Paranussknauf
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Eintrag #1 vom 23. Apr. 2003 19:13 Uhr
Carsten Scheffer
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Hallo!
Suche zwecks Quellenstudiums,alle möglichen Informationen über Schwerter mit Paranussknäufen.
Ab wann ist dieser typus entstanden,wie war er verbreitet und bis wann wurde er verwendet.
Mir geht es in erster Linie um Informationen jenseits der üblichen Standartwerke ,wie z.b. Lehnart, etc.
An T.V.: Es geht hier nur um speziell diesen Typ!
Hagen von Scutemere
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Eintrag #2 vom 23. Apr. 2003 19:30 Uhr
Thorsten
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Kurz ohne meine Quellen von der Arbeit: der klassische Paranußknauf war in der zweiten Hälfte des 12. Jhdts. und eher als Ausnahme am Anfang des 13. Jhdts. verbreitet.
Quellen: Oakeshott und Seitz
Das zum Anfang, genaueres, wenn ich mal wieder Zeit zum Atmen habe.
Thorsten
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Eintrag #3 vom 23. Apr. 2003 19:32 Uhr
Andrew Van Ross
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Hi Carsten,
Bist Du am Wochenende in Wietze? Dann kann ich Dir den Oakeshott mitbringen…
Grüße,
Andrew
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Eintrag #4 vom 24. Apr. 2003 09:30 Uhr
Timm
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Hi Carsten,
ich empfehle zu dem Thema dringend:
Alfred Geibig
Entwicklung des Schwertes im Mittelalter
Wachholtz Verlag
ISBN 3 529 01171 1
Da werden auch Paranußpommel und die Entwicklung beschrieben.
Ist schwer zu bekommen und recht teuer, eure Uni-Bib. hats aber mit Sicherheit.
Pax, Timm
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Eintrag #5 vom 24. Apr. 2003 19:04 Uhr
Carsten Scheffer
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@ Andrew: Nein,Wietze haut (mal)wieder zeitlich nicht hin,obwohl Mir ein Fernbleiben unter Androhung der Todesstrafe im Nacken sitzt… ;-)
Aber,ich komm einfach die tage mal durch Herford.
@ Tim: Ich muß meinen faulen Arsch wohl doch mal zur Uni schwingen.
@ Thorsten:Hm?! Die meisten bisher durchgrabenen Quellen sagen mir aber,was anderes.ABER: wenn du was hast,immer her damit!!!
Dank an alle!!!
Hagen von Scutemere
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Eintrag #6 vom 24. Apr. 2003 19:48 Uhr
Thorsten
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Moin Carsten,
wäre zum Vergleich interessant zu wissen, was denn Deine Quellen sagen und woher sie stammen. HMA ist nunmal nicht so 100% mein Thema.
Es Kommt afaik drauf an, was Du jetzt als Paranußknauf bezeichnest. Wenn Du den Tea-Cosy (weiß jetzt nicht den deutschen Namen) und seine Ableger schon als Paranußknauf nimmst, dann gibt´s die Dinger schon ab der zweiten Hälte des 10. Jhdts. - ich selber habe ein HMA-Schwert aus der zweiten Hälfte des 12. Jhdts. mit einer komplett ausgeformten Form gefunden, nach dem ich mein eigenes Schwert habe anfertigen lassen. Auf jeden Fall würde ich diesen Typus nach 1200 als eher selten ansehen.
Afaik ist doch eines der Mauritius-Schwerter aus dem 12. Jhdt., meinst Du denn so einen Knauf?
Bis denn
Thorsten
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Eintrag #7 vom 25. Apr. 2003 19:03 Uhr
Carsten Scheffer
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Also,Ich habe jetzt mal in das Buchregal gegriffen und eine Auswahl an Knäufen,aus der gängigen Standartliteratur ausgewählt.
Beispiel 1):Ment-At-Arms Band 310-German medieval armies 1000-1300.
Hier werden auf Seite 18 mehrere Funde gezeigt.Ein Schwert davon mit Paranussknauf.Schweiz um 1000+
Beispiel 2: Selbige Buchreihe Band 75-Armies of the crusades.
Seite 17,linke Abbildung.Ein Schwert mit Paranussknauf aus dem dtsch.Raum,ca.1150-1200.Zusatz:"…der Paranussknauf bis Mitte 13.Jahrhunderts."
Beispiel 3: Ulrich Lehnart-Kleidung+Waffen der Früh-und Hochgotik 1150-1320.
Der Autor gibt auf seite 94 an:"Bei den dtsch.Schwertern dominierte im 12.Jahrhundert der pilzknauf,im 13.der 2-spitzige Paranussknauf…."
Die Figur des Heiligen Mauritius,hat Meiner Meinung nach kein solches Schwert.
Wohl aber gibt es eine Klinge im Wiener Kunsthistorischen Museum,datiert aufs frühe 13.Jahrhundert,mit paranussknauf.Sie soll von mauritius stammen.Wobei ich mir hier nicht sicher bin,ob es beide die gleiche Person ist.
Hagen von Scutemere
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Eintrag #8 vom 26. Apr. 2003 10:16 Uhr
Sascha Sturm
Hallo!
Habe mal in meine Bücher geschaut. Im Katalog zur Ausstellung "Das Reich der Salier" schreibt Dr. Barbara Theune-Großkopf: "Schwertknäufe mit immer stärker gewölbter Unterkante von flacher, linsenförmiger und kräftiger, paranussförmiger Gestalt treten dann gegen Ende des 11. und im 12. Jh. auf . Entsprechende Schwertknäufe sind auch auf dem Abdinghofer Tragaltar des Roger von Helmarshausen aus dem frühen 12. Jh. abgebildet."
Der Tragaltar ist im Diözesanmuseum in Paderborn zu bewundern. Einige Schwerter aus der Ausstellung sind auf den Seiten 102-106 des Kataloges wiedergegeben. Für diesen Thread von besonderem Interesse dürften auf S. 103 20/3 des Donauländischen Museums Komárno und auf S. 104 20/4 aus Espenhain des Museums für Geschichte der Stadt Leipzig sein, beide 11./12. Jh. Eventuell auch noch auf der selben Seite 19/4 aus Worpswede, jetzt im Niedersächsischen Landesmuseum Hannover. Das Schwert ist bereits aus dem 11. Jh. Der Knauf wird als "pilzförmig" mit leicht gewölbter Unterkannte beschrieben. Auf dem Foto sieht das schon ziemlich nach Paranuss aus.
Interessant noch, dass erwähnt wird, seit dem 11. Jh. werde kaum noch mit Damaszierung gefertigt. In der Ausstellung war nur noch ein einziges Schwert aus dem 11. Jh. damasziert.
Lit.: Das Reich der Salier 1024 - 1125 : Katalog zur Ausstellung des Landes Rheinland-Pfalz, Sigmaringen : Thorbecke 1992
Viele Grüße
Sascha
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Eintrag #9 vom 06. Jul. 2003 18:21 Uhr
hallo zusammen,
mich würde sehr die Entwicklung der verschiedensten Knauftypen ganz Allgemein sehr interssieren. Mir schwebt da eine Zuordnung ala: Paranußknauf vornehmlich 11. und 12. Jahrhundert
Pilzknauf, dann und dann…..u.s.w vor.
Hat da jemand gute Kentnisse, oder kann mir brauchbare (und lieferbare) Literatur empfehlen??
Ich weiß, "Pauschalaussagen" sind sehr schwer bis unmöglich - es wurde viel weitervererbt, eine Wegwerfkultur im heutigen Sinne gab es nicht u.s.w, aber es wird sicher möglich sein, die Knauftypen (gerne auch Parierstangen) in einen groben Zeitrahmen zu setzen??
besten Dank im voraus!!
Gruß
AGGA
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Eintrag #10 vom 06. Jul. 2003 22:37 Uhr
Thorsten
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Besorge Dir entweder "Blankwaffen I" von Heribert Seitz oder Oakeshott´s "Archaeology of the sword". Dort sind alle notwendigen Typisierungen drin. Das erste gibt es meines Wissens nur noch in der Fernleihe oder mit Glück im Antiquariat.
Thorsten
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Eintrag #11 vom 07. Jul. 2003 19:24 Uhr
hallo Thorsten,
danke für den Tip…..meinst Du: "The Archaeology of Weapons: Arms and Armour from Prehistory to the Age of Chivalry" ?
Und was ist mit "Records of the medieval sword" (ist doch eins der Standardwerke zum Thema Schwert?)
Sind eigentlich generell alle Oakeshott Titel zu empfehlen?
danke und Gruß
Agga
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Eintrag #12 vom 07. Jul. 2003 20:23 Uhr
Thorsten
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Hallo Agga,
da habe ich aus Versehen beide Werke zu einem zusammengewürfelt ;-) Werde wohl doch langsam alt …
Aber man kann beide Bücher empfehlen, wobei die "Archaeology …" eher allgemein gehalten ist, während die "Records …" spezieller die hier beschriebenen Probleme behandeln. Oakeshott ist im allgemeinen sehr gut, man muß natürlich mit aktuelleren Werken gegenprüfen.
Bis denn
Thorsten
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Eintrag #13 vom 07. Jul. 2003 22:14 Uhr
hallo Thorsten,
prima danke, werde mir wohl beide beschaffen. Die "Records…." sind ja nicht eben preiswert, aber für wirklich gute Literatur lohnt sich die Ausgabe allemal finde ich….
Nur noch eine Frage: Werden in Records of the medieval sword auch die früheren Waffen (germanische Spathas u.s.w) behandelt, oder findet man die eher in dem (noch teureren:() Band
"the Viking Sword" (oder so ähnlich)??
besten Dank
Agga
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Eintrag #14 vom 08. Jul. 2003 11:40 Uhr
ach, hab noch was vergessen…..Wo liegen denn die Unterschiede zwischen: "The Sword in the Age of Chivalry" und den "Records of the medieval sword"?
Kann da jemand etwas zu sagen?
Mir geht es primär um die verschiedenen Knauf und Parierstangentypen…..
vielen Dank im voraus
Gruß
Agga
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Eintrag #15 vom 18. Feb. 2007 19:55 Uhr
Martin
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Hallo
Weiß jemand, ob es im 13. Jh. Schwerter mit Pilzknauf gab und wioe diese genau ausgesehen haben?
Gruß
Martin
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