Katapult... ein paar Fragen
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Eintrag #1 vom 19. Mai. 2005 23:19 Uhr
Christopher Thomas
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Hoi,
verfolge schon etwas länger hier das Forum und habe bis jetzt immer alles gefunden was ich brauchte! Echt spitze!
Also meine Fragen:
Ich möchte ein Katapult bauen welches mehrere Kugeln auf einmal abfeuert. dafür kommt nur diese Variante in frage:
Aaaaaaaaalso:
Ich wüsste gerne, wie genau das Abzugssystem funktionieren soll? Denn irgendwie muss ja das Kurbelsystem von der Achse auf dem das Seil aufgewickelt wird abgetrennt werden können, da sonst das Seil den Abschuss stark abbremst.
Und was für Seile sollte ich für das Spannungssystem nehmen? Normale neigen leider dazu, nach einer Weile unbrauchbar zu werden, da sie sich immer mehr ausdehnen und irgendwann keine Power mehr hinter ist. (selbst wenn sie immer weiter gedreht werden,habs schon an einer Ballista ausprobiert).
Ich würde auch gerne Buchtipps (egal ob Englisch oder Deutsch) entgegennehmen!
Habe auch durch googeln nix wirklich gutes gefunden, Seiten wie trebuchet.com oder siege-engines.com sind nicht zu gebrauchen!
Danke schon mal für Antworten!
MfG Christopher
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Eintrag #2 vom 20. Mai. 2005 20:04 Uhr
Till Potinius
Hatte mal, AFAIR in Roskilde, so etwas ähnliches gesehen. Dort wurde der Wurfarm durch einen Metallhaken gehalten der dann einfach durch einen beherzten Schlag mit einer Keule ausgeklinkt wurde. Auf dem Bild sieht es so aus, als würde der eine eine Art Zapfen lösen, der das Seil hält. Gab da vermutlich verschiedene Systeme, wie das Seil oben ausgeklinkt werden konnte.
Zu den Seilen: Was meinst du mit "normalen" Seilen? Ich würde da einfach welche nehmen, die zeitlich passen. Das diese Seile keine 1000 Schuss halten, ist klar. Du darfst halt keine billigen, dünnen Seile nehmen, sondern etwas, was man eher als Tau bezeichnet, und dieses dann mehrfach legen, bevor es gedreht wird. Dann hält das schon eine Zeit.
Aber: So oft ergibt sich eh nicht die Gelegenheit, so ein Teil abzufeuern.
MFG, Till
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Eintrag #3 vom 20. Mai. 2005 21:14 Uhr
Bernd
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Hallo Christopher
Hatte zufällig gerade das "mediaval warfare source book" von David Nicolle in der Hand, dort ist ebenfalls eine Abbildung dieses Katapultes aus Deiner Abbildung zu sehen (allerdings nur Schemazeichnung).
Der Abzugsmechanismus scheint dort an der Stelle zu sein, an der das Seil mit dem Wurfarm verbunden ist. Eine Variante ist ein Bolzen, der mit einer Schnur herausgezogen wird.
In Deiner Abbildung hält der Typ ganz links hinter dem Wurfarm ebenfalls ein Seil, das zu dieser Stelle führt.
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Eintrag #4 vom 23. Mai. 2005 19:15 Uhr
Daniel Lindenschmitt
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Welche Holzsorte benötige ich für den Hebel(Arm) ??
Welche Holzsorte benötige ich für den Hebel(Arm) ?? Ich habe vor ein Katapulte zu bauen, bin aber in dieser Beziehung noch sehr unerfahren. So von der reinen Grundkonstruktion weiß ich ungefähr bescheit, aber mir ist nich klar was ich für Holz für den Hebel(Arm, da wo halt das Geschoss drauf liegt) benötige ??? Könnte mir das jemand mal erklären. Außerdem würde ich mich über ein paar Zusatz Infos freuen, da ich wie schon erwähnt noch sehr unerfahren bin !
De Linde
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Eintrag #5 vom 23. Mai. 2005 19:35 Uhr
Lutz Schmidt
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Welche Holzsorte benötige ich für den Hebel(Arm) ??
Hi,
Linde taugt dafür nix….. ;O)
Esche oder Eiche!!!
Hast du Erfahrungen im Zimmererhandwerk?
Wenn nicht, dann tut’s auch Holz aus dem Baumarkt…. da ist’s nicht schade drum!
Grüße Lutz
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Eintrag #6 vom 23. Mai. 2005 19:56 Uhr
Daniel Lindenschmitt
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ok danke, schonmal also Eiche im aus Baumarkt oder richitge Eiche ausem Wald.
Thx
De Linde
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Eintrag #7 vom 25. Mai. 2005 15:28 Uhr
Daniel Lindenschmitt
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Bei wieviel Grad soll der Arm auf einen Wiederstand treffen ???
Wäre net wenn mir das jemand erklären könnte !!
De Linde
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Eintrag #8 vom 27. Mai. 2005 15:31 Uhr
Christopher Thomas
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Also ich würde esche nehmen, weil esche etwas elastisch ist. Wenn Eiche auf den Pfosten trifft reissen jedes mal ein paar Fasern und irgendwann (9-10 mal) bricht dir der ganze stamm. Buche ginge auch.
MfG Christopher
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Eintrag #9 vom 03. Mrz. 2007 10:45 Uhr
Martin
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Hallo
ich bin auf der suche nach Belagerungswaffen immer wieder auf eine Abart des Katapults gestoßen, das nicht durch Torsions- oder Hebelwirkung schleudert, sondern durch einen großen Holzbogen. Was ich allerdings nicht fand ist ein historischer zusammenhang. Gab es diese Waffe überhaupt im HMA oder sind sie Fantasy? Wo und Wann wurden sie verwendet?
Gruß
Martin
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Eintrag #10 vom 04. Mrz. 2007 12:08 Uhr
Johannes Mühlan
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Zum Eintrag von Martin Steiner:
Wenn das genannte "Katapult", mit einem großen Holzbogen, wie eine große Armbrust zu denken ist, dann gibt es einen Hinweis bei Werner Meyer "Deutsche Ritter, deutsche Burgen". Prof. Meyer nennt unter "Maschinen, die mit Bogenspannung Projektile rasch verschossen" u. a. die "Standarmbrust", vermutl. auf einem Gestell/Bock, die man sich beim Einsatz bei Belagerungen auch auf einem stabilen Karren montiert vorstellen kann. Kein wissenschaftlicher Beweis im strengen Sinn, aber ein starkes Indiz. Die Zeitstellung ist, im Zusammenahng mit Burgen, auch das HMA.
Der von Wolfgang König herausgegebenen "Propyläen Technikgeschichte" ist aus Bd. 2, "Metalle und Macht", folgendes zur Wall- oder Standarmbrust zu entnehmen: "In der Weiterentwicklung verfügte sie über einen bis zu 4 Meter langen Bogen, war in der Regel auf einem Dreibein schwenkbar lafettiert und verschoss bis zu 75 Zentimeter lange Bolzen. Die wirkungsvollste Reichweite lag bei 400 Metern. Für den Spannvorgang wurden mechanische Hilfen wie Spannböcke oder Spannbänke mit Kurbelantrieb entwickelt…" Die Stand- oder Wallarmbrust ist in der Regel bei den Verteidigungswaffen aufgeführt, daher auch einer ihrer Namen, es spricht aber nichts gegen einen Einsatz auch bei Belagerungen.
Freundlichen Gruß
Johannes Mühlan
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Eintrag #11 vom 05. Mrz. 2007 19:19 Uhr
Martin
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Hallo
Ich meinte keine übergroße Armbrust sondern eine Konstruktion, die so ähnlich aussieht wie ein Onager, allerdings auf Höhe des Balkens, auf dem der Wurfarm Aufschlägt, einen Bogen hat. Wenn der Wurfarm nach hinten/unten gezogen wird, spannt sich der Bogen, der beim freuern den Wurfarm nach vorne/oben bewegt.
Gruß
Martin
Martin
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Eintrag #12 vom 06. Mrz. 2007 08:19 Uhr
Christian
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Hierfür kenn ich nur Belege aus diversen Asterix-Abenteuern. Aber das will nichts heißen!
Karl
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Eintrag #13 vom 07. Mrz. 2007 08:17 Uhr
Martin Bauer
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Und aus Prinz Eisenherz!
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Eintrag #14 vom 07. Mrz. 2007 10:05 Uhr
Dieter Graf
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Richtig! Der geniale Zeichner von Prinz Eisenherz, Hal Foster, bezog viele seiner Ideen von den Rekonstruktionen Viollet-le-Ducs. So auch die besagte Steinschleuder und andere Belagerungsgeräte. Die Firma Hausser "Elastolin" sorgte dann in den 50er Jahren mit den sehr gelungenen Figuren und Modellen ihrer Prinz Eisenherz-Serie für eine weite Verbreitung dieses wohl so in Wirklichkeit nicht existenten Typs von Wurfmaschine.
Gruß
Dieter
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Eintrag #15 vom 07. Mrz. 2007 12:49 Uhr
Thomas Klever
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Hallo,
ich meine sowas mal im Zusammenhang mit der chinesischen Antike gesehen zu haben.
Nur so als Idee.
Gruss
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Eintrag #16 vom 09. Mrz. 2007 18:03 Uhr
Johannes Mühlan
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Es gibt eine vermutlich Ende 19./Anf. 20. Jh. entstandene Farblithografie von der Belagerung der Burg Schwanau am Oberrhein (westl. Lahr/Schwarzwald, heute linksrheinisch Gerstheim/Elsass) im Jahr 1333 durch die Stadt Straßburg und verbündete Schweizer Städte. Auf dieser Darstellung wird ein Katapult der geschilderten Art, mit Bogen und Wurfarm, gezeigt, wie es mittels Winde gespannt und zum Schleudern vorbereitet wird.
Das ist natürlich überhaupt kein historischer Beleg, (ohnehin ist die ganze Szenerie im Verständnis der Zeit auf dramatische Effekte ausgelegt).
Freundlichen Gruß
Johannes Mühlan
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Eintrag #17 vom 15. Apr. 2007 12:44 Uhr
Martin
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Hallo
Mehrere der hier und in anderen Treads verlinkten Seiten sind voll von Belgen für Triböcke und Bilden. Einen Beleg für Katapulte (Onager, Torosionsprinzip) fand ich außer in römischen Quellen allerdings noch nicht. Gibt es Belege für Onager im (Hoch)Mittelalter?
Gruß
Martin
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Eintrag #18 vom 26. Sep. 2007 15:57 Uhr
Michael Flotzinger
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Also, ich glaube, dass die armbrust-ähnliche Balliste nach griechisch-römischen Vorbildern im Mittelalter noch in Gebrauch war (auch das mit Steinen schießende Modell), zumindest folgere ich das aus Informationen aus Funckens "Historische Waffen und Rüstungen". Die Abbildung weicht zwar stark von den antiken Modellen ab, doch ich halte sie ohnehin für eher unrealistisch und bin versucht zu glauben, dass sie auf einer Fehlinterpretation entweder der Autoren oder ihrer Quelle beruht, was natürlich auch die Glaubwürdigkeit des Buches wieder mal erschüttert. ßber Onager wüsste ich nichts.
MikeF
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Eintrag #19 vom 26. Sep. 2007 15:59 Uhr
Jens
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Michael, wie bereits in einem anderen Thread erwähnt, rate ich dringend dazu, das Buch mit Vorsicht zu geniessen, ist es doch das Paradebeispiel dafür, dass Papier geduldig ist.
Gruss, Jens
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Eintrag #20 vom 21. Jan. 2008 22:04 Uhr
Gunnar Dachsel
Mit dem Auslösemechanismus könnte das wohl weiterhelfen: wwwredstoneprojects.com/trebuchetstore/catapult_7.jpg
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Eintrag #21 vom 23. Jan. 2008 14:06 Uhr
Claus Winhard
Jean de Joinville schreibt im "Vie de Saint Louis" bei der Beschreibung des 6. Kreuzzugs von "großen Armbrüsten, mit denen wir Steinquader gegen die Sarazenen schossen" (Textstelle reiche ich bei Bedarf nach).
Es ist also davon auszugehen, daß die Balliste (oder eine ähnliche Form eines Ferngeschützes mit Bogen als Energiespeicher) im Hochmittelalter nach wie vor oder wieder in Gebrauch war.
Liebe Grüße,
Claus Winhard
AG Hochmittelalter
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