen. Ansonsten wuerd ich es einfach wie schon gesagt mit Zahnbuerste und Pfeifenreinigern, mit denen man auch in die Spitze rein kommt, putzen und vieleicht auch noch Wasserstoffperoxid rein tun,(bekommt man in der Apotheke) (zumindest kurzzeitig also fuer ne viertel Stunde oder so, denn sonst bleichst du dir das ganze Horn) das ist oxidierend, und loest viele organische Ueberreste einfach auf. Ich nehm naemlich an, dass da noch Reste vom Hornmark in der Spitze haengen.
Fuer den Fall dass du ans wegschmeissen denkst, tu’s nicht! Da kann man so viele schoene Sachen draus machen, wenn man ein wenig Muse hat
Margarete
Bewertung:
Eintrag #19 vom 13. Jan. 2004 13:17 Uhr
Olaf Overlander
Bitte einloggen, um Olaf Overlander eine Nachricht zu schreiben.
Rubrik Handwerk & Handarbeit Thema Nr. 356 - da war das Thema schon mal.
Mein Vorschlag: als Tintengefäß benutzen, ein Signalhorn draus machen oder den Schleifstein reintun. Die letzten beiden Varianten kann man auch am Gürtel tragen. Aber draus trinken? Mir fehlt immer noch der Nachweis für den allgemeinen trinkenden Gebrauch - sorry.
Olaf
Bewertung:
Eintrag #20 vom 13. Jan. 2004 17:22 Uhr
Gunter Krebs
Bitte einloggen, um Gunter Krebs eine Nachricht zu schreiben.
Die einzige, mir bekannte bildliche Darstellung von Trinkhörnern findet sich im Teppich von Bayeux.
Bewertung:
Eintrag #21 vom 13. Jan. 2004 20:16 Uhr
Susan Sziborra-S.
Bitte einloggen, um Susan Sziborra-S. eine Nachricht zu schreiben.
..erschüttert mich jetzt wirklich.
suse sziborra
familia ministerialis - Alltagsleben um 1280
Bewertung:
Eintrag #22 vom 15. Jan. 2004 17:59 Uhr
Gunter Krebs
Bitte einloggen, um Gunter Krebs eine Nachricht zu schreiben.
Erschütternd, dass aus Hörnern getrunken wurde? Oder dass es Dokumentiert wurde? Oder dass der arme Teppich nun als Gromi-Rechtfertigung herhalten muss?
Immerhin ist nirgendwo ein Trinkhorn am Gürtel befestigt.
Bewertung:
Eintrag #23 vom 16. Jan. 2004 16:02 Uhr
Dirk Jerusalem
Bitte einloggen, um Dirk Jerusalem eine Nachricht zu schreiben.
auch wenn hier so langsam das Thema etwas abdreht:
1) Die Schimmelsporen tötet man leider auch nicht mit kochendem Wasser ab, die halten höhere Temperaturen aus als das Horn und die Sporen im Getränk … na Mahlzeit
2) zum beliebten Belegesammeln für den Trinkhorngebrauch möchte ich hier mal auch den Stein von Ockelbo (Schweden) hinweisen, siehe bspw. wwwregia.org/games.htm
3) befallene Stellen wegschleifen (Staubschutz!)und das Horn nicht mehr mit Lebensmitteln in Kontakt bringen ist die beste Lösung, Kämme eignen sich da auch noch gut und sind wohl belegbar
Grüße,
Terricus
Bewertung:
Eintrag #24 vom 19. Jan. 2004 12:30 Uhr
Karen Thöle
Bitte einloggen, um Karen Thöle eine Nachricht zu schreiben.
Bevor hier wieder jeder anfängt, Belege zu sammeln, ob aus Hörnern getrunken wurde oder nicht: Das hatten wir schon mal. Und zwar hier:
Bis denn
Karen Thöle
Bewertung:
Eintrag #25 vom 19. Jan. 2004 12:34 Uhr
Karen Thöle
Bitte einloggen, um Karen Thöle eine Nachricht zu schreiben.
Ups, Tschuldigung, der Link funktioniert nicht…
Also, der Thread heißt"Tips zur Herstellung von Trinkhörnern gesucht" und steht unter "Handwerk und Handarbeit"
Bis denn
Karen Thöle
Bewertung:
Eintrag #26 vom 11. Mrz. 2004 12:02 Uhr
Andreas Monden
Bitte einloggen, um Andreas Monden eine Nachricht zu schreiben.
Noch mal ein Versuch, konstruktiv zu sein:
Abgesehen von authentisch oder nich -
Osmo Lacke gibt es in jedem guten Baumarkt, sind z.B. für Kinderspielzeug und voll Nahrungsmittelecht. Das Horn von innen blank machen (Runddrahtbürste etc.). Horn erwärmen (am besten in der Sonne). Lack (2-3 Esslöffel, je nach Größe) einlaufen lassen. Jetzt geschickt langsam drehen, so dass der Lack nicht hinausläuft. Ausdauer haben, so lange drehen (je wärmer, desto schneller gehts), bis der Lack eine gleichmäßige Schicht bildet. Ein paar Minuten weiterdrehen, bis er nicht mehr verläuft (je nach Wärme).
Effekt: absolut nicht sichtbar, völlig hygienisch, sauber, geruchslos. Mit kochendem Wasser abwaschbar. Nie wieder Schimmel etc.
– Habe meines trotzdem eingemottet, ist halt nich A –
Gruß Angus
Bewertung:
Eintrag #27 vom 11. Mrz. 2004 22:46 Uhr
Ranes Haduwolff
Bitte einloggen, um Ranes Haduwolff eine Nachricht zu schreiben.
Grüß Euch,
bevor dutzende von Hörner weggeworfen werden, erinnert Euch mal daran, wozu das Horn am Gürtel gut war: Als Aufbewahrungsbehältnis für den Wetzstein, der da in Wasser lag. Selbiges ist bei der Ernte absolut wichtig, denn so eine Sense wird schnell stumpf.
Daher die Sache mit dem Horn am Gürtel.
Ansonsten als Pulverhorn, und besonders bei den Schreibern als Tintenhorn…
Ars Militia - Euer Haduwolff
Bewertung:
Eintrag #28 vom 12. Mrz. 2004 10:20 Uhr
David Seidlitz
Bitte einloggen, um David Seidlitz eine Nachricht zu schreiben.
Hallo Hadu,
kennst du etwa Abbildungen von Hörnern am Gürtel?
Natürlich im Zusammenhang mit dem MA. Nicht etwa das ich mich dieser "Mode" anschließen will, aber es interessiert mich halt :o)
Grüße,
David
Bewertung:
Eintrag #29 vom 12. Mrz. 2004 10:52 Uhr
Ameli
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
Bitte einloggen, um Ameli eine Nachricht zu schreiben.
Hallo David,
ja, es gibt eine Rekonstruktionszeichnung anhand eines Moorfundes in Lettland. Komplette Männerklamotte inklusive Schild und Horn am Gürtel aus dem 8. Jhdt.. Nur konnte ich noch nicht klären, wozu das Horn konkret da war.
Trinkhörner gab es im Baltikum zu dieser Zeit, aber eher zeremoniell und reich verziert.
Für alle: Das ist kein Freibrief für die Horn-am-Gürtel-im-HMA-Fraktion! Wenn Ihr aber einen Liven, Kurländer, Semgalen oder Latgalen des 8.Jhdts. darstellt und auch rausbekommt, wofür das Horn gut war, dann okay :-)
David, Bilder und Erläuterungen kommen per Mail.
Gruß
Ameli
Bewertung:
Eintrag #30 vom 12. Mrz. 2004 12:59 Uhr
Ranes Haduwolff
Bitte einloggen, um Ranes Haduwolff eine Nachricht zu schreiben.
Grüß Euch,
…hihi, eben, David…nicht fürs HMA…Die HornamGürtel-Fraktion, deren Zeitspektrum des MA von 800.000 v. Chr. bis ca. 1968 n.Chr. geht, kann sich da bei Breugel bis in unser Jahrhundert informieren, was so ein Bauer beim Sensen trägt ;-)))
So am Rande…zeremonielle Hörner mit reichem Beschlag hab ich des öfteren gesehen in Zusammenhang mit Tafelaufsätzen des 17. - 19. Jhdt. Hier gehts um die allegorischen Darstellungen von Füllhörnern usw…im Zusammenhang mit anitken Sagen.
Eines noch, wo ich leider nicht mehr genaue Details weiss, hab ich in Aachen gesehen als Bestandteil einer Tischausrüstung. Das Ding war mit grossen silbernen Schalen, Kelchen und SäulenSchüsseln Bestandteil einer Tischgarnitur, und diente tatsächlich dem Ausschank von Getränken. Nur es war komplett aus Silber geschmiedet…nix Rindviech.
Immer noch am interessantesten finde ich Hornbüchsen, Nadeldosen und andere Kleinbehältnisse aus Horn…das hat aber alles nichts mit Trinkhorn zu tun…
Was die Hygiene von Horn angeht, so ist auch die Sache mit den sehr beliebten Trööööthörnern, MA-szenlich "Rufhorn" (MA-Handy?) genannt, fraglich.
Ameli, kann das Horn aus dem 8. Jhdt. kein solches sein…?
Ars Militia - Euer Haduwolff
Bewertung:
Eintrag #31 vom 12. Mrz. 2004 14:30 Uhr
Ameli
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
Bitte einloggen, um Ameli eine Nachricht zu schreiben.
Hallo Hadu,
das Horn scheint geschlossen, ist aber nicht sehr groß, Gesamtlänge ca.15-20 cm. Wenn es sich um eine Tröte handelt, dann müßte ein Rohrblatt eingesetzt sein, davon ist aber nichts zu erkennen. Auch eine Art Kesselmundstück ist nicht da. Genausowenig ein Labium. Die Tonerzeugung wie bei Trompete oder Blockflöte scheiden also aus.
Ich halte es da lieber mit den Historikern in Lettland: nix genaues weiß man, also wird auch nix behauptet!
Wobei die Theorie des Aufbewahrungsbehältnis ebenso wahrscheinlich sein kann wie die des Signalhorns….
Gruß
Ameli
Bewertung:
Eintrag #32 vom 12. Mrz. 2004 15:10 Uhr
Ranes Haduwolff
Bitte einloggen, um Ranes Haduwolff eine Nachricht zu schreiben.
Grüß Euch,
…vielen Dank für die Bilder, Ameli…das Horn ist wunderschön, und definitiv KEIN Tröööthorn. Hmmm…also, alle authentischen Reenactors eines Balten aus dem 8. Jhdt. dürfen sich genau SO ein Horn zum trinken beschaffen…welch schönes Teil!
Ars Militia - Euer Haduwolff
Bewertung:
Eintrag #33 vom 12. Mrz. 2004 18:03 Uhr
Harald Sill
Bitte einloggen, um Harald Sill eine Nachricht zu schreiben.
Trinkhorn ohne Abdeckung am Gürtel hat echt was für sich.
Das Trinken wird nie langweilig. Man hat immer irgend was anderes zwischen den Zähnen was im Laufe des Tages seinen Weg ins Horn gefnden hat. *g*
Gute Tage
Harwalt von Biberach
Bewertung:
Eintrag #34 vom 13. Mrz. 2004 11:03 Uhr
David Seidlitz
Bitte einloggen, um David Seidlitz eine Nachricht zu schreiben.
Hallo Amelie,
danke für die Bilder. Eindeutig ein Trinkhorn. Allerdings meine ich das es für kultische Handlungen verwandt worden ist, oder besondere Bedeutung besaß. Ein Alltagstrinkgerät ist das m.E. nicht. Auch findet sich kein Hinweis das es am Gürtel getragen wurde :o)
Grüße,
David
Bewertung:
Eintrag #35 vom 15. Mrz. 2004 10:39 Uhr
Ameli
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
Bitte einloggen, um Ameli eine Nachricht zu schreiben.
Hallo David, Hadu und alle anderen,
das schöne, verzierte Horn ist das spätere, definitive Kulthorn.
Unter "Moorfund-Sammlung" ist das kleine Hörnl aus dem 8. Jhdt. abgebildet und als Skizze (mit viel Phantasie, schlechte Aufnahme…) am Gürtel des Mannes zu erkennen.
Für alle: selbst die Letten setzen ein Fragezeichen hinter den Zweck des Hornes, schließlich gab es ja Becher und Feldflaschen ;-)
Also ich will jetzt keinen hören, der sagt, "die Ameli hat aber den Beweis für Hörner am Gürtel gebracht, deswegen trag ich das!" ;-)
Harwalt, siehste, Trinken ist doch gesund - ist viel Eiweiß und Protein und Ballaststoffe drin :-)=)
Gruß
Ameli
Bewertung:
Eintrag #36 vom 17. Mrz. 2004 14:15 Uhr
Ingo Ludwig
Bitte einloggen, um Ingo Ludwig eine Nachricht zu schreiben.
Noch eins zum Horn am Gürtel:
In H. Riesch "Pfeil und Bogen zur Merowingerzeit" (Karfunkel-Verlag) ist eine Rekonstruktion nach Funden eines ungarischen Fürsten-Grabes aus dem Frühmittelalter abgebildet, allerdings nur als Zeichnung ;-(.
Dazu gehören neben einem reich verzierten Gürtel und einem Gürtelköcher auch ein verziertes Horn mit Befestigung am Gürtel. Welchem Zweck dies Horn diente ist leider nicht in dem Buch beschrieben (es geht im Buch ja auch um ein anderes Thema) - als Behälter für einen Wetzstein war zumindestens dieses sicher nicht gedacht.
Darstellungen von Rufhörnern gibts aber auch aus der Manesse ( wwwub.uni-heidelberg.de/ebind/docs/cpg848/cpg848636.jpg).
Gruß, Ingo
Bewertung:
Eintrag #37 vom 24. Mrz. 2004 19:57 Uhr
Johann Anton Mattes
Bitte einloggen, um Johann Anton Mattes eine Nachricht zu schreiben.
Ich möchte mich hier mal zu der Sache mit den Rufhörnern äussern. Die waren nämlich wichtig bei der Jagd.
wer genaueres dazu wissen möchte sollte sich diesen Link hier ansehen:
http:// wwwlandesmuseum.de/... ps_nibelungenlied.htm
Hier ist ein sogenannter Olifant aus dem 11.Jahrhundert zu sehen.
Mfg: Johann
Bewertung:
Eintrag #38 vom 24. Mrz. 2004 19:58 Uhr
Johann Anton Mattes
Bitte einloggen, um Johann Anton Mattes eine Nachricht zu schreiben.
Okay ich ver such das mit dem Link jetzt nochmal:
Mfg: Johann
Bewertung:
Eintrag #39 vom 20. Jan. 2005 10:38 Uhr
Ingo Ludwig
Bitte einloggen, um Ingo Ludwig eine Nachricht zu schreiben.
Um mal wieder zum auslösenden Punkt dieses Threads zu kommen (Schimmel im Trinkhorn) - ich habe im Internet eine Anleitung zur Versiegelung von Trinkhörnern (zu denen kann mann/frau ja unterschiedlich stehen, soll hier aber nicht weiter diskutiert werden) gefunden:
Hat hier schon jemand Erfahrung mit Natronwasserglas (eine Silikatlösung) bzw. ist die Verwendung zu mittelalterlichen Zeiten vorstellbar oder gar belegt ?
Noch einen schönen Tag
Gruß, Ingo
Bewertung:
Eintrag #40 vom 20. Jan. 2005 16:46 Uhr
Armin Manhard
Bitte einloggen, um Armin Manhard eine Nachricht zu schreiben.
Hallo Ingo,
keine Ahnung, ob Natronwasserglas zum Hörner versiegeln taugt. Allerdings hab ich im Chemie-Praktikum mal einen Versuch mit Natronwasserglas gemacht: Das Zeug ist sehr stark basisch, ätzend, und polymersiert schon bei Zugabe kleiner Mengen Säure ziemlich schnell, wird also, wenn Du nicht aufpasst, ziemlich leicht fest und ist damit nicht mehr wirklich verarbeitbar. Ich würd mich von daher eher an Bienenwachs halten, das ist im Zweifelsfall ungefährlicher.
Außerdem steht auf der von Dir angegebenen Seite "HEUTE kann dazu Natronwasserglaslösung (…)" Klingt für mich also eher nach ner modernen Lösung.
Khoda hafez, Akim
Bewertung:
Eintrag #41 vom 24. Apr. 2006 16:51 Uhr
Johannes Kulick
Bitte einloggen, um Johannes Kulick eine Nachricht zu schreiben.
Ich hab heute zufällig folgende Abbildung gefunden:
Sie stammt aus dem Melker Psalter von ca. 1255.
Der Arbeit des Bauern nach zu urteilen recht eindeutig ein Horn für einen Schleifstein.
Bewertung:
Eintrag #44 vom 26. Apr. 2006 22:05 Uhr
Thomas Jacobs
Bitte einloggen, um Thomas Jacobs eine Nachricht zu schreiben.
Hallo zusammen,
ich habe bzw. hatte meine drei Hörner mit Wasserglas versiegelt.
Ist meines Erachtens nicht zu empfehlen, außer man trinkt NUR Wasser.
Bei Getränken mit Kohlensäure (z.B. Bier) löst sich die Schutzschicht und blättert ab.
Es schwimmen dann lauter kleine Fetzen Wasserglas im Horn herum, die nicht sehr angenehm sind.
Bei Wein hat sich die Versiegelung meiner beiden anderen Hörner ebenfalls gelöst. Zwar nicht direkt, aber so nach und nach.
Ich werde sie jetzt mit Kunstharz ausschwenken, das sollte dann hoffentlich halten.
Gruß
Thomas
Bewertung:
Eintrag #45 vom 30. Apr. 2006 15:52 Uhr
Christian Riedel
Bitte einloggen, um Christian Riedel eine Nachricht zu schreiben.
moin!
nachdem ich mein ersten versuch mit dem trinkhorn versiegeln gemacht habe,mußte ich feststellen das dieser fehlschlug.nun habe ich es beim zweiten gelassen.das hilft!
selbst kaffe (schmeckt nicht so prall),hat dem trinkhorn nichts anhaben können.na zu guter letzt weiß ich inzwischen das trinkhörner eher zu ritualen benutzt wurden. tja,nu habe ich keramik und der ist es egal.
ökse
Bewertung:
Eintrag #46 vom 08. Aug. 2007 11:33 Uhr
Wolfgang Starke
Bitte einloggen, um Wolfgang Starke eine Nachricht zu schreiben.
Hallo Trinkhorn-Gemeinschaft,
ist es noch ein Thema? Der letzte Eintrag ist von 2006. Ich bin im Verein ‘Historischer Besiedlungszug A.D. 1156’ in Freiberg/Sachsen und hatte mit Trinkbechern aus Horn das Problem, dass sie undicht wurden. Ich habe jetzt das lebensmittelechte Öl ‘Chestnut Food-Safe Finish’ entdeckt, dass es bei wwwdrechselnundmehr.de/shopneu/enter.html gibt. 500 ml zu 13,90 € + 5,0 € Porto. Ich habe es gerade bestellt und werde es ausprobieren.
Wolf vom See
Bewertung:
Eintrag #47 vom 10. Mai. 2008 12:19 Uhr
Gerhard Rehak
Bitte einloggen, um Gerhard Rehak eine Nachricht zu schreiben.
…ich würde es in den Geschirrspüler stecken. Weil - entweder es hält das aus und es ist sauber oder es ist hin und es ist sauber und ich schmeiss es weg.
Dreckig würd ich es auch wegwerfen.
Alternativ würd ich es bürsten bis mir die Hand abfällt…
Gruß vom moose
Bewertung:
Eintrag #48 vom 11. Mai. 2008 07:50 Uhr
Anke Podschwadek
Du kannst es auch mit Soda (Apotheke) oder Corega Tabs reinigen, das Zeug kommt auch noch da hin, wo die Bürste versagt (auch wenn die immer meinen, ihre Zahnbürsten kämen in alle Zwischenräume ;o))… Hilft in der Kloschüssel schließlich auch bei derben, angepappten Dreck.
Zudem kannst du es einfach mit Lebensmittelllack nachbehandeln, wenn du es richtig sauber hast. Dann verzeiht es dir auch, dass du es mal nicht ausgespühlt hast.
Bedenke, dass das Horn durch die Geschirrspühler-Hitze spröde wird und evtl. die Versiegelung (hättest du welche) verlieren kann . Alternativ, aber auch mit hoher Hitze und Wasser kannst du es in einem Topf auskochen.
Oder du überlässt es dem Kabbelviechs draußen. Die mampfen dir auch den Rest aus dem Horn ;o)
*lobt sich eine große Ledertrinkflasche mit Bienenwachs versiegelt* ;o)
Resultat: Für die gleiche Mühe und Geld kannste dir nen neues Kaufen ;o)
Bewertung:
Eintrag #49 vom 11. Mai. 2008 15:11 Uhr
Sandra Neuser
Bitte einloggen, um Sandra Neuser eine Nachricht zu schreiben.
Schimmel zerfrisst organische Substanzen und mich würde es schütteln, wenn ich aus irgendwas essen oder trinken würde, wo schon mal Schimmel drin war oder im (wenn auch toten) organischen Gewebe immer noch Schimmelreste drin hängen (Nein und ich rede nicht vom Schimmelkäse!).
Kauf Dir lieber besagte Lederflasche oder einen schönen Tonbecher ;)
Lg, Sanni
Bewertung:
Eintrag #50 vom 20. Jul. 2008 21:34 Uhr
Patrick Aumer
Bitte einloggen, um Patrick Aumer eine Nachricht zu schreiben.
Hi erstmal,
ich würd das Horn auch nimmer zum Trinken benutzen hängs wie weiter unten geschrieben an die Wand und wenn du wirklich eins zum trinken haben willst kauf dir keins im Internet lieber auf nem Markt da kannst du dir das Horn ansehen und die auch wegen der Reinigung beraten lassen. Ich machs bei meinem Horn immer so:
Trinken dann mit warmen Wasser ausspülen und vor dem nächsten Trinken nochmal ausspühlen weil immer etwas Staub drinnen sein kann.
Hoffe das hilft dir
Patrick
Bewertung:
Eintrag #51 vom 23. Jul. 2008 12:10 Uhr
Uli Gasper
Bitte einloggen, um Uli Gasper eine Nachricht zu schreiben.
Also wenn ich die Beleglage jetzt richtig verstanden habe, kann ich jetzt doch mein Horn an den Gürtel hängen wenn ich als Bauer gehe. Ich hab nämlich noch in irgendeiner Kiste ein Wetzstenhorn.
Oder?
Bewertung:
|