Eintrag #1 vom 19. Sep. 2003 14:25 Uhr
Nikolaj Thon
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Magdeburg (dpa) - Nach dem spektakulären Fund einer mittelalterlichen Skulptur in Magdeburg haben die Archäologen mit wissenschaftlichen Untersuchungen begonnen. Die Plastik, deren Kopf vom Rumpf getrennt ist, berge viele Rätsel, sagte Thomas Weber vom Landesamt für Archäologie der dpa. Unklar sei etwa, warum sich die am Vortag entdeckte, 1,10 Meter große Frauenfigur mit Krone in einer Mauer befand. Nach ersten Erkenntnissen wurde sie um 1300 geschaffen und während des Dreißigjährigen Krieges 1631 eingemauert.Die Bruchsteinmauer mit der Sandsteinfigur war Teil der Kellerwand eines heute nicht mehr existenten Hauses. «Die Nachgrabungen ergaben, dass irgendwann vor mehreren hundert Jahren vor die eingemauerte Figur eine Ziegelwand gesetzt wurde», sagte Weber. «Offenbar wussten die Bewohner des Hauses, das 1945 bei einem Bombenangriff zerstört wurde, über Jahrhunderte nichts von der Existenz der Skulptur.ßber mögliche kultische Handlungen könne nur spekuliert werden, sagte Weber. Die künstlerische Gestaltung des Gewandes der Figur zeige, dass es sich um eine besondere Skulptur handele - auch wenn die Gestaltung des eher «pausbäckigen Gesichts» nicht ganz so hochrangig einzuordnen sei. «Möglicherweise stellt die Plastik eine Heilige oder eine Königin dar.» Zudem wurde beim Ausgraben neben der Figur ein weiterer Steinkopf einer Frau mit Schleier entdeckt, vermutlich einer Nonne. Möglich sei, dass die Figur aus einer nahe des Fundortes gelegenen Kapelle stamme, sagte der Archäologe.
© dpa - Meldung vom 17.09.2003 15:48 Uhr
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Eintrag #2 vom 30. Sep. 2003 14:43 Uhr
Ulrich Busse
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Eine Meldung über Funde in München auch aus dem 12./13. Jahrhundert:
wwwspiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,267788,00.html
Ulli
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Eintrag #3 vom 30. Sep. 2003 19:26 Uhr
Nikolaj Thon
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Hier die Fortsetzung der Nachricht:
Magdeburg (dpa) - Nach dem spektakulären Fund einer gotischen Skulptur sind in Magdeburg weitere wertvolle gotische Skulpturenteile aus dem frühen 14. Jahrhundert entdeckt worden. Es handelt sich dabei um Bruchstücke von bis zu zehn Figuren, bestätigte Thomas Weber vom Landesamt für Archäologie am Dienstag einen Bericht der «Mitteldeutschen Zeitung». Die Figuren-Stücke aus Sandstein steckten in einer Mauer nordöstlich des Domplatzes. Dort war bereits Mitte September die erste gotische Figur gefunden worden.
Deutschlandweit bedeutend sei, dass auf den Teilen die Original- Farben erhalten geblieben seien, sagte Weber. Bei freistehenden Figuren ist die Bemalung normalerweise über die Jahrhunderte längst verwittert. Nach ersten Erkenntnissen wurde die gefundene Figurengruppe um 1300 geschaffen und während des Dreißigjährigen Krieges nach 1631 eingemauert. Die Gewänder der Figuren sind blau und rot, die Pupillen der Augen schwarz, eine Krone golden und die Haut ocker. Bis zur wissenschaftlichen Aufarbeitung lagern die kostbaren Stücke dunkel und kühl in Räumen der Landeszentralbank in Magdeburg, sagte Weber.
Alle Figuren-Teile steckten als Baumaterial in einer zwei Meter breiten und etwa acht Meter langen Mauer. Eine der Statuen hält ein Wesen im Arm. Vermutlich handele es sich um eine Maria-Figur mit dem Jesus-Kind, sagte Weber. Die Figuren der Gruppe sind alle etwa 1,10 Meter groß.
Gruß Nikolaj
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