Kohle oder Koks?
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Eintrag #1 vom 25. Mrz. 2005 11:34 Uhr
Ferdinand Bär
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Hallo zusammen,
ich habe bis her mit Koks in einer selbst gebauten Esse geschmiedet. Jetzt habe ich mir Kohle gekauft und bin überhaupt nicht zufrieden damit. Ich hab einen gigantische Rauchentwicklung, die Glut ist wesentlich ungleichmäßiger und ich habe das Gefühl das ich mehr Kohle brauche als früher Koks. Jetzt ist meine Frage ob ich irgendwas falsch mache. Zu wenig/viel Luftzug? Oder gibts irgendwelche anderen Tricks bei Kohle?
Vorteil von der Kohle ist, dass ich den Eindruck habe, dass die Esse nicht so verschlackt. Kann das auch jemand bestätigen?
Gruß
Ferdinand
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Eintrag #2 vom 26. Mrz. 2005 08:21 Uhr
Arno Eckhardt
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Hallo Ferdinand
Bleib einfach bei Koks.
Euer Traumschmied
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Eintrag #3 vom 26. Mrz. 2005 14:06 Uhr
Michael Knapp
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Koks ist einfach unter Luftabschluß ausgeglühte Kohle. Daher ist der ganze "Dreck" schon raus, daher funktioniert natürlich Koks wesentlich besser.
MfG, Michael
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Eintrag #4 vom 26. Mrz. 2005 16:41 Uhr
Ferdinand Bär
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Leider hab ich schon 4 Zentner Kohle gekauft. Die im Kohlehandel haben auf mein Nachfragen hin gemeint, dass das genausogut geht. Das das Koks ausgehlüht ist wusste ich aber die im Kohlegeschäft hatten kein Koks mehr und meinten eben das da fast kein Unterschied zu merken ist …
Werd am Dienstag mal bei denen anfragen ob ich die Kohle vielleicht zurückbringen kann und wenn sie wieder Koks haben werde ich mir welches mitnehmen.
Gut dass es hier Leute gibt die einem korekte Tips und Informationen geben.
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Eintrag #5 vom 28. Mrz. 2005 12:26 Uhr
Timm
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Moin,
Schmiedekohle (ich nehme mal an, du meinst keine Holzkohle) verbackt besser, so dass die Feuerführung einfacher wird. Sie hat jedoch einen deutlich höheren Schwefelanteil, wodurch sie mehr qualmt. I.d.R. tut sie dies aber nur am Anfang, auch solltest du zusehen, dass du beim Anbrennen mit dem Schürhaken mal ins Feuer stichst, dadurch flammt der Rauch dann ab.
Ich benutze nur Kohle, bin aber auch in der glücklichen Lage, einen Motorabzug zu haben, daher ziehts mir den Rauch fast vollständig aus der Schmiede raus.
Pax, Timm
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Eintrag #6 vom 10. Jul. 2005 20:08 Uhr
Max Hoffmann
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würde die die Kohle Gern abnehmen!
Wohne aber in Bayer,Neumarkt in der Oberpfalz um genau zu sein!
Schmie
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Eintrag #7 vom 18. Jul. 2005 23:02 Uhr
Alexandra Krug
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Ich habe gelernt und mache das auch so, daß man nie mit frischer Kohle anzündet, sondern immer welche die schon ausgegast ist vom letzten mal aufhebt. Dann macht man sich einen Haufen neben das Feuer den man dann nachschiebt. Dadurch hat man dann nie frische Kohle im Feuer.
Viele Grüsse, Ralf
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Eintrag #8 vom 05. Jan. 2008 19:42 Uhr
Holger Lauerer
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Gegen eine unter hohem Sauerstoff schnell gebrannte und dadurch mit hohem Kohlenstoff ausgestattete Schmiedeholzkohle kommt Koks nicht an!!
Das führen des Feuers bedarf aber etwas übung. 60% meiner Kohlekunden sind Schmiede die mit nichts anderem mehr arbeiten.
Mann muss halt die verschiedenen Holzkohlen unterscheiden. Mit Grillkohle aus dem Baumarkt gehts halt nicht ohne Sommersprossen.
Grüsse vom Köhler aus Adventon
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Eintrag #9 vom 10. Jan. 2008 20:45 Uhr
Wilfried Masberg
Also leutz, Schmiedekohle backt und es lässt sich gut mit Schmieden, Holzkohle aus dem Baumarkt geht auch, ist aber auf grund der Feuchte sehr mit " Feuerwürmern" gesegnet, Koks ist nach meiner Erfahrung eigentlich die letzte Whl. Anthrazit nuß 3 geht auch sehr gut und man glaubt es kaum, ein Holzfeuer mit dem nötigen Wind ergibt auch ein sehr heißes Feuer!
Auf den Malediven wird mit Kokosnußschalen erfgolgreich geschmiedet.
Alles eine Frage des Windes und des Nachlegens
Wilfried
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Eintrag #12 vom 19. Jan. 2008 09:34 Uhr
Andreas Pilz
Da ich auch Anfange mich mit dem Thema schmieden zu beschäftigen und eine kleine Schmiede aufzubauen: Warum wird Koks so oft empfohlen und auch in der modernen Stahlindustrie verwendet, wenn es die schlechteste Wahl ist?
Will damit die Antworten nicht in Frage stellen, interessiert mich halt, damit ich später keine dummen Fehler mache, für die ich mich selber in den aller wertesten beißen könnte..
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Eintrag #13 vom 19. Jan. 2008 11:38 Uhr
Andrej Pfeiffer-Perkuhn
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Weil die Umstände in der Industrie völlig andere sind und Holzkohle im industriellen Maßstab nicht lohnt. Koks ist in den Mengen günstiger und richtig behandelt zum Beispiel mit eingeblasenem Sauerstoff auch ohne weiteres allen Anforderungen entsprechend.
Schöne Grüße
Andrej
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Eintrag #14 vom 19. Jan. 2008 18:58 Uhr
Timm
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Ich halte Koks durchaus nicht für die schlechteste Wahl! Koks hat den ungemeinen Vorteil, dass er nahezu schwefelfrei ist und somit die Gefahr des Rotbruchs bzw. der Weichfleckigkeit minimiert.
Das Backen der Schmiedekohle kann durchaus ein Vorteil sein, da sich damit die Hitze gut im Kern stauen lässt; wenn man den Umgang mit Koks beherscht, bekommt man das aber auch damit sehr gut hin.
Für mich wiegt beim Koks jedenfalls der Schwefelvorteil den Backnachteil deutlich auf!
Wenn man hauptsächlich mit Einsatzstahl (bzw. Baustahl) arbeitet, kann einem der Schwefel relativ egal sein, sobald man aber mit härtbaren Kohlenstoffstählen der gehobenen Güte (oder sonstigen Werkzeugstählen) arbeitet, sieht es aber schon ganz anders aus!
Dazu kommt noch, dass der Schwefelqualm (besonders beim Anfeuern) eine ganz reizende Angelegenheit ist ;o) …sowohl für die eigenen Lungen, wie auch für die Nachbarn.
Der Königsweg bei empfindlichen Stählen ist natürlich gute Holzkohle (möglichst gute Buchenkohle, auf keinen Fall irgendwelches Tropenzeug). Die schützt den Stahl sogar bis zu einem gewissen Grad vor Randentkohlung, bzw. kann zum Aufkohlen genutzt werden. Ich benutze sie meist zum Härten der geschliffenen Klingen.
Schmieden tu ich damit eher selten, da sie zum einen schneller wegbrennt, und zum anderen gut das doppelte von Koks kostet. Auf VAs versteht sich Holzkohle natürlich von selbst ;o). Der Preisunterschied zwischen Kohle und Koks beträgt bei meinem Händler übrigens gerade mal 20 cent pro Zentner.
Ach noch eins: Auch bei Koks gibt es natürlich Qualitätsunterschiede, schlechter Koks kann in der Esse platzen und einem um die Ohren fliegen.
Schlechte Kohle kommt in letzter Zeit auch immer häufiger auf den Markt. Insbesondere das Zeug in den roten 25kg-Säcken schwankt in der Qualität gewaltig, teilweise ist das nur Bröselzeug, glänzt nicht und ist eher grau (könnte viel Ton drin sein), von Feuchtigkeit mal ganz zu schweigen. Angeblich kommt Kohle inzwischen teilweise aus Venezuela, aus Polen oder sonst wo her. Die Deutsche Kohle ist nur noch in Resten auf dem Markt.
Also immer gut angucken, was man kauft (sowohl bei Kohle als auch bei Koks ist übrigens Nuß4 die meist verwendete Größe)!
Gruß,
Timm
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Eintrag #15 vom 19. Jan. 2008 20:19 Uhr
Wilfried Masberg
eigentlich ist Holzkohle Holzkoks, durch die Herstellung wird ein Ausgasen der flüchtigen Bestandteile erreicht. Kohle enthält eben noch mehr als nur Kohlenstoff und heizt somit auch mit brennenden Gasen.
Industriell ist dies nicht erwünscht, weil schlecht steuerbar, beim Schmieden kommt der Stahl eher auf Temperatur. Je nachdem, was man machen will, kann das aber, wie Timm richtig sagt, auch ein Nachteil sein! Wasserstoff und Schwefelaufnahme, selbst Phosphor kommz in schlechter Kohle vor.
Damit kann keiner Feuerschweißen.
Koks ist mir persönlich zu schlackehaltig.
Alles eine Sache der Erfahrung und des Geräts.
Ein Anfänger ist sicher mit einer guten kleinen Esse und trockener Buchenholzkohle gleichmäßiger Stückung ( gut daumengroße Stücke ) am besten bedient.
Alles andere ist im wahrsten Sinne Geschmackssache. wenns sauer schmeckt, kannste auch mit dem Koks nur heizen.
Warmformgebung ist ne Wissenschaft und Schmieden eine Kunst. Das eine kann man studieren, das andere muß man mit allen Sinnen und viel Gefühl erfahren.
und üben üben üben ……
Und wenn Du denkst, das wird perfekt, hast es doch schon glatt verreckt:-)
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Eintrag #16 vom 19. Jan. 2008 21:56 Uhr
Andreas Pilz
Ich denke, ich werde da wohl probieren müssen, womit ich (mit den Sachen die ich fürs erste schmieden will) zurecht komme.
In einem Buch hab ich auch gelesen, daß man verschiedene Kohlesorten miteinander mischen kann. Ist das eher Schwachsinn, oder vieleicht mal nen Versuch wert?
Aber von den 35 Zentern Koks für 100€ werd ich wohl erstmal die Finger lassen ;)
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Eintrag #17 vom 21. Aug. 2010 21:12 Uhr
Florian Donner
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Hab selbst grad mal angefangen und ein paar Sachen gemacht. Da ich noch fleissig am üben bin, um mal die Grundtechniken zu verstehen und zu erlernen.
Ich habe das ausserordentliche Glück, bei einem pensionierten Schmied arbeiten zu können und der hat eben haufenweise Schmiedekohle. Da ich im Moment sowieso nur mit St37 arbeite und die Stücke ja erstmal reine Übungsobjekte sind, denk ich, tuts die Kohle ganz leicht, weil mir den Stahl angreifende Substanzen insofen eh bisweilen noch egal sind.
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Eintrag #18 vom 25. Mrz. 2012 18:48 Uhr
Martin Christens
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das richtige material für die richtige Technik
Zum Schmieden würde ich eher auf schön entschwefelte Kohle zurückgreifen. Schmiedekohle hat einfach eine schöne Körnung sage ich jetz mal dadurch erlangt man auf der Esse einen wunderbaren Backofeneffekt wenn man die oberste Kohle immer leucht feucht hält. Sicherlicher verbraucht man mehr Kohle als Koks und die Schlackebildung ist ebenfalls höher aber zum Schmieden einfach besser da weniger Hitze durch durch die geringen Lufträume entschwiedet. Wenn du allerdings Koks in kleinerer Körnung zu kaufen kriegst wäre das Besser als Kohle. Schmiedekohle vor Steinkohle oder Braunkohle den Unterschied sieht man schon am Anfang wenn der Rauch gelblich ist diese sehr Schwefelhaltig und keine Schmiedekohle. Ums einfacher zu sagen für einfache Schmiedearbeiten Schmiedekohle wenn du allerdings Feuerverschweißen willst empfehle ich dir das saubere Koks sowie auch bei Guß oder wenn du Eisen verhütten willst.
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