Matschboden im Ein-Mast-Zelt
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Eintrag #1 vom 08. Sep. 2008 15:08 Uhr
Sissi
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Nach vielen Anfängerfehlern und vielen Bekanntschaften, habe ich mich entschlossen kein MA-Campen machen zu wollen, sondern living history. Mein "altes" Alex-Zelt ist so gut wie verkauft und im Winter will ich mir mein neues Zelt (Ein-Mast-Zwelt aus Leinen) anfertigen lassen. Nun bin ich über den letzten Markt geschlendert, nachdem es einen Tag ununterbrochen geregnet hat und fragte mich, was bei Matschboden Diejenigen machen, die ein historisch angelehntes Zelt bewohne. Leider traf ich keinen an, der auf dem Boden schlief. Mir ist nämlich aufgefallen, dass die "Ein-Mast-Zelte" alle nicht wirklich am Boden abschließen und selbst wenn - der Matschboden lässt sich dann bei Regen kaum verhindern und ohne Zeltplane, wie es die meisten "Sieht-ja-keiner-Zelt-bleibt-zu"-Leute haben, stell ich mir das ätzend vor. Und nicht nur für mich, sondern auch für Felle und Teppiche auf dem Boden. Für meine Darstellung (Lansässische Frau) wollte ich mir nämlich kein Bett bauen (lassen), sondern ein kuscheliges Lager auf dem Boden einrichten - doch was bei schlechtem-nassen Wetter? Bisher gab es immer nur den Ratschlag eine Bodenplane zu nehmen und mit Teppichen und Fellen zu "verstecken". Gibt es denn keine andere Lösung?
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Eintrag #3 vom 08. Sep. 2008 16:13 Uhr
Ulrich Busse
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Tja, da stößt Du auf die Grenzen des Living-History-Campings. Unsere Altvorderen haben eben doch nicht in Zelten gelebt, sondern in Häusern. Und darum werden sich eben auch kaum historische Lösungen für Dein Problem finden. Wer doch (zeitweise) im Zelt nächtigen musste, hatte entweder auch ein Bett drin stehen oder baute gar nicht erst ein Zelt im Matsch auf oder musste eben sehen, wie er damit klar kam.
Ich habe im Fall von nassem Zeltuntergrund denselben schon mal mit ordentlich Stroh ausgelegt, Wolldecke rauf und darauf dann den Strohsack. Wenn Du Dein Zelt nicht am Hang aufstellst, kannst Du auf diese Art schon mal eine Regennacht überstehen. Aber frag mich nicht nach Beleg … :-)
Grüße aus dem Havelland
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Eintrag #4 vom 08. Sep. 2008 17:42 Uhr
astrid hornig
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Die beste Methode, gar nicht erst einen nassen Boden im Zelt zu haben, ist, einen kleinen Graben rund ums Zelt zu ziehen!
Das haben wir früher bei den Pfadfindern (wo auch die Zelte unten offen und ohne Bodenplane waren) immer so gemacht, und es klappt prima.
Gut, bei tagelangem sintflutartigen Regen natürlich irgendwann auch nicht mehr, aber um den Boden als solchen bei "normalem" Niederschlag trocken zu halten, geht es gut.
Und man kann unter sein Strohlager auch noch ein Wachstuch oder ein mit Leinöl getränktes Leinentuch legen, das hält auch noch ganz gut die Feuchtigkeit von unten (wie Tau etc.) ab.
Gruß,
Astrid
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Eintrag #5 vom 08. Sep. 2008 22:04 Uhr
Patrick
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Moin,
ich habe einen Ein-Mast-Zelt…oder auch Kegelzelt aus Leinen. Ich schlafe da immer auf einem Strohsack mit 2 Wolldecken als Zudecke. Bisher bin ich noch nie vom Boden aus nass geworden. Ich suche mir im voraus den Platz aus wo ich das Aufbau. Eben weil ich auf dem Boden schlafe und nicht in einem Bett. Ich versuche auf einer kleinen Anhöhe zu pennen, ich schaue das ich, wenn genug Stroh da ist, mir ein Polster unter den Strohsack lege. Stroh wird zwar Nass aber es lässt die Nässe am Boden. Es saugt sich nicht voll und lässt die Nässe nach oben steigen. Klamm bin ich im Zelt bei Regen schon geworden..aber beim Pennen im Wasserbett aufgewacht bisher noch nie!
Gruß Patrick
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Eintrag #6 vom 09. Sep. 2008 14:17 Uhr
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Ich sehe das Problem nicht so ganz.
Schlamm bildet sich bei normalem Untergrund dort, wo genug Wasser und kinetische Energie zusammenwirken.
Weder läuft man im Zelt die ganze Zeit auf und ab, noch sollten dort große Mengen von Wasser auf den Boden gelangen.
Ich habe seit je her Planen vermieden und die einzige Problemstelle bei meinem Zelt war der Eingang, weil dort eben doch beides zusammenkommt, das innere war in der Regel erträglich fest.
Und solche Stellen lassen sich zur Notr noch mit etwas Stroh, Reisig oder einem verzweigten Ast aus einem Nadelbaum gut (frühzeitig) abdecken.
Was die Schlafstätte angeht, hat Patrick eigentlich alles gesagt.
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Eintrag #7 vom 10. Sep. 2008 09:05 Uhr
Ulrich Busse
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Wenn das Zelt erstmal steht, besteht das Problem in der Tat nicht.
Wir sind aber auch schon auf Veranstaltungsplätze gekommen, die wir bereits völlig vermatscht vorgefunden haben (z.B. Museumsdorf Düppel).
Da muss man dan schon mal den ganzen Zeltboden "behandeln".
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Eintrag #8 vom 13. Sep. 2008 12:53 Uhr
Walter Ruf
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… hat der Uli ja schon alles gesagt.
Die Problematik ist, das das Zelt (meist) auch nur ein ambientiger Kompromiss ist, weil die Häuser fehlen.
Die Frage mal abseits gelassen ob Wachs/Leinentücher jetzt da de Situation "retten", Stroh scheidet denk ich aus, denn wo Stroh ist könnte man auch gleich in der Scheine schlafen :)
Die authentische Möglichkeit, wären wohl die bereits erwähnten Reisigzweige. Leider scheitert das wohl, wie leider auch oft der Graben, am (nachvollziehbaren) Unwillen der Geländebesitzer…
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Eintrag #9 vom 14. Sep. 2008 16:23 Uhr
Nele
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…ist es mir noch nie passiert, dass ich auf wirklich matschigen Boden aufbauen musste. Im Regen schon aber feuchte Wiese ist ja nicht gleich Matsch.
Sobald das Zelt einmal steht hatte ich bisher noch nie Probleme. Auch nicht bei wirklich starken Dauerregen. Da ist es am Eingang ein wenig Matschig und an den Zeltseiten unten ein gaaaanz wenig nass. Mehr auch nicht. Ich schlaf meist auf einer Mischung aus Isomatte und Wolldecken. Strohsack ist so schlecht am Mann transportierbar - zumindest gefüllt.
Wenn klar ist, dass es trocken ist beim Aufbau und warm (nachts über 5 Grad :P) bleibt fällt die Isomatte auf Wiese auch weg.
Ansonsten aber auch gerne Plane drunter und Strohmatten drauf. Da blitzt, wenn das Zelt mal offen ist, nicht direkt das Plastik hervor.
Da mein Zelt ey meist geschlossen und kein "Vorführzelt" ist, kein Ding.
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Eintrag #10 vom 19. Sep. 2008 11:42 Uhr
Sven Kielmann
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ich gehe davon aus das unsere Zelte von denen fast jeder eins hat wohl ehr der kompromiss an uns verwöhnte menschen von heute ist. der kleine kriegsknecht und söldner dürfte wohl selten die mittel für ein zelt gehabt haben geschweige für den logistischen aufwand der dahinter steht.
da war die scheune und der stall oder der freie himmel gängige praxis.
ansonsten reißig als untergrund und gegen den möglichen matsch so man schon im schlam aufbaut halt doch stroh.
der graben ums zelt ist immer gut, hab es versucht als die not am größten war und etwa knöcheltief. ;-)
man kommt um kompromisse nicht herum.
Sven
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Eintrag #11 vom 19. Sep. 2008 23:47 Uhr
Andrej Pfeiffer-Perkuhn
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Bin ich mir nicht so sicher. Bei Zivilisten auf reisen und bei Kriegsvolk auf dem Marsch wahrscheinlich, aber bei einer Belagerung z.b.?
Darstellungen von Heerlagern zeigen befestigungen mit Tor und dahinter Zelte. Welchen Sinn würde es ergeben wenn die Soldaten außerhalb schliefen? Allerdings sieht man einfache Dachkonstruktionen und vermutlich war auch unter Wagen ein guter Schlafplatz, aber bei entsprechenden Ereignissen zweifle ich wenig daran das eine Versorgung mit Zelten im Rahmen der logistischen Möglichkeiten lag.
Schöne Grüße
Andrej
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Eintrag #12 vom 21. Sep. 2008 00:12 Uhr
Sven Kielmann
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zugegeben es war sehr oberflächlig beschrieben.
bei großen belagerungen war das sicher nicht ein so großes thema und unter freien himmel fällt für mich durchaus auch eine einfache "plane" denn der schutz ist ehr begrenzt wenn auch ausreichend. ich gehe aber auch davon aus das die darstellungen nur selten wirklich objektiv sind.
belese mich aber gern noch dazu.
beste grüße
sven
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Eintrag #13 vom 06. Okt. 2008 15:39 Uhr
henrik brede
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da du dein zelt selbst nähen willst kannst du natürlich schon bei der konstruktion dafür sorgen das sowenig wasser wie möglich ins innere kommt.
zum beispiel indem du die schlaufen für die heringe an die innseite des zeltes nähst. und dann sollte die zeltplane ca. 20 cm außen überstehen und möglichst platt auf dem boden liegen. damit kannst du bis zu einem gewissen grad hanglage vermeiden das wasser in dein zelt läuft.
für die isolierung deiner schlafstätte solltest du dir ähnliche gedanken machen wie für die isolierung eines hauses.
du brauchst eine sperrschicht die verhindert das bodenfeuchtigkeit hochzieht.
dazu nehmen die meiste eine plane, aber eine andere alternative wäre ein großes kuhfell das du auf den boden legst. und zwar mit der fellseite nach unten!
das wollfett verhindert das das wasser bis auf die haut dringt.
die tiere machen das genauso, die tragen ihr fell auch nicht nach innen.
ggf solltest du es nachfetten. und mach dir um den dreck keine sorgen. trocknen und ausbürsten.
verwarzt ist es eh! und wird nie wieder deine wohnzimmerwand zieren.
won experimenten wie leinetuch mit bienenwachs behandeln würde ich abraten. wenn dir dann mal ein unglück mit feuer passiert liegst du auf der größten kerze der welt.
darauf brauchst du eine isolierschicht. dazu ist alles geeignet was luft in möglichst vielen kleinen luftkammern speichert. nichts isoliert so gut wie stehende luft. da du nicht auf plastik wie isomatten usw. zurückgreifen willst kämen wolle, schaffelle, fichtenzeweige, trockenes laub, heu und stroh in frage, aber warun´m nicht ein mit lumpen gefüllter sack, mehrere lagen schilfrohrmatten oder einfach mehrere decken übereinander in frage.
nur noch ein tipp. lede niemals die isolierung ungeschützt auf den boden, denn fast alle isoliermittel haben eine hohe affinität zum wasser und saugen sich voll. und nichts isoliert schlechter!
(deck dich mal mit nem nassen frotteehandtuch zu) :)
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