Eintrag #1 vom 02. Mai. 2004 12:57 Uhr
Michael Oeser
Bitte einloggen, um Michael Oeser eine Nachricht zu schreiben.
Seyed gegrüsst,
ich hab da mal ne Frage zu Klingenstählen und wäre über eine "einfache" Antwort, ohne ausschweifende Exkurse in Materialkunde (das bitte nicht falsch verstehen) dankbar.
Bedeutet "geschliffener Federstahl" eigentlich, dass das Schwert aus einem Stück Federstahl "rausgestanzt" wurde, oder kann es trotzdem geschmiedet sein. Und kann man eine Schwertklinge prüfen lassen, um genau zu erfahren, welches Material eingesetzt wurde und wie der Härtegrad ist?
Gruß
Bewertung:
Eintrag #2 vom 03. Mai. 2004 20:05 Uhr
Dirk Perrey
Bitte einloggen, um Dirk Perrey eine Nachricht zu schreiben.
Hallo Michael,
"geschliffener Federstahl" bedeutet in den meisten Fällen, das die "Form" des Schwertes aus einem passend zugeschnittenen (gestanzt,lasergeschnitten, gesägt etc.) Stahlstreifen, herausgeschliffenen wurde. Das ist billiger und einfacher.
Ein Schwert aus einem Grundmaterial herausgeschmiedet.Das kann auch ein Federstahl sein und wird erst wenn es seine enddgültige Form hat an der Klingenkante geschliffen.
Durch das Schmieden hat der Stahl andere Eigenschaften als ein aus einen Blech geschnittenes stück Stahl. z.B.große elastizität im Kern und sehr hohe Festigkeit an der Klinge.
Man kann Klingen auch Prüfen Lassen in Prüflabors oder beim Schmied seines Vertrauens.
Gruß Wolfram
ich hoffe es war verständlich genug sonst empfehle ich Dir ein Fachbuch über Stahlverarbeitung
Wolfram von der Oerz
Bewertung:
Eintrag #3 vom 04. Mai. 2004 13:06 Uhr
Arno Eckhardt
Bitte einloggen, um Arno Eckhardt eine Nachricht zu schreiben.
Hallo Ihr
@ Dirk:
Du schreibst:
"Durch das Schmieden hat der Stahl andere Eigenschaften als ein aus einen Blech geschnittenes stück Stahl. z.B.große elastizität im Kern und sehr hohe Festigkeit an der Klinge."
Tut mir leid, aber das stimmt nicht.
Diese Eigenschaften lassen sich allein durch die Wärmebehandlung (das Härten) erreichen und steuern. Bei Schaukampf- und Fechteinsatz sind die durch das Schmieden erreichbaren, leichten Gefügeverbesserungen vollkommen zu vernachlässigen.
Wie kann man nur zu einem so komplexen thema eine kurze, unwissenschaftliche (?) und allgemeingültige Antwort erwarten?
Lesen und verstehen. Kürzer geht es nicht!
Nehmt `s mir bitte nicht übel, aber das Thema hatten wir hier schon oft und ausführlich genug.
Euer Traumschmied
Bewertung:
Eintrag #4 vom 04. Mai. 2004 16:41 Uhr
Arno Eckhardt
Bitte einloggen, um Arno Eckhardt eine Nachricht zu schreiben.
nach oben / Zur Übersicht
Versuch einer unwissenschaftlichen Antwort
Hallo nochmal
Um etwas konstruktiver zu werden:
Was einzelne Händler oder Hersteller unter den einzelnen Begriffen verstehen, ist sehr individuell und kann leider nicht klar eingegrenzt werden. Es gibt zwar eine von den Handwerkskammern erstellte Definition, was sich geschmiedet nennen darf, und was nicht, 99% Aller Schwertlesschwinger ist das aber sowieso egal, solange das Schwert nicht über 100.- EUR kostet.
Man kann außerdem das Material (kostet ca. 120.- EUR.) analysieren lassen. Härteprüfungen machen viele Unis oder Härtereien auch mal kostenlos.
Ob aber eine Klinge geschmiedet oder "Geflext" oder von schwedischen Jungfrauen mundgeblasen ist, spielt in der Praxis wirklich keine Rolle, solange man nicht tatsächlich ca. 3.000.- EUR oder mehr für eine tatsächlich handgeschmiedete, scharfe Klinge ausgeben möchte.
Die Herstellungsmethode und die Stahlqualität werden regelmäßig als wichtigste Kriterien betrachtet. Dass aber die Wärmebehandlung und die Montage mindestens genauso wichtig sind, wird vollkommen vernachlässigt.
Auch nachzulesen auf meiner Homepage unter "Wissenswertes", Im Thread "Geflexte Schwerter", "Schaukampfschwerter" u.v.a.m.
Euer Traumschmied
Bewertung: