Thema als Feed (RSS 2.0) Thema als Feed (ATOM 1.0) Kleiderordnung im Hochmittelalter (für Darstellung einer Burgwache)

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Eintrag #1 vom 13. Aug. 2007 21:30 Uhr Jörg Tobias  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Jörg Tobias eine Nachricht zu schreiben.

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Im Hochmittelalter waren den "niederen Ständen" nur sogenannte "geringe" Farben erlaubt. Auf den Bildern der Kreuzfahrerbibel (um 1240) finde ich manchmal Soldaten, die tragen kein Kettenhemd, unter ihrem Helm oft nur eine Bundhaube. Es sind also in diesen Fällen bestimmt sehr einfache Fußsoldaten. Doch ihre Beinlinge sind grün oder kirschrot eingefärbt! !
Konnte der Künstler seine Bilder wirklich so sehr stilisieren, wenn jene "Farbenordnung" so streng gehandhabt worden ist?
Und warum schreibt Wolf Zerkowski in seinem Buch ("Kleidung des Mittelalters selbst anfertigen") "rot wurde auch von der einfachen Bevölkerung verwendet", da es "schon relativ preiswert als Krapprot zu erhalten war" Ein Bauer um 1280 im selben Buch ist beispielhaft mit einer blauen Cotte dargestellt - "Blautöne waren die beliebtesten Farben, da sie preiswert mit heimischen Mitteln herzustellen waren".
Jörg Tobias

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Eintrag #2 vom 13. Aug. 2007 23:58 Uhr Roland Schulz   Nachricht

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"Im Hochmittelalter waren den "niederen Ständen" nur sogenannte "geringe" Farben erlaubt. "
woher hast du das? für welche region/zeit soll das gelten?
abgesehen davon ist diese thematik schon sehr oft hier behandelt worden, einfach mal die suchfunktion bemühen, jörg.
gruß,
roland
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Eintrag #3 vom 14. Aug. 2007 08:57 Uhr Jörg Tobias  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Jörg Tobias eine Nachricht zu schreiben.

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Lieber Roland,
Du hast Recht. Nun habe ich noch einiges zu meiner Frage gefunden. Allerdings oft ohne historische Quellenangabe und wenn mit, dann ist’s sehr umständlich erneut teure Bücher zu kaufen nur um an die entsprechenden Belege zu kommen. Ich hatte bereits über die Suchfunktion gesucht (!) . Der "Bär" niedere Stände hätten überhaupt keine Farben getragen wurde mir schon oft aufgebunden.
Zur Gegend meiner Darstellung: Burg Teck (Kirchheim unter Teck, Nähe Eßlingen am Neckar, Württemberg).
Zur zeitlichen Darstellung: Zwischen 1187 und 1220/30, im Dienst der Herzöge Adalbert dem 1. von Teck und Konrad dem 1. von Teck (Meine Dienstherren traten im Gefolge der Staufer auf, waren also nicht unbetucht. Der Sohn Konrads des 1. wurde sogar für einen Tag zum römischen König gewählt, dann aber ermordet.)
War Krapp auch in meiner Gegend teurer als bspw. in England?
Jörg Tobias

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Eintrag #4 vom 14. Aug. 2007 22:14 Uhr Roland Schulz   Nachricht

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hi jörg,
zu deiner frage: ich habe keine ahnung, um es mal vorweg zu nehmen. ;-)
kirchheim/teck kenne ich nur von den alamannischen gräbern und entsprechenden funden, aber das wird dir hier nicht helfen, ist kalter kaffee.
was die grundsätzliche verwendung von krapp angeht, so lässt es sich als färbemittel für die zeit in weiten teilen des heutigen deutschsprachigen raums nachweisen oder wenigstens sehr wahrscheinlich vermuten.
hier könnten dir handelsregister, stapellisten und zollverzeichnisse aus der region und zeit weiterhelfen.
dies setzt natürlich voraus, dass es entsprechend alte städte mit stadtrecht/stapelrecht und markt bei dir auch gibt. ;-)
vielleicht ist das ein ansatz für dich, wie du weiter vorgehen könntest.
grundsätztlich würde ich weder sagen, "das mittelalter war grau", ebensowenig aber auch, dass es ßBERALL und für JEDEN "grellbunt" war.
farbige kleidung, genauer pflanzlich gefärbte stoffe setzen natürlich wenigstens eine minimale möglichkeit der eigenfärbung und/oder der unproblematischen beschaffungslage voraus.
das bedeutet konkret, der potenzielle träger muss a) entweder ein entsprechendes geld bereit gehabt haben, um sich gefärbte kleidung leisten zu können (setzt voraus dass wir in erfahrung bringen, WAS war WO zu WELCHEM preis WANN verfügbar!)
b) oder aber eine möglichkeit der eigenfärbung mit heimischen färbemitteln (birke, waid, walnuss usw.) gehabt haben.
dies kann ich dir aber für DEINE zeit und region nicht beantworten. dennoch wünsche ich dir dabei viel erfolg und hoffe dir ein wenig geholfen zu haben.
gruß,
roland
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Eintrag #5 vom 15. Aug. 2007 16:01 Uhr Heike Amthor  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Heike Amthor eine Nachricht zu schreiben.

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…wozu nicht nur die Färbemittel zählen sondern auch die Möglichkeiten. Musste man für den Hausgebrauch unbedingt in Töpfen färben? Waren diese erschwinglich? Oder kannte man andere Methoden?
Nur so als Denkanstoss…
Agnes, die Magd

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Eintrag #6 vom 15. Aug. 2007 18:43 Uhr Julia (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Julia eine Nachricht zu schreiben.

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Sicher brauchst du ein Gefäß, das du erhitzen kannst. Das kann auch Keramik sein. Und wenn du in der Flocke färbst und das Färbegut auskochst und absiebst, bevor du die Wolle reinlegst, reicht auch schon ein kleiner Topf.

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Eintrag #7 vom 17. Aug. 2007 14:04 Uhr Jörg Tobias  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Jörg Tobias eine Nachricht zu schreiben.

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Sicher konnte man dann auch in einem mittelalterlichen Haushalt nicht nur den Stoff vor dem Nähen einfärben, sondern auch erst nach dem Nähen, oder?
Jörg Tobias

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Eintrag #8 vom 17. Aug. 2007 14:30 Uhr Jörg Tobias  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Jörg Tobias eine Nachricht zu schreiben.

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Der Hintergrund meiner Frage ist u. a. die Farbe des Fadens. Wenn ich ein Kleidungsstück einfärbe, dann haben auch die sichtbaren Nähte die gleiche Farbe und stechen nicht - beispielsweise naturfarben - hervor.
Jörg Tobias

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Eintrag #9 vom 17. Aug. 2007 16:12 Uhr Jens (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Jens eine Nachricht zu schreiben.

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Moin,
Da Stoff in Gefahr läuft, einzugehen beim Färben, ist das zwar generell möglich, aber ungünstig; eher würde vor dem Weben des Stoffes das garn gefärbt werden denn die Kleidung nach dem Schneidern.
Zumal bei einer Fehlfärbung dann nicht nur das Tuch versaut wäre, sondern gleich die ganze Schneiderei umsonst. Von verschiedenfarbigen Oberstoffen und Innenfütterungen in möglicherweise noch verschiedenen materialien mal ganz abgesehen.
Das einfachste wäre wohl eher, den Faden mit dem Stoff zu färben. Bzw., wie nachweisbar, Garn aus dem Tuch herauszulösen, und damit zu nähen.
Gruss, Jens, Zeltmutter

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