Eintrag #1 vom 06. Sep. 2004 11:09 Uhr
Marc Weller
Bitte einloggen, um Marc Weller eine Nachricht zu schreiben.
Hallo
Nach einigen verregneten Veranstaltungen in diesem Jahr, sehe ich mich gezwungen meine Kleidung (Burgund, zweite Hälfte 15. Jahrhundert) auf schlechtwettertauglichkeit zu erweitern und habe mich entschieden eine Schaube in Angriff zu nehmen.
Dabei tauchten folgende Fragen auf:
- Welche Länge der Schaube war am gebräuchlichsten (knielang oder länger)?
- Wie verschloss man die Schaube am Kragen (Nesteln oder Knöpfe und wieviele)?
- Wie lang waren die ßrmel? Ich habe Quellen gefunden, die meisten leider zeitlich unpassend aus der Frührenaissance (Italien), die überlange und hochgekrempelte ßrmel zeigen. Hat jemand auch Quellen aus dem 15. Jahrhundert für Schauben mit "normaler" ßmellänge?
Danke schon einmal für Eure Mithilfe…
Marc
Bewertung:
Eintrag #2 vom 10. Sep. 2004 15:10 Uhr
Carina Schmid
Bitte einloggen, um Carina Schmid eine Nachricht zu schreiben.
Hallo Marc,
nach meiem Wissensstand war die Schaube ein sehr teurer und kostspieliger Mantel, aus schwarzem feinen Tuch, seltener grau, rot oder grün, der einen sehr grosszügigen Kragen hatte, der mit Pelz verbrämt war und mit einer Fibel, bzw. Spange geschlossen wurde.
Sie war meist knielang und gefüttert. Die ßrmel waren im Spätmittelalter noch normallang. Und da man nicht vergessen sollte: Ein Mantel heisst Mantel weil er einen gewissen Körperschutz erfüllen sollte. Und so wurde im Spätmittelalter noch einigermassen geschneidert. Die Renaissance neigt zu modischen ßbertreibungen und ist meiner Meinung nach als Vorlage für das Spätmittelalter absolut unbrauchbar.
Ich hab hier noch einen Link der einen älteren Herrn in einer Schaube zeigt:
wwwasn-ibk.ac.at/bildung/faecher/[
]/Mabilder29.ht[
]
Liebe Grüsse, Carina
Bewertung:
Eintrag #3 vom 13. Sep. 2004 19:22 Uhr
Martin
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
Bitte einloggen, um Martin eine Nachricht zu schreiben.
Hallo Carina,
Äh das Bild von dir ist 16tes Jh. und Schauben im 15ten Jh. gab es auch ohne "weiten Kragen" eigentlich mit gar keinen Kragen oder mit einem Stehkragen. Beispiele findet man bei Hans Memmling, Hieronymus Bosch und Roger van den Weiden um ein paar zu nennen.
Schmierfink
Bewertung: