Kettenhemdmaterial
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Eintrag #1 vom 25. Jun. 2002 18:34 Uhr
Julian Hagenauer
Hi,
obwohl ich vermute, dass die Frage schon 1000x durchgekaut wurde, aber die Suchfunktion trotzdem mir nicht sehr hilfreich war, stelle ich die Frage trotzdem ;)
Welcher Ringdurchmesser ist "a" Welcher durchmesser war am verbreitesten?
Was bedeutet Niro/Federstahl?
Sind Ringe dieses Material für ein Kettenhemd zu empfehlen?
Dank und Gruß,
Julian
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Eintrag #2 vom 25. Jun. 2002 23:49 Uhr
Michael Effertz
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Hallo Julian,
zum einen, ja *g*, diese Frage tauchte schon oft auf. Die dazugehörigen Artikel/Threads findest Du hier im Ordner Rüstung, ganz unten… dreimal ;)
Trotzdem möchte ich Deine Frage zum teil beantworten.
"Niro" ist "ni"cht "ro"stender Stahl, sagt aber noch nix über die Härte aus… Außerdem sieht ein nichtrostendes Kettenhemd auch nicht so doll aus…
"Federstahl" ist allgemein Stahl, der für die Federproduktion verwendet wird. Draht/Ringe aus diesem Material ist/sind sehr stabil. Ich selber habe mir Ringe daraus gemacht, würde es aber wahrscheinlich nicht unbedingt nochmal machen, da er wirklich nicht leicht zu verarbeiten ist (wenn man die Ringe selbermachen will!). Wenn Du die Ringe allerdings kaufst, kannst Du sie aber getrost verwenden, denn das flechten ist nicht sooooo schwierig.
Nimm nur KEINEN verzinkten Draht! Sieht nicht aus.
Der Federstahl, den ich habe, rostet auch nur sehr wenig… hab mal zur Probe n paar Ringe in wenig Wasser gelegt und ne Woche stehen lassen. Kaum Rost, und das, was war konnte man abwischen. Die Ringe waren danach nur dunkler als vorher. Auch das fertige Hemd ist bisher nicht gerostet.
Wenn Du was richtig tolles haben willst, dann nim Eisendraht und verniete die Ringe. Hört sich schlimm an, aber ist es garnichtmal so ;)
So, nun noch zur Ringgröße: Die ist abhängig vom Zeitraum, für den Du das Hemd machen willst. Frühe Kettenhemden (zB Römer) waren etwas größer (ca 12 cm Außendurchmesser, wobei in Xanten auch kleiner zu sehen sind!) und hatten eine Drashtstärke von 1,5-1,8 mm, im Mittelalter waren sie dann was kleiner (ca 10 cm, man korrigiere mich bitte!) und auch der Draht war dünner.
Wie gesagt, wenn Du Deinen Zeitraum definierst, kann man Dir sicherlich besser weiterhelfen.
P.S.: Schau auch mal in die anderen Threads, auch
Gruß, Michawenns viel Arbeit ist, das alles durch zu lesen ;)
Gruß, Micha
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Eintrag #3 vom 26. Jun. 2002 08:55 Uhr
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Micha, du meintest doch sicher MILLImeter, statt ZENTImeter, oder ?
Gruß, Ivain
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Eintrag #4 vom 26. Jun. 2002 12:00 Uhr
Alexander Diederich
Hallo Julian,
Für das FMA lag der Ring-Innendurchmesser nach meinem Kenntnisstand so um die 10 mm. Wobei der Durchmesser aber selbst innerhalb eines Kettenhemdes variierte. Stark beanspruchte Stellen waren stärker ausgelegt, weniger beanspruchte Stellen dementsprechend weniger stark. Ob sich dies allerdings mit heutigen Kettenringen umsetzen lässt ist fraglich. Es sei denn, du machst die Ringe selbst. Das ist gar nicht so schwer wie man vielleicht glauben mag, vorausgesetzt, man verwendet Eisendraht. Das Selbstmachen birgt allerdings auch ein gewisses Verletzungsrisiko.
Meiner Ansicht nach ist Eisendraht sowieso das einzige legitime Material. Sehr empfehlen kann ich dir in Sachen Kettenhemd die Seite wwwtempora-nostra.de Die hat auch mir in meinen Anfangszeiten viele Hilfestellungen gegeben.
Michael,
_unter_ Wasser rosten die Ringe natürlich nicht so stark. Aber leg sie mal auf ein nasses Küchenhandtuch, so dass die Ringe Kontakt zum Luftsauerstoff haben. Dann sieht die Sache schon anders aus. Das ist dann in etwa vergleichbar mit dem Tragen des Hemdes während und nach einem Regenschauer. ßbrigens, ein ganz toller Rostbeschleuniger ist auch Blut. Aber wenn man trotz Kettenhemd eine stark blutende Wunde erhalten hat, dann ist der Zusatnd des Hemdes erst einmal zweitrangig ;-)
Gruß,
Alex.
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Eintrag #5 vom 26. Jun. 2002 12:40 Uhr
Michael Effertz
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Hallo,
@Alexander K.:
Ja *g* sicher meinte ich MILLImeter. Ansonsten wäre ein Hemd ja ziemlich fix fertig ;-)
@Alexander D.:
Jap Ringe selbermachen sollte man auf jeden Fall nur mit Eisendraht ;-) Ich habs mit Federstahl gemacht…
Und das mit den Ringen "im" Wasser… Ich hab mir schon beim Schreiben fast gedacht, daß es zu Mißverständnissen führt.
Die Ringe lagen in einer Pfütze, hatten also Kontakt zur Luft. Trotzdem nur wenig Rost :-)
Gruß, Micha
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Eintrag #6 vom 26. Jun. 2002 12:44 Uhr
Julian Hagenauer
Hi,
ich muss mich noch entscheiden, ob ich 8 oder 10 mm. Ringe nehme. Ich finde persönlich zu große Ringe nicht so hübsch ( des öfteren auf MA-Märkten zu sehen ) deswegen tendieren ich eher zu 8 mm Ringen, wobei der unterschied wohl eher nicht ins gewicht fallen dürfte.
Selbst Ringe zu "wurmen" ist mir zuviel arbeit und zu gefährlich, deswegen möchte ich mir welche kaufen. Das beste angebot für NIRO 8mm Federstahlringe das ich gefunden habe, waren 7 Euro pro 1k. Wenn ich mit 25k Ringen rechne ( ziemlich optimistisch gerechnet.. leider ) komm ich trotzdem auf stolze 156,25 Euro bei 6,25 pro 1k :( Kennt ihr vielleicht einei günstigeren Anbieter?
Gruß,
Julian
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Eintrag #7 vom 26. Jun. 2002 12:53 Uhr
Klaus Ragen
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25k Ringe (ich vermute, kein Tippfehler, der kg heißen sollte sondern 25.000) sind bei 8mm Ringen nicht allzuviel.
Ich baue zur Zeit ein Hemd aus 8mm Ringen, und bei 30.000 Ringen (bei der Menge muß ich dem Vorbesitzer vertrauen, der die Fertigung aufgab und mir das ganze überließ) ist ein kurzärmeliges (erst ein ßrmel fertig) geworden, das bis knapp unter den Gürtel geht. Ich muß mir noch Ringe besorgen, um es fertig zu machen.
Viele Grüße, Skallagrimsson
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Eintrag #8 vom 26. Jun. 2002 13:45 Uhr
Thorsten
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Hallo Julian,
wie schon unten gesagt, würde ich auf Nirosta-Ringe verzichten, da sie halt ganz simpel genauso falsch aussehen, wie verzinkte Rinnge (verzinnte wäre etwas anderes, doch die kriegt man nicht im normalen Handel ;-)). im allgemeinen sind rostende Federstahlringe auch nicht so teuer, wie die Nirosta-Versionen.
ßrgerlicherweise habe ich ein Nirosta-Kettenhemd gebastelt, daß ich aber nicht zu einer mittelalterlichen Darstellung anziehen würde (Bei Larp machen die ´nen guten Mithril-Look ;-). Mach Dir also nicht doppelte Arbeit, wenn Du auf ein historisch korrektes Aussehen wert legst, da so mancher im nachhinein sein teures NiRo-Hemd weggegeben hat.
Bis denn
Thorsten
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Eintrag #9 vom 27. Jun. 2002 11:50 Uhr
Alexander Diederich
Nur so als Anhaltspunkt:
Mein fertiges Kettenhemd hat T-Shirt-Schnitt, d. h. es ist kurzärmelig und reicht bis knapp unterhalb des Schritts.
Ich bin schlank (74 kg bei 182 cm).
Die Ringe haben einen Innendurchmesser von 10 mm und eine Drahtstärke von 2,2 mm und bestehen aus Eisendraht. Das Flechtmuster ist das klassische 4-in-1.
Das Hemd besteht aus ziemlich genau 10.000 Ringen und wiegt 11,3 kg.
Vielleicht hilft das etwas weiter.
Gruß,
Alex.
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Eintrag #10 vom 27. Jun. 2002 13:06 Uhr
Klaus Ragen
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@alex
10.000 Ringe erscheint mir wenig für das angegebene Maß. Deine Körpermaße sind fast ident zu meinen.
Mein erstes Hemd besteht aus gleichgroßen Ringen, die du da angesprochen hast und ich meine mich erinnern zu können, daß ca. 10.000 Ringe gerade mal für Vorder- und Rückenteil ausreichten.
Könnte daran liegen, daß ich meines eher weit geschnitten habe (Der Einsatz über einem Gambeson wurde schon zu anfangs in Betracht gezogen, auch wenn ich mittlerweile vermutlich kein Kettenhemd mehr darüber anziehen würde).
Möglicherweise hast du deines auch "horizontal" gebaut, das verbraucht weniger Ringe, paßt sich aber auch nicht so schön an.
Fertig (also ßrmel bis zum Ellenbogen und ca. Handbreit über Knie) kamen da so um die 18.000 Ringe zusammen.
Nach einem Jahr habe ich es umgebaut (lange ßrmel und bis unters Knie) und dabei nochmal ungefähr 5-6000 Ringe verflochten.
Achja, auch im 4in1 Muster. Das nächste werd ich mir dann wohl "nieten" *seufz*.
Viele Grüße, Skallagrimsson
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Eintrag #11 vom 27. Jun. 2002 13:26 Uhr
Bastian Küssel
was versteht man unter Ringe vernieten?
und warum würdest du inzwischen kein Gambeson mehr darunter anziehen?
bye Basti
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Eintrag #12 vom 27. Jun. 2002 13:35 Uhr
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Die ‘echten’ Kettenhemden im Mittelalter waren wahrscheinlich alle vernietet.
D.h. ein kleines Loch in jedes Ende eines Rings, und dort ein kleiner dreikantiger Eisenstift durch.
Das hält die Ringe zusammen.
Und zu der anderen Frage:
Er meinte eher (so wie ich das lese), daß er kein Kettenhemd mehr auf den Gambeson anziehen würde.
Wahrscheinlich ist der dick genug.
Gruß, Ivain
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Eintrag #13 vom 27. Jun. 2002 16:01 Uhr
Kai Marschke
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Gibts denn einen Anbieter der A-taugliche Hemden verkauft ? Ich hab schon einmal ein gekauftes A-Hemd und ne Haube in der Hand gehabt, eine Reihe Niete eine Reihe Feuerverschweist *sabber* naja ich glaub viel brauch ich euch nicht zu erzählen, derjenigewelche, der dies Hemd besitzt treibt sich hier auch desöfteren im Forum rum, hab aber leider seinen Namen grad nich zur Hand.
Aber vielleicht kennt jemand ja ne Addy wo man sowas relativ erschwinglich herbekommen kann.
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Eintrag #14 vom 27. Jun. 2002 17:13 Uhr
Ruth
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Werbeblock ein:
vernietetes Kettengeflecht in schöner Qualität zu angemessenen Preisen gibt es hier:
Werbeblock aus.
Ruth
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Eintrag #15 vom 27. Jun. 2002 17:43 Uhr
Alexander Diederich
@Skallagrimsson: ich kann dir versichern, die Maße stimmen wirklich. Der Unterschied stammt warscheinlich wirklich aus den Größenunterschieden unserer Hemden. Meine ßrmel reichen nur bis auf die Hälfte der Oberarme und es endet eine Handbreit unterhalb des Schritts. Es ist eng geschnitten, da ich als (angehender) Wiki keinen Gambeson darunter trage.
Das Hemd ist tatsächlich so gebaut, dass ein Schwertstreich von oben nach unten an den Ringen abrollen kann, also "horizontal". Dass sich das Hemd allerdings nicht gut anpassen würde kann ich nun nicht unbedingt sagen, im Gegenteil, es schmiegt sich an, wie eine zweite Haut und sieht ausgesprochen sexy aus (also, wenn von der richtigen Frau getragen ;-)
Gruß,
Alex.
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Eintrag #16 vom 27. Jun. 2002 22:22 Uhr
Klaus Ragen
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@ivain: richtig, das wollte ich damit ausdrücken (wenn du das Wort dick auf den Gambeson bezogen hast und nicht auf mich *g*)
Außerdem wurde diese Kombination mehrfach unter "wahrscheinlich nicht-a" gestellt.
Zusätzlich ist dann die Beweglichkeit schon einigermaßen eingeschränkt und selbst ein reicher Wikinger wird sich kaum so schwer gerüstet haben.
@alexander: ja, ich denke, so kann man sich den Unterschied erklären. Wie gesagt hat mich nur der Unterschied in der benötigten Stückzahl zu den 8mm Ringen erstaunt. Aber der Winter ist ja kalt und die Nächte sind lang *g*.
PS: Kette auf passender Frau ist zwar nicht "a" (vor allem nicht auf nackter Haut), sieht aber toll aus *megagrins*.
Viele Grüße, Skallagrimsson
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Eintrag #17 vom 28. Jun. 2002 07:26 Uhr
Joachim Meinicke
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Hallo Kai,
Du meinst doch nicht etwa mich, kein Wunder, daß ich jetzt Rostflecken drauf habe, wenn Du da raufsabberst :-)
Ach ja, einfach UND billig ist nicht. Bzw. einfach heißt sehr viel Geld auszugeben und ein fertiges, passendes Hemd zu erhalten. Wir reden hier so von 2500 - 5000 und mehr Euro. Die billigeren Varianten hingegen gibt es in der Regel nur in T-Shirt Größen, man muß also je nach Epoche noch fleißig basteln. Und ich persönlich halte Kettenhemdringe zu vernieten für einen ziemlichen Schmerz im Arsch. Nach 8 Stück reichte es mir eigentlich schon. Andere sind da arbeitswütiger.
Mal zum Gewicht. Durch flache Ringe (also eigentlich Scheiben) kann man das Gewicht drastisch um bis zu 40% verringern. Ich rede hier natürlich nicht von Unterlegscheiben usw, sondern von hist. Formen/Maßen bei den Ringen.
Ob runde oder flache stabiler sind, weiß ich nicht.
Gruß
Joachim
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Eintrag #18 vom 28. Jun. 2002 12:06 Uhr
Andreas Bichler
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Hallo Leute,
ich kann jedem der eine etwas höhere Investition in Sachen vernietetes Hemd tätigen will, die bereits von Ruth angegebene Adresse nur empehlen. Mittlerweile ist meine gesamte Rüstung (Hemd, Beinlinge und Haube) vernietet und das zu einem spitzen Preis/Leistungsverhältnis. Und falls man selber nieten will - auch das ist möglich. Aus eigener Erfahrung kommt man dabei auf ca 1 Ring pro Minute.
Viele Grüße
Andi
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Eintrag #19 vom 30. Jun. 2002 11:02 Uhr
Julian Hagenauer
Hi,
ich bin nun immer noch am Grübeln, welche Ringgröße ich nehmen soll. Für 10 mm Ringe würde ich 7 Euro pro 1000 bezahlen, für 8 mm Ringe nur 6,25. 0.75 Euro ersparnis pro 1000 Ring ist schon ganz ordentlich, jedoch brauch man ja für ein 8 mm Hemd sicher mehr Ringe, als für eine 10 mm. Welches Ringart würde mir wohl billiger kommen?
Julian
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Eintrag #20 vom 01. Jul. 2002 09:11 Uhr
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ßberschlägig geschätzt würde ich sagen, vergiß den Preisunterschied.
Hier geistern Zahlen von maximal 50.000 Ringen pro Hemd rum.
Bei der Menge kann die Ringgröße schätzungsweise zu Schwankungen im Bereich von wenigen tausend führen. Das macht die Sache dann wirklich nicht mehr fett.
Mein Tip:
Viele Hersteller verschicken auf Anfrage ein Stück Probegeflecht (in dem fall evtl. eine Handvoll Ringe) frag mal sowas für beide Ringgrößen an, und schau dann, welche Größe dir besser gefällt, bzw. ob eine davon in deiner Zeit eher zu belegen ist.
Gruß, Ivain
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Eintrag #22 vom 24. Aug. 2002 11:06 Uhr
Axel Stückrath
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… nur ein Vorschlag am Rande:
Dreh Dir Deine Ringe doch einfach selber. Hab ich auch gemacht. Hat den Vorteil, daß man die größe selbst bestimmen kann und das es sehr viel billiger ist. Kostet natürlich auch einiges an Zeit. Ich gebe Dir aber auch gerne ein paar Tips, wie man sich das ganz leicht machen kann…
Dominis Vobiscum, Wenzel zu Suntraha
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Eintrag #23 vom 03. Okt. 2002 19:02 Uhr
Sandra Schmidt
Ich gedenke demnächst auch ein Kettenhemd anzufange. Da es aber eher für LARP-artige Veranstaltungen gedacht ist, wollte ich es aus Aluringen fertigen, schon wegen dem Gewicht.
Leider findet sich mit Google kein Händler der Aluringe verkauft.
Kann mir da wer nen Tip geben? Ich dachte an 8mm x 1,5mm bis 10mm x 2,2mm.
Dank in voraus
Sandra
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Eintrag #24 vom 03. Okt. 2002 22:10 Uhr
Arno Eckhardt
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Hallo Sandra
Also, prinzipiell ist Alu zu weich für sowas!
Es gibt zwar spezielle Alulegierungen, die etwas härter sind, die sind aber auch deutlich teurer (Alu ist sowiso teurer als Stahl!) und sehr schwer zu bekommen.
Dann ist da noch die Farbe…
Alles in allem würde ich also eher abraten.
Vernünftiger wäre es evtl., sich größere Ringe aus 1,5 mm Federdraht (z.B. mit 15 mm) machen zu lassen, Das spart dann Zeit beim "Stricken" und Gewicht, sieht aber nicht so gut aus. Besser als Schlüsselringe o.ä. ist es aber allemal.
Denkt immer daran, das ein Kettenhemd auch beim LARP erheblichen Belastungen ausgesetzt sein kann.
Schon die indischen Import-Hemden für rund 300.- EUR aus EISENdraht sind dafür ungeeignet!!!!
Euer Traumschmied
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Eintrag #25 vom 05. Okt. 2002 11:44 Uhr
Sandra Schmidt
Hi Traumschmied,
nagut, das stimmt wohl, hatte ich wohl nicht lange genug drüber nachgedacht.
Was deinen Vorschlag mit der Ringgröße angeht, das werde ich eher nicht machen. Ich habe im Sommer auf einem Burgfest mehrere Kettenhemden gesehen. Also getragene. Und seit dem steht fest, was größeres als 10mm nehm ich nicht. Das sieht einfach zu doof aus.
Ich bin auch schon vom 6 in 1 Muster abgekommen um Gewicht zu sparen, aber dennoch kommt ein Kurzarm Kettenhemd wohl immernoch auf locker 10-12kg wenn man’s aus Niro macht.
Hast du vielleicht noch ne Idee was man alternativ für ein Materrial nehmen könnte um Geicht zu sparen? Oder Ist Stahl wirklich das sinnvollste?
Gruß Sandra
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Eintrag #26 vom 05. Okt. 2002 21:03 Uhr
Arno Eckhardt
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Hallo Sandra
Da hast Du natürlich recht: Je kleiner, je feiner!
War nur so ein Vorschlag.
Vom Material her ist Stahl tatsächlich am sinnvollsten.
Alternativ könnte man noch (um Gewicht zu sparen) an Titan denken…Wenn Du gerade im Lotto gewonnen hast.
Man könnte aber auch Ringe aus etwas dünnerem Draht machen (z.B. 1,2 mm statt 1,5 mm). Das spart auch Gewicht und ist Optisch vielleicht ein Kompromiß.
Ein bessere Lösung fällt mir im Moment nicht ein. wenn mir noch DIE Idee kommen sollte, lasse ich es Dich / Euch wissen.
Euer Traumschmied
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Eintrag #27 vom 06. Okt. 2002 13:59 Uhr
Thorsten
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Nur kurz zur Logik: Bei einem 6 in 1 Muster verwendest Du mehr Ringe als in einem 4 in 1 Musterm, was das Hemd etwa um ein Drittel schwerer macht.
Davona abgesehen kenne ich für das europäische Mittelalter keine andere Strickweise als 4 in 1, auch wenn das auf verschiedenen Webseiten immer wieder anders propagiert wird.
Bis denn
Thorsten
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Eintrag #28 vom 07. Okt. 2002 01:17 Uhr
Sandra Schmidt
Hi Thorsten,
das ein 6 in 1 schwerer wird ist mir auch klar, ich hatte gehofft eine verständliche Formulierung gewählt zu haben…, egal
Was die Funde von Kettenhemden und orginalgetreue Nachbildungen angeht, so muß ich zugeben, das ich eher der nicht so gern gesehene Fantasy-Typ bin. Ich interessiere mich zwar für die Zeit der Kelten, Germanen und Wickinger, sagen wir mal grob 200 v.Chr. bis 500 n.Chr., aber ich versuche nichts spezielles Nach- oder Darzustellen.
Von daher geht es mir beim Kettenhemd mehr ums aussehen als um geschichtliche Korrektheit.
Gruß Sandra
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Eintrag #29 vom 07. Okt. 2002 14:34 Uhr
Peter Müller
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Hallo Thorsten,
6 in 1 gibts als Ausnahme tatsächlich im europäischen Raum. Zwei Bischofsmäntel des 16. Jh. im Dresdener Zeughaus haben im umlaufenden Kragen und Halsbereich dieses Muster.
Sonst ist mir das aber auch noch nicht untergekommen, ganz zu schweigen von einem ganzen Hemd.
Gruß
Peter
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Eintrag #30 vom 07. Okt. 2002 17:03 Uhr
Robert Weis
Tatsächlich sind historische Kettenhemden aber viel leichter als man denkt. Die meisten, die ich kenne liegen deutlich unter 10 Kilo. Natürlich waren die Träger auch kleiner und schmächtiger als wir, aber vernietetes Geflecht ist leichter als der heute beliebte Federstahlring.
Das liegt vor allem daran, daß echtes Geflecht meist keinen runden Queerschnitt hat und natürlich die Drahtstärke geringer ist. 1,5 mm Draht braucht man heute, damit das Hemd nicht gleich zerfällt, früher war das Geflecht zarter, aber eben vernietet.
Wer also Gewicht sparen möchte kann auch auf "echtes", vernietetes Geflecht mit vernünftiger Drahtstärke zurückgreifen.
ßbrigens, wenn Ihr von 10 mm -Ringen redet, meint Ihr dann 10 mm Gesammtgröße oder Innendurchmesser?
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Eintrag #31 vom 08. Okt. 2002 07:53 Uhr
Joachim Meinicke
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Und nicht vergessen, daß die meisten heutigen Kettenhemdrepliken homogene Ringmaße besitzen. Damals schützte man einige wichtige Punkte besser, andere eher weniger, indem man z.B. die Dichte, oder die Ringstärke variierte. Sa sparte man Gewicht, vor allem an den Amen. Der Halsbereich scheint besonders geschützt worden zu sein, denn auch im Zeughaus Berlin befindet sich eine deutsche Halsbrünne Mitte 14. Jh., durch die man einfach nicht mehr durchblicken kann. Ich habe das Foto vor mir, kann aber beim besten Willen nicht sagen, ob das nun durchgehend 4 oder 6 in 1 ist, bei einigen Stellen jedoch klar 4 in 1. Die Ringe sind flach (leichter).
Joachim
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Eintrag #32 vom 08. Okt. 2002 19:32 Uhr
Uli Gasper
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@Robert:
Kleiner waren die Leute schon, das ist wohl gut mit Knochefunden beweisbar, aber schmächtiger? Vielleicht ein Bauer, der soviel Abgaben leisten musste, das ihm kauim noch was zum Leben blieb, aber wohl kaum ein Elitekrieger (und nur solche waren mit Kette ausgestattet) dessen Hauptbeschäftigung das Waffentrainig ist. Ich denke, das hat viel mit Ritter Sport zu tun: Quadratisch, praktisch gut (bitte den Kalauer zu entschuldigen), wer seit Kindesbeinen mit Jagen und Waffentrainig beschäftigt ist wird mit Sicherheit einen solider Körperbau entwickeln.
gruß, uli
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Eintrag #33 vom 08. Okt. 2002 19:47 Uhr
Ivo Malz (IMMS)
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Moin. Anekdote.
Auf der Meersburg hängt ein vernietetes kettenhemd in der Rüstkammer. Nach einem ersten flüchtgen Blick dachte ich echt: Was macht der Strickpullover hier?
Ein schönes Beispiel zum Angucken befindet sich in Hamburg im Museum für Hamburgische Geschichte. Ein Bischofsmantel, schön lang, und im Halsbereich so dicht, daß man nur bei ein paar beschädigten Stellen "durchgucken" kann. Ringgröße: Außendurchmesser ca. 8mm, flache Ringe, vernietet.
Gruß
Ivo
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Eintrag #34 vom 10. Okt. 2002 22:23 Uhr
Andreas Loh
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Hallo!
Jemand hat gepostet, daß 6-in-1 Kettengeflecht nur 1/3 schwerer ist als 4-in-1. Dies stimmt aber leider nicht… 6-in-1 Geflecht ist fast genau doppelt so schwer, da man fast genau die doppelte Anzahl an Ringen hat. Wer daran zweifelt, möge nachzählen :-)
Allerdings waren bei historischen Hemden auch nur die wichtigsten Stellen damit ausgestattet, wodurch das Hemd nicht wesentlich schwerer wurde.
[Werbung an]
Wenn ihr Probleme habt, mit einer Kettenhemd-Anleitung im Netz klarzukommen, dann schaut mal bei mir vorbei: wwwkettenhemd.net - Hier sind alle Anleitungen sehr reich bebildert.
[Webung aus]
Cu, Andreas
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Eintrag #35 vom 11. Okt. 2002 07:35 Uhr
Joachim Meinicke
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Hallo Andreas,
nenn uns doch bitte mal ein erhaltenes Hemd, bei dem die 6 in 1 Technik, wenn auch nur teilweise, angewendet wurde. Das würde hier einige doch sehr brennend interessieren, da uns in dieser Richtung nichts wirklich bekannt ist.
Danke!
Joachim
Bewertung:
Eintrag #36 vom 11. Okt. 2002 14:36 Uhr
Andreas Loh
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Hallo Joachim!
Ich habe mich da auf den Begriff "doppelte Kette" bezogen, der hier und da auftaucht: Mag sein, daß das wohl kein 6 in 1 sondern "Königsmuster" oder einfach nur stärkere Ringe sind.
Belege für 6-in-1 Kette kenne ich nicht, das Muster soll es aber [hörensagen] mal vereinzelt gegeben haben [/hörensagen].
Die Römer sollen diese Art der "doppelten" Panzerung angeblich schon gekannt und benutzt haben…
Schönes Wochenende! :-)
Cu, Andreas
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Eintrag #37 vom 11. Okt. 2002 15:55 Uhr
Ulrich Scheunemann
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Gott zum Grusse !
Ich kenne den Begriff doppelte Kette bzw. dreifache Kette nur aus einer Quelle "Die Kreuzzzüge in Augenzeugenberichten" von Regine Pernoud . Dort gibt es ein Bericht von einem arabischen Chronisten ! der einen grünen Ritter (spanischer Herkunft) beschreibt wie er mit 3 Kettenhemden übereiander angezogen gegen eine ßbermacht besteht.
Gruss Ulrich
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Eintrag #38 vom 12. Okt. 2002 18:08 Uhr
Robert Weis
Also das Kettenhemd als Ausrüstung des Elitekriegers galt möglicherweise im Früh- und Hochmittelalter. Die meisten Kettenhemden die sich erhalten haben stammen aber aus dem 15. und 16.Jhdt. Zu dieser Zeit trug auch das Füßvolk viel Kette und die Arsenale waren voll mit dem Kram. Wenn man die erhaltenen Stücke ansieht, dann sind sie doch in sehr kleinen größen, auch was die Breite angeht. Die Leute waren sicher fit und gut trainiert, aber doch eher klein und drahtig.
Naja, und zum Thema Elitekrieger, schau Dir mal die größe der Spätmittelalterlichen Brustplatten an. Die Taille paßt heute höchstens einem Mädchen und der Rest ist auch nicht gerade für Muskelmänner gedacht.
Ich bin eher groß geraten (190, 95 KG), daher habe ich bisher kaum ein originales Kettenhemd gesehen, das mir ansatzweise gepaßt hätte. Wären die guten Leute breit wie hoch gewesen, dänn gäbe es höchstens ein Längenproblem. Aber der Brustumfang ist zu gering und auch die ßrmel sind erschreckend eng.
Natürlich ist Kette ein sehr dehnbares material, aber es sollte eben relativ locker am körper liegen und nicht bis zu zerreißen gespannt sein wenn man es trägt.
Bewertung:
Eintrag #39 vom 15. Okt. 2002 08:48 Uhr
Joachim Meinicke
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Danke Andreas!
Find ich gut, daß Du den Mut hast, Deine Aussage zu korrigieren. Ach wären doch alle so. Dann gäbe es weniger merkwürdige Gerüchte.
Gruß
Joachim
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Eintrag #40 vom 16. Okt. 2002 09:42 Uhr
Ivo Malz (IMMS)
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Moin.
Bei der Doppelkette fallen mir, neben den erwähnten Anekdoten, zwei Stichworte ein.
1)In alten Handschriften taucht vereinzelt der Begriff "Double Maille" auf. Leider wird er nicht näher erklärt. das verführte einige Altvordere 8Buttin? Viollet-le-Duc?) der Militärgeschichte zu Theorien wie doppelt gewirkten Hemden, sprich: 4 in 1, aber jeder Ring doppelt eingewirkt. Diese Theorie wird untermauert durch eine Darstellung von Kettengewebe auf einer Steinskulptur, die tatsächlich etwas zeigt, das so aussieht- aber genausogut flache Ringe mit einer gepunzten, umlaufenden Zierrille sein könnte. Wenn ich mich recht erinnere, kann diese Darstellung auch bei den lieben Funckens eingesehen werden.
Etwas glaubwürdiger scheint mir die Theorie, nach der "double" mit doppelter Drahtstärke der Ringe im Falle von Drahtringen oder mit doppelter Breite der Ringe (sprich: doppelt so breit wie ein Drahtring, also Flachringe) erklärt wird. Ist aber alles graue Theorie, basierend auf alten Theorien, die sich auf eine schriftliche Quelle mit Ausnahmestatus beziehen. Bewiesen is damit nix.
2) In der Kremlrüstkammer findet sich ein Kettenpanzer mit Flachringen eines exorbitanten Außendurchmessers von 10-12mm. Zeitliche Einordnung muß ich vorerst schuldig bleiben, sorry. Die Ringe sind alle einzeln mit dem Spruch "Wenn Gott mit uns, ist keiner gegen uns" gestempelt und verschweißt (?). Das Hemd ist ärmellos und wurde vermutlich als Verstärkung über einem Kettenhemd getragen, wie das im Osten vielfach gehandhabt wurde. Dort trug man oft eine Kette und obendrüber einen meist ärmellosen Panzer aus mit Ringen verknüpften Metallplätchen oder -segmenten (Jazeran hieß das, glaube ich. Andere Baustelle.)
Man könnte jetzt einen Querverweis auf die gestempelten Rillen in 1) ziehen, aber bewiesen ist damit auch nix.
Gruß
Ivo
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Eintrag #41 vom 20. Okt. 2002 08:14 Uhr
Dirk Rabenschlag
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Schmächtig oder nicht? - Es gibt noch Hoffnung :-)
Hi,
>>>
Naja, und zum Thema Elitekrieger, schau Dir mal die größe der Spätmittelalterlichen Brustplatten an. Die Taille paßt heute höchstens einem Mädchen und der Rest ist auch nicht gerade für Muskelmänner gedacht.
>>>
Nun, zumindest eine (noch dazu mit dem kompletten Rest des Harnischs dran) gibts, die auch den "Mann von männlichen Maßen" hoffen läßt, nämlich die des Harnischs Heinrichs VIII. von 1540. Taillenweite: 1,64 m
Sein Harnisch von 1514 hatte i.ü. noch eine Taillenweite von 88 cm, womit bewiesen wäre, daß auch Waffentraining, Jagden und Massen selbst nur offiziöser Ehefrauen den Willen zum guten Leben nicht klein kriegen können :-).
Aber der Rest war zugegebener Maßen wohl eher schmächtig.
Bis denn
Dirk
Bewertung:
Eintrag #42 vom 21. Okt. 2002 09:41 Uhr
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Leider hab ich den Namen des Artikels nicht, da er im Frankfurter Museum lief, und ich nur einen Teil aus der mitte gesehen habe.
Aber in diesem Fersehbeitrag wurde unter anderem die Lebenserwartung und Körpergröße der Menschen verschiedener Jahrhunderte (grob gestuft: Kelten, FMA, HMA, SMA) betrachtet.
Das Ergebnis war, daß die Körpergröße nicht konstant bis auf den heutigen Durchschnittswert anwuchs, sondern daß im FMA und HMA schon ziemlich große Leute der Durchschnitt waren, während das im SMA mit den großen Städten und der nicht ganz äquivalenten Versorgung wieder nach unten ging.
Speziell in Zeiten, da die geringere Anzahl von Menschen in einem Gebiet ihren Speisezettel noch mit reichlich Fleisch, seis gejagt oder gezüchtet, anreichern konnten, war die Körpergröße wohl durchschnittlich höher als in den "Hirsebreizeiten".
Wie gesagt, leider kenne ich den Namen des Beitrags nicht, aber es soll ähnliche Studien auch in Buchform geben.
Gruß, Ivain
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Eintrag #43 vom 23. Apr. 2003 00:32 Uhr
Arne Wachtmann
Hat jemand `ne Adresse eines Händlers, der Ringe zum vernieten verkauft? Am Besten natürlich gleich mit Nieten.
Alles was ich bis jetzt gefunden habe waren fertige Hemden, Hauben, etc.
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Eintrag #44 vom 16. Jul. 2003 20:45 Uhr
Jann Müller
Hi!
Kann mir jemand beantworten, nach welchem Draht ich im Baumarkt suchen muss?? Er sollte nicht rosten und sollte silber schwarz oder bronzefarben sein.
Wie heißt solch ein Draht??
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Eintrag #45 vom 25. Jul. 2003 12:59 Uhr
Daniel Cordes
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Was für ein Material für Kettenhemden?(Kupfer?)
Hab schon versucht ein Kettenhemd zu bauen, hat aber nich so geklappt bis ich hierher gekommen bin! Jetzt weis ich alles, ABER:
Ich habe bis jetzt Kupfer zur herstellung genommen(für mich am billigsten). Is das gut oder lohnt sich die Arbeit für die mindere stärke des Kupfers nich?
Danke schonmal, Daniel
Daniel Cordes
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Eintrag #46 vom 25. Jul. 2003 13:23 Uhr
Claus Winhard
ßh, Daniel, möchtest Du ein Kettenhemd nach historischen Vorlagen bauen oder eins für Larp etc.?
Kettenhemden waren grundsätzlich aus Stahl bzw. Eisen (der Stahl war eher kohlenstoffreicheres Eisen) und vernietet, d.h. jeder Ring wurde mit einer kleinen Niete verschlossen.
Kupfer eignet sich außerdem aufgrund der fehlenden Härte auch überhaupt nicht als Kettenhemdmaterial.
Ansonsten schau’ einfach ‘mal in den Thread "Kettenringe".
LG,
Claus
AG Hochmittelalter
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Eintrag #47 vom 17. Sep. 2003 11:42 Uhr
flo huttenloher
So was nennt sich Vollverzinkter Eisendraht und is gut billig.
Rate dir zu 2mm Durchmesser.
Servatio Specolatio !
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Eintrag #48 vom 22. Sep. 2003 19:35 Uhr
Arno Eckhardt
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..lasst das doch endlich mit diesem widerlichen Zink!!! das sieht auch am LARP-Hemd sch… aus.
Wie oft wurde hier nicht schon die Frage gestellt: "Und wie bekomme ich das Zink wieder runter?"
Euer Arno
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Eintrag #49 vom 06. Mrz. 2004 20:48 Uhr
… ist zwar schön und gut, aber stellt meiner meinung doch eine ziemliche herrausforderung dar.
Aber um trotzdem alles "a" zu machen werd ich wohl kaum drum rum kommen es doch mal zu versuchen.
Aber wie kann ich denn nun genau meine ringe vernieten ?
Ich hab schon versucht sie zu an den schnittkanten zu überlappen und dann plätten, aber die rutschen immer wieder auseinander sodass die überlappung ca. 4mm nicht übereinander, sonder nebeneinader liegen, ähnlich wie ein Schlüsselring. Wie kann ich es schaffen meine Ringe ( 1.5 mm Stahldraht innen d= 8mm) zu vernieten ?
Vernietet man am besten wenn das Kettenhemnd kompett ferig ist oder sobald man ein Stück geflechtet hat ?
Waren wirklich alle Kettenhemden im MA (1150-1250) vernietet oder waren die mehrzahl der Hemden doch mit offenen Ringen gefertigt worden, was ja wohl auch um einiges billiger damals war und sich ein nicht ganz so reicher Ritter leisten konnte.
So dann hoff ich mal dass den Eintrag jemand liest :-)
Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich gerne hätten
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Eintrag #50 vom 06. Mrz. 2004 20:53 Uhr
Berthold Nüchter
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Nach Lektüre zahlreicher Beiträge hier zu dem Thema gibt es keinerlei Belege für offene Ringe im Mittelalter.
Berthold
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Eintrag #51 vom 06. Mrz. 2004 21:19 Uhr
Hmmmmm,
dann wohl doch alle nieten *ohh graus*
Scheint mir sehr sehr zeitintensiv zu sein, aber für "a" macht man ja ‘fast’ alles :-)
Aber wie schon gesagt: WIE geh ich dabei ganau vor ???
Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich gerne hätten
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Eintrag #52 vom 07. Mrz. 2004 09:41 Uhr
Stephanie Winhard
Hallo Thomas,
schau mal auf wwwhma-info.de
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Eintrag #53 vom 07. Mrz. 2004 09:42 Uhr
Stephanie Winhard
*urks* Nieten sollte das heißen…
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Eintrag #54 vom 07. Mrz. 2004 10:54 Uhr
David Seidlitz
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…eine wirklich grandiose Anleitung!
Gruß,
David
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Eintrag #55 vom 07. Mrz. 2004 12:10 Uhr
zum kaufen sind mir ehrlich gesagt noch zu teuer.
1000 - ist nicht gerade wenig :-)
Ich dachte da mehr an selber herstellen. Aber bei der Anleitung sieht man ja recht gut wie sowas gemacht wird.
Fehlt mir nur noch die richtige Loch,-und Nietzange. Den Stempel um die Ringe platt zu machen müßt ich mir auch noch besorgen. Kann man das entsprechende Werkzeug kaufen ?
Material für die Ringe hab ich genug ( 25 Kg Stahldraht d=1.5 mm ). Hat mich gerade mal 9,60 - gekostet.
Ich bin nicht auf der Welt um so zu sein, wie andere mich gerne hätten
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Eintrag #56 vom 11. Mrz. 2004 20:59 Uhr
Berthold Nüchter
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Ich weiß, dass für römische Kettenhemden geschlossene Ringe (gestanzte) belegt sein sollen. Gibt es Belege für hochmittelalterliche europäische Kettenhemden mit 50 % gestanzten oder ev. verschmiedeten Ringen?
Berthold
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Eintrag #57 vom 18. Mai. 2004 12:30 Uhr
Christian Büdel
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Eine Frage an die Metallurgen.
Leif Hansen berichtet in seinem "Panzerung der Kelten" von drei Kettenpanzerfunden, deren Ringe nur gebogen waren. Er belegt dies auch mit Photos und Fundzeichnungen.
Ich frage nun, ob der Stahl schon hart genug war, das Geflecht zusammenzuhalten und auch den Schutz zu gewährleisten.
Ich dachte nämlich besserer Stahl kam erst mit den wassergetriebenen Eisenhämmern im 12.Jhd auf.
Kann ja sein, dass es sich bei den Funden nur um Prunkwaffen handelt.
her christiân
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Eintrag #58 vom 23. Mai. 2004 11:42 Uhr
Arno Eckhardt
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Hallo Ihr
Bezüglich des Materials in der frühen Eisenzeit kann man im Moment eigentlich nur spekulieren, entsprechende Untersuchungen laufen noch (z.B. hier an der Uni Tübingen).
Es ist für mich aber sehr wahrscheinlich, das bereits sehr früh die Materialqualität gesteuert und die Härte beeinflußt werden konnte. Warum? Weil sich vieles schlicht durch die Art der Herstellung und Verarbeitung von selbst ergibt…
Gesicherte Ergebnisse über sehr gute Materialqualität liegen bereits für das frühe Mittelalter vor, also keinesfalls erst ab dem 12. Jhdt. Es ist aber richtig, das es ab etwa dieser zeit zu einer enormen Steigerung der Produktivität kam.
Warum sollten also nicht schon die Kelten über gehärtete Kettenhemden ohne vernietung verfügt haben?
Euer Traumschmied
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Eintrag #59 vom 26. Mai. 2004 09:57 Uhr
Christian Büdel
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Danke für die Infos und auch für den Link mit den guten Literaturhinweisen.
Ich wusste garnicht, dass die Metallurgen bisher so wenig zugang zu den Funden hatten.
her christiân
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Eintrag #60 vom 07. Jun. 2004 01:30 Uhr
Jörg Däbritz
Hallo,
vor ein paar Tagen erreichte mich eine Mail, wie mein Experiment nach inzwischen zwei Jahren ausgegangen ist - und ob ich das mal hier posten könnte …
Im März 2002 hatte ich hier bei TV nachgefragt, ob jemand Erfahrungen beim Schwärzen, Brünieren oder sonstigen Verfahren zum künstlichen Altern von verzinkten Eisenringen gemacht hat. - JA, Zink ! -
Ich hatte kurz zuvor ein Kettenhemd ( oder Ringelpanzer ;o) aus verzinkten Ringen käuflich erworben.
Es sah auf dem Shop-Foto ganz annehmbar und recht dunkel aus - und ich war angenehm überrascht, da ich schon verzinkte Hemden gesehen hatte, deren Träger aber eher nach Lametta-Ständern als nach mittelalterlichen Soldaten aussahen.
Als die Lieferung dann bei mir ankam war ich erneut überrascht - darin sah auch ich aus wie ein Lametta-Ständer …
Ich habe danach zu recherchieren begonnen was bei verzinkten Eisenteilen machbar wäre. Eine Galvanisierfirma hätte das Zink-Hemd Schwarzchromatieren können - wenn vorher das alte Zink runter und sofort nach einem Neuverzinken die Chromatierung gemacht worden wäre - unter der Voraussetzung, die elektrische Leitfähigkeit unter den Ringen bliebe während des ganzen Prozesses stabil …
Also doch lieber nicht …
Irgendwann erinnerte ich mich daran, daß ich vom Leiterplattenätzen noch etwas Eisen-III-Chlorid im Keller hatte und startete ein kleines Experiment:
Ich habe eine Reihe Ringe vom Hemdsärmel zu einem kleineren Geflecht zusammengesetzt und in einem stark verdünnten Wasserbad damit eine Probe erstellt. Nach kurzer Zeit verfärbten sich die verzinkten Ringe schwarzbraun - als wären sie brüniert worden. Später habe ich es dann mit dem ganzen Kettenhemd und der Haube gemacht.
Ein Chemiker erklärte mir dazu folgendes:
Man kann Zink nicht elektrolytisch mit Eisen überziehen, da die Elektronegativitätswerte beider Metalle dazu genau umgekehrt sein müßten. Ich kann also Eisen Verzinken aber Zink nicht "Vereisen" ;o) .
Bei dem Ergebnis meines Tests sollte sich um keine eine feste Verbindung handeln. Gemerkt habe ich das daran, daß ich lange Zeit beim Anfassen der inzwischen trockenen Kettensachen schwarze Hände bekam. Dabei kann auch der lange Gebrauch der Eisen-III-Clorid - Lösung zum Leiterplattenätzen eine Schicht Kupferchlorid abgesetzt haben die ebenfalls schwarz-grün aussieht - so genau kann ich das leider nicht nachvollziehen.
Seit ca. zwei Jahren trage ich nun ständig diese Testringe als Schlüsselkette mit mir herum. Ich habe mal Fotos davon im Vergleich mit ein paar originalen Ringen und vom Kettenhemd gemacht.
Die schwarze Schicht ist an vielen Stellen inzwischen fast ab - aber die Ringe glänzen nicht mehr wie ein neuer Zinkeimer sondern haben auch nach langem Gebrauch einen dunklen "Eisenglanz" behalten. Selbst Handschweiss scheint nicht zu schaden und Rost ist auch keiner dran.
Fazit: Ich denke, es hat funktioniert - man sollte aber längere Zeit nur dunkle Klamotten drunter tragen, bis der nicht-feste Anteil abgerieben ist. Deo’s braucht man in dieser Zeit übrigens auch nicht, man riecht irgendwie immer nach "Metall".
Das "billige" verzinkte Kettenhemd sieht jetzt jedenfalls wesentlich originalgetreuer aus als vorher.
NOCH ETWAS: Eisen-III-Clorid und Kupferchlorid sind GIFTIGE und ßTZENDE Substanzen. Beim "Färben" also unbedingt dicke Gummi-Handschuhe und eine Kunststoffschüssel verwenden, die danach fachmännisch entsorgt werden sollten !!! Eisen-III-Clorid zerfrißt Kleidung und hinterläßt auf der Haut braune Flecken, die nur schwer zu entfernen sind und nicht nach Solarium aussehen !!! Nur stark verdünnte Lösungen verwenden - das dauert zwar etwas länger, ist aber kontrollierbarer. Danach gut ausspühlen und eine Weile im Wasserbad liegen lassen.
Ich kann keine Garantie für das Gelingen geben und nur vor gesundheitlichen Schäden warnen, wenn es unsachgemäß gemacht wird. Wer es versucht, sollte im Umgang mit solchen Chemikalien geübt sein. Ob es bei Nirosta-Stahl auch funktioniert weis ich nicht.
Vorsicht also beim Experimentieren
Jörg
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Eintrag #61 vom 21. Sep. 2004 01:24 Uhr
Klaus Stützenberger
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Verzinkter Draht mit Essig restlos Entzinken!!!
Hallo an alle!!!
Erst mal Merci für den Haufen Infos und Tips die ich hier herausschöpfen konnte und ihr mir damit einiges an Lehrgeld erspart habt.
Nun ist mein erstes selbstgewurmtes und gestricktes Kettenhemd so gut wie fertig und ich will auch mit meinen Erfahrungen (und Tips) nicht hinter dem Berg bleiben.
Daß ich meine Ringe selber Wurmen werde war mir klar nachdem ich errechnet habe wie teuer ein Hemd mit gekauften Ringen wird.
So stellte ich einige Versuch mit verschiedenem Materialien und Durchmessern an .
Nach meinen Erkenntnissen und empirischen Beurteilungen ist Galvanisch verzinkter 1,8mm Weidezaundraht auf 8mm Innendurchmesser gewickelt
das beste Material/Verhältniss.
Preis / 5Kg (ca. 250m): ca. 10 Euro
Gewicht / 1000Stk ca. 610g = ca.8000Stk / 5Kg u. 250 m
Endgewicht bei ca. 24000Stk ca. 14.6 Kg
Preis (ohne Essig ) ca. 30 Euro
Meine Wahl auf Weidezaundraht war aber in erster Linie wegen seiner Annähernd Federstahlähnlichen Eigenschaften gefallen.
Eine aus diesem Material gewickelte Feder mit 25 cm Länge lässt sich ohne Materialüberdehnung zu einem Ring biegen die wieder völlig gerade zurückfedert .
Geglühter unverzinkter Eisendraht gleicher Stärke verbiegt sich dabei aber hoffnungslos und federt kaum .
Preis Leistungsverhältniss ……………………unschlagbar!!!
Trotz des Makels der Zinkschicht war diese Eigenschaft also so überragend daß ich hier gerne zu einem "vorläufigen" Kompromiss bereit war.
Aber,……………………….ich wollte ein dunkles oder sogar leicht rostiges "Eisenhemd"!!!
Das Entzinken :
Ich stellte weitere Versuche an wie ich die stark glänzende Oberfläche dunkeln oder sogar entzinken könnte ohne diese erstklassige Festigkeit zu beeinträchtigen.
Nach dem ich eine Feder durch Glühen mit anschließendem Abschrecken makelloß entzinkt hatte war sie Erwartungsgemäß genauso weich wie der Bindedraht.
Dann versuchte ich es mit verschiedenen Säurehaltigen Flüssigkeiten wie Milch,Zitronensaft und Essig.
Mit letzterem erziehlte ich zunächst die schnellsten und besten Ergebnisse mit einer fast schwarzen Abriebsfesten Patina
welche sich schon nach wenigen Stunden bildete.
Als ich aber den PH Wert mit 25%er Essigessenz erhöhte war die ßberraschung und Freude groß,
denn die Zinkschicht verabschiedet sich in einer heftigen Reaktion und in kürzester Zeit.
Ich erinnerte mich wieder an die sog.elektrochemische Oxydation welche sich zwischen edlen und unedlen Metallen abspielt.
Wird ein Zinküberzug auf Stahl verletzt und tritt Feuchtigkeit ( oder Säure) hinzu, so ist das Zink dem Grundmetall gegenüber negativ.
Der Zinküberzug wird zerfressen, während die Zerstörung des Grundmetalls sogar verzögert wird.
Es benötigt also verletzte Zinkfreie Stellen um diese Reaktion zu erzielen.
Dieser Vorgang kann auf einer intakten Zinkschicht aber auch durch Eisenhaltige Gegenstände angeregt werden.
Sobald eine Stelle völlig Zinkfrei ist kann sich der Draht dann selbst entzinken.
Einen weiteren Teil des Kettenhemdes hatte ich deshalb mit Eisennägel gespickt und so eine gleichmäßigere und kontrolliertere Oxydation des Ziks erziehlt.
Nach einiger Zeit ist es besser die Nägel wieder zu entfernen weil dann die ganze Reaktion nur zwischen Draht und Zinkschicht geschieht und es so schneller geht.
Während dieses Vorgangs neutralisiert die Säure aber und verliehrt an PH Wert.
Sollten sich wenn die Reaktion abgeklungen ist immer noch Zinkflecken auf dem Kettenhemd befinden, muß durch Hinzugabe von neuer Essigessenz der Säuregehalt wieder soweit angehoben werden daß wieder sichtbar eine Reaktion entsteht.
Auf 3,0 Ltr 5% Essig gab ich zweimal 0,4 Ltr 25 % Essigessenz .
Nun arbeite ich gerade an dem Rest meines Hemdes (vom Nabel abwärts) und es ist eine Saubere Sache
beim Wurmen und Flechten keine rostigen Draht zu verarbeiten, das fertige Hemd aber in einem leichten rötlichen schimmer zu haben.
P.S.Es gibt bei Weidezaundraht erhebliche Qualitätsunterschiede in Hinblick auf Elastizität und Entzinkte Optik.
Ich habe den besten Draht bei WLZ bekommen.
Im Zweifel helfen aber nur eigene Versuche und Vergleichstests.
Amadeus
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Eintrag #62 vom 05. Jul. 2006 14:20 Uhr
Stefan Brucherseifer
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essig ist gut essigessenz ist besser. aber der knaller ist ca 50-60 % ige essigsäure.
ich habe ein verzinktes vernietetes kettenhemd erworben . als es ankam glich es einer coladose . nach knapp 1 1/2 stundenwar nicht eine spur von zink zu sehen.
danke für eure tips bezüglich des essig.
die sache mit den eisennägeln beschleuningt die anfängliche reaktion ungemein.
gruß steff
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Eintrag #63 vom 10. Jul. 2006 14:00 Uhr
J.
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eine kleine Frage: wie befreit ihr eure Kettenhandschuhe vom Rost? das Kettengeflecht ist bei mir direckt auf einen Leinen-/Lederhandschuh befestigt.
Johan von Dreiadlerstein
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Eintrag #64 vom 10. Jul. 2006 18:24 Uhr
Arno Eckhardt
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Hallo Joey
…Tragen, trocken lagern, fertig.
Die Ringe scheuern sich bei regelmäßigem Gebrauch gegenseitig blank.
Euer Traumschmied
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Eintrag #65 vom 10. Jul. 2006 21:02 Uhr
J.
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Hoffentlich. das Geflecht habe ich leider nach dem Essigbad nur etwas trocken gerieben, und dann auf dem Handschuh befestigt, daher ist es jetzt gleich gerostet.
Wurde im Mittelalter eigentlich brünirt, oder wurde die Ringe bloß aufgeglüht/gebläut, damit sie rostbeständiger sind?
Johan von Dreiadlerstein
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Eintrag #66 vom 10. Jul. 2006 22:08 Uhr
Jens
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Ich kenne nur Ver_zinn_ung.
Gruß, Jens
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Eintrag #67 vom 11. Jul. 2006 08:12 Uhr
Peter
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Hallo Jens,
was ist denn dein ältester Nachweis für Verzinnung an Kettenhemden?
Grüße
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Eintrag #68 vom 11. Jul. 2006 11:03 Uhr
Jens
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Hallo Peter,
Das kann ich Dir leider nicht beantworten, da die Datierung von Ringpanzern ja auch nicht so ganz unproblematisch sind.
Ich beziehe mich auf Fremdinformationen über einige Ringpanzer des 14ten und 15ten Jahrhunderts, sowie Beschreibungen von bei Auktionen versteigerten Ringpanzern ohne genauere Datierung.
Erwähnt werden betreffende auch hier im Forum:
Gruß, Jens
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Eintrag #69 vom 05. Sep. 2006 00:53 Uhr
Johann
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Hi, erstmal!
Ich denke, dass das hier in deisem Thema recht gut aufgehoben sein wird…
Bin gerade dabei mir ein schönes Kettenhemd aus 2,2mm geglühtem Eisnedraht bei nem Innendurchmesser von 11mm zu bauen.
Da ich dem guten Stück auch ne persönliche Note geben will,würd ich das gerne mit ein paar Farbakzenten verzieren. Da ja bei geglühtem Eisendraht schon recht klar wird, dass ich eben keinen verzinkten Draht nehme, fällt das schonmal weg. Fraglich ist dann nur, welchen Draht ich dann für die Akzente benutze. Es sollte eben nicht zu weich sein wie Kupfer und außerdem am Besten keinen Grünspan ziehen.
In der Bibliothek steht was von Bronze. Ich frage mich gerade, wie schwer (oder leicht)Bronzedraht in dieser Stärke zu bekommen ist und wie teuer das Ganze dann wird. Gäbe es noch andere Metalle, die in Frage kähmen?
Freue mich schonmal auf eure Antworten,
Gruß, die Speerspitze
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Eintrag #70 vom 05. Sep. 2006 06:56 Uhr
Arno Eckhardt
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Hallo Ralph
…ich hoffe, Du vernietest die Ringe. Geglühter Draht ist sonst nämlich zu weich, auch, wenn er etwas dicker ist.
Bronze ist das, was Du suchst. Es gibt solche Drähte auch in kleineren Mengen bei der Firma Haecker Metall in Pforzheim. Ich würde da die härteste, verfügbare Qualität nehmen (wenn unvernietet), sonst eine weiche bis mittlere. Alle Qualitäten lassen sich aber noch gut "wurmen". Für Messingdrähte gilt im Prinzip das Gleiche, nur ist Messing etwas spröder, so dass es bei einer vernieteten Konstruktion gewisse Probleme geben kann. Mit etwas Glück bekommst Du bei der genannten Firma ein paar kostenlose Muster zum Ausprobieren.
Bevor die Bronze grün wird, rostet Dir der Stahl zusammen, die ist nämlich deutlich korrosionsbeständiger. Außerdem hoffe ich mal, Du willst das Hemd auch Tragen und ein wenig pflegen.
Euer Traumschmied
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Eintrag #71 vom 05. Sep. 2006 12:17 Uhr
Thorsten
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Eine Alternative zu Bronze wäre Messingdraht. Z.B. verschiedene Kettenhauben bei den Wisby-Funden hatten eine Reihe von Messingringen in dem Stirnbereich. Dies jedoch nicht aus dekorativen Zwecken, sondern zum Schutz von Bändern, mit denen die Haube am drunter liegenden Polster befestigt wurde.
Thorsten
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Eintrag #72 vom 07. Sep. 2006 12:13 Uhr
Johann Anton Mattes
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Ich habe vor einer Woche im Museum von Carnuntum(nahe Petronell in ßsterreich) ebenfalls ein ganzes Gewebestück aus Messingringen gesehen. (Das war allerdings auf die hohe Kaiserzeit datiert also circa 2.Jhdt n Chr)
Mfg: Johann
Bewertung:
Eintrag #73 vom 11. Sep. 2006 00:03 Uhr
Thomas Schlosser
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Mmmhhhh 2.2mm geglühten draht?? Das hemd wird schwer. selbst bei einem innendurchmesser von 11mm. wenn vernieted wird, wird es leichter da stabieler und man braucht dann halt nur dünneren draht. 2.2 mm- wie stehts da mit dem tragekomfort was das gewicht angeht??
Thomas
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Eintrag #74 vom 14. Sep. 2006 15:20 Uhr
Oliver Höfgen
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Ich hab nur mal eine Hälfte mit 2mm gemacht und das war schon viel zu schwer. Und ich kenn nur erhaltene Kettenhemden die eher 1-1,6mm haben und 8mm Innendurchmesser(und natürlich nur vernietet). 11mm sind ja Riesenlöcher und 2,2mm wird vieeel zu schwer.
Bewertung:
Eintrag #75 vom 15. Sep. 2006 16:08 Uhr
Johann
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Also so groß sind die Löcher eigentlich net.
Die Kelten und Römer hatten ja auch ringstärke num die 2mm.
Außerdem kam mir so 1,6mm etwas "windig" vor.
Naja, n00b-Fehler, würd ich sagen…
Aber ehrlichgesagt ist es (noch) nicht so schwer.
Ich hab jetzt zwar auch noch keine ßrmel, aber schon ein "Tank-Top" bis zum Magen…
Und das Gewicht hält sich in Grenzen
Bewertung:
Eintrag #76 vom 17. Sep. 2006 19:41 Uhr
Robin Koss
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Hallo
Ich spiel gerade mit dem gedanken mir ein kettenhemd zu basteln und da sind mir folgende fragen gekommen:
Sieht nicht rostfreier federstahl "a" aus , (also ähnlich wie eisen)? Hat jemand schonmal versucht offene Ringe in einer schraubzwinge einzuklemmen und diese dadurch zu schliessen?
Bin dankbar für Eure Antworten
Robin
Bewertung:
Eintrag #77 vom 17. Sep. 2006 22:35 Uhr
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Bei offenen Ringen macht der optische Unterschied zwischen den Materialien auch nicht mehr wirklich was aus.
Zum schließen mit der Schraubzwinge:
Dürfte die Arbeitszeit verfünfachen. Viel Spaß.
Abschließend:
Man kiregt mittlerweile Hemdne mit offenen Ringen für Kleingeld hinterhergeworfen, und vernietete Hemden sind mittlerweile auch erschwinglich.
Mir wär meine Zeit für offene Ringe zu schade, ich würde vom gesamten Bau schlicht abraten.
Gruß, Ivain
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Eintrag #78 vom 31. Okt. 2006 09:27 Uhr
Andreas Betz
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Hallo Leute!
Ich wüsste gern, welche Sorte Ringe für Kettenzeug zwischen 1189 und ca. 1230 gebräuchlich waren: Die mit rundem oder flachem Querschnitt?
Ja, ich habe die Suchfuktion benutzt, aber nichts 100% Zufriedenstellendes gefunden (Verweise auf Funde o. ä.). Falls ich doch was übersehen habe, sorry.
Grüße,
Andreas
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Eintrag #79 vom 01. Nov. 2006 08:59 Uhr
Andreas Betz
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Moin,
dass die flachen Ringe im SpäMi gebräuchlich waren und auch besser schützen, ist mir schon klar. Stutzig gemacht hat mich allerdings, dass in diversen Kettenhemdforen/-bauanleitungen meist nur mit den "runden" gearbeitet zu werden scheint und die flachen einzig am Rande als "deluxe"-Variante erwähnt werden.
Kann man überhaupt konkrete Angaben zu dem im Vorpost genannten Zeitraum machen wenn, wie in Thread 84 geschrieben, die meisten gefundenen Hemden erst aus dem 15. Jahrhundert oder einem noch späteren Zeitraum stammen?
Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt…
Gruß,
Andreas
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Eintrag #80 vom 01. Nov. 2006 09:11 Uhr
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Hier geht es um Material, wenn du die Formendiskussion im anderen Thread gelesen hats, warum klinkst du dich nicht dort ein ?
Gruß, Ivain
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Eintrag #81 vom 01. Nov. 2006 09:35 Uhr
Andreas Betz
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Die Ausgangsfrage in diesem Thread betrifft den Ringdurchmesser, da dachte ich mir, würde der Querschnitt doch sicher auch passen. Außerdem war dieser Thread bei meinem ersten Post der Kettenhemdthread am weitesten oben im Rüstungsindex.
Tut mir leid, wenn ich da falsch gedacht habe, aber die gleiche Frage nun noch einmal woanders zu posten macht in meinen Augen auch nur begrenzt Sinn.
Gruß,
Andreas
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Eintrag #82 vom 01. Nov. 2006 09:50 Uhr
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Naja, aber die Frage im anderen Thread ist doch fast die selbe ?
Gruß, Ivain
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Eintrag #83 vom 01. Nov. 2006 10:02 Uhr
Andreas Betz
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Hi,
wie gesagt, sorry, wenn ich mich da missverständlich ausgedrückt hab oder zu blöd bin, den andern Thread zu kapieren, aber Daniel erkundigte sich nach der Form der Nieten, ich mich nach der der Ringe (bzw deren (der Ringe) Querschnitt). Teilweise wird in den Antworten(z. B. Jens’, Nr. 117, "linsenförmig bis runden…") auch von Querschnitt geredet, nur war/ist mir unklar, ob es da um Ringe oder um die Nieten geht, da die Ausgangsfrage von Daniel sich wie gesagt auf die Nietenform bezog.
Hach, ist dass kompliziert. Hoffe, du/ihr könnt mir folgen oder mich auf meinen Denkfehler hinweisen.
Gruß,
Andreas
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Eintrag #84 vom 02. Nov. 2006 07:42 Uhr
Jens
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?! Ich habe doch auch was zu den Nieten geschrieben?
Am besten ist wohl, Du guckst Dir ein paar Originale mal an.
Gruß, Jens
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Eintrag #85 vom 02. Nov. 2006 12:28 Uhr
Andreas Betz
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Ja eben! Mir gehts aber um die Ringform und eher sekundär um die Nieten und ich war mir da nicht sicher, welches von beiden du in deinem Post nun meinst.
angucke, scheine ich mit Ringen mit rundem Querschnitt auch in meiner Zeit nichs falsch zu machen. Mich würd nur mal interssieren, ob es eine "allgemeine" Meinung darüber gibt, wann denn nun die flachen Ringe aufgekommen sind, da die Datierung eins Kettenhemdes ja wie schon öfter geschrieben recht schwierig ist.
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