Norditalienischer Man at Arms um 1400
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Eintrag #1 vom 18. Jan. 2008 21:25 Uhr
Felix Reich
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Hallo zusammen, ich bin derzeit dabei eine Rüstung samt Zivilkleidung für einen bewaffneten schweren Fusssoldaten im norditalienischen Stil vorzubereiten.
Einige Rüstungsteile habe ich bereits und einige werden noch kommen, derzeit sieht der Stand wie folgt aus: fotos.mtb-news.de/users/view/8297
Ich würde mich sehr über kosntruktive Kritik, Verbesserungsvorschläge freuen.
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Eintrag #2 vom 19. Jan. 2008 13:37 Uhr
Jens
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Hi,
Zuerst einmal: sieht nicht schlecht aus.
Nur: Dis Hundsgugel ist meiner Ansicht nach eher ein Reiterhelm, wie es eigentlich so ziemelich alle Helme mit Visier sind. Die Darstellungen von Leuten zu Fuss mit Hundsgugel ist mitnichten, wie oft genannt, ein Beleg für das Tragen derselben als Fusssoldat: Leute zu Fuss sind nicht automatisch Fusssoldaten ;)
Da würde ich doch eher einen Eisenhut empfehlen.
Viel wichter wäre ja aber eigentlich erstmal die Zivilkleidung, davon sehe ich da leider garnix?
Desweiteren bin ich mir unsicher, ob der Farbegebung des Textilpanzers- welcher Art ist der denn nun eigentlich, soll das ein Jupon sein? Ein Aketon?
Der andersfarbige Kragen und die Unterarme, gibts dafür eine Vorlage? Und das Rot des Oberstoffes ist vlt. etwas arg intensiv, ich bin mir nicht im klaren, mit welcher Färbung das machbar gewesen wäre.
Ansonsten fallen mir ad hoc eher Kleinigkeiten auf, wie z.B. die Schnallen an den Schulterblechen, das Finish von Helm und Handschuhen…nach welcher Vorlage ist die Hudnsgugel denn kon konkret gefertigt?
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Eintrag #3 vom 19. Jan. 2008 16:43 Uhr
Felix Reich
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Hallo Jens, vielen Dank für deine Anmerkungen.
Der Schnitt der Textilpanzerung ist ähnlich denen der Grand Aisette (richtig geschrieben? Keine Ahnung). Die Farbkombination entnahm ich in diesem Falle künstlerischer Freiheit. Allzuviel an originalen habe ich in dieser gestallt allerdings auch nicht gesehen (Abbildungen vielfach nur in schwarz-weiß). Es lag unter Anderem daran, dass die Arme geändert und der Kragen ergänzt wurden, der Originalstoff aber nicht zur Verfügung stand, damit es sich nicht beisst mit zwei verschiedenen rot Tönen musste also eine andere Lösung her. Das rot wirkt auf den Fotos allerdings auch leuchtender als real (allerdings ist das ein wichtiger Punkt den ich bei ein paar anderen Kleidungsstücken möglicherweise ausser Acht gelassen habe). Die Textilpanzerung ist auch nicht so gewaltig dick, so dass ein Kettenhemd und noch ein paar Armröhren mit Ellenbogen sowie eine Brustplatte mit Lamellenrock dazu kommen sollen.
Das Visier des Basinet ist abnehmbar, richtigerweise ist damit dennoch ein Visierhelm er orientiert sich an dem Modell A69 der Wallace Collection. Das Visier ist für mein Empfinden sehr gut getroffen.
Zivilkleidung ist vorhanden (Bruche, Hemd, Hosen, Doublet, Haube und Hut, Gürtel, komplettiert mit Schwert und Dolch) Die Schuhe fehlen noch (bisher nicht geliefert) daher hier kein Komplettfoto.
Was wäre deiner Meinung nach das passendere Finish bei den Blechteilen (glänzender?). Die Schnallen sind ja Serie gewesen und lassen sich in der Tat ja sehr einfach austauschen.
ßber einen Eisenhut habe ich auch schon nachgedacht, da ich ein großer Fan von diesen bin. Da die Ausrüstung auch zum Fechten geeignet sein soll muss aber auch ein geschlossener Helm vorhanden sein.
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Eintrag #4 vom 19. Jan. 2008 17:07 Uhr
Jens
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Hi Felix,
"Grand Aisette" beschreibt aber nur den Schnitt des ßrmeleinsatzes, grundsätzlich orientiert es sich wohl schnitttechnisch am Paltock/ Pourpoint von Charles de Blois- einem zivilen Kleidungsstück.
Daher die Frage, was es nun sein soll, ein Textilpanzer als Basis? Für darüber?
Bei dem Finish würde ich normalerweise deutlich feineres erwarten, nahezu Spiegelpolitur.
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Eintrag #5 vom 19. Jan. 2008 17:17 Uhr
Felix Reich
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An für sich habe ich es als für darunter gedacht, also als Basis. Ich bin mir aber noch nicht 100% sicher ob es dafür nicht möglicherweise doch zu dick ist und demnach vielleich mit Eintreffen der Brust dann doch durch ein anderes Stück ersetzt werden muss, das werde ich abwarten.
Nach meinem Kentnisstand italienischer gerüsteter ist die Tendenz zum Darübertragen wohl um 1400 nicht sooo ausgeprägt (bspw. bei Lehnart beschrieben). Obwohl in einer Darstellung von Altechiero, allerdings 30 Jahre früher, durchaus ein engens halbärmeliges Gewand mit Lentneroptik bei einem Soldaten mit Plattenarmen und Beckenhaube dargestellt ist.
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Eintrag #6 vom 20. Jan. 2008 14:41 Uhr
Jens
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Moin,
Was ist ein "halbärmeliges Gewand mit Lentneroptik"
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Eintrag #7 vom 20. Jan. 2008 15:16 Uhr
Felix Reich
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Was ist ein "halbärmeliges Gewand mit Lentneroptik"
Das Foto ist ein kleines schwarz weiss Bild in Ospreys Italian Milita Man
Es is ein Kleidungsstück, das ähnlich aussieht wie die in dem hier unter "Lentner-Thread" verlinkten Darstellungen. Nieten sind keine erssichtlich, aber der Aufbau mit kugeliegem Oberkörper, enger Taille und Rock. Die ßrmel decken die Schulter und einen Drittel des Oberarms ab. Das Stück ist vorne geschnürt.
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Eintrag #8 vom 24. Jan. 2008 21:07 Uhr
Felix Reich
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Hallo zusammen,
nachdem ich nun versuchen werde meine Teile glänzender zu bekommen habe ich dennoch eine Frage.
Ich suche ergänzend noch nach einem "leichteren" Helm, was gibt es denn für Eisenhüte im norditalienischen? Ich habe bei Infanteristen vielfach offene Beckenhauben, bzw. eine Mischung aus Barbuta und Beckenhaube gesehen. Itlian Militia Man gibt ja für einen spät 14Jhdt. Papstwächter einer interessanten Eisenhut mit ausgeschnittener Krempe an. Das geht ja fast in Richtung Eisenhut mit Nasal aus. Irgendwo habe ich auch mal eine Abbildung zeitgenössischer Art dazu gesehen, finde ich aber nicht mehr.
Habt ihr erfahrene spät 14. Jhdt.ler da Empfehlungen für mich?
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Eintrag #9 vom 11. Jun. 2008 21:52 Uhr
Felix Reich
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Hallo zusammen,
mit der Rüstung ist es noch nicht weiter gegangen.Allerdings habe ich jetzt mal die Zivilkleidung zu einem Outfit zusammengestellt. ßber Meinungen und Anregungen bin ich dankbar. fotos.mtb-news.de/img/photos/8/2/9/7/_/[
]/HPIM048[
]
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Eintrag #10 vom 16. Jun. 2008 18:31 Uhr
Jens
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Moin Felix,
Ist nicht übel, aber etwas kurz geraten? Entweder würde ich das Wams wesentlich länger machen, oder eine frühe Hose dazu anziehen (wobei selbst da das Wams den Schritt fast bedecken sollte), derartig "offen" kenne ich von genau einer Abbildung (und das ist nur eine spezielle), und verträgt sich mit den Kleidungsvorstellungen im Mittelalter nicht gerade.
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Eintrag #11 vom 16. Jun. 2008 19:57 Uhr
Felix Reich
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Hmm, danke für deinen Kommentar.
Beim Design des Wamses bin ich von knapp "überschritt" lang ausgedacht. Mit beschreibungen, dass die jungen Leute so kurz tragen, dass es schon fast unansehnlich ist. Nach der Beschreibung erschien es mir sogar etwas zu lang.
Mit der frühen Hose meinst du aber sicher eine geschlossene? Bei der Wamslänge lässt sich aber bestimmt auch noch was machen, 2 handbreit oberhalb der Knie wär ok? Dann müsste alles von der Taille an neu.
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Eintrag #12 vom 16. Jun. 2008 23:48 Uhr
Jens
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Die, genauer gesagt die eine Beschreibung ist halt recht konservativ geprägt; beschwert über neue Moden und übertrieben haben bestimmte Kreise in nahezu allen Jahrhunderten, nur weder ikonographisch, noch im Fund, noch in anderen Textquellen wird dies wirklich bestätigt. Ich kenne, wie gesagt, nur eine einzige Abbildung aus Italien des 15ten, bei der man Beinlinge mit Wams so getragen sieht, dass die Brouche sichtbar ist. Und das ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht der Normalzustand.
Eine frühe Hose wäre in meinen Augen natürlich eine geschlossene, jedoch ohne Schamkapsel zum ßffnen. So oder so empfinde ich das Wams aber als zu kurz.
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Eintrag #13 vom 17. Jun. 2008 22:22 Uhr
Felix Reich
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Dann werd ich wohl in den saueren Apfel beissen müssen und das Wams verlängern lassen. Die Abbildungen die ich jetzt im Hinterkopf habe (nicht nur italienische) zeigen die Wamslänge dann ein bis 2 Handbreit unterhalb des Schritts endend, also gut Mitte Oberschenkel. Läge ich damit besser?
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Eintrag #14 vom 18. Jun. 2008 09:37 Uhr
Jens
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Nimm es mir nicht übel, Felix, aber es wäre Dir vor allem dann nicht passiert, wenn Du genauer geguckt hättest ;) Du musst doch deine Kleidung eh nach bestimmten Vorlagen gefertigt haben, schlichte Frage an Dich selber: wie sehen diese aus, was tragen sie, wie lang ist es usw.?
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