Eintrag #1 vom 17. Apr. 2004 19:35 Uhr
Björn Löbke
Bitte einloggen, um Björn Löbke eine Nachricht zu schreiben.
nach oben / Zur Übersicht
Rekonstruktion mongolischer Rüstungen und Köcher
Saim bain uu!
Ich möchte versuchen, die Ausrüstung eines mongolischen Kriegers aus der Mitte des 13. Jhds. zu rekonstruieren. Zwar verfüge ich über einiges an Quellenmaterial, sodass ich eine Vorstellung vom äußeren Erscheinungsbild habe. Die genaue Rekonstruktion lässt sich daraus nicht herleiten. Für mich wäre es auch schon hilfreich, wenn sich vielleicht jemand mit dem Bau von Rüstungen benachbarter Völker auskennen sollte, also z. B. der Chinesen oder Perser.
Schon mal vielen Dank!
Björn Löbke
Bewertung:
Eintrag #3 vom 20. Apr. 2004 10:21 Uhr
Florian Treml
Sajn bajna uu?
>>>>Ich möchte versuchen, die Ausrüstung eines mongolischen Kriegers aus der Mitte des 13. Jhds. zu rekonstruieren.>>>
Mit der Rekronstruktion hab ich es nicht so, aber in dem Fall ist meine Begeisterung für das Thema groß. Wenn sie gestatten würde ich sehr gerne bei ihnen dann in einiger Zeit mal fragen, wie es denn so vorangeht oder was sie schon alles zusammenhaben.
>>>Die genaue Rekonstruktion lässt sich daraus nicht herleiten. >>>>
Ich hab jetzt auch keine detaillierten Bauanleitungen oder dergleichen, wahrscheinlich nur die gleichen oder ähnlichen Quellen wie sie.
>>>Für mich wäre es auch schon hilfreich, wenn sich vielleicht jemand mit dem Bau von Rüstungen benachbarter Völker auskennen sollte, also z. B. der Chinesen oder Perser.
>>>>>
Tatsächlich hatten die Mongolen keine wirklich eigenen Rüstungstypen, zumindest was Metallrüstungen angeht. Sie trugen alles was ihnen in die Hände kam und passte, d.h. eine persische oder chinesische Rüstung wäre m.M.n. auch richtig. In der Anfangszeit trugen die Mongoelen aber sowieso nur wenig schwere Rüstungen.
Die Sache mit den Gambeson ähnlichen Unterpanzern/Hemden aus Rohseide dürfte ihnen ja bekannt sein, die sollten vor allem Pfeile aufhalten und wenn ein Pfeil doch eindrang die Wunde sauber halten. Das waren vermutlich ganz normale Hemden oder Westen, da die manchmal in großer Eile improvisiert zusammengenäht wurden, dürfte man da nicht viel falschmachen können, wenn man sie wie normale Hemden aus solchem Stoff einfach zusammenäht.
Dann gab es ja Jacken aus Schafspelz, die auch als Schutz und "Rüstung" angesehen wurden, so was haben die Mongolen ja heute noch, man kann sich einfach daran orientieren.
Die meisten Metall Rüstungen in den mongolischen Armeen, und Funde implizieren, daß es wesentlich mehr schwergerüstete gab, als die Quellen uns glauben machen wollen, waren typisch Ost/Zentralasiatische Lamellenpanzer. Schmale Lange Streifen von Metall werden dabei durch Löcher an ihren Enden mit Lederriemen miteinander verbunden. Es gab auch viele Lederhemden die man dann mit Metallschuppen oder zusätzlichen Lederschuppen bestückte indem man sie auf das Leder aufnähte. Die Helme waren immer aus mehreren Eisenteilen zusammengesetzt.
Im Royal Armouries Museum in Leeds oder im HM Tower in London gibt es eine Reihe von spät-mongolischen Rüstungen und tibetanischen Rüstungen, alles Lamellenpanzer, daher sollte man dort auch genauere Informationen über den genauen Aufbau bekommen können. Sie haben dort auch ein Model eines schweren mongolischen Kavalleristen mit einer Pferdepanzerung aus Lamellenpanzer.
Viele Turkvölker im Dienste der Mongolen und überhaupt die westlichen mongolischen Armeen trugen auch viel Kettenhemden die sich in der Form nur wenig von den europäischen unterscheiden. Sie waren aber fast immer kurzärmelig. Im persischen Bereich wurde dann auf ein solches Kettenhemd noch weitere Eisenstreifen aufgebracht in dem sie durch Löcher auf das Kettenhemd mit Lederriemen nähte. Vor allem vor dem Bauch, seltener auch im Brust oder Schulterbereich. Eine solche Rüstung dürfte typisch für die schwere Kavallerei Hülagüs gewesen sein.
In den Armeen Batu Khans dagegen wird die Mehrheit ein einfaches kurzärmeliges Kettenhemd getragen haben. In den klassischen mongolischen Streitkräften, z.B. beim Krieg gegen die Chin oder gegen Choswaremien, Lamellenrüstungen, auch in den späteren mongolischen Armeen ein hoher Anteil Lamellenpanzer.
Ich kenn jemanden, der baut Samurai rüstungen, ich frag den mal, ob er auch was über mongolische Lamellenpanzer weiß, wenn ja poste ich das hier…
Sajn sajnhyg hüs e!
Mit besten Grüßen
Bewertung:
Eintrag #4 vom 20. Apr. 2004 10:37 Uhr
Florian Treml
Vorab: diese Links sind nur solche, die ich selber aufgesucht habe. Ich sehe mir häufig die Seiten von steppenreiter an, und ich finde die gut. Aber bitte: das sind nur Meine Links, KEIN Anspruch auf Genauigkeit und 100% Historische Richtigkeit, wenn man da irgendwo entäuscht werden sollte, tut mir das sehr leid, aber woher soll ich das jetzt vorhersehen. Allein für Steppenreiter kann ich sagen, daß Ich bisher nur gute Erfahrungen mit denen gemacht habe…
Haben sie schon einen Bogen? Die Adresse ist Keine Empfehlung aber schöne Bilder
Mit besten Grüßen
Bewertung:
Eintrag #5 vom 03. Mai. 2004 09:54 Uhr
Björn Löbke
Bitte einloggen, um Björn Löbke eine Nachricht zu schreiben.
So, inzwischen sehe ich dank der Tipps schon etwas klarer. Mal schaun, was sich in den nächsten Wochen noch ergibt. In den Sommerferien werde ich dann mit dem Nähen der Bekleidung an sich anfangen. Die erste Reitstunde ist auch schon überlebt.
Björn Löbke
Bewertung:
Eintrag #6 vom 14. Mai. 2004 20:32 Uhr
Holger Gräf
Bitte einloggen, um Holger Gräf eine Nachricht zu schreiben.
Hi
Ich habe folgendes noch über chinesische Rüstungen gefunden:
Grüße
Holger
Bewertung: