Sollte damit eine Rotte gemeint sein (um die Verwirrung zu vervollständigen auch Chrotta, Leier, Lyra, Hearpe,… genannt) so ist das Teil technisch doch etwas komlizierter. Für Wikis relevante Funde dürfte vor allem Sutton Hoo und Taplow Barrow sein, zeitlich relevant wäre auch Köln. Zwar beides nicht gerade Wiki, aber besser als Oberflacht. Sutton Hoo stammt aus einem Schiffsbegräbnis eines angelsächsischen (?) Anführers. Es gibt eine Rotte aus Skandinavien, selbige entspricht aber im Bau einer griechischen Lyra (das Teil mit Schildkrötenpanzer und Gazellenhörnern zumindest) in Holz und stammt aus dem SMA. Technisch gesehen:U-förmiges Brett mit oben eingesetztem Querbalken. Der untere innere Rand des U beginnt erst ab ungefähr der Mitte des Instruments. Meist sechs Saiten, befestigt über Saitenhalter an Schnur und Steg. Corpus ist bis weit in die Seitenarme ausgehöhlt. Die Tonabstände sind ´Ganzton-Ganzton-Halbton-Ganzton-Ganzton nach Hucbald de Saint-Amand, beispielsweise also cdefga als Saitenbespannung. Die teilweise angebotene pentatonische Stimmung ist nirgends belegt. Literatur (meine Sachen sind momentan verliehen, grrr, aber dafür bekomm ich ja hoffentlich Konkurrenz) ist der große Ausgrabungsbericht über Sutton Hoo (Probiers mit dem Fundort als Suchbegriff, wenn du den Artikel "The musical instrument" gefunden hast, hast du die englischen Funde praktisch abgedeckt) oder MGG (Musik in Geschichte und gegenwart: ist sich Musiklexikon). Zumindest hast du dann genügend Hinweise, um selber weiterzuforschen. Nicht zu vergessen Oxford ? of music and musical instruments. Die beiden letzten in jeder Uni mit Musikstudium vorhanden, vielleicht auch in Musikschulen. Irgendwo gibts noch den extant medieval instruments: a provisional catalogue by types, der auch noch die Steg- und Wirbelfunde bis ca. 1976 aufführt. Website am Rande:
wwwcs.vassar.edu/~priestdo/lyre.html Recht gute Einführung in die Spieltechnik, die Konstruktionsweise der Rotte ist Sutton Hoo in simplifizierter Form. Bitte nicht vergessen, daß Zupfen mit Fingern und Plektrum auch möglich ist, sowie Einsatz einer Bordunseite. Spätere Abbildungen, um 1000, zeigen dann ein achtförmiges Aussehen der Leier a la Köln. Ob die Rotte zu deiner Zeit im Wikibereich aber parallele Decken und Böden oder eine lineare Verdickung (Parallelogramm) gegen Saitenhalterende hatte, ist nicht sicher. Gesamtbewertung: Beim Bau unbedingt bis in die Arme aushöhlen, Decke so dünn wie möglich und aus Ahorn. Damit kriegst du eine gute Rotte für Gesangsbegleitung und Hintergrundmusik, die Rotte ist nun mal etwas leiser als eg Gitarre Alsdenn Jürgen