Kämpfen zu Pferde
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Eintrag #1 vom 09. Apr. 1999 14:58 Uhr
Clemens Mielert
Holla! Obwohl ich selbst bislang nur über recht bescheidene Reitkenntnisse (englische Schule) verfüge und mir nicht vorstellen kann, wie ich mich im Galopp ohne die Hilfe der Zügel obenhalten könnte, interessiert mich, wie das denn mit dem Kämpfen "von oben aus" so vor sich gehen könne. Hat jemand aus der Runde hier schon Erfahrungen und Tips, welche ßbungen auf dem Pferderücken zur Vorbereitung geeignet sind, die für Reiter und Pferd (vor allem für´s Pferd!)ungefährlich sind ? Gibt es eigentlich Literatur über dieses Thema ? Insbesondere über den Kampf mit Bogen und Schwert ? Hier interessiert mich hauptsächlich die Schlachreiterei, weniger die "klassischen" Mann-gegen-Mann Einzelkämpfe… Freue mich schon sehr auf Eure Antworten, Clemens
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Eintrag #2 vom 09. Apr. 1999 19:34 Uhr
Tassilo von Rabennest
Hallo Clemens, was Kampfspiele vom Pferderücken aus betrifft, bzw die Vorbereitung dazu, kannst du dich vieleicht an Martin the Mercenary wenden. Die Adresse findest du auf der Drachenwald-Homepage der SCA. Er beschäftigt sich schon eine Weile damit und ist unser Ansprechpartner. Er kann dir sicher mit Tips und/oder Literatur helfen, wenn auch überwiegend auf Englisch. Tassilo
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Eintrag #3 vom 09. Apr. 1999 21:44 Uhr
Kay Schmitt
Seyd Gegruesst Eigentlich eignet sich für das kämpfen zu Pferde sehr gut ein Teil der sogenannten Westernreiterei.Die Reiten nämlich mit sogen. (Slick Reins) durchhängenden, einhändigen Zügelführung, sodass die andere Hand für etwaige anderen Sachen frei ist. Dann ist natürlich auch die größe Deines Pferdes ein wenig maßgebend (Stockmass usw.). Schau doch mal in den Westernpferdezeitschriften nach den Terminen für die nächsten Events. Da kannst du Dir mal die Reitweise ansehen. Vielleicht kannst Du Dir davon ja etwas zu nutze machen. Hoffe Dir geholfen zu haben. Mit ritterlichem Grusse Friedericus Forestarius
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Eintrag #4 vom 10. Apr. 1999 11:20 Uhr
Clemens Mielert
Hallo Friedericus, Hallo Ihr anderen, ja, ich kenne die Westernreitweise und diese scheint mir auch für den Kampf geeigneter, als die Englische bzw. Dressurreiterei, da es sich ja hierbei von vornherein um eine zweckgerichtete "Arbeitsreiterei" handelt. Ich denke mal, es ist generell unabdingbar, daß das Pferd auch auf feinste Hilfen sauber reagiert, sich andererseits im Getümmel trotzdem cool verhält. Von der Dressur her denke ich, sind die ßbungen zum Biegen des Pferderückens auch sinnvoll, damit man, wenn man sich denn schlachtmäßig verkeilt hat, trotzdem noch ein Mindestmaß an Manövrierfähigkeit hat… Ich denke mal, das Reiten ohne Zügel ist nichts für mich, mir kippen die armen Pferde immer nach spätestens 2 Minuten ohnmächtig unterm Hintern weg, weil ich dann instinktiv die Schenkel zusammenpresse ;-)) Und die Zügel zwischen die Zähne zu nehmen, wie in der asiatischen Schlachtreiterei manchmal zu sehen - dafür sind mir meine Zweiten dann doch zu schade… Kennt jemand Literatur ?? Viele Grüße, Clemens
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Eintrag #5 vom 10. Apr. 1999 18:38 Uhr
Christine
hei clemens, als reiterin muß ich nun mal was loswerden…… ich reite weder englisch noch western (na ja,eher western als englisch, eben "freizeitmäßig"). was die sogenannte "englischreiterei" betrifft…na ja! aber trotzdem: auch beim englischreiten braucht man zum galoppieren keine zügel. die sind nämlich nicht zum festhalten da!!!! und es galoppiert sich viel leichter, wenn man die zügel locker(locker, nicht loslassen…)läßt,anstatt sich immer aufeben die zu konzentrieren…. ich überlege auch schon,was ich mit meinem pferdchen machen könnte..ichhabeeinechtes(kleines) schlachtroß,aber als frau? hm……naja,auf jeden fall solltest du erst mal üben,ohne zügel in allen gangarten sicher zusitzen(longe) und dann vielleicht die reitschule wechseln und vielleicht auf western oder freizeit umsteigen. besorg dir mal das buch von claus penquitt "die freizeitreiter - akademie"),lohnt sich!!! oder ein video(gleicher titel,2 Teile),das ist echt sehenswert! gruß christine (wartet auf rückmeldung,wie sich das weiterentwickelt….!)
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Eintrag #6 vom 12. Apr. 1999 11:23 Uhr
Pascal Schmidt
Hi, um das Kämpfen zu Pferd zu lernen, wende dich an die Gruppe Tostabur, in Bratislava, Peter Koza. Gruß Pascal
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Eintrag #7 vom 12. Apr. 1999 19:11 Uhr
Hartmut Writh
Endlich mal wieder ein gutes Thema! Nach meinem Kenntnisstand, entspricht die spanische Hofreitschule, wenn sie auch im Barock verfeinert wurde, dem eigentlichen Kampfreiten für Blankwaffenschwinger. Die Kabriolen und all diese pferdeakrobatischen ßbungen zeigen, durch den Reiter gesteuerte, Huftritte und Schläge, die den Gegner treffen sollen. Das Steigen/Aufbäumen soll Lanzestiche durch den Pferdekörper abfangen…..um wirklich kampfreiten zu können, brauchts ein eigenes Pferd und Training, Training (4xdie Woche mindestens!) und Pferdeverstand. So, welche Reitweise? Nun, für unsere, eher Laienkampfreiterei hat Christine das wichtigste gesagt: ein guter Sitz!! Eine gute Einwirkung über Kreuz und Schenkel (das brauchts bei der Western- wie auch bei der klassischen Dressur!!(LERNEN muß man/frau immer) . Und ein Pferd, welches einen "Fight-sence" mitbringt. Habe dieses besonders bei Creolos aus Lateinamerika beobachtet..oder Polopferde?? Ob nun englische oder Westernschule???? Ich habe herausgefunden, daß in beiden Schulen die reiterischen Grundlagen erworben werden können—und dann entwickelt sich die "Spezialdressur" = laienhafte Kampfreiterei. Für leidenschaftliche Reiter hätte ich noch eine ganz gemeine Empfehlung: ab nach Andalusien ind die Stierkampfschule! Ich hab dort (Andalusien NICHT Stierkampfschule) ein Ex-Pikatorespferd auf einem Trail geritten. Mit dem wäre ich sofort in die Schranken geritten. Mit St. Georgsgruß (nicht die Gruppe, sondern der Schutzpatron der Reiter!) Hartmut
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Eintrag #8 vom 12. Apr. 1999 19:20 Uhr
Hartmut Writh
Nachtrag: Zur Ehrenrettung der englischen Reitweise–sie ist für die Kavallerie der Musketen und Säbelzeit, also zum Kämpfen, entwickelt worden. Nur war sehr wichtig, ein total gehorsames Pferd in Kanonen-/ Musketendonner und tausende von Bajonettspitzen hineinzureiten. Wenn man dann am Arbeitsplatz angekommen war, mußten auch diese Altvorderen virtuos kreisen,traversieren und gleichzeitig, einhändig Körperteile bei andern abmachen (einhändige Zügelführung= sauscharfe Kandarre mit zwei Zügelpaaren 1.zahme Einwirkung 2.scharfe Einwirkung). so, jetzt kratz ich die Hufe aus!
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Eintrag #9 vom 14. Apr. 1999 10:46 Uhr
Hallo Clemens, aus Deinen Mails kann man eine Menge zwischen den Zeilen herauslesen. Ich kann der Christine nur beipflichten: die Zügel sind nicht zum festhalten da!!! Sondern zur Hilfengebung und die darf nicht in einen Kraftakt ausarten, egal welche Reitweise. Also rauf aufs Pferd, an die Longe und Gangarten üben bis der Sitz sitzt. Weiter denke ich, daß Du über einen Wechsel der Reitschule oder des Reitlehrers nachdenken solltest. An Fredericus inwiefern soll das Stockmaß eines Pferdes ausschlaggebend sein? Meines Wissens ist, auf Grund von Skelettfunden, das Stockmaß der Kampfrösser um ca. 1,50 m. Um einen weiteren Reitstil vorzuschlagen. Wie wäre es mit Doma Vaquera. Die Reitweise der spanischen Viehhirten war die Vorstufe der Westernreiterei als auch der spanischen Hofreitschule. Auch die Reiterei im Rejoneo entwickelte sich daraus. Gerade im Rejoneo kann man die nahezu unsichtbare Hilfengebung der Reiter bewundern, die manchmal in beiden Händen Spiese halten und sich nur durch Gewichts- und Schenkelhilfen sich dem Pferd mitteilen können. Interessant ist auch daß die Vaqueros die Rinder mit Lanzen zu Boden stoßen. Vielleicht war ja auch jemand letzten Herbst auf der Americana in Augsburg und hat den Vortrag von Jean-Claude Dysli über die "Altiberische Reitweise" und "Altkalifornische Reitweise" gesehen. Ich fand es jedenfalls äußerst interessant. Zum Schluß möchte ich noch anmerken, daß von der Antike bis vor etwa 200 Jahren, Tölter (im Mittelalter als Zelter und Paszgänger bezeichnet) als Reitpferde bevorzugt wurden. Grüße Stefan
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Eintrag #10 vom 14. Apr. 1999 23:15 Uhr
Kay Schmitt
Hallo Stefan Betreff Stockmaß des Pferdes: Versuche doch einmal mit einem Pferd mit Stockmaß über 160 (geht vielleicht gerade noch) oder über 165 enge Wendungen zu reiten. Betreff Americana:Leider konnte ich den Vortrag von Jean Claude diesmal nicht live miterlebe, derweil wir selber einen Stand mit Sätteln dort hatten. Bis demnächst über Pferde Ritter Friedericus
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Eintrag #11 vom 15. Apr. 1999 08:47 Uhr
Hans Jörg Emmert
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Hallo an alle, meines Wissens hat die Wendigkeit eines Pferdes keinen konkreten Zusammenhang mit dem Stockmass. Es gibt Pferde die durch einen langen rücken diese engen Wendungen nur mit starker Versammlung hinkriegen. Genauso gibt es aber auch Pferde über 165 Stockmass die einen kurzen Rücken mitbringen und dadurch sehr gut und schnell enge Wendungen hingekommen. Es kommt mehr aufs Pferd als aufs Stockmaß an. Das Zauberwort heißt Durchlässigkeit auf möglichst geringe Hilfen vom Reiter ein möglichst großes Ergebnis zu bekommen. Als Beispiel gibt es da Lusitanos (Iberische Pferderasse) die heute noch zum Stierkampf verwendet werden. Diese Lusitanos werden auch daraufhin ausgebildet und diese Bewegungen die dort gesehen habe waren bisher schnellsten, wendigsten die ich seit über 4 Jahren Reiterei gesehen habe. ßbrigens haben Iberische Pferde wie Lusitanos, Andalusia… 2 Rückenwirbel weniger was Sie für Versammlung und eng gerittene Wendungen prädestiniert. so ich muß jetzt arbeiten vielleicht später mehr. Viele Grüße Hans Jörg
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Eintrag #12 vom 16. Apr. 1999 08:27 Uhr
Hallo Hans Joerg, meine Mail passt nicht mehr ganz in den Rahmen der Taverne.Aber Deine Email funktioniert nicht. Alle Pferde, egal welcher Rasse haben die gleiche Anzahl von Rueckenwirbel. Auch Araber, Andalusier und Lusitanos. Bei diesen Rassen gibt es aber Exemplare die 1 oder zwei Brustwirbel weniger haben koennen als andere Rassen. Fuer jeden Brustwirbel weniger, haben sie dann aber einen Lendenwirbel mehr! Die Anzahl der Rueckenwirbel bleibt also gleich und die Laenge des Pferdes wird dadurch nicht kuerzer. Viele Gruesse Stefan
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Eintrag #13 vom 04. Dez. 1999 00:14 Uhr
Ralf Wölfel
Seid gegrüßt, ihr habt eine Reitweise vergessen! Ich meine die Guardian-Reitweise der südfranzösischen Stierhirten. Die traditionelle Ausrüstung ist auch sehr mittelalterlich. Bei der Gelegenheit: Wer an einem Reitkurs oder Wanderritt interessiert ist; bitte mailen.
Radolf
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Eintrag #14 vom 06. Dez. 1999 21:11 Uhr
Yaro Ludwig
Hallo, der Thread lebt ja wieder. Nun denn mein Senf (etwas verspätet) auch noch: Clemens, der Zügel ist kein Sicherheitsgurt, sondern ein Instrument, um einem feinfühligen Pferdemaul auf feinfühlige Art zusätzliche Hilfen zu geben. Im Galopp ohne die Zügel auskommen ist mehr als einfach, es kommt nur auf Dein Gleichgewicht und das Feingefühl für den sich unter Dir bewegenden Körper an. Die straffe englische (klassische) Dressurreiterei bringt einem das in keinster Weise bei (ich höre immer noch meinen Reitlehrer meiner ersten und letzten Reitstunde auf dem Gebiet: Sitzen sie gerade, als ob sie einen Stock im Kreuz hätten, machen sie sich steif und bewegen sie sich nicht.). Auf die Art kann man niemals ein Gleichgewicht entwickeln, das auf die Bewegung abgestimmt ist. Und für die üblichen Exerzizien auf dem Turnierfeld ist die Westernreiterei ebenso ungeeignet, da heißts zwar immer locker bleiben und Gleichgewicht, gleichzeitig stehen die Beine aber in recht großem Winkel vom Pferdekörper ab … viel Vergnügen beim Segelflug beim Tjost kann ich da nur sagen. Außerdem gehen gut trainierte Turnierpferde in der Arena ab wie die berühmten Raketen, im Westernsitz würde man da glatt in der Luft hängenbleiben, während das Pferd unter einem wegrennt. Fazit, Hände weg vom Zügel, beine an den Pferdekörper, Gleichgewicht finden und üben üben üben. Kämpfen vom Pferderücken aus kannst Du nur, wenn Du im Gleichgewicht und Einklang mit Deinem Roß bist, Deine Beine müssen sozusagen unabhängig vom Oberkörper agieren können. Desweiteren muß!!! Dein Pferd verdammt gut ausgebildet sein, es darf, um es mal salopp zu sagen, ohne Deine Genehmigung nicht mal nen Furz lassen. Warum glaubst Du, haben im MA die Ritterpferde nicht selten beim Erwerb die Einnahmen eines kompletten Wirtschaftsjahres eines Rittergutes verschlungen. Die Viecher haben außer Stammbaum mindestens 7-10 Jahre intensivster Ausbildung hinter sich (kauf mal heute ein Rassepferd mit Stammbaum und so einer Ausbildung, unter DM 40000 geht da gar nix!). Also, erwarte nicht von irgend einem armen verrittenen Reitschulpferd, welches am Tag dutzende von Reitern aller Klassen auf seinem Rücken dulden muß, die noch dazu zu viel mim Zügel in seinem empfindlichen Maul herumzerren, daß es schon betonhart geworden ist, solch eine feine Reaktion. Was Du von solch einer armen Kreatur hingegen erwarten solltest, ist Wiederstand und der unbedingte Wille, den lästigen Reiter so schnell es geht loszuwerden. Auch hier Fazit: das ´richtige´ reiten lernt man in diesen Reitschulen auf diesen Pferden bestimmt nicht.
In diesem Sinne, Yaro.
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Eintrag #15 vom 07. Dez. 1999 08:44 Uhr
Ameli
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Hallo Yaro, 100 Punkte !!! Mit pferdenärrischen Grüßen
Ameli /Elisabeth von Tannenberg
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Eintrag #16 vom 07. Dez. 1999 18:42 Uhr
Ruth
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Hallo, wer sich für die Größe und Nutzung des mittelalterlichen Pferdes interessiert, dem kann ich folgende Dissertationen zur Lektüre empfehlen: "Die Tierknochenfunde aus der mittelalterlichen Dorfwüstung Holzheim. Ein Beitrag zu Kenntnis der mittelalterlichen Haustiere" von Kurt Helmich, Berlin 1984 "Die Tierknochenfunde aus der mittelalterlichen Dorfwüstung Holzheim. Ein Beitrag zu Kenntnis der mittelalterlichen Haustiere" von Martina Stehr, Berlin 1992 "Ein Beitrag zur Kenntnis des mittelalterlichen Pferdes" von Gernot Schreiber, Berlin 1979 Wer sich dafür interessiert, kann sich ja mal per e-mail bei mir melden, habe noch ein paar Exemplare. Ruth P. S. nach meiner Kenntnis beträgt die Anzahl der Brustwirble beim Pferd meist 18, seltener können aber auch 17 oder 19 auftreten. Die Anzahl der Lendenwirbel beträgt in der Regel 6, es können aber auch 5 oder 7 sein, wobei meines Wissens nicht immer bei erhöhter Brustwirbelanzahl weniger Lendenwirbel resp. umgekehrt auftreten müssen.
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Eintrag #17 vom 13. Jan. 2000 13:31 Uhr
Iris Morgenstern
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Hi Yaro! Ich habe zwar nicht so viel Ahnung vom Tjost, aber wo hast Du Westernreiten gelernt!? Bei dieser Sitzbeschreibung stehen mir die Haare zu berge! SO sollte ein Westernreiter NICHT sitzen!!! Frag mal einen Working Cowhorse Reiter! Der würde so auch nicht lange ober bleiben, dennoch gebe ich Dir Recht, daß die Ziele des Western- reitens nicht optimal für´s MA geeignet sind.
Gruß IRIS
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Eintrag #18 vom 13. Jan. 2000 14:31 Uhr
Stephanie Winhard
Moin, ich sag´ nur: Klassische Dressur und Hohe Schule (für Pferd UND Reiter) Wird leider nicht an jeder Ecke gelehrt und dauert… Bis dann Steffi
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Eintrag #19 vom 16. Aug. 2003 14:41 Uhr
Sebastian Haug
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Hab was für dich gefunden. wwwubs.sbg.ac.at/sosa/webseite/fechtbuchschwert.htm vielleicht kannst du damit was anfangen das Buch ist von 1491 der Beitrag ist allerdings älter genaue Zahlen kann ich dir nicht geben. Du kannst allerdings selber mal auf wwwaemma.org schauen ob du was anderes findest.
Gruß Sebastian
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Eintrag #20 vom 25. Sep. 2003 10:21 Uhr
Liane Schwass
Wie haltet ihr es eigentlich mit den Rassen?
Ich meine, die meisten, die Kämpfen zu Pferde in Betracht ziehen, sind ja schon erfahrende Reiter und haben sich ihr Pferd nicht unbedingt unter der Prämisse von Mittelaltertauglichkeit zugelegt. Stört es euch, wenn es eure Rasse damals noch gar nicht gab?
ance - SWF (Selbsthilfegruppe frustrierter Walküren; Kontakt, anomyme Briefe und Heiratsanträge unter: ancient [at] web [dot] de)
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Eintrag #21 vom 25. Sep. 2003 10:32 Uhr
Ameli
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Hallo Ance,
Du sagst es, wir haben unsere Pferde in erster Linie um ihrer selbst willen und um des Reitens willen. Wenn ein Pferd das nötige Nervenkostüm hat, um bei MA-Veranstaltungen mitzumachen um so besser!
Ich denke, keiner hat ein Problem damit, daß die Pferde heute anders aussehen als früher.
Natürlich gibt es sehr alte, nach wie vor rein gezogene Rassen, z.B. die Isländer, die seit der Besiedelung Islands durch die Norweger unverändert gezüchtet werden.
ßber Pferderassen, die Veränderung des Exterieurs, der Einsatz unter wechselnden Arbeitsbedingungen könnte ich einen ganzen Roman schreiben. Und Ruth könnte bestimmt eine Enzyklopädie dazu verfassen ;-)
Aber belassen wir es dabei, nein, es stört die wenigsten….
Gruß
Ameli / Elisabeth von Tannenberg
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Eintrag #22 vom 25. Sep. 2003 11:13 Uhr
Liane Schwass
Sehr schön. :) Ich spiele nämlich mit dem Gedanken, bei der Ausbildung meines Tinker-Jährlings gleich die spätere Verwendbarkeit im Schlachtgetümmel mit einzubeziehen. Auf den Gedanken hast übrigens du mich in Brunsum gebracht …
ance - SWF (Selbsthilfegruppe frustrierter Walküren; Kontakt, anomyme Briefe und Heiratsanträge unter: ancient [at] web [dot] de)
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Eintrag #23 vom 26. Feb. 2004 20:33 Uhr
Achim Kunze
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mojen,
Ich und mein Bruder reiten Isis ,die wir bei uns hinterm Haus stehen haben.Mittlerweile kämpfen wir auch gegeneinander zu Pferd beziehungsweise vom Pferd aus(natürlich immer mit der größtmöglichen Sichereheit).Unsere Isis Können englisch als auch western geritten werden und sind ausserdem extrem cool(bezüglich Lärm ,Stress,Kerl mit Schwert in der Bahn;-))Lanzenstechen funktioniert auch one Steigbügel und Zügel ,wenn man ein gutes Gleichgewichtsgefühl hat und das Pferd auf Schenkelbefehle gut reagiert.Ausserdem haben wir angefangen mit Bogenschießen zu Pferd.Allas in allem ist Kämpfen zu Pferd nur ßbungssache und vom Pferd abhängig
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Eintrag #24 vom 09. Jun. 2004 20:53 Uhr
Lena Heinbach
Zu Thema Kämpfen mit Pferden kann man nicht oft genug wiederholen, dass es absolut zuverlässig sein muss. Es darf nicht bei jedem kleinen Mäusepieps im die Luft gehen, wie mein Pferd. (Bei ‘nem 1.80 m großem Wallach ist so was nicht mehr lustig!) Hab mal den Traum *seufz* gehabt mal in die Richtung Kämpfen vom Pferd aus zu gehen, musste mich davon aber ganz schnell wieder verabschieden,als mir mein Pferd bei den ßberschreiten einer einfachen Plane die Hölle heiss machte (Bodenarbeit,vorher oft geklappt, aber dann…). Deswegen mist absolutes Vertrauen und Gehorsam die oberste Pflicht! Hoffe bei euch klappt es besser mit dem Kämpfen vom Pferd aus!
Lena
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Eintrag #25 vom 14. Jun. 2004 13:55 Uhr
Achim Bluhm
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Bodenarbeit ist schön und gut, aber da läuft das Alpha-Tier sichtbar vor dem Pferd. Wenn das Alpha-Tier ohne Probleme auf eine Gefahr zugeht, kann man als Pferd ja ohne Probleme folgen. Wenn das Alpha-Tier nun oben sitzt, geht es nicht voraus und das arme Pferd muß nun selber die Gefahr beurteilen. Diese Situation kenne ich seit Jahren, am Boden klappt es, vom Sattel aus nicht.
Ein vorausgehendes, erfahrenes Pferd ist in solchen Fällen auch nicht falsch.
Vom Pferd aus kämpfen - will ich das wirklich?
Das Pferd verändert sich. Es lernt, der Mensch vor mir ist schwach. Wenn ich ihn anrempel, fällt er um. Leider unterscheidet das Pferd meist nicht zwischen Schaukampfsituation und normaler Alltagssituation und löst damit Probleme im Stall aus. Ich habe das Glück, einen eigenen Stall zu haben und meine Pferde auch konsequent für Show oder Schaukampf ausbilden zu können. Was passiert bei einem normalen Dressurpferd, wenn ich mein Gewicht spontan zu einer Seite verlagere? Es wird sofort darauf reagieren und dem Druck nachgeben. Wenn ich mit dem Schwert zu einer Seite schlage oder einem Schlag ausweiche, verändere ich mein Gewicht in eine andere Richtung. Ist mein Pferd gut für Schaukampf ausgebildet, ignoriert es meine Bewegungen und geht ggf. sogar an den Gegner heran. Für Dressur ist das Pferd m.E. aber verdorben.
Siegfried
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Eintrag #26 vom 14. Jun. 2004 16:32 Uhr
Andre Schramm
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@Siegfried:
>Bodenarbeit ist schön und gut, aber da läuft das
>Alpha-Tier sichtbar vor dem Pferd.
Ach so … dann machen wir verschiedene Arten von Bodenarbeit :) In einem gewissen Radius von mir entfernt kann ich mein Pferd lenken und steuern, egal ob ich vor, hinter oder sonstwo - auch auf! - ihm bin.
>Diese Situation kenne ich seit Jahren, am Boden
>klappt es, vom Sattel aus nicht.
Bitte nicht falsch verstehen und geht mich ja auch nix an, aber von der Ferne aus würde ich sagen, daß da Deine Alpha-Position noch nicht ausdiskutiert ist …
>Es lernt, der Mensch vor mir ist schwach. Wenn >ich ihn anrempel, fällt er um.
Diese Frage habe ich mir auch schon gestellt. Ich bin mir zwar sicher, die Situation im Griff zu haben wenn ich dabei bin, aber das bin ich ja nicht immer. Deswegen mach ich bisher auch nur "auf Show", heißt es kommt eigentlich nie zu gewollten Rempeleien …
>Ist mein Pferd gut für Schaukampf ausgebildet,
>ignoriert es meine Bewegungen und geht ggf.
>sogar an den Gegner heran.
Ich glaube, die meisten, die ihr Pferd für Show / Schaukampf ausbilden, haben eh nix mit dem "typischen" FN-Kram im Sinne. Und die, die mit einem "Wald-und-Wiesen-Dressurpferd" Ritterchen spielen, brettern eh nur über die Stechbahn … (Siehe Ringestechen, Tonnenabschlagen, Flammensprung etc …) Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, daß das Pferd, wenn es gut "warmgespielt" und "bei der Sache" ist, sehr wohl unterscheiden kann, ob etwas ein Signal oder nur eine "Wackelei" ist. Da ich auf Fokus reite, dürfte ich ja sonst nie nach links oder rechts schauen :) Und es kann auch gut unterscheiden, ob ich mit dem Schwert nun nach irgendetwas schlage oder dieses (oder einen Bogen oder eine Lanze) zur Signalgebung verwende.
Alles in allem: Es ist schon machbar :)
Bye
André
PS.: Meine Frau geht mit dem selben Pferd, daß ich grad in Richtung Show ausbilde, ohne Turnierambitionen Dressurlektionen …
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Eintrag #27 vom 15. Jun. 2004 07:56 Uhr
Achim Bluhm
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> Bitte nicht falsch verstehen und geht mich ja
> auch nix an, aber von der Ferne aus würde ich
> sagen, daß da Deine Alpha-Position noch nicht
> ausdiskutiert ist …
Diese Aussage hat viel Heiterkeit ausgelöst ;-)
Ich arbeite seit Jahren fast nur mit Hengsten und wenn die mich nicht als Boss akzeptieren würden, könnte ich gleich aufhören.
> brettern eh nur über die Stechbahn … (Siehe
> Ringestechen, Tonnenabschlagen, Flammensprung
> etc …)
Ein Teil dieser ßbungen gehörte im Mittelalter aber zur Grundausbildung des Ritters. Leider sind ein ganzer Teil der Aufgaben nur noch "Hollywood".
> Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, daß das > Pferd, wenn es gut "warmgespielt" und "bei der > Sache" ist, sehr wohl unterscheiden kann, ob
> etwas ein Signal oder nur eine "Wackelei" ist.
Ist alles eine Frage, ob Reiter und Pferd als Team arbeiten und gut eingespielt sind.
Ich kenne die "Macken" an meinem Pferd recht genau. Er hat grundsätzlich bedenken, von hinten an andere Pferde heranzugehen. Ich spüre im Sattel jedes mal diese Unsicherheit und doch geht er auf meinen Impuls hin weiter. Die Ursache für sein Verhalten liegt einfach in seinem Job. Als aktiver Deckhengst kennt er die Reaktion unwilliger Stuten und ist entsprechend vorsichtig.
Siegfried
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Eintrag #28 vom 15. Jun. 2004 09:17 Uhr
Andre Schramm
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Hi Sigfried :)
>Diese Aussage hat viel Heiterkeit ausgelöst ;-)
*grins* Ok, aber widerspricht sich
>Ich arbeite seit Jahren fast nur mit Hengsten
>und wenn die mich nicht als Boss akzeptieren
>würden, könnte ich gleich aufhören.
nicht mit Deiner Aussage zwei Einträge weiter oben:
>Diese Situation kenne ich seit Jahren, am Boden
>klappt es, vom Sattel aus nicht.
Ist ja nicht so, daß ich diese Situation NICHT kennen würde ;) Aber für mich heißt das dann runter und am Boden weitermachen, eben weil eine Rangordnung etwas dynamisches ist und dauernder Bestätigung bedarf. Ansonsten (jetzt wirds wahrscheinlich etwas zu Ausbildungsspezifisch, oder?) kann ich Dich ja zu wwwreitforum.de einladen ;)
Bye
André
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Eintrag #29 vom 15. Jun. 2004 13:06 Uhr
Achim Bluhm
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Hi Sigfried :)
>Diese Aussage hat viel Heiterkeit ausgelöst ;-)
*grins* Ok, aber widerspricht sich
Vielleicht habe ich mich da falsch ausgedrückt. Die Heiterkeit rührte von der Annahme der nicht geklärten Alpha-Position. Ich schicke jeden meiner Hengste mit einer bloßen Handbewegung oder einem Komando von einer Stute zurück. Ich kann auch durchaus mit einer Stute neben mir durchs Gelände gehen, ohne die Zügel besonders aufzunehmen. Das gleiche gilt aber auch für einen anderen Hengst.
Siegfried
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Eintrag #30 vom 15. Jun. 2004 13:30 Uhr
Andre Schramm
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Ok … dann hab’ ich mich vielleicht auch falsch ausgedrückt bzw. sollte einen anderen Aspekt betrachten:
Ich selbst "kann" definitiv nicht reiten, suche Fehler beim Reiten also zuerst immer bei mir. Wenn Du also sinngemäß schreibst "am Boden klappts, im Sattel nicht" … Bis dato hatte ich die Heiterkeit schon ganz richtig verstanden, glaube ich … Aber ist letztendlich ja auch egal … :)
Bye
André
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Eintrag #31 vom 17. Jun. 2004 10:29 Uhr
Silke Eckert
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Ich kann Andre da nur bestätigen. Selbstverständlich ist es kein Problem ein Pferd sowohl dressur- als auch ritterturniermäßig zu reiten. Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass die klassische Dressurausbildung der Grundstein für die Weiterausbildung zum Ritterpferd ist. Es gibt professionelle Gruppen, die beweisen, dass ein Pferd sowohl Ritterturniere und Shows als auch klassische Dressur bis zur hohen Schule gehen kann. Wenns denn beides nicht zusammen klappt - und auch da bin ich Andres´Meinung - liegts wahrscheinlich nicht am Pferd.
Gruß
Silke
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Eintrag #32 vom 23. Jun. 2004 11:24 Uhr
Silke Eckert
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Wir freuen uns übrigens immer über interessierte Besucher, wenn wir mit den Pferden trainieren. Im übrigen haben wir auch die Mölichkeiten, dass Interessierte mal mit eigenem Pferd vorbei kommen können.
Schreibt einfach mal ne Mail.
Gruß
Silke
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Eintrag #33 vom 24. Jun. 2004 10:01 Uhr
Andreas Becker
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Moin Leuts!
Also Ich bin selber begeisterter Western Reiter und Ich muß sagen wenn ich auf Lagern bin oder mir mal ein "Ritterturnier" antue, dann muß Ich manchmal ehrlich gesagt wegschauen. Ich könnte nie mit meinem eigenen Pferd gegen einen anderen mit der Lanze antreten, nicht weil mein Pferd das nicht könnte, sondern wg. der Gefahr das mein Pferd was abbekommt! Meiner Meinung nach hat das absolut nicht´s mit Tierliebe zu tun.
Viele hier wissen anscheinend nicht, dass die Pferde der Ritter nicht als zierde, sondern als "SCHUTZ" auch mehr oder weniger eine Art Helm aufhatten. Ich will hier keine Fachausdrücke verwenden sonst kapiert des nämlich eh keiner. Ich habe einmal mitbekommen wie son Mülleimer mit Topfhelm dem anderen sein Pferd ne Lanze in den Kopf gedrückt hat, ist echt ne ganz tolle Sache.
Eigentlich müßte es auch so eine Art A-Karte für unsere berittenen "Wollhemden" geben, bzw. gewisse Gesetze die es verbieten müßten mit einem ungepanzerten Pferd zu Tjosten.
Vom Prinzip würde ein gepolsterter Brustpanzer, und ein Schädelschutz in den meisten Fällen schon reichen. Aber das kostet ja Geld und warum soviel für´s Pferd ausgeben (zum Thema Tierliebe). Aber selbst wenn ich alle Panzerteile für mein Pferd in dieser Richtung hätte, weiß ich, dass ich bei sowas nie mitmachen würde. Allein meines Pferdes Willen. Ich finde es nach wie vor einfach mehr als nur fahrlässig ohne Panzerung mit Lanzen gegeneinander zu preschen. Ich hoffe natürlich nicht das das einem von euch mal passiert, aber denkt darüber mal nach wenn Ihr beim nächsten "Turnier" nackt gegenübersteht.
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Eintrag #34 vom 24. Jun. 2004 11:25 Uhr
Ingo Ludwig
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Hallo Andreas,
volle Zustimmung von mir dazu (bin selbst im Tierschutz engagiert und Vegetarier), mit einer kleinen Bemerkung:
Im Mittelalter war ein Pferd für Turnier und/oder Schlacht ausgebildet (und entsprechend teuer). Wer sich auf solch ein Pferd setzte hatte vielleicht auch eine persönliche "Beziehung" zu seinem Tier - aber ein Bewußtsein zum Tierschutz war damals sicher nocht nicht ausgeprägt. Das Pferd war im Mittelalter (wie eine Rüstung oder eine Waffe) ein "Gebrauchsgegenstand" - so wurden (und werden) Tiere bis heute beim Militär überall auf der Welt noch angesehen.
Trotzdem gab es Rüstungen für Pferde (aber nicht aus Gründen des Tierschutzes). Wurde einem im Kampf das Pferd unterm Hintern weggeschossen, waren Ritter hilfloser in ihrer Beweglichkeit und in ihrer Waffenwahl eingeschränkt (Lanze dann praktisch wertlos) - der Käampfer war stärker gefährdet und konnte nicht mehr so aus der Distanz kämpfen - insofern war der Erhalt des Pferdes (zumindestens im Kampf) eine Frage des Eigenschutzes. Wer bei einem Turnier sein Pferd verlor stand in der Regel auch deutlich schlechter da.
Trotzdem bin ich auch dafür an dieser Stelle das Mittelalter nicht so "a" zu nehmen und mehr an Leben und Gesundheit (also Schutz) der Pferde zu denken.
Noch einen schönen Tag
Gruß, Ingo
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Eintrag #35 vom 24. Jun. 2004 11:27 Uhr
Peter Schneider
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Hallo,
grob gesagt, kann ich meinem Vorredner nur Recht geben! Ich bin selber vom Westernreiten zum Mittelalter umgestiegen und es gibt echt wenige Sachen, die ich mit dem Pferd nicht mache, aber was ich leider zu oft sehe, hat mit fachgerechter Reiterei nur wenig zu tun. Ich habe genügend Fotos, bei denen die Pferde nur mit durchgedrücktem Rücken und aufgerissenen Mäulern rumlaufen. Und da jubelt das Publikum noch. Andererseits ist die Couvertüre ja gepolstert, eben um das Pferd zu schützen. Und das ist sie bei mir noch heute.
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Eintrag #36 vom 24. Jun. 2004 11:52 Uhr
Andre Schramm
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@Andreas
Ich bin momentan dabei, Verhandlungen mit unserer Schule zu führen, daß ich dort 1. einen Schmiedekurs selbst mitmachen kann um z.B. eine Roßstirn irgendwann herstellen zu können und zum anderen dort, wenn das fortgeschritten ist, einen entsprechenden Kurs (es gibt 13 Schmiedestellen) zu organisieren. Aber wie Du schon sagst - es scheint kein "Thema" zu sein und ich hatte bisher den Eindruck, ich wäre der Einzige auf weiter Flur, der sich für so etwas interessiert.
Ich habe mal eine Roßstirn aus (un-A-igem) Kettengeflecht gebaut, scheiterte aber letztlich an einer sicheren Befestigung. Und nebenbeigesagt finde ich den Schutzfaktor eines Kettengeflechtes auf einer so sensiblen Stelle wie dem Kopf sowieso unzureichend. Und die Idee einen Fürbug aus Leder anzufertigen scheiterte bisher am Material … ich bleib’ aber dran …
ßbrigens: Ich brauch den ganzen "Fummel" für Showzwecke, da ist Schaukampf nur ein sich ergebender Nebeneffekt … Und ich denke, wenn die Choreographie stimmt kann den Pferden genau so viel oder so wenig passieren wie den Menschen…
Bye
André
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Eintrag #37 vom 24. Jun. 2004 13:23 Uhr
Jens
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Moin,
Die letzten Posts reizten mich
(mag Tiere, kein Mitglied in nem Tierschutzverein und kein Vegetarier)
jetzt zu einigen Kommentaren:
1.) Rosspanzer ja- aber das ist nach Jhd verschieden. Mir ist -und @Andreas: ich denke man kann durchaus
die passenden Fachausdrücke hier verwenden, wenn nicht hier wo dann- keine Rossstirn u.ß. in M.Eur. vor dem 14ten bekannt,
und meines Wissens sind Rosspanzer vor dem 14ten generell Mangelware, was u.A. wohl mit dem geringen Kriegseinsatz des Boges bzw.
dem massenweise auftretenden Einsatz von Schusswaffen ab dem 14ten zusammenhängt.
2.) Eingedenk der wohl doch hinreichend belegten, und hier schon angeführten Tatsache, dass gerade "Streitrösser"
ziemlich teuer waren, finde ich immer wieder gerne angeführte Hinweise darauf, dass die Benutzung hist. Zaum-und Sattelzeugs
dem Tier schaden würde, gelinde gesagt unlogisch, denn mit der Konstruktion haben sich die damaligen Leutchens ("die waren ja auch nicht blöd…" *g*)
etwas gedacht, im Hinblick darauf, das teure Tier nicht zu verletzen.
3.) Die Erwähnte A-Karte (obgleich ich den Vergleich zu der in der Ausführung doch recht missglückten Version eher vermeiden würde)
für "Ritter" halte ich vom Grundgedanken her für erstrebenswert, sollte sie jedoch zusätzlich zu reiterischem Können und dem notwenidgen Fachwissen
die entsprechende Ausrüstung einfordern, wie oben erwähnt, auch Saum-und Sattelzeug; und ich halte sie grundsätzlich von der Durchführung für _schwierig_.
Eine entsprechende zeitlich passende Rüstung der Reiter halte ich nahezu für selbstverständlich.
4.) Wer Angst um sein Pferd und um sich hat, sollte es _lassen_. Lanzenreiten heisst mit langen, teilweise spitzen Stangen
zu Pferde aufeinander zuzureiten. Dann unhistorische Kompromisse einzugehen, nur um es "sicherer" für Reiter und Ross zu machen, is
Unfug. Dann lasst es. Tjosten ist halt nicht einfach ne Steigerung zum Reiten, sondern es ist was anderes.
Reiten + Baumwollcouvertüre, Baumwollwappenrock+Tschechenhelm != Tjosten
Dass es trotzdem ohne Rüstung, ohne passende Sättel und Zaumzeug, und teilweise ohne Ahnung gemacht wird, is mir klar.
Der Markt is da, er will bedient werden.
Gruss, Esca
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Eintrag #38 vom 24. Jun. 2004 14:55 Uhr
Patrizia Frin
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Hi Ihr Lieben,
kurz ein paar Anmerkungen zum letzten Eintrag. Leider ist es wahr, dass es so gut wie keine wirklich guten sowohl reiterischen als auch authentischen Darsteller in Deutschland zu geben scheint, ein paar Ausnahmen bestätigen da die Regel, und noch nicht mal die sind so authentisch wie es eigentlich anzustreben wäre. Aber ich stimme meinen Vorschreibern zu: Auch ich würde und könnte niemals auf Kosten der Sicherheit mein Pferd (oder jedes andere) in ein Turnier schicken, nur damit es authentisch zugeht! Genauso wenig, wie ich, nur weil’s authentisch ist, meine (nicht vorhandenen) Kinder als Kanonenfutter vorschicken würde. Es ist eben doch ein Unterschied, ob man nur für sich selber und sein eigenes Wohlergehen die Verantwortung übernimmt oder für ein anderes (wohlmöglich noch geliebtes) Lebewesen. Die Verhältnisse waren im MA einfach anders, abgesehen von der jahrelangen sorgfältigen Ausbildung wurde ein Pferd täglich gearbeitet, ganz abgesehen von den Rasseunterschieden und der Tatsache, daß ein Tierschutzgedanke so gut wie noch nicht existenzt war. Starb ein Pferd an den Folgen einer Verletzung, war das sicherlich bedauerlich und auch finanziell ärgerlich, aber u. U. unvermeidbar. Genauso unvermeidbar, wie der heutige hohe Verschleiß an Sportpferden zu sein scheint.
Ein heutiger (Freizeit-)Reiter, der ein nicht ausreichend gymnastiziertes und trainiertes Pferd mit einem authentischen Sattel und Gebiß versieht und in den Tjost schickt, unterscheidet sich meines Erachtens nicht von einem Kampfhahn- oder Kampfhundebesitzer, der sein Tier für sich kämpfen lässt. Letztlich ist dieses Verhalten leider in abgeschwächter Form gerade in Pferdesport und Zucht sehr verbreitet. Dass dies nichts mehr mit einem vernünftigen Tierschutzgedanken zu tun hat, dürfte dem mitdenkenden Menschen klar sein. Hier MUSS einfach die Authenzität ihre Grenze haben. Es gibt vielerlei Möglichkeiten, mittelalterliche Pferdearbeit sicher zu machen und schön aussehen zu lassen, z. B. in dem man optisch gefakte Sättel verwendet und nicht gerade die dickste Gaumenbrecher-Kandarre verwendet, wie sie in jedem Museum liegt (bzw. wenn’s denn durchaus diese sein muß, muß sie halt auch so geritten werden, wie im Mittelalter geritten wurde, nämlich am durchhängenden Zügel). Statt dem leider sehr publikumswirksamen Tjost, an den sich wirklich nur Profis wagen sollten, gibts haufenweise Geschicklichkeitsdisziplinen, die keine so hohe Unfallträchtigkeit aufweisen. Und wer es denn durchaus nicht lassen kann, muß ganz selbsverständlich Sorge dafür tragen, dass sein Pferd absolut sicher und gut klassisch und als Stuntpferd ausgebildet ist, so daß wir solche Bilder wie mein Vorredner ansprach mit aufgerissenen Mäulern und Augen und Hohlkreuz nicht mehr sehen müssen. Ist nur leider, genau wie die authentische Ausstattung, den meisten Reitern viel zu viel Arbeit…und, meiner Ansicht nach, als Amateur auch schon rein zeitlich kaum zu schaffen. Da ist es doch leichter, den nächstbesten Warmblüter, den man zu Hause im Stall stehen hat, ein paar Wochen an Lanze und Publikumsgeklatsche zu gewöhnen und loszulegen. Meist könnte so ein armes Pferd dann noch nicht mal ein versammeltes Schulterherein zeigen, muß aber panikerfüllt über einen Turnierplatz heizen, kriegt irgendwann ein Ding zu viel und landet letztlich beim Schlachter…..Schöne bunte Märchenwelt….
Tricia_von_Lubeca
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Eintrag #39 vom 24. Jun. 2004 14:58 Uhr
Peter Schneider
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Lieber Esca,
Ausrüstung wie Sattel, Zaumzeug usw. lasse ich gelten, aber die mittelalterlichen Sporen z.B. sind dir wohl bekannt. Ich denke auch, das die Ausrüstung stimmen sollte, aber die für den Kriegseinsatz von zu Waffen geschulten Hengsten eingesetzten Gebisse und Sporen haben in diesem Hobby am Pferd nichts verloren. Klar, wenn das Leben in der Schlacht davon abhängt, benutze ich ein solches Instrumentarium, aber bei der Quälerei, die leider auch einige Reiterei mit sich bringt, sage ich eindeutig nein.
Am Boden kann ich solche Sachen tragen, aber nicht am Kamerad Pferd. Zudem belastet der voll gerüstete Ritter den Kollegen unter einem ganz schön (ziehe trotzdem keine Wollkette an!), sondern rüste mich wirklich nur im Einsatz und nicht Wanderschaft oder Spiel. Auch das sollte mancher Bedenken.
Das Pferd hat sich das Hobby nämlich bestimmt nicht ausgesucht.
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Eintrag #40 vom 24. Jun. 2004 15:07 Uhr
Andreas Becker
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Nun denn,
also Jens, das die Rossstirn nicht Zeitgerecht ist weiß ich auch. Aber deswegen zu sagen, "alleine aus diesem Grund Schütze ich mein Pferd nicht, weil die Rossstirn halt nicht (A) ist"! Tut mir leid aber da lang ich mir echt an die Birne. Du mußt ja eine super Beziehung zu Deinem Pferd haben, das Du Dir so Sorgen machst, mein Gott! Ich bin Waffenknecht, ich habe allerdings auch Metallhandschuhe. Nicht weil die "cool" aussehen, sondern weil ich 1 mal die Woche Trainiere und weiß wo man sich Schützen muß. Da is mir das (A) dann ehrlichgesagt scheißegal, ich selbst weiß das meine Ausrüstung (A) ist, aber beim Dengeln hört das an bestimmten stellen halt mal auf! Und nur mal ganz nebenbei ich bin auch kein Vegetarier, ich bin aber Produktioner in einer Socialmarketing Agentur (Spendenwerbung). Was soviel heißt, dass ich mir jeden tag ankucken was Menschen Tieren angetan haben! Was daran zu "schwierig" sein soll einen Reiter mal 5min. zur Seite zu nehmen und Prüfen ob das Pferd richtig gesattelt ist, ob die Panzerung des Reiters stimmt und das die Panzerung des Pferdes ausreichend ist, kann ich mir nicht erklären. Bei den Fußtruppen wird immer eine Waffenabnahme gemacht, warum nicht auch bei den Berittenen? Aber in einem Punkt muß ich Dir Recht geben Tjosten hat zu locker 80% nichts mit Dressur oder Westernreiten zu tun, ich habe bis jetzt ungelogen nur 1 Reiterin auf einem MA Markt gesehen die Ihrem Pferd nicht den Unterkiefer fast abgerissen hat, das traurige war jedoch das sie eine Besucherin war! Tjosten ist halt nicht Reiten, da haste Recht!
Andre:
Auf der Ronneburg hab ich mal mit einem Tschechenschmied gesprochen, der hatte eine Rossstirn da! Er kann solche nach einem Gittermuster (ähnlich Sattel) anfertigen, jedoch müßte man sich dann eine Gepolsterte Haube für darunter selbst Basteln, aber das dürfte ja wohl kein Problem sein!
Im Bezug auf die Choreographie kann ich Dir nur teilweise zustimmen, denn unter einer Choreographie verstehe ich mind. 1-2 Monate vorher des öfteren mal zusammen einstudieren. Denn dieses einstudierte auf den MA-märkten ist was ganz anderes, die leute sehen sich vorher evtl. mal ne std. und Besprechen wie der "Ablauf" sein soll aber einstudieren ist das nicht!
Ingo:
Is ja Logisch das Pferde damals als Gegenstände angesehen worden sind, aber wir haben 2004 das is meiner Meinung nach schon bissl her. Wir sollten uns alle mitlerweile doch schon ein bisschen besser entwickelt haben? Damals hat man es getan, das man nicht zu Fuß in schwerer Rüstung Kämpfen mußte, is ja logisch! Aber dann kann man das heut zu tage doch tun um sein Pferd zu schützen, oder nicht?
Aber nichts desto trotz kann ich mit stolz sagen das mein Pferd, wenn ich es von der Weide holen will, von der Herde weg geht und selbstständig aus eigenem Willen zu mir kommt! Und ich will dann nicht derjenige sein, der diese Art von Vertrauen ausnutzt um zu Riskieren, das das Pferd zum letzten mal von der Weide geholt wurde!
Aber anscheinend leben diverse leute immernoch im MA, was eigentlich ganz traurig ist!
Was ich eigentlich noch so ganz nebenbei sagen wollte, wenn man sich ein Pferd leisten kann und zusätzlich noch MA, der dürfte sich für ein paar hundert - doch wohl wenigstens einen Brustschutz und eine Rossstirn leisten können?
Also meinen Rechnungen nach, brauch man für ein Pferd im Jahr gerechnet mehr Geld als zum Golfspielen.
Wenn man wie gesagt noch MA macht, dann müßte man doch schon wenigstens - mäßig in der mittleren Bevölkerungsschicht vertreten sein! Anderster kann ich mir das sonst nicht erklären wie man so gefährliche Sachen mit seinem Pferd machen kann, ohne an die Folgen zu denken!
"Klar, wird schon schiefgehen" bei dieser überaus schwachsinnigen Einstellung bekomm ich echt agressionen, wobei ich leider sagen muß das ich die Begründung "Rosstirn" ist für meine Zeit
un-(A) hundertmal hirnloser finde!
Da denk ich mir persönlich das manche Pferde wenn sie sprechen könnten den Abdecker selbst bestellen würden!
Gruß Andreas
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Eintrag #41 vom 24. Jun. 2004 15:10 Uhr
Silke Eckert
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Vielleicht sollten Sie jemanden fragen...
Solche Schreckensbilder von bösen Unfällen oder auch "nur" durchgedrückten Rücken, aufgerissenen Mäulern und panisch wegrennenden Pferden sind leider nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass leider immer noch viele Reiter (grade bei freien Turnieren)ihr Können und das des Pferdes überschätzen.
Wie hier schon richtig erwähnt wurde, erhielt ein Schlachtroß im Mittelalter eine mehrjährige Ausbildung und war entsprechend teuer. Man muß auch berücksichtigen, dass das Pferd damals von Leuten ausgebildet wurde, die wußten was sie taten, was das Pferd können mußte und einschätzen konnten, ob und wann es so weit war. OK, damals gings auch um die Wurst, nicht um Ruhm und Ehre oder Spott und Hohn. Trotzdem tut man sich leichter, wenn man sich selbst und das Pferd von jemandem ausbilden läßt, der Ahnung davon hat.
Bei uns ist in all den Jahren noch kein Pferd bei einem Turnier verletzt worden und ich kenne meine Pferde gut genug, um auch noch sagen zu können, dass sie Spaß an der Sache haben. Aber man muß schon ausreichend Zeit in die Ausbildung von Pferd und Reiter investieren. Für mich ist das keine Tierquälerei sondern eher eine sinnvolle Freizeitgestaltung mit dem Partner Pferd. Und übrigens, von den Leuten, die damit ihr Geld verdienen wird sicher niemand leichtsinnig die Gesundheit seines Partners Pferd riskieren. Zumal diese Pferde meist für unterschiedliche Arten der Showreiterei ausgebildet wurden und damit von Preis und Ausbildungsdauer mit einem "Ritterpferd" von damals durchaus zu vergleichen sind.
Gruß
Silke
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Eintrag #42 vom 24. Jun. 2004 15:22 Uhr
Claudia Henn
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Bezüglich Ausrüstung und Training heutiger Pferde möchte ich mich meiner Vorrednerin anschließen.
Ich Bin auch der Meinung man solle den meisten, auf heutigen "Turnieren" zu sehenden Reitern nicht nahelegen originalgetreues Zaumzeug usw. zu verwenden.
Wer mal einen Blick auf solche Instrumente werfen möchte, dem kann ich nur mal folgendes Buch empfehlen:
Mittelalterliches und frühneuzeitliches Reit- und Fahrzubehör
Autor: Axel Gelbhaar
Verlag: Olms
ISBN - 3-487-08380-9
Hier sind Reitkandarren (eigentlich Hebelstangentrensen) mit äußerst langen Unterbäumen, Gebisstücke teilweise druch Kette ersetzt, Walzengebisse und Gaumendrücker abgebildet.
Deren Verwendung sicher abzuraten ist.
Ein Zitat aus dem Buch über die Verwendung der Kandare:
"…bei einem derartigen Instrument von einer Bremse zu sprechen, verbietet sich nach den bisherigen Ausführungen von selbst. Wie Ridingers Illustrationen zeigen ("Neue Reitschul", 1734,) wurde bei Verwendung der Kandare der Zügel hängengelassen, das gleiche gilt interessanterweise bei Verwendung der "blanken Kandare" (ohne Unterlegtrense) bzw. der blank gerittenen Hebelstangentrense, was in der Wirkung identisch ist (Ridinger, "Neue Reitschul, ), hier wird die schwierigste ßbung der hohen Schule einhändig links mit durchhängendem Zügel geritten! Eine starke Beizäumung oder schärfere Paraden wurden mittels zusätzlicher Kappzäume (Nasenband mit einseitiger Longe) gegeben, der Zügel der Hebelstangentrense hänt wirkungslos durch (Ridinger, "Neue Reitschul", < die Parade im Schritt rechts>).
Also wenn ich das in Betracht ziehe würde ich keinem Freizeitreiter eine dieser historischen Trensen anvertrauen. Denn 90% der Reiter und Pferde haben nicht annähernd den Ausbildungsstand dafür.
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Eintrag #43 vom 24. Jun. 2004 15:34 Uhr
Ingo Ludwig
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Mal so die Frage an die Pferde-Experten hier (keine Ironie):
Ist es möglich, dass die Fundstücke/Abbildungen alter Zaumzeug-/Mundstücke (mit entsprechend großen Ausmaßen) einfach zu einer anderen Anatomie der Pferde im MA (soviel ich gelesen habe, waren die Pferde damals größer und kräftiger gebaut) gepasst haben. Ist damit das z.T. monströse Aussehen nicht zu relativieren?
Gruß, Ingo
Bewertung:
Eintrag #44 vom 24. Jun. 2004 15:42 Uhr
Andre Schramm
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@Andreas:
:D
Bezüglich Choreographie: Sehe ich auch so … wie gesagt, meine "Showerfahrungen" mit Pferden stammen zu 0 Prozent von MA-Märkten, bisher sind wir dort noch nie Aufgetreten. Unser Pferdemusical ist sozusagen "Zeitlos" (Es rennen da MA-Typen neben antiken "Kampfwagen" genau so rum wie eine Bikerbraut), so daß das ganze Thema "A" sowieso belanglos ist. Hauptsache es sieht gut aus und auf ein paar Meter Entfernung sieht das (Laien-)Publikum eh nicht, was "a" ist und was nicht. Es zählt nur der optische Effekt, und da kann man Schutz welcher Art immer gut unterbringen. Der einzige Zwischenfall der mal passiert ist, war das ich mich - ohne Pferd - selbst angebrannt habe. :) Ist aber außer dem Kostüm niemandem etwas passiert ;)
Unter Choreographie verstehe ich persönlich, daß jeder Bewegungsablauf vorher bekannt ist und so exakt wie möglich eingehalten wird. Wildes "Gemetzel" ist nicht … Das ist in einem mehr oder minder hohen Grade auch mit einem Pferd zu erreichen. Und wenn man selbst oder das Pferd das nicht auf die Reihe kriegt, muß man es eben lassen und etwas einfachereres machen. Show und Publikumseffekte hin oder her …
Und zum Thema "Roßstirn nicht zeitgemäß" … ich bin fast so kurzsichtig wie ein Maulwurf und vertrage keine Kontaktlinsen. Und es wäre mir Sch…egal, wenn ich unter einem Normannenhelm eine Brille tragen würde. Auch das ist eine Form von Sicherheit, es sei denn, ich würde einen blinden Bettler darstellen (Was ich schonmal ernsthaft überlegt habe). Und ich glaube nicht, daß sich irgendjemand bei noch so viel "a" über eine Brille aufregen würde. Und ich bin mir sicher, eine Menge Leute würden auch über jede noch so un-"a"-e Schutzausrüstung hinwegsehen, zumal ja wie gesagt ein Großteil des Publikums sicher sowieso Laien sind und ein HMA-Fighter sowieso nur im Plattenharnisch als solcher erkannt wird ;) (Hey, ich WEISS, wann Plattenharnische getragen wurden ;), war ironisch …) Und irgendwo hab’ ich auf einer Vorlage für Sicherheitsbestimmungen etwas in der Art gelesen wie "Wurfgeschosse müssen … diverses … sein, z.B. Tennisbälle." Und wenn ich nen Tennisball in meine Schleuder packen darf, dann spricht wahrlich nix dagegen, seinem Pferd einen Schutz anzulegen …
So, Bye erstmal …
André
Bewertung:
Eintrag #45 vom 24. Jun. 2004 15:48 Uhr
Peter Schneider
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Und nun zur Schau,
ich würde niemals einen nicht anständig geübten Kampf gehen, nur kurzes Einstudieren reicht eindeutig nicht! Das mache ich zu Fuß, aber nicht auf dem Pferd. Da arbeite ich nur mit Leuten, die mich und das Tier kennen und die das Tier kennt. Weil ein echte oder nicht ausreichend hergeführte Kampfsituation bedeutet nichts weiter als Stress für das Pferd.
Der Tjost hat nichts mit Reiten zu tun? Hmm, einhändig gerittener geradegerichteter Galopp, möglichst versammelt am losen Zügel, evtl. mit Lanzensprung bei Erreichen des Gegners. Eindeutig, hier ist keine Reiterei vonnöten.
Und noch etwas, richtig ausgeübt, vorbereitet und trainiert, macht es auch dem Reittier Spaß. Aber auch da spielt die richtige mentale Vorbereitung eine Rolle. Das ist nicht einfach und kostet viel Zeit.
gruss
Bewertung:
Eintrag #46 vom 24. Jun. 2004 15:51 Uhr
Peter Schneider
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Hupps,
entschuldigung, da war wohl teilweise kurz mein Deutschbuch verschwunden.
Salve delkam
Bewertung:
Eintrag #47 vom 24. Jun. 2004 16:01 Uhr
Daniel Schulz
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Ich denke mal es ist doch möglich eine Roßstirn aus Metall oder modernen leichten aber festen Materialien unter einer Coverture/Schabracke/oder wie diese ganzkörper Pferdedecken heissen, zu verstecken? Für den Hals und Frontbereich des Pferdes gunge das sicher auch. Und sehen würde man davon nix.
gruß: Daniel
Bewertung:
Eintrag #48 vom 24. Jun. 2004 16:02 Uhr
Andreas Becker
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@ Peter,
"versammelt am losen Zügel" :oD
Ajo, das Thema hatten wir doch schon ma!
Die Betonung liegt auf "losen Zügel" und nicht auf "reiß mir den Kiefer ab"! ;o)
Gruß Andreas
Bewertung:
Eintrag #49 vom 24. Jun. 2004 16:08 Uhr
Daniel Schulz
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Ah, und noch was: Hat man das Pferd nicht eherm it den Beinengelenkt als mit den Zügeln? Mit Lanze und Schild hat man irgentwie keine Hand mehr frei.
Und nicht hauen bitte, falls ich Müll schreibe. Kenne mich mit dem Reiten nicht sooo aus.
gruß: Daniel
Bewertung:
Eintrag #50 vom 24. Jun. 2004 16:12 Uhr
Patrizia Frin
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Hi Ingo,
ich glaube nicht. Dass Pferde vor 500 und mehr Jahren größer und kräftiger waren, entspringt leider dem gleichen Mittelalteraberglauben wie der, dass Schwerter mindestens 500 kg wiegen mussten und alle Leute verfaulte Zähne im Mund hatten. Skelettfunde von Pferden weisen auf eine durchschnittliche Größe von so ca. Stm. 1,30. Das Streitroß war eine Ausnahme und konnte bis zu sagenhaften Stm. 150-160 groß sein (höhö). Auch auf den Abbildungen sieht man eher kleine Pferde, die Füße der Reiter baumeln unterm Pferdebauch. An Rassen haben sich kaum welche bis in die heutige Zeit erhalten, man ist sich allgemein darüber einig, dass als Streitroß nicht das große, mächtige Pferd, was heute gern in Turnieren benutzt wird (Friesen etc. oder sogar was kaltblütiges), sondern das kraftvolle aber wendige kurzrückige Pferd hergenommen wurde. Von den Bildern her kommen dafür gut spanische, portugisische, marokkanische Pferde in Frage, auch Araber tauchen auf. Um jetzt die ßberleitung zu den Gebissen zu kriegen: Warum waren die so groß?? Keine Ahnung! Mode? Oder einfach ein Machtinstrument für den Notfall (Schlacht etc.?) wenn das Pferd in Panik gerät? Wurde da doch mal zugepackt, auch wenn man sonst den Zügel fast immer durchhängen sieht? Auch war ja ein Schlachtpferd stets ein Hengst, ein Mann im Mittelalter, der Geld und Macht hatte, hätte sich niemals auf Wallach oder Stute gesetzt.
Hingegen der landläufigen Meinung (von Nichtreitern) ist es ja eigentlich auch noch heute so: Je höher der Ausbildungsgrad, um so feiner, aber auch umso schärfer die Zäumung. Eine Kandarre wird nicht verwendet, um ein feuriges oder ungestümes Pferd "halten" zu können, sondern um feinste Hilfen geben zu können. Vielleicht war’s ja damals ähnlich.
Trotzdem find ich, die meisten Teile in Museen sind waffenscheinpflichtig…. :-))
Tricia_von_Lubeca
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Eintrag #51 vom 24. Jun. 2004 16:16 Uhr
Andreas Becker
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Ah, und noch was: Hat man das Pferd nicht eherm it den Beinengelenkt als mit den Zügeln? Mit Lanze und Schild hat man irgentwie keine Hand mehr frei.
*lach*
Ich lenk mein Pferd immer so, draufsetzen schreien "Jeeeeha" und dann rennt er wie bekloppt in den Wald bis ich endlich an ner Astgabel ma ne Pause mach :oD
Nein, jetzt ma im ernst, das Schild hing mehr oder weniger festgezurrt am linken Arm in dem man auch die Zügel hielt, mit dem rechten Arm konnte man logischerweise weniger anfangen da man mit ihm ja die Lanze halten mußte! Mit den Beinen normalerweise mit den Waden gab man "Hilfen" das heißt in dem Takt des Pferdes abwechselnd leicht gegen den bauch drücken! In der Schlacht wurden leider Gottes auch die Sporen benutzt um das Pferd wortwörtlich "Anzutreiben"!
Aber die idee ist echt gut, jetzt hab Ich wieder was wo Ich trainieren kann *löl* mit de Beine lenken das test ich heute abend gleich mal!
Gruß Andreas
Bewertung:
Eintrag #52 vom 24. Jun. 2004 16:16 Uhr
Patrizia Frin
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gaaa…sorry….sollte 5 kg heissen! (Schwerter also) *grins*
Tricia_von_Lubeca
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Eintrag #53 vom 24. Jun. 2004 16:39 Uhr
Andre Schramm
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Kurz zu "uns":
- Ich hab’ nen Tinker vom Cob-Typ, 153 hoch, relativ quadratisch, und ich denke mal außer von der Farbe kommt er "dem" MA-Pferd relativ nahe
- "Normalerweise" reite ich so lange möglich ohne Sattel und lenke durch Focus. Heißt Zügel sind zwar meistens mit dabei, aber ob ich sie aufnehme oder weg tu, ist eigentlich egal … Wenns "dramatisch" wird hab’ ich als Lebensversicherung einen Australian Stock Saddle der Marke "Dahauteinensoschnellnixraus" dabei.
- Zäumung: Was ist das? Maximal Knotenhalfter. Pfeif’ auf A … Mein Pferd ist auf / mit Knotenhalfter ausgebildet, wird nie anders geritten, also werd ich es nicht wegen ein paar Auftritten "versauen" … Da kommt ein schon angesprochener Aspekt der Kandarre ins Spiel - Kann man ja gerne Auftun, aber wer zwingt einen, sie dann auch zu benutzen, wenn man den Zügel gar nicht in der Hand hat? ßhnlich siehts mit Sporen aus, wobei ich mich nicht als gut genug einschätze, meine Füße so unabhängig zu bewegen daß ich sie auch nicht aus Versehen einsetze. Das gilt aber nicht nur für die A-Bratspiesse sondern auch für die niedlichen kleinen Knubbelchen von heute. Btw … unabhängige Bewegung : der Einzige, der mich bisher regelmäßig vom Pferd gehebelt hat, war ich selbst ;) ich bin also bei weitem noch nicht so gut wie ich irgendwann mal sein möchte.
Und nochmals zur Sicherheit: Wenn jeder weiß, was als nächstes passiert (passieren müsste), ist das Risiko für alle beteiligten Zwei- und Vierfüßer minimiert …
Bye
André
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Eintrag #54 vom 24. Jun. 2004 16:50 Uhr
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Claudia schrieb:
"Also wenn ich das in Betracht ziehe würde ich keinem Freizeitreiter eine dieser historischen Trensen anvertrauen. Denn 90% der Reiter und Pferde haben nicht annähernd den Ausbildungsstand dafür."
Das deckt sich schon mit Jens Aussage.
Und mit meiner Meinung über ungefähr die gleiche Menge Reiter oder Waffenträger allgemein.
Da versuchen Leute etwas darzustellen, können oder wollen nicht das Training reininvestieren und dann werdne Sicherheitsregeln erfunden, die das kompensieren sollen.
Gut, das mag an sich nicht verkehrt sein, so wird eben ein nettes Hobby draus.
Aber es ist nicht das, als das es dann oftmals verkauft wird.
Gruß, Ivain
Bewertung:
Eintrag #55 vom 24. Jun. 2004 18:00 Uhr
Claudia Henn
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Weil gerade die Frage auftauchte ob man die damaligen "riesen Gebisse" überhaupt an heutigen Pferden verwenden kann.
Zum einen, das wurde ja auch schon geklärt, war das mittelalterlich Pferd wie es Knochenfunde beweisen eher klein und quatratisch.
Die schweren Kaltblüter wurden erst viel später gezüchtet und sie sind anatomisch einfach Zugpferde und keine Reitpferde.
Aber um zu den Gebisstücken zu kommen, die waren nicht groß in dem Sinne von großer Maulweite, sondern hatten lange Unterbäume.
Ich habe selbst in Museen genügend Gebissstücke gesehen, die eine Maulweite von ca. 10,5 cm hatten.
Dies entspricht bei heutigen Pferden etwa einem Welsh-A oder Dülmener, bzw. könnte vielleicht einem kleinen Araber passen. Obwohl hier die extremen Köpfe auch erst durch die Neuzeitlichen Umzüchtungen der Europäischen Züchter entstanden.
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Eintrag #56 vom 24. Jun. 2004 21:00 Uhr
Silke Eckert
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Also unsere Friesen sind auch "nur" zwischen 1,55 und etwas über 1,60 klein sowie quadratisch, praktisch, gut. Friesen sind meist nicht so groß, haben nur von Natur aus eine gigantische Aufrichtung. Wenn man das ganze professionell oder auch haupt- bzw. nebenberuflich betreibt, (was meine bessere Hälfte und ich tun) trainiert man schon vorher zusammen. Nicht nur am Veranstaltungsort, sondern auch vorher zu Hause. Und die Reiter trainieren mit ihren Pferden natürlich regelmäßig. Vor allem muß das Pferd ausreichend gymnastiziert sein und auf den Stress bei so einer Veranstaltung vorbereitet werden. Bei uns ist in mittlerweile 10 Jahren Ritterturnieren noch kein Pferd verletzt worden. Aber bevor ich gegen einen anderen Reiter tjosten kann, muß ich die Pferde auch ausreichend darauf vorbereiten. Eine "A-Karte" für Reiter im Mittelalterhobby dürfe wohl u.a. deshalb schwer werden, weil es hier die bunte Mischung von reinen Amateuren, Möchtegernprofis und professionellen bzw. Berufsreitern gibt. Und wenn ich von jemandem gebucht werde, bin ich auch erst mal vornehmlich diesem gegenüber verantwortlich.
@Ivain: eine richtig mittelalterliche Reiter- oder Ritterdarstellung, das wär was, was ich mal für mich persönlich erarbeiten möchte - für ein Ritterturnier auf einer Veranstaltung erhebe ich diesen Anspruch nicht und meiner Meinung ist er dort auch nicht umsetzbar, da man für so etwas auch nicht das Publikum findet.
@Andre: wir haben noch verschiedene Roßstirnausführungen bei uns rumfliegen -bei Interesse meld Dich doch mal bei uns
und last but not least steht immer noch mein Angebot an alle Interessierten, mal bei uns vorbeizuschauen, wenn wir mit unseren Pferden trainieren bzw selbst mal mit Pferd vorbei zu kommen.
Ach und noch einen @Andreas:unsere Pferde kommen auch immer noch auf Zuruf von der Weide bzw. vom Paddock angelaufen, hören auf ihre Namen, gehen immer noch gerne in den Hänger und, da wir sehr eng mit den Pferden zusammen leben kann ich Dir auch sagen, dass sie den Applaus und die Atmosphäre bei einem Auftritt geniessen und Spass an der Sache haben. Wenn das Pferd nicht mitarbeiten würde, dann nämlich klappts garantiert nicht.
Liebe Grüße
Silke
Bewertung:
Eintrag #57 vom 25. Jun. 2004 10:47 Uhr
Peter Schneider
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@Silke
Euer Training würde mich wirklich mal interessieren! Denn in meiner Beschäftigung mit unseren vierbeinigen Freunden habe ich gelernt, das man fast bei jedem was dazulernen kann und gerade der Austausch von Reitern, die sich ernsthaft mit dem Reiten beschäftigen, ungeheuer fruchtbar sein kann.
Ich reite einen Quarter, komme vom Westernreiten und sehe nicht ein aus A-Gründen den seit 14 Jahren mit mir vertrauten Partner auszuwechseln. Grösse haut für ein Schlachtross hin und unter der Couvertüre sieht man das eh kaum.
Er geht mit Wassertrense oder Gebisslos, die Kandarre hatte er nur mal zu Ausbildungszwecken drin. Sporen ziehe ich selten an, nicht weil meine Beine zu unruhig sind, sondern da ich immer der Ansicht bin, das sie Ausbildungshilfen sein sollen und nicht ständiges Reitzubehör.
Reiten ist in meinen Augen Kommunikation, nicht solange Knuffen oder Schlagen (sehe ich häufig!) bis der Bursche läuft. (Die Leute behaupten aber auch immer, das ich eben Glück hatte, ein todbraves Pferd zu erwerben!)
Aber deshalb wird aus den meisten wohl nie ein A-Kader werden. Denn das Kämpfen zu Pferde war Kriegsreiterei - das heisst, blinder Gehorsam des Pferdes, trotzdem neben ihm Artgenossen stürzen, sterben, schreien. Einreiten in ein Chaos, wo der Fusssoldat immer versucht, das grössere Ziel zu treffen- das Ross. Es muss beissen, ausschlagen, umrennen. So einen aggessiven Brocken (früher hatten die Hengste oft einen Maulkorb, wenn die Knappen sie führten), will keiner von uns im Stall.
Kämpfen, selbst mit Choreografie schon nicht ganz ungefährlich, hiesse also das Pferd den Waffen der Gegner auszusetzen. Dann kann man auch gleich einen Running-Wire stunt machen.
Zugegeben also, unsere Reittiere sind Schauspieler, wobei die Betonung auf Spiel liegt.
Und das sollte es bleiben, ob man tjostet oder einen Schildwall niederreitet.
Salve delkam
Bewertung:
Eintrag #58 vom 28. Jun. 2004 10:16 Uhr
Ingo Ludwig
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Hallo Leute,
ich habe da mal eine "wilde" Theorie zur Diskussion anzubieten (vielleicht gar nicht so abwegig?).
Hier kam so "nebenbei" die Frage nach der Größe der Pferde im Mittelalter (gemeint sind jetzt nicht der Pferde allgemein, sondern die, auf denen "gekämpft" wurde).
"Von China aus fand der Steigbügel im Altai Verbreitung, wo seine Verwendung seit dem 5. Jahrhundert bezeugt ist. Er war stabil, aus Metall und wurde vor allem bei sehr hochgewachsenen Pferden verwendet, auf die man nicht einfach aufspringen konnte, sondern die man nur von einer erhöhten Stütze aus erreichte. In der römischen Welt waren die Pferde kleinwüchsig und die Reiter leicht bewaffnet, weshalb man sich auch mit einem Satz auf den Pferderücken schwingen konnte (man "saß" nicht "auf" oder "ab", sondern sprang aufs Pferd: "in equum insilire", "de equo desilire" waren die klassischen Beschreibungen dafür). Die Perser und die anderen asiatischen Völker verwendeten hingegen schwere Rüstungen und hatten sehr hohe Pferde. Man brauchte die Hilfe eines Reitburschen zum Aufsitzen - eine viel zu aufwendige und schwerfällige Prozedur, wenn sich ein Herr zur Schlacht aufstellte. Die Einführung des Steigbügels vereinfachte das und verlieh dem Reiter die Sicherheit und die Stabilität, die es ihm ermöglichten, Bogen, Schwert und Lanze schneller und effizienter zu handhaben. Der Krieger konnte sich jetzt nämlich im Steigbügel aufstellen und mit weitaus mehr Kraft zum Schlag ausholen."
(aus: "Der Mensch in der Geschichte -Kaiser, Kalifen und Kaufleute - Das frühe und das hohe Mittelalter", ADAC-Verlag GmbH, München, 1999, S. 155)
Meine Schlussfolgerung daraus: Es wäre demnach immerhin möglich, dass mit der Einführung des Steigbügels in Europa auch größere Pferde benutzt wurden, das der Steigbügel nicht nur die Handhabung der Waffen vereinfachte und ihre Effektivität erhöhte, sondern auch ein Aufsteigen auf größere Pferde erst (unabhängig von einem Helfer) ermöglichte, bzw. dadurch nötig wurde. Ergo, die Reit-Pferde im Mittelalter nicht so klein waren, wie hier vermutet wurde.
Gibt es, neben den Museumsstücken historischen Zaumzeugs und außer den Untersuchungen der Skelettreste von Pferden aus Haithabu (habe ich noch nicht gelesen, aber wahrscheinlich hatten die Wikinger eher kleine Pferde), noch andere Grabungsfunde, die nachweislich die Größe von Schlachtrössern aus dem europäischen Mittelalter behandeln (Knochen vermessen)?
Noch einen schönen Tag
Gruß, Ingo
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Eintrag #59 vom 28. Jun. 2004 14:41 Uhr
Patrizia Frin
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Hi Ingo,
naja, versuch mal, mit Rüstung auch nur auf 1,40 raufzukommen ohne jegliche Hilfe. Das will ich sehen :-))
Nein, im Ernst, ich denke, die Steigbügel sind gewiß nicht oder nicht nur als reine Aufsteighilfe "erfunden" worden, sondern vor allem als Gewichts- und Sitzhilfe. Jedenfalls würd ich mich hüten an der Tatsache, dass Bügel verwendet wurden, die Größe der MA-Pferde festzumachen. Ich weiß leider nicht mehr wo ich die Untersuchungen über Pferdegrößen/ Knochenfunde im MA gelesen habe, kann aber nochmal wühlen. Ist aber eigentlich Ruth (Hirschberg)’s absolutes Spezialgebiet! (gibts nicht auch irgendwo weiter unten im Thread ein Posting von ihr?). Der Trend vieler Leute geht leider im Freizeitreiten zu eher großen Pferden, was ich garnicht verstehen kann. Irgendwann in den letzten 100-150 Jahren kam das Gerücht auf, dass es lächerlich aussähe, Pferde unter 1,40 m zu reiten. Erzähl das mal der Islandreiter-Liga :-)) Spaß beiseite: Abgesehen von den Knochenfunden, guck Dir einfach mal die ganzen Bilder an. Das meiste, was man da sieht, ist um und bei 1,40 (und Bauernpferde werden da verdammt selten dargestellt!) Ach ja…und jetzt bitte keine Diskussion darüber, dass die Menschen im MA ja viiiiel kleiner waren!!
Zu Silke: Kurze Frage: Ei bist Du nicht die Silke! (mit Ausrufezeichen) die auch im Pferdenotruf postet?? Könnte passen! Zu Friesen: O.k., der einzige Friese, den ich besser kenne, hatte 1,75 Stm., aber kleinere gibts auch. Stimmt auch, dass sie es irgendwie immer schaffen aufgrund ihrer Aufrichtung eher groß auszusehen. Sie sind echte Knaller im Bereich Barock und passen vom Gebäude auch in die Mittelalterrichtung…. aber die Züchtung ist, soweit ich weiß, in der jetzigen Form denn doch viel jünger. Trotzdem immer noch um vieles passender für den "Ritter-Bereich" (so ein doofes Wort!) als manch Warmblut mit stundenlangem Rücken…
Tricia_von_Lubeca
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Eintrag #60 vom 29. Jun. 2004 09:00 Uhr
Andre Schramm
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Jep, Friesen sind "neu", insbesondere die "hochgezüchteten" "neuen" "Sportversionen". Wer mal das Glück hat, einen Friesen alten Schlages zu sehen - Das sind noch rechte "Kalte". Ich krieg selbst hin und wieder mal Nachhilfe auf einem der Friesen "neuen Typs" und muss sagen - sie sind zwar sehr eindrucksvoll und publikumswirksam, aber mein kleines dickes Cob-Tier ist lieber :) Ich möcht’ da nicht tauschen (zumindest vom Aussehen her. Von der Ausbildung dagegen … *hüstel*)
Zu den Steigbügeln und ihrem Auftauchen. Irgendwo weiter oben stand 5. Jahrhundert und China - Altai. ßääähm … 5. Jh vor oder nach? Also ICH bin bisher immer davon ausgegangen, daß Steigbügel (und damit die "schwere", mit Lanzen ausgerüstete, Kavallerie) eine saramatische Erfindung wären. ßber die Skythen sind die dann auch sicher auch in Altai gekommen (obwohl dort ja im allgemeinen die älteren, vor-saramatischen, skythischen Befunde liegen), aber China? … ähm … gab’ es da eventuell Parallelentwicklungen? Wäre ja nichts Ungewöhnliches.
INPUT! :D
Bye
André
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Eintrag #61 vom 30. Jun. 2004 10:56 Uhr
Ameli
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Hallo,
zur Frage nach Knochenfunden:
Oseberggrab, die dort gefundenen Pferdeskelette lassen ein Stockmaß von ca. 145-150 cm ableiten, Größe und Statur der dortigen Pferde wie die heutigen Norweger. Also quadratisch-praktisch-gut.
Dann kann auch auf wwwzaumundzuegel.de die Dokumentation zum Altsächsischen Sattel nachgelesen werden. Das zugehörige Pferd war wohl ca. 150 cm groß und ebenfalls aus der Kompaktklasse.
Kämpfen zu Pferde:
mache ich mit meinem Roß! Es gibt bei jedem Anritt auf einen Menschen noch ein leises Zögern "darf ich wirklich?" und nur wenn von mir die Bestätigung kommt, spielt er "Menschenkegeln".
In aller Deutlichkeit: wir haben das über Jahre geübt, wir arbeiten nur mit geübten Fußkämpfern zusammen bzw. alle Beteiligten werden in Kavallerietrainings schrittweise an die Konfrontation herangeführt.
Und ja, die Fußkämpfer weichen im letzten Moment im Interesse ihrer eigenen Knochen aus ;-) bzw. der Schildwall öffnet sich im letzten Moment.
Näheres gerne per Mail oder auch hier.
Gruß
Ameli
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Eintrag #62 vom 30. Jun. 2004 14:04 Uhr
Silke Eckert
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@Patrizia: Ja, bin die Silke mit !
Das Zuchtziel bei Friesenhengsten liegt eigentlich bei 1,55 bis max.1,65 m. Stuten dürfen etwas kleiner sein.
Es gibt heutzutage drei Zuchtrichtungen: den wirklich schweren Kutschpferdetyp, den barocken Reitpferdetyp und das "zarte"Sport- und "Frauenpferd"
Gott sei Dank geht der Trend mittlerweile wieder vom Sportpferdetyp zum Barocken.
Auch bei den Friesen gibt es quadratische und eher rechteckige Zuchtlinien. Man muß schon gezielt nach den quadratischen suchen.
Gruß
Silke
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Eintrag #63 vom 24. Mai. 2005 14:50 Uhr
Lena Heinbach
Hallo, mal was anderes: Cavallo Juni 06/2005 Ein interessanter Bericht über eine Rekonstruktion eines Sattels aus der Zeit der Merowinger mit Hilfe des Sattlers Christph Rieser! Ab dem 27. August ist der Sattel für vier Wochen in 56593 Obersteinebach im Kunsthandwerkerhof (Tel: 02687-1636)Bestimmt sehenswert!
Ciao.
Lena
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Eintrag #64 vom 26. Dez. 2007 14:12 Uhr
Hannes
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Tach ich bin hier neu;-)!!!
Aber das ist erst mal egal!:-P
Mein anliegen ist wie das mit dem Bogenschießen vom pferd aus ist, von meiner eigenen erkenntnis aus ist es eigentlich ziemlich egal was für ein Bogen man nutzt, aber gibt es Quellen die dies belegen?
Ich denke diese berittene Bogenschützen gabs auch in Mitteleuropa!!!
Also wär schön wenn mir in dieser frage nach Quellen jemand helfen könnte!
Gruß
Hannes
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Eintrag #65 vom 27. Dez. 2007 13:48 Uhr
Niels-Olaf Lüders
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Hallo Hannes,
zum berittenen Bogenschießen findest Du auf den folgenden Seiten einige Informationen:
Ansonsten kannst auch noch im Forum von wwwfletchers-corner.de unter der Rubrik Bogenreiten nachlesen.
Niels
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Eintrag #66 vom 30. Dez. 2007 13:34 Uhr
Hannes
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Mir stellt sich immer noch die Fragen wie es IM mitteleuropäischen Mittelalter war, denn unter den Links finde ich "nur" berittenes Bogenschießen in osteuropa!!!
Nunja ich schau mal weiter ob ich was finde!!!
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Eintrag #67 vom 30. Dez. 2007 14:04 Uhr
Roland Schulz
hannes, vielleicht liegt es an "geringfügigen" unterschieden in der kriegsführung, was sich schon dadurch aufdrängt zu vermuten, dass es sich um andersartige kulturkreise und lebensweisen handelt.
die früh- und hochmittelalterliche kultur mittel- und westeuropas kannte "DEN" berittenen bogenschützen, wie du ihn vielleicht verstehst, vielleicht einfach nicht. besonders im hochmittelalter waren heere in unseren breiten sogar relativ statisch aufgestellt, von gepanzerter kavallerie einmal abgesehen.
im grunde waren heere in oben genanntem kulturkreis belagerungsheere oder noch mehr zum verwüsten und aushungern aufgebaut.
der einsatz von bogenschützen ist hier ohnehin selten auszumachen, eher noch von armbrustschützen, die man wiederum gegen gepanzerte oder befestigte feinde einsetzen konnte.
die kunst ziel- und treffsicher, zudem mit hoher letaler effizienz vom rücken eines pferdes feinde zu bekämpfen, wurde im hochmittelalter, erste hälfte 13. jhd., durch mongolische heere im kampf gegen deutsche und andere heere demonstriert.
später, im 14. und mehr noch 15. jhd., trat der englische "berittene bogenschütze" auf den plan, allerdings auch nur im hundertjährigen krieg und auch dort stieg man zum eigentlichen kampf ab.
meine 5 cent dazu.
gruß,
roland
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Eintrag #68 vom 30. Dez. 2007 14:06 Uhr
Thorsten Seifert
Hi
In Karolingischen Handschriften (Stuttgarter Psalter, Sankt Gallener Psalter) sieht man recht oft Bogenschützen zu Pferde, die Reiterbögen nach awarischer Art benutzen. Aus Merowinger Zeit gibt es auch Funde von ßberresten solcher Bögen (im Buch Pfeil und Bogen der Merowingerzeit abgebildet). Auch werden in den Heerordnungen Karls des Großen Pfeil und Bogen als vorgeschrieben Bewaffnung von Berittenen erwähnt.
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Eintrag #69 vom 01. Jan. 2008 20:25 Uhr
Hannes
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Klingt beides interessant!! Also ist es mit meiner Behauptung im mitteleuropäischen Mittelalter würde es berittene Bogenschützen geben nicht weit her geholt!!!
Aber Beide Argumente sind einleuchtend für das Für und Wider für die verwendung von Berittenen mit Bogen!!
Also Danke für die HInweise!!
Gruss Hannes
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Eintrag #70 vom 06. Jan. 2008 10:38 Uhr
Oliver
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..muss gesagt werden, dass sich die Literatur einig ist, das KdG versucht hat ber. Bogenschützen als Teil des Heeres aufzubauen, aber da wohl nicht sehr erfolgreich war.
Liegt wohl daran, dass der übliche Langbogen nicht besonders geeignet dafür war und Reflexbögen Luxusgüter waren und nicht in entsprechender Menge zur Verfügung standen.
Außerdem machst Du aus einem fränk. Reiter keinen, Steppenreiter, jedenfalls so die Erklärungsversuche. Ergo zum verschießen der Pfeile in der Regel absitzen"|
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Eintrag #71 vom 21. Sep. 2008 23:26 Uhr
Gabriel Schnizler
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"Liegt wohl daran, dass der übliche Langbogen nicht besonders geeignet dafür war "
Langbogen zur Zeit der Karolinger?!Da kann doch was nicht stimmen oder?
MfG
Gabriel
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Eintrag #72 vom 22. Sep. 2008 12:58 Uhr
Oliver
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Warum nicht?
Nicht jeder Langbogen ist ein englischer Langbogen, wenn Du dass meinst…
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Eintrag #73 vom 22. Sep. 2008 16:33 Uhr
Gabriel Schnizler
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Achso dann ,mein Fehler.Denn der englische Langbogen ist ja meines Wisses erst im späten 13.Jhr(?) enstanden und wird von manchen sogar als einer der Faktoren für den Untergang der Rittertums benannt.Also mein Fehler.Ab wann kennt man den Langbogen generell?(Ich weiß nicht das Thema aber interessiert mich eben und passt ja…)
MfG
Gabriel
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Eintrag #74 vom 22. Sep. 2008 17:06 Uhr
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Nein.
Paßt nicht.
Es gibt schon mehr als genug Threads zu Bögen und Langbögen im speziellen.
Das Theam hier ist ein anderes, bitte bleibt dabei.
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Eintrag #75 vom 26. Apr. 2010 17:47 Uhr
michael luczak
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hallo andre
ich weis dass es die meisten reiter gut meinen und die "waffen" die man zum reiten benutzen kann sind nur so scharf wie man sie einsetz. ich bin Physiotherapeut und reite nach der légerèté. du denkst sehr vernünftig , aber ich muss dir sagen, diese knotenhalfter sitzen auf nervenpunkte, da kann echt viel passieren und sowas darf nicht als notbremse eingesetzt werden. eigentlich sollte man sie verbieten, wie so manches andere. mit viel bodenarbeit kann man die zusammenarbeit verbessern.
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Eintrag #76 vom 29. Apr. 2010 12:56 Uhr
Udo Brühe
…jemanden, der mit der Thematik praktische Erfahrungen gemacht hat und in der Lage ist, uns hier ein paar Tipps und/oder Anregungen geben kann?
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Eintrag #77 vom 30. Apr. 2010 18:50 Uhr
Wolfgang Ritter
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aus der Erinnerung meine ich, dass bei Hammaborg sich mal jemand mit der Rekonstruktion von Techniken aus den Liechtenauer-Quellen befasst hat, Julia Thit heißt die glaube ich. Näheres habe ich jetzt nicht parat, aber da kann man bei wwwhammaborg.de sicher mal nachhaken.
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Eintrag #78 vom 30. Apr. 2010 19:24 Uhr
Georg
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Hallo!
Es gibt im angelsächsischen Sprachraum etliche Gruppen, die teils mit hohem Anspruch mittelalterliche Reiterturniere durchführen.
Ich will dich jetzt nicht mit Links bombardieren, Google kennst du ja selbst.
Vielleicht helfen dir diese drei Links bereits etwas weiter. Wenn du dort nachfragst, wird man dir gerne weiterhelfen.
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Eintrag #79 vom 30. Apr. 2010 21:49 Uhr
Georg
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Doch, einen Link muss ich noch unbedingt nachtragen:
The International Jousting League
und falls die tk-Anschrift mal nicht klappt, dann bitte hier lang: users.skynet.be/hackamores/IJL/IJL.htm
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Eintrag #80 vom 02. Aug. 2015 16:41 Uhr
Drechsler um 1400
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Hallo zusammen,
Wie oben genannt,ist mein Ziel,vom Pferd aus zu kämpfen. Das Reiten dazu habe ich bis vor kurzem in einem Reitstall in meiner Nähe gelernt.Die haben mich dann nur blöd angeschaut,als ich am Anfang schon erklärt habe,was ich überhaupt vorhabe(Kämpfen zu Pferde)….
Seit kurzem hab ich dort aufgehört,weil ich noch die drei Gangarten lerne und sie plötzlich mich mit Frei reiten überfordert haben.Demzufolge denke ich jetzt darüber nach,wo ich jetzt weiter reiten lernen könnte.Es gibt zwar mehrere Reitställe in meiner Nähe,sind aber völlich überteuert.Währe es klug bei einer Reitergruppe nachzufragen,ob ich mich ihr anschließe-wo ich noch weiter Unterricht nehmen kann???-oder bei einem Bekannten,der mir ein großen Teil des Reitens beibringen kann,und wo ich mich über den Rest belese????
Vielen Dank voraus
Janik
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Eintrag #81 vom 03. Aug. 2015 09:43 Uhr
Ameli
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Willst Du reiten lernen oder nur "oben bleiben"?
Hallo Janik,
sorry, wenn ich jetzt etwas harsch rüber komme, aber bei Deiner Frage stellen sich mir die Nackenhaare.
Willst Du reiten lernen? Dann dauert das, weil zum simplen "Oben-bleiben" auch das Verständnis für Bewegungsabläufe von Pferd und Reiter gehören. Und das lernt man nur durch üben, üben und durch gute Erklärungen einer/s guten Ausbilderin/s! Dazu müssen sich Deine Muskeln erst passend aufbauen und "programmiert" werden, damit Du nicht bei einem kleinen Stolperer des Pferdes erst drüber nachdenken mußt, wie Du sitzen bleibst und ohne Störung des Pferdes (am Zügel/im Maul festhalten oder mit den Beinen treten/festklammern) oben bleibst, sondern damit Du einfach ohne Nachdenken den kleinen Rumpler unbewußt ausgleichen kannst.
Wenn Du Dich schon überfordert fühlst wenn Du alleine Lektionen vorreiten sollst, bist Du einfach noch nicht so weit.
Jetzt zu Deiner zweiten Frage:
Zum Reiten lernen braucht es gute Pädagogen. Also nicht nur gute Reiter, sondern auch Reiter, die ihr Wissen vermitteln können! Die sind leider sehr selten, das kann ich Dir aus eigener Erfahrung bestätigen.
Schau Dich in den benachbarten Reitställen um: sagt Dir die Erläuterung zu? Erklärt die Reitlehrerin, warum man bestimmte Lektionen so und nicht anders reitet? Kann sie vermitteln, warum Du z.B. eine andere Handhaltung einnehmen sollst? Oder herrscht Kasernenhofton vor? Oder darf jeder machen, was er/sie will und es kommt keine Korrektur? (Alles schon erlebt!)
Entscheide, welche Reitweise Du bevorzugst: Klassisch-Barock, Englisch, Western…. Jede Reitweise hat ihre eigene Geschichte und Berechtigung, da will ich nicht werten.
Zu den Reitstunden kannst Du Dich dann je nach Reitweise weiter einlesen:
z.B. "Reiten aus der Körpermitte" von Sally Swift, Feldenkrais-Methoden beim Reiten (sehr theoretisch, macht aber Bewegungsabläufe bewußt) und schließlich "Der Finger in der Wunde" von Heuschmann - hier liest Du, was im Argen liegt im Reitsport.
Zu den Kosten: ein Pferd kostet, eine Stallanlage kostet, Flächen zur Weidehaltung kosten, Futter kostet, Pausen für die Schulpferde (in denen sie Korrektur geritten werden oder eben niemand tragen müssen) kosten! Dazu kommen Betriebshaftpflicht, Reitlehrerhaftpflicht, laufende Kosten für Stall, Tierarzt, Schmied…..
Vernünftiger, guter Reitunterricht kann als Einzelstunde den Stundensatz eines guten Handwerkers kosten. Das ist es aber wert!
Wenn Du einigermaßen sicher bist, nimm an Reiterrallyes und Geschicklichkeitsparcours teil! Das macht einen Riesenspaß und schult Dich und das Pferd. Da ist es egal, ob Du Westernreiter oder Barockreiter bist.
Und wenn Du dann das passende Pferd gefunden hast und mit ihm zum Team geworden bist, dann kannst Du auch über die weiteren Schritte, wie Kämpfen zu Pferd nachdenken. Zeithorizont: nicht unter 3-5 Jahren!
Beispiel meiner eigenen Reitkarriere:
mit 9 Jahren Voltigierunterricht, mit 12 Jahren Reitunterricht (Kinderanschreien und bezahlte Tierquälerei), dann Konzentration auf einen anderen Leistungssport. Mit 28 Wiedereinstieg (die Geburt meines heutigen Pferdes beim Züchter miterlebt), mit 31 das junge Pferd gekauft (da war er 3 Jahre alt), selbst ausgebildet zur geländegängigen Lebensversicherung mit Spaß an Trails, Reiterrallyes, mittelalterlich inspirierten Schauturnieren und berittenem Bogenschießen. Dabei immer Begleitung durch soliden Reitunterricht, erst englisch, dann barock. Nach weiteren 6 Jahren Training war mein Pferd "schildwalltauglich" im Sinne heutiger Stuntreiterei - also größtmögliche Sicherheit für alle Beteiligten! Was ganz wichtig ist: das Pferd muß Publikum mögen!
Im Februar hat sich mein Pferd leider einen massiven Sehnenschaden zugezogen und es ist fraglich, ob er wieder reitbar wird. Jetzt ist er 22. Vielleicht bin ich nicht die begnadetste Reiterin, aber ich habe immer versucht, größtmögliche Rücksicht auf mein Pferd zu nehmen. Schließlich hat er sich das Hobby nicht ausgesucht - auch wenn ihm unsere gemeinsamen Touren anscheinend Spaß gemacht haben. Das ist der nächste Apell an Dich: berücksichtige immer, ob das Pferd mitspielt. Wenn Umzüge, Publikum, Musik, Fahnen Streß sind, laß es bleiben! Wenn nicht - viel Spaß!
Auf der Suche nach vernünftigen Ausbildungsställen kann Dir eventuell der VFD (Verband der Freizeitreiter und -fahrer in D) weiterhelfen oder der VDD (Verband der Distanzreiter D).
Ich hoffe, ich habe Dich nicht zu sehr verschreckt!
Gruß
Ameli
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Eintrag #82 vom 05. Aug. 2015 17:23 Uhr
Drechsler um 1400
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Der Artikel hat mir schon sehr weit geholfen,vielen,vielen Dank ;)
Ich hab mal noch eine Frage:Zu den "Muskeln aufbauen"- gibt es dazu "Trockenübungen" oder kommt das nach einer Zeit beim reiten?
Mit Grüßen
Janik
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Eintrag #83 vom 12. Aug. 2015 14:51 Uhr
Ameli
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Hallo Janik,
die geforderten Muskeln bzw. deren gezielte Beanspruchung kommt von ganz alleine. Das kannst Du gut nach einer anstrengenden Reitstunde am Muskelkater ablesen ;-)
Wenn das "Leichttraben ohne Steigbügel" nur noch geringen Muskelkater am nächsten Tag hervorruft, bist Du auf dem richtigen Weg!
Was Du immer begleitend machen kannst, ist die Balance schulen. Aber das ist nicht zu 100% umsetzbar, da Du z.B. auf einem Wackelteller immer noch anders stehst als Du auf dem Pferd sitzen würdest.
Wenn Du die Möglichkeit hast, Voltigierstunden zu nehmen, denk darüber nach. Du mußt nicht der weltbeste Turner auf dem Pferderücken werden, aber Du kannst Dich sehr gut in die Bewegungen des Pferdes einfühlen.
Gruß und viel Erfolg,
Ameli
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Eintrag #84 vom 17. Aug. 2015 14:36 Uhr
Drechsler um 1400
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Vielen Dank nochmal….
Ich dachte das man außerhalb des Reitens,die Unterschenkelmuskulatur zusätzlich stärken muss.
Mit freundlichem Gruße
Janik
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Eintrag #85 vom 06. Sep. 2015 19:34 Uhr
Jürg Gassmann
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Dort laufende Diskussion zum Kämpfen zu Pferd.
Im August war gerade unser 2. Symposium - Kurzfilm hier: Externer Link
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Eintrag #86 vom 14. Sep. 2015 17:17 Uhr
Drechsler um 1400
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Blöd das es schon vorbei ist,da hätt´ ich gerne mal mit zugeschaut
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Eintrag #87 vom 23. Sep. 2015 18:12 Uhr
Gerald Luck
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Wir üben den Kampf Berittene gegen Berittene und Berittene gegen Fusskämpfer. Für dieses Jahr ist die Saison gelaufen, zwei unserer Rösser gehen auf die wohlverdiente Winterweide. Aber im nächsten Frühjahr Jahr geht es weiter. Wenn Ihr uns also besuchen und ein wenig fachsimpeln mögt, nehmt doch direkt mit mir Kontakt auf - entweder über die homepage (auf der auch ein paar Bilder von unserem Training zu finden sind: wwwdie-ameninger.com/[
]/2014-domleschger-burgenta[
]) oder per mailadresse in meinem Profil.
Freundliche Grüsse
Gerald von Ameningen
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