Eintrag #1 vom 19. Dez. 2004 18:14 Uhr
Maximilian Wolfgang Quante
pax vobiscum, waffenbrüder!
da ich einen johanniter um 1150 darstellen möchte, benötige ich eine menge schwarze farbe für meinen schild - und die will ich selbst herstellen. zwar habe ich dazu eine hervorragende seite gefunden (
turba-delirantium.skyrocket.de/malerei/malerei.html), allerdings hab ich immer noch ein bisschen probleme bei der herstellung von ruß, dem optimalen pigment für die farbe schwarz (das zeug färbt WIE - DIE - SAU! einfach unglaublich!). ich hab die ersten paar gramm inzwischen zusammen, und zwar habe ich aus draht einen rahmen von etwa 20×20 cm zusammengebogen und aluminiumfole darüber gespannt, allerdings welche, die ich vorher durch knüllen stark aufgerauht habe. diese konstruktion habe ich dann als "vierbein" nur etwa 5 mm über mehrere teelichter gestellt. nach einigen minuten hatten sich unter jeder flamme hübsche kleine ruß-stalaktiten gebildet, die ich mit einer nadel von der folie gelöst habe und nun in einer kleinen blechdose aufbewahre.
auf anweisung meines chemielehrers hab ichs dann mal mit einer petroleum-lampe probiert: ich hab einer solchen lampe einen äußerst langen docht (3 cm) verpasst und ans ende noch einen knoten gemacht - kurzum, die lampe rußte wie sau ^—^ ich hab einen zinkeimer drübergestülpt - blieb aber nur erstaunlich wenig hängen.
soweit meine erfahrungen… hat jemand noch eine andere methode parat?
Filnek
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Eintrag #2 vom 19. Dez. 2004 19:16 Uhr
Timm
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Hm,
also ich glaube ich würde einfach mal meinen Kaminofen aufmachen und mit einem Löffel die benötigte Menge von der Decke schaben…
Pax, Timm
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Eintrag #3 vom 19. Dez. 2004 19:18 Uhr
Timm
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Ach ja,
unter meinem genieteten Kessel und unter der Pfanne ist auch noch ein ganzer Batzen von dem lästigen Zeug.
Pax, Timm
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Eintrag #4 vom 19. Dez. 2004 22:42 Uhr
Andrea Wagner
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Wir heizen noch mit ßlofen und haben einen alten Extra-Staubsauger für Reinigungsarbeiten. Hätte da volle Staubbeutel anzubieten ;-)
Bei größeren Bränden sammelt sich sowas auch. Eine leidvolle Erfahrung, die wir vergangene Woche machen mussten :-(
Vielleicht darfst du ja in einer Stube, bei der auf offenem Feuer gekocht wird (z.B. in Burgen/Museen) mal an den Wänden kratzen.
Liebe Grüße
Andrea
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Eintrag #5 vom 20. Dez. 2004 08:19 Uhr
Arno Eckhardt
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Hallo Maximilian
Gute Idee, das mit dem Ruß.
Mir sind dazu noch einige "Feinheiten" eingefallen:
Ruß von einem Holzfeuer dürfte weniger geeignet sein, da hier immer auch Holzöle und Harzrückstände dabei sind. Petroleum ist da sicherlich besser.
Die japaner verwenden für feinste Tuschen ausschließlich Ruß von reinem Kamelienöl, welches fast Rücksstandsfrei verbrennt. Bekommst Du z.B. bei
wwwdick.biz
Fertigen Ruß dürfte es bei
wwwkremer-pigmente geben.
Das mit der Alufolie ist nicht schlecht. ich würde aber mal versuchen, mit der Form des "Rußfängers" zu experimentieren: Trichter- oder Kuppelform könnte besser funktionieren, als eine Fläche!
Auch sollte man den "Rußfänger" nicht zu nah über die Flamme platzieren, da sich der Ruß an kalten Flächen besser niederschlagen dürfte.
Euer Traumschmied
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Eintrag #6 vom 29. Dez. 2004 18:43 Uhr
Jerome
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Hallo,
Ich habe mal in einem Buch gesehen, dass Harz o. ä. in einer Pfanne (Dm ca. 1m) verbrannt wurde, und Darüber ist ein Metalltrichter mit einem 2-3 cm Abstand angebracht sodass sich ein Ringspalt ergibt. dirch diesen wird die verbrennungsluft angesaugt, aber nicht genug um das gesamte harz zu verbrennen, der unvollständig verbrannte Rest schlägt sich auf dem relativ kühlen Trichter nieder. nach einiger zeit wird der Trichter ausgekratzt.
Eine andere Möglichkeit ist, verkokeltes Harz … nicht auf eine Metallfläche zu leiten, sondern durch einen aufgehängten Trichter aus Leinen-/ Baumwollstoff zu dirigieren. Ist der Abstand Flamme-Trichter groß genug, damit sich der Ruß abscheiden kann, bleibt er im Gewebe hängen. Vortei hier: man braucht den Stoff nur ausklopfen, (z.B über einer Plane) und braucht nicht in den Trichter zu krabbeln.
Ich hoffe das hilft dem einen oder anderen ein wenig weiter.
euer Keramikstudent
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Eintrag #7 vom 11. Jan. 2005 09:38 Uhr
Dirk Jerusalem
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Hallo zusammen,
ein gutes Schwarz kann man auch über das verkokeln von Rebholz bekommen. Sowas fällt bei Arbeiten in Weinbergen häufig an. Dann nehme man ein dicht schließendes Metallgefäß (Blechbüchse etc.) und lege das mit dem Holz gefüllt ins Feuer.
Voilà
Terricus
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Eintrag #8 vom 20. Feb. 2015 20:34 Uhr
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Meine Frage dreht sich um die möglichen Farben der Schilde des Hospitaliter/Johanniterordens im Hochmittelalter?
Ich bin der Meinung, in ca. drei verschiedenen Büchern zum Thema gelesen zu haben, dass die Schilde farblich schwarz gehalten waren. Das diese Aussagen allerdings mit Primärquellen gestützt gewesen wären, muss ich (soweit ich mich erinnere) verneinen. Die Ordensregeln lassen sich (soweit ich den Überblick habe) auch nicht zur Schildfarbe aus.
Nun ist es (und das ist wie immer…"Murphys Gesetz"…) so, dass ich folgende unten aufgeführte Bücher zu dem Thema (bis auf den "doofen" David Nicolle Band) einem Neueinsteiger verliehen habe und ich sie frühstens nächsten Freitag wieder bekomme…
- Mit dem Kreuz auf der Rüstung, Ordensritter in Brandenburg
- Die Ritter des Herrn, Geschichte der geistlichen Ritterorden
- Geschichte des Johanniter-Ordens, Die Ritter und die Ordensgeschichte unter besonderer Berücksichtigung des Heermeistertums Sonnenburg oder der Ballei Brandenburg
- Die Vasallen Christi, Kulturgeschichte des Johanniterordens im Mittelalter
- Die Johanniter, Ein geistlicher Ritterorden in Mittelalter und Neuzeit
- Die Johanniter und Malteser
Das bedeutet, ich kann gerade (bis auf das besagte Buch "Die Ritter des Johanniterordens 100-1565" das er schon hatte) nicht wirklich selbst nachforschen und bin auf eure Hilfe angewiesen. :whistling:
Also, wer kann mit helfen und mal schnell in seiner Bibliothek nachschlagen und nach Textpassagen zur farblichen Gestaltung eines Johanniterschildes forschen?
Es sind auch gerne eure Meinungen und Hypothesen zugelassen.
Ich danke euch bereits vorab für eure Bemühungen!
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