Kaltenberg 2006
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Eintrag #1 vom 23. Jul. 2006 22:10 Uhr
Iris Gillessen-Brandt
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Ok, auf die Gefahr hin dass nun in weiteren Einträgen die Ansage kommt "Wir habens ja gesagt"
Nachdem ich es in 10 Jahren Mittelalter nicht geschafft habe nach Kaltenberg zu kommen, wollte ich mal die Gelegenheit nutzen, und meinen Aufenthalt in München damit verbinden, mir selbst ein Bild vom legendären, größten Markt Deutschlands zu machen.
Hoffnungsvoll haben wir uns also heute morgen in Klamotte geworfen und sind die 60 km gefahren. Der Parkplatz war schon überdimensional aber: weit und breit niemand in Kluft, nur Zivilisten und "Gewandete" in Leder und Carbone…..
Dann die Kasse: Nachdem wir uns mit hundert anderen schon an diversen Verkäufern von Programmmagazinen und Lageplänen sowie DVDs vorbei gedrängelt hatten haben wir für zwei Leute ohne Kind, Kegel oder Hund nur für das Gelände 34,- (!!!!!) berappt.
Nun gut, da waren wir noch guter Dinge, aber der erste Dämpfer saß schon. Kaum waren wir durch die Kontrolle wurde mein Mann auch schon angequatscht, er möge bitte sein Stilette abgeben, keine Meatll-Waffen auf dem Platz. Da er sehr an dem Ding hängt und es nicht in fremde Hände zur Aufbewahrung geben wollte, trabte er noch mal zum Auto und brachte es weg, gut Sicherheit geht vor. Ich wartete hinter der Schranke auf ihn und hatte so schon mal Gelegenheit, die Lage zu peilen:
Neben dem Eisstand waren zwei Mädels damit beschäftigt Kindern Kunsthaare und Plastikperlen in die Haare zu flechten, ein Stück weiter wurden Paradiesäpfel und Schokobananen, jede Menge Ambiente-Krempel und Plunder verkauft - eigentlich bestand der ganze Markt nur aus solchen Ständen…..
Wir schauten erst mal, dass wir aus dem Gedrängel rauskamen und bummelten über das Gelände, vollkommen fassungslos, das sowas als historische Veranstaltung durchgeht.
Auch die Lager waren mehr ambientig denn historisch, hier die Ausnahme: die Köhler-Familie, die neben Handwerk auch ein nettes kleines Lager aufzubieten hatte.
Am Ende standen wir vor der Tribüne und unser Blick fiehl auf eine Burg im Hintergrund. Mein Mann war vollkommen baff, das sah tatsächlich aus wie im Disneyland. Das mußten wir uns ansehen - und anfassen! Tatsache, da stand ne Burg aus Pappmache…!!!
Wo wir nun schon mal da waren, setzten wir uns in ein Gastro-Zelt und bestellten etwas zu Essen und hier war das Preis-Leistungs-Verhältniss echt ok, die Kellnerin (hab ich auch noch auf keinem Markt/Event gesehen…) war supernett und mit unseren Tischnachbarn haben wir uns gut unterhalten. Nach dem Essen und einer anschließenden Plauschrunde wollten wir wieder heim…. da stand er, fast wie eine Erscheinung: Der einzige vernünftige Stand auf dem Markt mit schönen Repliken durch verschiedene Epochen und Nestelspitzen. Nachdem wir und die Händler uns gegenseitig noch mit Komplimenten vom Lichtblick des Tages betüdelt hatten und uns nachdrücklich versichert hatten, dass wir alle im nächsten Jahr nicht mehr da sein werden, sind wir dann auch nach Hause gefahren.
Fazit: War ein unterhaltsamer Tag mit vielen schönen Antibeispielen und einigen doch noch guten Gesprächen aber wir haben beschloßen, das Karneval vom 11.11. bis Aschermittwoch ist und nicht im Juli, weswegen wir im nächsten Jahr auf diese beeindruckende Erfahrung verzichten werden.
Ich entschuldige mich schon mal im Vorraus, sollte sich jemand durch die ein oder andere sarkastische Spitze angegriffen fühlen.
Liebe Grüße,
Iris, die immer noch ganz fasziniert ist von der Papp-Burg…..
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Eintrag #2 vom 23. Jul. 2006 22:21 Uhr
Joachim Dittrich
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*lach* Bekannte von mir (eine Familie mit Dauerdarstellung des 21. Jahrhunderts) waren dort und sagten: "das war Karneval!"
Achim v. Hohenberg gen. de Clavis; ie genôte
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Eintrag #3 vom 23. Jul. 2006 22:32 Uhr
Johann Anton Mattes
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Waren die "Ersten Münchener Barbaren E.V." auch wieder da? Naja, wie auch immer.
Aber ohne Turnier ist euch eh das Lustigste entgangen. Ich war zwar letztes Jahr da und weiß nicht ob das eine spezielle jubiläums Ausgabe des Turniers war. Aber an Klischees und Kitsch war das echt nicht mehr zu toppen.
Nur kurz zwei Gruppen, Gut in goldenen (American Football-)Rüstungen und Böse in schwarzen (American Football-)Rüstungen. Die Guten wurden angeführt von "Siegfried dem Germanen" , dessen Mitstreiter: Lancelot, Richard Löwenherz und Saladin (ja alle im selben Team) die Bösen wurden angeführt von einem gewissen Hagen (keine Ahnung wie die darauf gekommen sind - räusper hust hust) und setzten sich desweiteren zusammen aus: Freya, Erik dem Schrecklichen und (das war aller spätestens der Moment an dem ich beschloss, dass einmal Kaltenberg genung ist) "Shogun dem Samurai".
Also falls es dich tröstet. Auch andere haben das schon durchgemacht.
Mfg: Johann
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Eintrag #4 vom 24. Jul. 2006 10:15 Uhr
Iris Gillessen-Brandt
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Guten Morgen!
@ Johann: Ja, die Münchner Barbaren waren auch da und ihr Chef (sagte er zumindest….) gehörte mit zu meinen persönlichen Tages-Highlights…;-)…. neben dem Wiki mit den Hörnern am Helm, dem Emir in Jogginghose und Trekkingsandalen, der lauthals über den Platz krakehlte "Oh ihr Schönen des Abendlandes.." und dem "wunderschönen Mittelalterspielzeug" mit Werbeaufdruck "Bayerischer Rundfunk" …..
Auf das Turnier haben wir bewußt verzichtet, nachdem wir von der Story schon mitbekommen hatte, dass der heilige Gral nun endlich gefunden sei - in Kaltenberg, wo wohl sonst und uns hier vor allem die Preise die Sprache verschlagen hatten.
So, that`it, jetzt hab ich mich wohl genug drüber ausgelaßen um es psychisch verarbeiten zu können… ;-) danke fürs zuhören!
Iris, die immer noch ganz fasziniert ist von der Papp-Burg…..
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Eintrag #5 vom 24. Jul. 2006 10:23 Uhr
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Das Schmunzeln ob der Erzählung mal beiseite…
Ihr habt 34- für 2 gelöhnt und das Turnier suausenlassen, weil es zu teuer war ?
Ja wieviel hätte das denn noch gekostet ?
Schockschwerenot…
Gruß, Ivain
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Eintrag #6 vom 24. Jul. 2006 10:49 Uhr
Iris Gillessen-Brandt
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Also, genau weiß ich die Zahlen nicht mehr auf den Euro genau, aber es waren um die 50,-, die da verlangt wurden für zwei Sitzplätze mit Sichtgarantie, Stehplätze ohne Sichtgarantie hinter den Tribünen waren in unseren Karten inbegriffen.
Mal davon abgesehen, dass wir beide uns generell nicht so sehr für Turniere interessieren, waren, von der Story mal abgesehen, die Aussichten uns bei tropischen Temperaturen in einen Pulk transpirierender Menschen (uns eingeschloßen) zu stürzen/drängeln nicht das, was wir uns unter einem entspannten Sonntag-Nachmittag vorstellen…
Liebe Grüße,
Iris
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Eintrag #7 vom 24. Jul. 2006 11:05 Uhr
Udo Brühe
…fährt und dort auch nur annähernd etwas in Richtung A erwartet, der ist es einfach selber schuld!
Die Kaltenberger Ritterfestspiele sind das was sie schon immer waren: Show, Show und dann nochmal Show
Udo
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Eintrag #8 vom 24. Jul. 2006 13:06 Uhr
Ameli
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Hallo,
naja, der Herr "Prinzregent" in Bayern hatte das Kaltenberger Spektakel ja auch nicht als A-Meile konzipiert, er wollte "ein Bayrisches Volksfest, das NICHT das Oktoberfest ist" auf die Beine stellen. So hat er das mal in einem Fernsehinterview gesagt.
In Reiterkreisen sind die Stuntreiter, die das Turnier bestreiten allerdings recht anerkannt (zumindest wenn es immer noch die "Cascadeure" sind) - für ihre reiterlichen Leistungen ;-) nicht für die Kostüme…
Ich war noch nicht da - so Riesenvolksfeste sind nicht mein Ding.
Gruß
Ameli aka Madara
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Eintrag #9 vom 24. Jul. 2006 16:36 Uhr
Jessica Stuhler
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Hallo Ameli,
nein, die Cascadeur machen die Show schon seit 2-3 Jahren nicht mehr. Das das jetzt Mario Luraschis Stuntteam übernommen, was dem Turnier sehr gut getan hat, weil die Jungs und die Pferde echt ne Menge drauf haben. Wahrscheinlich hast du sie schon im Fernsehen gesehn, neben diversen Historienproduktion wie Jean D’ARC waren sie auch in Gebrüder Grimm, Pakt der Wölfe zu sehen. Es gibt auch eine Discover-Doku über das Stuntteam.
Viviane
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Eintrag #10 vom 25. Jul. 2006 08:12 Uhr
Ameli
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Hallo Viviane,
danke, die Info hatte ich noch nicht.
Gruß
Ameli aka Madara
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Eintrag #11 vom 26. Jul. 2006 09:58 Uhr
Alexandra Krug
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Hallo,
auch ich war dieses Jahr in Kaltenberg - allerdings nur wegen dem Stunt-Team Mario Luraschi, die ja seit letztem Jahr das Turnier organisieren. Und ich muß sagen, das hat sich zu 100% gelohnt. Ich erwarte nicht von Kaltenberg, dort auf irgendwas historisch Belegtem zu stoßen. Mich hat nur die Reiterei interessiert. Und die war grandios! Die Pferde sind sowas von ausgebildet und die Reiterei professionell, daß man sich besser die Ritterspiele anschauen sollte als eine Appassionata o.ä. Mario Luraschi ist ein Meister seines Handwerks. Er hat Duzende von Pferden, die bis zur hohen Schule ausgebildet sind. Und was sehr schön war: Er hat vorallem die Pferde und die Reiterei bevorzugt in die Show mit eingebaut. Das war mehr ein Pferdemusical als ein Turnier. Es gab die ganze Bandbreite der Reiterei zu sehen. Mit Schwerpunkt auf ßbungen für die Kriegsreiterei. Begonnen hat das Spektakel, daß schwarze Kuppelzelte in die Arena hineingetragen wurden. Die wurden abgestellt. Als sie nach einiger Zeit angehoben wurden, lag etwas unter einer Decke. Es waren Reiter mit ihrem Pferd. Die haben minutenlang ausgeharrt um anschließend einen Hinterhalt darzustellen. Die Pferde sind Treppen hinauf und hinuntergalloppiert. Reiter haben hoch oben auf der Tribüne gekämpft. Es gab atemberaubende Stunts zu sehen. Herrliche Berber, Lusianos und Andalusier waren zu sehen. Tolles Epuipment, wenn auch keine Repliken aus dem 13.Jhd. o.ä. so doch in der Qualität von "Herr der Ringe". Hoch ausgebildet. Sind Pirouetten gesprungen, Mario Luraschi hat seinen Hengst in den Schulen über der Erde gezeigt: Courbetten, Kapriolen,… Die Reiter haben Schwerter vom Boden aufgehoben, sind auf und unter den Pferden herumgeturnt. Die Geschichte hatte einen Spannungsbogen und war mit reichlich Filmmusik unterlegt. Mario Luraschi ist eben ein Vollprofi, ein Stunt-Unternehmen. Er ist mit seinem Team vor allem im gesamten Europäischen Film vertreten. Es ist ein enormer Aufwand, solch eine Show so perfekt zu zeigen, wie wir es sonst nur im Film zu sehnen bekommen. Und er hat vor 1 1/2 Wochen eines seiner besten Pferde verloren. Es ist im Stallzelt auf dem Gelände gestorben. Warum, weiß keiner. Das wird derzeit untersucht. Es herrschte jedenfalls höchste Sicherheitsstufe rund um den Stallbereich. Und obwohl er ein gutes Pferd vorloren hat, welches ja einen sehr großen Verlust darstellt und das Ergebnis jahrelanger Ausbildung ist, hat er dennoch in der Show durch Reitkunst glänzen können.
Wer sich also für die Ausbildung des Kriegspferdes und für Reitkunst interessiert, der sollte sich auf alle Fälle das Turnier ansehen. Die Story ist auch jedes Jahr ein wenig anders. Ich habe mir die DVD vom letzten Jahr gekauft. Das Team lässt ich wirklich graniose Stunts einfallen, die immer ein wenig anders genial sind.
Das Preis-Leistungsverhältnis für die Sitzplatzkarten in der Arena ist im Vergleich zu anderen Pferdeshows mehr als gut. Ich habe für die teuren Plätze 40,- EUR pro Person gezahlt und die waren ihr Geld wert.
Viele Grüsse, Alexandra
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Eintrag #12 vom 27. Okt. 2006 05:30 Uhr
J.
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Folgendes möchte ich einfach mal einwerfen:
*schmunzel*
Johan von Dreiadlerstein
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Eintrag #13 vom 19. Feb. 2007 10:18 Uhr
Toby Ritzenberger
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Hallo,
da ich gestern erfahren habe, dass unser geliebtes Ritteturnier auf Schloss Hexenagger (nähe Ingolstadt) wegen Renovierungsarbeiten abgesagt wird, haben wir uns nach Alternativen umgesehen, bzw wollten wir heuer auch mal Kaltenberg testen, aber so wie es hier beschrieben wird, lohnt es sich nicht, oder?
Sind denn wirklich keine mittelalterlichen Stände (Gewandung,etc) vorhanden?
Toby
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Eintrag #14 vom 12. Mrz. 2007 11:48 Uhr
Bettina Kersting
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Hallo Toby,
wir waren 2006 in Kaltenberg, zum 1. Mal (und letztes Mal)
Es ist ein Volksfest und Gewandete sind kaum vertreten. Wir wurden schon schwer angestarrt, so in Gewandung. Na ja Augen zu und durch, was nicht einfach war denn es war irre voll.
Mittelalterliche Stände sind schon dort,aber schon
gemischt mit Plastikperlen und Pappburg.
Die Preise sind heftig!
Spontan würde ich Dir abraten. Sicher gibt es eine andere Alternative.
Liebe Grüße Bettina
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