Innenseite Rüstungsteile
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Eintrag #1 vom 10. Aug. 2006 22:13 Uhr
Lukas Fischer
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Hallo,
ich hab mal ne frage. Wie kommt es eigendlich dass die die meisten Rüstungsteile innen Schwarz sind? Und vor allem, gibt es dafür historische Quellen/Belege?
Lukas Fischer
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Eintrag #2 vom 11. Aug. 2006 08:33 Uhr
Peter Dietl
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Hallo,
schwarz kommt von der Farbe, erspart dem tschechischen Rüstungsklemptner das polieren…ne, Spaß beiseite, außer poliert oder mit Leder überzogen (Churburg-Brustplatte) ist mir nichts bekannt, habe selber mal hier wegen Helminnenlackierung gefragt und als Antwort bekommen, daß falls vorhanden, die Innenfarbe stets nachträglich in späteren Jahrhunderten aufgetragen worden ist.
Peter Tollomei … Kaufmann aus Töplitz
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Eintrag #3 vom 11. Aug. 2006 09:14 Uhr
Jens
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Hallo Peter,
Welche Brustplatte in der Churburg meinst Du, mit "mit Leder überzogen"
Gruß, Jens
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Eintrag #4 vom 11. Aug. 2006 09:25 Uhr
Thorsten
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Ich gehe jetzt bei der Beschreibung "innen mit Leder überzogen" von dem Mailänder Segmentpanzer um 1370 aus - wobei hier das Leder ja zum Zusammenhalt und zur Beweglichkeit der Brustplatten dient und keine "Schutzfunktion" hat.
Bis denn
Thorsten
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Eintrag #5 vom 11. Aug. 2006 11:43 Uhr
Peter Dietl
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Genau die meinte ich (hab selber so ein Teil, darum mir der Sinn des Lederüberzuges bekannt).
Noch dazu ein Nachtrag: Ob Leder als ßberzug ohne Scharnierfunktion verwendet wurde, kann ich nicht sagen, es dürfte zwar die Unterkleidung vor Rostverfärbung geschützt werden, das Metall aber noch umso mehr rosten (Eichenlohleder…).
Wobei sich mir nach 2 Saisons unter weinendem oder herunterbrennenden Himmel wirklich die Frage stellt, wie verhindert wurde, daß zB. sehr helle Waffenröcke durch aufliegendes Metall dauerhaft verfärbt wurde, habe da schon Probleme mit einem blauen Waffenrock (nein, kein Kreuzritterteil, sondern Konrad von Bickenbach, 1400)unter der Brustplatte.
Peter Tollomei … Kaufmann aus Töplitz
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Eintrag #6 vom 11. Aug. 2006 12:38 Uhr
Jens
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Hallo Peter,
Ich würde vlt. auf Verzinnung tippen, so nachweisbar an einigen Brigantinen, Plattenröcken und Helmen im 14ten. Die Verwendung von Farbe würde ich auch nicht komplett ausschliessen, aber das bleibt spekulativ; Methoden, solche herzustellen, gab es nachweisslich, schlussendlich sind auch teils bemalte Helme nachweissbar (spätmittelalterlich, primär Abbildungen).
Allerdings weiss ich nicht, ob eine Verschmutzung der textilen Teile damals so ein grosses Thema war; war’s dreckig, wurde es sauber gemacht. Für Paraden und co. gibts teilweise Belge für entsprechende prunkvollere Rüstungsteile, insbesondere textile Bestandteile (Froissard erwähnt imho sowas u.a.).
Gruß, Jens
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Eintrag #7 vom 11. Aug. 2006 12:49 Uhr
Joachim Dittrich
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Diese helmbemalungen finden sich schon im späten 12. Jh. (wenn nicht auch früher), ist keine "Spämi-Sache" an sich.
Aber es geht ja um die Innenseite.
Achim v. Hohenberg gen. de Clavis; ie genôte
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Eintrag #8 vom 11. Aug. 2006 19:15 Uhr
Lukas Fischer
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Danke errstmal für die Antworten.
Also dass das heute so gemacht wird ist ausschließlich als Rostschutz? Sollte man die Finger von diesen Rüstungteilen lassen? Wie krieg ich die Farbe denn ab. (besser dumm fragen als dumm sterben;)
Lukas Fischer
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Eintrag #9 vom 27. Apr. 2007 05:40 Uhr
J.
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Sandpapier in diversen Körnungen , Drahtbürste, Filz (für Kupferrohre) und gaaaanz viel Gedult ;)
Johan von Dreiadlerstein
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Eintrag #10 vom 09. Mai. 2007 13:25 Uhr
Dieter Graf
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Hallo
in alter Zeit war die Innenseite von Harnischteilen und Helmen in der Regel immer schmiedeschwarz belassen. Moderne Plattner, wie Walter Suckert, streichen die Innenseiten ihrer Teile meist mit Metallschutzlack oder schwarzer Farbe aus. Das ist als Rostschutz auch ungedingt nötig, denn wenn der Rost, durch Schweiß oder Regen, erstmal unter die Belederung oder das Futter vorgedrungen ist, ist eine gründliche Entfernung fast nicht mehr möglich.
Gruß
Dieter
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