Eintrag #1 vom 09. Sep. 2003 09:52 Uhr
Udo Brühe
Angeregt nicht zuletzt durch den neuesten Hollywood-Streifen ("Fluch der Karibik"
wwwmovie.de/filme/fluchderkaribik)möchte ich an dieser Stelle mal einen Tisch zu diesem Thema eröffnen.
Wie waren die Piraten wirklich, wie das Umfeld jener Jahre, die als die "große Zeit der Piraterie" bezeichnet werden? Wie weit klaffen Realitäten und die Legenden/Mythen auseinander…wie wandelte sich im Laufe der Jahrhunderte das Bild des Piraten in der ßffentlichkeit?
Udo
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Eintrag #2 vom 11. Sep. 2004 19:57 Uhr
Udo Brühe
Diese Art der darstellung interessiert tatsächlich niemanden von Euch?
Glaub ich ja nicht
Udo
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Eintrag #3 vom 22. Sep. 2004 21:02 Uhr
Kurt Scholz
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Les vielleicht unter Schiffbau nach. Das ist ein sehr vielfältiges Thema und deine Aussage klingt pauschal und nach wenig ernstem Hintergrund. Es ist viel Arbeit zu recherchieren. Ehrlich geasgt habe ich keine Lust dazu, wenn nichts rauskommt. Da kannst du eine Menge lesen.
Vielerlei Grüße
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Eintrag #4 vom 13. Okt. 2004 16:16 Uhr
Volker Bach
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Es gab vor einigen Jahren im ßberseemuseum in Bremen eine Ausstellung zu diesem Thema. sie war zwar nicht wirklich gut - die Standards der Rekonstruktionen waren fragwürdig und die Etikettierung verschiedener Exponate schlicht falsch, abgesehen vom fröhlichen Fortschreiben etlicher Legenden - aber der Katalog ist mit einer ganz ordentlichen Bibliographie ausgestattet und für Einsteiger nicht falsch. Heisst "Piraten: Herren der Sieben Meere"
Ansonsten ist in diesem Bereich besonders in Amerika in den letzten 15-20 Jahren recht intensiv geforscht worden, aber die Bücher, die ich in der Hand hatte, waren alle sehr wissenschaftlich und furchtbar dröge. Ich kann mich leider an keine Titel mehr erinnern - eine Suche bei amazon unter dem Stichwort "pirates; history" sollte allerdings hinführen. Kurz gesagt - ja, Hollywood liegt weitgehend falsch.
Persönlich mag ich besonders Alexander Exquemeling (Alexandre Exquemelin) ‘Piratenbuch’. Der Mann ist Zeitzeuge (was etliche Details z.B. zur Gewinnverteilung und Invalidenversicherung besonders interessant macht) und schreibt sehr unterhaltsame Geschichten, aber ich würde seinem ‘Seemannsgarn’ nicht weiter trauen, als ich das Buch werfen kann.
Ianus
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Eintrag #5 vom 14. Mai. 2006 12:54 Uhr
Udo Brühe
Ungeachtet der anmaßenden Antwort von vor drei Jahren, die an Dresitigkeit selbst jetzt noch nicht zu schlagen ist, möchte ich versuchen, dieses Thema wieder aufzuwärmen.
Vielleicht gibt es ja mittlerweile den einen oder anderen unter Euch, der ernsthaft an der Thematik, und sei es lediglich auf dem virtuellen "Papier", interesseiert ist.
P.S.: Selbst nach drei Jahren kann ich, bei aller Selbstkritik die mir zueigen ist, aus meinem Eröffnungsschreiben nichts "wenig ernsthaftes" und "pauschales" erlesen.
Udo
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Eintrag #6 vom 15. Mai. 2006 10:00 Uhr
Ranes Haduwolff
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Moin zusammen,
…nunja, abgesehen davon, daß man das Phänomen der klassischen Piraten (es gab ja eigentlich immer Seeräuberei, kaum dass das erste Schiff fuhr!) vor allem als Problem einer zerstörten Gesellschaftsstruktur sehen muss, ist es einfach ein tolles Thema.
Die klassischen Piraten entstanden aus der brutalen Not, die den Seeleuten damals blühte, wenn sie sozusagen legal blieben.
Auf See wurden die Männer wie der letzte Dreck behandelt, wurden zu den verschiedenen Marinen zwangsrekrutiert (gepresst), für Handelsschiffe oft ebenfalls mit Gewalt entführt (schanghaien).
Auf den Schiffen hatten die Leute (wie auch zumeist an Land in diesen wirklich ekligen Zeiten) keinerlei Rechte, und wurden mit brutalster Disziplin und Alkohol gefügig gehalten.
Wenn dann einer der zahllosen europäischen Kriege vorbei war, wurden die Schiffe aus Kostengründen ausser Dienst gestellt (aufgelegt), und die Seeleute, die jahrelang auf ihnen gedient hatten, ohne jeglichen Dank und ohne Versorgung einfach an Land gesetzt.
Diese Menschen hatten jegliche Bindung zu Land, Familie und Beruf verloren und konnten nur noch eines: zur See fahren und kämpfen.
Durch jahrzehntelange Misshandlung, Kämpfe und die harten Bedingungen auf See abgestumpft und auch ohne Illusionen war es halt der einfachste und auch letztendlich logische Weg, sich zusammenzutun und mit Gewalt seinen Platz auf See und seinen Anteil am ungeheuren Reichtum der Kolonialmächte zu nehmen.
…das ist gaaanz kurz der Grund für die Piraten-Entwicklung. Natürlich kommen noch die Korsaren/Kaper dazu, die Flibustiers, Bukaniers und andere Randgruppen, die sich dem Piratentum anschlossen, dazu viele weggelaufene schwarze und weise Sklaven…aber wie gesagt….das ist ein weites und sehr vielschichtiges Thema….
"…trinkt aus , Piraten johoooo!"
Ars Militia - Euer Haduwolff
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Eintrag #7 vom 30. Jan. 2009 20:42 Uhr
Sebastian Ernst
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aaalso, grundsätzlich muss ich meinen vorrednern recht geben, das thema ist unglaublich vielschichtig und mit einer vielzahl weiterer phänomene verbunden…
ganz grob würd ich dir mal unsere hp ans herz legen:
wwwpiratesworldwide.net, da gibts ein paar eigene arbeiten (vor allem zum thema gewaltwahrnehmung von seeleuten) und einige literaturhinweise, ansonsten einfach nach mehr fragen…
falls du dann konkretere fragen hast, helf ich dir gern weiter…aber für ne komplette abhandlung is hier echt zu wenig platz.
ps: hoffe, dass liest hier noch jemand,,,is ja schon ne weile her…
pps: mit zerstörten gesellschaftsstrukturen hat das ganze allerdings recht wenig zu tun…piraten sind randgruppen der gesellschaft, die durchaus intakt sein kann und war…
nun denn…
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