Mittelalter Märkte .... sind wir ein Subkultur... und wäre das schlecht?
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Eintrag #1 vom 23. Mrz. 2002 20:53 Uhr
Urs Noetzelmann
Als ich gestern abend in der Disko gesessen bin und all die dünnen Mädels und Jungs in ihren Schlabberhosen gesehen habe, ist mir eines klar geworden - Ich fühlte mich nicht wohl. Mir ist klar geworden, daß die Märkte, das Zubern, Singen und Kämpfen mir ein schöneres Wochenende bietet als Korn und Linkin Park. Es ist für mich eine freudige Entwicklung, daß die deutsche MA Szene (unabhängig von F-, H-, oder SMA)sogar im Winter aktiv ist (nich wie hier in England, wo ich grad bin).
Gibt es da draußen noch mehr Leute die wie ich gerne mit Gleichgesinnten in Gewandung fachsimplen und lagerfeuern? Wer hat alles Ambitionen kostenarme, szeneorientierte und unkomerzielle Treffen und Lager zu organisieren? (s. wwwodhal.de/mahobby/gomad/gomad.htm)Wie seht ihr den Trend zur tourilosen Selbstbespaßung?
Glück und Gesundheit auf allen Wegen! Hlorridi
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Eintrag #2 vom 23. Mrz. 2002 20:55 Uhr
Urs Noetzelmann
das sollte jetzt tun…
Glück und Gesundheit auf allen Wegen! Hlorridi
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Eintrag #3 vom 27. Mrz. 2002 13:54 Uhr
astrid schmitt
Ich sehe den Trend zur nicht besucherorientierten Freizeitveranstaltung sehr positiv, weil er endlich dazu führen kann, daß zwei Dinge getrennt ausgelebt werden, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben.
Astrid
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Eintrag #4 vom 06. Apr. 2002 19:02 Uhr
Heiko Ackermann
Hallo Urs.
Ich finde deine Idee gut. Unsere Gruppe macht in diesem Jahr eigentlich nichts anderes. Wir stehen noch ziemlich am Anfang uns sind dabei, ein Lager aufzubauen. Ich werden meine Leute mal fragen. Wenn sie Lust und Zeit haben, melde ich mich gerne nochmal bei Dir.
Gehabt euch Wohl, Heinrich von Eichen, wwwrosenkrieger.de
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Eintrag #5 vom 22. Apr. 2002 21:31 Uhr
Patrick Düntzer
Vorgestern Abend bin ich dann in der Disco gesessen und dachte mir wie gut das ich in die richtigen Discos gehe und stieg in den Pogokreis mit ein!!!!!!!!!
Prost
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Eintrag #6 vom 19. Mai. 2002 21:05 Uhr
Karola-Alexandra Müller
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Ja, Urs, mir geht es ähnlich, aber natürlich trennt einen dieses Lebensgefühl auch von einer erklecklichen anzahl seiner Mitmenschen. Mir persönlich macht diese Kluft, so wie ich sie empfinde, sehr zu schaffen. Umso wichtiger ist es, Gleichgesinnten zu begegnen und so die Möglichkeiten zu bewahren, sich selber treu bleiben zu können ohne sozial zu vereinsamen. Schön, das ich solche aha-Erlebnisse in der disse nicht alleine habe !
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Eintrag #7 vom 27. Mai. 2002 11:56 Uhr
Patrick Düntzer
Jetzt mal im Ernst,
wenn das hier jemand liest,der gerade darüber nachdenkt seine Kinder auf ein Mittelalterlager fahren zu lassen, wird sich die Sache wohl zweimal überlegen.
Oder anders, dieser Eintrag könnte auch in einem Forum einer Selbsthilfegruppe für Ausserirdische vom Sirius(sowas gibts wirklich) stehen und würde auch passen.
Dieses Hobby kann einem vieleicht neue Denkweisen aufzeigen die eventuell als Orientierungshilfe dienen, aber es macht einen nicht zu einem Mitglied einer auserwählten Gesellschaft die den wahren Sinn des Lebens gefunden haben. Falls doch, hab ich ernsthaft was verpasst und bitte um Erleuchtung!
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Eintrag #8 vom 28. Mai. 2002 13:03 Uhr
Urs Noetzelmann
ich glaub du hast die Grundaussage ueberschaetz… aber das du einraeumst das es mehr ist als nur Zeitvertreib bestaetigt mich schon in meiner Annahme.
Der Weisheit letzter furz isses natuerklich nie…
Hlorridi
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Eintrag #9 vom 29. Mai. 2002 01:10 Uhr
Patrick Düntzer
Was auch immer ich jetzt bestätigt habe, ich meinte damit allgemein sich mit historischen Themen zu beschäftigen, was heutzutage ja nicht mehr unbedingt zur Allgemeinbildung gehört speziell Mittelalter.
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Eintrag #10 vom 29. Mai. 2002 09:12 Uhr
Fritz Pascual
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…für eine Annahme wurde denn bestätigt?
Die dass wir uns in einer höheren Bewusstseinsebene als der Rest der Menschheit befinden? Dass das Hobby Reenactment das Grösste ist und alle anderen Hobbys keine Daseinsberechtigung haben? Das der Himmel eigentlich doch grün ist, jedoch der nicht reenactende Mensch farbenblind ist? Dass die Erde eine Scheibe ist? Das ich den Längsten hab???
Gruss
Fritz
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Eintrag #11 vom 30. Mai. 2002 02:11 Uhr
Thorsten Koch
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Hmmm,
Geschichte hat ja sicher mit "Kultur" zu tun.
"Mittelalter-Märkte" liegen meiner Erfahrung nach meist weit unterhalb des Möglichen.
Ergo: "Sub"-Kultur
qed
Thorsten
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Eintrag #12 vom 30. Mai. 2002 10:51 Uhr
Urs Noetzelmann
hahaha….das waren ja dann wohl eher muede versuche nen witz zu reissen…
wenn ihr euch nicht diemuehe machen wollt nen gedanke niederzuschreiben, dann haltet die klappe!
Hlorridi
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Eintrag #13 vom 30. Mai. 2002 15:43 Uhr
Fritz Pascual
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Ich wollte Lediglich den Inhalt deiner Annahme wissen, denn diese hast du offensichtlich nicht deutlich hervorgebracht… sonst haett ich ja nicht nachgefragt. Das das ganze ein wenig scherzhaft von mir ausgedrueckt wurde sollte eigentlich nicht zum Problem werden. So weltbewegend ist das Thema ja nicht, dass man hier mit ernster Denkermine und Buerokratendeutsch herangehen muss…
Gruss
Fritz
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Eintrag #14 vom 30. Mai. 2002 19:33 Uhr
Uli Gasper
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Moin!
Sicher sind wir eine Subkultur, zumindest diejenigen, die auch eine MA Existenz jenseits der Märkte führen.
Denn durch den MA Boom werden MA Märkte immer mehr zu einem Teil der Volksfestkultur. Daher auch die Tendenz zur Kommerzialisierung.
Und wenn sich die TV Szene einfach nur in gegenseitigen Fehden totläuft anstatt sich um qualitative Darstellung und Aufzucht und Hege der Newbies zu kümmern wird das auch sehr schnell eine sehr eigene MA- Subkultur werden.
gruß, uli
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Eintrag #15 vom 31. Mai. 2002 02:15 Uhr
Thorsten Koch
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Moin,
ich fürchte, T-V *ist* bereits eine "Subkultur" (ich mag dieses Wort einfach nicht).
Solange der "Mittelaltermarkt" offenbar die einzige vorstellbare Daseinsforms der MA-Aktiven (Ausnahmen bestätigen die Regel) darstellt, wird sich das Niveau nicht heben lassen. Und solange viele "Newbies" dieses Hobby als ein solches kennenlernen, das leicht durch andere (Touri vulgaris) subventioniert werden kann, statt -wie andere Liebhabereien- aus eigener Tasche finanziert werden muß, dürfte sich nicht viel ändern. Für viele scheint "MA" eher "Nebenerwerb mit Spaßfaktor" als Hobby zu sein.
Ich wünsche allen, die abseits der "Märkte" etwas auf die Beine stellen, viel Erfolg. Und ich bin sicher, die Mühe lohnt.
Gruß,
Thorsten
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Eintrag #16 vom 31. Mai. 2002 14:01 Uhr
Bernd
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Zum Thema "Subkultur" hilft erst mal, im Lexikon nachzuschlagen, und so liefert z.B. wwwwissen.de folgendes:
==========
"eine Kultur innerhalb einer größeren, sie umfassenden Kultur oder Gesellschaft (auch Gruppenkultur), die eigene Verhaltensnormen entwickelt. Diese Normen beruhen auf von der Gesamtkultur abweichenden ßberzeugungen, Werthaltungen oder Ideologien (z. B. Sekten, Erweckungsbewegungen, Jugendbanden, politische Gruppen).
Die Subkultur findet sich entweder mit der Duldung durch die Gesellschaft ab oder begreift sich selbst als Gegenkultur.
==========
Also: Subkultur (=GEGEN - Kultur) basiert Protest oder Opposition zu aktuellen gängigen Werten in der Gesellschaft, vor allem zur etablierten "Kultur", und sie geht auch meißtens mit einer "ßchtung" oder "Voreingenommenheit" der "normalen" Gesellschaft einher.
Stellt sich nun die Frage: gegen WAS protestiert die MA-Szene? Zu WAS ist sie Opposition? Gegen WAS wird rebelliert?
Seltsammes Verhalten, eine eigene Sprache und eine Fixierung auf ein bestimmtes Interessensgebiet - kurz: "anders Ticken" - macht noch keine "Subkultur" aus.
Als abschreckendes Beispiel sehen so richtige Fußballfans komisch aus, haben Verhaltensweisen, die von der gesellschaftlichen Norm abweichen und eine eigene Sprache, trotzdem würde das niemand als "Subkultur" bezeichnen.
Wir sind vielleicht ein "Haufen Bekloppter", die es lieben, für ein Wochenende das Auto voller zu packen, als manch eine Familie für den 2-wöchigen Italienurlaub, damit kilometerweit zu fahren, um dann in seltsammen Klamotten 3 Tage im Regen zu stehen, und auch sonst jegliche Freizeit, Geld & Energie einem einzigen Thema zu widmen, doch wir sind keine "Subkultur".
Bernd Truckses
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Eintrag #17 vom 19. Jun. 2002 18:46 Uhr
Robert Labudda
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Nun hast du gerade beim letzten Satz das Ende rausgenommen, aber das ist ja wohl nicht die Hauptaussage.
Denn eine Subkultur kann sich, ensprechend dieser Definition, auch mit der Duldung durch die Gesellschaft abfinden, wird aber nicht durch den Begriff der Gegenkultur gekennzeichnet.
Ich weiß zwar nicht, inwieweit "Erweckungsbewegungen" bei der Definition gemeint ist, aber re-enactment ist ja vom Prinzip her die wiederauferstehung des Mittelalters.
Insofern ist Sub-Kultur vielleicht gar nicht so schlecht als Begriff für jene, die das Schubladendenken und Definitionen brauchen ;o)
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Eintrag #18 vom 20. Jun. 2002 13:29 Uhr
Ivo Malz (IMMS)
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Hey,
ich will meinen Kram möglichst originalgetreu hinbekommen, möglichst wenig freestylen ("interpretieren") müssen, möglichst vielen Einsteigern den Weg übers Marktmittelalter ersparen- bin ich jetzt noch in der Subkultur oder bereits in einer Art Sub-Subkultur-Gegenbewegung?
No pasaran,
Ivo
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Eintrag #19 vom 20. Jun. 2002 19:03 Uhr
Uli Gasper
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Und das ist gut so.
gruß, uli
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Eintrag #20 vom 20. Jun. 2002 22:30 Uhr
Karola-Alexandra Müller
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Liebe Leute !
Es bringt wenig, sich gegenseitig mit subkulturellen, semikulturellen oder irgendwelchen anderen absonderlichkeiten zu übertrumpfen, aber jetzt mal ehrlich: wir sind vielleicht keine Aliens vom sirius, aber wenn ich in der Uni erkläre, was ich oft genug am wochenende so tue, komme ich mir bisweilen so vor. Deshalb bin ich weder lebensflüchtig, berklemmt oder sozial verkrüppelt. Dennoch sind wir irgendwo ein eigenes Völkchen und ich fühle mich selten so wohl wie unter anderen MA-lern.Wir grenzen und vielleicht nicht bewußt ab , kleben Flyer auf öffentliche Klos oder sprayen keltische motive auf Güterzüge auf dem abstellgleis, aber ganz gesellschaftskonform ticken wir ja auch nicht. Individualisten, die in kein Rasta passen, gints nun nicht wenige, dashalb sind wir kein illustrer Kreis von Erleuchteten, aber wir haben den Weg, eine gewisse Entfremdung in unserer Gesellschaft zu vermeiden, für unds gefunden. Können wir uns darauf vieleicht so weit einigen ?
Lovis
Liebe Grüße an Trumscheyd, Sabina, laetas conviva, Jan und Elke von den Stormbringern, Logos chrysti,Strackdür 8Hallo, wolfi ! tut mir leid, das ich nicht '
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Eintrag #21 vom 21. Jun. 2002 00:08 Uhr
Uli Gasper
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Von wegen Entfremdung…
Wäre es Möglich, das viele Aktive gerade wegen Entfremdung in Beruf und Gesellschaft sich die MA Szene als Refugium suchen?
Im MA hat man mit wesentlich realeren Problemen zu tun, und in einem Haufen Gleichgesinnter fühlt man sich meist wesentlich wohler als in der real existierenden Gesellschaft…
Nur so als Denkanstoß…
gruß, uli
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Eintrag #22 vom 21. Jun. 2002 08:18 Uhr
Joachim Meinicke
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Tja, Uli, ich glaube fest daran, daß die sog. MA-Szene so vieler ihrer bekannten Probleme nur deswegen hat, weil so viele Leute von mir aus auch wegen "Entfremdung in Beruf und Gesellschaft" ihr Heil in der MA Szene suchen? Meine Erfahrungen gehen dahin, daß Leute, die mit dem Alltagsleben Probleme haben, sich auch in ihrem Hobby sehr merkwürdig aufführen. Und diese Leute sehen sich oft wirklich als eine Art Sub-Kultur, wobei ich in diesem Zusammenhang nicht wirklich sagen kann, ob das zu begrüßen ist.
Joachim
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Eintrag #23 vom 21. Jun. 2002 08:20 Uhr
Joachim Meinicke
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Das "" nach dem ersten Satz sollte natürlich ein "." werden, sorry!
Joachim
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Eintrag #24 vom 21. Jun. 2002 10:20 Uhr
Uli Gasper
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Moin!
Mit Entfremdung meinte ich nicht "Probleme im Alltagsleben", obwohl ich Dir in diesem Punkt zustimme- Leute, die im Alltagsleben schon sonderbar sind werden das sicher auch im MA Hobby sein.
Unter Entfremdung würde ich aber eher was anderes verstehen. Nach meinem Verständnis äußert sich die Entfremdung eher im Arbeitsprozess und im Alltagsleben. Der Großteil der arbeitenden Menschen ist doch mit Sachen beschäftigt, die er/sie nich unbedingt aus ßberzeugung tut sondern nur zum notwendigen Broterwerb. Will sagen: wer bespielweise jeden Tag 8 Stunden im Büro sitzt und Daten ind den Computer Hackt oder Systeme am Laufen hält macht das eher nicht weil er sich nichts schöneres auf der Welt vorstellen kann sondern aus der Notwendigkeit des Geldverdienens.
Des weiteren ist es doch so, das der arbeitende Mensch überwiegend nur ein kleines Rädchen in einem überwiegend technisiert ablaufenden Arbeitsprozess ist, meist eher abstrakte Dinge tut und vom Sinn und Zweck des Arbeitsprozesses wenig mitbekommt, geschweige denn, das bei dem Arbeitsprozess ein greifbares Produkt rausspringt.
Diesen Mißstand gleichen die Menschen meiner Meinung nach durch nun, nennen wir es schöpferische Hobbys aus: Man sucht sich ein Refugium in dem man für sich schaffend tätig werden kann und die Kontrolle über den Schaffensprozess hat. Ob das jetzt Kunst, Kleingartenverein oder Mittelalter ist- es wird ein reduziertes, überschaubares Gegenmodell zur Alltagswelt installiert, wobei den Handelnden meiner Meinung nach durchaus bewußt ist, daß sie sich in eine Scheinwelt zurückziehen.
Ob das nun eine Subkultur ist, darüber ließe sich trefflich streiten.
Erwähnenswert wäre noch, das es noch eine Art wird, mit der Entfremdung umzugehen: ich nenne es mal provokant den Weg der Ablenkung. In diesem Fall wird nicht versucht, durch schöpferische Tätigkeit das durch Alltag, Informationsüberfluß und Arbeit entstandene Vakuum zu füllen, sondern das Gefühl der Leere wird durch Konsum betäubt. Dabei kann Konsum alles sein, von Shopping über Drogen, Unterhaltung, Computerspiele etc. Wie sich mehrfach gezeigt hat, werden die reinen Konsumenten entweder sehr merkwürdige Leute oder ticken irgendwann aus. Okay, manche merken vielleicht auch irgendwann, daß das nicht die Lösung ist.
Noch ein Grund für Entfremdung wäre noch der Informationsüberfluß des Kommunikationszeitalters- Prinzipiell stehen jedem von uns unglaublich viele Informationen zur Verfügung, nur, wir können sie nicht mehr alle verarbeiten und nutzbringend anwenden. Daraus folgt zwangsläufig eine starke Spezialisierung, sowohl im Privat- als auch im Arbeitsleben, was wiederum dazu führt, das Schwierigkeiten im Allgemeinen nicht mehr selbst behoben werden können sondern der Einzelne abhängig vom Spezialisten ist.
Auch die eher diffusen Bedrohungen, der der Mensch im 21. Jh. ausgesetzt ist tragen nicht dazu bei, seine Situation zu erleichtern. Durch medizinische Versorgung Demokratie mit einigermaßen stabilen politischen Verhältnissen und noch vorhandenes soziales Netz haben die Bedrohung, der sich der mittelalterliche Mensch ausgesetzt sah weitgehend beseitigt. Stattdessen hat der Homo sapiens sapiens des 21. Jh,. mit anderen abstrakten und diffusen Bedrohungen zu kämpfen: schleichende Umweltzerstörung mit Auswirkungen auf seinen Lebensraum, Gift in Nahrung, Bedrohung durch wirtschaftliche EReignisse oder Terror… alles wenig begreifbare Bedrohungen. Im Gegensatz zum Mittelalter scheidet der Glaube als Ratgeber und Wegweiser weitgehend aus, so daß der Mensch im 21. Jh. auf hohem Standart eher orientierungslos daherdümpelt, da ihm weder Politik noch Kirche leitung ind Sicherheit geben können.
Insofern- Bernd hat das schon ausgeführt- sind wir keine Subkultur, die MA Szene ist wohl eher ein Versuch ein überschaubares Refugium das sich innerhalb definierter und belegbarer Grenzen befindet im persönlichen Leben zu etablieren. Als Ganzes gesehen ist das ja nicht schlecht, denn gerade so ist es dem Aktive möglich, den Geist abzulenken, frei zu machen und sich erholt, mit dem Wissen, das es noch viel mehr als den Alltag gibt in selbigen zu stürzen. Das bei der Beschäftigung in der MA Szene sowohl geistige als auch handwerkliche Fähigkeiten (Recherche, Problemlösungen, Improvisation, altes Handwerk) trainiert werden und auch soziale Kontakte geknüpft werden ist doch eigentlich positiv zu nennen. Auch die ritualisierte Gewaltdarstellung in Schlacht- und Schaukampf trägt zur zumindest kurzfristigen Flucht aus dem Alltag bei.
gruß, uli
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Eintrag #25 vom 21. Jun. 2002 10:31 Uhr
Steffen Zimmermann
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Hy Leute,
ich weiß nicht wie hier diskutiert werden soll. Aber was solls.
Ich denke, die meisten Personen die sich ernsthaft mit dem Mittelalter auseinandersetzen sind nicht einer Subkultur zuzurechnen. Ich habe eher die Erfahrung gemacht, dass sie mit beiden Beinen fest im Leben stehen.
Ich kann immer nur für mich persönlich sprechen und Eindrücke wiedergeben, das muss von vorneherein klargestellt werden.
Ich betreibe dieses Hobby aus Spass an der Sache selbst. D.h. ich will wissen wie lebten die Menschen zu dieser Zeit und wie kämpften sie. Deshlab sehe ich die wenigsten als weltfremde Spinner, sondern als Hobbyhistoriker/Heimatforscher die sich mit einer speziellen Zeit auseinandersetzten.
Ob verklärte Fuzzys eine Subkultur sind, kann ich nicht beurteilen. Aber ich denke eher nicht, denn eine Subkultur wird es erst wenn sie eine Gesellschaft innerhalb der unseren aufbauen und sich bewußt vom "normalen" Bürger abgrenzen.
Oder bilden Modellflieger eine Subkultur.????
Servus Steffen
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Eintrag #26 vom 21. Jun. 2002 10:31 Uhr
Claus J. Billet
Lieber Uli,
recht herzlichen Dank für Deine Betrachtungsweise ! Wunderbar - doch so scheint mir hast Du eines vergessen :
DER SPASS an der FREUD ! gg
Billet de Muisson
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Eintrag #27 vom 21. Jun. 2002 10:35 Uhr
Michele Lehmann
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Hallo,
Das ist aber mal ein Eintrag, als Photograph hat man Zeit, was Uli? =;o)) Aber Recht hast Du. Ich bin so ne Tante, die 8 Stunden und mehr vorm Rechner sitzt, solche supported und auch sonst in einer sehr technisierten Umgebung (gerne) lebt.
Ich liebe es aber auch abzutauchen, zudem versuche diese Scheinwelt immer mehr zu verbessern und auch auszubauen. Von mindestens zwei anderen weiß ich, dass es ihnen genauso geht.
Als Subkultur kann ich uns alle nicht sehen - als mehr oder minder fanatische Hobbyisten schon eher =:o))
Gruß, Mohne von der Roten Hand
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Eintrag #28 vom 21. Jun. 2002 20:22 Uhr
Uli Gasper
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Moin!
Also, für die Aussage, das ich mA zum Spass mache wurde ich hier schon ganz schön angegriffen, als kostümsäufer und so. Mir scheint, der Deutsche fühlt sich unseriös, wenn ihm irgendwas Spaß macht. Ernsthafte Betätigung und Spass scheinen nicht vereinbar, oder doch?
Oder sollte ich vergessen haben, den Spass zu erwähnen?
@Michele: Nee, las Photograph hat man auch keine Zeit, braucht aber auch mal ne Pause…
gruß, uli
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Eintrag #29 vom 24. Jun. 2002 07:56 Uhr
Joachim Meinicke
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Ja, nette Ausführung, Uli. Allein, ich find mich da nicht wieder. Ich habe mich schon immer sehr für Geschichte intersssiert und benutze das Hobby nun, um das Gelesene für mich "erfassbarer", "erlebbar" zu machen. Aus dem gleichen Grund, habe ich irgendwann mal selber Krach produziert, statt Musik immer nur zu konsumieren. Für mich ist es wichtig, mich dem Thema zu nähern, hinter die Kulissen zu schauen.
Ich habe nach Deinen Zeilen mal tief in mich reingeblickt :-), kann aber wirklich nicht feststellen, daß ich jetzt durch das Hobby, versuche etwas zu kompensieren. Denn eigentlich fühle ich mich in einer Metropole des 21. Jh. ganz wohl. Und wenn ich mal Probleme mit der Gesellschaft, Job, was auch immer habe, versuche ich ganz bestimmt nicht, daß durchs Hobby auszugleichen. Denn dann könnte ich mir das Messer gleich selber in den Bauch rammen, so viel ßrger und Rückschläge wie man da abbekommt.
Aber das ist halt meine Sicht. Andere haben wieder andere Intentionen, Hintergründe. Müßig, darüber zu diskutieren.
Joachim
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Eintrag #30 vom 24. Jun. 2002 21:46 Uhr
Uli Gasper
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Moin!
Es könnte natürlich auch sein, daß ich recht hab, und Du es nur nicht gemerkt hast:-)
Aber ernsthaft:
Das war nur ein Ansatz zur Analyse der Popularität der MA Märkte und - Begeisterung. Ich denke nicht, das es möglich ist, jedes Einzelnen persönliche Beweggründe adequat wiederzugeben.
Naja, und von etwas geschichtlichem Interesse kann man, oder sollte man doch wenigstens bei den MA-Aktiven (verschont mich jetzt bitte mit "…aber es gibt doch so viele Kostümsäufer und Fuzzis…") vorraussetzen, oder?
Zudem, ich denke, partiell trifft das Geschriebene auch auf das Publikum, die vielgeschmähten Touris zu, oder?
gruß, uli
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Eintrag #31 vom 07. Jul. 2002 13:56 Uhr
Urs Noetzelmann
so wie ich das sehe hat sich die Szene in den letzten 7 Jahren recht stark gewandelt. Die ersten Märkte (v.a. KZK) waren doch sehr von der Suche eines alternativen Lebensstils und subkultureller (gegenkultureller) Werte geprägt und die Vermarktung erschien mehr als passables Mittel um den Lebensstil zu finanzieren (daher der berühmte "Gewandeten Rabatt"). Heute ist die Sache wesentlich weniger idelalistisch, weit hobbyistischer. Wobei ich zugeben muss dass ich mich dabei ertappt hab eher ins alte Schema zu passen. Das hab ich vor rund einer Woche gemerkt, als ich von einem Freund zum Sportklettern angefixt wurde und mir meine erste Ausrüstung gekauft hab: der Gedanke Nylon und Polyesterstoffe zu benutzen und grell pinke Karabinerzu kaufen war mir so fremd geworden, dass ich regelrecht erschrocken bin vor meiner eigenen zwar vielschichtigen doch eingleisigen Freizeitgestalltung "Mittelalter".
Euer Hlorridi
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Eintrag #32 vom 12. Jul. 2002 15:48 Uhr
Patrick Düntzer
spätestens jetzt würd ich mir Sorgen machen….
Gruss Patrick Düntzer, feinsternormanisherAtel
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Eintrag #33 vom 13. Jul. 2002 02:16 Uhr
Christoph Bitter
Diese hat sich meiner Meinung nach nicht nur in einen "hobbyistischen Bereich" verlegt, sondern hat schon die Anfänge, sich nicht mehr als eine Einheit zu fühlen "da jeder ja dasselbe verrückte Hobby macht".
Diese Einstellung scheint zu schwinden. Man fängt an, sich gegenseitig wegen lapalien anzuzeigen und andere, dazu noch gut ausgerüstete Aktive, die einen Lagerplatz suchen und bei einem Lager anfragen, welches genug Platz hat, abgewiesen werden.
Das sind nicht mehr die Anschauungen von einst, das ganze artet in Vereinsmeierei aus. Und wenn nicht aufgepaßt wird, ist die Gastfreundschaft, das freundliche Miteinander und alles andere, was die Szene aufgrund ihrer Seltenheit ausmachte,passe.
"Wenn es gerade sein muß." wurde einem Knappen geantwortet, der an einem unterbesetzten Lagerfeuer sein armseliges Würstchen grillen wollte. Wohin geht das noch?
Gruß
v. Arlen
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Eintrag #34 vom 13. Jul. 2002 09:12 Uhr
Joachim Dittrich
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Tag zusammen,
QChristoph, so denke ich auch. Dieses Jahr in FF kam es mir und anderen so vor, als blieben viele (nicht alle, wohlgemerkt!) Gruppen - vor allem "junge", unter sich - und das lag keineswegs nur am Wetter. Ja,jetzt mag Hadu sagen, daß der Geist schon lange tot sei, aber statt dem alten hinterzujammern, sollte der einstige "Szene-Geist" wieder aufpoliert werden - hinsichtlich gemeinsamer guter MA-Darstellung. Kommt es mir nur so vor, oder ist das typisch deutsch, dieser Neid und die Angst, andere könnten etwas abschauen und einen übertrumpfen und man ist ja eh besser als die anderen.
Gottlob/Odin sei Dank ist dieser Trend noch nicht ganz so virusartig unterwegs. Na, wie dem auch sei, unser Lagerfeuer und unser Futtertisch hat stets Platz für andere, das wird sich auch nicht ändern.
Beste Grüße rundum
Achim v. Hohenberg gen. de Clavis
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Eintrag #35 vom 13. Jul. 2002 09:50 Uhr
Andrew Van Ross
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…die Szene ist so gross, und es treiben sich da so endlos viele Gestalten rum, die so viele unterschiedlich eHerangehensweisen haben.
Ich fühle mich den wenigsten aus ‘der Szene’ irgendwie verbunden. Wahrscheinlich habe ich nur mit einigen wenigen mehr Gemeinsamkeiten, als mit Peter und Paul. Natürlich stösst man immer wieder auf Leute die ihr Hobby ähnlich betreiben wie man selber - das verbindet. Ist aber bei der Masse an selbsternannten Reenactern noch erstaunlich selten der Fall.
Grüsse,
Andrew
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Eintrag #36 vom 13. Jul. 2002 10:26 Uhr
Katharina Rosskopf
Hallo ihr Leut’!
Warum Ihr Euch über so etwas dermaßen zofft, kann ich echt nicht nachvollziehen. Ich persönlich (nennt mich opportunistisch) kann einem Discobesuch, einem Mittelatermarkt und hin und wieder auch einem Theater- Oper- oder Walzerballbesuch genausoviel Spaß abgewinnen - EBEN ALLES ZU SEINER ZEIT! Wenn ich mein MA-Hobby in meinem Freundes- oder Unikreis erwähne, ernte ich zwar meist etwas belustigtes Lächeln, aber oft auch viel Interesse, und ich hätte noch niemand gesehen, der auf den Satz: "Es mag etwas merkwürdig anmuten, aber es macht Riesenspaß und die Leute da sind einfach Klasse!" NICHT mit Zustimmung reagiert hätte.
Außerdem denke ich, daß sowohl Märkte mit alsauch ohne Touris ihren Reiz haben. Oft kann man sich ja auch nur über die Touris finanzieren, aber das soll jetzt nicht der einzige Grund sein: Mir persönlich macht es nicht immer aber manchmal Freude, Kiddies die Kettenhemden überzustreifen und Schwerter in die Hand zu drücken, oder ein paar Zuschauer bei der Schlacht am Rand zu haben.
Diesen Streit über Sub- und Semikultur kann ich am wenigsten nachvollziehen. Ist es nicht vollkommen egal, wie wir es nennen, solange es nur unsere Anforderungen an guten Zeitvertreib befriedigt??
Puh, langer Beitrag…
Kathi
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Eintrag #37 vom 13. Jul. 2002 12:39 Uhr
Claus J. Billet
..ist die Verbissenheit - mit der manche MA-Teilnehmer (gottlob nur manche :-) ) Ihr "Wissen" versuchen an den Mann/Frau zu bringen !
Freunde - seht alles etwas lockerer - dann macht noch mehr Spaß miteinander ! :-))
Billet de Muisson
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Eintrag #38 vom 13. Jul. 2002 13:35 Uhr
Hilmar Becker
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… also mittlerweile solltet ihr gemerkt haben, …
- daß es DIE eine Mittelalterszene nicht gibt.
- daß sie darum nicht die Familie ist, in der sich alle lieb haben.
- daß es den verbissenen gar nicht darum geht, Spaß zu haben. Oder wenn, dann wollen sie einen anderen Spaß.
- daß es, Spaß, Freundschaft und Platz im Lager hin oder her, Gruppen gibt, die eben wirklich ihr Konzept durchziehen und dabei keine Leute in ihrem Lager möchten, die dieses Konzept nicht mittragen, sei das jetzt aus Gründen der Darstellung, Organisation oder Philosophie.
- daß es Leute gibt, für die die zahlenden Gäste Besucher, evtl. gar Kunden sind, keine Touris.
Denkt mal drüber nach.
Hilmar
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Eintrag #39 vom 13. Jul. 2002 18:19 Uhr
Christoph Bitter
Es gibt nicht die EINE Mittelalterszene, sondern mehrere.
Fakt ist, daß man etwas Szene nennt, wenn eine Gruppe von Leuten dieselbe Tätigkeit oder geistigen Stand miteinander verbindet.
Aus diesem Grund redet man von z. B. der Punk-, Kriminellen-,politischen Szene.
Ich greife mir aus diesen Beispielen nun mal die kriminelle Szene jheraus.
Selbst Hilmar muß zugeben, daß es verschiedene Arten von Kriminalität gibt. Das ist Fakt.
Genauso gibt es verschiedene Arten der Mittelalderdarstellung. Dem wird Hilmar wohl auch zustimmen müssen.
Ergo MUSS man von einer Mittelalterszene sprechen, da man ansonsten das Wort "Szene" in keinem einzigen Fall anwenden dürfte.
Noch mal deutlich: Ein Taschendieb gehört genauso zur Kriminellen Szene wie der Auftragskiller.
Und der Lagerfeuerromantik suchende Bettlakenritter gehört genauso zur Mittelalter-Szene wie der größte A-Papst.
Hilmar, deffiniere das Wort Szene. Dann wirst auch Du erkennen, das dieses Wort im Bezug auf unser Hobby richtig ist. Oder: Wenn Du sagst, es gibt keine Mittelalter-Szene, dann sage bitte auch, das es das Wort "Szene" nicht gibt.
Noch zu dem Satz, wo Du darauf Ansprichst, das Leute jemanden nicht im Lager haben wollen, weil er nicht ins Bild passt:
Als dieser Knappe sein Würstchen grillen wollte war es Stockdunkel und die Zuschauer schon wirklich lange weg.
Die Ungastlichkeit dieser Gruppe auf diese Art und Weise zu entschuldigen, haut also nicht hin, Hilmar.
Gruß
v. Arlen
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Eintrag #40 vom 13. Jul. 2002 21:46 Uhr
Ivo Malz (IMMS)
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Moin, Christoph,
bitte nicht persönlich nehmen, wenn ich zwischenrufe. Was mir aufstieß, waren folgende Sätze:
"Genauso gibt es verschiedene Arten der Mittelalderdarstellung."
"Und der Lagerfeuerromantik suchende Bettlakenritter gehört genauso zur Mittelalter-Szene wie der größte A-Papst."
Da haben wir doch den Punkt, an dem sich solche Diskussionen immer wieder um sich selber drehen und sich die Katz in den Schwanz beißt: Der Mittelalterbegeisterte Lagerfeuerromantiker in Freestylekluft macht keine "andere Art von Mittelalterdarstellung". Er frönt seiner persönlichen Art von Freizeitgestaltung, aber er stellt_kein_Mittelalter_dar.
Und solange er sich nicht als vollrecherchierter Geschichtsvermittler vorstellt, ist das in meinen Augen durchaus kein Makel. An den märkten ändert sich kurzfristig eh nix. Ich trinke auf einem Markt abends mein Bier mit jedem gehörnten Wikingerhelden im Zottelfell, jedem Baumwollritter im Nirosta-Kettenhemd, jedem Keltenverschnitt, und habe kein Problem damit. Aber ab dem Punkt, wo diese Sparte Mensch mir ihr "Fachwissen" über gehörnte Helme und hochmittelalterliche Zweihandschwerter aufdrängt und ich kaum aus dem Widersprechen rauskomme und mit Engelszungen um die Worte "Red keine Scheiße, du Stümper!" herumrede, weil ich ja nicht als intolerant gelten will…da fange ich leise zu bereuen an, daß ich tiefer in die Materie eingestiegen bin. Du ahnst nicht, was das an Kraft kostet. LARPies geben wenigstens zu, Fantasy zu machen, aber Stahl am Gurt macht einen in weiten Teilen der Szene anscheinend zum Geschichtsdarsteller, der weit über LARPies, Gruftis etc. einzuordnen ist. Und das ist der Punkt, wo manche Leute beim Begriff "Szene" und bei "Gell, mir Gewandeten"-Verbrüderungsparolen so einen pelzigen Geschmack im Mund bekommen.
Was den Spaß angeht…ich durfte in Daaden dabei sein, diesem obskuren Ding, was von diesen ach so brachialauthentischen, intoleranten, detailfanatischen Oberspaßbremsen um Dietrich angezettelt wurde. Ich durfte dies wohl in der Schublade "Hoffnugsvolles Jungtalent" in maschinengenähten Klamotten aus maschinell hergestelltem Wollstoff, mit einem Zelt aus Baumwolle und geklebten Schuhen. Und es hat mich verdammt noch mal KEINER angemacht von wegen pflanzengefärbt. Ich hatte ein geiles Wochenende mit netten, auskunftsbereiten Leuten, habe mit ihnen gefachsimpelt, geblödelt, getauscht, habe ne Menge gelernt und etwas aus meinem bescheidenen Wissensschatz weitergegeben.
Ich hatte SPASS!!! Man stelle sich vor, ich hatte mit diesen Leuten JEDE MENGE SPASS! Und falls ich fürs nächste Jahr eingeladen werden sollte, werde ich in der Zwischenzeit mit SPASS meine neuen Sachen basteln und nächstes Jahr noch mehr SPASS haben!
Die einzigen, die mich je dumm von der Seite angemacht haben in meiner Karriere ab 1995 vom LARPie übers Passt-schon-mach-mers-wie-die-andern-Marktmittelalter zum angehenden handgenähten Detailfuchser, waren irgendwelche selbsternannten Dummbrote, die meinten, als echter Mittelalterer wäre das Pflichtprogramm, wenn man Schnürlederhosen und Piratenhemd abgelegt hat. Und rückblickend weiß ich, daß alle selbsternannten Klamottenkontrolleure, denen ich je über den Weg gelaufen bin und die mich ungefragt angelallt haben, schlechtest angezogene Dünnbierritter aus der untersten Karnevalsschublade waren.
Ich habe auch toll hangenähte Leute mit stolzgeschwellter Brust gesehen, die sich wunder wer weiß was auf sich einbildeten. Tolle Handnähte an absoluten Freestyleklamotten, einmal sogar aus Fleece und Viskose genäht.
Ich habe auch schon eigenfüßig pflanzengefärbte Stoffe gesehen, aber was aus denen genäht worden war, war auch nicht eben mittelalterlich.
Je nun, und jetzt? Wollen wir noch ein bißchen Semantik über den Begriff "Mittelalterszene" machen? ßber dieses Konglomerat an Leuten, das sich zwar einmütig aus Mittelalter beruft, darunter aber anscheinend überwiegend alles von Fantasy über multitemporär-freestylig bis Esoterik, Ersatzreligion, Realitätsflucht und Rache für Wochentags versteht, alternativ, familiär, tolerant und mit jeder Menge Spaß, wo schon die Beschränkung auf einen Darstellungszeitraum von unter 300 Jahren einen verdächtig macht?
Sorry,ich erkenne mein Hobby da nicht recht wieder, obwohl ich doch eigentlich Mittelalter zu machen versuche.
Wenn ich das "Sub" in "Subkultur" mit "unter" übersetze, ist der Mittelaltermarkt wirklich eine unter-Kultur des Mittelalters. Oder ich befinde mich, wie unten beschrieben, in einer mysteriösen Unterströmung des Marktmittelalterns, die sich mit obskuren Begriffen wie Originaltreue auseinandersetzt?!
Moral: Solange die toleranten Freestyler ihren Irrtum nicht kapieren (wollen) oder in der "Szene" in dem Glauben erzogen werden, sich nur rudimentär am Mittelalter anzulehnen und sich mit Stahl zu behängen, bedeute "Mittelalter machen" oder "Mittelalter darstellen", genausolange werden sich diese Diskussionen um dieselben Punkte drehen. Und genausolange wird die Nachfrage nach guten Waren winzig bleiben, der Eso-Ethno-Kitsch überwiegen und das Geheule über zuwenig gute Repliken anhalten.
Und solange jeder Depp, der nicht kapiert, um was es wirklich geht, alle einst festen Fachbegriffe weichquatscht und so noch mehr Nebel in die eh schon verfahrene Situation schießt, wird der interessierte Anfänger teures Lehrgeld bezahlen müssen, bis er sich orientiert hat und wirklich "Mittelalter macht". Sofern er nicht schon im gemütlich-familiären "Szene"-Spaßmittelalter hängenbleibt.
Der Feind einer wirklichen Mittelalterszene ist die "Szene", wie sie sich jetzt darstellt, mit ihren selbsternannten Klamottenkontrolleuren in Schrottklamotte, mit ihrer Hirnwäsche, die dem Anfänger die Phobie vor "A-Päpsten", "Brachialauthentikern" und einer runden Darstellung einimpft nebst dem Glauben, alle möglichen "Alten Hasen" wären die Durchblicker durch die Dauer ihrer "Szene"-Zugehörigkeit.
Gruß
Ivo,
der auch immer noch mühsam den kleinen "Passt schon" in seinem Hinterkopf in seinem Hinterkopf unterdrückt
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Eintrag #41 vom 14. Jul. 2002 00:13 Uhr
Christoph Bitter
Gut Ivo. Dann ändere ich den Satz und sage einfach:
Selbst die Leute mit gutem Fachwissen und hist. Ausstattung, von denen es genug gibt, bilden eine Szene.
Ivo, es ist und bleibt eine, solange Du Dich mit Dietrich Pott und einem Haufen anderer, die dasselbe machen, zusammensetzt.
Daher ist der Versuch, das Wort Szene krampfhaft zu verneinen, purer Unsinn. Da macht es auch keinen Sinn, dieses Wort ständig mit " " zu verschönern.
Szene heist soviel wie "Gemeinschaft Gleichgesinnter". Gut, Du bist nicht Gleichgesinnt mit dem Bettlakenritter, aber mit Dietrich und anderen. Damit erübrigen sich die " ".
(Es heist SOVIEL WIE, nicht es bedeutet! Bitte merken!)
Gruß
v. Arlen
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Eintrag #42 vom 14. Jul. 2002 11:24 Uhr
Claus J. Billet
…Hilmar hat Recht !
…v.Arlen hat Recht !
…Ivo hat Recht !
jeder von seiner Sicht aus. Was mir aber auffällt.. so unterschiedlich ist das alles gar nicht ! Ich meine ..einfach ein wenig mehr Toleranz üben ! ..dann klappt es mit dem Nachbarn ! :-))
Billet de Muisson
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Eintrag #44 vom 14. Jul. 2002 12:49 Uhr
Hilmar Becker
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Christoph: Letztendendes ist es Definitionssache… Verbindet denn mich mitteleuropäischen Menschen nicht auch die Menschheits-Szene mit zb. dem südamerikanischen Indianer und dem Japanischen Manager? Ja, verdammt, es gibt ein "Szene", aber die ist so heterogen, daß sie kaum als eine solche bezeichnet werden kann.
Claus: Hä? Wenn jeder aus seiner Sicht Recht hat - was so natürlich in jeder Form einer Auseinandersetzung auftritt - so läßt sich daraus immer noch nicht sagen, wer wirklich Recht hat.
Das ganze mit mehr Toleranz zu sehen (Danke, daß du nicht die in der Szene ;-) sogenannte Tolleranz forderst) ist eine tolle Idee, die ich voll unterstützen kann, solange ich keine Lügen tolerieren soll.
Aber im Grunde genommen ist es sowas von sch…egal, ob es sich bei der Vielzahl der sich mehr oder weniger mit dem Mittelalter beschäftigenden Menschen um eine Szene handelt oder nicht.
Ivo: Schöner Beitrag. Ich liebe den letzen Satz vor dem Gruß
Mit einem dicken Grinsen
Hilmar
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Eintrag #45 vom 14. Jul. 2002 18:04 Uhr
Claus J. Billet
Hilmar !
…womit wiederum Du Recht hast ! :-))
Billet de Muisson
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Eintrag #46 vom 15. Jul. 2002 14:39 Uhr
Uli Gasper
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Ist dieses
Wer ist in der MA Szene
Wer ist Bettlakenritter
Wer macht Fantasy
nicht auch eine Art Schubladendenken, das letztlich nur bedingt zur Klärung beiträgt?
gruß, uli
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Eintrag #47 vom 15. Jul. 2002 20:05 Uhr
Ivo Malz (IMMS)
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Das, was immer mit "Szene" umrissen wird, ist der allerkleinste gemeinsame Nenner,auf den sich alle Beteiligten bringen lassen:
Sich in irgendeiner Form fürs Mittelalter zu interessieren.
Bis dahin gehe ich noch mit.
Bei der Definition von "Mittelalter" spreizt sich der Fächer allerdings zwischen den Extrempunkten urig-gemütlich-riddäspielen-schbass und Met ausm Horn einerseits und originalgetreu-historisch-belegt und Getränk aus nach Fundvorlage gefertigtem Keramikbecher andererseits.
Und da sich ja irgendwie jeder für möglichst gut und professionell und kulturhistorisch undsoweiter verkaufen will und deshalb auf weiter Strecke, speziell im Internet, gelogen wird, daß sich die Balken biegen…haben wir wieder die altbekannte Nebelwand. Hallo Anfänger, willkommen im Mittelalterhobby, viel Glück. Du wirst es brauchen.
Weil "Mittelalterhobby" für einen Großteil der Szene heißt, AUFS MITTELALTER ZU PFEIFEN, weil alles, was nicht Waffe oder Rüstung ist und mehr als 30 Euro kostet, ja der reine Wucher ist, weil zeitkonforme Waffen ja Nachteile beim Schaukampf bringen könnten, weil ein Darstellungszeitrahmen unter 300 Jahren oder belegte Ausrüstungsgegenstände ja ein Minderheitenhobby für arrogante Leutepester ist, die zu arrogant sind, auf Märkte zu kommen, weil ein Hobby ja nicht mehr Arbeit kosten darf als einkaufen…
Und ab dem Punkt, muß ich sagen, fühle ich mich irgendwie in falscher Gesellschaft und mach lieber Mittelalter. Und lasse hier ab und an einen Schreier in der Hoffnung, den einen oder anderen Anfänger abzufangen, bevor ihn der "Basst scho"-Virus erwischt, der Glaube, freestyle und "wie alle anderen" oder der Knappendienst in einer freyen Ritterschaft wäre historische Darstellung, weils so geil familiär und gemütlich ist.
Vielleicht kapierts ja der/die eine oder andere. Vielleicht lecken ja einige Blut, was die Faszination von Geschichte und ihrer möglichst detailtreuen Darstellung angeht und den nicht geringen Spaß beim Forschen und Basteln und Erzielen eigener Ergebnisse, statt immer nur den jeweils aktuellen Bastelbogen nachzubeten.
Vielleicht erübrigen sich solche Diskussionen irgendwann einmal…
Gruß
Ivo
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Eintrag #48 vom 15. Jul. 2002 20:16 Uhr
Wolf Zerkowski
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Moin Uli,
klar ist das Schubladendenken.
Und ich bin froh das es die Schubladen gibt (egal wie meine genannt wird).
Ich stelle mir nämlich gerade vor ich müsste mit einem "Jogginghosen-Vollplattenritter" in EINEM Schrank ohne Schubladen leben *schauder*.
Und ,ehrlich gesagt,ist es mir dann auch schei…egal wenn man mich für intolerant hält ;-)(Wo zum Teufel steht geschrieben, das ich nur tolerant bin, wenn ich die Sitz,Sauf,Bettlakenritter
willkommen heisse)
@Ivo,
nicht verzweifeln, vieleicht rettest du ja noch ein paar Einsteiger vor der Katastrophe.
Gruß Wolf
Gott zum Gruß und allzeit sichere Wege
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Eintrag #49 vom 16. Jul. 2002 10:44 Uhr
Uli Gasper
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Moin!
Ich frag mich halt nur ob uns das einsortieren in verschiedene Schubladen irgendwie weiterbringt.
Was die Szene angeht hat Ivo wohl recht, auch wenn ichs nicht ganz so düster sehe- vielleicht treff ich andere Leute als er…
gruß, uli
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Eintrag #50 vom 16. Jul. 2002 11:31 Uhr
Andreas
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
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Diese Diskussion um "die Szene" als Utopie einer homogenen Gemeinschaft erinnert mich gerade an ein Ereignis, welches über ein Dutzend Jahre zurückliegt. Damals hatten zwei Systeme mit eigenen Regeln, Idealen und Strukturen lange Zeit nebeneinander hergelebt. Das eine System erschien vielen aus dem anderen System besser als ihr eigenes. Das besser scheinende System blickte wohlwollend, manchmal mitleidig und selten schuldbewußt auf das kleinere System und unterstützte es bisweilen durch care-Pakete. Irgendwann fingen die Mitglieder genau dieses Systems an zu rufen "Wir sind EIN Volk", auf daß sich alles zum Besseren w(W)ende.
Nach der anfänglichen Euphorie kam jedoch auf beiden Seiten sehr bald Ernüchterung, ja bisweilen Enttäuschung auf - zu unterschiedlich waren Strukturen und Vorraussetzungen. Lagerkämpfe, Mißgunst und Verlustängste griffen um sich. Billige Parolen und unschöne Machtkämpfe verhinderten echtes Zusammenwachsen und mögliche Verbesserungen wurden, oft aus Sorge um angestammte Pfründe, blockiert.
Opfer, welche beide Seiten hätten bringen müssen wurden in der Phase der Euphorie nicht verlangt und konnten später nicht mehr durchgesetzt werden - die Pfründe standen dagegen.
Inzwischen rufen viele wieder nach einer Rückkehr zur alten Trennung, da es ja im Endeffekt doch irgendwie besser gewesen sein muß, als jeder für sich wurstelte - Utopien und Ideale sind durch große Reden halt einfacher zu vermitteln als echte Reformen, die auch schon mal an die Substanz gehen und auch Opfer erfordern.
Gerade die, welche sich in die kleine Enklave zurücksehnen (in der die durch viele Beschränkungen erkaufte Bequemlichkeit die Nachteile, gegen die man zuvor aufbegehrt hatte, den, durch Verzicht und Opfer erkauften, höheren Qualitätsstandard aufzuwiegen scheinen), übersehen, daß die Bewohner des erträumten Utopia sich den höheren Standard über einen langen Zeitraum hinweg gerade durch die Opfer und den Verzicht erkauft hatten, den sie bei den Rufen "Wir sind EIN Volk!" nicht einkalkuliert hatten.
Das gemachte Bett gibt es im Märchen - in der Realität liegt man immer nur so wie man sich bettet, auch wenn gern gegebene Tips von erfahrenen Bettenmachern helfen können, schneller zu einer weichen "Grundlage" zu kommen.
Fazit: "Wir sind EINE Szene!" - "Ja, wir auch!"
Gruß,
Indy (Tassilos Rache)
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Eintrag #51 vom 16. Jul. 2002 18:58 Uhr
Ivo Malz (IMMS)
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Moin.
Was die Schubladen angeht, habe ich noch eine Anekdote aus einer der Konkurrenztavernen.
Als sich im Verlauf der Diskussion zwischen den Extrempolen Historisch und Freestyle diverse Zwischenkategorien herauspellten, häuften sich bei den potentiellen Mehr-machen-wollern nicht etwa die ßberlegungen, wie und ob man den weiterkommen will und kann, sondern das verzweifelte Bemühen, sich ohne weiteres Bemühen irgendwie doch noch in eine "besser" klingende Schublade reinzudrängeln.
Abgesehen davon: Irgendwie pellt sich so langsam neben Marktmittelalter und Mittelalter noch das Internetmittelalter raus…in der Anonymität der Mattscheibe muß man ja nicht durch reale Dinge brillieren. Man besuche beliebige Seiten von Mittelalterbegeisterten und Geschichtsleidenschaftlichen "historischen Darstellergruppen". Man lese die Rubrik "ßber uns und was wir tun". Dann ist man interessiert bis begeistert, daß sich was tut und klickt die Rubrik "Gallerie" (im Netz-MA immer mit zwei "l") und die Gall-e kommt einem hoch, weil einen da doch allzuoft die immergleichen GroMi-Abziehbilder angrinsen.
Soviel dazu. Wundert sich wirklich noch jemand, wie man zu Indys "Ja, wir auch" kommt? Wundert sich da wirklich noch jemand, der länger als 1/2 Jahr im TV mitliest?
Der interessierte Anfänger wundert sich sicher über diese Grabenkämpfe, aber sonst? Ist diese "Arroganz", sich unter diesem "Szene"-Oberbegriff nicht recht heimisch zu fühlen, wirklich so unerklärlich ,nur auf menschliche Defizite zurückzuführen und nur von verkopften Akademikern nachzuvollziehen?
Gruß
Ivo
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Eintrag #52 vom 18. Jul. 2002 23:29 Uhr
Timo Krisch
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… haben alle der bisher geäußerten Meinungen/Standpunkte etwas für sich.
Ich stimme Uli zu, daß uns Schubladendenken wenig weiter bringt, da - wie Ivo sagt - es immer wieder Leute gibt, die sich in eine "bessere" Schublade "reindrängeln" wollen.
Auch kann ich Indys "Wir sind EINE Szene." "Ja, wir auch." nur bestätigen.
Grundsätzlich denke ich aber schon, das wir eine "Subkultur" (auch ich hasse dieses Wort, denn es hat zumeist etwas Abwertendes) sind, das aber weniger von uns selbst aus, sondern von den Leuten außerhalb der "Szene". Für diese ist nämlich erst einmal alles das selbe - egal, od nun einer A ist oder doch eher GroMi.
Ich will damit wirklich NICHT dieses "Touris sind sowieso blöd" anstimmen, aber es ist (oftmals leider) so…
Nur mal zum Nachdenken…
Ein eigentlich nichts-zu-diesem-Thread-posten-wollender
Wie dem auch sei
Timo
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Eintrag #53 vom 19. Jul. 2002 02:09 Uhr
Christoph Bitter
Einst, da stand ich da, in Krufti-Sptitzschuhen, Wasserabweisendem Waffenrock und spanischem Schwert.
Ich war mir, damals vor 7 Jahren, sicher, daß ich zu der allgemein als verrückt geltenden Mittelalterszene zählen würde. Und so war es auch. Ich war schlecht, aber ich gehörte dazu.
Schliéßlich kam da einer, Hadu genannt, der mir sagte, mein belgisch-kongo Bajonett sei nicht korrekt. Oha! Wenn dies nicht korrekt war, was war sonst noch nicht korrekt?
Ich merkte schon bald, das alles nicht korrekt war.
Nun, ich verbesserte mich und verbessere mich noch heute.
Dennoch: Damals mit meiner "Gewandung" gehörte ich dazu. Würde ich es heute nicht mehr? Würde ich heute merken, daß ich nicht mehr zur Szene gehöre? Damals, vor 7 Jahren, gehörte ich trotz meiner miserablen Ausrüstung zu dieser "verrückten" Szene, und keiner ließ mir gegenüber merken, daß es nicht so sei. Man akzeptierte mich.
Heute hätte ich wohl keine Chance mehr, hm? Ich würde wohl niedergemacht werden, wie verdammt schlecht ich sei.
Heute würde wohl kaum noch einer kommen und nur ein einziges Makel nennen. Sondern alle. Dann wär ich wohl frustriert weggegangen und hätte dieses HObby aufgegeben.
Und genau so ist es heute: Niédermachen. Der kleine Anfänger hat keine Chance mehr, da alles an ihm frustriernd niedergemacht wird und i´hm deutlich gemacht wird, daß er nicht "dazugehört".
Entweder packt ers, weil er an den richtigen gerät "Dein Messer ist nicht korrekt" oder er packt es nicht "Dein Messer ist scheiße, deine Kleidung ist scheiße, dein ganzes outfit ist scheiße".
Letzteres vergrault. Mann/Frau fühlt sich nicht mehr der Szene zugehörig und ende.
Ist das gewollt? Will man nicht lieber jemanden der richtigen Szene gewinnen? Wenn ja, dann muß man es sanft tun, nicht auf die Schock-Art.
Zartfühlend um den jenigen kümmern. Will nicht behaupten, daß Hadu sich nach seiner ßußerung um mich gekümmert hat, aber sie hat mir einen Weg, ein Bild gezeigt, nach dem ich gehen sollte. Noch heute, 7 Jahre später, bin ich Hadu für diesen kleinen Hinweis dankbar. Wäre ich noch in der Szene, wenn er alles bekrittelt hätte?
Gruß
v. Arlen
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Eintrag #54 vom 19. Jul. 2002 06:53 Uhr
Henry Skodell
Vielleicht hatte er mal besser alles kritisiert…
sorry, konnt´ ich mir nicht verkneifen.
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Eintrag #55 vom 19. Jul. 2002 07:45 Uhr
Joachim Meinicke
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Oder, um mal ein Zitat der Marx-Brothers abzuwandeln: Ich möchte keiner Szene angehören, die mich als Mitglied akzeptiert :-)
Joachim
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Eintrag #56 vom 19. Jul. 2002 10:00 Uhr
Claus J. Billet
Herr v. Arlen !
Dieser Eintrag erstaunt mich sehr !
Spricht er mir doch aus vollem Herzen ! :-))
Genau so ist es !
MITEINANDER - sich gegenseitig unterstützen - und nicht immer und überall die anderen ( sprich Neulinge ) niedermachen !
Es lebe der v. Arlen ! :-))
Billet de Muisson
Bewertung:
Eintrag #57 vom 19. Jul. 2002 10:42 Uhr
Andreas
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
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Hallo, liebe "Szene"!
Ich war letzten Samstag kurz in Kaltenberg und es gibt Gestalten, da weiß man gar nicht, welches Teil man als erstes nicht kritisieren soll um keinen potentiellen "Einsteiger" zu vergraulen. In so manchem Wortwechsel (Gespräch wäre geschmeichelt!) hat sich jedoch meist rausgestellt, daß gerade die wildesten Recken sich seit Jahren als Teil "der Szene" fühlen.
In was ich da reingeraten wäre, wenn ich mich jemals als Teil "der Szene" gefühlt hätte…
Wat bin ich froh, daß ich zum Trost ein Zitat aus "Life of Brian" habe, um meine Gefühle zu beschreiben:
"Ihr seid alle Individuen!" - "WIR SIND ALLE INDIVIDUEN!"
"Ihr seid alle verschieden!" -"WIR SIND ALLE VERSCHIEDEN!" - "Ich nicht!"
Gruß an "die Szene" und alle anderen Szenen,
Indy (Tassilos Rache)
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Eintrag #58 vom 19. Jul. 2002 11:19 Uhr
Bernd
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
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Hmmm
Schauen wir mal kurz rüber zu anderen "Szenen":
Gothic/schwarze Szene: ein ewiger Streit zwischen den "Alt-Wavlern" und den "Kindergrufts", dann der Streit "Club/DJ XY ist scheiße/Kommerz/…", dann der Streit zwischen den versch. Stilrichtungen, Kommerz vs. Underground…
Techno: "richtiger Techno" vs. "Deppentechno" & "Kirmestechno", Streit zwischen den versch. Stilrichtungen, Kommerz vs. Underground (Loveparade vs. Fuckparade),…
Punk: Altpunks vs. Skaterkiddies ("das ist doch kein Punk mehr"),…
Autonome: XY sind "Verräter", XY sind Spießer/Faschos; "ich weigere mich, mit Dir zu diskutieren" oder auch ein Brian-Zitat: "Volksfront von Jüdäa - pah , Verräater! wir sind die judäische Volksfront!!!"
Also, was scheint einer DER Definitionspunkte zu sein, was eine "Szene" ausmacht? - ewiger Streit…
…Und was scheint einer DER roten Fäden zu sein, der sich durch fast alle Threads im TV zieht?
…Und was für eine Schlußfolgerung bzgl. "Szene oder nicht" läßt sich daraus ziehen?
ßbrigens: dieser Eintrag ist nicht ganz ernst gemeint…
Bernd Truckses
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Eintrag #59 vom 19. Jul. 2002 12:11 Uhr
Heiko Marquardt
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Aber genau das ist der Punkt, wenn ich mich an meine Zeit als Teddy Boy zurückerinnere war das auch immer so ein Theater. Da gab es auch immer diese streitereien nach dem Motto: "Wie Du trägst kein Drape, dann bist Du auch kein Ted sondern nur ein Greaser!" Wenn ich da an den Kampf denke den Neulinge da erst bestreiten mussten um Halbwegs akzeptiert zu werden……. Oh wei!
Irgendwie hat so ein Scenetum auch mit Provilierung zu tun. Und meine Erfahrung hat mir gezeigt das gerade diejenigen die sich am meisten über ihre Angehörigkeitsdauer, Klamotten usw provilieren oder immer jammern früher ja da waren wir noch coool und hart heute sind nur noch *blablabla* unterwegs , genau die sind es die im "normalen" Leben nichts gebacken kriegen. Eine realitätsflucht sehen und für ein paar Stündchen mal den großen Max machen.
Die gab es, die gibt es und die wird es immer geben.
Jede Scene oder Jugendkultur hält sich für das Mass aller Dinge und wird auch irgendwann an den immer höheren Massstäben zugrunde gehen.
beispiel, wo sieht man heutzutage noch "richtige" Punks (wobei die eh nie eine Jugendkultur sondern nur ein Werbegag waren), Skinheads (nicht diese Rechten, die absolut nichts mit Skinhead zu tun haben), Teds und Heavys ? Genau….. ausgestorben, an der eigenen Selbstzufriedenheit und Coolness kaputt gegangen. An definitionen und kommerzialisierung zerbrochen.
Viele Grüße Heiko
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Eintrag #60 vom 19. Jul. 2002 12:19 Uhr
Heiko Marquardt
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…jetzt habe ich das Resumee vergessen:
In der Tat würde ich die Szene der "Mittelalterer" generell in einer Subkultur sehen. Im Prinzip ist in dieser Szene all das vorhanden was eine Subkultur ausmacht:
- Identifikation
- Zusammenhalt
- eigene Kultur
- geringe Toleranz anderen gegenüber
- Abgrenzungsbedürfniss
- Klamottenzwang
- Stilistische Zwänge
- "Revolutionäre" Tendenzen
- Ausgrenzungsbedürfniss aus der Gesellschaft
Diese Punkte mögen nicht auf jeden zutreffen, das macht es auch nicht in allen Kulturen. Aber dennoch sind diese Punkte mehr oder minder stark in der Scene, wie ich sie kennengelernt und erlebt habe vorhanden.
Was nichts schlimmes ist, finde ich!
Viele Grüße Heiko
Bewertung:
Eintrag #61 vom 19. Jul. 2002 12:26 Uhr
Heiko Marquardt
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….auch hier sehe ich Parallelen zu anderen Subkulturen. Nehmen wir als Beispiel wieder die Teds: Es war belustigend anzusehen wenn sich die Mädels gestritten haben ob es "A" ist wenn Bärbel sich ein Cocktailkleid nebst Petty coat im Geschäft und Fabrikneu gekauft hat, wo es doch "originaler " ist sich die Kleider auf trödelmärkten und Scond Hand Shops zu kaufen. Da diese ja dann auch Original 50ths sind. Akzeptagel war es noch wenn die Kleidchen dann selbstgenäht, nach Schnittmustern aus alten Burdaheften und mit Originalstoffen aus den 50ern. Genaus so wie Anzüge für den Herrn, zum Glück war ich aufgrund meiner Größe da immer aussen vor, über 2m waren wohl die wenigsten zu dieser Zeit. Selbst das Auto musste bei manchen Helden aus den 50ern sein um richtig "A" zu sein.
Wie man sieht ist diese Diskussion Bestandteil jeder Subkultur. Mehr oder weniger ausgeprägt, aber vorhanden.
Viele Grüße Heiko
Bewertung:
Eintrag #62 vom 19. Jul. 2002 16:22 Uhr
Ivo Malz (IMMS)
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Moin.
Here we go again: Freestyler bezeichnen ihre Fantasieprojektion als historische Darstellung und impfen Neulinge mit dieser Illusion.
Man versucht, doch mal nachvollziehbar zu machen, wo da der irrtum liegt.
Bums- man steckt gleich in der Anfängerentmutigerschublade. Ganz im Gegensatz zu diesen supernetten, meist marktmittelalterlichen Leuten, die einen ja sofort in ihrer Mitte aufnehmen.
Verdammt noch mal, ich bin absoluter Anfängerfreund.
Ich will jedem Anfänger, der "Mittelalter machen" will, "Mittelalter nacherleben" will, "Geschichte begreifbar erfahren" will, die Möglichkeit verschaffen, GENAU DAS zu machen!!!
Und um GENAU DAS zu machen, scheint es allerding unvermeidlich zu sein, erst mal durch die Niederungen das Marktmittelalters zu müssen, einen Sack voll Geld verblasen zu müssen, dann festzustellen, daß "die andere Seite" doch gar nicht so arrogant und intolerant ist, um dann, wenn man dann doch lieber "Mittelalter machen" will, seine ganze Ausrüstung in die Tonne kloppen zu müssen und von vorne anzufangen.
Manchmal weine ich nachts, wenn ich an all die Märker denke, die ich für Sachen ausgegeben habe, die jetzt entweder LARPies glücklich machen oder dekorativ, aber nutzlos in meiner Wohnung stehen.;o)
Wäre ich jetzt großkotzig, könnte ich sagen: "Tja, nur die besten kommen durch, das ist die Auslese."
Bin ich aber nicht.
Und ich könnte Schreien vor Wut, wenn ich bedenke, wieviele Leute mit echtem Interesse täglich in dem Glauben erzogen werden, sich am Mittelalter zu orientieren und dem Wissen des allgemeinen Marktmittelalters doch lieber mit einer gehörigen Portion Mißtrauen zu begegnen, wäre nicht "Mittelalter", sondern ein ganz anderes Hobby für Spießer und Leutepester ohne Spaß am Leben.
Und das sind dann genau die Leute, die dann erschreckt quieken, wenn man Ausspricht, was Tatsache ist: Daß der Geschichtsabschnitt Mittelalter und das, was auf breiter Front unter dem Label "Darstellung" daraus gemacht wird, zwei verschiedene paar Schuhe sind.
Das einzige, was sich nach diesen endlosen Diskussionen der letzten drei Jahre wirklich auf breiter Front geändert hat, ist, daß die professionell tönende Werbung übernommen wurde, aber der Inhalt nach wie vor der Umsetzung harrt.
Ich wette: Hätten alle Mittelalterer eine Homepage, stünde in ca. 80% dasselbe von "Geschichte vermitteln" und "Mittelalter nacherleben" bis "Experimentalarchäologie", im Falle von Waffenausrüstung "Reenactment" und in Zivilklamotten "Living History". Schriftlich wäre dann die ganze Landschaft fast schon EINE SZENE. Ist ja schon fast soweit. Ich hatte sogar mal ne Broschüre von Hermann dem Allergrößten, da prangte über all den klobigen Fantasyhelden-Eisenbahnschienen in Schwertform und mit Spiegelschliff der Slogan: "HISTORISCHER ANSPRUCH- DAS SPORTLICHE HOBBY!"
Je nun, die Praxis spricht allzuoft eine andere Sprache. Und leider kann man ohne Vorkenntnisse nicht die Spreu vom Weizen trennen.
Und nun? Ich stelle die Behauptung auf, daß er sich in TV am besten an den Aussagen orientiert, die am stärksten mit Begriffen wie "Intolerant" beharkt werden, dann ein paar Recherchethreads liest und in der nächsten Bibliothek herausfindet, was am Gerücht vom Infomangel dran ist. Oder er schreibt mal ne Mail an die o.g. "intoleranten" Schreiber und fragt einfach nach weiteren Tips.
Angebote gabs genug, und von genug Leuten. Wer diese Angebote nicht wahrnimmt, muß halt sehen, wo er bleibt, und wenn er sich im Freestyle wohler fühlt- auch okay. Solange er dazu steht, bin ich sehr tolerant- aber wenn er sich dann als vollrecherchierter Reenactorcheffe vorstellt und Müll als "Mittelalter" verbreitet, darf er nicht quieken, wenn er verbalen Gegenwind bekommt. Bei solchen Leuten empfinde ich Begriffe wie "intolerant" als Kompliment.
Gruß
Ivo,
hilfs- und auskunftsbereit
Bewertung:
Eintrag #63 vom 19. Jul. 2002 23:38 Uhr
Urs Noetzelmann
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...wenn es auch immer nur die selben sind...
… die sich mal nen Gedanken machen UND ihn ins Netz stellen, so bin ich doch sehr froh, daß endlich mal kritisch über das drumrum geredet wird….
Euer Hlorridi
Bewertung:
Eintrag #64 vom 26. Jul. 2002 17:33 Uhr
Jürgen Keil
Bitte einloggen, um Jürgen Keil eine Nachricht zu schreiben.
Woran man eine subkultur erkennt?
an den Idioten die sich in ihr frei bewegen,(krass gesagt)und dort ihr "in der gesellschaft bin ich eine null" aber HIER nicht ausleben.
Glaubt mir: wir sind eine !
zumindest wenn ich meine sub -erfahrungen revuepassieren lasse(6 jahre als basser inner Deathmetal -band, das reicht !)
AUTHARI, Optio.Leg. v. alaudae
Bewertung:
Eintrag #65 vom 26. Jul. 2002 22:39 Uhr
Andrew Van Ross
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Basser… die sind fast so schlimm wie drummer.
Andrew; einst Sänger…im weiteren Sinne
Bewertung:
Eintrag #66 vom 29. Jul. 2002 07:11 Uhr
Joachim Meinicke
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Oh, Gott, ich war basser und drummer und am Ende gehörte ich somit der schlimmsten Subkultur überhaupt an und habe es nicht mal mitbekommen :-)
Joachim
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Eintrag #67 vom 29. Jul. 2002 09:14 Uhr
Andrew Van Ross
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Tja Joachim, und was wird dann aus Leuten wie Dir? Richtig: ein HoMi. ;)
Andrew
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Eintrag #68 vom 29. Jul. 2002 09:44 Uhr
Dietrich
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Vom basser und drummer noch tiefer hinab, in die Existenz als HoMi?
Ein Schicksal, schlimmer als der Tod…..
Dietrich
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Eintrag #69 vom 29. Jul. 2002 11:12 Uhr
Joachim Meinicke
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nach oben / Zur Übersicht
ja, hackt mal auf mir armer Subkultur rum
Ja und egal was ich mache, Mädels bekam ich bei allen 3 Varianten nie ab, obwohl mir das im Vorfeld von alten Hasen immer versprochen wurde.
Aber schön, Andrew und Dietrich, daß sich Euch der "Sinn" (?) dieses threads hier endlich auch erschließt :-)
Joachim
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Eintrag #70 vom 29. Jul. 2002 11:53 Uhr
Andrew Van Ross
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Mädels abzukriegen, oder wie? ;)
Andrew
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Eintrag #71 vom 29. Jul. 2002 13:04 Uhr
Dietrich
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Hochmittelalterliche Marktgänger sind doch keine Subkultur; da fehlt der Abgrenzungsgedanke doch völlig. Ständig machen sie sich mit den Besuchern gemein, und dann dieses multikulti- Gewäsch oder gar dieser multitemporäre Gedanke- schauder!
Die einzig wahre Subkultur wird von den spätmittelalterlichen Truppenübungsplatznutzern, die alle anderen auch nur ansatzweise mittelalterlichen Gruppen UND alle Besucher ausgrenzen, gebildet.
So.
Dietrich
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Eintrag #72 vom 29. Jul. 2002 14:05 Uhr
Uli Gasper
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Moin!
Wie soll denn das funktionieren, wenn jeder wie Joachim seine eigene Subkultur bildet?
Wird dann nicht jeder Markt zum Treffen völlig verschiedener, individueller Singulärsubkulturen? Und wäre das schlecht?
gruß, uli
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Eintrag #73 vom 29. Jul. 2002 14:39 Uhr
Ranes Haduwolff
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Grüß Euch,
…hmmja, das mag stimmen. Diese Hexenverbrenner und Blechverbieger wollen unter sich sein. Subkultur. Heimlich auf Truppenübungsplätzen paramilitärischen Drill üben und auf den Tag der Machtergreifung hinarbeiten.
Da haben wirs mal wieder…Hochgefährliche Leute das. Vielleicht auch Sektierer?
Was für ein Glück, ein HoMi zu sein!!!
miles roma - miles imperatore! Euer Haduwolff
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Eintrag #74 vom 30. Jul. 2002 07:17 Uhr
Joachim Meinicke
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"Die Subkultur, das bin ich"
Joachim
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Eintrag #75 vom 30. Jul. 2002 09:55 Uhr
Udo Brühe
…seid Ihr eigendlich so jeck darauf, eine "Szene" oder eine wie auch immer geartete "Kultur" zu sein?
Udo
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Eintrag #76 vom 30. Jul. 2002 11:44 Uhr
Ranes Haduwolff
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Grüß Euch,
ja Udo! So ists recht!! Das Wort "Szene" ist schon allein negativ befrachtet. Drogenszene…Rockerszene…Raverszene…Partyszene usw. Das vermittelt den Eindruck einer…na sagen wir halblegalen losen Verbindung von Leuten, die ausserhalb der Gesellschaft stehen.
Und weshalb diese Ver"szenung" Weshalb der Trieb,in Herden zu leben?
Warum sollen alle in einen Topf geworfen werden, nur um groß und -mal ehrlich- einflussreich zu erscheinen?
"Wir in der Mittelalterszene sind um die 10.000 (wieviele???) Leute in Deutschland…" sagte vor kurzem mal einer zu Journalisten. Boah, wie dolle viele, was sind wir soooo eine Volksbewegung, was müssen wir beachtet werden.
Dabei kriegt diese sog. Szene nichts auf die Beine, keine gemeinsamen Regeln, keine gemeinsamen Grundsätze, keine gemeinsame Vertretung…rein nichts!
Wenn ich daran denke, was in anderen Ländern die Historienverbände auf die Reihe kriegen, und wie sehr sie VERANTWORTUNG übernehmen!
Davon ist diese "Szene" meilenweit entfernt.
Grundsatzregeln…oh verdammt, man muss sich ja kümmern!
Verantwortung…oh weia, da muss man ja Zuverlässig und Verantwortlich zeigen!
Historisches Wissen und Umsetzung…neinnein, das macht doch keinen Spaß!
Da bin ich lieber keine Szene, sondern mache mit Gleichgesinnten was eigenes, und werde nicht mit KzK und Co. samt den Barbarenhorden und Neoheiden in einen Topf geworfen.
miles roma - miles imperatore! Euer Haduwolff
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Eintrag #77 vom 30. Jul. 2002 16:49 Uhr
Christoph Bitter
das die Römer keine eigene Szene bilden?
die Civil-War Leute auch nicht?
Western, Napoleonik, Frederizianik alles keine Szenen?
Was sind es dann?
Gruß
v. Arlen
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Eintrag #78 vom 30. Jul. 2002 16:54 Uhr
Udo Brühe
…mich an dieser Stelle sekundär. Was ich wissen will, warum IHR Euch so an der Begrifflichkeit "Szene" hochzieht, warum Ihr partout eine, bzw. DIE "Mittelalter-Szene" beschwört.
Udo Brühe
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Eintrag #79 vom 30. Jul. 2002 17:22 Uhr
Henry Skodell
"Die Mittelalterszene"
klingt komisch - ist aber so!
(kapiert?)
Henry
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Eintrag #80 vom 30. Jul. 2002 18:29 Uhr
Claudia
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
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Dieser Thread war gerade so schoen dabei, einen verdienten Tod in Bloedeleien zu finden, warum muesst Ihr das Ganze wieder so bierernst aufruehren?
Wie schon weiter unten gesagt, ist keine der sogenannten "Szenen" einheitlich, auch Popper und Teds und Wasweissich haben sich immer untereinander in der Wolle gehabt, also was solls?
Irgendwelche analytischen Fetzereien auf dieser Strecke bringen doch eh’ nix fuer’s eigentliche Hobby.
Kopfschuettelnd, Claudia
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Eintrag #81 vom 30. Jul. 2002 18:44 Uhr
Ivo Malz (IMMS)
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Moin.
Um auf DIE SZENEN hinzuweisen…
DIE RßMER befassen sich mit den Römern und achten fast alle auf historischen Rahmen und angemessene Umsetzung.
Das scharf umrissene Bild franst derzeit an den Rändern etwas aus, da man ja mittlerweile mit etwas viel Geld und Hilfe aus Indien von der Stange "römern" kann und das auch gerne von entlaufenen MAlern betrieben wird, die ernster genommen werden wollen (oder sogar ernsthaft an ihrem Kram arbeiten- auch das gibts;o).
DIE NAPOLEONIKER haben einen fest umrissenen Rahmen…
DIE FRIDERIZIANER haben einen fest umrissenen Rahmen…
…innerhalb dessen es natürlich auch noch qualitative Abstufungen und unterschiedliche Herangehensweisen gibt, aber der Rahmen ist recht klar umrissen.
DIE MITTELALTERER wollen mindestens genau so ernst genommen werden wie oben beschriebene Szenen, wollen aber in den wenigsten Fällen auch was dafür tun.
Das Feld DER MITTELALTERER, DER MITTELALTERSZENE ist ein sehr weites Feld ohne echten Rahmen, mit dem alles von Freestyle über Marktmittelalter bis Museumsqualität assoziiert wird. Früher hat man de DIE SZENE beschworen, jetzt geht der Trend zum Negieren einer Szene. Allerdings meist, weil das professioneller klingt.
Und es gibt tatsächlich so etwas wie eine MITTELALTERSZENE, die sich mit aller wortklauberischen Gewalt konstruieren und nachvollziehbar mit oben genannten SZENEN in eine Reihe stellen ließe…nämlich die Gesamtheit aller Gruppen, die sich ernsthaft (und trotzdem mit Spaß, wiederhole ich mich?) an einem klar definierten Zeitrahmen innerhalb der Epoche Mittelalter orientieren und ein Maximum an Originaltreue anstreben.
Aber da das Wort "Mittelalterszene" nun mal den Bedeutungsinhalt hat, den es hat…und die im eben beschriebenen Rahmen liegenden Leute lieber an ihrem Zeug basteln, statt immer neue Konstrukte zusammenzubasteln, die dann eh wieder in den falschen Händen ihres Inhaltes beraubt werden…nicht wahr?
Noch ein paar Punkte zum Bedenken:
DIE RßMER arbeiten von Gruppe zu Gruppe an jeweils einem kleinen Abschnitt der langen römischen Geschichte, statt alles von Romulus und Remus bis zum Fall von Byzanz in einen Topf zu rühren, weil das ja eh alles römisch ist…
DIE NAPOLEONIKER haben erstens einen vergleichsweise kleinen Zeitrahmen und orientieren sich im Militärbereich an individuellen Einheiten und Waffengattungen, wodurch sich das im "Mittelalter" übliche Durchmischen von alleine verbietet.
Und nun sagt selbst- sind die SZENEN, nur weil sie SZENE genannt werden, in einem Atemzug zu nennen?
Im ßbrigen- ist das Rattenrennen um Prestige und Fame wirklich das, was das Hobby ausmacht? Ich dachte immer, es ging ums Mittelalter und nicht nur ums grellste Etikett.
In der derzeitigen, immer wieder beschworenen Szene scheint es, das ist zumindest mein ganz persönlicher Eindruck, eher darum zu gehen, wer wie aufgestellt, mit wem verbandelt ist, auf wessen Veranstaltung eingeladen ist, wie lange dabei ist und wieviele Anfänger auf seine Linie einschwört, pipapo, blalah.
Irgendwie bleibt mir da das Mittelalter auf der Strecke. Macht doch lieber ne wirklich runde Darstellung statt nur public relations und Schönfärberei an nicht wirklich umsetzbaren Traumprojektionen. Mit echten Resultaten hat man auf lange Sicht mehr Spaß, kommt dem Mittelalter näher, muß sich nichts schönlügen und bekommt auch den Respekt, den man (dann) verdient.
Dafür muß man eigentlich nur seine A-Phobie bekämpfen, womit man allerdings leider der "Szene" suspekt wird, die sich von Brachialauthetikern eingekesselt wähnt…aber auf lange Sicht ist man, wenn man sich wirklich fürs Mittelalter begeistern kann, so in besserer Gesellschaft;o)
Gruß
Ivo
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Eintrag #82 vom 30. Jul. 2002 19:31 Uhr
Uli Gasper
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Manche Leute bilden eine Szene und manche machen Szenen…:-)
Was das alles bringt, weiß nur die Szene. Ich bin für Joachims Vorschlag: Jeder ist sich selbst die szene, dann können wir uns szenische Hirnwinderein sparen.
gruß, uli
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Eintrag #83 vom 30. Jul. 2002 20:31 Uhr
Christoph Bitter
"Szene" will manch einer, Darsteller A, diese…äääääääääääh?…nicht nennen, weil er es einfach nicht leiden kann, mit Darsteller X in einen Topf geworfen zu werden. X will auch nicht in der selben "Szene" sein wie Y, denn der ist ja nur schlecht. Y findet Z total bescheuert und will deshalb nicht in dessen Szene sein. Und Z nicht in der von A, weil der ja so wenig weis. Usw usf.
Und aus diesem Grunde düfen/wollen die Tausenden von Mittelalterdarsteller auf der ganzen Welt nicht sagen, daß sie zu DER "MittelalterSzene" gehören.
Machen zwar alle das gleiche, mehr oder weniger schlecht, aber…siehe oben.
Gruß
v. Arlen
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Eintrag #84 vom 31. Jul. 2002 10:12 Uhr
Kati Engelhardt
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Wer sich nun ach so wortreich daran aufgeilen muß daß er/sie/es nun Teil einer "Szene" ist oder eben auch nicht, macht sein jeweiliges Hobby eher aus einem steinzeitlichen Rudelbedürfnis heraus oder der Notwendigkeit, sein Ego im Herabwürdigen Anderer aufzupolieren.
Das Mittelalterhobby lebt einfach vom Gedankenaustausch. Aber rührt mich das irgendwie, ob ich und ein paar andere, die grade gemeinsam an einem Projekt knobeln, als verselbständigter Auswuchs der Gesellschaft betrachtet werden könnten?!?
Kati
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Eintrag #85 vom 01. Aug. 2002 07:33 Uhr
Joachim Meinicke
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Sag mal Uli, bist Du mit dem "RUDELbedürfnis" gemeint? Ich wußte gar nicht, daß ihr Steinzeit macht.
Sorry, ich kann diesen thread einfach nicht ernst nehmen
Joachim
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Eintrag #86 vom 01. Aug. 2002 11:54 Uhr
Ranes Haduwolff
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Grüß Euch,
das hier auf Dauerwiederholung runtergespulte ernst nehmen???
miles roma - miles imperatore! Euer Haduwolff
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Eintrag #87 vom 02. Aug. 2002 07:38 Uhr
Joachim Dittrich
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Tag zusammen,
mir ist´s wurscht, zu was ich zähle, in meiner Straße/Stadt gehöre ich mit meinem Hobby eh zu den Exoten; sei es Subkultur, sei es "Szene", Hauptsache, ich habe Spaß am Hobby und bringe dem "normalen" Volke etwas gescheites bei zum Thema Mittelalter und mache es richtig. Hauptsache: Paßt scho!
Gibt drängenderes zu diskutieren oder auszutauschen, oder nicht?
Morgengruß
Achim v. Hohenberg gen. de Clavis
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Eintrag #88 vom 02. Aug. 2002 13:43 Uhr
Uli Gasper
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@Joachim:
Ich auch nicht mehr.
gruß, uli
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Eintrag #89 vom 02. Aug. 2002 16:16 Uhr
Timo Krisch
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… war der Fehler, den ich auch gemacht habe, als ich hier vormals etwas gepostet habe.
… kann ich jetzt diesen Thread auch nicht mehr.
Mit anderen Worten: man diskutiert darum, wie lang des Kaisers Bart tatsächlich ist, und am Ende stellt sich heraus, daß er gar keinen hat!
So weit, so gut, also Ende.
Timo
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Eintrag #90 vom 02. Aug. 2002 18:33 Uhr
Joachim Dittrich
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@Timo, warst du auch in Würzburg und hast des Kaisers falschen Bart gesehen?;o)))))
Achim v. Hohenberg gen. de Clavis
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Eintrag #91 vom 02. Aug. 2002 20:01 Uhr
Carsten Baumann
… die einzige wahre Subkultur bin ich!
Pater Anselm, selbsternannter subkultureller Papst
des Abendlandes, des Orients und Neuseelands!
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Eintrag #92 vom 02. Aug. 2002 22:13 Uhr
Alfred Hansen
Zitat
- Die können sich nicht über die Farbe von Scheiße einigen -
Zitat ende
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Eintrag #93 vom 07. Aug. 2002 11:47 Uhr
Dr. Nicole Schneider
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Dêu sal,
in Extremo, Schandmaul und Tanzwut sind nicht sooo mittelalterlich, dass sie-s erforderlich machen, während der Autogrammstunde im Kettenhemd den Weg zwischen Hangar und Hauptbühne zu blockieren, wie letztes Jahr während des M-Era Luna Festivals bei Subway to Sally-.
Das gibt bei den leichter bekleideten Grufts immer so hässliche Schürfwunden, wenn von hinten die Menge nachschiebt. Sonst möget Ihr bei 35°C im Schatten verrosten!
Nic
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Eintrag #94 vom 07. Aug. 2002 12:20 Uhr
Udo Brühe
…wenn du es sagst wird es, scheint’s, stimmen….
Udo
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Eintrag #95 vom 23. Okt. 2002 07:40 Uhr
Joachim Meinicke
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In einem anderen (glücklicherweise dichtgemachten) thread behauptete ich mal frech, daß es DIE Ma-Szene nicht gibt. Darauf hin schrieb Christoph: " Du machst aber das selbe und daher: mitgegangen mitgefangen.
Außerdem seht mal unter dem Begriff "Szene" nach. Massen von Leuten die dasselbe machen (natürlich mit Schwankungen, gehören einer Szene an. Wie eben der Taschendieb und der Auftragsmörder zur Kriminellen Szene gehören."
Christoph, das versteh ich nicht, soll ich der Mörder sein und Du der Taschendieb? Und gilt für uns beide das gleiche Strafmaß? Will sagen, üben beide, abgesehen von moralischen Werten, wirklich das gleiche Handwerk aus?
Ich bleibe dabei, DIE MA-Szene gibt es nicht! Und bevor ich in dieses imaginäre Sammelbecken reingehören soll, hänge ich mich wirklich lieber gleich auf, statt mitzugehen.
Joachim
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Eintrag #96 vom 23. Okt. 2002 13:13 Uhr
Roland Schulz
Tag,
könnte man es vielleicht so bezeichnen: Es ist wie Fußball spielen, wir spielen alle Fußball.
Die einen spielen Bundesliga, andere Kreisliga, einige investieren viel Zeit ins Training, andere haben abends noch was vor, einige verdienen damit ihr Geld, andere sind noch anderweitig beschäftigt.
Vielleicht ist der Vergleich doch gar nicht so abwegig. Würde heißen, eine Szene, ja, aber verschiedene "Ligen" und das ist nicht abwertend gemeint!
Gruß,
William de Mornay
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Eintrag #97 vom 23. Okt. 2002 13:18 Uhr
Wolf Zerkowski
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@ Roland
Nicht ganz, beim Fussball spielen nämlich ALLE nach den selben Regeln, egal ob Thresenmannschaft oder Bundesliga.
In der "Mittelalterszene" *GG* macht sich Jeder die Regeln für sein Spiel anscheinend selbst.
Gruß Wolf
immer noch Bauer und Bonde
Gott zum Gruß und allzeit sichere Wege
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Eintrag #98 vom 23. Okt. 2002 13:47 Uhr
Udo Brühe
Ich habe an anderer, früherer Stelle schon mal gefragt, wieso einige Leute so versessen darauf sind, partout zu einer Szene gehören zu wollen bzw. gezählt zu werden…nun, diese Frage wurde mir recht unbefriedigend mit der Quintesszenz "Du machst das wie viele andere auch, also gehörst Du dazu!" beantwortet.
Ich will versuchen an dieser Stelle meine ureigene Meinung darzulegen, muss dazu aber einen Bogen in einen anderen, ich glaube es war der Herzberg 2002-Thread, schlagen.
Dort war es, wenn ich mich recht entsinne, Christoph Bitter, welcher vehemend einen "Verfall der Solidarität" innerhalb der Szene beobachtet haben will und auch nicht müde wurde, es in jedem zweiten seiner Einträge zu wiederholen. Mehr als einmal fragte ich mich "Wovon redet der? Einer anderen Szene? Einer anderen Realität? Einer anderen Zeit?"
Seit ich nämlich dieses Hobby betreibe, bin ich NIE und wenn dann in den seltensten Fällen einer, wie von Christoph beschriebenen Solidarität teilhaftig geworden. Ich kenne dieses Hobby nur so, das man Freunde und Bekannte in der einen oder anderen, bzw. in unterschiedlichen Gruppen/Vereinen hat, mit denen man - wenn nicht schon gemeinsam aufbaute - so doch zumindest einander besuchte oder an den Tisch lud, am Tresen stand oder gar zuberte. Nie habe ich erlebt, ich betone NIE, das Wildfremde, die aus Versehen das gleiche, oder ein optisch gleiches, Hobby wie ich betreiben, sich einfach und ihne zu fragen an mein Feuer setzten, weil "man ja zu einer Soldargemenschaft" gehöre. War dies der Fall, wusste ich diese Herrschaften immer recht rasch des Lagers zu verweisen.
Was ich damit sagen will (um beim Beispiel des Fußballs zu bleiben): Nur weil jemand zufällig auch Fußball spielt, bzw. im selben Verein (in diesem Falle Zeitepoche) Mitglied ist, ist er mir weder von Haus aus symphatisch noch veranlasst es mich dazu, ihm um den Hals zu fallen. Schon garnicht gibt es ihm persé das Recht, sich selbst bei mir einzuladen um in meiner Mikrowelle seinen Eintopf zuzubereiten. Da kann er sich auf den Kopf stellen wie er mag: Ich suche mir noch immer meine Gäste selbst aus und nicht umgekehrt.
Und zum wiederholtesten Male (ich zitiere da Joachim) Es gibt DIE Szene nicht, ob es Euch nun passt oder nicht! Und hört auf, Dinge rosarot zu verklären, welche es so nie gegeben hat!
Udo
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Eintrag #99 vom 23. Okt. 2002 16:04 Uhr
Roland Schulz
…war ja nur ein Vergleich.
Dann eben nicht. Ich schmolle jetzt… ;-)
Du hast eine Mikrowelle? Ist das denn A?
Ich weiß ja nicht…
Gruß,
William de Mornay
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Eintrag #100 vom 23. Okt. 2002 16:12 Uhr
Udo Brühe
…dafür ist es mir vollkommen E.
Udo
Bewertung:
Eintrag #101 vom 23. Okt. 2002 19:43 Uhr
Christoph Bitter
Hallo Udo!
Irre ich mich oder war es genau auf dem selben Herzberg, wo für Friedhelm gesammelt wurde, weil sein Auto total schrott war? Ist das nun Solidarität oder wie würdest du das bezeichnen.
Und sorry, auch wenn Du und andere es pertu verleugnen wollen: Es IST eine Szene.
Wie die der Gothiks, Punker, Civil-War`er, Skins, Trekkis.
In jeder dieser Szenen gibt es auch Qualitätsunterschiede. Ein Typ im schwarzen Pullover und ohne entsprechende Ansicht gehört genauso zu der Gothik Szene (wenn er sich darin bewegt) wie der obergestilte Dracula-Verschnitt.
(und der guckt auch herablassend auf diesen Heini herab)
Joachim: Mit der Vergleich der Kriminellen Szene meinte ich den Auftragskiller im Grunde höherwertiger zu betrachten als den Taschendieb. Verstehst Du mich?
Gruß
v. Arlen
Bewertung:
Eintrag #102 vom 23. Okt. 2002 20:09 Uhr
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…definiert sich, wenn, dann über die Menschen in dieser Szene.
Joachim (Hier mal als Beispiel, bietet sich an) distanziert sich von den Aktivitäten der "Martktmittelalterszene", spielt sein Spiel, das grundlegend andere Regeln hat, auf komplett anderen Veranstaltungen, seine Ausrüstung dazu unterscheidet sich deutlich vom Großteil der Marktmittelalterszene.
ßhnlichkeiten gibt es nur auf den ersten, flüchtigen Blick.
Hm, andere Regeln, andere Orte, andere Auststattung, andere Aktivitäten…
Klingt für mich verdammt stark nach einer anderen "Szene".
Leute, es bringt nichts, eine "Einheit" in einer "Szene" herbeireden zu wollen, wenn die angeblichen "Teile" der "Szene" das garnicht möchten.
Mal ganz wertfrei gesehn:
Einer Szene kann ich nur dann angehören, wenn ich es erstens selber möchte, zumindest bewußt entscheide, und zweitens, wenn ich mich an die Gepflogenheiten dieser Szene ausreichend anpasse.
Randfrage:
Ich hab vor längerer Zeit mal an nem Joint gezogen.
Bin ich jetzt in der Drogenszene ?
Oh mein Gott.
Gruß, Ivain
Bewertung:
Eintrag #103 vom 23. Okt. 2002 20:56 Uhr
Christoph Bitter
Oh, Mann!
Greetings
v. Arlen
Bewertung:
Eintrag #104 vom 23. Okt. 2002 21:14 Uhr
Roland Schulz
Ja, Ivain, so leid es mir tut, Du bist jetzt ein Drogenabhängiger in der Drogenszene! (gröhl) :-)
Am besten machst Du gleich mal ne Entziehung…
Gruß,
William de Mornay
Bewertung:
Eintrag #105 vom 23. Okt. 2002 22:17 Uhr
Christoph Bitter
Es gibt keine DrogenSZENE!
Oder meinst du etwa, das der Kokser was mit dem Kiffer zu tun haben will??? *gg*
Gruß
v. Arlen
Bewertung:
Eintrag #106 vom 23. Okt. 2002 22:54 Uhr
Ranes Haduwolff
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Grüß Euch,
….echt köstlich…übrigens ist das WAS den Ordnungshütern wurscht, erst mal mitnehmen…
Ebenso ist es den nicht eingeweihten Wurst, ob sie den Joachim und viele andere mit den MiMaGroMis in einen Sack stecken…
Daher ist allein der Ausdruck Szene ein Schimpfwort.
ßbrigens mag ich auch nicht mit allem in einen Topf gesteckt werden.
Und zum anderen Schimpfwort: Solidarität - brrrrr
miles roma - miles imperatore! Euer Haduwolff
Bewertung:
Eintrag #107 vom 23. Okt. 2002 23:44 Uhr
Christoph Bitter
die internationale Solidarität! ;o))
Hadu: wie gesagt: was war denn das sonst mit Friedhelm??
Und nicht in einen Topf geworfen werden wollen:
Klar, verständlich, will ich auch nicht, muß ich aber hinnehmen, weil es halt so ist. Der Markt-MAler macht nunmal dasselbe Hobby wie die Musealen. Eben nur in einer anderen Qualität. Aber sonst ist es gleich. HMA. Da mag man noch so dagegen sein, Sitzritter Ludolf v. Hohenstein IST nunmal und macht nunmal dasselbe Hobby wie der Kaiserliche Legat, auch dann, wenn er Qualitativ schlechter ist. Wenn er aber einen Sitz-Napoleoniker darstellt, ja, dann kann er nicht zu der Szene des kaiserlichen Legaten gehören.
Sondern zu der des obergenauen Leutnants der Blücher-Truppen.
Gruß
v. Arlen
Bewertung:
Eintrag #108 vom 24. Okt. 2002 02:52 Uhr
Roland Schulz
…dann will ich mit Euch (Hadu, Christoph) auch gar nicht mehr niemals nie in einer Szene gewesen sein! Bäh!!
Alles wird einem madig gemacht, dabei wollte ich so gern mal was schön harmonisches erleben, so mit Gemeinsamkeit und ganz ohne Streit…
Deshalb guck ich mir jetzt auch noch 3 Stunden lang die Teletubbies an! Und Ihr habt schuld!
Bett gehen jetzt, sonst macht Madame ´ne Szene!
N8,
Tinky-Willy
William de Mornay
Bewertung:
Eintrag #109 vom 24. Okt. 2002 07:53 Uhr
Martin Opitz
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Hallo,
Nein, Christoph. Es ist nicht das selbe ob ich recherchiere und mich nur an das belegbare halte und versuche selber immer mehr dazu zu lernen (und vielleicht auch noch Wissen zu vermitteln) oder mich mit einem Pannesamt-Kostüm schmücke und mir das Schwert auf den Rücken hänge und eins auf Schau mache.
Mir ist durchaus bewußt das es dazwischen Abstufungen gibt, aber das ändert nichts an der Tatsache.
Ich vermute auch das dieser Eintrag in dieser Form sinnlos ist und deine Meinung auch nicht ändert, sonst hätte einer der Einträge vorher das schon getan.
Grüße
Martin
(spaßfeindlicher Bildungsbürger)
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Eintrag #110 vom 24. Okt. 2002 09:48 Uhr
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Wenn ich sehe, wie du die Szene definierst, dann hast du aber eine ganze Menge von Parteien vergessen.
Dann gehören zur angeblichen Mittelalterszene nämlich auch (und das bitte ich jetzt vollkommen wertungsfrei zu sehen):
Larps, Gothics, SCA, HACA, Folk-Musiker, Landfrauenvereine, Karnevalsvereine, und noch ein paar, die mir jetzt nicht einfallen.
Obwohl alle diese Leute von sich behaupten würden, ein ganz eigenes Hobby zu machen, ist ihr Themenbereich entweder auch Mittelalter, oder zumindest trifft man solche auf fast jedem Markt.
Ergo machen die auch alle das selbe Hobby.
Und jetzt komm nicht mit "Ja aber die Gothics wollen doch garnicht…"
Doch, einige schon.
Und die "musealen" wollen auch nicht.
Also was.
Fakt bleibt:
Es gibt mehrere "Szenen", die sich mit dem Thema Mittelalter im weiten Sinne beschäftigen.
Jede davon hat ihre eigenen Regeln.
Es gibt viele Grenzgänger, die man mal hier und mal da trifft.
Aber pauschal ist es nicht ein und das selbe Hobby.
Siehe oben: Andere Regeln, andere Orte, etc….
Gruß, Ivain
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Eintrag #111 vom 24. Okt. 2002 11:55 Uhr
Nathalie Sievert
Szene…mein Lexikon bietet da zwei Definitionen an:
Szene - Teil eines Dramas,
Szene - meist in Zusammensetzungen verwendet für ein charakteristisches Milieu, z. Bp. Pop-Szene, Drogenszene etc.
Ich finde beides nicht zutreffend. (Wenn ich mich auch oft - besonders beim lesen mancher Beiträge hier - frage, ob wir nicht alle Teil eines Dramas sind…Aber so ist das wohl nicht gemeint ;-)
Ich denke auch nicht, dass wir alle einem charakteristischen Milieu angehören.
Soviel zum Lexikon…
Meiner Meinung nach sind hier wie überall Verallgemeinerungen Mist.
Wir haben nicht alle das gleiche Hobby, oder ähnliche Beweggründe, es auszuüben. Auch ein allgemeines Interesse an Geschichte ist nicht vorhanden, ja nichtmal ein allgemeines Interesse am Mittelalter verbindet uns alle, denn viele wollen ja gar nicht wissen, wie`s wirklich gewesen ist.
Demzufolge ist kein allgemeines Zusammengehörigkeitsgefühl in der sogenannten Szene vorhanden, man kann es auch nicht herbeireden oder gar einfordern.
Und das kann man nun bedauern oder nicht…
Liebe Grüße, Nathalie
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Eintrag #112 vom 24. Okt. 2002 13:23 Uhr
Angelina Von Borcke
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Hi,
ich denke mal, das Problem ist, wie nennt man denn das, worin wir uns bewegen? Irgendeinen Namen muß man dem Kind geben, um es von anderen Freizeitbeschäftigungen abzugrenzen.
Wir machen definitiv etwas anderes als andere Leute in ihrer Freizeit. Und wie umschreibt man in einem Gespräch mal schnell die Gesamtheit dessen, was uns verbindet. MIt verbinden meine ich jetzt nicht, daß wir eine solidarische, familiäre Gemeinschaft sind.
Also - DIE SZENE, wie Ihr sie hier beschreibt, gibt es wohl so nicht. Aber irgendetwas haben wir doch hier alle gemeinsam, oder etwa nicht? Was haben wir, was der ungewandete Besucher nicht hat? Weshalb kann ein gewandeter Besucher (auch wenn Udo es mit "ohne zu fragen" ausgegrenzt hat) sich abends zu einer Gruppe gesellen, aber wieso bleiben ungewandete draußen stehen. Wobei auch hier ein Unterschied zwischen ungewandetem Besuch ohne MA-Interesse und solchem ohne Gewand aber mit aktivem Interesse besteht.
Also - irgendetwas gemeinsames gibt. Man muß es nicht "Szene" nennen. Aber wie will man’s sonst nennen, wenn man Freunden oder Kollegen erzählt, was man so in seiner Freizeit treibt? Oder wenn man in der Taverne die Freizeit-Mittelalter-Reenactment-Betreier sprachlich von den Nicht-Mittelalter-Reenactment-Betreiern unterscheiden möchte? "MA-Szene" ist deutlich schneller geschrieben. ;)
Grüßli, Angy.
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Eintrag #113 vom 24. Okt. 2002 14:11 Uhr
Nathalie Sievert
Also ich würde niemals einen Ungewandeten draußen stehen lassen, der Arme friert ja ;-)
Nein, im Ernst, da gehen die Differenzen doch schon los. Ein Gewandeter - was immer das auch heißen mag - gehört für Dich dazu, jemand in normaler Kleidung der heutigen Zeit nicht?
Ich sehe das vollkommen anders.
Du schreibst "wir alle haben doch irgendetwas gemeinsam"
Aber was denn?
Das Kind muß einen Namen haben, ok….Aber es gibt eben scheinbar nicht nur ein Kind! :-)
Wirklich nicht so einfach das Ganze, was verbindet uns alle? Wirklich alle?
Vielleicht kann man sagen, dass alle vom Mittelalter bzw. der Geschichte inspiriert wurden, irgendwelche seltsamen oder weniger seltsamen Dinge zu tun, aber das hört sich auch beknackt an :-))
Liebe Grüße, Nathalie
Bewertung:
Eintrag #114 vom 24. Okt. 2002 14:17 Uhr
Sylvia Crumbach
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Ich bin da konservativ.
Ansatt zu sagen, daß ich zu einer Scene gehöre vielleicht doch lieber denn drögen alten Begriff "Heimatforscher" (meißt vertüddelte Lehrer mit Vollbart) oder Hobbygeschichtsforscherin (meißt ältere Sekretärinnen mit dicken Brillen und romantischen Neigungen).
Es läuft auch bei "Freundeskreis für lebendige Geschichte" meißt auf eine längere Erklärung hinaus….. :-)))
Sylvia
Projekt Folgari
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Eintrag #115 vom 24. Okt. 2002 14:27 Uhr
Stefan Breu
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Wir alle hier, wir haben exakt einen Punkt gemeinsam. In diesem Punkt sind wir Teil einer "scene":
Wir sind: TEMPUS-VIVT-USER !
Das ist das einzige, was auf jeden zutrifft, der diesen Text liest. Ja, auch auf DICH! Genau jetzt.
Das ist der Raum, in dem wir uns treffen, hier hat sich die Sprach- und Streitkultur entwickelt, mit der wir hier umgehen, hier ist das Feld unserer "Szene-Politik", hier ist der Tummelplatz unserer "Subkultur", will meinen, hier wurden eigenständige (schriftliche) Verhaltensroutinen kultiviert, die den Teilhabern verständlich sind, den Zufallskontakten oft sehr bizarr scheinen müssen.
Szene, Subkultur, das ist - sozusagen soziographisch - ein Raum in dem eigenständige Verhaltensmuster geübt werden. Die mögen in anderen Szenen ähnlich bis deckungsgleich ablaufen, aber dennoch: was in diesem virtuellen Raum gewachsen ist, ist der einzige echte gemeinsame Nenner.
Mag sein, daß tempus vivit als Abkömmling von echten Menschen auf medievaloiden Veranstaltungen ausging, mag sein, daß solche Veranstaltungen von tempus vivit aus verabredet werden, das sind alles nur Nebeneffekte und Interferenzen. Die Schnittmenge UNSERER Subkultur ist das "Using" von wwwtempus-vivt.net . Die ganzen Seitenarme sind eigene Szenen. Vielleicht im Ort Freienfels eine Burgvereins-Szene, irgendwo in Buxtehude die Buxtehuder-Wikinger-Szene, das sind alles kleine extra-Szenen. Aber UNSER gemeinsamer Nenner ist bestimmt nicht das historische Hobby, sondern das Verweilen auf einer gewissen Website.
Mehr konnte ich auf Basis meiner Grundausbildung in Mengenlehre (GHS Gomadingen 1982/83) nicht festmachen. Weiteres Zusammengehörigkeitsfühlen könnte aus zufälliger ßberlagerung mit anderen "Szenen" in Personalunion oder schlicht durch Wunschdenken erklärt werden.
Bitte um Verzeihung für diesen Schrieb, aber ich finde die "Fragestellung" dieses Threads wirklich etwas albern. Dabei fahre ich sonst wirklich auf zähe und langwierige Diskussionen um Kaisers Bart ab. Aber wenn es nur darum geht, herauszufinden, wer mit wem in einem Boot sitzt …
Das muß man doch schon von selber merken.
Stefan
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Eintrag #116 vom 24. Okt. 2002 14:49 Uhr
Mike Wendl
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@ stefan : 100% d’ accord!
-mike-
aka Lui der Bauer
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Eintrag #117 vom 24. Okt. 2002 15:43 Uhr
Martin
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ßh eine dumme Frage was bringt das, ob es eine "Scene" gibt oder nicht? ßndert sich dadurch irgendwas?? Ist das ein Persilschein für Hörnerhelmträger und Flokatischmuser, das sie bei jeden rein schneien dürfen?? Was wollt Ihr den bewirken, das Ihr krampfhaft nach einer "Scene" sucht?? Ich kann nur sagen jemand kann tausendfach sagen es gibt eine "Scene" aber wenn der Gemeinsamenenner knapp über Null ist, ist dieses gerede sehr müssig deshalb zu diesem Thema nur ein lautes Gähn!!
Gruß Martin der zu keiner sogenannten Scene dazu gezählt werden möchte
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Eintrag #118 vom 24. Okt. 2002 17:35 Uhr
Ivo Malz (IMMS)
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Moin.
Mitgefangen, mitgehangen war der letzte Aufhänger. Tja.
Erinnert mich an das alte "Argument", gute Darstellung definiere sich darüber, ob der Tourie was merkt, wenn ihm Schlunz als "echt wie damals" untergejubelt wird.
Da er dies meist nicht tut, sind wir gewandeten Marktbesucher und -lagerer also eine große Gemeinde historischer Darsteller von exzellenter Qualität, immerhin können wir uns ja schon über Brillen, Schwerter auf dem Rücken und Hörner am Helm aufregen.
Führt man den Gedanken weiter, sind wir also eine Mittelalterszene, die sich mit dem Mittelalter beschäftigt, sogar die, die sich nicht fürs Mittelalter interessieren und sich gar nicht oder nur grob daran orientieren, gehören dazu. Zumindest sieht´s so aus, von außen- aber muß ich mir mein persönliches Gefühl dazu wirklich von außen vorschreiben lassen? Muß ich mich jetzt an den Gedanken gewöhnen, ein Hörnerwickie mit Zweihänder auf dem Rücken hätte dasselbe Hobby wie ich?! Nur, weil der durchschnittliche Lokalreporter das in Unkenntnis von Details das so sieht?
Ich habe ein anderes Hobby als der Hörnerwickie!
Ich will nicht in dieselbe Schublade wie der Hörnerwickie.
Und es kotzt mich ohne Ende an, wenn ich einem interessierten Tourie ewig das Ohr abkauen muß, um mal Mittelalter und "Mittelalter" nur in groben Zügen zu differenzieren.
"Ach, Mittelalter…so wie auf diesen Ritterfesten?"
"NEIN!!!"
"Sondern?"
"Aalso…(monologisier)"
Und trotzdem trinke ich auch mit dem Spaßmittelalter-Hörnerwickie gerne ein Bier, wenns vom Fachlichen nicht stimmt, muß auf der menschlichen Seite ja nicht zwangsweise Krieg herrschen.
Im übrigen soll es vorkommen, daß auch der Hörnerwickie kein Problem damit hat, sogar zu seinem ausschließlichen Spaß-Ansatz zu stehen.
Es gibt eine Menge Fresstyler, die dazu stehen, es nicht so genau zu nehmen und nur zum eigenen Plaisir auf den Markt fahren. Jaja. Und die meisten LARPies, die ich kenne, verzichten beim Marktbesuch auf die auffälligsten Gummiaccessoires und sind um Längen besser angezogen als so mancher langjährige Szeneveteran, der noch immer auf welkem Lorbeer fläzt…manche orientieren sich sogar strenger an historischen Vorlagen als so mancher Vollblutmittelalterer, der seit Jahren auf Märkten abgehängt und "Geschichte vermittelt"…
Vielleicht mag es ein Außenstehender so sehen, daß alle wild verkleideten Freaks, die auf einem Markt herumturnen und von Gruft über Fantasy über gröbstens optisch angelehnt bis handgenäht-okinalgetreu eine Szene sind und dasselbe in unterschiedlichen Ausprägungen tun- bin ich anderer Meinung.
Und wie homogen das Ganze ist, sieht man immer wieder in den "A oder ausreichend a- ab wann darf ich mich historischer Darsteller nennen"-Threads.
Laut Zeugenaussagen "von außen" erscheint das Ganze dann nämlich mitnichten als EINE Szene…es sein denn, man zieht wieder Parallelen zu anderen Szenen mit ihren stets verfeindeten Unterrubriken…und damit drehen wir uns wiederum um uns selbst…und vielleicht gibt es immer noch Freestyler, die glauben, mit ihren Golfbällen im selben Verein zu sein und Fußball zu spielen…und das ist mir scheißegal, wer das von außen so sieht, denn ich weiß, ich habe ein anderes Hobby…und es ist mir scheißegal, wenn ich dann als arrogant klassifiziert werde, weil ich weiß, daß ich es nicht bin, sondern nur rational, logisch und eigentlich nachvollziehbar argumentiere…und es ist mir auch scheißegal, wieviele Leute jetzt ohne es kapiert zu haben, den "Ich habe ein anderes Hobby und die Szene gibt es nicht-gab es nicht"-Psalm nachsingen werden, um sich besser produzieren zu können…und es ist mir erst recht scheißegal, wer jetzt aufgrund dieses Beitrages was von mir hält!
Pardon my French.
Und es wird mich trotzdem weiterhin maßlos ankotzen, daß man sich dauernd das Maul in Fetzen reden muß, wenn man zu erläutern versucht, was man da macht und warum.
Gruß
Ivo
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Eintrag #119 vom 24. Okt. 2002 17:37 Uhr
Joachim Dittrich
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Hm… nach all den Jahren im neudeutschen Mittelalter denke ich für mich, keiner "Mittelalter-Szene" anzugehören. Auch wenn wir ein gemeinsames Hobby haben, uns nämlich mal mehr oder minder passend in historische oder historisch angehauchte Kleider zu hüllen, so hat jede/r seine eigene Herangehensweise an vergangene Zeiten. Eher zähle ich mich zur Hochmittelalterfreunde-Fraktion. Der Treff mit anderen Fraktionen in FF, HZB oder TB mag dann jenem ähneln, was man Szene-Treff nennt. Als oberflächliche Bezeichnung sei es gewährt, mir ist es gleich, da ich mich nicht (mehr) dazu zähle, geht´s mir gleichgültig den Rücken runter. Wozu krampfhaft nach EINER Begrifflichkeit für etwas suchen, was so vielfältig und bunt ist, wie das echte, vergangene Mittelalter?
Freiheitlich-bunte Grüße
Achim v. Hohenberg gen. de Clavis
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Eintrag #120 vom 24. Okt. 2002 18:31 Uhr
Christoph Bitter
das alle dieses kleine Wort nicht akzeptieren wollen. Dabei kann eh keiner was dran ändern.
Mal in gaaaanz kleinen Schritten:
Ich bin in einer Gruppe, in der alle das selbe interesse an der Geschichte (zumindest des DO`s) haben. Alle kleiden sich Zeitgemäß, das Essen wird so gemacht eca.
Neben uns lagern Hadu und MIM, gegenüber Militis Crutis, daneben…
Die machen doch alle das selbe, oder haben die statt Zelte Motorräder, statt nem Waffenrock ne Motorradkluft an? Nein.
Wie nennt man aber etwas, wenn da in z. B. Tannenberg hunderte von Menschen zwar in kleinen Unterschieden (nicht jeder versucht nen Orden darzustellen)aber im großen und ganzen genau dasselbe wie die genannten Gruppen machen? Wenns dann in ganz Europa nochmals tausende Leute gibt, die dasselbe machen? Was ist das dann? Die HMA-Szene. Genauso gibts natürlich dann die Pannesamt-Leute, die nicht so belesen sind, wissen aber auch ein wenig und machen im Grunde dasselbe. HMA-Szene, Unterkategorie Markt-MA? Dann die Leute, die zu Museen gehen, HMA-Szene, Unterkategorie Museales Reenactment? Und das kann man natürlich auf alle Reenactment-SZENEN (grauen ;o) übertragen. Dachverband: Reenactment?
Ich wende mich mal direkt an Ivain, da er ja so ein an den Haaren herangezogene Interpretation dargestellt hat:
Machst Du nicht dasselbe wie Kai, Ronald, der ßsterreicher?
Eins kann ich Dir aber sagen: der Gothik, der Heimatsänger, werden es auf jeden Fall abstreiten, etwas nur annähernd ähnliches zu tun wie du.
Also da ihr unbedingt das Förmchen nicht "Szene" nennen wollt, wie wärs dann mit dem Namen: "HMA-Reenactment" Und jeder kann dann noch sagen: "Das ist die blöde Gruppe XYZ aus der Unterkategorie A, B, C. Eben wie auch bei Eiern, da gibts auch verschiedene Güterklassen. Eier sinds trotzdem alle ;o)
Gruß
v. Arlen (datt Ei)
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Eintrag #121 vom 24. Okt. 2002 18:32 Uhr
Uli Gasper
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näh ich mir meine Klamotten selbst, bau meine Schmiede, les viele Bücher, mach ein neues Zelt… und so weiter.
Wenn dann nächste Saison wieder nix draus geworden ist, könnte das auch an Diskussionen wie dieser liegen, meint ihr nicht:-)
gruß, uli
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Eintrag #122 vom 24. Okt. 2002 19:26 Uhr
Dietrich
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
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…höre doch bitte auf, Dich selbst einen "Re-enactor" und das, was Du tust, "Re-enactment" zu nennen. Denn Re-enactment ist etwas völlig anderes, als in historischen Klamotten gleich welcher Güte rumzulaufen und sich mit Gleichgesinnten zu dengeln.
Warum nur will plötzlich jeder ein Re-enactor sein und "Living History" und "experimentelle Archäologie" betreiben? Nur weil er bewaffnet und gerüstet rumläuft, in Zelten schläft und sein Steak auf offenem Feuer grillt? Kann man sich damit selber oder das, was man tut, aufwerten?
Dietrich
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Eintrag #123 vom 24. Okt. 2002 20:05 Uhr
Christoph Bitter
Hi Dietrich!
Hab ich mich als ein solcher bezeichnet? Steht da irgendwo "Ich, Christoph, bin Reenacter?"
Nein, da steht eine Frage, die lautet:
Zitat: "Dachverband Reenactment?"
Das Fragezeichen (?), welches ausdrückt, das ein Satz eine Frage ist, bitte nicht übersehen. Nicht verwechseln mit Ausrufezeichen (!)
Gruß
v. Arlen
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Eintrag #124 vom 24. Okt. 2002 20:13 Uhr
Andreas Bichler
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sich der eine oder andere hier, der sich das Gehirn krampfhaft darüber zermartert jetzt zu einer Szene zu gehören oder nicht, lieber hinter eine Werkbank stellen und vielleicht seinen Bestand an Ausrüstungsgegenständen oder anderen nützlichen Sachen für sein Hobby zu vergrößern oder zu verbessern, dann würde man sich derartige Diskussionen ersparen.
Ich geh jetzt wieder hinter meine Werkbank und versuche etwas Nützliches zu machen!
Viele Grüße von einem ßsterreicher, der euch liebe Nachbarn manchmal nicht verstehen kann :-)
Andi
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Eintrag #125 vom 24. Okt. 2002 20:26 Uhr
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Mittlerweile ist alles klar….
Es geht hier garnicht einfach nur um eine Szene…
Es geht um eine ganze Welt.
Und zwar die in deinem Kopf.
Wie sonst läßt es sich erklären, daß du jeden Einwand so suverän ignorierst und die selbe Leier betest ?
Gut, wolln wir mal nicht so sein, einer noch.
ad 1) ich habe mim mit keinem Wort erwähnt.
ad 2) ich habe gesagt, es gibt genug Grenzgänger, die in mehreren "Szenen" unterwegs sind.
Dazu könnte man mim zählen.
ad 3) Nein nein nein, in FF wird nicht das selbe gemacht wie In Courtay, Daaden, Archeon, Düppel und anderen.
Mittlerweile isses ja auch langsam klar…
Es geht nicht darum, was denn nun genau die Szene ist…
Es ist das übliche mit fremden Federn schmücken.
Durch das "Gleichmachen" mit den "Reenactoren" wertet man sein eigenes Treiben nämlich nach außen hin auf…
Na Prost.
Wobei, eins noch….
Erkläre mir doch bitte detailliert (!!) wo z.B. Die Company, ca1260, die AG-HMA, mim und andere, wenn sie ein MUSEUM bespielen, das selbe machen wie die (um mal einen rauszupicken) Fellbarbaren in Freienfels. (Bevor jemand mosert, ich meine keine Wikis)
Erklär mir bitte, wo du (als einziger) mehr als eine entfernte ßhnlichkeit, sondern VOLLKOMME ßBEREINSTIMMUNG siehst.
Gruß, Ivain
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Eintrag #126 vom 24. Okt. 2002 23:08 Uhr
Christoph Bitter
Ivain: Die "Fellbarbaren auf FF" (wußte nicht, daß alle die da hin gehen unter diese Kategorie fallen) versuchen, das selbe zu machen.
Aber ich sehe, es macht keinen Sinn, weiterhin zu diskutieren, da schon kleine Beleidigungen kommen. Gut, ihr habt recht! Es gibt keine Szene, hats nie gegeben! Wir machen zwar alle mehr oder weniger das gleiche, was man durchaus dann "Szene" nennen könnte, aber nein, ich habs erkannt, jeder davon ist gänzlich anders als sein direkter Nachbar (im Verein z. B.) Der macht was anderes. MIM macht was anderes als AG HMA, die was anderes als die Vasallen ecta. Grundverschieden, keinerlei Dinge, die auf das selbe Hobby schließen lassen.
Frage mich nur, warum sich die Leute als HMAler, SMAler usw. bezeichnen!? Wo sie doch alle was anderes machen. Hmmmmm.
Fragen über Fragen.
Wieso sagt man eigendlich Drogenszene? Das ist ja dann auch keine! Ich lag völlig falsch! Verzeiht mir, bitte. Danke für die Aufklärung.
Gruß
v. Arlen, der sich fragt, warum es dieses Wort überhaupt gibt, wo es doch sowas nicht gibt.
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Eintrag #127 vom 25. Okt. 2002 07:07 Uhr
Matthias Schlegel
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Irgendwie langt´s so langsam …
@ Christoph :
Extra für dich :
Drogenszene = dominanter Lebensraum und Umfeld für dauerhaft abhängige Konsumenten illegaler Drogen. Definition laut WHO.
Und was den Begriff "Szene" anbelangt :
Versuchen wir´s mal mit Autos … Mercedes und Skoda machen als Hersteller beide das selbe : sie bauen Autos. Bauen sie auch die selben Autos in gleicher Ausstattung oder zumindest auf gleichem Qualitätsnievau ? Wohl kaum …
Und noch etwas :
Worum es Dir hier geht, Christoph, ist einzig und allein die Verteidigung Deiner abstrusen Wunschvorstellungen und die Projektion Deiner Gedankengänge in Aussagen, welche in der von Dir beschriebenen Form zumeist noch nicht einmal annähernd getätigt wurden. Du WILLST selektiv lesen und hast überhaupt keine Lust dazu, dich mit anderen Beiträgen auf der Basis vernünftiger Denkvorgänge auseinanderzusetzen.
Mit welchen Worten hat Ivain beschrieben, daß alle FF-Teilnehmer unter die Kategorie "Fellbarbaren" fallen ?
Ivain fragte lediglich nach einer detaillierten (!) Erklärung über die VOLLKOMMENE ßbereinstimmung.
Leute wie Du, Christoph, die beinahe jeden Thread torpedieren, durch ihre Beiträge ins Bodenlose abgleiten lassen und auf eine geradezu unverschämte Weise die unerreicht hohe Toleranzschwelle der Admins bis in die kleinste Ecke ausnutzen sind mitunter der Grund für meinen Ausstieg aus der Administration von TV sowie der Grund, warum so viele wirklich gute Leute hier nicht mehr in diesem Forum posten.
Und deshalb mein ganz persönlicher Wunsch : Geh doch einfach woanders spielen; dort, wo Du willkommen bist !
An die Admins :
Es ist mir völlig egal, ob dieser Beitrag hier gelöscht wird oder nicht. Es gibt jedenfalls genügend andere User, die meinen Wunsch teilen.
Ohne Gruß,
Matthias
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Eintrag #128 vom 25. Okt. 2002 07:51 Uhr
Joachim Meinicke
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Bleibt ruhig! (Habe ich das gerade geschrieben?)
Es gibt Leute, die kapieren die Unterschiede wirklich nicht.
Vielleicht weil sie noch nie auf einer Museumsveranstaltung waren. Vielleicht gehört auch Christoph dazu, keine Ahnung. Ich habe jedenfalls schon viele Leute getroffen, die sich nichts böses dabei denken.
Es gibt Leute, die WOLLEN die Unterschiede einfach BEWUSST nicht kapieren, um sich mit fremden Federn zu schmücken, um ihre eigene Darstellung/Gruppe durch notorischen Etikettenschwindel in eine höhere Liga zu quatschen. Und bei dieser Gruppe fallen mir (hier) erst mal ganz andere Gestalten als Christoph ein.
Beide Varianten nerven. Aber erste sind vielleicht zu belehren. Zweitere …
Gruß
Joachim
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Eintrag #129 vom 25. Okt. 2002 08:44 Uhr
Ulrich Busse
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Hey, Ihr Szenophilen,
versucht doch mal ‘nen anderen Ansatz:
Zur Mittelalter-Szene gehört, wer das Mittelalter als Vorbild hat. Das MITTELALTER.
Das, was Historiker und Archäologen als mittelalterlich belegt haben. Durch zeitgenössische Schriften, zeitgenössische Abbildungen, zeitgenössische Funde. Wer das als Maßstab hat, macht Mittelalter. Wer auf FAULE Kompromisse verzichtet, macht Mittelalter. Der kann zu einer MITTELALTER-Szene gehören. Wenn er/sie will.
ABER …, gibt es davon überhaupt so viele, dass es die Verwendung des Begriffes Szene rechtfertigt ?
mit ketzerischen Grüßen
Ulli
PS. Für alle Wortklauber:
Das war ein provokativer Vortrag, der es auf den Punkt bringen sollte. Ich weiß, das es Nuancen und Abstufungen gibt. Aber darauf kommt es hier nicht an.
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Eintrag #130 vom 25. Okt. 2002 15:37 Uhr
Christoph Bitter
von den Beleidigungen bitte. Ihr disqualifiziert euch damit selber. Ich kann jedenfalls sagen, daß ich nicht mit Beleidigungen um mich geworfen habe.
Interessant auch, was sich einige von Euch für ein Bild von mir entwerfen, ohne mich zu kennen.
Ach ja, ich kenne auch zig Leute, die wegen diesen Tönen und der Unfähigkeit zu Diskussionen hier nicht mehr auftauchen. Die fragen mich auch schon, warum ich mir das hier überhaupt antue. Ich weis es nicht. Und jetzt hetzt mal schön weiter.
Gruß
v. Arlen
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Eintrag #131 vom 25. Okt. 2002 17:37 Uhr
Ivo Malz (IMMS)
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…man könnte den Eindruck gewinnen, Du WILlST partout beleidigt sein und Dich angegriffen fühlen. nimms doch einfach nicht gar so persönlich, speziell, wenn die jeweiligen Beiträge nicht gar so persönlich geschrieben sind.
Du tätest Dir einen großen Gefallen damit, und ich weiß ja aus persönlicher Erfahrung, daß du nicht gar so einer bist, wie du schriftlich erscheinst. Mach Dich was lockerer. Und versuch einfach mal, die inhaltlichen Einwände gegen den großen Gleichmacher-Ausdruck "Szene" nachzuvollziehen.
Wie Du persönlich das siehst und unter welche Unterschrift du das Ganze setzen willst, bleibt dir unbenommen, und diese Diskussion soll auch nicht der Findung einer neuen, zementierbaren Definition eines neuen Oberbegriffes dienen.
nur versuche zu verstehen, daß die Ablehnung des großen "Wir alle unter einer gemeinsamen ßberschrift" durchaus nachvollziehbare Gründe haben könnte. Niemand will Dich zwingen, diese Entwürfe zu übernehmen.
Aber daß du drüber nachdenkst und zu verstehen bereit bist, daß die Ablehnung eines großen, gemeinsamen Etikettes durchaus logisch nachvollziehbare, inhaltliche Gründe hat, die nicht ausschließlich in Arroganz und Intoleranz wurzeln- darum möchte ich dich herzlich bitten.
Laß es einfach so stehen und denk es noch mal für Dich durch, ich erwarte keine öffentlichen Canossagänge. Dann schreib an die Admins, die letzten Streitbeiträge nebst diesem hier zu löschen.
Sollte dieser Eintrag zu neuem Streit führen, liebe Admins- löscht ihn bitte umgehend.
Friedfertiger Gruß
Ivo,
der hofft, den richtigen Ton getroffen zu haben, der nicht gar zu sehr vom hohen Katheder klingt
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Eintrag #132 vom 25. Okt. 2002 17:38 Uhr
Roland Schulz
Vielleicht macht Ihr ja mal halblang, was die FREUNDLICHKEITEN angeht!
Mir fällt da so spontan ein Thread ein, der auch auf diese Weise recht schnell von sachlich auf persönlich entartet ist…der eine oder andere wird sich erinnern, ist noch nicht eben lange her!
In diesem Sinne,
Gruß,
William de Mornay
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Eintrag #133 vom 25. Okt. 2002 18:20 Uhr
Stephanie Winhard
da diesem Thread mittlerweile jeder Sinn (so er jemals einen gehabt hat) abhanden gekommen ist, beantrage ich die Schließung dieses Kapitels.
Liebe Mit-Admins, seid barmherzig…
Steffi
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Eintrag #134 vom 25. Okt. 2002 19:03 Uhr
Hilmar Becker
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… weil ich nicht will, daß dann wieder Leute sagen, sie kämen wegen der Selbstherrlichkeit der Admins vom Löschen von Threads nicht mehr hier her…
grummelbrummelkannmaneseuchdennnierechtmachengrummelbrummelgrummel
Hilmar
TV-Team
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Eintrag #135 vom 25. Okt. 2002 20:20 Uhr
Joachim Dittrich
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Wie war das? Wer hat da mal gesagt "Jetzt bleibt er offen bis zum bitteren Ende"
Ein Anreiz, wieder an alte Schreibkultur zu denken,so hat das ganze doch eine Art Daseinsberechtigung.
Grüße
Achim v. Hohenberg gen. de Clavis
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Eintrag #136 vom 25. Okt. 2002 20:39 Uhr
Silvia
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Hallo Christoph!
Du solltest vieleicht wirklich mal überlegen, ob die anderen nicht recht haben.
Denn wenn so ziemlich alle User von Tempus-Vivit ungewöhnlicherweise mal einer Meinung sind, was die Qualität deiner Einträge betrifft, dann muß da doch was wahres dran sein.
Bitte überlege erst, bevor du was schreibst und bevor du dich angegriffen fühlst, und darauf reagierst schlaf noch mal darüber, vieleicht klappts dann doch noch mit TV.
Aber so wie du jetzt schreibst, wird es über kurz oder lang zu verdammt viel ßrger führen.
Tschüs
Aisling
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Eintrag #137 vom 25. Okt. 2002 21:34 Uhr
Ranes Haduwolff
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Grüß Euch,
…nun lasst es einfach mal gutsein.
Das Thema ist nicht Szene, sondern der Begriff "Subkultur". Dennoch ist der Begriff Szene ebenso wie Subkultur weitgehendst abgehandelt.
Christoph ist definitiv anderer Meinung, egal, ob sinnvoll oder nicht, argumentativ haltbar oder nicht.
Ob wir eine Subkultur oder Szene sind…ist das entscheidend?
Möge sich jeder selbst definieren, wie er/sie es mag.
P.S.: …am ehesten wäre der Begriff "Reenactor" nochmal zu definieren, aber das ist, wenn ich mich richtig erinnere, längst woanders geschehen.
miles roma - miles imperatore! Euer Haduwolff
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Eintrag #138 vom 25. Okt. 2002 22:23 Uhr
Stefan Breu
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… das was ich meinte. Dieser ganze Thread interessiert außerhalb von tempus vivit keinen Menschen. Vielleicht mal als Fallstudie für nen Sozioloie-Studenten, aber sonst?
Es ist auch absolut nicht wichtig, ob Christoph die gemeinsamen Komponenten optimistisch unterstreichen will oder jemand anderes den Unterschied zwischen sich und dem Rest der Welt wichtig findet. Es ist beides Politik, nichts davon hat Wirkung. Außerhalb dieses Threads, meine ich.
Subkultur: wenn wir solche Begriffe für alles, was mit ein bißchen Begeisterung betrieben wird verwenden, dann weichen sie genauso auf, wie hier die Begriffe "Reenactor" oder "experimentelle Archäologie". Laßt uns einfach nicht drüber reden, dann machen wir am wenigsten kaputt.
Schaut euch lieber "Szena, die Barbarenkönigin" an und prüft, bevor ihr einen Joghurt esst, ob sich dort irgendwelche Subkulturen entwickelt haben. Die erkennt man leicht an den grünen Haaren. *G*
Stefan
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Eintrag #139 vom 25. Okt. 2002 23:27 Uhr
Wolf Zerkowski
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Moin alle,
ich habe nicht mitgeschrieben, ich finde es langweilig ,ich beantrage Schliessung. ;-)
Es gibt ne Menge Themen, die mehr Aufmerksamkeit verdienen,
In diesem Sinne, schönes Wochenende alle :-))
Gruß Wolf
Gott zum Gruß und allzeit sichere Wege
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Eintrag #140 vom 26. Okt. 2002 13:09 Uhr
Roland Schulz
Jawollja, ich wollte immer schon mal eine Subkultur sein… ;-)
Aber…handelt es sich hierbei nun um eine links- oder rechtsdrehende…?
Das alles verwirrt mich sehr, ich glaub ich geh wieder ins Bett!
N8,
William de Mornay
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Eintrag #141 vom 03. Nov. 2002 02:04 Uhr
Magdalena Wohlgemuth
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…ich hab bei TV bisher noch nie was geschrieben sondern nur gelesen, aber jetzt möcht ich doch mal gern meine Meinung abgeben. Ich bin jetzt bald seit einem Jahr in einer MA-Gruppe und war den Sommer auf einigen Märkten, hab mit einigen Leuten geredet, im Internet rumgesucht usw… alles in allem noch ziemlicher Anfänger, aber schon lang an MA interessiert, ich geh inzwischen auch in der Uni in MA-Vorlesungen.
Ich fand den Thread sehr interessant, weil er für mich was geklärt hat, was mich bei euren Diskussionen schon länger gestört hat, die Intoleranz gegenüber dem, ich nenne es mal, Marktklima. Meiner Meinung nach gibt es eine "Markt-Szene" und so was was ihr macht (machen wollt?), nämlich reenactment im Sinne von 100% authentisch nachstellen.
Erst mal: Ich finde, man kann etwas Szene nennen, wenn man auf einer bestimmten Sorte Veranstaltungen immer wieder dieselben Leute trifft, die immer wieder über ganz bestimmte Themen reden, die schon so was wie ein eigenes "Fachtermini-Vokabular" haben, ähnliche Homepages die untereinander verlinkt sind, haben, alle die gleichen zumindest in der breiten ßffentlichkeit ziemlich unbekannten Musikgruppen und Künstler kennen…
Und so ging es mir auf den Märkten.
Ich bewege mich auch in der Rollenspielerszene und der Gothicszene, und auf die treffen die gleichen Eigenschaften zu. Ich kenne auch noch mehr Leute, die alles machen, und finde trotzdem, daß es unterschieden gehört.
Aber ich glaube, man muß einfach einen Unterschied machen zwischen Märkten und Reenactment. Für mich ist das faszinierende an den MA-Märkten diese Mischung aus den verschiedensten Leuten, Musik, Feuerspucken, Akrobaten… ich glaube diese Märkte haben im Laufe der Zeit ihre ganz eigene Kultur und "Standards" entwickelt, und ich möchte die Stimmung da nicht missen! Mal im Ernst, es liegt doch in der Natur der Veranstaltung, daß das nicht A sein kann. Und jeder, der das nicht sieht, hat aus dem Geschichtsunterricht gar nichts mitgenommen.
Ich finde die Idee von Reenactment im Sinne von wirklich 100%igem Nachstellen faszinierend. Ich würde gern mal eine Zeit lang in einem Freilichtmuseum leben wie zum Beispiel in Dänemark, wirklich da leben und Kerzen ziehen und so. Aber was bitte soll ich auch auf einem Markt wirklich A darstellen? Welche Frau ist damals bitte in Zelten, in meinem Alter ohne Kinder aber selbständig, ohne festen Tugendwächter, durch die Gegend gezogen? Was machen all diese schönen Adligen in diesen schönen Zelten mitten auf der Wiese da? Zeigt Showkampf die Realität von damals? Das ist doch Augenwischerei, und deshalb nehme ich das alles auf Märkten nicht so ernst, weil es da einfach hauptsächlich um Spaß und Fantasie geht.
Obwohl ich auch schon vom A-Fieber befallen bin. Aber die Veranstaltungen, wo man so was richtig ausleben könnte fehlen meiner Meinung noch bzw. sind solche Geheimtipps oder Vtamin B-Geschichten daß es mir ziemlich unerreichbar vorkommt.
ßbrigens, da fällt mit was ein: was haltet ihr eigentlich von meiner These, daß zu echtem Reenactment eigentlich eine gute Portion Rollenspiel gehören müßte? War schon mal ein Thread zu da, glaub ich. Weil nämlich meiner Meinung nach zu authentischem Darstellen mindestens zu 50% auch authentisches Verhalten gehört und nicht nur die Klamotte und das Eßgeschirr nach Original-Fundstücken. Und das Detail geht, scheint mir, bei euch ziemlich unter, siehe Thread zu wie verhalten sich Frauen und Männer zueinander. Oder hab ich da eine interessante Rubrik übersehen?
Deshalb mein Anliegen: laßt doch mal den Markt Markt sein (ok, daß Leute, die da im Schnürhemd rumlaufen und behaupten reenactment zu betreiben, aufgeklärt gehören, damit sie nicht nerven, ist klar) und verdammt nicht gleich alle Leute, die sagen, daß ihnen daß in der Form sogar Spaß macht. Wäre schön, wenn sich die "museale-Veranstaltungen-Szene" weiterentwickeln würde und Leuten wie mir, die nicht der berühmten Gruppe X angehören und deshalb Gruppe Y da besuchen dürfen, der Zugang leichter gemacht würde. Weil wenn nämlich auch nur die Hälfte der Ziele und Vorhaben, über die ihr immer schreibt, verwirklicht werden würde, wäre das eine eigene lebendige Szene, die halt Schnittstellen mit der Markt-Szene hat, da wahrscheinlich viele Leute mal das eine, mal das andere machen werden.
Oh, jezt ist mir noch was eingefallen… (nicht daß das nicht eh schon ein Roman wird)… einige Gruppen haben ja gemeinnützigen Charakter im Sinn von wegen die Allgemeinheit bilden. Aber mal im Ernst: will das Publikum, das 16 Euro Geländekarte in Kaltenberg zahlt (und ich glaub kaum daß auf den andern Märkten so andere Leute hingehen) und dafür schwarzen Ritter mit Starwars-Musik kriegt, im Ernst wissenschaftliche Fakten? Ich glaub denen ist es zu 99% sch…egal wie authentisch die Klamotten sind. Und der Rest weiß es eh schon. Die wollen unterhalten werden, und das schaffen die Kostüm-Säufer oft ganz gut.
Also Aufklärung auch hauptsächlich außerhalb der Märkte.
Mal sehen ob das wer durchliest… na ja. Wollt ich einfach mal loswerden.
Lena
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Eintrag #142 vom 03. Nov. 2002 08:45 Uhr
Ranes Haduwolff
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Grüß Euch,
…gute Gedanken, Lena.
ALso, zum Thema "Geheimtipps" ganz einfach die entsprechenden Gruppen und Leute fragen. Gäste sind eigentlich stets willkommen. Entweder in "A"-Klamotte dem Gruppenziel entsprechend oder besser in Zivil. Ausserdem haben die Leute auch ein Leben ausserhalb der Veranstaltungen, d.h. man kann sich auch mal privat zusammensetzen, und übers MA klönen.
Das Problem mit der Markt-Szene ist, daß dieses "kundenorientierte" Mittelalter unterhaltend, amüsant und - hanebüchender Quatsch ist. Wenn das nur anders genannt werden würde, so "historsierender Krämermarkt" oder so, wäre es kein Problem, aber diese Veranstaltungen schmücken sich mit falschen Bezeichnungen, und..aber egal, Spaß machts halt schon…
Abgesehen von der gewollten (und einstmals lukrativen;-))Volksverdummung erfüllen diese Feste auch einen anderen Zweck: sie bringen Leute wieder zu ihrer Geschichte, denn (siehe Dich) einige fragen dann nach, und machen weiter, und erfreuen sich am Mittelalter.
Und daher haben KzKFogelHillerMiWoVreiFFKaltenbergBeiselDorfvereinMarksburgMiddelaldäämäääkte usw… einen zentralen Platz. Und die meisten haben da mal angefangen, und es wäre verlogen, nicht zu sagen, daß es damals echt riesigen Spaß gemacht hat und total nette Leute dort waren.
…hihi, und das über andere ablästern gehört wohl zum Begriff Szene oder so…
miles roma - miles imperatore!
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Eintrag #143 vom 03. Nov. 2002 12:42 Uhr
Martin
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Hallo Lena,
es gibt schon möglichkeiten was in Freilichtmuseen zu machen, aber….
Die Museumsleute legen großen Wert darauf das ihre Anlagen nicht zu "Club Meds" oder "Mittelalterspektakel" werden. Somit wird nicht beliebig eingeladen, und wenn jemand interesse hat, möchte man schon vorher sehen ob die Leute zu der Veranstaltung passen. Denn bei diesen Veranstaltungen wird jeder in Klamotte als Mitglied der dort agierende Gruppe gesehen egal ob Gast oder Mitglied. Das heißt wenn jemand mit Marktmittelaltersachen auftaucht, zieht das die ganze Gruppe runter, weil es dann nicht heißt der oder der stimmen nicht sonder die Gruppe XY ist doch nur eine fantasie Gruppe. Das ist der Grund wieso diese Veranstaltungen nicht an die große Glocke gehangen werden. Den die Gruppen die in Freilichtmuseen auftretten möchten auch weiter dort auftretten können.
Aber bei interesse kannst Du Dich direkt an mich wenden.
Gruß Martin
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Eintrag #144 vom 04. Nov. 2002 00:33 Uhr
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Lena, was du geschrieben hast wollte hier auch keiner verneinen.
Du hast ja auch ganz klar erkannt, daß zwischen Reenactment und Marktmittelalter ein ziemlicher Unterschied besteht.
Das Problem hier im Thread ist schlicht und einfach, daß einige Leute das alles zu einer große "Szene" zusammenreden wollen, was es aber nicht ist.
Wie du schon gesagt, hast, ist der Anspruch des einen das Unterhalten und das Zusammensein in netten Ambiente, während das andere in Richtung Bildungsauftrag und Recherche geht.
Das "gleichreden" oder das in der Marktszene beliebte Verwenden von Begriffen aus der anderen "Szene" ist schmücken mir fremden Federn und da gibt es eben die passenden Antworten.
Gruß, Ivain
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Eintrag #145 vom 06. Nov. 2002 11:32 Uhr
Magdalena Wohlgemuth
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@Ranes: na ja, leider sind die Kontaktmöglichkeiten bei mir etwas begrenzt weil´s in Bayern noch nicht viel gibt… und siehe eure Postleitzahlen. Aber es tut sich immerhin was. Bloß von daher ist außerhalb des Marktes treffen ziemlich eingeschränkt.
@Martin: Danke für das Angebot. Ich merk´s mir auf jeden Fall; im Moment bin ich meiner eigenen Meinung nach weder Wissens- noch Ausrüstungsmäßig fit für so was
@Ivan: wo ist das Problem? Na ja, einige haben aber auch gemeint es gibt gar keine Szene, und das glaub ich nicht. ßbrigens, ich hab nochmal nachgedacht; ich hab irgendwann vor Jahren schon mal im Fernsehen einen Bericht gesehen über so "Mittelalter-Verrückte", die sich ihr Kettenhemd selberbasteln und das sogar teilweise zum Beruf machen, und da haben sie dann auch einen Markt gezeigt, der tatsächlich eher wie so ein Insider-Treffen aussah… war das früher so? Ich kann´s nicht beurteilen, vielleicht hat sich´s ja wirklich verändert. Dann könnte ich auch verstehen daß einige so über die Zustände auf den Märkten jammern
Lena
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Eintrag #146 vom 06. Nov. 2002 12:09 Uhr
Matthias Schlegel
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Tach Zusammen,
@Lena :
Der Begriff "früher" ist eher relativ.
Definieren wir´s mal besser so :
Viele Veranstaltungen, welche vor zig Jahren klein aber fein angefangen haben wurden mit der Zeit immer kommerzieller. Hauptgrund dafür ist sicherlich, daß der oder die Veranstalter entdeckt haben, daß man mit sowas auch kräftig Gewinne einfahren kann. Also wird billiger eingekauft und es wird nach Attraktionen gesucht, die publikumswirksam sind und somit den Umsatz an den Kassen vervielfachen. Das geht dann in 99% aller Fälle auf Kosten der Darstellungsqualität.
Zusätzlich dazu haben wir eine Art Dreispaltung dessen, was man am Besten mit "Ich versuche, eine vergangene Zeit darzustellen" beschreibt.
Dort steht auf der einen Seite die Hardcorefraktion, die zwar mit dem Auto auf den Markt fahren und ihre Zahnplomben ebensowenig missen möchten wie den gang auf die möglichst gepflegten sanitären Eirichtungen, aber gleichzeitig zu 50% mit ner Profilneurose angeschlappt kommen und die Maschinennnaht an der Cotte bemängeln. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Auf der anderen Seite steht die Kostümsäufer- und Battlecamper-Fraktion, die bestenfalls mit dem Argument "aber es hätte doch so sein können" aufschlagen und den meisten vernünftigen Argumenten grundsätzlich ein "mir doch egal" entgegenzusetzen haben. Zu allem ßberfluß erzählen diese Leute jedem, den´s interessiert (oder auch nicht interessiert), wie toll historisch doch ihre Darstellung wäre und das sie versuchen, das Mittelalter möglichst hautnah zu erleben.
Und zu guter Letzt steht irgendwo dazwischen einsam und verlassen ein kleines Grüppchen von vernunftbegabten Wesen, die sich der Tatsache, niemals "100% A" zu sein ebenso bewußt sind wie der Notwendigkeit zu Kompromissen in Bezug auf Sicherheit, Hygiene und persönlichen Voraussetzungen. Dieser Personenkreis versteht es außerdem, tatsächlich die Klappe zu halten wenn die Thematik ihren eigenen Wissenstand überschreitet und bringt den Satz "tut mir leid, aber darüber habe ich leider keine Kenntnisse" tatsächlich über die Lippen, ohne dabei sofort Herzkrämpfe zu bekommen.
Diese Fraktion möchte eigentlich nur in Ruhe gelassen werden um mit gleichgesinnten auch auf einem Markt einige schöne Tage zu verbringen. Das Sendungsbewußtsein ihres Egos hält sich hierbei auch soweit in Grenzen um sie über irgendwelche Szenendiskussionen lächeln zu lassen. diesen leuten reicht tatsächlich der Satz "Nein, das ist nicht meine Baustelle, ich mache kein Hollywood-Mittelalter" aus um sich von den üblichen Gepflogenheiten der einen oder anderen Seite zu distanzieren.
Gruß,
Matthias
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Eintrag #147 vom 06. Nov. 2002 16:09 Uhr
Martin
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Hallo Lena,
bei uns muß man nicht geschichts Prof. sein, wir haben jedes Jahr einige Neulinge bei uns, und die scheinen sich bestens zu fühlen, nur sie werden mit Info´s zugeschmissen, somit gibt es keine unsicherheiten, und es tut nicht weh, wenn man mal was nicht weiss, da kann man doch immer auf andere verweisen die mehr dazu sagen könnten.
Auch sind unsere Gruppen nicht auf ein enges Gebiet beschränkt. Die eine hat Deutschland weit plus ßsterreich seine Mitglieder, und die andere umfaßt ganz Europa mit Ausläufern in den USA. Es ist selten das man genügend gute Leute zusammen bekommt aus einem Ort. Die Internationalität ist auch nur von Vorteil da viele Augen und Ohren einfach mehr wahrnehmen als wenn man selber hinter allem herlaufen muß.
Nur machen wir, im gegensatz zur großen Mehrheit hier kein HMA sondern Spätmittelalter.
Gruß Martin
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Eintrag #148 vom 06. Nov. 2002 22:58 Uhr
Magdalena Wohlgemuth
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äh… sorry meine Unwissenheit, aber wer ist denn in deinem Fall "wir"
@Ranes (oder Hadu?)
hey, ich hab grad erfahren daß ich mit von dir gemachten Brettchen brettchenwebe. Nur so von wegen außerhalb Szene und Kontakte und so… find ich lustig.
Lena
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Eintrag #149 vom 07. Nov. 2002 13:57 Uhr
Lutz Schmidt
@ Matthias
Deine ersten 2 Absätze treffen wohl die Realität, aber ab der Dreiteilung wird’s leider wenig nachvollziehbar…
Meiner Einschätzung nach gibt es in dieser (eigentlich so nicht nennbaren) ‘Szene’ _alles_ nur eben nicht so ‘klassifiziert’ wie du es darstellst…
Was soll dies Hardcorefraktion sein, wo liegen die Grenzen zwischen Kostümsäufern, Battlecampern, Marktmittelalterern, GROMI’s etc, was sollen die Vernunftgeplagten für welche sein??? Sind das alle Kategorien, oder müßte es da nicht noch mehr geben, oder kann man so klar trennen??? Ist die ‘Szene’ überhaupt kategorisierbar??
Naja, ich mach mal alle Augen zu (auch die Hühneraugen ;O)) dann hör ich von allen in dieser ‘Sogenannten Szene’: "ich mach Mittelalter" (oder so ähnlich.
_SO_ hört sich das schon so an, dass alle das gleiche machen…
Doch die Formen wie sich dieses ‘Gleiche’ ausprägt, sind so mannigfaltig und äußern sich in so vielen Spielarten, dass sich das _nie_ kategorisieren lassen würde. Ebenso unterschiedlich sind die Charaktere der Einzelnen, z.B. das Sendungsbewußtsein, das du erwähntest, findet sich bei Kostümsäufern, GROMI’s, bei Leuten die sich ‘living-History’ auf die Fahne schreiben ebenso, wie eine gewisse Gelassenheit manchmal sogar Resignation gegenüber anderen Spielarten, natürlich in unterschiedlicher Verteilung. Aber auch da ist eine Kategorisierung unmöglich, da sich diese Verteilungen unabhängig von der Darstellung äußern.
Die (damit nichtvorhandene) ‘Szene’ ist eine äußerst heterogene Ansammlung verschiedenster Menschen und Ziele.
Die Zielsetzungen sind so vielfältig wie die Charaktere.
Die einen wollen nur Fun oder Blechdengeln, andere die Stimmung am Lagerfeuer, wieder andere eine historische Darstellung etc. Aber bei allen gibt es welche die das was sie tun ungefragt, oft fälschlich, und aufdringlich jedem aufdrücken der nicht bei 3 auf’m Baum ist. Ebenso gibt es welche bei all den verschiedenen Zielsetzungen die sich ihrer Schwächen bewußt sind und danch handeln. Auch alles dazwischen ist vorhanden, Mitläufer wahrhafte Engel, Bösewichte, Poser, ……..
Naja, man kann Kategorisieren wie man will, es geht, aber allgemeingültig kann keine Klassifizierung dieser ‘Szene’ je werden, dazu ist sie zu Heterogen!
Und damit schließt sich auch der Begriff ‘Szene’ aus, da er eine Klassifizierbarkeit vorraussetzt.
Einziges Merkmal das sich meiner Meinung nach klassifizieren ließe wäre die Qualität, bar jeglicher subjektiver Beurteilung!
Da sind wir dann wieder bei Prozentzahlen,
Das Ziel: Mittelalter = 100%
Alles was in dieser sog. ‘Szene’ geschieht erreicht diese 100% _niemals_, das ist das einzige was in Zahlen zu fassen ist!
Auch der Grad der Darstellungsgenauigkeit wird _nie_ in Zahlen zu fassen sein, da man einfach zu wenig ßberlieferung hat.
Dennoch sollte das Ziel (wenn man es sich schon auf die Fahne schreibt) eben 100% sein, was man erreicht bzw. erreichen kann, ist leider eben genausowenig kategorisierbar wie in % auszudrücken.
Ein Kostümsäufer mag mit ebensoviel Enthusiasmus dem nächsten Markt (mit leckrem Schwarzbier) entgegen fiebern wie ein Brachialauthentiker sich auf den nächsten Wintermarsch (bei Schneematsch und -12 Grad) freut. Wo will man da die Grenzen zeihen ;O)
Anm.: Ich mag Schwarzbier auch!! ;O)
Im Endeffekt gibt es schon Kategorien, doch sie sind vielfältiger, und selten so klar voneinander abgrenzbar. Kategorien bedürfen einer gewissen Definition.
Wirklich griffige bzw. brauchbare oder benutzbare Definitionen gibt es für den ‘Geltungsbereich dieser ‘Szene’' wie im Thread 1848 "Kein Reenactment?" bereits festgestellt wurde nur wenige, also beschränkt sich eine Kategorisierung auf diese 3 (evtl. auch andere, mir bisher nicht bekannte…) Definitionen.
z.B.: ‘Köstümsäufer’ als Kategorie ist schlichtweg kaum machbar, selbst wenn jeder sie kennt und liebt, aber wie sollte man es definieren, und wer könnte die Definition aufstellen außer den Kostümsäufern selbst?!?…
Lutz
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Eintrag #150 vom 07. Nov. 2002 18:17 Uhr
Martin
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Hallo Lena,
da Deine e-mail Adresse nicht funktioniert: unter "wir" sind die zwei Gruppen gemeint, in denen ich Mitglied bin. Ich wollte eigentlich keine Werbung für diese Gruppen hier machen, aber wenn es Dich interessiert, schau unter: wwwanno1476.de
Gruß Martin
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Eintrag #151 vom 07. Nov. 2002 19:53 Uhr
Steffen Zimmermann
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Hy Lena,
auch hier unten gibt es Leute die sich ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzen.
Ich selbst komme aus Maisach, Luftline 30km nach Höhenkirchen.
Wenn also Interesse besteht, dann mele Dich einfach.
Zur Ernsthaftigkeit, ich bin Rekrut in der gleichen Gruppe wie Martin.
Also, wie Du siehst, muß ich bei den Kontaktmöglichkeiten heftigst wiedersprechen.
Servus Steffen
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Eintrag #152 vom 08. Nov. 2002 19:26 Uhr
Magdalena Wohlgemuth
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oh, sorry… hochstelltaste verpasst. Jetzt stimmt die Adresse.
Aber warum nicht ein bißchen Werbung machen? Ich mein, bloß darauf hinweisen, daß es die Gruppe gibt… freut glaub ich die meisten Anfänger, wenn sie Kontaktadressen kriegen.
Aber allgemein wollte ich noch sagen, danke für gleich so viel Echo!
Lena
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Eintrag #153 vom 06. Jan. 2003 18:25 Uhr
hey, ein neues thema, dass mich sehr beschäftigt hat.
letztens waren in irgendeiner talkshow 2 indianer reenactor. eine frage aus dem publikum kam: "seid ihr bescheuert oder was?" plötzlich schoss mir ein gedanke durch den kopf: "mist, gibts etwa leute, die sowas auch über uns sagen?" seitdem läßt es mich nicht mehr los, für uns ist doch das was wir machen völlig normal, aber andere leute könnten das vielleicht für seltsam halten. also, frage an die runde: SIND WIR FREAKS?
gruß, katrin
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Eintrag #154 vom 06. Jan. 2003 19:22 Uhr
Wolf Zerkowski
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Ja
Gruß Wolf
Gott zum Gruß und allzeit sichere Wege
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Eintrag #155 vom 06. Jan. 2003 22:18 Uhr
Thomas Schiebel
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Denkich auch.
Ja.
Viele Grüße, Gorm
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Eintrag #156 vom 07. Jan. 2003 07:37 Uhr
Ulrich
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Grüß Euch,
nachdem es nicht möglich ist einen "normalen" Mitmenschen zu definieren und damit auch den "Freak" möcht ich es mal so ausdrücken:
Zeitgenossen ohne trendige Freizeitgestaltung wie Formel 1 oder Skihüpfen aber mit großem Interesse an ihrer Vergangenheit und dem Leben in bestimmten Abschnitten der christlich abendländischen Kultur.
Gruß
Ulrich
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Eintrag #157 vom 08. Jan. 2003 08:10 Uhr
Heiko Marquardt
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Das liegt wohl im Auge des Betrachters!
Im Prinzip definiert sich doch jeder und definiert auch jeden über seine persönlichen Werte, Einstellungen, Erfahrungen und Gefühle. Für den einen werden Reenactoren immer bescheurte Freaks sein, während andere zu diesen Leuten bewundernd aufschauen und andere wiederum vollkommen gleichgültig/unbefangen dieser Sache Gegenüberstehen.
Viele Grüße Heiko
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Eintrag #158 vom 08. Jan. 2003 08:13 Uhr
Heiko Marquardt
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Hauptsache ist doch das ich damit leben kann als Freak angesehen zu werden. Normal sein kann jeder!
Viele Grüße Heiko
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Eintrag #159 vom 08. Jan. 2003 19:40 Uhr
Walter Ruf
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Grüsse euch,
ich kann meinen Vorrednern , Ulrich insbesondere, nur recht geben…
Ich hab mir von einer Azubine auch mal dürfen,
das wir durchgeknallt wären…
Aber ich sehs eher als positive Eigenschaft, sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen, sich weiter zu bilden etc…
Grimar
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Eintrag #161 vom 08. Jan. 2003 19:44 Uhr
Walter Ruf
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nach oben / Zur Übersicht
grmbl, bitte vohergehenden Thread löschen...
Ich hab mir von einer Azubine auch mal anhören dürfen, hätte es heissen sollen
Grimar
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Eintrag #162 vom 08. Jan. 2003 23:48 Uhr
Uli Gasper
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Ja.
Sicher, es ist freakig, sich in der Saison in absolut veralteten Klamotten durch den Schlamm zu quälen, warten, bis einem der Wind das Zelt über dem Kopf fortweht anstatt im Hotel zu schlafen. Sicher ist es irre, sich beim Kochen, Waschen und zubern von Wildfremden begaffen zu lassen und so.
Bin ich damit weniger bescheuert als die Leute, die sich die Birne wegkiffen oder ihr Leben nur noch im Fernsehen erleben…
Ich glaube nicht. Und im Gegentum zu vielen Mitbürgern habe ich eine kreative, geistig ansprchsvolle Freizeitbeschäftigung und brauch keinen Club Med gegen Langeweile.
Kurz gesagt-
ich bin gerne Freak.
gruß, uli
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Eintrag #163 vom 09. Jan. 2003 08:49 Uhr
Martin H
Ich denke, es gibt da eine ganz klare Grenze:
Wer Mittelalter als Hobby betreibt und den nötigen Spaß, aber auch den nötigen Ernst entgegen bringt, gilt für mich nicht als Freak.
Wer verbiestert und überehrgeizig ist und Hobby nicht mehr von Alltagsleben trennen kann, wer rund um die Uhr glaubt, im Mittelalter zu leben, wer andere mit Verachtung straft, die nicht so extrem sind, wie er, DER ist für mich ein Freak.
Und fertig ist die Laube. Deshalb würde ich mir nie den Schuh anziehen, ein Freak zu sein.
Gruß + einen schönen Arbeits/Urlaubstag
Wolf von Miroldes
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Eintrag #164 vom 09. Jan. 2003 10:15 Uhr
Andrea Ohde
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…das Wörterbuch sagt folgendes…
Begeisteter
irrer Typ; Begeisterte
Grille, Laune
Misgeburt, Monstrosität
bis auf die zwei letzten Begriffe***grins
trifft das doch alles auf uns alle zu…oder???
Gruß Ymmina
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Eintrag #165 vom 09. Jan. 2003 17:14 Uhr
Ivo Malz (IMMS)
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Martin…
"Wer verbiestert und überehrgeizig ist und Hobby nicht mehr von Alltagsleben trennen kann, wer rund um die Uhr glaubt, im Mittelalter zu leben, wer andere mit Verachtung straft, die nicht so extrem sind, wie er, DER ist für mich ein Freak."
Mache mer Mittelalter? Dann mache mer unser Zeug möglichst wie im Mittelalter. Die ware schließlich ned bleed damals!
Ist das extrem? Bin ich ein Freak?
Liegt mal wieder im Auge des Betrachters. Auf in die nächste Wiederholungsschleife, aber diesmal ohne mich. Viel Spaß.
Gruß
Ivo
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Eintrag #166 vom 09. Jan. 2003 17:34 Uhr
Timm
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Hi Ivo,
wow, den Schuh hast du dir aber schnell angezogen…
Also deine Aussage wiederspricht IMHO in keiner Weise der von Martin.
Bist du irgendwie auf Krawall gebürstet?
Pax, Timm
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Eintrag #167 vom 09. Jan. 2003 17:42 Uhr
Ivo Malz (IMMS)
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nö
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Eintrag #168 vom 09. Jan. 2003 23:40 Uhr
Susanne Kempe
Hier in unserer "Pampa" hab ich diese nette
Bezeichnung auch schon in Verbindung mit
meinem - für manche Leute etwas gewöhnungs-
bedürftigen - Aussehen über mich ergehen lassen
müssen.
Mein Wahlspruch: Jeden Tierchen sein Pläsierchen!
Ich bewundere ja die Leute, die behaupten, sie leben das MA ganz und gar - ich würde das ja auch gerne - aber das Rezept, was man dazu bräuchte hab ich noch nicht gefunden. Leider. Derjenige der das in der heutigen Gesellschaft zu Wege bringt -
der wäre in meinen Augen kein Freak sondern ein Glücklicher.
Susi
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Eintrag #169 vom 10. Jan. 2003 07:45 Uhr
Joachim Meinicke
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Freaks? - Na klar!!!
Und jeder zünftige MA-Markt ist eine Freakshow, ganz so wie auf alten Jahrmärkten. Hereinspaziert meine Damen und Herren und sie werden Dinge erspähen, die sie nie für möglich gehalten hätten…
Muß ich noch weiter schreiben und Beispiele bringen? Von Männern, denen Schwerter aus dem Rücken und Hörner aus dem Kopf wachsen z.B. Nö, muß ich nicht. Die nächste Saison kommt ja bald.
Joachim
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Eintrag #170 vom 10. Jan. 2003 08:54 Uhr
Angelina Von Borcke
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Ich denke, zum Freak macht einen Gesellschaft, die "normalen" Menschen.
Ist jemand anders, und zwar soviel anders als der Durchschnitt, daß einfache Bürger es nicht mehr nachvollziehen kann, dann wird er zum Spinner oder eben Freak deklariert.
Freakig zu sein, mag zwar hipp klingen, aber man kann sich nicht selbst zum Freak erklären. Das machen andere für einen.
Sich selbst als Freak zu erklären hat etwas von "Amtsanmaßung", man versucht sich eine gewisse "Außergewöhnlichkeit" selbst zu attestieren. ;))
Angy.
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Eintrag #171 vom 10. Jan. 2003 10:22 Uhr
Ranes Haduwolff
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Grüß Euch,
was läuft denn da ab…dieser schöne Satz ist doch wirklich bezeichnend…mal auseinandernehmen…
"Wer verbiestert und überehrgeizig ist …"
-das gibts überall, die Profilneurotiker und Karrieregeilen. Und die, die ihren privaten und beruflichen Tiefflug mit gewissen ßbereifrigkeiten wieder gutmachen wollen.
"…und Hobby nicht mehr von Alltagsleben trennen kann, wer rund um die Uhr glaubt, im Mittelalter zu leben,…"
-Massiver Realitätsverlust mit einem gefährlichen Hang zum Psychophatischen…ein Fall für den Therapeuten würd ich sagen.
"…wer andere mit Verachtung straft, die nicht so extrem sind, wie er,…"
-Religiöser Eifer und Profilneurose…naja, man kennts, sowas führt zu Hexenverbrennungen und Streckkrampf im rechten Arm. Gesundheitsschädlich auf Dauer. Alles Extreme ist mir etwas unheimlich. Klare Konzepte helfen da echt…!
"…DER ist für mich ein Freak."
Nö. Hat damit nichts zu tun.
Das Bemühen, eine Zeitepoche liebevoll und detailliert darzustellen, hat mit alledem nichts zu tun. Nichts.
Das Recherchieren und mühevolle Basteln hat auch wenig mit Jahrmarktsattraktion zu tun.
Gewisse Kostümheinis, die in MA-Zeug rumlaufen, um sich zu profilieren und ihre Umwelt zu provozieren, na gut…kenn ich noch aus der Punk-ßra…ich denke, ein Fußballdress oder eine Rugbykluft ist da schon fast auffälliger heute…
Oder ist es der langsame Verlust des "freaky-seins", der mit der immer breiteren Anerkennung des Hobbys in der ßffentlichkeit, der so fehlt…
Das Gefühl, "was besonderes zu sein"…zu einer durch äussere Verachtung zusammengeschweissten Minderheit zu gehören hat ja sehr nachgelassen.
Anderssein auf Anweisung ist irgendwie nicht echt.
Und wenn die Röckchenträger, Rückenschwertler und Hörnertrinker ausgegrenzt und belächelt werden, so ist das eine durchaus gesunde Entwicklung, die allerdings einen gewissen Konservativismus beinhaltet.
Lächelt, und seid froh…
miles rome - miles imperatore ! Euer Haduwolff
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Eintrag #172 vom 10. Jan. 2003 11:18 Uhr
Martin H
Salvete,
da der schöne und bezeichnende Satz von mir stammt, hier die offizielle Grundintention :0) :
"Nö. Hat damit nichts zu tun." sagte mein geschätzter Vorredner ;0)
…. finde ich schon: Im folgenden sagst Du meiner Ansicht nach richtig, daß das Belächeln derer, die die Sache nicht Ersnt nehmen, durchaus gesund ist. Daß Ernstnehmen aber dazu gehört, habe auch ich geschrieben und als "normal" dargestellt….
So. Nun zur Extreme und zu "finde ich schon": Wenn ich mich hinstelle und Leute als, ich verwende mit Absicht einen überspitzten Ausdruck, als minderwertige Personen behandle, weil sie Ihre Gewandung nicht nach dem neuesten Fund soundso ad hoc umstellen und alles, was sie sich bisher geschaffen haben ebenso ad hoc verbrennen, DANN finde ich das befremdlich.
Zusammenfassend: Wenn ich jemand belächele, weil er als Beinlinge die Leggins von der Mama in schreiendem neogrün mit dazu passendem Gummizug verwendet und sich Herzog von Nord-Gondor nennt, ist das für mich natürlich.
Wenn ich eine jemandin verachte, weil sie, ganz entgegen der historischen Realität (geschickt das "a" Wort umschifft *g*) im Winter unter ihre Gewandung noch eine lange Unterhose zieht, muß ich mich doch fragen, was mit mir los ist!
Alle Klarheiten beseitigt *g* …..? ;0)
Gruß
Wolf von Miroldes
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Eintrag #173 vom 10. Jan. 2003 11:30 Uhr
Heiko Marquardt
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Es geht wieder los von Freakseindiskussion zur A-Debatte, wurde aber auch mal wieder Zeit!
Ich kann damit Leben ein Freak zu sein und nicht dem allgemeinen Bevölkerungsquerschnitt zu entsprechen. Mir macht das sogar Spaß, das hat nicht zuletzt damit zu tun das ich immer schon überdurchschnittlich groß war und von den natürlichen Gegebenheiten schon als Alien angesehen werde. >;o)
In meiner aktiven Ted Zeit war ich auch ein Freak.
Ehrlich gesagt: " Was juckt es die Eiche, wenn die Sau sich daran reibt!"
Normal sein kann jeder!
Viele Grüße Heiko
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Eintrag #174 vom 10. Jan. 2003 13:37 Uhr
Thorsten
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Wenn ich mir hier die Rechtfertigungen ansehe, die abgegeben werden, um sein "Besonderssein durch Mittelalter" zu rechtfertigen fällt mir nur ein Zitat eines Bekannten ein:
"You are not special. You are not a beautiful or unique snowflake. You are the same decaying organic matter as everything else."
Mehr habe ich zu diesem überflüssigen Thread nicht zu sagen …
Thorsten
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Eintrag #175 vom 10. Jan. 2003 15:41 Uhr
Uli Gasper
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Moin!
Schön gesagt, Thorsten:-)
Oder, nach Leben des Brian:
"Ihr seid doch alle verschieden"
Menge "JAAA!"
ein Stimmchen: "Ich nicht"
Und in meinem Schulwörterbuch steht:
Freak:
Mißbildung, Mißgeburt, Monstrosität; außergewöhnlicher Umstand, Grille, Laune, (meist im Zusammenhang) Süchtiger, Freak, Narr, Fanatiker, ~of nature: Laune der Natur, ~filmfreak: Filmfan, ~freak out: ausflippen.
Alle Klarheiten beseitigt?
gruß, uli
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Eintrag #176 vom 13. Jan. 2003 08:10 Uhr
Mike Wendl
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danke.
Unerträglich….
-mike-
aka Lui der Bauer
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Eintrag #177 vom 14. Jan. 2003 07:37 Uhr
Joachim Meinicke
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Bitte nicht zumachen. Ich brauche noch ein paar Einträge, um ein ganzes Buch zu füllen, daß auf dem Esoterikmarkt dann reißenden Absatz finden wird. Bitte, ich brauche nur noch 5 gelungene Einträge für das Schlußkapitel. Bitte!!!
Joachim
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Eintrag #178 vom 14. Jan. 2003 09:48 Uhr
Julia
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Einen hab ich noch, zumal, wenn explizit danach verlangt wird…
Meiner bescheiden (Magd-)Meinung nach ist folgender Aspekt bisher fast sträflich vernachlässigt worden:
Für wen investiere ich dermaßen viel Geld und Zeit, Energie und Emotion? Für andere oder für mich?
Sicher gibt es Menschen, die sich in die Sache reinsteigern und nur immer mehr haben wollen, um andere zu übertreffen. Solche Menschen sind dann aber ungefähr mit jenen zu vergleichen, die 20kg abnehmen, nur um anderen zu gefallen. Ich attestiere hier ein unzureichendes Selbstbewusstsein, das auf die eine oder andere Weise kompensiert werden soll.
Ich persönlich freue mich, wenn ich ein schönes Knochendöschen selbst gemacht hab, mich erfüllt er mit tiefer Seligkeit, wenn ich meine mit der Knochennadel genähte Gugel oder meine Naalbindingsocken aus selbstgesponnener Wolle anziehe: MA, bzw. Frühmi ist einfach mein Hobby, und deshalb ist es mir auch schlichtweg EGAL, was andere darüber denken.
Wer einen so elementaren Teil von mir nicht akzeptiert, akzeptiert mich als Individuum nicht, ist also nicht mein Freund.
Vielleicht brachial, aber es ist so.
Und dass ich mich nicht selbst als FREAK sehe, versteht sich ja von selbst! Ich finde, die Rekonstruktion frühmittelalterlicher und mittelalterlicher Gegenstände ist im Gegenteil als äußerst seriös anzusehen!
Das war der Magdsenf, und meinem Vorredner fehlen jetzt nur noch 4 Einträge. Also, immer fleißig gepostet, Herzlichst
Julia, Freie Ritterschaft Gelnhausen
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Eintrag #179 vom 14. Jan. 2003 11:18 Uhr
Walter Ruf
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@Julia:
Zustimm! Enorm zustimm!
Als ich selig strahlend meine erste Lederscheide fürs kl. Arbeitsmesser meiner Frau unter die Nase hielt,
Oder meine Frau im ersten selbstgenähten Kleid vor mir Stand, waren das Momente, die einfach einmalig sind.
Das, verbunden mit dem Interesse an Geschichte und dem Spass an der Recherche, macht auch für uns den Reiz Hobby aus…
Und Freaks… na ja… das Wort wird immer gern genutzt…
Ich würd eher sagen, wir gehen mit Begeisterung einem nicht alltäglichen Hobby nach…
Aber eigentlich ist´s mir egal, was andere über uns denken…
Grimar von den Vinlandfahrern
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Eintrag #180 vom 14. Jan. 2003 13:51 Uhr
Uli Gasper
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Moin!
Natürlich sind wir irgendwo Freaks, wenn auch nicht im Sinne von Mißgeburt. Aber das ist halt so in dieser Szene oder in diesen Szenen, denn wir konnten uns ja schon nicht einigen, ob es die Szene oder mehrere gibt. Aber da Joachim ja unbedingt kein Bestandteil sein will, muß ich wohl davon ausgehen, das er seine eigene Szene bildet und das ist gut so, oder nicht? Wichtig ist doch nicht, was andere über dieses Hobby denken, sondern was man selbst macht, und seis in seiner privaten Mikroszene. Denn- der Buddha ist in euch, sucht ihn nicht außerhalb, da werdet ihr ihn nicht finden.
War das esoterisch genug, Joachim ? :-)
gruß, uli
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