Leder färben - wie?
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Eintrag #1 vom 30. Okt. 2000 20:36 Uhr
Michael Effertz
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Tach zusammen, nachdem ich mich nun durch die vollen 22 Seiten mit Threads gewühlt habe und keine ßberschrift zu diesen Thema gefunden habe, hier meine Frage: Wie färbe ich Leder bei mir zu Hause? oder muß ich es dafür weggeben?
Gruß Micha
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Eintrag #2 vom 31. Okt. 2000 12:05 Uhr
Frank Moser
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Hallo Michael, das Färben von Leder, soll mit normalen Stofffarben funktionieren. Wollte das auch mal ausprobieren. Ob klappt? Keine Ahnung.
Frank
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Eintrag #3 vom 31. Okt. 2000 12:38 Uhr
Ivo Malz (IMMS)
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Moin! Leder färben- wie? Kommt drauf an. Von historischen Färbetechniken kenne ich nur das Kordovan- oder Korduanleder, bei dem die Gerblohe mit Henna versetzt wurde und so das Leder rotbraun färbte. Allerdings stammt diese Technik aus Nordafrika, bzw. den arabisch besetzten Gebieten in Spanien (der Name leitet sich von der Stadt/dem kalifat Cordoba ab). Früher handelte es sich dabei um Ziegenleder in einer seiner teuersten Erscheinungsformen. Das heute erhältliche Kordovanleder ist auf die selbe Art gegerbtes Pferdeleder und zählt nach wie vor zum exklusivsten und teuersten der modernen Herrenschuhanfertigung. Wenn Du es nicht gar so originalgetreu haben willst, würde ich Dir empfehlen, unbeschichtetes Leder zu nehmen und es entweder mit der in jedem Schuhmacherbedarf und jedem Lederladen erhältlichen Lederauffrischfarbe einzustreichen (danach fetten, sonst wird das Leder brüchig!) oder die flüssigen Farben für Nubuk/"Wildleder" zu verwenden, die ziehen dank ihrer Konsistenz besser ins Material als die übliche Schuhcreme. Aber vermeide um Gottes Willen glänzend farbbeschichtete Leder, die sehen auf Kilometer nach Plastik aus. Und halte eventuell nach bereits gefärbten Ledern Ausschau, die gibt´s in Tönen, die ganz brauchbar sind. Idealerweise nimmst Du dann durchgefärbtes Leder, beim walzengefärbten bleibt die Schnittkante grau oder braun, was etwas unschön aussieht. Schreib am besten, für welchen Einsatzzweck Du Leder färben willst, dann kriegst Du eher genaue Infos und ggf. Alternativen aufgezeigt. Gruß Ivo
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Eintrag #4 vom 06. Nov. 2000 11:06 Uhr
Mathias Ullrich
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Tach zusammen! Wenn dort draußen in den unendlichen Weiten des Raumes irgendjemand über das historische Lederfärben Bescheid weiß, wäre das Klasse! Immer wieder tauchen Erwähnungen/Abbildungen von ziemlich farbigem Leder auf und z.B. in der Römer-Ausstellung in Rosenheim war eine Rekonstruktion (immerhin von Holger Ratsdorf angefertigt!) von einem germanischen Foederaten des 4.Jh. mit leuchtend rotem/blauem Leder zu sehen! Wer weiß was darüber, wie (bzw. ob überhaupt!)die das mit dem Lederfärben früher erreichten, bzw. vielleicht generell welche Gerbemethoden wofür verwendet wurden (Lohe-/Weiß-/Sämischgerbung)???
Salut, Leatherman
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Eintrag #5 vom 12. Mrz. 2001 23:45 Uhr
Angharad Beyer
Hi, wie war das denn jetzt mit schwarzem Leder? Konnte man das überhaupt färben oder sind all die Helden in ihren schwarzen Lederklamotten doppelt un-"A" ;-) Bitte sinnvolle Aussagen mit Belegen, kein "ich glaube" und "meine Oma hat gesagt" ;-))))
Richildis de Schwerdtlauken
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Eintrag #6 vom 13. Mrz. 2001 07:31 Uhr
Joachim Meinicke
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Grüß Dich! Die Schwertscheiden in der Manesse sind doch fast alle schwarz gefärbt. Zumindest ein sehr, sehr dunkles Braun mußte also machbar gewesen sein. Joachim PS Außerdem ist Mad Max nicht un-"a".
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Eintrag #7 vom 15. Apr. 2001 20:44 Uhr
helmut gans
hallo. es wird gesagt dass die schwarze farbe auf abbildungen auch durch oxidation der farbe entstanden sein könnte.aber ich habe in letzter zeit etwas mit natürlichen beizen experimentiert,und habe aus walnussschale,mit sodawasser gekocht,oder einfach 4-6 wochen stehengelassen sehr schöne beizen auf holz erzielt,vielleicht funktioniert das auch auf leder.der schreiber,den die gerbverfahren interessieren,maile mir,ich habe literatur darüber.ciao
strega
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Eintrag #8 vom 12. Okt. 2001 23:06 Uhr
Jörg Pastewka
Tach zusammen,
ich habe eine grüne Lederkombi (BGS) und möchte diese am liebsten schwarz einfärben; ist von Harro, das gute Stück.
Vielleicht kann mir jemand von Euch einen Tip geben?
Vielen Dank im Voraus.
Beste Grüße Jörg
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Eintrag #9 vom 15. Okt. 2001 00:08 Uhr
Thorsten Koch
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Hallo zusammen !
Schaut mal auf diese Seite:
Unter "Lärche" findet sich der Hinweis, das dieses Holz Leder beim Gerbvorgang "fast schwarz" färbe. Für eine nachträgliche Umfärbung sicher nicht hilfreich, kann aber vielleicht einiges andere besser erklären.
Leider habe ich auf dieser Site keine Hinweise gesehen, woher diese Info stammt, und/oder ob sie für das MA konkret belegt ist, da müßte man wohl noch mal nachfragen.
Gruß
Thorsten Koch aka Enno op de Herrenhuis
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Eintrag #10 vom 01. Dez. 2001 18:42 Uhr
Stefan
Hallo!
Kann mir vielleicht jemand sagen,ob sich Wildlederschuhe wieder neu einfärben lassen?
Meine sind hellbraun und ich möchte sie evt. in schwarz einfärben.
Vielen Dank für eure Tipps schon mal im voraus!
Gruss, Stefan
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Eintrag #11 vom 01. Dez. 2001 22:47 Uhr
Ranes Haduwolff
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Grüß Euch,
…nein, Wild- bzw.Spaltleder gabs im MA nicht.
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Eintrag #12 vom 04. Dez. 2001 08:41 Uhr
Joachim Meinicke
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Na ja, ist nicht authentisch, aber für meine Wildlederschuhe (nein, die trage ich nicht im Hobby, nur im Büro usw.) habe ich mir mal ein spezielles Spray gekauft, daß das Leder regenerierte und gleichzeitig wieder schwarz färbte. Gibt es im Schuhgeschäft.
Ich hatte mal einen etwas abgefahrenen Freund, der kaufte sich dafür immer normale Farbspraydosen, funktionierte glaube ich auch.
Aber vielleicht sparst Du das Geld lieber für ein paar wendegenähte Treter.
Joachim
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Eintrag #13 vom 04. Dez. 2001 22:16 Uhr
Reto Bucher
Tach alle zusammen !
Weiss jemand von euch ob es möglich ist beschichtetes (lackiertes) Leder zu färben ? Ich habe dies mit normalen Spraydosen an einem Schlittschuh ausprobiert, allerdings begann die Farbe wenig später abzubröckeln. Kennt jemand von euch eine Farbe mit der dies möglich ist ? Vielleicht wäre eine Kunstharz Farbe dafür zu gebrauchen ?
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Eintrag #14 vom 05. Dez. 2001 07:42 Uhr
Joachim Meinicke
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Das Problem ist vermutlich, daß sich die Oberfläche ständig dehnt, deswegen platzt die Farbe wohl ab. Es gibt aber dauerelastische Farbe, die man bei solchen Beanspruchungen verwenden sollte. Aber auch der Lack auf dem Leder wird sich früher oder später verabschieden, schon deswegen bin ich kein Freund von lackiertem Leder. Am besten wird sein, den Lack runterzuschleifen, besser noch, das entsprechende Lederteil wegschmeißen. Denn mit Leder färben hat das nichts mehr zu tun, da nur die Oberfläche des Leders lackiert wird. Und A. ist es auch nicht. Außerdem kann man solches Leder eigentlich nicht mehr fetten, wie ich gerade an einigen alten Filmkamerataschen aus den 50igern feststellen mußte.
Also besser färben und nicht lackieren.
Joachim
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Eintrag #15 vom 06. Dez. 2001 01:21 Uhr
Uli Gasper
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Moin!
Ich empfehle zum beschichten Latex. gibts z.B. im LARP oder Fetisch bedarf. vorsicht, Latex für Bodypaintings is schweineteuer. Ich empfehle, eine n Kondomhersteller anzuschreiben und sich einfach mal 1-3 Liter schicken zu lassen. das zZeug lässt sich prima mit handelsüblicher Dispersionsfarbe (genau, die zum Wände streichen) in jeden gewünschten Farbton bringen. Nachteil: Latexteile müssen gepflegt, nachlackiert und mit Talkum bestäubt werden, sonst gibts Latexpest, d.h. das zeug wird stellenweise wieder weich und klebt überall wo manns nicht haben will.
Ist das eigentlich A?
Ich mein, Gummibäume gabs ja damals auch schon, und blöd warn die im Mittelalter ja auch ned, oder? :-)
Gruss, Uli das Rudel e.V.
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Eintrag #16 vom 06. Dez. 2001 11:24 Uhr
Axel Schmitt
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Hallo,
War die Frage mit der authetizität von Latex scherzhaft gemeint? Wenn nicht, dann hier eine Erklärung warum sie es sein sollte.
In diesen Breitengraden gab es damals keine Gummibäume (noch nicht mal in Büros) und dort wo es Gummibäume gab kam wohl keiner auf die Idee sein Leder mit Gummi Arabikum einzuschmieren, damit jeder Dreck daran kleben bleibt (irgendwie schon klug).
Außerdem scheint es keine mittelalterlichen Lederfunde zu geben die solcherart beschichtet sind.
Und da ja alle bei ihrer mittelalterlichen Darstellung darauf achtet, nur zu zeigen was auch bewiesen ist, muß man sein Leder wohl unbeschichtet lassen.
Gruß
Axel
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Eintrag #17 vom 14. Dez. 2001 22:31 Uhr
Uli Gasper
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Moin!
Wie, keine Büros?
Wo haben denn dann die Ministerialen gearbeitet?
Und die Schreiber?
Nicht ein kleines Gummibäumchen im Scriptorium? Die armen Kerle. Finsteres Mittelalter, fürwahr!
Gabs da nicht Belege für einen Ameisencomputer? Denn, Computer kommt ja vom lateinischen computare, vergleichen, und bei diesem alten Wortstamm müssten doch im Mittelalter Vorgänger für Rechenmaschinen zu finden sein (zumindest die Microsoftware scheint aus dieser Zeit zu stammen…:-)
Aber wenn schon Joachim seine nicht authentischen Wildlederschue im Büro mit Spraydosen färbt, dachte ich mir, ich könnte Reto einen ähnlichen Tipp geben, schließlich schrieb er ja nix von authentischer MA Klamotte.
Gruss, Uli das Rudel e.V.
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Eintrag #18 vom 18. Dez. 2001 19:52 Uhr
Uli Gasper
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Moin!
Eine Möglichkeit: Stoffarben zum SElberfärben, zum Belspiel von DEKA. Beutelchen kost ca 4 DM, reicht für ca 500 g Stoff/Leder. Das Zeug wird mit kochendem Wasser angesetzt und das Färbegut einfach reingeworfen. VORSICHT: Leder beginnt bei ca. 75° zu schrumpfen, daher das Wasser handwarm werden lassen. Bei den allseits beliebten Schweisserhandschuhen hat das prima geklappt. Die Rauhlederteile haben die Farbe voll angenommen, die glatten Teile haben die Farbe zu ca. 50% angenommen. Angenehmer Nebeneffekt dieser Färberei ist, das man damit Teile aus starkem Leder zu formen.
Gruss, Uli das Rudel e.V.
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Eintrag #19 vom 07. Jan. 2002 20:38 Uhr
Rolf Schubert
Hallo,
ich habe in der letzten Zeit ein wenig mit dem Färben von Blankleder herumexperimentiert. Die besten Ergebnisse habe ich mit Holzbeize, Farbe Nussbaum, und Olivenöl gemacht. Mann kann natürlich auch auf das Olivenöl verzichten, was zur Folge hat das das Leder hart und brüchig wird.
Nach einigen Versuchen habe ich festgestellt das das Mischungsverhältnis von 3 Teilen Beize und einem Teil ßl am besten ist.
Das Gemisch lässt sich übrigens am besten mit einem Pinsel auftragen und nach dem trocknen sehr schön auf Hochglanz polieren.
Je nach Lederart und gewünschten Farbton ist das Färben zu wiederholen.
ein mit Olivenölbeize besudelter Rollo Rolfson
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Eintrag #20 vom 08. Jan. 2002 11:35 Uhr
Patrick Seehaber
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Hallo.
Wer das Experimentieren satt und nichts gegen "moderne" Färbemethoden hat, kann sich auch einfach Lederfarbe kaufen. Es gibt sie in allen gängigen Farben und sie lässt sich sogar mischen.
Verwendet man wenig Farbe, so ist nur die Oberfläche verfärbt, bei starkem Farbauftrag lässt sich jedoch auch das Leder völlig durchfärben. Die Farben sind sehr dünnflüssig und meist auf Lösungsmittelbasis.
Erstaunlicherweise bleibt das Leder auch nach dem Färben weich und angenehm, ohne sich durch den Auftrag negativ zu verändern.
Lederfarbe gibt es im Sattlerbedarf, Orthopädiebedarf oder im Ledergroßhandel - unter anderem auch im Lederhaus in Duisburg ( wwwlederhaus.de).
Grüße,
Patrick.
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Eintrag #22 vom 20. Jan. 2002 17:50 Uhr
Vincent Lewin
Sehr gut ist fiebings professional oil dye.
gibt’s unter anderem bei wwwlederkram.de in verschiedenen Farben.
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Eintrag #23 vom 09. Mrz. 2002 12:46 Uhr
sabine schimmer
Hallo!
hat vielleicht jemand erfahrung im färben von leder handtaschen (glattleder)? ist es möglich mit normalen stoff-farben zu färben oder braucht man richtige leder-farben, und wo gibt es die?
danke für die hilfe
gruß Sabine
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Eintrag #24 vom 12. Mrz. 2002 12:51 Uhr
Patrick Seehaber
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Hallo.
Stofffarben (ist das nun richtig mit 3 f´s? ) muss man meist heiss färben - das macht das Leder spröde.
Wenn es sich um ein helles Leder handelt, dann versuchs doch mit den unten empfohlenen Lederfarben von Dr. Fiebings (erhältlich z.B. bei wwwlederhaus.de).
Grüße,
Patrick.
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Eintrag #25 vom 16. Mrz. 2002 15:49 Uhr
annemarie hein
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wie entferne ich farbe von schuhen und färbe sie neu?
mit einem spray verunstaltete ich meine lieblings-
schuhe. wie kann ich von der hälfte der schuhe die
farbe entfernen und sie wieder neu einfärben?
wo bekomme ich das zubehör hierfür?
kennen sie eine gute schuhfärberei in der Nähe von
stuttgart?
mit freundlichen grüssen! Annemarie hein
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Eintrag #27 vom 21. Jul. 2002 15:41 Uhr
Daniel Wilke
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Hallo!
Ich habe ab Werk blaus Leder und wollte es schwarz färben.
Habe so etwas noch nie gemacht.wer kann mir helfen? Welches Lederfärbemittel? Und kann ich eingefärbtes Leder noch färben?
MfG Daniel
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Eintrag #28 vom 02. Aug. 2002 16:08 Uhr
Hallo alle Miteinander!
Im Voraus: Richtig färben kann man das gar nicht nennen, das Leder dunkelt nur sehr schnell.
Am besten funktioniert das mit Sonnenblumenöl. Da reicht übrigens schon das billige Zeug aus Aldi und Co. Man nimmt sich am besten einen Lappen taucht ihn in ßl und klatscht das ganze dann auf´s Leder. schon nach wenigen Minuten färbt sich das Leder dunkel. So geschehen mit meinen Schuhen, aus rot mach ein dunkles braun. Am Anfang riecht es zwar noch sehr stark nach ßl, mit der Zeit verliert sich aber der Geruch. Außerdem perlt Wasser besser ab (nach meiner Erfahrung). Allerdings hatte die aktion einen kleinen Fehler: Alles, was ich bis jetzt in die Schuhe gesteckt habe, färbte sich ein wenig rot… Na ja! Wenn Dreck drüber kommt sieht´s eh keiner mehr.
Schönen Tag euch allen
Falka
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Eintrag #29 vom 29. Sep. 2002 16:44 Uhr
Filip De Clercq
Hallo,
Ich färbe meinen naturlichen gegerbtes leder mit rost und essig, das gibt ne schöne schwartze reaction.
Billig und einfach und "A"
Filip
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Eintrag #30 vom 25. Jun. 2003 22:53 Uhr
Gabriele Klostermann
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Hallo allerseits,
jetzt ‘mal im Ernst: gab es schwarzes Leder oder nicht???
Ich meine, in der Manesse und in der Kreuzfahrer-Bibel sind Schuhe sehr häufig schwarz. (Braune Halbstiefel trägt z.B. David als Hirte…)
Und in der Manesse sind auch Gürtel oft schwarz abgebildet…
Weiß jemand, was Ilse Fingerlin dazu sagt (ich hab’s immer noch nicht geschafft, mir das Buch ‘mal zu besorgen *ascheaufmeinhaupt*…
Viele Grüße (und viele Fragen)
Gabriele
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Eintrag #31 vom 23. Jul. 2003 11:54 Uhr
Martin
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Hallo Gabriele, hab auch schon vor längerem in einem anderen Thread ne ähnlich Frage gestellt. Leider noch keine Antworten.
In einem aktuellen "Buch" wird klar die Aussage gemacht das es im "Mittelalter?" nicht bekannt war, Leder schwarz zu färben.
Ich bin kein Fan solcher pauschalen Aussagen, und bezweifle das mal.
Schwarzes Leder gab es wohl.
Rezept Nr.11
Hohenecker
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Eintrag #32 vom 23. Jul. 2003 13:50 Uhr
Angharad Beyer
Vegetabil gegerbtes Leder, das mit Essig und Rost eingerieben wird, wird schwarz. Hat uns Filip in Archeon gezeigt ;-)
Angharad
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Eintrag #33 vom 27. Jul. 2003 22:42 Uhr
Thorsten Koch
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Moin,
Leder mit 2-3 Esslöffeln (oder so) Eisenfeilspänen und Essig vermischt, ergab bei einer Gruppe, die wir kürzlich im Urlaub kennenlernten, ebenfalls ein hervorragend schwarzes Leder.
Alles Gute,
Thorsten
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Eintrag #34 vom 28. Jul. 2003 00:55 Uhr
Claudia
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Die Leute haben so etwa 5 Eßlöffel Eisenfeilspäne in einen Eimer gegeben, Wasser und Essig dazu und das Leder rein. Nach spätestens 1-2 Tagen ist das Leder tiefschwarz. Hat für etliche Paar Schuhe und auch Täschchen gereicht.
Wieviel man wirklich mit so einem Ansatz färben kann, haben sie noch nicht ausprobiert.
Wolle wird mit derselben Methode übrigens nicht schwarz, sondern höchstens schmutziggrau.
Gruß, Claudia
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Eintrag #35 vom 09. Jul. 2005 00:20 Uhr
Nyna
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hat wer schonmal Leder mit Cochenille(Kermes) gefärbt?
Und wenn ja, wie waren die Ergebnisse, was muss man beachten? Oder gibts vielleicht irgendwo Literatur darüber?
bis denne
Nina
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Eintrag #36 vom 12. Jul. 2005 09:12 Uhr
Alexandra Krug
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Ich habe mich mal mit dem Thema Schwarzfärben mit Eisen auch mit Stefan von der Heide unterhalten. Er meint, daß man das wohl machen kann, aber daß damit das Leder nicht mehr so haltbar wird. Klar, weil wir ja mit den feinen Eisenspänen, die ins Leder eindringen und der Zugabe von Säure den Oxidationsprozeß auslösen - es also zum Rosten bringen. Deshalb ist auch die schwarze Farbe nur vorübergehend und wandelt sich später mehr ins Rötliche. Und übrigens sollen Galläpfel noch effektiver als Essig sein, weil sie weitaus mehr Säure haben. Ist halt eine größere Plackerei, sie zu sammeln…
Viele Grüsse, Alexandra
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Eintrag #37 vom 13. Jul. 2005 22:22 Uhr
Michael Knapp
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Bei mir hat die Eisen-Essig-Färbung nur ca
3 Stunden gedauert. Zu erst habe ich Eisenwolle mit Essig getränkt und sie dann ca 20min an der Luft rosten lassen. Dann im Essigwasser abgewaschen und wieder rosten lassen. Mit der Zeit wurde das anfangs grünliche Essigwasser tiefschwarz. Dann habe ich das Leder ca. 1 Stunde im Essigwasser getränkt. Beim Herausnehmen war es ungefähr mittelgrau, dunkelte aber innerhalb von 15 Minuten an der Luft bis tiefschwarz nach. Nach der Trocknung ist es mittel bis dunkelgrau, wird aber nach den Einfetten wieder dunkler bis fast schwarz
MfG, Michael
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Eintrag #38 vom 03. Okt. 2005 18:46 Uhr
Johannes Kulick
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und wie bekommt man dunkelbraun historisch korrekt hin? Nun, Leder dunkelt beim tragen ja schon ordentlich nach, aber ich finds bei neuen Schuhen etwas hässlich (ja, heute bin ich mal eitel *g* ) wenn die so sehr hell-braun sind und das vegetabile Leder, woran ich so komme ist ziemlich hell.
Moderne chemische Färbung fällt wegen fehlender Beleglage weg.
Gruß
Johannes
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Eintrag #39 vom 04. Okt. 2005 01:46 Uhr
Roland Schulz
Hallo Johannes,
die meisten Leder, wenn sie denn vegetabil gegerbt sind, dunkeln bei regelmässiger Schuhpflege (Einölen) zum Teil sogar sehr schnell nach.
Einige älter Schuhe von mir sind mittlerweile bei einem dunkelrotbraun, bis hin zu fast schwarz gekommen. Das bei einer "Startfarbe" von z.b. hellorange bis hin zu orangebraun.
Auch sehr helle Leder dunkeln, wenn sie mehrere Male ßl aufgenommen haben, sehr gut nach.
Gruß,
Roland
Leben und Handwerk
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Eintrag #40 vom 04. Okt. 2005 16:58 Uhr
Johannes Kulick
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Ok, also ist kalt-fritieren angesagt *g*
Johannes
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Eintrag #41 vom 19. Jan. 2006 01:24 Uhr
Jens Ebert
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Hatte zu dem Thema auch schon mehrere Diskussionen. Dass es schwarzes Leder im MA gegeben haben muss, lässt sich meines Dafürhaltens aus den vielen Darstellungen ableiten, die es gibt. Nicht nur in der Heidelberger Liederhandschrift sind fast alle (kann nicht sagen alle, hab vielleicht was übersehn…) Schuhe schwarz. Auch in der Maciejowski-Bibel ist das so. Irgebdwo in diesem Thread steht die Vermutung, dass die Farben in Bildquellen nur mit der Zeit nachgedunkelt seien, aber von welcher Ursprungsfarbe denn? Das meiste Leder wird ursprünglich braun sein, aber in vielen Bildern gibt es andere Dinge, die Braun sind (Bäume, Tiere).
Es gibt ja relativ viele Funde von Schuhen, z.B. aus Aborten oder Flüssen, beispielsweise der Themse in London. Alle Fotos die ich bisher von schuhen sah, sind diese dunkelbraun (kein Wunder nach Jahrhunderten im Dreck …).
Was mich interessieren würde: Weiss jemand, ob es Analysen dieses Leders gibt, welche Aufschluss über die Färbung gibt oder auch nur einen schwarzen Fund?
Danke für jeden Hinweis.
P.S.
Noch schnell was zu der Eisenspäne-Essig-Methode: Nur weils funktioniert heisst das nicht, dass es auch so gemacht wurde. Schwarzpulver ist im Prinzip auch ganz simpel herzustellen…
JP
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Eintrag #42 vom 19. Jan. 2006 11:56 Uhr
Julia
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Hallo,
ich denke, bei schwarzen Schuhen muss man das Pferd von de anderen Seite her aufzäumen:
das Ziegenleder, was Roland u.a. für Schuhe benutzt, ist pechschwarz, wurde aber nicht nachträglich gefärbt, sondern bei der Gerbung in Eichenholzspänen eingelagert. Diese bewirken die schwarze Farbe.
Ein Beispiel hier:
Viele Grüße, Julia
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Eintrag #43 vom 04. Feb. 2006 18:45 Uhr
Christine Schinnerl
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Mit einem blauen Spray habe ich meine rosa Wildlederschuhe verunstaltet.
Wie kann ich von dem einen verunstalteten Schuh die
Farbe entfernen und sie wieder neu einfärben?
Wo bekomme ich das nötige Zubehör?
Danke im voraus für einen Tipp!Christine Schinnerl
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Eintrag #44 vom 04. Feb. 2006 19:02 Uhr
Volker Bach
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Was für ein Spray? Mit etwas Glück reicht es, sie mit Terpentin-Ersatz gründlich abzuwischen. Sonst könnte auch eine Bleiche helfen (aber damit würde ich vorsichtig sein)
Ianus
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Eintrag #45 vom 30. Mai. 2006 18:48 Uhr
Daniel Jex
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Ich hab im Moment einen (für mich) zufriedenstellenden Bestand an sämisch gegerbtem Reh- und Hirschleder.
Da ich nicht alles nur in "naturfarbe" haben möchte will ist auch was von dem Leder färben.
Der Farbstoff sollte bzw. muss aber gut hautverträglich sein und darf unter keinen Umständen irgendwelche Giftstoffe abgeben .
Angedacht ist es von mir aus dem Leder mir einen neuen Adler- bzw. Falkenhandschuh zu nähen.
Daher sollte das Leder auch nicht unbedingt stark nachfärben - ich hatte mal nen Handschuh bei dem man nach jeder Flugvorführung ne grüne Hand hatte - sowas brauch ich nicht nochmal.
Am wichtigsten ist aber das der Farbstoff eben kein Gift abgibt - ich will ja nicht das einer unserer Greifvögel Schaden nimmt.
Falkenherz
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Eintrag #46 vom 31. Mai. 2006 10:42 Uhr
David Seidlitz
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Hallo,
Leder soll sich recht gut mit Krapp färben lassen, habe ich aber selbst noch nicht probiert.
Was ich schon mal getestet habe, ist Schwarz mit Essig und Eisensulfat, geht super…
David
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Eintrag #47 vom 31. Mai. 2006 10:56 Uhr
Jens
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Hi David,
Hast Du einen konkreten Beleg für diese Färbemethode? Ich suche da shcon länger danach.
Mit Krapp habe ich es mal versucht, war gelinde gesagt suboptimal, aber das waren erst erste Versuche.
Gruß, Jens
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Eintrag #48 vom 31. Mai. 2006 18:54 Uhr
David Seidlitz
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Hallo Jens,
ich habe Belege für die Verwendung von Eisen und Essig zum Färben/ zur Farbherstellung. Aber nicht konkret zum lederfärben…
Habe es nur mal so ausprobiert, weil ich es mal irgendwo "gehört" habe.
David
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Eintrag #49 vom 03. Jul. 2006 21:52 Uhr
Norbert Schuller
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@ Julia Weigelt,
mag sein , dass die Häute auch in Eichenholzspänen waren, aber davon allein werden sie nur naturbraun mit einem Stich ins Graue. Später (im Laufe der Jahre) dunkeln sie vielleicht etwas nach, werden aber niemals so pechschwarz.
Vielleicht hat Roland in Wannen aus Eisenblech gegerbt, oder doch Eisenvitriol oder Rost hineingestreut, aber nur so wenig, dass es praktisch noch keine Lüge ist, wenn man sagt: nein, da ist nichts drin…
Lie Grü,
Norbert
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Eintrag #50 vom 04. Jul. 2006 09:59 Uhr
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"nichts" ist "nichts" und nicht "nur wenig" vor allem nicht, wenn dieses "nur wenig" einen Effekt hätte.
Oder was willst du uns sagen ?
Gruß, Ivain
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Eintrag #51 vom 04. Jul. 2006 12:01 Uhr
Roland Schulz
@ Norbert
Ich gerbe nicht selber *g* Meine Nachbarn würden mir was erzählen, wenn ichs täte. ;-)
Das Leder ist so wie es ist zugekauft von einer Gerberei, wo es über ein Jahr in der Grube lag, der übliche Prozess bei vegetabiler Gerbung.
Gruß,
Roland
Leben und Handwerk
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Eintrag #52 vom 04. Jul. 2006 12:21 Uhr
Roland Lorenzen
moin,
Wenn die Gerbelohe auf Lärchenrinde anstatt Eichenrinde basiert, färbt sich das Leder beim Gerben sehr dunkel.
Man kann mit Lärchenrinde das Leder auch im nachhinein dunkler färben in dem man einen Sud aus der Rinde kocht und das Leder nach erkalten der Füssigkeit 1-2 Tage darin belässt. Schwarz wird es dadurch allerdings nicht und es büßt auch einen Teil seiner Haltbarkeit ein.
gruß,
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Eintrag #53 vom 05. Jul. 2006 21:20 Uhr
Norbert Schuller
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Ich wollte eigentlich nur sagen, dass da außer Eichenholz nochwas beteiligt gewesen sein muss, was man aber unbewusst oder bewusst nicht dazugesagt hat. Und für letzteres wollte ich eine Hintertüre offenlassen. Offensichtlich ist hier aber ersteres der Fall. Wie Roland Lorenzen schon schrieb, wirds selbst mit Lärche auch nach langer Zeit nicht wirklich schwarz. Ich finde aber gar nicht schlimm, dass es gefärbt wurde.
Wenns wirklich noch in Altgrubengerbung hergestellt wurde,finde ich das Leder sogar sehr interessant. Die meisten vegetabilischen Leder werden heute nämlich (meist auf Kosten der Qualität) nach verschiedenen Schnellgerbmethoden erzeugt.
Lie Grü,
Norbert
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Eintrag #54 vom 06. Jul. 2006 08:07 Uhr
Jens
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Moin,
Ist die Gerbung mit Eichenholzspänen und Eisenzusätzen nun eine belegbare Methode, oder ist die modern? Welche Gerbungsmethoden mit Verfärbung sind denn nun wirklich belegbar?
Und: Gibt es nun Funde, bei der mittels Analyse wirklich eine Schwarzgerbung oder eine nachträgliche Schwarzfärbung nachzuweisen war?
Ich mein, schwarz bekommt man das Leder mit allen möglichen Methoden während und nach der Gerbung, aber welche sind nun nachweisslich historisch, wurdne angewandt und wann und wo?
Gruß, Jens
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Eintrag #55 vom 06. Jul. 2006 16:01 Uhr
Norbert Schuller
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"Welche Gerbungsmethoden mit Verfärbung sind denn nun wirklich belegbar?"
Ich kenn keine, was aber nichts heißt…
Lie Grü,
Norbert
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Eintrag #56 vom 07. Sep. 2008 22:28 Uhr
Gabriel Schnizler
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Hallo zusammen,
Leder schwarz färben…WIE weiß ich auchnicht aber das muss ja auf jeden Fall korrekt sein,denn, wie schon gesagt,1.siehts mans alle Nase weit wenn man danch schaut und 2.habe ich irgendwo auch im Zusammenhang mit Schuhen schonmal von "höfischem Schwarz " gehört!
Aber ich habe ein anderes Problem:Ich wüsste gerne wie ich meinen Schwertgurt weiß färben kann (kein muss aber scheint ja doch geläufig gewesen zu sein siehe Codex Manesse oder Hortus Deliciarum, um nur 2 zu nennen).
Dazu habe ich jetzt am häufigsten was von "sämischem gerben" gehört?WAS ist das?WIE funktioniert das? und in wie weit ist das authentisch für Europa im 12.Jahrhundert?Gab es noch andere Mittel Leder weiß zu färben?
MfG
Gabriel
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Eintrag #57 vom 08. Sep. 2008 09:44 Uhr
Claudia
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Hallo Gabriel,
es gibt die sogenannte Weißgerberei, in der wird das Leder mit Alaun gegerbt. Das heißt Weißgerberei, weil das damit erzeugte Leder weiß ist. Da braucht man nichts färben, das wird durch das Gerbverfahren so. Du solltest also nach weißgegerbtem Leder Ausschau halten.
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Eintrag #58 vom 08. Sep. 2008 13:37 Uhr
Gabriel Schnizler
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ok vielen Dank.Noch eine Frage:Ist das dann dauerhaft oder lässt die Färbung wieder nach?
MfG
Gabriel
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Eintrag #59 vom 08. Sep. 2008 14:57 Uhr
Ulrich Busse
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Wie Claudia eigentlich schon deutlich schrieb, entsteht die weiße Farbe durch die Gerbemethode und nicht durch Färbung. Wo keine Färbung ist, kann sie auch nicht nachlassen.
Durch Lichteinfluss und Benutzung kann sich das "weiß" allerdings verändern, es ist halt weiß gegerbt und nicht weiß gefärbt … :-)
Grüße aus dem Havelland
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Eintrag #60 vom 08. Sep. 2008 18:43 Uhr
Gabriel Schnizler
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Ok das stimmt , hab ich nicht mitgedacht sorry ;) also dürfte regen an der farbe auchnichts groß ändern?
MfG
Gabriel
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Eintrag #61 vom 08. Sep. 2008 19:08 Uhr
Constantin
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Ich denke, dass der Regen schon dunklere Flecken macht, wenn es nass ist, diese aber beim Trocknen wieder verschwinden.
Wenn der Gürtel ordentlich gefettet ist (was primär allerdings auch Einfluss auf die Farbe haben kann), sollte der Effekt aber nicht auftreten.
Aber auch da gilt, Probieren geht über Studieren…
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Eintrag #62 vom 08. Sep. 2008 19:17 Uhr
Gabriel Schnizler
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Ok vielen Dank erstmal.Nochmal(ich glaube das habe ich schonmal gefragt?)weiß jemand ob dieses sämischgerben für Europa im 12.jahrhundert als bekannt vorrausgesetzt werden kann oder besser:kennet jemand Belege?
MfG
Gabriel
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Eintrag #63 vom 08. Sep. 2008 20:38 Uhr
Andrej Pfeiffer-Perkuhn
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Diese Sämischgerbung ist eine sehr alte Gerbmethode und zumindest fürs Spätmittelalter belegbar. Eine Spielart die Hirngerbung, dürfte mithin die älteste gerbart überhaupt sein. Heutzutage bekommt man das zeug leider immer seltener, Fensterleder sind z.B. sämisch gegerbt.
Allerdings sind diese Gürtel, wie schon unten geschrieben nicht sämisch gegerbt, sondern Alaun gegerbt.
Das bekommt man mindestens ebenso schwer. Mal unter Weißgerbern suchen. Ich weiß aber z.B. das wwwfeinleder-hoffmann.com ein weißes Alaungegerbtes Leder anbietet.
Schöne grüße
Andrej
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Eintrag #64 vom 08. Sep. 2008 22:21 Uhr
Gabriel Schnizler
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Ok dann…vielen Dank an alle!
MfG
Gabriel
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Eintrag #65 vom 10. Sep. 2008 15:29 Uhr
Frank
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Ehe du dir nun Leder kaufst, schau doch erstmal ob es Quellen gibt… Die Manesse ist 1310-1340…
Hier habe ich mal mehrere Quellen aus dem 13ten zusammen getragen.
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Eintrag #66 vom 10. Sep. 2008 15:51 Uhr
Jens
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1305 bis 1340.
Letzteres sind die Nachtragsmaler.
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Eintrag #67 vom 10. Sep. 2008 17:27 Uhr
Gabriel Schnizler
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Naja an Quellen manngelts ja nun nicht…
MfG
Gabriel
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Eintrag #68 vom 10. Sep. 2008 20:19 Uhr
Steffen Zimmermann
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"Nimm vom Brasilholz (sowie vom) pulverisierten Alaun ein Teil, vier Teile Brunnenwasser und koches es bis zur Dicke einer Tinte ein. Dann Trage es mit der Hasenpfote auf und trockne es in der Sonne."
Blaues Leder
Blaues Leder macht man so: Nimm die blauen Blumen von den Saatefeldern und drücke den Saft aus, wie oben erwähnt bei den Farben. Dann befeuchte das Leder mit Alaun und Urin und lass es trocknen. Danach färbe es mit der Hasenpfote wie oben angeben.
Gelbes Leder macht man so: Nimm zwei Teile Safran und einen Teil geriebenen Alaun, gieße Urin dazu und lass es kochen. Dann kannst Du jeder Leder nach obiger Anweisung Färben.
Die Rezepte Stammen aus dem Liber illumistratum aus Kloster Tegernsee aus dem späten 15. Jhdt.
Gruß
Steffen
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Eintrag #69 vom 10. Sep. 2008 21:54 Uhr
Andrej Pfeiffer-Perkuhn
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Dann muss das aber ganz spätes 15. sein, dann Brasilholz wächst ja nun tatsächlich in Brasilien, das nach diesem ersten Produkt der Kolonie benannt wurde. Eine Benutzung vor 1492 kann also weitestgehend ausgeschlossen werden.
Schöne Grüße
Andrej
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Eintrag #70 vom 10. Sep. 2008 22:39 Uhr
Stefan Deuble
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wird ein Schuh draus:
Brasilholz heisst ursprünglich einfach Rot-Holz. Schon im 11.Jh. gibt es Rezepturen für die Färberei und Herstellung von Farblacken mit Brasilholz. (Heraclius: De Coloribus et Artibus Romanorum, ca. 1000 A.D. erhalten in einer Zusammenfassung aus dem 12.Jh.) Dieses Brasilholz wurde über Syrien und Alexandria von Indien in den Mittelmeerraum importiert.
Das südamerikanische Brasilien erhielt seinen Namen wegen des dortigen Reichtums an Rothölzern (Fernambuk und Bahia), der Begriff Brasilholz wurde von den südasiatischen Pflanzen auf die südamerikanischen übertragen.
Also zuerst "Rotholz" = "Brasil", dann Erschliessung Südamerikas und Entdeckung dortiger Baumarten, die auch Rot färben, dann Benennung dieser Hölzer als "Brasil", dann Benennung der Kolonie als "Brasilien"
sh.: Schweppe: Handbuch der Naturfarbstoffe, II-4,2 Abs 4, S.63,
diverses anderes,
oder einfacher: Wikipedia "Brasilholz"
Grüße,
Stefan
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Eintrag #71 vom 10. Sep. 2008 22:58 Uhr
Ronald
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Hallo !
Kleine Ergänzung zum Wort "Brasil"
Der Wortstamm leitet sich recht simpel vom mittelhochdeutschen "Preizel" an .. also der Preiselbeere .. das Holz hat also die Farbe von Preizelbeeren .. daher Preizelholz = Rot oder Brasilholz.
Gruß Ronnie
PS: Danke für die Lederfärbeanleitungen .. die sind wirklich klasse !
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Eintrag #72 vom 11. Sep. 2008 09:21 Uhr
Andrej Pfeiffer-Perkuhn
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Das die Kolonie nach dem Holz benannt wurde, war mir bewußt. Die Baumart die Heute als Brasilholz bezeichnet wird, wächst tatsächlich auch nur dort. Das vorher bereits Rotholz, das natürlich auch früher verwendet wurde, als Brasilholz bezeichnet wurde war mir nciht bewußt.
Vielen Dank für die Aufklärung.
Schöne Grüße
Andrej
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Eintrag #73 vom 13. Sep. 2008 11:33 Uhr
Steffen Zimmermann
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Moin Leute,
Hüstel, ich bin zwar schon ne Weile nicht mehr aktiv dabei, aber wenn ich eine Quelle einstelle, dann hat Sie Hand und Fuß……
Grummel, Brummel, Brummel bruummmel…. bru….
Aber das Liber Illumistratum ist aus dem sehr späten 15. Jhdt.
Es stellt ein Rezeptsammlung dar in der auch ältere Rezepte Verwendung finden, bis hin zu magischen Rezepten.
Und was ich äußerst erquicklich finde, Rezept wie man eine Katze und andere Dinge zum brennen bringt.
Gruß
Steffen
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Eintrag #79 vom 15. Sep. 2008 10:30 Uhr
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Bitte bleibt einigermaßen beim Thema.
Die Diskussion zum Schwertgurt wird parallel bereits hier [Taverne, Thread: Der "weiße" Rittergürtel] geführt, eine Redundanz bringt nun wirklich niemandem was, daher habe ich die Einträge dorthin verschoben.
Für skurrile Quellen gibt es ebenfalls eigene Threads, bleibt hier bitte beim Thema »Leder färben«.
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Eintrag #80 vom 15. Sep. 2008 11:32 Uhr
Steffen Zimmermann
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Moin Leute,
aber mal klar die Frage, die meisten von uns Färben durch. Das Liber gibt aber in meinen Augen eine Rezeptur zum bemalen des Leders.
Gibt es Färberezepte in denen das Leder durchgefärbt wird, oder wird eben nur die Oberfläche angefärbt.
Gruß
Steffen
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Eintrag #81 vom 21. Nov. 2008 10:32 Uhr
Delgar Larn
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Hallo zusammen!
Ich habe mir zu Testzwecken ein Stück Lammleder bestellt. Das ganze ist von der Farbe her beige.
Daraus habe ich mir testweise meine ersten Schuhe genäht um das mal anzutesten. Die Nachteile an dem Leder sind:
- keine Ahnung wie es gegebt wurde,
- sehr dünn (ich konnte es komplett mit Ledernadel nähen)
- beige (und daher sehr hell - sah auf dem Bild dunkler aus).
Dass ich das Leder jetzt so wie es ist _eigentlich_ nicht verwenden kann ist mir klar. Aber ich würde die Schuhe nun gerne auf einem Markt in 2 Wochen tragen. Bis dahin bekomme ich keine neuen Schuhe gemacht daher meine Frage:
Wie bekomm ich das Leder so hin, dass es zumindest optisch für den Markt nutzbar ist? Dicker bekomm ich das Leder nicht, das ist klar. Unter die Schuhe kommen Trippen (die brauch ich eh). Aber was kann ich gegen die Farbe tun? Das helle Beige ist schon etwas arg künstlich von der Farbe her (finde ich).
Ein Mittelbraun oder so würde mir ja schon reichen :)
Habt ihr da ne gute Idee? Ich danke euch?
Noch ne Frage am Rande: Wie dick sollte denn das Leder für Schuhe sein? Ich las damals "Wenn ihr das Gefühl habt, da wird nie ein guter Schuh draus ist es genau richtig". Die Bemerkung bezog sich auf das Wenden. Das Leder das ich da im Moment hab ist schon von der Kategorie: Dicker Socken ;)
Dank euch!
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Eintrag #82 vom 21. Nov. 2008 12:01 Uhr
Claudia
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…da brauchst Du gar nichts zu machen. Fette die Schuhe gut ein und trag sie. Spätestens in in ein paar Monaten sind sie dunkel, wenn Du sie regelmäßig trägst.
Zur Lederdicke: die Originale haben in der Regel wesentlich dünneres Leder als das, was von den meisten Darstellern verwendet wird. Und das bezieht sich nicht nur auf die Sohle, wo man ja vermuten muß, daß da ordentlich was runtergelaufen worden ist und das Original demgemäß natürlich dicker war, sondern auch auf das Oberleder, wo die Originaldicke (abzüglich der Schrumpfung durch die Konservierung) noch erhalten ist.
Also recht dünnes Leder ist schon richtig.
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Eintrag #83 vom 28. Nov. 2008 03:16 Uhr
henrik brede
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da du ja nicht monate zeit hast, sondern die schuhe schon bald dunkel haben möchtest…
du solltest jedenfalls nicht dunkle schuhcreme nehmen. das wird fleckig.
da du selbst nicht weisst was das für eine gerbung ist das nicht ganz einfach.
es gibt jedenfalls spezielle lederfarbe. z.b. fiebings leatherdye.
aber das solltest du erst an einem probestück testen.
das geht auch nicht bei jeder gerbung.
außerdem hat das dann nichts mehr mit natürlich und authentisch zu tun.
oft ist das leder ja auch schon imprägniert, dann ist dem ganz schwer beizukommen. egal womit.
bevor du unmengen an geld für die farbe ausgibst, denn die ist echt nicht billig. lass es doch einfach wie es ist. die wahrscheinlichkeit das du dir die schuhe endgültig versaust ist recht hoch.
die meisten sachen bekommst du mit superstarkem schwarzen tee dunkler. das wäre einen versuch mit einem probestück wert. kostet ja erheblch weniger als lederfarbe.
aber ich hab das bei leder noch nie probieret und wie lange das hält kann ich dir auch nicht sagen.
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Eintrag #84 vom 28. Nov. 2008 09:49 Uhr
Claudia
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Bloß nicht künstlich nachdunkeln!
Im Mittelalter hatten die Leute auch mal neue Schuhe, die noch nicht dunkel waren.
Einfach gut einfetten.
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Eintrag #85 vom 28. Nov. 2008 15:12 Uhr
Rolf Schubert
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Ich persönlich schwöre auf reines Leinöl. Nach der ersten Behandlung ist das Leder auch eine Nuance dunkler.
Ich schätze mal das Claudia mit "fetten" auch Leinöl meint?
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Eintrag #86 vom 28. Nov. 2008 15:36 Uhr
Jens
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Ich rate dringend von Leinöl fürs Oberleder ab. Leinöl härtet im Leder aus, das ist ein Mittel zur Härtung von Leder. Und das kann kaum das Ziel sein, dann wird es brüchig.
Leinöl für die Sohle, okay.
Einfetten und das nächste Mal besser machen.
Einen auf "urig" dunkel weil ja Mittelalter trimmen ist ja wohl völlig unnötig.
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Eintrag #87 vom 28. Nov. 2008 21:49 Uhr
Patrick
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Warum zum Geier sollte man seine Neuen Sachen dunkler machen wollen? Hatten die damals nie neue Dinge? Ich kaufe mir heute doch auch keine Helle Lederjacke und hau da erstmal Lederfarbe oder Dreck drauf damit sie nicht mehr neu aussieht. Die Schuhe und ähnliches MA Zeug dunkelt schon von alleine nach. Nur die Ruhe! Ansonsten, wie Jens und andere schon sagten, Leinenöl nur für die Sohle. Ansonsten Sattelfett, Bienenwachs oder einfach mal mit ner Schwarte über den Schuh rieben.
Gruß Patrick
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Eintrag #88 vom 28. Nov. 2008 21:48 Uhr
henrik brede
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du hast selbstgemachte schuhe!
was geileres gibts doch kaum.
egal wie sie aussehen,
die sind allemal besser als stangenware.
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Eintrag #89 vom 29. Nov. 2008 12:46 Uhr
Rolf Schubert
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nach oben / Zur Übersicht
Tja, dann habe ich wohl spezielles Leinöl..
@Jens
Ich weis ja nicht was für ein Leinöl du nimmst aber bei mir wird das Leder jedenfalls nicht hart und brüchig.
Ich schrieb allerdings auch was von "einreiben" und nicht "einlegen" ;-)
Um einer weiteren Verständnissfrage vorzubeugen. Blankleder ist nun mal sehr hell und mit einreiben (nicht tränken) von Leinöl wird das Leder etwas dunkler.
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Eintrag #90 vom 29. Nov. 2008 13:47 Uhr
Jens
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Moin,
Ganz normales kaltgepresstes. Und natürlich fällt es danach nicht gleich auseinander, aber Leder zu ölen ist nunmal eine wunderbare Methode, es hartzubekommen, und das ist bei Oberleder kaum das Ziel.
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Eintrag #91 vom 29. Nov. 2008 14:52 Uhr
Stefan Deuble
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Vor vielen vielen Jahren hab ich feine Ziegenlederstiefel (St. Ulrich u. Afra) mit Leinöl eingelassen. Also eher getränkt als eingerieben. Die haben danach ca. eine Saison eine wunderbar dunkle Farbe gehabt und waren absolut wasserdicht. Im Jahr drauf war das Leder so brüchig als wären sie hundert Jahre alt. Schade drum. Seitdem lass ich an meine Ledersachen kein Leinöl mehr. Vermulich wäre weniger mehr gewesen.
Für vegetabiles Leder benutze ich seitdem gerne Klauenöl (extrahiertes Knochenfett), damit habe ich noch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Zusätzlich pflege ich die Oberfläche mit einem Bienenwachspräparat.
Und damit’s nicht zu off topic ist: auch vom Klauenöl wird Leder etwas dunkler. Von UV-Licht übrigens auch, also statt im Schrank an der Sonne lagern. Vorausgesetzt es handelt sich um pflanzengegerbtes Leder und nicht um synthetisch eingefärbtes beiges Chromleder, das würde einfach nie echt aussehen.
Grüße,
Stefan
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Eintrag #92 vom 30. Nov. 2008 16:11 Uhr
Jens
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Moin,
Alles prima, aber ich verstehe nicht, warum so kompliziert: einfetten, und gut. Pflegt, dunkelt sogar leicht, und ist auch noch belegbar.
Bewertung:
Eintrag #93 vom 30. Nov. 2008 19:53 Uhr
Stefan Deuble
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Darf ich fragen, mit was Du Deine Ledersachen fettest? Fett ist ja ein recht allgemeiner Begriff. Manches könnte auch ranzig werden und stinken oder die Schuhe zum perfekten Köder für Hunde und andere Nagetiere machen …
Bewertung:
Eintrag #94 vom 30. Nov. 2008 22:34 Uhr
henrik brede
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juchtenfett
da geht meiner meinung nach nichts drüber.
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Eintrag #95 vom 01. Dez. 2008 12:43 Uhr
Frank
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Sattelfett… nicht A, aber das meine Meinung nach das beste für Leder…
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Eintrag #96 vom 01. Dez. 2008 13:50 Uhr
Delgar Larn
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Also warum ich das Leder gerne dunkler hätte ist ganz einfach: Das Leder hat ein recht helles Beige. Wirklich hell… Für mein Geschmack… etwas zu hell ;)
Ich fürchte, dass das Leder chemisch gegerbt und gefärbt ist. :( War halt recht günstig…
Aber so Zeit ist kommt da was neues :) Aus "echtem Leder" ;)
Ich werde dank eurem Zuspruch zumindest vorerst meine Schuhe mal so lassen…
Nachdem meine "Testtrippen" (auch noch nicht vom Material so 100% ;) ) und mein neuer Mantel fertig sind werd ich mich dran machen meine Schuhe zu erneuern… Wobei, erst noch die neue Tunika :D Ich stelle zur Zeit bissl von "Kaufartikeln" auf selbstgebaut um :)
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Eintrag #97 vom 08. Sep. 2010 20:03 Uhr
Martin Fischer
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… hab’ ich mir jetzt in den Kopp gesetzt.
Hat damit hier schon jemand Erfahrungen gemacht?
Eisenvitriol? Mischung mit Essig? Welches Verhältnis? Welche Vorgehensweise?
Kurz: Brauche Anleitung.
Gruß & Dank
Mätes
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Eintrag #98 vom 08. Sep. 2010 20:59 Uhr
Constantin
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Schau mal unter:
-> Artikel
-> Projekte aller Art
-> Leder färben
-> Schwärzen mit Eisenvitriol
Mit dem Rezept bin ich gut gefahren.
Von anderer Seite habe ich gehört, dass man das Kupfervitriol auch getrost weglassen kann.
Wenn das gefärbte getrocknete Leder dann noch geölt oder gefettet wird, kommt man einem Schwarz schon recht nahe.
Siehe:
Bewertung:
Eintrag #99 vom 09. Sep. 2010 13:34 Uhr
Jens
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Suric Essigessenz + Eisensulfat (->Apotheke) oder alternativ irgendwelche alten Nägel.
Umrühren, Leder reinlegen, über Nacht oder länger stehen lassen.
Aber vorsichtig. Greift Leder teils massiv an.
Wird brüchig. Alternativ wäre aufpinseln, geht aber nicht mit jedem Leder gleich gut.
Bewertung:
Eintrag #100 vom 09. Sep. 2010 18:27 Uhr
Martin Fischer
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… schomma Dank für die Hinweise.
Dass diese Färbung wohl das Leder schädigt, war mir klar - dürfte wohl ähnlich wie beim sog. Tintenfraß auf Pergament sein…
… allerdings ist diese Art der Färbung die einzig historisch verbürgte, die mir bekannt ist, um Ledriges einigermaßen schwarz zu kriegen.
Insofern wäre da noch die Frage interessant, ob sich da irgendwelche Vor- bzw. Nachbehandlungen anbieten, um die Gefräßigkeit des Färbemittels abzumildern…
Gruß
Mätes
Bewertung:
Eintrag #101 vom 11. Sep. 2010 12:36 Uhr
Dominic
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Neulich bin ich über die denkbar simpelste Methode zur Schwarzfärbung gestolpert:
Um dickes Rindsleder zu formen, habe ich es angefeuchtet und zwischen zwei Bleche gepresst; Ergebnis: wo das Leder den meisten Kontakt hatte, färbte es sich tiefschwarz. Die Frage ist nur, wie lang das ganze haltbar ist.
Grüße,
Bewertung:
Eintrag #102 vom 14. Okt. 2010 10:21 Uhr
Ruth
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In einer hundeheilkundlichen Handschrift des 13. Jahrhunderts (jeweils eine lateinische und eine altfranzösische Fassung) gibt es eine Anleitung, wie man Hunde mit ungewünschter Fellfarbe ‘umfärben’ kann, mit einem interessanten Nebensatz zum Lederfärben:
"Und einen Hund der weiß und andersfarbig gefleckt ist, könnt Ihr völlig schwarz haben, wenn Ihr etwas Vitriol nehmt, das man sonst für Sohlen und andere Sachen des Lederschuhwerkes benutzt,…"
Der Text ist ursprünglich Altfranzösisch, dessen ich leider nicht mächtig bin. Und der Originaltext wird hier auch nicht angegeben.
–
Die Übersetzung der lateinischen Fassung des Manuskripts:
"Wenn Du aber willst, daß an Stellen mit weißen Haaren schwarze Haare wachsen, nimm Vitriol jender, die Schuhe machen, und…"
ursprünglicher lateinischer Text:
"Si autem tingere volueris colores canis de albo in nigrum, accipe de calce et vitriollo illorum qui faciunt calceos parum et …"
(die Übersetzung ist also bezüglich der Haare recht frei…)
Aus:
Die Hundeheilkunde des Maomin. Hermann Mattheis. Dissertationsschrift, Tierärztliche Hochschule Hannover, 1967,
Übersetzung aus der altfranzösichen Fassung S. 65
Übersetzung aus der lateinischen Fasung S.35
lateinischer Originaltext S.46
Gruß,
Ruth
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Eintrag #103 vom 14. Okt. 2010 12:19 Uhr
Dr. Nicole Schneider
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steht dort:
"Wenn Du aber die Farben eines Hundes von Weiss in Schwarz färben willst, so nehme wenig von "de calce" (die Übersetzung muss ich mangels Vokabelkenntnissen schuldig bleiben) und Vitriol jener, die Schuhe anfertigen und…"
"De calce" ist eine zweite Zutat, die laut lateinischem Text nötig ist.
(Calce et vitriollo stehen beide zusammen mit "de", d.h. "von" im Ablativ Singular im Sinne von "nimm von", wohingegen "calceos" im Akkusativ Plural steht, also kann "calce" nicht im Zusammenhang mit calceos stehen, wie in der deutschen Übersetzung, die angegeben ist. ("die Schuhsohlen und anderes"..)
MfG
Nicole
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Eintrag #104 vom 14. Okt. 2010 12:28 Uhr
Dr. Nicole Schneider
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"calce" ist Kalk, hat es den Anschein.
Vorm Hundefärben bitte kurz einen Lateinlehrer konsultieren.
Bewertung:
Eintrag #105 vom 14. Okt. 2010 19:16 Uhr
Patrick
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Im spanischen und italienischen wird heute mit dem Begriff "vitriolo" bzw. "vetriolo" auch die Schwefelsäure bezeichnet. Und Schwefelsäure wird zumindest heutzutage bei der Herstellung von Leder verwendet. Ob das im Mittelalter und der frühen Neuzeit auch so war, kann ich jetzt nicht sagen. In der zitierten Passage wird jedenfalls nirgendwo behauptet, dass "vitriollo" zum Färben von (Leder)Schuhen zum Einsatz kam. Ich würde bei der Interpretation daher vorsichtig sein.
Bewertung:
Eintrag #106 vom 14. Okt. 2010 20:49 Uhr
Constantin
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Das Thema Vitriol ist doch weiter unten schon behandlt worden, z.B. in meinem Eintrag #98
Bewertung:
Eintrag #107 vom 14. Okt. 2010 21:56 Uhr
Dr. Nicole Schneider
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Die Bezeichnung Vitriol bezeichnet ein Salz der Schwefelsäure, das kann eine Verbindung mit Kupfer, Eisen, Alaun oder Kalk sein.
Calciumsulfat ist Gips, also beim besten Willen nicht schwarz, wobei ich mir hier mit der chemischen Bezeichnung nicht sicher bin, ein anderes Kalziumsulfatsalz ist weiß und wird als Antipilz- und Antimoosmittel für Rasenflächen und Kulturpflanzen eingesetzt. Kupfervitriol wurde bei Pferden bei Fussmauke eingesetzt und färbt weiße Füße hüsch schmutzig türkis. Es durften nur 15 bis 30 Minuten gebadet werden. Eisenvitriol an sich ist grün, Alaunvitriol durchsichtig.
Schwarz färbt mit Sicherheit das schwefelsaure oder auch essigsaure Eisenoxid(, Vitriol auch zusammen mit Gallat). Keine Ahnung, wie das Leder anschließend von der Qualität her ist (porös?), mir gibt zu denken, dass in dem zu färbenden Fell ein lebender Hund steckt.
Weiß nicht, wie lange ein Hund so mitmachen würde mit irgendetwas Säureartigem behandelt zu werden und zwar sowohl vom Verhalten als auch von der Überlebensdauer (Zerstörung der Haut) her.
Wozu Gips nun in der Schuhherstellung gebraucht werden könnte?
Andererseits erschiene es mir sinnvoll, einen Hund weiß zu färben, da reinweiße Hunde selten sind, damit potentiell wertvoller. Die französischen Königshunde und die diversen Windspiele in Abbildungen sind häufig weiß, oder weiß meliert.
Das könnte für Gips sprechen. Ist aber sehr hypothetisch, da die lateinische Übersetzung eindeutig ist.
Sofern nicht ein Transkriptionsfehler vorliegt und im nicht vorliegenden, altfranzösischen Text etwas anderes steht, bezogen auf die Farben und bezogen auf "de calce".
Was meinen die Chemiker?
MfG
Nicole
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Eintrag #108 vom 05. Mrz. 2011 18:38 Uhr
Marcus Rentschler
Hallo!!
Meine Frage an euch: Gab es blaues Leder im Mittelalter und wie konnte man dieses Herstellen?
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Eintrag #109 vom 07. Mrz. 2011 10:07 Uhr
Jens
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Das Mittelalter ist lang. 15tes: ja. Kornblumen z.b. Siehe Liber illuministarum Kloster Tegernsee.
Bewertung:
Eintrag #110 vom 09. Mrz. 2011 22:14 Uhr
Marcus Rentschler
Gut danke reicht schon!
Bewertung:
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