Eintrag #1 vom 22. Sep. 2003 12:14 Uhr
Steffen
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Ich hab mal wieder eine blöde Frage.
Waren die Scherter im Frühmi grundsätzlich stumpf oder
scharf?
Ich habe einen Bekannten der sagt das sie in der regel stumpf
(schlagkannte um 1 mm) waren.
Ein andere Bekannter ist gegenteiliger Meinung und verweist auf
Knochenfunde, die Verletzungen aufweisen die nur von scharfen
Schwertern stammen können.
Wie seht ihr das?
Steffen
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Eintrag #2 vom 22. Sep. 2003 16:24 Uhr
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Wenn sie stumpfe Waffen gewollt hätten...
…hätten sie mit Keulen gekämpft.
Der Bezug auf die Leichenfunde ist schon recht eindeutig, es gibt diverse Nachweise für Schnittverletzungen.
Wie scharf genau ein Schwert war, konnte sicher variieren, aber stumpf wars ganz sicher nicht. Jedenfalls nicht absichtlich.
Gruß, Ivain
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Eintrag #3 vom 22. Sep. 2003 19:30 Uhr
Arno Eckhardt
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Hallo auch
Die waren scharf, und zwar fast ausnahmslos. das zeigen auch diverse Waffenfunde daselbst in einem besseren Erhaltungsgrad. Und eben die Knochenfunde…
Ach ja: Auch die sagenwelt liefert da doch ganz gute Hinweise drauf.
Euer Arno
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Eintrag #4 vom 24. Sep. 2003 09:07 Uhr
Mario Bessert
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Wie bereits angesprochen ,wurden besonders an Schädelfunden sowohl stumpfe Verletzung festgestellt wie auch Verletzungen von scharfen Waffen.Man hat Schädel gefunden,welche fast "sauber" gespalten wurden.Man kann da auch genaue Unterschiede machen zwischen einer Streitaxt und einem Schwert.In der Pax te Gaudium war dazu auch mal ein schöner Bericht.Ich will ja nichts falsches sagen,aber der Schleifstein ward ja schon sehr lange genutzt.
Gehabt Euch wohl und Glück auf euren Wegen.Mario
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Eintrag #5 vom 24. Sep. 2003 12:21 Uhr
Torsten Schneyer
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Das alte Thema. Ich denke aber, zu den bisherigen Antworten ist nichts hinzuzufügen.
Interessant wird die Diskussion erst bei den "Sondermodellen" Spättmitelalterlicher langer Schwerter. Hier gibt es in der Fechtliteratur klare schriftliche Belege für *teilweise* (nicht völlig) stumpfe Schwerter.
Im Fechtbuch von Vadi wird z.B. in Text und Bild ein langes Schwert zum Harnischfechten beschrieben, das explizit nur am Ort scharf ist, dafür aber lange gemeine Dornen an Kreuz und Knauf hat.
Allerdings handelt es sich hier für Waffen, die für einen ganz speziellen Einsatz konzipiert wurden und daher nicht allegmein repräsentativ sind. Kurze Schwerter für die "bürgerliche" Selbstverteidigung dürften voll geschärft gewesen sein, da mit ihnen kein Halbschwert gefochten wurde.
Zornhau, historische Fechtkunst
wwwzornhau.de
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