Thema als Feed (RSS 2.0) Thema als Feed (ATOM 1.0) Kammweben

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Eintrag #1 vom 03. Apr. 2002 17:26 Uhr Florian Voigt  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Florian Voigt eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo zusammen,
ich suche Informationen zum Kammweben.
Für wo und wann ist es belegt, was wurde damit gewebt, wie sah der Kamm aus.
Auch über Literaturtipps zu diesem Thema würde ich mich freuen.
Vielen Dank
Tamnek

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Eintrag #2 vom 03. Apr. 2002 21:48 Uhr Regina (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Regina eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo ich weiß nicht genau ab wann Kammweben belegt ist, aber Marijke van Epen hat dazu was veröffentlicht. Schau mal unter home-3.tiscali.nl/~robfigee/vanepen/Publications.html
Es ist allerdings mehr eine Mustersammlung.
Mit dem Webkamm wurden z.b. die Beinwickel der Wikinger gewebt. Ab wann es belegt ist würde mich auch interessieren.
Viele Grüße, Ragna

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Eintrag #3 vom 04. Apr. 2002 09:39 Uhr Ameli (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Ameli eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo Florian, hallo Ragna,
ich habe mir aus einem Museum in Oslo einen Webkamm mitgebracht. Auf der Beschreibung stand was von "erste Funde in Norwegen im 15. Jhdt.". So ganz glauben kann ich das nicht, da wie bereits gesagt die Beinwickel typische Kammwebprodukte sind.
Vielleicht endeten alle früheren Webkämme einfach als Kienspan oder Feuerholz….. ;-)
Wer noch Belege hat, bitte melden, interessiert mich auch.
Gruß
Ameli / Elisabeth von Tannenberg

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Eintrag #4 vom 04. Apr. 2002 09:47 Uhr Ruth (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Ruth eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo,
in "Textiles and Clothing" von Crowfoot et al. wird Kammgewebtes erwähnt… dieses Buch liegt leider genau wie mein Besucherhandzettel zu diesem Thema, den ich mal zusammengestellt habe, zu Hause…. :-(
Ich kann mich aber z.B. an eine Abbildung einer Kammweberin aus dem 14. Jahrhundert erinnern, und für das 13. Jahrhundert gibt es auch Belege. Näheres liefere ich dann morgen nach.
Ruth

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Eintrag #5 vom 04. Apr. 2002 10:05 Uhr Sylvia Crumbach  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Sylvia Crumbach eine Nachricht zu schreiben.

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Webkämme scheinen erst relativ spät aufzukommen. Mir ist bis zum Ende des 12. Jahrh. kein Befund bekannt. (Webbrettchen kommen in Mengen vor).
Von der Technik her bringe ich den Webkamm eher mit dem Senkrechtwebstuhl in Verbindung, der in Norddeutschland der für das 12. Jahrh. angenommen wird.
Nach einem Vergleich zwischen den Fotos der Textilbefunde von Haitabu (Wadenwickel) und einem fertigen Kammgewebe sehe ich aber so wenig Unterschiede. (Das kann aber auch an der Qualität der Bilder liegen, oder am bisher fehlenden Vergleich mit einem fertigen Gewebe von Senkrechtwebstuhl)
Die schmalen Bänder werden gegen alle als Brettchengewebe bezeichnet. (nach Inga Hägg, Textilfunde von Haitabu)
Sylvia
Projekt Folgari

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Eintrag #6 vom 05. Apr. 2002 14:24 Uhr Ruth (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Ruth eine Nachricht zu schreiben.

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Also, hier die Infos aus den Kapiteln "Techniques used in textile production" bzw. "Narrow wares". In: Elisabeth Crowfoot, Frances Pritchard and Kay Staniland. Textiles and Clothing. C.1150-c.1450. Medieval finds from excavations in London series, 4. New edition. Boydell Press, Woodbridge, 2001:
Kammgewebte Bänder tauchen in englischen Ausgrabungsfunden aus dem 10. und 11. Jahrhundert, und dann erst wieder im späten 14. Jahrhundert auf. Die kammgewebten Bänder wurden beispielsweise dazu benutzt, um Schnittkanten an Kleidungsstücken zu verstärken oder zu versäubern (nach Art des modernen Nahtbandes)
Alternativ zum Spannen der Kettfäden zwischen einem Fixpunkt und dem Körper des Webers konnte das Kammweben auch mittels fester Webvorrichtungen erfolgen. Für das Brettchenweben sind Webvorrichtungen bekannt, bei denen zwei drehbare, vertikale Stäbe durch eine horizontale Stange "auf Abstand" gehalten werden, Kettfäden und fertiges Gewebe wurden jeweils von einem Stab ab- bzw. aufgewickelt. ßhnliche Konstruktionen können sicherlich auch für das Kammweben eingesetzt worden sein. Außerdem gab es noch eine Webvorrichtung, die das Weben auf dem Schoß ermöglichte: der "Kastenwebstuhl" (engl. box loom). Dabei wurden die Kettfäden zwischen zwei drehbaren Stäben aufgezogen, dazwischen befand sich der bestückte Webkamm. Im Laufe des Webvorgangs wurden die Fäden nun auf der einen Seite nach Bedarf abgewickelt und das fertige Gewebe auf der anderen Seite aufgewickelt. Solche kleineren Webrahmen sind für das 13. und 14. Jahrhundert belegt.
Nach einem norwegischen Fund (13./14. Jahrhundert) konnten in den längsverlaufenden Streben des Webkamms zusätzliche Löcher zur Aufnahme von Fäden vorhanden sein - wahrscheinlich wurden auf diese Weise komplexere Muster erzielt (Literatur:I. Oye. Textile Equipment and ist Working Environment, Bryggen in Bergen, c. 1150-1500. The Bryggen Papers Main Series 2, Bergen, 1988).
Ruth

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Eintrag #7 vom 11. Sep. 2002 16:40 Uhr Michaela Ritter   Nachricht

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Hallo,
bin ebenfalls auf der Suche nach brauchbarem Material fuer’s Kammweben (vor allem Muster). Bin auch schon etwas fuendig geworden, muss allerdings dazu erwaehnen, dass ich die Muster-Beschreibungen (Aufziehen der Faeden usw) unglaublich kompliziert finde (vielleicht denke ich nicht in den richtigen "Faeden"? *grins). Hier also die Web-site:
wwwholzkircher.de/magazin/fwasistweben.htm
Wie gesagt, ich tu’ mich ein bisschen schwer damit. Uebrigens: Kammweben ist definitiv nicht erst seit dem Mittelalter bekannt: Bodenfunde aus Hallstatt (!!!) belegen deren Gebrauch, ebenso hat man einen Webkamm in einem roemischen Legionaersgrab in UK gefunden (ich weiss leider nicht die genaue Datierung, kann aber logischerweise nicht wirklich juenger als 450 BC sein). Bei mehr Infobedarf koennt ihr mich anmailen, ich versuche dann das Bild des Webkamms zu finden, einzuscannen und zuzuschicken (die Muehe mache ich mir sonst nicht … *lach*).
Bis dann
Michaela

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Eintrag #9 vom 15. Okt. 2004 13:19 Uhr Gabi Geibel  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Gabi Geibel eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo, wollte nur mal Fragen ob hier mittlerweile vllt. jemand genaueres weiß, ab wann es das Kammweben in unserer Gegend gegenben hat.
Und was für Funde waren das in Hallstadt?
Grüße Gabi

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Eintrag #10 vom 15. Okt. 2004 19:23 Uhr Claudia (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Claudia eine Nachricht zu schreiben.

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Der Kamm ist in einem Buch von Peter Wild drin. Und Du meintest sicherlich nicht 450 BC sondern nach Christus, oder?
Sobald ich wieder zu Hause bin, (25.10.) kann ich gern mal nachsehen.
Gruss, Claudia

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Eintrag #11 vom 18. Okt. 2004 10:13 Uhr Sylvia Crumbach  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Sylvia Crumbach eine Nachricht zu schreiben.

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"Bodenfunde aus Hallstatt (!!!) belegen deren Gebrauch"
Ich möchte gerne mal wissen wo das herkommt.
Die leinenwand/bzw. ripsbindigen Gewebe aus Hallstatt sind KEIN Beleg für Webkämme.
ßber gegenteile Info´s würde ich mich sehr freuen.

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Eintrag #12 vom 19. Okt. 2004 09:33 Uhr Birgit (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Birgit eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo Sylvia,
vielleicht aus diesem Buch:
Elfriede Rottenbacher "Bunte Bänder handgewebt"
Leopolt Stocker Verlag
War das einzige was mir Amazon auf deutsch zum Thema Kammweben ausgespuckt hat.
Nicht so wirklich hilfreich beim erlernen dieser Technik.
Bin immer noch auf der Suche nach was besseren.
Bridget die weitersuchende und tüftelnde

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Eintrag #13 vom 19. Okt. 2004 09:51 Uhr Gabi Geibel  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Gabi Geibel eine Nachricht zu schreiben.

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Denke der oben schon angesprochene Link (wwwholzkircher.de/magazin/fwasistweben.htm) sollte eigentlich recht hilfreich sein.
Habe mir vor ein paar Wochen aus Eisstielen einen eigenen Webkamm gebaut und mit der dortigen Anleitung und einem Syntetic/Wolle Gemisch ein Karomuster ausprobiert.
Sieht ziemlich rustikal aus, aber ich hätte den Schussfaden auch noch fester anziehen müssen. Bei lockerem Anziehen bleibt der Schussfaden sichtbar und es bildet sich quasi eine Leinwandbindung, was jedoch durchaus auch seinen eigenen Charme haben kann ;)
Also ich denke Mal das es zum erlernen dieser Technik nicht viel benötigt. Der Kamm ist (im Gegensatz zum Brettchenweben) schnell mal mit Wolle aufgezogen, so das mal leicht mal was neues an Mustern ausprobieren kann und munter darauf los weben kann.
Gabi

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Eintrag #14 vom 19. Okt. 2004 11:31 Uhr Regina (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Regina eine Nachricht zu schreiben.

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In dem Buch Elfriede Rottenbacher "Bunte Bänder handgewebt" wird kein Fund als Beleg für irgendeine Zeit und irgendeinen Ort genannt. Doch ich habe mal für Dänemark nach Kopenhagen ans Nationalmuseum geschrieben.
Die Antwort
"In Danish a rigid heddle is called vævespjeld. I now only to archaeological finds from Bryggen in Bergen Norway dated 1170-1198 and 1248-1332 A. D. (I. ßje: Textile equipment and its working environment, Bryggen in Bergen s. 1150-1500. The Bryggen papers. Main series vol. 3, 1988, p. 79)."
Genauso fällt es mir schwer eine Seite die Kommerziell arbeitet und keine Literaturhinweise zu Ausgrabungsfunden und Befunden liefert als Quelle zu sehen. Auch wenn die Erklärungen ansonsten nett gemacht sind. Eine Quelle ist das nicht für mich.
Viele Grüße, Ragna

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Eintrag #15 vom 19. Okt. 2004 12:24 Uhr Sylvia Crumbach  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Sylvia Crumbach eine Nachricht zu schreiben.

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" Das Band 27 ist ein Nachgewebe von einem Band aus dem Hallstätter Salzberg. Wie das Webgerät aussah, das in dieser Zeit, also etwa 800 v. Chr., ist nicht bekannt, doch läßt sich das Band in dieser Art auch leicht auf einer Bandwebe herstellen."
Das ist ein Zitat aus einem Text des unten genannten Seite. Das ist nicht von einem Beleg die Rede.
In den beiden Veröffentlichungen zu den Textilen aus Hallstatt hat H.J. Hundt nicht erwähnt, daß die beiden Bänder mit einem Gatterkamm gewebt wurden.
Zu Ripsbindigen Musterbandern finden sich hier schöne (neuzeitliche) Beispiele:
Traditionelle Webmuster
Beispiele aus Vorpommern
Jorinde Gustavs
Volks Kultur Institut Mecklenburg und Vorpommern im Kulturbund e.V.
Bänder mit Muster, die wie die Bänder aus der Volkskunst in Ostpreußen, leinenbindig ausgeführt sind, gibt es in Lettland. Darüber weiß Amlie Ganz Bescheid.
(Wer zu den Bändern in Ostpreußen Info´s sucht, sollte bei den Landsmanschaften anfragen. Soweit ich weiß werden auch Kurse angeboten.)
Alle diese Bänder mit Mustern lassen sich auch mit freien Litzen weben. Ein Beispiel mit angefangem Band war im Volkskundemuseum in Riga zu sehen.
Die Technik hat M. van Epen auf dem letzten Webertreffen vorgestellt.
Vielleicht hilft das weiter.

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Eintrag #16 vom 19. Okt. 2004 12:51 Uhr Gabi Geibel  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Gabi Geibel eine Nachricht zu schreiben.

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>>" Das Band 27 ist ein Nachgewebe von einem Band aus dem Hallstätter Salzberg…."
Das ist ein Zitat aus einem Text des unten genannten Seite. Das ist nicht von einem Beleg die Rede.<<
Ich kann dir gerade nicht ganz folgen :( Welche Seite Meinst du? Und Muster 27 –> vom holzkicher magazin?
lieben Gruß ~ Gabi

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Eintrag #17 vom 19. Okt. 2004 14:29 Uhr Andrea Wagner  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Andrea Wagner eine Nachricht zu schreiben.

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Mit einer beweglichen Litze (aus Schnur) lässt sich gut arbeiten und auf große Bandbreiten besser als mit einem starren Kamm. Diese kann man aber auch wie die starren Litzen eines Gatterkammes in ein Rähmchen ziehen. Verschiedenste Kämme mit Litzenschnüren habe ich als Abbildung in dem englischsprachigen Buch "Band Weaving" von Harold und Sylvia Tacker (1975). Nur ist dort genauso wenig eine Zeitangabe geliefert und die beweglichen Litzen sind genauso wenig mit einem Beleg ausgestattet (ist halt ein Handarbeits- und kein Geschichtsbuch).
In dem Buch ist aber auch eine nicht datierte Abbildung eines lappischen Webkammes aus Rentierhorn (Norsk Folkemuseum, Oslo).
Das schwedische Wort für den Kamm heißt laut dem Buch übrigens "bandgrind". Tacker beruft sich in dem Kapitel auf eine Schrift von Henry Ling Roth "Studies in Primitive Looms" aus den dreißiger Jahren. Dieser Mensch hat wohl verschiedene Webgeräte aus Museen dokumentiert. Primitiv ist nun aber auch nicht gleichbedeutend mit alt, und die Schrift ist auch nicht frisch, aber vielleicht lohnt sich ein Blick dort hinein.
Liebe Grüße,
Andrea

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Eintrag #18 vom 19. Okt. 2004 15:35 Uhr Hans-Christoph (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Hans-Christoph eine Nachricht zu schreiben.

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Äh; dumme Frage: ich dachte immer die Darstellung in der Manesse sei ein Kamm? manesse.de/img/094.jpg
Gericheim

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Eintrag #19 vom 19. Okt. 2004 16:10 Uhr Gabi Geibel  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Gabi Geibel eine Nachricht zu schreiben.

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ja, aber der Codex Manesse ist doch ausm 13/14.Jahrhundert ?
Was mich jedoch interessieren würde ob’s im FMA auch schon Webkämme an sich gab. Oder ob ähnliches Gewebe halt per Gewichtswebstuhl, oder Schnurkonstruktion hergestellt worden ist (was allerdings schwer zu belegen sein dürfte :-)
Wenn ich mir die Technik der Brettchenwebens anschaue, kann ich mir irgendwie nur schwer vorstellen, dass die nicht auch auf die Idee eines Webkammes gekommen seien sollten.
lieben Gruß ~ Gabi

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Eintrag #20 vom 19. Okt. 2004 17:07 Uhr Sylvia Crumbach  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Sylvia Crumbach eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo Gabi,
hier: wwwholzkircher.de/magazin/fbandweben5.htm
unter weben, dann Kammweben
Karl Schlabow hat in "Die germanischen Tuchmacher der Bronzezeit" die verschiedneen Möglichkeiten ein fast identisches Band zu weben aufgezeigt. (Unter besonderer Berücksichtigung von Mustereindrücken durch Spinnrichtungswechsel)
Dabei sind Litzenvarianten, Gatterkamm und lose Litzen nebeneinander gestellt.
Es ist immer ein Fall von: warum soll man etwas erfinden was man weder braucht noch aus Vorbildern kennt? Welche "Kammgewebten Bänder" gibt es im FMA und wo? Besonders mit welcher Musterbildung?
Davon ausgehend sollte man den Gatterkamm eigentlich eher nicht mit nach draußen nehmen (?).
Das Manessebild zeigt keinen Gatterkamm, sondern eine Art "Breithalter" zum Brettchenweben.
Was den von Wild angeführte Gatterkammfragment aus einen Männergrab betrifft: Leider bin ich nicht sicher wie groß das Stück ist und vor allem wie komplett. Aber ein Teil von einem Gatterkamm heißt auch nicht, das der Kamm kurz war und man am Gürtel irgendwelche Ripsmuster gemacht hat, von Lesemuster garnicht zu sprechen.
Für den römischen Bereich werden "Manufakturen" mit waagerechten Webrahmen angenommen. Wenn der Mann in England, was nicht so abwegig ist, nun in einer "provincialrömischen" Fabrik gearbeitet hat?
Unter den nicht näher definierten Beinfragmenten aus der Colonia Ulpia Trajana (Xanten)ist ebenfalls ein Teil, das ein Fragment von einem Gatterkamm ein könnte (nach meiner Anschauung). Aber das hilft bei Vermutungen wie die Werkstücke, die so gefertigt worden sind, aussahen, nicht wirklich weiter.
In den 1940ziger Jahren wurden in der Reichbundwerkstatt unter der Leitung von Herrn Reinhardt Mengen von Senkrechtwebrahmen mit Gatterkämmen und Gewichten angefertig und in Museen in ganz Deutschland gegeben. (Einer steht noch in Herne, Schloß Strünkede). Vielleicht haben sich irgentwo noch solche Ideen festgesetzt (?).

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Eintrag #21 vom 19. Okt. 2004 17:52 Uhr Regina (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Regina eine Nachricht zu schreiben.

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Hier war schonmal die Rede von Peter Wild "Textile in Archaelogie" Den kurzen Bericht habe ich ins Vikingnet mit Bild gestellt.
(Hier kann man ja leider kein Bild einstellen?!)
72.rapidforum.com/topic=100684654680
Viele Grüße, Ragna

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Eintrag #22 vom 19. Okt. 2004 17:53 Uhr Andrea Wagner  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Andrea Wagner eine Nachricht zu schreiben.

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Ich hab mal ein wenig die Seiten vom Norsk folkemuseum durchstöbert und mir dank hervorragender Suchfunktion ca. 190 Webkämme aus Norwegen, Schweden und Finnland angucken können (Stichwort: båndgrind). Es sind zahlreiche undatierte Exemplare dabei, aber die ältesten datierten Teile sind aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Also nix mit MA und mit FMA dann wohl noch weniger.
Vielleicht sollte ich die Leuts mal anschreiben und schlicht nachfragen…
Alles Gute,
Andrea

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Eintrag #23 vom 19. Okt. 2004 17:56 Uhr Regina (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Regina eine Nachricht zu schreiben.

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Jetzt ist da also etwas gefunden worden das ein Webkamm sein könnte. Es ist aber weder Frümi, noch ist es hier gefunden worden. Kann also für diese Region auch nicht als Beleg angesehen weden.
Viele Grüße, Ragna

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Eintrag #24 vom 20. Okt. 2004 08:40 Uhr Ameli (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Ameli eine Nachricht zu schreiben.

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Hallo Andrea,
ich hatte mir aus dem Freilichtmuseum in Oslo (ethnografisches M.) einen Webkamm mitgebracht. Klar,ein moderner Nachbau, aber zum Ausprobieren reicht es. In der Packungsbeilage stand, daß Webkämme in Norwegen ab dem 15. Jhdt. bekannt sind.
Gruß
Ameli

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Eintrag #25 vom 20. Okt. 2004 09:21 Uhr Birgit (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Birgit eine Nachricht zu schreiben.

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" Das Band 27 ist ein Nachgewebe von einem Band aus dem Hallstätter Salzberg. Wie das Webgerät aussah, das in dieser Zeit, also etwa 800 v. Chr., ist nicht bekannt, doch läßt sich das Band in dieser Art auch leicht auf einer Bandwebe herstellen."
Das ist ein Zitat aus einem Text des unten genannten Seite. Das ist nicht von einem Beleg die Rede.
Hallo Sylvia,
*grumml* das misverständliche Net mal wieder!
Ich hab deine Frage so verstanden das du wissen wolltest wie das Gerücht von den Hallstatt-Webkammbändern aufgekommen ist.
Dieses Buch fiel mir als Quelle für dieses Gerücht auf.
Solange ich keine richtige Quelle für Webkämme im 12.J. finde, bleibt der Kamm eh zu Hause!(Muß er eh, da ich zur Arbeitserleichterung mir son art webkasten gebaut habe und der ist nicht zeitgemäß!)
Solange ich nur einfache Bänder wie Längsstreifen(meine Zeltverschlüsse) oder einfache ungemusterte Bänder (Gürtel) damit herstelle, finde ich es noch vertretbar diese(mit Vorsicht) zu benutzen.
Dachte eigentlich auch, das die Abbildung aus der Manesse einen Zweckentfremdeten Webkamm zeigt.
Liebe Grüße
Bridget die schon beim Brettwebenzugucken einen Knoten im Hirn kriegt!

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Eintrag #26 vom 17. Aug. 2005 14:44 Uhr Elisabeth (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Elisabeth eine Nachricht zu schreiben.

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Während meines Urlaubs in Nordwschweden stieß ich immer wieder auf die kammgewebten Bänder der Samen und wurde vom Nachmach-Fieber geweckt. Habe mir sogar ein tolles Musterbuch besorgt (sieht aus wie für Kreuzstich), nur ist da leider keine Anleitung bei. Von den Bildern her kann ich nur erkennen, daß das jeweilige Muster durch Kettfäden gebildet wird und daß die Fäden meist abwechselnd eingefädelt werden (rot-weiß-rot…). Während der Hintergrund regelmäßig weitergewebt zu sein scheint, sind die Fäden der musterbildenden Farbe recht lang. Letzteres kann ich mir noch erklären: man geht mit dem Schußfaden einfach immer wieder durch das gleiche Fach. Aber was ist mit dem Hintergrund? Da müßten doch beim normalen Weiterweben auch wieder andere Farben auftauchen… Wie verhindere ich das?
Bin für alle Vorschläge dankbar :)
Viele Grüße, Elisabeth

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Eintrag #27 vom 06. Sep. 2005 16:09 Uhr Elisabeth (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Elisabeth eine Nachricht zu schreiben.

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Hab da ein Bild gefunden, das mich nur noch mehr verwirrt:
wwwsameslojdstiftelsen.com/sve/kulturarvet/index.asp (ganz unten auf der Seite)
Was zum Teufel machen diese losen Fäden da???
Verzweifelte Grüße, Elisabeth

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Eintrag #28 vom 09. Sep. 2005 22:50 Uhr Rainer Schumann  Profil   Nachricht Bitte einloggen, um Rainer Schumann eine Nachricht zu schreiben.

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Das Bild sieht ja wirklich interessant aus. Ich könnte mir vorstellen, das da so eine Art Broschiertechnik eingesetzt wird, weiß aber auch nichts genaues.
Falls du eine Grundanleitung zum Kammweben suchst, hilft dir vielleicht auch wwwflinkhand.de/Handarbeiten/Kammweben/kammweben.html
weiter.
Gruß
Rainer

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Eintrag #29 vom 26. Sep. 2005 22:09 Uhr Elisabeth (Nachname für Gäste nicht sichtbar)   Nachricht Bitte einloggen, um Elisabeth eine Nachricht zu schreiben.

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Hab’s inzwischen herausgefunden… und da es vielleicht, eventuell noch irgendwen ausser mir interessiert:
Aufzug: zwei Fäden als Hintergrund, dann ein Musterfaden in anderer Farbe, zwei Fäden Hintergrund usw. Schussfaden in gleicher Farbe wie Hintergrund.
Das Muster selbst besteht dann aus den Musterfäden, die -praktisch beim ganz normalen Weben- "je nach Bedarf" hervorgeholt oder niedergedrückt werden. Nachzulesen u.a. bei Ursula Kirchner - Schöpferisches Weben.
Viele Grüße, Elisabeth

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