Eintrag #1 vom 12. Jan. 2008 23:23 Uhr
Thorsten Seifert
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Wie genau muss etwas gearbeitet sein um Replik genennt zu werden
Hallo
Bei der durchsicht von Katalogen für das Hobby ist mir aufgefallen das Stücke häufig als orginal Abgüsse von orginal Stücken angepriesen werden. Wenn ich mir aber Orginale im Museum ansehe, und mein Wissen als Goldschmied nutze kann das bei Stücken aus Messing, Bronze oder Silber eigendlich bei denn meisten Funden nicht sein. Die meisten Funde sind durch Korosion angegiffen, und entsprechen eigendlich nicht mehr dem orginal Zustand. Wie seht ihr das, ab wann kann man so etwas als Replik ansehen.
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Eintrag #2 vom 13. Jan. 2008 09:58 Uhr
Arno Eckhardt
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…Ob man nun die aktuelle, oder die ursprüngliche Oberfläche als "original" bezeichnen möchte…
Mich persönlich stört es auch, dass die "Originalabgüsse" meist genauso räudig aussehen, wie eben ein vergammelter Bodenfund. Soll man damit als Darsteller rumlaufen? Wohl eher nicht.
Die Frage ist halt, ob man ein überarbeitetes Original noch als "Originalabguss" verkaufen darf/sollte. Seriöse Hersteller schreiben jedenfalls normalerweise dazu, obs ein Direktabguß, eine "Replik" nach Bildern oder eine ßberarbeitung ist.
Ich persönlich bevorzuge ßberarbeitungen, die Korrodierten Buntmetallreste eignen sich besser für die Museumsvitrine. Aber auch dort würde ich hin und wieder gerne eine Nachbildung im "Neuzustand" neben dem gammligen Teil sehen, damit die Leute sich besser vorstellen können, wie das mal ausgesehen hat!
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Eintrag #3 vom 14. Jan. 2008 00:05 Uhr
Claudia
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Per definitionem ist ja eine Replik eine Nachbildung. Und eigentlich ist klar, daß man ja nicht den Fundzustand nachbilden will (das wird eigentlich nur von Museen gemacht, wenn das Original aus welchen Gründen auch immer nicht ausgestellt werden kann/soll - von diversen Fälschern mal abgesehen), sondern den Zustand, wie das Ding zu dem Zeitpunkt aussah als es noch benutzt wurde. Deswegen muß ein Stück nicht mal vom Original abgegossen sein, um eine Replik zu sein, sondern es muß halt so aussehen, wie der Gegenstand mal ausgesehen hat, bevor er in den Boden kam. Häufig sind (auch nachbearbeitete) Abgüsse vom Original gar nicht mal so gut wie Neuerstellungen, da oft Feinheiten verlorengehen.
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Eintrag #4 vom 14. Jan. 2008 19:21 Uhr
Arno Eckhardt
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Hallo Claudia
Meine Zustimmung.
Mit "ßberarbeitung" meinte ich allerdings eine, bei der selbige Details, die eben bei all dem Hickhack mit diversen Abformungen etc. gerne verlorengehen, originalgetreu wieder nachmodelliert und wo nötig ergänzt wurden.
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Eintrag #5 vom 17. Jan. 2008 01:25 Uhr
Andreas Pilz
Ich möchte ja nicht zu klugscheißerisch wirken, aber, der Duden sagt:
Replik "Gegenrede, Erwiderung, vom Künstler selbst angefertigte Nachbildung eines Originals"
Was hier gemeint ist, ist eine Replika oder ein Replikat ;)
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