Mittelalterquilts
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Eintrag #1 vom 29. Dez. 2000 20:24 Uhr
Sabine Fartash
Mich würde es mal interessieren, was ihr über Patchwork und Quilts im Mittelalter alles so wisst. Gab es da schon so etwas. Freue mich über jede Antwort. Tschüssssssss
Heloise
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Eintrag #2 vom 30. Dez. 2000 18:33 Uhr
Claus Meiritz
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..da bin ich aber auch gespannt.. Seit Braveheart.. zum Kotzen eine Schottenidiotie nacvh der anderen.. treiben sich lieber in einem verkorkstem Schottlandbild herum.. als sich mal ein paar Gedanken zu machen.. WAs zeitgleich sich Böhmen und in den Gefilden des Mitteldeutschlands so abspielte. Mann ..endet das nie.. Ein Hollywoodverbrechen an europäischer Geschichte.. nach dem anderen.. und es wird auf jeden MIMA wiederholt.. *buüähhhh* wie schauderlich..
vestiga ursus
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Eintrag #3 vom 30. Dez. 2000 18:36 Uhr
Andreas
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Hallo Claus, sorry aber bissu blau? Quilt! NICHT KILT!!! Hat mit Schottland NIX zu tun. Sonst hast Du recht!
Indy (Tassilos Rache)
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Eintrag #4 vom 30. Dez. 2000 18:41 Uhr
Ranes Haduwolff
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Grüß Euch, Quilt - Flickendecke…naja, wenn man das MA als die grosse Zeit des Recycling betrachtet, so muß es sowas eigentlich gegeben haben. Ich kenne keinen Beleg hierfür, aber da nichts weggeworfen wurde und bis zum letzten benutzt wurde, kann es auch sowas gegeben haben. Aber vielleicht gibts ja eine Quelle…
Euer Haduwolff
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Eintrag #5 vom 31. Dez. 2000 07:32 Uhr
Sabine Fartash
Also, ich weiss nicht, aber kann es sein, dass unter Rüstungen gesteppte Kleider getragen wurden. Die Dinger sind ja unheimlich schwer…. Oder im Winter? Quilts sind ja erst einmal "Steppdecken". So richtig künstlerisch wurde es ja erst mit der Besiedlung Amerikas (stimmt nicht ganz, aber so lala). Vielleicht gab es für die Schotten ja gequiltete Kilts, lieber Claus! (Ach ja, seit wann gibt es denn Kilts?)
Heloise
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Eintrag #6 vom 31. Dez. 2000 10:11 Uhr
Thorsten
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Moin Sabine, afaik gibt es den eigentlichen "Quilt" wie man ihn heute kennt erst als ureigenst amerikanische Erfindung. Da das Wort quilted (= gesteppt) aber älter ist - ich meine mich an eine englische Quelle aus dem 15. Jhdt. zu erinnern, die von einem "quilted Jack" spricht, kann es sein, daß unter dem gleichen Begriff ähnliche Stoffstücke bezeichnet wurden. Ich selber kenne "to quilt" nur im Zusammenhang mit Gambesons, Aketons, Jacks etc., als gesteppte, gegebenenfalls gefütterte Kleidungsstücken und nicht als Decken. Bis denn Thorsten
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Eintrag #7 vom 31. Dez. 2000 16:02 Uhr
Axel Aue
Hi. Es gibt einen Eisenzeitlichen Moorleichenfund, wo davon ausgegangen wird, das der Kittel aus 43 aufgesetzten Flicken besteht. Der Ausgräber glaubt sogar feststellen zu können, das es kein Grundgewebe für für den Kittel gab, er also nur aus Flicken bestand. (Moorleiche von Bernuthsfeld). Ebenso, in der gleichen Publikation wird von einem Mantel gesprochen, der auch aus 2 Teilen zusammengenäht wurde. (Moorleiche von Dätgen). Karl Schlabow Textilfunde der Eisenzeit in Norddeutschland. 1976 Karl Wachholtz Verlag. Gruß.
Axel Aue
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Eintrag #8 vom 02. Jan. 2001 10:17 Uhr
Claus Meiritz
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Sorry *kleinlautmaulend* War schon spät.. Ich kriege immer ein Adrenalinflash.. wenn nur irgendwo Schotten a la Braveheart nur hüsteln..
Sehen Uns.. Claus..
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Eintrag #9 vom 02. Jan. 2001 14:14 Uhr
Sabine Fartash
Hi Thorsten Ich weiss, dass die amerikanischen Quilts mit den englischen Siedlern nach Amerika kamen. Aber wie lange gibt es sie in England. Aber es ist ja schon mal interessant, dass zuerst einmal Kleider hergestellt wurden und nicht Decken - was mich auch nicht wundert. hi Axel, danke für den Moorleichentip! Bist du zufällig ein Vor- und Frühgeschichtler? Bin ich nämlich auch!!!! Sobald ich in eine UB komme, werde ich das Buch suchen! Lieber Claus, es kommt die Tage Braveheart im Fernsehen!! Aber das interessiert dich ja sowieso nicht, oder. Was ist an dem Film eigentlich so zum kotzen? Ich weiss nur, dass er mir zu brutal war und ich deswegen nicht länger als 10 min geschaut habe. Viele Grüsse
Sabine
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Eintrag #10 vom 08. Jan. 2001 22:28 Uhr
Claudia
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Hallo Ihr Quiltwütigen, Ich habe mal in meiner Quiltliteratur nachgegraben und folgendes gefunden: In der Zeitschrift "Euro Quilt" (Juli/August/September 2000) steht ein Artikel von der Niederländerin An Moonen. Der Artikel behandelt einen Kinderquilt aus dem 17. Jh. In der Einleitung schreibt sie: "…Bei diesen Untersuchungen fand sie heraus, daß der Quilt in Holland schon eine lange Geschichte hat. In der mittelalterlichen niederländischen Literatur, in der um 1230 niedergeschriebenen Geschichte von Lanzelot, fand sie die früheste Erwähnung eines Quilts, damals als -culte´ und -cuelcte´ bezeichnet. Seit jener Zeit wurden in kirchlichen und privaten Güterverzeichnissen aller Art zahlreiche Quilts beschrieben, und es gab Quiltergilden. Im Niederländischen sind die Worte -culte´ und -cuelcte´ gleichbedeutend mit dem englischen -quilt´, diese Worte kommen von dem lateinischen -culcita´ oder -culcitra´. Vom siebzehnten Jahrhundert an spricht man von -gestickte deekens´ (Steppdecken), -gewatteerde dekens´ (wattierte Decken) oder -gekatoneerde dekens´ (Baumwolldecken), wenn von Quilts die Rede ist; in dieser Zeit verschwinden die Worte -culte´ und -cuelcte´ aus dem niederländischen Wortschatz. …" Ich weiß natürlich nicht, inwieweit diese Erwähnung des Quilts im "Lanzelot" fundiert ist, oder ob es doch eher an den Haaren herbeigezogen ist. Die Tatsache, daß es sich bei der Quelle um eine Sage handelt, deren Original nicht niederländisch ist, macht mich doch etwas mißtrauisch. Im weiteren Artikel bezieht sie sich auf zwei Bücher von ihr selbst, die weitere erhaltene alte Quilts behandeln, außerdem auf einen Ausgrabungsbericht: An Moonen "Quilts, een Nederlandese traditie", NOM, Arnhem, 1992 "It Is al Beddegoet", Terra Verlag, Zutphen, 1996 P Bitter u.a. "Goed Gevonden. Textielvondsten uit archeologische Opgravingen in de Grote of St. Laurenskerk te Alkmaar", 1999 Insgesamt macht der Artikel einen relativ wissenschaftlichen Eindruck; es werden sogar die Museums- Inventarnummern der herangezogenenVergleichsstücke angegeben. Wer detaillierter nachgraben will, kann sich ja mal bei An Moonen nach den Quellen für den Verweis auf die Quiltergilden und die genannten Güterverzeichnisse erkundigen. Ergebnis würde mich sehr interessieren! In einem anderen Buch habe ich gelesen, daß die ältesten heute noch erhaltenen Quilts aus dem 16. Jahrhundert stammen (England).Die Quilts dieser Zeit sind aber schon so "ausgereift", daß man eine wesentlich längere Vorgeschichte annimmt. Es wurde erwähnt, daß Quilts auch in Mitteleuropa, namentlich Deutschland (wenn man das im MA so nennen kann) und Frankreich üblich waren. Es wurde auch betont, daß sämtliche dieser alten Quilts sogenannte "whole-cloth quilts" sind, d.h. die Oberfläche bestand NICHT aus Patchwork, sondern aus einem durchgehenden großen Stoffstück. Eine Musterung wurde nur durch das Steppen erzeugt. Das konnte auch mit farblich kontrastierendem Garn geschehen. Nun fragt mich bitte, bitte nicht nach der konkreten Quelle! Ich habe all meine einschlägigen Bücher durchgebuddelt und es nicht wiedergefunden, das heisst, ich muss es woanders gelesen haben und habe mir das Buch dummerweise nicht gekauft. *aerger, grummel* Hat jemand ´nen konkreten Literaturtip? Frohes Sticheln allerseits, Claudia
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Eintrag #11 vom 11. Jan. 2001 10:06 Uhr
Fritz Pascual
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Hi, Zum Thema gesteppte Klamotten könnte ich nur mal einen Blick in einen der Gambeson/Wattierungen-Threads vorschlagen (weiß leider nicht die Nummer, bin zu faul zum suchen), da werden die verschiedenen Fertigungsweisen von Gambesons und Aketons behandelt. Ob nun aus mehreren Lagen Stoff, oder mit Stoffresten oder wolle gestopft, ähnelt die Bauweise doch sehr dem gesteppten Stoff, will sagen ist eigentlich gleich, nur fester. Daher denke ich daß die Leutchen im MA schon recht früh auf den Trichter gekommen sind, daß gestepptes Kälte und nicht nur Schläge abhält. Grüßung
Friedrich von Würselen
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Eintrag #12 vom 19. Jan. 2001 15:38 Uhr
Ruth
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Hallo, ich habe gerade zufällig einen Link gefunden, der gut zum Thema paßt. Unter anderem gibt es auf dieser Seite auch einen historischen ßberblick, wer wann wo gequilted hat… wwwgeocieties.com/Athens/Acropolis/4756/quilting.htm Ruth
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Eintrag #13 vom 19. Jan. 2001 15:40 Uhr
Ruth
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ßh, es muß heißen: geocities, nicht geocieties (ich habe heute Knoten in den Fingern…) Ruth
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Eintrag #14 vom 29. Jan. 2010 15:29 Uhr
Claudia
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Hier gibt es einen neuen Artikel zu Quilts, der zumindest für die whole-cloth-Quilts Belege bereits fürs 14. Jh. anführt:
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Eintrag #15 vom 14. Mrz. 2012 07:19 Uhr
Henni Speck
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Parchwork ja, Quilts im heutigen Sinne - hmmm...
Moin,
Ich habe mich vor Einger Zeit auch mit der Frage beschäftigt, da ich unsere Lagerbettwäsche gerne aus Resten mache
- und bin darauf gestossen dass die Technik des dekorativ geometrische Flächen aus verschiedenen Farben aneinandersetzen wohl schon seit den Kreuzzügen in Europa verbreitet ist, und aus dem Orient kommt ürsprünglich.
Ich erinnere mich an eine gepatchworkte Ziegenlederdecke von um 1100 - gab.
Man nimmt also an dass die Technik von den Kreuzrittern mitgebracht wurde.
Das Quilten an sich, also steppen sollte ja von den Gambis bekannt sein, also wäre es möglich dass es eben auch gesteppte Patchworkdecken gab - aber dazu hab ich auch nix näheres im Kopf, ausser dass es möglich wäre.
Dass die Decken btzw. Wandbehänge im Orient wohl eher nicht gesteppt waren scheint mir auch einlauchtend…
Ich versuche mal das Foto von dieser Lederdecke wiederzufinden und poste falls ich fündig werde.
Lieben Gruss vom Frischling ;)
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Eintrag #16 vom 14. Mrz. 2012 08:40 Uhr
Henni Speck
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… muss mich verbessern, nicht 11es, sondern 9es v. Chr ist besagte decke
sie befindet sich wohl im ägyptischen museum in kairo.
allgemein zur geschichte habe ich noch:
allerdings wie immer ohne belege…
Grüssle
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Eintrag #17 vom 14. Mrz. 2012 09:04 Uhr
Dr. Nicole Schneider
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in einem der Links steht, dass das Kleid der heiligen Elisabeth gequiltet ist.
Kleidung, Zelte oder was auch immer zu flicken hat nichts mit Quilt oder Patchwork zu tun, nicht in dem Sinne, wie er heute gemeint ist. Und ich glaube, man sollte mit dem Begriff sehr vorsichtig sein, da er heute andere Assoziationen weckt als die eventuell ursprünglich gemeinten Begriffe. Dadurch entstehen dann irgendwelche fehlgeleiteten Rekonstruktionen.
Abbildungen von Decken aus dem 13. Jhdt. lassen nicht den Schluss zu, dass es sich um "Flickdecken" handelt, es sind meist durchgehende, an den Rändern bestickte Stoffstücke.
Ein gestepptes und gefüttertes Kleidungsstück hingegen ist der Aqueton der Heiligen Isabelle aus der Mitte des 13. Jhdt., der als Reliquie erhalten ist.
MfG
Nicole
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Eintrag #18 vom 14. Mrz. 2012 10:41 Uhr
Carola
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Es gibt tatsächlich ein gestepptes Untergewand das der Hl. Elisabeth von Thüringen zugeschrieben wird. wwwheilige-elisabeth-damp.de/exponat.php?artikelnr=207
Kania beschreibt den Aufbau mit feines Leinen in Leinwandbindung, Füllfasern, feines Leinen in Leinwandbindung, Leinen in Köperbindung; alle Lagen durch Steppstiche verbunden (Kleidung des Mittelalters, Böhlau 2010, S. 421 ff).
Mit Quilten im modernen Sinn hat diese Form der Steppung aber wenig zu tun, weil die Stiche lang und mit großen Abständen ausgeführt sind.
Für Steppdecken ist auch mir kein Nachweis geläufig.
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Eintrag #19 vom 14. Mrz. 2012 10:52 Uhr
Jens
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Soweit mir bekannt ist, sit die Füllfaser Rohbaumwolle. Ein weiteres Stück ist der Ärmel des Heiligen Martins, datiert aufs 13te, ermutlich Ärmel eines militärischen Aketons- so jedenfalls die Kontruktion. Ebenfalls Leinen mit Rohbaumwollfüllung.
Zwecks Steppdecken: dito. Kenne nix.
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Eintrag #20 vom 14. Mrz. 2012 18:25 Uhr
Claudia
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Link zum V&A geht nicht mehr zum ursprünglichen Artikel
Leider geht der Link, den ich weiter unten gepostet hatte, nicht mehr zu dem Artikel, den ich ursprünglich verlinkt hatte.
Der Artikel listete den Tristan-Quilt aus dem 14. Jh. auf, dessen eines Teil in Italien aufbewahrt wird und das andere im V&A in London. Welche anderen Vergleichsstücke erwähnt wurden, weiß ich nicht mehr. Schade, hoffentlich läßt sich der Artikel woanders wiederfinden.
Der Tristan-Quilt ist das, was man heute als "italienischen Quilt" bezeichnen würde, d.h. die Füllung über die gesamte Fläche ist eher dünn oder gar nicht vorhanden. Die Motive werden dann gestickt, von hinten ein kleiner Schlitz reingeschnitten und dann vorsichtig Füllmaterial reingestopft. Oder es werden (dicke) Fäden eingezogen, die als Füllung dienen.
Aus der Tatsache, dass der Quilt eine umlaufende Kante hat, bei der immer die Außenkante die "Unterseite" der Motive ist, wurde geschlossen, dass es sich um etwas handeln muss, das auf einer waagerechten Oberfläche lag, wie z.B. einem Bett und nicht etwa um einen Wandbehang.
Hier gibt es Bilder:
Aber mit echtem Patchwork oder gar Patchworkquilts ist es im MA wirklich Essig.
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Eintrag #21 vom 14. Mrz. 2012 18:34 Uhr
Claudia
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…der Artikel:
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Eintrag #22 vom 14. Mrz. 2012 18:39 Uhr
Jens
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Hallo Claudia,
Danke für den Hinweis, hab auch Blödsinn geschrieben, weil von Patchworkdecken es auf einemal zum Begriff Steppdecke kam: Steppdecken, also abgesteppte decken kenne ich schon, davon gibts noch mehr. Aber keine Patchworkdecken, also aus Stückchen zusammengesetzt. Is was ganz anderes.
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Eintrag #23 vom 14. Mrz. 2012 18:45 Uhr
Claudia
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Da muss ich auch gleich noch mal einen Disclaimer dranhängen:
"Quilt" ist nicht gleichzusetzen mit "Patchwork"!
"Quilt" ist eine abgesteppte Decke (in der Regel in Ziermustern gesteppt). Deren Oberfläche kann aus Patchwork bestehen, muß aber nicht! Wenn die Oberfläche aus einem einzigen einfarbigen Stück Stoff besteht, nennt man das heute einen whole-cloth-Quilt.
Sämtliche der ältesten nachweisbaren Quilts sind solche.
Es gibt keinerlei Patchworkquilts aus dem MA und meines Wissens auch sonst kein Patchwork jenseits von normalen Flickarbeiten.
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Eintrag #24 vom 15. Mrz. 2012 07:36 Uhr
Henni Speck
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sicher ist patchworken nicht quilten, darum gehts aber gar nicht,...
… Heloise fragte was wir über Patchworken und Quilten wissen. Nun, ich weiss um besagtes Patchwork aus dem 9. Jhd. v. Chr.
.. und für MICH und meine Sicht heisst das dass es zwar nicht belegbar, aber wohl ok ist seine Stoffreste derart zu verwerten. Ob das jetzt ne Decke sein muss sei dahingestellt, ich hatte Bettwäsche im Sinn, also nix gequiltetes :)
Im eigentlichen Sinne kann man ja sogar das klassische Einsetzen von Geren schon als Patchwork bezeichnen…
… dass die Links die ich genannt habe mit Vorsicht zu geniessen sind hätte ich dazuschreiben sollen, mea culpa.
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Eintrag #25 vom 15. Mrz. 2012 09:07 Uhr
Dr. Nicole Schneider
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so funktioniert das leider nicht, du versuchst gerade den Löffel um die Realität zu verbiegen. Du hast nicht einmal Bild der Decke von 900, kannst also nicht davon ausgehen, dass das, was dort als Patchwork bezeichnet wird deiner Flickendecke entspricht. Das Einsetzen von Geren nennt man eindeutig Nähen, Anfertigen von Kleidungsstücken, nicht Patchworken.
Das ist halt der klassische Irrtum - weil man etwas tun/haben will, sich Belege zurechtzimmern, die so nicht existent sind.
Denn du kannst keinen Fund aus der Zeit vor den Kreuzzügen aus Ägypten (nicht das typische Kreuzzugsland) als Beleg für eine Decke - ja welcher Zeit denn überhaupt, was ist euer Darstellungszeitraum? nehmen.
Damit bist du im Bereich des Spekulativen. Es mag sein, dass es diese Decken gab, nur sind sie eben nicht nachweisbar. Und es ist die Frage bei wem - damit bist du bei der Frage nach der sozialen Stellung der Person, die du darstellst. Die meisten Schnitte des frühen und hohen Mittelalters sind im übrigen so ausgelegt, dass kaum Stoffreste entstehen.
MfG
Nicole
PS: Die Frage von Heloise stammt aus dem Jahr 2000.
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Eintrag #26 vom 15. Mrz. 2012 09:39 Uhr
Henni Speck
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ja, ich kann leider momentan kein bild finden, aber, -
- ich hatte vor geraumer zeit mal eines gesehen und deswegen bin ich mir sicher dass es sie gibt.
Zumal sie auch im Ausstellungskatalog des Museums auftaucht (Ägyptisches Museum, Kairo)
Und ich muss mich unklar ausgedrückt haben dass das bei Dir so ankam wie als ob das für mich BELEGEN würde dass es zu meiner dargestellten Zeit sowas gab, sorry
Ich formuliere um: Für mich schliesst sich Patchwork wegen besagter Decke (Eina Baldachindecke aus Ziegenleder) nicht automatisch kategorisch aus. - Ob und wie man das jetzt mit Anspruch auf korrekte Darstellung umsetzen darf oder kann - naja, da sollen sich mal Andere drüber streiten.
Tatsächliche Situation: Meine Bettwäsche IM Zelt im Lager ist gepatchworked, aus praktischen Gründen aus besagten "nicht anfallenden" Resten, die es eben heutzutage doch mal gibt weil die Stoffe heute breiter liegen als damals. (Und aus teilweise Abgenutzten Kleidungsstücken die sonst nur noch als Lumpen taugen würden, wo mir aber der Stoff zu schade war)
WENN sich ein Besucher in mein Zelt verirrt - was ich eigentlich nicht will, ist schliesslich mein Privatgemach - UND nach der Bettwäsche fragt, DANN erkläre ich ihm die Sache mit dem ägyptischen Fund.
Und um nun zu dem zu kommen was ich eigentlich sagen will: Meines Wissens ist das Patchworken, NICHT das Quilten eine ursprünglich aus orientalischen Ländern kommende Technik die es schon sehr, sehr lange gibt. Fürs europäische Mittelalter sind mir aber keine Funde bekannt.
… Ich hoffe ich hab mich jetzt klarer ausdrücken können, so früh am Morgen ist das immer so ne Sache…
P.S. Dass die Frage aus 2000 ist, ist mir durchaus nicht entgangen, trotzdem wollten meine Finger dies loswerden ;)
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Eintrag #27 vom 15. Mrz. 2012 09:49 Uhr
Jens
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Also erstens liegen die heuten Stoffe nicht pauschal breiter als "die damaligen" (wann überhaupt? Wurde das genannt? Ist mir irgendwie über den Thread verloren gegegangen) Zweitens fielen bei den Schnitten vor 1300 im speziellen wenig Reste an, weil sie sich hauptsächlich aus Dreiecken und Rechtecken zusammensetzen. Drittens hat man auch kleine Reste für alles mögliche verwendet. Eine große Decke daraus zu nähen, wäre nun wirklich nicht das nahelegendste. Eine Decke aus einem Stück Stoff ist auch nicht grad das teuerste. Wer ein Zelt gehabt hätte, hätte sich das auch leisten können.
Und zuletzt: keine Belege. Irgendein Beleg aus irgendeinem Land in ihrend einem Jahrhundert hat für das europ. Mittelalter Null Bedeutung.
Und ja, man kann darüber streiten. Weil es hierzulande weder Qualitätssiegel, Vorgaben oder sonstwas für qualitativ hochwertige Darstellung gibt.
Aber jeder mit gesundem Menschenverstand, und dem Anspruch, Geschichte nachzustellen, und nicht seine Wunschvorstellungen wird es heissen wie es ist:
Blödsinn.
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Eintrag #28 vom 15. Mrz. 2012 10:08 Uhr
Henni Speck
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—> wie gesagt, steht auch unten, jens :)
allerdings würde ich es nicht pauschal blödsinn nennen, sondern eher als "naive kreativität" bezeichnen ;)
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Eintrag #29 vom 15. Mrz. 2012 14:34 Uhr
Jens
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…hat in historischer Darstellung nix verloren.
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Eintrag #30 vom 15. Mrz. 2012 15:15 Uhr
Henni Speck
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…der fetthervorgehobene satz im vorletzten post: dass es eine sehr alte technik blablabla, aber mir keine funde aus dem europäischen mittelalter bekannt sind.
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Eintrag #31 vom 15. Mrz. 2012 20:18 Uhr
Beate
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Im Ostfriesischen Landesmuseum in Emden ist eine Decke (oder Rechteckmantel?) zu sehen, die aus verschiedenen Stoffteilen zusammengenäht wurde. Gehört zum Bernuthsfeld-Mann, datiert also aufs 8. Jhd.
Ich würde das Teil trotzdem nicht als Patchwork bezeichnen. Meiner Meinung nach Patchwork eine Anordnung von Stoffresten zu einem Muster, womit es sich vom gewöhnlichen Flickwerk unterscheidet.
Die Tunika des Bernuthsfeld-Mannes dürfte bekannter sein, diese besteht aus 45 Flicken!
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Eintrag #32 vom 16. Mrz. 2012 18:23 Uhr
Henni Speck
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… sollte man sich mal mit der Wort- bzw. bezeichnungsherkunft auseinandersetzen?
nicht dass ich da ne Ahnung hätte, aber der reine Wortsinn ist ja tatsächlich "Flickarbeit" bzw. "Flickenarbeit" - also für den Begriff Patchwork.
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Eintrag #33 vom 16. Mrz. 2012 20:12 Uhr
Daniela
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Wir wollen uns doch nichts mit der Brechstange schön reden.
Ich bin zwar für die
Verwendung deutscher Begriffe, aber Patchwork hat mittlerweile eine eigene "moderne" Bedeutung. Und eine Flickarbeit ist definitiv keine Flickenarbeit.
Flickarbeit = Ausbessern einer bestehen Arbeit.
Flickenarbeit = kreative Zusammenstellung aus Stoff; Flickentechnik, Collagen, Applikationen, Patchwork, etc.
Bei dem von Dir zitiertem Ziegenleder-Baldachin, handelt es sich im Fundzusammenhang wahrscheinlich nicht um einen Bett-Baldachin. Man zieht eher eine Verwendung als Wetterschutz im "Garten", oder auf einem Boot in Betracht. Leider kann ich den Link nicht mehr finden, ist zu lange her. Da eine Ziege nicht groß genug ist, um damit ein ganzes "Dach" abzudecken, muß man zwangsläufig mehrere Stücke zusammensetzen.
Da jetzt den Bogen, von Zeit und Ort mal abgesehen, aus mehreren Stoffstücken zusammengesetzter Bettwäsche zu spannen ist aber gewaltig.
Ich frag mich, was Du mit Bettwäsche genau meinst?
Ein Kopfkissen aus Leinenstücken macht eigentlich im Sinne hübsch, schon keinen eben solchen, da (je nach Zeit) eher ungefärbtes Leinen Verwendung fand.
Oder eine Zudecke aus Wollstoffresten? Komplett, oder nur einzelne "Zierflicken? Was jeweils auch wieder Probleme aufwerfen würde. Alles nette Spekulationen, ABER eigentlich sollte man in der historischen Darstellung seine eigene, modern geprägte Fantasie so weit wie möglich,außen vor lassen.
Weil Fantasie ist ein anderes Hobby. ;o)
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Eintrag #34 vom 18. Mrz. 2012 08:01 Uhr
Henni Speck
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… ich wills mir auch nicht mit der Brechstange schön reden.
wie gesagt, mein Bett ist in meinem Zelt und mein Zelt ist zu, ausserdem sind da noch meine orthopädischen Sachen, mein Waschzeug, meine Brillen, ein feuerlöscher, das ganze Sanikrempel - und die hält auch keiner für "a", oder?
Und, es ist eine Zudecke aus Wollstoffresten, bzw. praktischerweise ein Bezug für die Zudecke aus Wollstoffresten, weil ich schneidere und viele Reste habe.
Ich neige leider dazu ziemlich viel nachzudenken, deswegen kam ich drauf mir mal anzuschauen woher das Wort Patchwork kommt.
Und ich persönlich verstehe darunter durchaus eine Flickenarbeit, und eine Flickenarbeit muss in meinen Augen nicht per se geometrisch angeordnet oder weissdergeier sein, allerdings vereinfacht es die Arbeit extrem wenn man den Flicken eine gleiche Form gibt.
Aber das ist müßig, wie gesagt, Fund kenn ich einen, der ist aus dem 9. Jhd VOR Christus, das ist eine Baldachindecke, also von so nem tragbaren Teil, die ist aus Ziegenleder, und die Stücke sind gleichmässig rechteckig in dunklem Braun und rot gehalten. Wenn ich nächstesmal in Kairo bin mach ich nen Foddo^^
Nochemal, ich habe mich anfangs unglücklich ausgedrückt, und das tut mir auch sehr leid wenn das so ankam wie als ob ich mir hier Belege schaffen wollte, das will ich nicht.
Nichtsdestotrotz werde ich mich mit den Begriffen mal auseinandersetzen, und, sollte ich fündig werden, meine Weisheiten hier ablegen- sollte das gewünscht sein^^
einen sonnigen Gruss aus der Schweiz :)
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Eintrag #35 vom 18. Mrz. 2012 13:26 Uhr
Carola
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Niemand hier hat etwas dagegen, wenn Du dir Gedanken machst und die Ergebnisse teilst. Aber "Patchwork" hat - ungeachtet der Wortherkunft eine feste Bedeutung und die ist eben nicht irgendein "Flickenwerk" (was die genaue Übersetzung wäre) und schon gar nicht "Flickwerk" oder "Gestückeltes", sondern bezeichnet eine Technik, bei der Stoffstücke zu Mustern zusammengefügt werden.
Deshalb kann man auch weder gestückelte, noch geflickte Kleidungsstücke als Patchwork bezeichnen, weil hier nicht die Absicht besteht, ein bestimmtes Muster zu erzielen.
Außerdem hat das Vorhandensein einer ägyptischen Decke aus irgendeinem vorchristlichen Jahrhundert nicht die geringste Relevanz für die Frage, ob irgendwann während des Mittelalters in Europa Patchworkarbeiten vorhanden waren. Es ist eine andere Zeit und eine andere Kultur.
Die Frage ist schließlich nicht, ob Patchwork im mittelalterlichen Europa technisch möglich war. Das war es natürlich. Aber es wird nun mal nicht jede prinzipiell mögliche Technik eingesetzt, sei es weil man nicht auf die Idee kommt, es als überflüssig empfunden wird oder weil man das Ergebnis nicht als ansprechend empfindet.
Die richtige Fragestellung lautet also: Gibt es Hinweise auf das Vorhandensein von Patchworkdecken im mittelalterlichen Europa. Mögliche Quellen wären Abbildungen und Texte aus mittelalterlichen Handschriften, Urbaren, Testamenten etc.
Wenn ich mir Abbildungen des 12. Jahrhunderts anschaue, spricht nichts dafür. Mir ist auch keine Textquelle bekannt, die von gestückelten Decken spricht - oder etwas anderes, das sich in Richtung Patchwork auslegen lässt (wobei ich zugeben muss, nicht explizit danach gesucht zu haben). Die einzigen Belege für gezielte Musterbildung durch das Zusammennähen regelmäßg geformter kleiner Stücke, die mir für das europäische Mittelalter geläufig sind, stammen aus der Kürschnerei. Bei Pelzen hat man sich dieser Methode regelmäßig bedient, wie Dir sicher aus den zahllosen Abbildungen von Fehfutter in Mänteln geläufig ist. Aber es gibt keinen Hinweis, dass diese Technik in der Schneiderei in irgendeiner Form aufgegriffen wurde, um damit Decken herzustellen.
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Eintrag #36 vom 18. Mrz. 2012 13:40 Uhr
Daniela
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es hörte sich nur so an. Aber das zurechtbiegen von "Belegen" kommt hier und im Hobby allgemein, des öfteren vor. ^^
Da der ein oder andere Anfänger hier aber alles unreflektiert übernimmt was er liest, muß man halt "so" reagieren. Sonst heißt´s demnächst - Die Experten von TV haben aber Patchworkdecken gesagt! - ;o)
So, alle Klarheiten beseitigt, viel Erfolg bei Deiner Recherche und einen schönen Sonntag.
Dannie
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Eintrag #37 vom 18. Jul. 2012 14:43 Uhr
Tabea
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Quilten: Stepparbeit in der deutschsprachigen Geschichte
Hallo,
ich habe mich hier angemeldet, weil ich eure Hilfe brauche. Ich versuche gerade eine wissenschaftliche Arbeit über die Geschichte des Quiltens zu schreiben, wobei das Quilten aufgrund der Begriffsübernahme aus dem Englischen oftmals fälschlicherweise ausschließlich mit Amerika und Patchwork in Verbindung gebracht wird. Das ist sehr schade, denn hierdurch wird verschleiert, welche textile Verarbeitungsmethode und welche Geschichte sich eigentlich hinter dem Quilten verbirgt. So blickt das Quilten inzwischen auf eine fast 6000 Jahre alte Geschichte zurück und ist eigentlich nichts anderes als die Verbindung von mindestens zwei Materiallagen mittels Stick- oder Steppstichen. Sind zwischen den Materiallagen Schnureinlagen und/oder Stopfeinlagen/Wattierung deutet dies auf eine besonders kunstvolle Form des Quiltens hin. Begriffe, die in der deutschen Sprache häufig für Quilten verwendet wurden sind Stepparbeit, Reliefarbeit, Piquétechnik. Eine besonders alte Form ist "Kolter".
Für meine Arbeit möchte ich nun gerne nachweisen, dass das Quilten im deutschsprachigen Raum bekannt war und auch genutzt wurde. Hierfür bin ich auf der Suche nach noch existierenden oder in irgendeiner Form überlieferten (z.B. als Abbildung, Statue, Erwähnung in einer Geschichte etc.) gequilteten Objekten in Form von militärischer Schutzkleidung, Kleidung im Allgemeinen, Decken,etc. Wesentlich ist dabei aber, dass die Herkunft der Objekte auf den deutschsprachigen Raum zurückgeführt werden kann (oder es sich um Darstellungen deutscher Maler, etc. handelt). Und genau hier brauche ich eure Hilfe, denn ich habe zwar schon hier und da etwas gefunden, aber das Gebiet ist einfach riesig und ihr seid so viel tiefer in der Materie, dass es einfach ganz toll wäre, wenn ihr mir ein paar Tipps und Hinweise geben könntet.
Vielen Dank im Voraus!
Viele Grüße
Tabea
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Eintrag #38 vom 19. Jul. 2012 10:33 Uhr
Dr. Nicole Schneider
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…gibt es einen alten Thread zum Thema.
MfG
N.
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Eintrag #39 vom 19. Jul. 2012 11:18 Uhr
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Danke für den Hinweis, ich habs dann mal zusammen geführt.
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Eintrag #40 vom 29. Jul. 2019 22:27 Uhr
Marie-Luise Mörner
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Liebe Carola, wo hast Du diese Definition für Patchwork her?
Heutzutage sind "Patchwork" Decken oder anderes in Mustern angeordnet. Heutzutage gehen die Patcher auch hin und kaufen niegelnagelneue Stoffe, die sie in kleine Stücke schneiden und zu Mustern zusammennähen.
Die frühesten erhaltenen Flickendecken (ja nicht Mittelalter, aber mir geht es um Begriffsklärung) sind nicht in Mustern zusammengenäht und aus kleinen Stoffstücken, Reste von Kleidung, wo sich nicht mehr lohnte noch um zu nähen oder zu flicken. Teilweise gleich auf Unterstoff genäht, teilweise wie heutige aus drei Stofflagen (Wattierung) und dann auch durchgesteppt um das Ganze zusammen zuhalten. Nicht so fancy wie moderne Quilts.
So, das hat nun nischt mit Mittelalter zu tun, ist nur Reaktion auf deine Aussage:
Aber "Patchwork" hat - ungeachtet der Wortherkunft eine feste Bedeutung und die ist eben nicht irgendein "Flickenwerk" (was die genaue Übersetzung wäre) und schon gar nicht "Flickwerk" oder "Gestückeltes", sondern bezeichnet eine Technik, bei der Stoffstücke zu Mustern zusammengefügt werden.
Auf textilem Gebiet nerven mich Ungenauigkeiten. Patchwork ist älter als Amerika.
Und die frühen als "Quilt" bezeichneten Decken sind nicht aus Flicken zusammengesetzt, sondern Wholecloth Quilts, die noch eine oder mehrere dekorative Umrahmungen haben. Und in hübschen Mustern durchgesteppt.
ok die Diskussion ist Jahre alt, aber ich las sie jetzt gerade.
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