Hallo Leute, ich bin im Besitz des Ambraser Hofämterspiels (Faksimile eines Originals von 1450, die Karten sind der Kontur der Originale angepaßt ect.), welches von den Regeln her sehr ähnlich zu sein scheint (wenn nicht identisch). Allerdings sind die Karten wohl andere. Jeder Spieler (insg. 4 in 2 Teams) spielt ein Königshaus (Deutschland, Frankreich, Böhmen und Ungarn). Jedes Königshaus hat (außer König und Königin) andere Spielkarten die allerding eine wertige Entsprechung besitzen (z.B. Falkner = Jäger oder Kanzler = Herold o.ä.). Insgesamt ein sehr schönes Spiel mit 48 wundervollern zeitgenössigen Darstellungen. Für Interessenten: Piatnik Edition Verlag Piatnik Wien Art.-Nr. 2856 Aber Obacht, es ist nicht billig. Ein Blauer geht bestimmt flöten… "Der Spielkartenhersteller hat einige interessante "historische" Karteneditionen auf den Markt gebracht. Neben dem Ambraser Hofjagdspiel (No. 2896) gibt es auch noch das Ambraser Hofämterspiel (No. 2856) sowie das "Spiel der Mächtigen" (No. 2860) und weitere sehr ansehnliche Karten, beispielsweise "alte" Tarockspiele oder Wahrsagekarten. Zu den sicherlich reizvollsten Spielkarten des 16. Jahrhunderts dürfte das Kartenspiel des 1522 in Nürnberg ansässigen Schweizers Peter Flötner (1490-1546) gehören, auf dem die bäuerliche und bürgerliche Welt der Renaissance lebendig werden (als Nachdruck bei Piatnik No. 2898 erhältlich)." Mehr unter:
wwwkartentricks.de/tricks/geschichte/mittelalter.htm Auch interessant: "Auch den ersten gesicherten Hinweis auf die Existenz von Spielkarten verdanken wir einem Verbot. Ein Kartenspiel namens "naibbe" war nach Italien und so auch nach Florenz gelangt. Es gehörte bald zum guten Ton der Florentiner sich in der Mittagspause hinzusetzen und eine Runde "naibbe" zu spielen. Aber im Jahre 1377 verbot der Rat der Stadt Florenz dieses Kartenspiel. Zuviele Menschen hatten Geld und Gut verspielt, indem sie zum "Gebetbuch des Teufels" gegriffen hatten, wie die Karten von den kirchlichen Gegnern genannt wurden. Bis dahin war das Würfelspiel der beliebtere Zeitvertreib. Aber die Spielkarten vertrieben die Würfel relativ schnell." … "Einen noch besseren, weil ausführlicheren Beweis lieferten die Aufzeichnungen des Schweizer Dominikanerpaters Johannes von Rheinfelden, ebenfalls aus dem Jahr 1377. In seinem lateinisch geschriebenen "Tractatus de moribus et disciplina humanae conversationis" schreibt er im Prolog: >So kommt es denn, dass ein gewisses Spiel, ludus cartarum genannt, in diesem, dem Jahr des Herrn 1377, zu uns gekommen ist. In diesem Spiel ist der heutige Stand der Welt ausgezeichnet beschrieben und abgebildet. Aber zu welcher Zeit, wo und von wem es erfunden ist, darüber bin ich gänzlich unwissend. Doch kann der Gegenstand dieses Traktats mit dem Schachspiel verglichen werden, denn in beiden Spielen gibt es Könige, Königinnen, Edelleute und einfaches Volk, so dass beide in einem moralischen Sinne gehandhabt werden können.<" "Stuttgarter Kartenspiel. Es ist das älteste erhaltene Kartenspiel und stammt etwa aus dem Jahre 1430. Heute befindet es sich im Stuttgarter Landesmuseum. Die Figuren sind auf sechsfach verleimtem Papier gemalt. Von den ursprünglich 52 Karten sind noch 49 erhalten." Kompletter Text unter:
web.br-online.de/bayern2/[
]/06_06_1999_gebetbuch.[
] Vorlesungen/Infos zum künstlerischen Aspekt der alten Spielkarten evt. von Prof. Dr. Herwarth RßTTGEN:
wwwuni-stuttgart.de/kg1/roettgen.html Ich weiß, dies ist ein extrem langes Posting, sorry dafür. Doch ich denke, daß es wenigstens ein paar Infos zum Thema enthält.