Mi Parti
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Eintrag #1 vom 04. Jan. 2000 13:36 Uhr
Martin Uhlig
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Hallo alle zusammen, ich habe überlegt, ob ich das hier lieber "auf den Markt trage" oder ob es schon mal Thread darüber gab… aber … Hat denn jemand eine Ahnung, wie die gestreiften MiParti Kleider hergestellt wurden, wie sie z.B. bei Mannesse, Frauenlob zu sehen sind. Ist der Stoff in Streifen gewebt, gefärbt oder zusammengenäht? Muss man bei letzterem den Fadenlauf beachten? Nachdem mir mein bisheriges Surkot nun nicht mehr gefällt (zu "ritterlich") möchte ich ein mehr "spielmännisches" Kleid schneidern. Außerdem: wie färbt man "a" seine Stoffe? (grün, blau) pax et bonum
Martin, alias Konrad vom Hohen Hause
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Eintrag #2 vom 04. Jan. 2000 14:40 Uhr
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Kleiner Tip: Die Threads 400 und 324 gehen um Farbstoffe. Vielleicht findest du dort schon etwas in der Richtung.
Ivain
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Eintrag #3 vom 04. Jan. 2000 15:20 Uhr
Thorsten
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Moin Martin, was die Farbzusammenstellung angeht, so vermute ich eher, daß verschiedenfarbige Stoffe zusammengenäht wurden, da es ja noch keinen so extensiven Stoffdruck gab - mit normalem Färben müßte das IMHO und nach Batikversuchen Anfang der 80er (jaaaa, ich war "alternativ") nicht möglich sein. Wenn ich mich jedoch an die diversen Abbildungen speziell aus dem HMA-Bereich erinnere, waren die Unterteilungen derartig großflächig, daß Du nicht allzuviel schnipseln mußt (im Gegensatz zu jemandem von uns, der eine Cotehardie aus der Mitte des 14. Jhdt. nachbaut, die eng und diagonal gestreift ist - armes Schwein ;-). Ich selber habe schon einige Sachen in Mi-Parti-Techniken, sowie heraldische Kleidung angefertigt und hatte eigentlich keine Probleme (bis auf den größeren Nähaufwand natürlich). Bis dann Thorsten (der mal darüber reden mußte)
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Eintrag #4 vom 04. Jan. 2000 15:45 Uhr
Martin Uhlig
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Ivain: danke für die Tips, ich habe zwar schon alles durchgeguckt, muß ich aber wohl übersehen haben. - hilft schon viel. aber bevor ich irgendwelchen Stoff mit irgendwelchem Urin tränke ;-) nehme ich vielleicht doch lieber "moderne" Färbemittel. (Sehe ich dam jemanden die Hände übern Kopf zusammenschlagen?) Thorsten:hm, so dachte ich mir das auch. Nur: nähe ich aus den Streifen erst ein großes Tuch zusammen und daraus schneide ich dann das Gewand, oder setzte ich die Streifen gleich zum Gewand zusammen? IMO ist erste Variante einfacher. Die Gewänder auf der Frauenlob-Miniatur sind doch schon sehr gestreift… (Mist, weiß nicht, welches Folio das ist, Tempora Nostzra ist gerade nicht online. Aber siehe auch Nr. 64, Her Otto vom Turne
Martin, alias Konrad vom Hohen Hause
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Eintrag #5 vom 04. Jan. 2000 16:49 Uhr
Thorsten
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Moin Mrtin, da Du Dich ja eh´ im hohen bis frühen Spätmittelalter bewegst, würde ich eher die Streifen auf´s Gewand zuschneidern. Wenn Du einen Tunikaschnitt nimmst, arbeitest Du eh´ mit großen Stofflächen (nach der Rechtschreibreform: Stoffflächen - Uaaaaaah). Ich habe selber ´ne gestreifte Wolltunika auf diese Art und Weise genäht und es lief hervorragend - sind ja alles gerade Linien, die man nicht sieht. Also her mit der Nähmaschine!! Bis denn Thorsten
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Eintrag #6 vom 04. Jan. 2000 17:17 Uhr
Tina Melczuk
Moin Martin, da die verschiedenfarbigen Teile (vor allem auch stückweise!) zusammengenäht werden müssen, denke ich an einige Museumsstücke, die ich in Braunschweig gesehen habe. Es handelte sich da um gehobenere kirchliche Roben meist aus dem 15./16. Jhdt. Die einzelnen Teile wurden da nicht von hinten aneinandergenäht, wie man es ja heute hauptsächlich macht, damit man die Naht nicht sieht, sondern der eine Stoff wurde umgeschlagen und auf den anderen von oben mit kleinen schrägstehenden Stichen aufgenäht. Ich denke, daß diese Art durchs ganze MA möglicherweise auch bei mi-parti verwendet wurde. Historische Belege kann ich da aber leider nicht für bieten.
Tina alias Arngard
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Eintrag #7 vom 04. Jan. 2000 17:25 Uhr
Angharad Beyer
Hallo Martin, ich würde der Empfehlung von Thorsten folgen und das Gewand aus Streifen zusammensetzen. Sonst hast du unheimlich viel Verschnitt und die Nähte, mit denen die Streifen zusammengenäht sind, gehen ja auf, wenn du sie durchschneidest, um den gestückelten Stoff zuzuschneiden. Mach dir einen Tunikaschnitt aus Packpapier oder billigem Stoff, dann geht das Stückeln einfacher. Achte bitte auf den Fadenlauf, sonst kann es dir passieren, daß das schöne Gewand aus der Form gerät. Diagonal verarbeitet, ist fast jeder Stoff mehr oder weniger elastisch und hängt sich aus, d.h. er wird beim Tragen anfangs etwas länger. Es empfiehlt sich also, auch bei Schrägstreifen die Kettfäden senkrecht und die Schußfäden diagonal zu lassen. Braucht zwar Stoff, lohnt sich aber. Viel Spaß beim Nähen!
Richildis de Schwerdtlauken
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Eintrag #8 vom 04. Jan. 2000 17:58 Uhr
Martin Uhlig
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Danke an alle! Pax et bonum
Martin, alias Konrad vom Hohen Hause
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Eintrag #9 vom 05. Jan. 2000 11:11 Uhr
Ivo Malz (IMMS)
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Und noch ein´: Es taucht immer mal wieder der Spruch von "einem rocke von zwanzig(?) geren" auf. Hierbei handelt es sich nicht etwa um ein Gewand, dessen Schoß mit zwanzig Keilstücken erweitert wurde, sondern um Kleider, die nicht mittels Abnähern, sondern mittels Verbreitern und Verjüngen aus einzelnen Stoffstreifen zusammengestellt und so an die jeweilige Körperform angepaßt wurden. Der Torso wurde auf diese eng und Figurbetonend eingepackt, und der Schoßteil wurde durch zwischen diesen Streifen eingenähte Keilstücke erweitert. Dies konnte sowohl uni als auch vielfarbig geschehen. Habe gerade meine Bücher nicht parat, meine mich aber an ein erhaltenes Stück in Dänemark erinnern zu können, das auf diese Weise verfertigt worden war. Ein Schema findet sich meines Wissens in Xenia Krämers "Buch der Gewandung"- nicht die beste Referenz, aber wer es hat, kann nachschauen. Gruß Ivo
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Eintrag #10 vom 05. Jan. 2000 14:16 Uhr
Tina Melczuk
Hui, das muß ja richtig sexy ausgesehen haben, da hatte die Kirche abaa sicher was gegen, lol Stoff war eben kostbar und daher wurde lieber mehr vernäht als großzügig geschnitten mit nur zwei Nähten rechts und links ;-)
Tina alias Arngard
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Eintrag #11 vom 05. Jan. 2000 19:53 Uhr
Thorsten
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Moin zusammen, die von Ivo beschriebene Art und Weise sieht man auch gut in den Hjerlofsnes-Funden. Ich habe letztens den Zuschnitt für die beiden Frauen unserer Gruppe gemacht und es ist überaschend körperbeton ohne moderne Abnähertechniken zu benutzen. Andrea hatte dieses Kleid (ocker mit brauenen Keilen) übrigens auf dem T-V-Treffen an. Die von Tina beschriebene Nähweise - sind übrigens zwei Fäden; einer von oben und einer von unten - ist so ziemlich die historischste Form zwei Flächen aneinander zu setzen, die ich kenne. Unglücklicherweise hieße das das komplette Kleidungsstück von Hand zu nähen, sieht im Endeffekt aber hervorragend aus. Ich habe gerade eine Gugel - auch nach den Hjerlofsnes-Funden - danach genäht. Bis dann Thorsten
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Eintrag #12 vom 05. Jan. 2000 21:05 Uhr
Andreas Sturm
Zwei Fäden Thorsten? Im Textiles and Clothing, S. 154 Fig 124 C wird nur ein Faden dargestellt. Oder meinst du jetzt die einfache überlappende Naht von S. 155 Fig 125 A, wo keine der Stoffkanten umgeschlagen wird? Dort werden nämlich tatsächlich zwei Fäden verwendet (von jeder Seite einer). Allerdings eigenet sich diese Naht nur für sehr gut gewalkte Wollstoffe (Loden). Ich habe sie bei meinen Beinlingen aus Walkloden verwendent - hervorragent! Zur Konstruktion von Miparti: Ich tendiere da auch eher zu aneinandergenähten Stoffstreifen. Ein Beispiel dafür kann man auf einem Selbsportrait von Alberecht Dürer (glaube 1498) sehen: Er trägt dort eine schwarz-weiße Kappe, die aus Streifen zusammengesetzt ist. Das kann man daran erkennen, dass sie am Bund die Nähte, welche die schwarzen und weißen Stoffstreifen verbinden, aufgetrennt sind. Andreas __ Crowfoot, Elisabeth. Textiles and Clothing. London: HMSO, 1992. ISBN 0-11-290445-9.
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Eintrag #13 vom 06. Jan. 2000 09:42 Uhr
Thorsten
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Moin Andreas, mal wieder mein übliches Problem mit der klaren Ausdrucksweise :-) Ich meine natürlich die überlappende Naht, bei der zwei Fäden verwendet werden. Bis dann Thorsten
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Eintrag #14 vom 06. Jan. 2000 09:45 Uhr
Thorsten
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P.S.: Die Naht eignet sich auch hervorragend für andere Sachen. Wie gesagt, habe ich eine Gugel damit genäht - ich meine die Gugel z.B. beim Bogsten-Fund hätte auch diese Naht verwendet. Vorteilhaft ist diese Art natürlich bei Stoffen, die nicht zu sehr ausfransen, also gewalkten Wollstoffen. Bei Leinen würde ich davon im größeren Rahmen abraten - vielleicht probier ich´s aber doch mal an den Außenlagen meines Gambesons (under Construction). Thorsten
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Eintrag #15 vom 06. Jan. 2000 09:57 Uhr
Andreas Sturm
Dacht ich´s mir doch Thorsten. *g* Also, bei Leinen würde ich davon abraten. Das Zeugs neigt so sehr zum Ausfransen, dass du die Stiche derart dicht nebeneinander setzen müstest bis sich fast eine Plattstichreihe bildet. Da würde ich eher die oben liegende Kandte knapp einschlagen. Damit wirst du auf Dauer viel glücklicher! ;o)
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Eintrag #16 vom 06. Jan. 2000 12:00 Uhr
Tina Melczuk
Also, ich werde mich in der Zukunft mehr bemühen, korrekt und per Hand meine Kleidungsstücke zu nähen, ich fühle mich darin einfach wohler. Dann muß ich nur leider mit einem einzigen Kleid zurechtkommen, denn der Arbeits- und Zeitaufwand ist sonst einfach zu groß. Und da werde ich nach Möglichkeit auch mehrere Stoffstreifen aneinandernähen, damit es authentischer aussieht und ich gleichzeitig noch Stoff sparen kann (bin ja auch nicht gerade Ivana Trump ;-)) An das mi-parti traue ich mich aber immer noch nicht so ganz ran. Es erinnert mich wohl zu sehr an Hollywood und Männer in Strumpfhosen ;-)) Was die Farben betrifft wurden doch meist warme mit kalten Farben kombiniert, so war es ja auch beim Futterstoff, wenn ich mich recht erinnere.
Tina alias Arngard
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Eintrag #17 vom 10. Jan. 2000 15:02 Uhr
Jürgen Trautmann
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Also soweit ich mich erinnere, gibts in der Basilika von Assisi in dem Bild, in dem StFranziskus seine weltlichen Kleider an seinen Vater zurückgibt, Zwei Spielleute: Nummer eins in mi-parti: eine Hälfte grün, die andere in einer Art Schottenkaro, Aufnäher sind nicht festzustellen Nummer zwei in mi-parti: rot-gelb mit anscheinend aufgenähten Goldborten und teilweise exzessiv gerafften Gewandflächen. Demzufolge dürften sowohl Aufnähen als Benutzen eines Bedruckten (diese spezielle Färbetechnik hat übrigens in Italien überlebt) /mit gefärbten Fäden gewebten (?) Stoffes möglich sein. Bei der Gelegenheit: weiß jemand, wie diese Bettwäsche mit den Diagonal in Karos verlaufenden Linien hergestellt wurde? Gedruckt (Wann kam das denn eigentlich genau auf) oder genäht (Freizeit in Ehren, aber wenn man diese großen Flächen benähen soll, selbst wenn man ein anderes Zeitverständnis hat und im Winter sowieso nichts anderes zu tun hat) Alsdenn Jürgen
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Eintrag #18 vom 13. Jan. 2000 02:58 Uhr
Birthe Haak
Hallo liebe Leute! Zum Thema Karos hätte ich bei der Gelegenheit auch ne Frage. Und zwar hat meine Schwester in ihren Stoffvorräten altes, handgewebtes Leinen in blau-weiß-kariert aufgetan, und überlegt nun, ob sie daraus was basteln kann, das "a" ist. Sie dachte an einen Rock oder ähnliches. Rein herstellungstechnisch dürfte der Stoff kein Problem sein, wir haben aber bisher nur Abbildungen von Karostoffen als Tisch- und Bettwäsche gefunden. Weiß zufällig eine/r von Euch, ob entsprechendes für Kleidung belegt ist?
Birthe
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Eintrag #19 vom 13. Jan. 2000 08:22 Uhr
Andreas Sturm
Moin Birthe! Karomuster, die durch das Abwechseln von verschiedenfarbigen Kett- und Schußfäden enstehen, wurden besonders gerne von den Kelten getragen. Im Mittelalter kamen sie mit dem ausgehenden FMA immer mehr aus der Mode. Dabei kann ich mich jetzt aber nicht auf ein Jahrhundert festlegen, denke aber es war um das 10. Jh. Genaueres dazu findest du in: Crowfoot, Elisabeth. Textiles and Clothing. London: HMSO, 1992. ISBN 0-11-290445-9. Dort sind auch Funde von Karomustern dokumentiert. Ich habe mir von diesem Abschnitt nur leider keine Kopien gezogen. Du erhältst das Buch nur über eine Bibliothek (Fernleihe). Andreas
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Eintrag #20 vom 14. Jan. 2000 00:51 Uhr
Birthe Haak
Moin Andreas! Danke für die Antwort. Ich hatte das Buch schon mal in der Hand aber dann war´s mir irgendwo zu teuer. Vielleicht steht´s hier ja auch in der Bib, hab ich noch nicht nachgeschaut.
Birthe
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Eintrag #21 vom 04. Mrz. 2000 17:58 Uhr
Jens Ruge
Liebe liute, mein erstes Gewand war eine sehr weit genähte ockerfarbene Leinentunika. Bei der letzten "Mittelalterwoche" in Visby/Gotland sah ich dann ein entsprechendes Mi-Parti-Stück und wollte es auch so machen. (Inspiration ist alles! ;-) ) Ich habe also das gute Stück genau in der Mitte durchgeschnitten, die rechte Seite ockerfarben nach- und die linke Seite weinrot neugefärbt; zu guter Letzt beide Hälften wieder zusammengenäht. Und fertig war eine prima Mi-Parti-Tunika, die zugleich auch noch besser passt. Als Farbstoff solltet ihr wirklich guten nehmen, am besten aus einem Farbenfachgeschäft. (Wegen Auslaufen und Verwischen der beiden Farben beim Waschen.) Ich weiss, ich weiss, es ist nicht ganz "A" ;-)!
gehabet iuch wol! iuwer Jaromar
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Eintrag #22 vom 05. Mrz. 2000 15:12 Uhr
Jens Ruge
Liebe liute, ich hab´ mal nachgeschaut, was ich als Färbemittel genommen habe. Das Zeugs heisst: "DEKA-Textilfarbe" (einschliesslich Fixiermittel). Bin ganz zufrieden damit.
gehabet iuch wol! iuwer Jaromar
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Eintrag #23 vom 09. Feb. 2001 18:15 Uhr
Stefan Breu
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Hallo, mal schauen ob man diesen Thread wiederbeleben kann. ;-) Meine Frage ist, gibt es irgendwelche Regeln welche Farben man im Mi-Parti nicht kombinieren darf? Soweit ich weiß, hat doch das Mi-Parti seinen Ursprung in der Heraldik und dort gelten doch gewisse Regeln was Farbe angeht. Mit bestem dank in voraus. Gruß Stefan
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Eintrag #24 vom 09. Jul. 2001 13:25 Uhr
Dr. Nicole Schneider
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War´s von der geschichtlichen Entwicklung des Mi-Parti nicht so, dass es eine Zeit lang in Mode war, dann als unschicklich und zwielichtig galt und erste erneut und richtig gegen Ende des Mittelalters seine "Blütezeit" erlebte?
Nicole
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Eintrag #25 vom 13. Dez. 2002 16:52 Uhr
Ich hab erst neuerdings Zugriff aufs Internet, daher kommt mein Beitrag erst lange nach dem Einschlafen dieses Themas.
Aber nun zu den Farben nach denen gefragt wurde:
In der Heraldik gibt es eine wichtige Farbregel:
Farbe auf Metall, Metall auf Farbe!
D.h. in einem Wappen sollten nach Möglichkeit nur zwei "Farben" benutzt werden, von denen eine eine echte Farbe und eine ein Metall ist.
echte Farbe = Rot, Grün, Blau, Purpur, Schwarz
Metall = Gold/Gelb und Silber/Weiß
Mischfarben wie Braun, Grau, Graublau ect kommen zwar auch in Wappen vor, aber nie als Wappenfarben sondern nur als Farbe eines abgebildeten Objektes (z.B. Tier, Bauwerk).
Beim Mi-Parti verwendete man hauptsächlich die Farben des eigen Wappens (das ist jetzt wichtig für diejenigen, die einen Ritter darstellen und darher auch ein Wappen besitzen ;-) ).
Wenn in einem Wappen mehr wie zwei Farben vorkommen, wurde das natürlich auch auf das Mi-Parti übertragen. Dadurch kommen dann solche Zusammenstellungen wie eine Seite einfarbig, die andere gestreift oder so.
Literatur hab ich gerade nicht zur Hand, kann ich aber nachtragen.
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Eintrag #26 vom 28. Dez. 2005 13:50 Uhr
Jens Ebert
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Hallo,
ich habe einige Fragen zu Kleidung in Miparti.
Ich habe mal gelesen, dass Kleidung in Miparti vom 11.-16. Jahrhundert getragen wurde. Im speziellen interessiert mich vor allem die Zeit zwischen 1380 und 1450. Aber alle Informationen, die ihr mir geben könnt, sind willkommen.
1) War solche Kleidung zwingend nur zweifarbig oder gab es da auch mehrere Farben?
2) Wer trug solche Kleidung?
3) Genau übersetzt heisst Miparti "halbgeteilt". Waren solche Klamotten tatsächlich nur immer in der Mitte geteilt oder gab es auch so etwas, was man bei Wappen "verwechselte Tinkturen" nennt, also mehrfachteilungen, wobei sich die farben immer abwechseln. ?
4) Ab welchem Zeitpunkt wurden solche Kleider in den Wappenfarben getragen? Und war das ab dem Zeitpunkt dann immer so?
Auf Antworten hoffend, Jens
JP
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Eintrag #27 vom 28. Dez. 2005 14:09 Uhr
Hilmar Becker
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Eintrag 26 wurde hierher verschoben.
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Eintrag #28 vom 28. Dez. 2005 15:27 Uhr
Wolfgang Ritter
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@Jens,
auf die Gefahr hin hier miesepetrig herüberzukommen, aber der Umstand, dass Du im ca. viertelstündigen Rhythmus Postings in verschiedenen Threads einstellst, läßt mich daran zweifeln, inwieweit Du wenigstens ansatzweise mal versucht hast, selbst fündig zu werden.
Zumal ein Großteil Deiner Fragen bereits hier beantwortet wurde, ganz zu schweigen von einer eventuellen Lektüre der vielen, vielen, vielen Büchern, welche in diversen öffentlich zugänglichen Bibliotheken vergessen vor sich hin schmachten oder der Ansicht der zig Bilder, welche in Museen dem gleichen Schicksal entgegen dämmern.
Das hier ist keine Auskunftei oder Datenbank und selbst in einer solchen müsstest Du wenigstens selbst die Suchfunktion einsetzen.
Um mal Willy Brandt unverschämt abzuwandeln:
Mehr Eigeninitiative wagen!
Wolfgang Ritter
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Eintrag #29 vom 28. Dez. 2005 16:03 Uhr
Jens Ebert
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@ Wolfgang:
Also um mal was klarzustellen: Man kann in diesem Forum auch lesen, ohne neue Post einzustellen. Habe nun einige Tage immer wieder Stunden hier zugebracht mit Lesen und habe auch die Suchfunktion benutzt, und auch die meisten meiner Fragen beantwortet gefunden, aber eben doch nicht alle und manche nicht sehr explizit. Ich habe jetzt eben grad mal genug Zeit, mich etwas damit zu beschäftigen und dann tue ich das eben auch intensiv. Natürlich könnte man sich zu jedem Thema irgendwo anders die Informationen besorgen, z.B. in Bibliotheken, aber so gesehn wäre dann jedes Sach-Forum unnütz. Vorteil eines Forums ist es doch, dass man eben Fragen stellen kann und sie von Experten auf dem speziellen Gebiet beantwortet bekommen kann, ohne Tage in Bibliotheken (so man denn überhaupt die Möglichkeit dazu hat, wohne am A**** der Welt, in unserer öffentlichen Bücherei ist die Stoffkunde des MA nicht sehr gut ausgestattet) zubringen zu müssen oder sich teure Bücher kaufen zu müssen.
Zur Miparti im speziellen: In diesem Thread wird zwar erwähnt, dass bei Wappenfarben in Miparti auch mehrere Farben möglich waren, aber eben nicht, ob das auch vor der Miparti-Wappen-Zeit möglich war. Oder eben, WANN die Kleidung festgelegt war auf spezielle Gruppen. Bei einer mehrere Jahrhunderte währenden Mode hat sich das mit Sicherheit mal verändert. Meine Fragen sind eben für mich JETZT relativ wichtig, weil ich mich nur noch ein paar Tage in Kassel aufhalte und es hier mehrere Stoffläden gibt, bei denen ich noch einkaufen gehen möchte, bevor ich wieder nach Hause fahre und diese komfortable Möglichkeit nicht mehr habe.
JP
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Eintrag #30 vom 30. Nov. 2008 19:25 Uhr
astrid hornig
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Hallo,
hat jemand Belege für Frauenkleidung in Mi-Parti (2. Hälfte 14. Jahrhundert)?
Im Alexanderroman habe ich schon was gefunden, aber gibt es noch spätere Quellen, speziell für Deutschland?
Bisher habe ich nur leider eine aus Spanien mit einem Mi-Parti-Kleid in rot und kariert gefunden..
Danke schon mal im Voraus für Eure Hilfe.
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