Päpstin Johanna- Mythos oder Wahrheit?
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Eintrag #1 vom 01. Nov. 2004 19:18 Uhr
Milena D***
Für eine Jahresarbeit beschäftige ich mich gerade mit der Frage, ob es die Päpstin Johanna gab oder nicht. Ich habe viel Literatur gefunden, die beweisen will, dass es sie tatsächlich gab.
Doch was spricht dagegen? Gibt es Statements der kath. Kirche?
ßber Meinungen, Tipps und Links bedanke ich mich im voraus.
Milena
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Eintrag #2 vom 01. Nov. 2004 19:44 Uhr
Walter Ruf
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Hallo Milena,
Kardinal Ratzinger, Leiter der Kongregation für die Doktrin des Glaubens könnte Dir sicher Auskunft geben… Wenn er wollte…
Und genau dass ist der Grund, warum niemand diesen Mythos wirklich aufklären kann…
Die emisten Hinweise sprechen dafür, dass es den Vorfall gegeben hat, was aber nun wirklich passiert ist, wohin der Gedenkstein, der an Johanna erinnern sollte und anbeblich erst im 17ten Jahrhundert entfernt wurde, verschwunden ist, oder woher die Legende kommt wird keiner mehr aufklären können, denn eines ist sicher:
Werden Beweise gefunden, finden sich Dutzende Leute die die Thesen wieder zerlegen…
Gruss, Grimar
PS: Du solltest die Nutzungsbedingungen des Forums durchlesen :)
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Eintrag #4 vom 20. Mrz. 2008 13:36 Uhr
Ina Bogner
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Liebe Milena,
ich denke schon,dass es Johanna gegeben haben könnte.Da gibt es z.B. einen Stuhl,der nach Johannas Amt dazu diente,das Geschlecht des angehenden Papstes zu ermitteln.Aller Wahrscheinlichkeit nach war dieser Stuhl einmal ein Gebährstuhl und warum sollte die Kirche ein so "weltliches" Ding für eine derartige Prozedur benützen.Außerdem hat Papst Johannes XX sich im Jahre 1276 in Johannes XXI umbenannt. Grüsse Hera
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Eintrag #5 vom 28. Mrz. 2008 10:39 Uhr
Torsten Kreutzfeldt
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Gerberta von Aurillac war als Sylvester II. der einzige weibliche Papst und gleichzeitig die reife Geliebte von Otto III., der ohnehin einen Mutterkomplex hatte. Das ist der Hintergrund der Johanna-Legende. Weiterlesen in
Belege:
Crossfield, Sean: La Papa catalán, Barcelona, 1872.
Juana Saiz Montes: Muxeres importantes catalanes , Madrid, 1967.
u.a
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Eintrag #6 vom 28. Mrz. 2008 12:38 Uhr
Georg
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Die ganze Geschichte ist nichts weiter als eine Legende, die im 13. Jahrhundert aufkam.
Ursprünge dieser Legende können mehrere Geschichten sein. Persönlich denke ich, dass es eine weit verbreitete alte "Urban Legend" ist, die sich in ähnlicher Form auch in anderen Bereichen findet. Da ist etwa die Geschichte von der klugen jungen Jüdin, die als Mann verkleidet Rabbi wird u.v.m.
Eine recht gute Darstellung dieser ganzen Legende und einiger möglichen Hintergründe findet sich u.a. hier:
Wichtig dabei:
>> Sehr wahrscheinlich sind populäre Volksirrtümer in Bezug auf antike Baudenkmäler und volkstümliche Phantasien verantwortlich für diese Legende, welche Chronisten ab der Mitte des 13. Jh. weitergegeben haben.
…
Dass es sich bei der "Päpstin Johanna" um einen Mythos handelt, wird aus folgenden Punkten ersichtlich:
1. Keine zeitgenössische Quelle (9.Jh.) weist auf eine Päpstin hin. Erste Erwähnung im 13. Jh.
2. In der Papstgeschichte gibt es keine Lücke im 9. Jh., wo die Päpstin Johanna ihren Platz gehabt haben könnte. Die Regierungszeit der "Päpstin Johanna" wird mit 855 bis 858 angegeben. Zu dieser Zeit war aber Benedikt III. Papst. (Vergleiche die Papstliste) <<
Sicherlich gibt es dazu reichlich Verschwörungstheorien. Aber ich will ehrlich sein: über Verschwörungstheorien zu diskutieren, eventuell gar mit Anhängern solcher meist äußerst wirren Theorien, ist in der Regel müßig.
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Eintrag #7 vom 28. Mrz. 2008 16:38 Uhr
Martin
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Ich glaube,ich habe in diesem Forum gelesen, dass das schöne an Verschwörungstheorien ist, dass man dafür keinen Beweis braucht, denn die Verschwörer haben alle Beweise Zunichte gemacht! Ich weiß auch nicht so recht, ob die Geschichte stimmt, aber ich möchte trotzdem 2 Argumente vorbringen, die für die Theorie sprechen:
Angeblich wurde die Päpstin Johanna nach ihrem Tod, von der Kirche einfach in Papst Johannes VII (der wirklich zwischen 872-882 Papst war) umbenannt, es gibt also durchaus eine erklährung für die lückenlose Papstliste. Andererseites wiederlegt diese Tatsache auch zumindest einen teil der Legende, weil Päpstin Johanna angeblich achon vor ihrer Papstweihung schwanger war und dann als pöpstin ihr kind bekan, wodurch sie sich verriet. Niemand ist 10 jahre lang schwanger (oder war das im Mittelalter anders? *gg*)
Aber wenn es Päpstin Johanna nicht gab, wiso wurde dann genau in den Jahren danach die Geschlechtskontrolle der Päpste (mit einem mysteriösem Stuhl, oder so) eingeführt???
Gruß Martin
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Eintrag #8 vom 28. Mrz. 2008 17:59 Uhr
Heiko Marquardt
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…aber das eine Geschlechtskontrolle durchgeführt wird, habe ich noch nie gehört. Dieser "seltsame" Stuhl ist ein Römischer Badestuhl.
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Eintrag #9 vom 28. Mrz. 2008 18:24 Uhr
Volker Bach
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Ich weiss zwar auch nicht, ob diese Geschlechtrskontrolle tatsächlich stattfindet (es sollen ja auch tote Päpste mit einem Silberhammer auf Lebenszeichen gestestet werden), aber zur Erklärung muss man keine Päpstin heranziehen. Wesentlich wahrscheinlicher ist die (im übritgen noch heute gültige) Vorschrift der spätantiken Reichskirche, die Eunuchen vom Bischofsamt ausschliesst. Damals (wie später auch immer mal wieder) gab es Menschen, die sich eingedenk des Herrenwortes Matthäus 19:12 um des Himmelreiches willen selbst kastrierten. Viele von ihnen genossen hohes Ansehen und hätten eine (damals noch relativ demokratische) Bischofswahl leicht auch mal gewonnen. Einige Hiostoriker glauben, dass z.B. der Kirchenvater Origenes dazu gehörte. Die orthodoxe Kirche lehnte die Praxis aber ab. Daher die Vorschrift (wobei es aber heute kaum mehr nötig sein dürfte, dass etliche Kuriale dem zukünftigen Vicarius Petri unter einem Stuhl am Gemächte fummeln).
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Eintrag #10 vom 29. Mrz. 2008 13:40 Uhr
Jens
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Warum zum Geier sollte man extra nen Stuhl für eine Geschlechts oder Vollständigkeitskontrolle bauen? Dazu langt auch, im stillen Kämmerlein den betreffenden im Adamskostüm zu betrachten.
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Eintrag #11 vom 31. Mrz. 2008 10:55 Uhr
Dietrich
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
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Der gleiche Grund, aus dem nach der Hochzeitsnacht blutbefleckte Laken vorgezeigt wurden: Um ßffentlichkeit und damit Zeugen und Glaubwürdigkeit zu erlangen.
Denn so wie ich die Geschichte kenne, wurde der zukünftige Papst vor der Kardinalsversammlung und dem Publikum auf eingangs erwähntem Stuhl plaziert, ein Kardinal machte durch die ßffnung die Griffprobe und rief "Habet!", wenn er fündig wurde.
Aber, wie gesagt, ich kenne es auch nur als Geschichte, die ich irgendwo gelesen habe und für deren Grund auch der Skandal um die angebliche Päpstin genannt wurde. Wobei mir die Erklärung mit den Eunuchen jetzt auch plausibler erscheint.
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Eintrag #12 vom 30. Jun. 2009 18:58 Uhr
Roman Grabolle
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Gerufen wurde und wird noch heute Habemus papam! de.wikipedia.org/wiki/Liste_lateinischer_Phrasen/H Aber dazu mußte niemandem in den Schritt gegriffen werden.
Die besagte Hausarbeit über die Päpstin Johanna ist mit Sicherheit längst geschrieben oder hat sich von allein erledigt. Als Einstieg in das Thema, was aber leider durch einen Fantasyfilm mit der Werbung "nach einer wahren Geschichte" demnächst wieder massiv hochkochen wird, empfielt sich auch hier wieder ein Blick in die Wikipedia:
und die dort angegebene, aber sehr durchwachsene Literatur.
Mir schwant jedoch Böses, was uns da ab 29.10.2009 im Kino droht. Schon bei dem Trailer konnte ich mich nicht zwischen lachen und laut heulen entscheiden.
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Eintrag #13 vom 30. Jun. 2009 19:47 Uhr
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Da erst?
Mit gings schon bei den Castingausschreibungen so.
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Eintrag #14 vom 01. Jul. 2009 11:37 Uhr
Roman Grabolle
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Verfilmung eines historischen Romans oder eines historischen Themas
Haha, das war doch die, wo 1500 versehrte langhaarige Ritter mit Leberflecken gesucht wurden. ;-)))
Der wesentliche Unterschied liegt darin, dass damals noch von einer "internationalen Verfilmung des historischen Bestseller-Romans von Donna Cross" die Rede war. Das kann man ja alles machen.
Jetzt hämmert sich zum Schluß des Trailers - und mit Sicherheit bald auch des Filmes - dem Zuschauer und der Zuschauerin in Hirn:
NACH EINER WAHREN GESCHICHTE.
Und das ist nun mal eine glatte Lüge. Man kann jeden Roman verfilmen, nur sollte man dann nicht so tun, als wäre es ein verfilmtes Geschichtsbuch. Ich freue mich nicht wirklich auf das Argument, dass das ja alles wahr sein muss, weil es im Kino gezeigt und dort als "wahrhaftig" bezeichnet wurde. Wenn es nicht stimmen würden, hätte man das dann nie so geschrieben.
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Eintrag #15 vom 06. Jul. 2009 17:53 Uhr
Roman Grabolle
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Noch ein anderer Trailer, der einen kleinen Vorgeschmack auf den Film gibt. Beachte vor allem "Eine wahre Geschichte":
Beati pauperes spiritu, quoniam ipsorum est regnum caelorum (Matthäus 5,3).
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Eintrag #16 vom 06. Jul. 2009 18:09 Uhr
Roman Grabolle
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Nun habe ich auch noch die Langversion gefunden, die im Kino als Trailer läuft:
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