Eintrag #1 vom 29. Aug. 2007 14:53 Uhr Karen Thöle Bitte einloggen, um Karen Thöle eine Nachricht zu schreiben.
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Am vergangenen Wochenende gab es auf dem Nordrhein-Westfalen-Tag in Paderborn auch den Unterpunkt "Mittelalterliche Welt". Was gibt es dazu zu sagen?
- NRW-Tag, das ist eine Stadt im Ausnahmezustand, mit Absperrungen rund um die Stadt, die Stadt selbst voll mit Gastronomie-Pavillions und Bühnen und und und… Und nichts davon in irgendeiner Verbindung zum Mittelalter - außer unserer kleinen Enklave.
- Unser Platz, der Kleine Domplatz, war eigentlich richtig idyllisch, mit Kopfsteinpflaster und zwei alten Bäumen, und weit genug entfernt von den verschiedenen Bühnen der Stadt, so daß weder Big-Band-Musik noch Sasha zu hören waren. Leider war zwischen den Steinen des Kopfsteinpflasters fast überall Beton, so daß Heringe kaum in den Boden zu bringen waren. Einige mitgebrachte Zelte/Sonnensegel konnten deshalb auch gar nicht aufgebaut werden. Wir haben insofern wirklich Glück gehabt, daß es nicht regnete.
- Auf diesem Platz waren wir - das heißt, die FMA- und 13.-Jahrhundert-Darsteller, die Sylvia Crumbach eingeladen hatte - allerdings nicht alleine. Die zwei Weideschweine Wolli und Flecki, die in aller Ruhe die beiden Tage mehr oder weniger verschliefen, waren für mich bald so etwas wie ein ruhender Pol der Veranstaltung. Und dann waren da noch eine Reihe von Darstellern, die zwar ein paar interessante Projekte hatten , deren Kleidung allerdings nach Märkten und nicht nach Living-history aussah. Diese Trennung in "wir" und "die anderen" wurde aber immerhin durch einen der Musiker des Ensembles "Custos" überbrückt, der wirklich interessiert war, etwas über mittelalterliche Kleidung zu lernen und sie der - in meinen Ohren - durchaus überzeugenden Musik des Ensembles anzupassen.
- Das Publikum auf einer solchen Veranstaltung ist natürlich auch ein anderes als bei reinen Mittelalter-Veranstaltungen. Viele waren vielleicht nur zufällig da, auf dem Weg von der Kulinarischen Meile zum Promi-Vorlesen in der Stadtbibliothek, mit wenig Zeit, wenn sie alle Attraktionen des NRW-Tages abklappern wollen. Um da wenigstens akustisch aufzufallen, habe ich mich zum ersten Mal in meinem Leben dazu hinreißen lassen, elektrisch verstärkt aufzutreten. Komisches Gefühl, von drei Mikrophonen umzingelt Portativ zu spielen…
- Ich möchte aber jetzt nicht die Veranstaltung schlechtreden. Ich denke, die Leute, die Sylvia eingeladen hat, waren eine gute Mischung, und ich habe mich gefreut, alte Bekannte wiederzutreffen und neue kennenzulernen. Es war schön, bei der Modenschau etwas mehr über frühmittelalterliche Kleidung zu lernen. Und organisatorisch hat auch alles gut geklappt. Insbesondere die ßbernachtung in diesem katholischen Jugendgästehaus fand ich sehr komfortabel. Also: Danke, Sylvia, für die Einladung! Und Grüße an alle!
Ich habe wieder ein paar Bilder gemacht. Ich werde sie demnächst auf meine Homepage stellen.
Bis denn
Karen Thöle