Nagelpflege im Mittelalter
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Eintrag #1 vom 23. Dez. 2004 19:37 Uhr
Julia Dix
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Hallo,
eine Frage über die ich seit einiger Zeit nachdenke ist: Was würde zur Nagelpflege im Mittelalter benutzt? Hört sich im ersten Moment komisch an, doch ich würde gerne wissen ob es so etwas wie Nagelscheren oder Nagelpfeilen gab.
Das Finger- oder Fuß- nägel geschitten werden müssen ist logisch. Es lässt sich besser arbeiten mit kurzen Nägeln. Auch brechen oder reissen längere Nägel leichter und stellen damit ein Infektionsrisiko dar.
Fußnägel dürften ja auch nicht zulang sein, denn sonst schmerzt es in den Schuhen, scheuert evt. Beinlinge und Socken durch oder wächst sich ein.
Was also wurde gemacht? (Das das Mittelalter ein aus Finger- und (iiihhh!!) Fußnägel- kauendes Volk bestand glaub ich nicht!)
Ich bin schon gespannt ob jemand eine Antwort hat und wünsche allen schöne Festtage!
liebe Grüße
Julia
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Eintrag #2 vom 23. Dez. 2004 20:10 Uhr
Carina Schmid
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Hallo Julia,
ich habe ja gerne french-manicure-gepflegte Nägel - solange keine Lagersaison ist, denn da kann man das komplett vergessen, sie werden schmutzig oder reisen ein oder reisen ab und sie verfärben sich gelb. Da habe ich sie dann ganz kurz, das sich ja keine Ränder bilden können. Es gab zwar schon Kosmetiksets, dazu gibt es aber auch einen Thread "Hygiene im Mittelalter" glaube ich, in denen diese beschrieben werden. Aber zum nagelschneiden selber kann man ausser den kleinen Nippers-Scheren nicht viel machen - ausser dran rumpopeln. Oder man probiere es mit einem scharfen Dolch… AUAAAA!! Eben. Sind denn Funde von Nagelfeilen belegt? Wäre doch denkbar.
Liebe Grüsse, Carina
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Eintrag #3 vom 23. Dez. 2004 23:04 Uhr
Jens
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Moin,
In den Londonfunden (Dress Accessoirs) sind unter anderem "Cosmetic Sets" zu finden, also Multifunktionssets mit Ohrlöffeln, Zahnstochern etc, und es gibt textuelle Hinweise auf die Benutzung vielfältiger Pflegemethoden, allerdings ist mir jetzt kein Hinweis auf eine Nagelfeile bekannt, auch wenn ich die ob der existenz von Feilen an sich nicht grundsätzlich ausschliessen täte.
Würde zumindestens ins Bild passen.
Gruss, Jens
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Eintrag #4 vom 24. Dez. 2004 08:11 Uhr
Julia Dix
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Hallo Jens, Hallo Claudia
vielen Dank für Eure Antworten. Diese "Pflegesets" sind mir wohl bekannt und eben auf Grund dieser stellte sich mir die Frage des Nagelschneidens…
Was benutzen eigentlich Naturvolker? Vielleicht kann man daraus Rüchschlüsse ziehen???
liebe Grüße
Julia
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Eintrag #5 vom 24. Dez. 2004 10:29 Uhr
Carina Schmid
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Hallo Julia,
wenn Du Dir betrachtest, mit was für Materialien die jeden Tag arbeiten, Stein, Holz, Metall und anderen harten Naturmaterialien, schleifen sich die Nägel von alleine ab. Und teilweise wachsen die Nägel so wie bei uns "westlichen" Kulturen nicht mehr lang und flach in die Länge sondern werden dicker und das Wachstum verlangsamt sich. Und wenn Du Dir mal Dokus ansiehst mit naturvölkern, siehst Du an jeder Ecke einen sitzen der sich an den Füssen rumpopelt, vielleicht beantwortet das Deine Frage :-)
Ich wünsche Dir und allen anderen Frohe Weihnachten und besinnlich Feiertage :-)
Liebe Grüsse, Carina
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Eintrag #6 vom 25. Dez. 2004 12:25 Uhr
Jens
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Moin Carina,
Hast Du einen Beleg für diese These?
Und was hat dann deiner Meinung nach der Adel getan?
Gruss, Jens
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Eintrag #7 vom 25. Dez. 2004 15:26 Uhr
Carina Schmid
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Hallo Jens,
nö, kein Inianer aus Papua-Neuguinea hält schriftlich fest, was er zur Nagelpflege tut. Das bezog sich ja auf die Naturvölker und es ist eins anatomische Tatsache das unter bestimmten Lebensbedingungen Hornhautauswüchse wie Nägel langsamer wachsen und verdicken.
Der Adel? HHmmm, genauso wie für uns Nagelschneiden zu den unspektakulärsten Dingen des Alltags gehört, wird es damals nciht anderes gewesen sein. Sonst gäbs wohl Belege.
Liebe Grüsse, Carina
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Eintrag #8 vom 26. Dez. 2004 13:08 Uhr
Sylvia Crumbach
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Der Mensch im Mittelalterregenwald bei Köln?????
HALLO????
Wenn man handwerklich arbeitet nutzen sich nicht die Fingernägel ab, die muß man trotzdem schneiden oder feilen.
Für viele Zeitstellungen gibt es üppige Funde von Pflegesets, einschließlich Nagelschneider.
Nägel mit einem scharfen Messer pflegen klappt hervorragend, übrigens.
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Eintrag #9 vom 26. Dez. 2004 14:59 Uhr
Jens
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Sylvia kam mir zuvor ;)
Ich wollte eigentlich primär nur meine Zweifel an der Vergleichbarkeit von "Naturvölkern" mit einem in Mitteleuropa lebenden mittelalterlichen Menschen äussern.
Leider ist mir ad hoc kein Fund eines Nagel_schneiders_ oder einer entsprechenden Feile bekannt, insofern würde auch ich mich hier- eigentlich egal für welche Zeit- über Hinweise freuen, da ich hier auch eine Wissenslücke ob der genaueren Formen und Arten habe.
Gruss, Jens
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Eintrag #10 vom 26. Dez. 2004 16:04 Uhr
Daniel Schulz
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Wieist das eigentlich mit Bimsstein? Weiß gar nicht, ob das ein Naturprodukt ist, oder künstlich hergestellt. Damit lässt sich doch sicher prima die Nägel abfeilen. Mit jeder Art rauhem Stein müsste das aber auch gehen.
gruß: Daniel
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Eintrag #11 vom 26. Dez. 2004 22:25 Uhr
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Eher nicht, rauhe Steine wären zu viel des guten für Fingernägel.
Sehr feiner Sandstein oder besser noch Basalt, das Zeug für den letzten Schliff bei Messerklingen, das könnte ich mir eher vorstellen.
Sylvia, hast du evtl Bilder der gefunden Nagelschneider ?
Alle Pflegesets, die ich kenne, waren leider ohne.
Gruß, Ivain
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Eintrag #12 vom 27. Dez. 2004 11:05 Uhr
Sylvia Crumbach
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Ich habe bestimmt Bilde - aber wo ….
Wir sind ein paar Tage nicht da, dannach werde ich suchen.
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Eintrag #13 vom 04. Jan. 2005 13:01 Uhr
Bianca Oettlin
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Hallo, zusammen!
Ich könnte mir vorstellen, daß Schachtelhalm sehr gern benutzt wurde, um die Nägel zu feilen. Fragt aber bitte nicht nach Quellen, die habe ich nicht. Ist nur eine Vermutung. Allerdings habe ich es selbst ausprobiert und es funktioniert recht gut.
Bianca
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Eintrag #14 vom 04. Jan. 2005 17:54 Uhr
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Laut Aussage eines Knochenschnitzers von Agil wurde Schachtelhalm zum Polieren von Knochenarbeiten verwendet.
Ob der Verwandschaft zwischen Fingernägeln und Knochen wäre hier eine plausible Brücke.
Und ja, es funktioniert super.
Alles keine Belege, ich weiß, aber die Fundlage zu Schachtelhalmstücken dürfte eh mau sein.
Gruß, Ivain
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Eintrag #15 vom 04. Jan. 2005 18:15 Uhr
Walter Ruf
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Leicht OT Warnung:
Wenn ihr irgendetwas mit Schachtelhalm macht, haltet
ihn von eurem Garten fern.
Ohne Chemie der harten Sorte oder kompletten Austausch des Erdreiches werdet ihr den nimmer los!
Walter
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