Imprägnierung von Holz
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Eintrag #1 vom 02. Aug. 1999 14:26 Uhr
Patrick Schubert
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Hallo! Neulich kaufte ich mir Holzbecher und Schuessel, um ein wenig mehr a zu sein, jedoch stellt besonders der Becher ein problem dar, laesst man die Getränke länger darin, so sifft er schnell durch da er nicht imprägniert ist. Gibt es eine moeglichkeit das auf "a" art zu machen ? mir fiel da erstmal nur Bienenwachs ein, das duerfte aber bei heissen Sachen eher seltsam schmecken. Daher die Frage was kann ich nehmen wenn ich auf Modernen (und Giftigen) Klaarlack verzichten moechte, aber trotzdem mein Holz durchsiffsicher haben moechte ? Das Ganze sollte natuerlich Geschmaksneutral und ungiftig sein. viele Grüße Patrick
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Eintrag #2 vom 02. Aug. 1999 15:03 Uhr
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Ich möchte die Frage etwas ausdehnen: Ich habe mir einen Stab geschnitzt, den ich gerne witterungsbeständig machen würde. Also Imprägnieren aber auch gegen Temperaturschwankungen sichern. (Keine Lust, das mir das Ding irgendwann unter den Händen splittert, weil er Frost oder so gekriegt hat) Mir fiel hierzu nur einlegen in heißes ßl bzw. Fett ein. Daß dürfte meines Erachtens nach auch lebensmittelecht sein, oder liege ich da falsch ?
Ivain der Wanderer
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Eintrag #3 vom 02. Aug. 1999 15:16 Uhr
Thorsten
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Moin zusammen, ich kann nur meine Erfahrungen zum besten geben, die ich mit meinem Holzgeschirr, Bechern etc. gemacht habe. Nach Bekunden unseres Lieferanten ist es das beste, das Zeug mit Olivenöl einzustreichen (was ich auch gemacht habe). Das ist speziell bei Bierbechern am Anfang etwas bäh, aber meine Becher haben - geküfert, wie sie sind - jetzt schon mehrere Jahre extensiven Gebrauchs ausgehalten ;-). Ich weiß nicht, ob heißes ßl unbedingt besser ist. Als Alternative hätte ich auch noch Leinsamenöl (gibt´s im Reformhaus), das wohl noch stärker a. ist und das z.B. die Sohlen meiner Schuhe hart und wassserundurchlässig macht (nie auf normales Leder packen, wenn man´s nicht hart haben will!). Hoffe, ich konnte helfen. Bis dann Thorsten
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Eintrag #4 vom 02. Aug. 1999 15:45 Uhr
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Heiß bzw. warm dachte ich deshalb, weil das ßl/Fett dadurch etwas feiner wird, also tiefer eindringen müßte.
Ivain der Wanderer
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Eintrag #5 vom 02. Aug. 1999 16:40 Uhr
Arndt Nellen
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Hallo liebe Liebenden, interessantes Thema! Tief in meinen Biologiekenntnissen kramend kam mir vor Jahren bereits folgender Gedanke: Geküferte Becher müßten sich durch regelmäßiges wäßern abdichten lassen, da das Holz durch das Wasser aufquillt und den Becher derart abdichtet. So behandelt hatte ich noch nie Probleme mit meinen Holzbechern. Zu Thorsten: Gibt es irgendetwas das Du nicht verkaufst? Ist wirklich enorm (kein Hohn, auch wenn es so klingt!)
in trockenem Zustand Arndt
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Eintrag #6 vom 02. Aug. 1999 16:45 Uhr
Thorsten
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Moin Arndt, meine Großmütter sind beide noch unter den Lebenden. Kommt aber auf den Preis an ;-)) Bis dann Thorsten P.S. Du scheinst recht zu haben, die Becher, die ich regelmäßig benutze sind tatsächlich immer dicht gebleiben. Auch wenn ich sie weniger gewässert als gebiert habe.
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Eintrag #7 vom 02. Aug. 1999 17:49 Uhr
Christiane
jau, das einzige, was ich noch weis ist, daß man z.B. Löffel kurz in die Friteuse oder in heißes Fett legen soll und ein wenig ausbackt. Die Poren schließen sich hierdurch. 1. halbwegs Geschmacksneutral 2. Wasserundurchlässig
Christiane aka Aislinn
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Eintrag #8 vom 02. Aug. 1999 18:23 Uhr
Matthias Schlegel
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Wenn die Becher tatsächlich geküfert wurden, quellen diese durch Wässern leicht auf und halten dicht … aber wehe, die Dinger trocknen hinterher aus ! Das beliebte - weil preisgünstige, aber ich weiß nocht ob A - "Drechselgeschirr" tschechischer Herstellung reißt dagegen auf, wenn es zu lange mit Wasser in Kontakt bleibt und hinterher austrocknet. Dieses Geschirr kann man aber hervorragend ausbrennen und anschließend mit ganz normalem Speiseöl einreiben. Das schließt die Poren und verhindert somit auch das vollständige Austrocknen. Wie das genau funktioniert kann ich nicht sagen, werde jedoch mal am kommenden Wochenende unsere Andrea fragen. Ihr Schüsselche hält schon ein paar Jahre und schmeckt trotzdem nicht nach Holzkohle :-) ßbrigens : Nicht zu viel ßl nehmen, sonst wird das Zeug ranzig, schmeckt bäh und ihr kommt drei Tage nicht vom Klo … Gruß,
Matthias
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Eintrag #9 vom 04. Aug. 1999 11:09 Uhr
Patrick Schubert
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Hallo! Danke für die ganzen Tips, ich werde mal das Leinsamenöl ausprobieren, da es sich um bereits erwähntes Drechselgeschirr tschechischer art handelt. viele Grüße Patrick
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Eintrag #10 vom 13. Aug. 1999 16:25 Uhr
Patrick Schubert
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Hallo! Ich habe das mit dem Leinsamenöl ausprobiert, mit etwas dickerem Holz klappte das auch, nur der Becher den ich habe ist an der Unterseite, wo die Biegung zum Fuß gehr sehr dünn (sogar das Oel siffte durch) und hat nicht funktioniert, er sifft immer noch durch. Gibt es noch eine "härtere" Methode ? wie macht man das mit dem ausbrennen ohne den Becher zu verbrennen ? viele Grüße Patrick
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Eintrag #11 vom 13. Aug. 1999 19:38 Uhr
Ranes Haduwolff
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Grüß Euch, schon mal mit warmem Bienenwachs probiert? Geht bei Geküfertem und Gedrehtem hervorragend, schmeckt nicht komisch und bleibt elastisch. Heißgetränke sollte man so oder so nicht aus Holzbechern zu sich nehmen, z.B. wegen der Gerbstoffe in mancher Holzart.
Euer Haduwolff
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Eintrag #12 vom 20. Aug. 1999 10:05 Uhr
Patrick Schubert
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Hallo! Mitlerweile habe ich verschiedenes probiert, fest steht in kuerze Kaufe oder mache ich mir Tonbecher für die warmen sachen. Den Holzbecher werde ich mit Bienenwachs fuer kalte sachen behandeln. Eine moeglichkeit, das Holz dicht zu bekommen habe ich beim experimentieren entdeckt, sie verlangt aber etwas Fingerspitzengefuehl und nen Feuerlöscher für den Notfall: Ich habe einen Testbecher mit Leinsamenoel bestrichen und 2 Tage einziehen lassen. Danach habe ich ihn von Innen nochmal SEHR DICK bestrichen und nach einer Stunde in die Microwelle gestellt. Dort langsam alle Stufen von der Schwächsten bis zu stärksten mit je 1. Minute durchgehen. Am ende ist das Oel dann so Heiss das das Holz an der Oberflaeche leicht verbrannt ist. Das ganze sieht dann aus wie ausgebranntes Holzgeschirr. Die Abstufung von kleiner Stufe an hoch ist wichtig damit das Oel nicht innen zu schnell Heiß wird und einem das Holz um die ohren fliegt. ABER VORSICHT !!!!!!! AUF KEINEN FALL DAS ZEUG UNBEAUFSICHTIGT IN DER MICROWELLE LASSEN !!!!!!! denn wenn es zu Heiss wird kann das Holz anfangen zu brennen, was mit dem heissen oel ein Prima Brandbeschleuniger ist !!!!!!! SPßTESTENS wenn der geruch von Röstkastanien oder feiner Rauch aus der Micro kommt muss das Zeug raus. Danach sollte man (darauf achten das kein flüssiges Oel mehr im Becher ist !!!) das ganze in KOCHENDES! Wasser tauchen um schwelbrende die unsichtbar z.B. in INNEREN (Microwellen kommen ueberall hin) des Fußes gerne auftreten den gar aus machen. Das ganze dann mit dem Wasser abkuehlen lassen (mit Kaltem Wasser wird der Becher je nach Holz Springen oder Risse bekommen!) Die Vorteile dieser Aktion sind: 1) Zeitersparniss, Wenn man alle sachen eingeoelt hat dauert es nur wenige Minuten. 2) Mann kann es zuhause machen 3) Mann muss danach nicht mehr schleifen oder Asche/Ruß rauskrazen So viel Spass beim Küche sprengen ! Und nochmal VORSICHTIG!, ich uebernehme keinerlei verantwortung fuer irgendwelche schaeden die dabei entstehen. PS: gut lüften, verdunstendes Leinsamenoel riecht nicht wirklich toll. Grüße Patrick
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Eintrag #13 vom 20. Aug. 1999 10:31 Uhr
Dietrich
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Und morgen bekommen wir eine Anleitung, wie man verläßlich den Keller unter Wasser setzen kann? Dietrich
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Eintrag #14 vom 05. Sep. 2000 08:06 Uhr
Michael Schröder
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Um beim Geschirr auch Ivains Stab nicht zu vergessen (auch wenn der nach einem jahr den Tip vielleicht nicht mehr braucht;-)): Leinöl ist auch prima für Stäbe, Bögen, Pfeile……. Am besten "rohes" Leinöl nehmen. Woher kriegen? Weiss ich auch nicht so genau. Ich hab meines aus Restbeständen der Royal Air Force. Das Leinöl zieht ins Holz ein und verharzt dann (dauert ein bißchen, ruhig mehrfach einölen). Das härtet die Oberfläche ganz gut. Mit Leinöl aus dem Reformhaus geht das nicht ganz so gut. Dann empfehle ich zusätzlich noch Leinöl-Firnis aus dem Baumarkt. Ach ja: Nach dem ersten Einölen am besten einmal glattschleifen und dann nochmal ölen. Viel Spass damit!
Bärchen (Media Aetas)
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Eintrag #15 vom 24. Apr. 2001 20:42 Uhr
helmut gans
um die wirtschaft in ostdeutschland anzukurbeln,ich habe leinol aus der lausitz bezogen,das ist sehr gut
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Eintrag #16 vom 25. Apr. 2002 22:10 Uhr
Leonhard Ullrich
Hallo Holzimprägnierer!
Ich habe meine selbstgemachten Messergriffe immer mit Leinöl, dass ich im Verhältnis 1 zu 1 mit Terpentin gemischt habe, getränkt (immer wieder eingerieben, bis das Holz nichts mehr aufnehmen konnte).
Dann das ganze eine Woche bis 2 Wochen trocknen lassen und fertig ist. Gegen Alkohol ist das zwar nicht beständig, aber gegen Wasser hält die Schicht gut.
Durch das Terpentin dringt das Leinöl weiter in das Holz ein und ich habe das Gefühl, dass es auch schneller aushärtet (durch Oxidation zu Linoxid oder so).
Beim Einreiben der Hölzer mit Leinöl sollte man den Lappen, so man denn einen verwendet nicht einfach wegwerfen, denn ein mit Leinöl getränkter Lappen kann sich selbst entzünden. Also lieber tüchtig mit Wasser nassmachen und in feuerfesten Mülleimer geben oder direkt verbrennen.
Es grüßt Euch der Leo.
Leo’s Messerschärfhomepage: wwwleonhardullrich.de
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Eintrag #17 vom 30. Mai. 2005 19:17 Uhr
Lucie Stumm
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Ich weiß nicht, ob es hier richtig aufgehoben ist, aber bevor ich nen ganz neuen Thread anfange…
Kürzlich hat mir ein Kumpel aus Werla eine hübsche Holzschale mitgebracht. Sie hatte einen kleinen Längsriss auf der Unterseite, sah aber absolut nicht dramatisch aus.
Ich hab sie mit Leinöl behandelt, ein paar Tage stehen lassen und heute dann mal mit Wasser getestet, ob sie dicht ist.
Nunja, sie tropfte wie bescheuert und als ich dann genauer hingesehen habe, war der Riss durchgängig, so dass man durchsehen konnte.
Jetzt die Frage: kriege ich das Ding auf möglichst "a"-Weise wieder zu? Bisher fällt mir nur Silikon ein ;)
Gruß
Lucie
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Eintrag #18 vom 30. Mai. 2005 19:30 Uhr
Hans-Christoph
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Entweder du erhitzt (Fichten-)Harz und verschliesst damit den Riss (Gibt es z.B. im Künstlerbedarf) oder du mischt Wasserfesten Holzleim mit Sägespänen… oder benutzt Tubenholzspachtel aus dem Baumarkt.
Gericheim
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Eintrag #19 vom 30. Mai. 2005 21:47 Uhr
David Büsel
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Hallo,
Sehr einfach und "a" wäre es wenn du das ganze mit flüssigem Bienenwachs ausgießt entweder innen oder von aussen übergießen… ist dann zwar nicht mehr so gut geeignet um heiße Suppe draus zu trinken aber für alle "Kaltanwendungen" gehts super.
Wenn du sehr viel Zeit hast und der Spalt nicht so groß ist, kannst du es aber auch mit Leinöl machen. Einfach immer wieder ßl in den Spalt füllen und trocknen lassen. Nur bis du da den Riss dicht hast musst du locker 5 Monate rechnen.
Mfg Landogar
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Eintrag #20 vom 31. Mai. 2005 11:16 Uhr
Lucie Stumm
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Vielen Dank für die Tipps. Dann werde ich dem Riss die Woche mal zu Leibe rücken. Leider ist er für das Leinöl wohl zu groß.
Aber das mit dem Harz klingt gut.
Gruß
Lucie
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Eintrag #21 vom 31. Mai. 2005 11:28 Uhr
Ingo Ludwig
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Ich würde auch zu einer Mischung aus Bienenwachs und Harz (Kiefer oder Fichte) raten, wenn Du dann noch ein wenig feines Sägemehl untermischt hast Du einen völlig "a" Biospachtel (lebensmittelecht). Es könnte allerdings sein, dass die Holzschale in gut geöltem Zustand im Bereich des Spaltes keine optimale Haftung bietet.
Dann wäre ein kurzes Bad in warmen Wasser mit evtl. etwas Spülmittel zu empfehlen, dann gut an der Luft (im Schatten) trocknene lassen und nach dem Spachteln die ganze Schale wieder mit Leinöl imprägnieren (muss nach dem Essen und Abwaschen regelmäßig wiederholt werden).
Ich drück Dir die Daumen, dass Du den Riss so gut verschließen kannst.
Gruß, Ingo
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Eintrag #22 vom 29. Okt. 2005 00:34 Uhr
Jürgen Löber
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Um das Thema mal etwas zu erweitern. Ich habe geplant, mir im Garten quasi als "Laube" ein kleines Grubenhaus zu bauen. Dabei kommt ein Teil des Holzes in dauerhaften Kontakt mit dem Erdboden. Wie kann man das Holz imprägnieren, damit es nicht so schnell wegfault? Sollte man vielleicht zusätzlich eine Art Drainage legen? Ist wohl dann nicht so ganz "A", aber die ollen Slawen hätten wohl auch drauf kommen können…
Gruß, Jürgen
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Eintrag #23 vom 29. Okt. 2005 13:15 Uhr
Armin Manhard
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Hallo Jürgen,
ich meine mich zu erinnern, daß in einer Doku über Ausgrabungen in Nowgorod die Rede von angekohlten Stämmen/Balken für das "Fundament" der Holzhäuser (also den Teil des Hauses, der sich unmittelbar auf oder sogar im Boden befindet) war. Soll angeblich die Fäulnis verhindert haben. Wenn ich mich recht erinnere, hat man eben genau diese "Fundamente" ausgegraben und darüber auf die Bebauung im mittelalterlichen Nowgorod (ich glaub es war grob 10. - 12. Jahrhundert) geschlossen.
Weiß jemand noch genauere Details dazu bzw. hat die Doku auch gesehen (es ging dabei primär um reichhaltige Funde von Schriftstücken auf Birkenrinde bei den Rus). Oder gibt’s noch andere Funde in der Richtung?
Khoda hafez, Akim
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Eintrag #24 vom 30. Okt. 2005 18:49 Uhr
Alexandra Krug
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Man kann auch mit Holzteer die Stämme imprägnieren. Das machen wir heute noch so mit unserem Koppelzaun ohne dazu noch eine Drainage legen zu müssen.
Sehr zu empfehlen ist auch eine Imprägnierung aus Waid gegen Schädlinge. Man hat auch Holzbalken dem Ammoniak ausgesetzt (z.b. in den Stall gelegt) oder natürlich das Holz angekohlt. Dazu drei Buchempfehlungen:
Clausnitzer - Historischer Holzschutz
Bedal, Heidrich - Bauernhäuser aus dem Mittelalter
Fischer - Weid - das blaue Wunder
Viele Grüsse , Alexandra
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Eintrag #25 vom 17. Nov. 2005 00:36 Uhr
Christian Müller
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Jürgen Löber
1060 Wien
Um das Thema mal etwas zu erweitern. Ich habe geplant, mir im Garten quasi als "Laube" ein kleines Grubenhaus zu bauen. Dabei kommt ein Teil des Holzes in dauerhaften Kontakt mit dem Erdboden. Wie kann man das Holz imprägnieren, damit es nicht so schnell wegfault? Sollte man vielleicht zusätzlich eine Art Drainage legen? Ist wohl dann nicht so ganz "A", aber die ollen Slawen hätten wohl auch drauf kommen können…
Gruß, Jürgen
@ jürgen.
1. Der Zweck eines Grubenhauses bestand nicht darin über Jahrhunderte zu stehen und Unterkunft zu geben, sondern es war eine Arbeits-/ Produktionsstätte o. ein Vorratslager, meist nur für eine Arbeitsgeneration. Dafür reicht ein stabiler Eichenmast aus (Eiche hat bedingt durch den hohen Gerbsäüreanteil eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Verrottungsprozess).Es ist oft bei Grabungen zu beobachten, das sich mehrere Grubenhäuser in kürzester stratigrafischer Reihenfolge überschneiden.
2. Das Grubenhaus ist nicht allein den Slawen zuzusprechen. Diese Hüttenkonstruktion ist auch im mitteldeutschen, norddeutschen Raum usw. nachzuweisen.
3. Da du ja nicht vor hast dich an ergrabenen Befunden zu orientieren und einen Rekonstruktionsversuch zu wagen, ist es in deinem Fall relativ egal wie du dein Holz schützen möchtest. Damit hat deine Frage auch sehr wenig mit geschichtlichen Gesichtspunkten zu tun und ist fehl am Platz.
Christian
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Eintrag #26 vom 17. Nov. 2005 23:40 Uhr
Kilian
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ich bau spielgeräte aus holz: da sind im bodenkontakt drei hölzer erlaubt:
1. eiche (achtung! keine roteiche. die enthält keine gerbsäure und vergammelt!) wobei das splintholz auch relativ schnell vergammelt. wir verarbeiten deshalb nur kernholz(gefräste stämme. mal im forst fragen,..)
2. robinie etwas härter als eiche. relativ billig zu bekommen, weil es wegen drehwuchs kaum industriell verwendbar ist. ist aber total un-A, weil erst um 1600 aus NA eingeführt und seit ca. 200-250 jahren in mitteleuropa heimisch.
3. edelkastanie. schwer zu haben und teuer weil selten.
die drei kannst du ohne weitere behandlung (außer splintentfernung) im boden verbauen. wenn beton, dann anschrägen, dass sich kein wasser am holz stauen kann.
zum schutz anderer (nadel-) Hölzer hat ja alexandra schon was geschrieben,..
viel spaß beim bau wüscht
Kilian
der östlichste auf tv. garantiert!
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Eintrag #27 vom 05. Jan. 2007 12:55 Uhr
Anja Wunderlich
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Hallo. Ich belebe diesen Thread mal wieder. Und zwar geht es mir weniger um das Versenken von Holz im Boden als um die Verwendung von Holz als Möbel (Truhen, Stühle, Tische). Und diese zu Versiegeln (Imprägnieren) wurde vermutlich Bienenwachs und/oder Leinöl verwendet. Weiss jemand dazu genaueres? Ich habe experimentiert mit Leinöl, danach war das Holz aber nicht glätter und es war auch nur bedingt resistent gegen Flüssigkeiten. Sprich: Es gab Flecken. Mit Bienenwachs ging es etwas besser - ich habe es heiss gemacht und quasi "eingebügelt". Das Holz glänzte dann nach dem Polieren schön, aber wenn Wasser drauf kam gab es wieder Flecken die man nicht wegreiben konnte. Bisher die beste Lösung war eine Kombi aus beidem, aber auch das scheint mir noch nicht optimal.
Wie verflüssige ich Wachs ohne moderne Lösungsmittel so, daß es in das Holz eindringen kann? (bisherige Tips: mit Leinöl mischen, Citrusextrakt dazugeben)
Gab es noch andere (bessere) Methoden um Möbel optisch und gebrauchstechnisch aufzuwerten durch eine Art Versiegelung/Imprägnierung?
Zeitspanne: Vor der Erfindung von künstlichen Lacken und Lösungsmitteln.
Aurora
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Eintrag #28 vom 05. Jan. 2007 13:22 Uhr
Johannes Kulick
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Mir wäre jetzt spontan Schellack eingefallen, allerdings weiß ich da grade gar nicht, ob der im Mittelalter in Europa schon verwendet wurde.
Johannes - wwwhildensia.de / mb1260
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Eintrag #29 vom 05. Jan. 2007 14:38 Uhr
Claudia
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Vergiss Schellack, das ist ein Produkt einer Laus aus Suedostasien.
Gruss, Claudia
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Eintrag #30 vom 06. Jan. 2007 19:34 Uhr
Johannes Kulick
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Gilt das dann auch fürs Spätmittelalter? Ab 1300 gab’s ja durchaus regen Handel mit Asien.
Johannes - wwwhildensia.de / mb1260
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Eintrag #31 vom 06. Jan. 2007 21:00 Uhr
Roland Lorenzen
Moin,
Schellack kam erst viel später in Gebrauch, da um ihn zu lösen hochprozentiger (min 95%) und sehr reiner Alkohol benötigt wird.
Man kann Schelllack auch in heißer Firnis lösen, aber man benötigt dann, um einen gebrauchsfähigen Lack zu erhalten, weitere Harze wie zb. Benzoe und Dammarharz die noch schwieriger zu erhalten und verabeiten (reinigen und klären) sind als Schellack.
gruß,
Roland
gruß,
Roland
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Eintrag #32 vom 06. Jan. 2007 21:10 Uhr
Johannes Kulick
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Ah, danke.
Johannes - wwwhildensia.de / mb1260
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Eintrag #33 vom 06. Jan. 2007 21:57 Uhr
Patrick
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Gibt es eigentlich irgendwelche Quellen die belegen, dass Holzmoebel damals impraegniert wurden? Ich kenne Techniken zur Grundierung von Truhen mit Knochenleim, aber nur wenn man sie bemalen wollte.
Patrick
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Eintrag #34 vom 09. Jan. 2007 13:17 Uhr
Anja Wunderlich
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Naja ich denke mal, daß die auch damals versucht haben zu verhindern daß das Holz an Tischen, Stühlen, Treppenstufen, Sitzbänken verdreckt wurde. Ok, für den Tisch gab es Tischdecken, aber trotzdem - wenn mal ein Napf Fett oder eine Schüssel Eintopf umfiel haben die sicher nicht Lust gehabt entweder nen stinkenden Tisch zu haben oder den Tisch abzuschleifen, oder? Den Bauern mags egal gewesen sin, aber den höheren Shichten sicher nicht. Und Holz das zur geschliffen ist nimmt Flüssigkeiten ganz gut auf. Also ich denke mal ßl (Leinöl?) hat man damals sicher benutzt, oder? Ob die Sachen auch gewachst wurden oder das erst später aufkam, als es Lösemittel gab? Bienenprodukte wie Honig und Wachs gab es ja sicher - sonst hätte man ja kein Met machen können :-D
Aurora
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Eintrag #35 vom 09. Jan. 2007 13:47 Uhr
Patrick
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Unbehandeltes Holz kriegt man wieder sauber, wenn man fleißig schrubbt. In den alten Bauernstuben hier bei uns waren die Böden auch nicht versiegelt oder imprägniert, und ich kenne wie gesagt aus dem Mittelalter keinen einzigen schriftlichen oder materiellen Hinweis auf eine Oberflächenbehandlung. Glatte, dichte Oberflächen sind eine moderne Erscheinung.
Patrick
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Eintrag #36 vom 09. Jan. 2007 17:13 Uhr
Sina Klausnitz
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Zum SChellack:
Aus: Handbuch der künstlerischen Techniken (Reclam) Band 1 S. 24:
Im 7.Janrhundert soll er (der Schellack) von den Arabern aus Indien nach Europa gebracht worden sein. Die wenigen Malereien, in denen dieser Farbstoff (Lac Dye als Bestandteil des Schellacks) bis jetzt eindeutig nachgewisen werden konnte, lassen keine Schlüsse über dessen Verbreitung in der mittelalterlichen europäischen Malerei zu.."
leider ohne weitere Angaben.
Mit vielen Grüßen, Sina
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Eintrag #37 vom 15. Jan. 2007 16:15 Uhr
Anja Wunderlich
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Also laut Wikipedia:
"Leinöl ist ein natürlicher Holzschutz und wird seit Jahrhunderten für die Imprägnierung von Holz, Putz und Mauerwerk verwendet.
Leinöl dringt ins Holz ein und polymerisiert im Innern des Holzes zu einer unlöslichen Verbindung. Dazu sättigt man das Holz durch nass-in-nass-Auftrag und lässt das ßl aushärten. Besonders tief dringt reines, kalt gepresstes, rohes (also nicht gekochtes) Leinöl ein. Gekochtes Leinöl eignet sich am besten für den Schlussanstrich und zur Farbenherstellung, da es schneller trocknet und stärker glänzt."
Außerdem wurde es wohl zum brünnieren von Waffen und Rüstungen verwendet. Natürlich ist "seit Jahrhunderten" leider mal wieder keine genaue Aussage.
Von der Sache mit dem Bienenwachs bin ich etwas abgekommen, das scheint weniger Sinn zu machen. Ich habe jetzt einmal Leinöl verwendet zum einlassen von Holz und das war ganz gut - wenn man es dann noch mit gekochtem Leinöl in das ein geringer Anteil Bienenwachs gelöst wurde anstreicht hat man nach dem Bürsten/Abreiben eine schöne Oberfläche die auch einigermassen wasserfest ist. Die Mittel dafür sind zumindest "A" und plausibel ist diese Methode denke ich auch.
Aurora
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Eintrag #38 vom 15. Jan. 2007 19:49 Uhr
Patrick
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Was ist denn ein nass-in-nass Auftrag?
Patrick
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Eintrag #40 vom 14. Feb. 2007 21:20 Uhr
Christian Becker
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Nass in Nass heisst, bevor der erste Auftrag trocken ist, kommt noch ein Auftrag des gleichen Mittels darauf.
Christian
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Eintrag #41 vom 08. Jul. 2007 23:42 Uhr
Beitrag anonymisiert
Das einzige was mir zu den Rissen einfällt
ist, sich eine Paste herzustellen, möglichst aus dem gleichen Holz, das holz pulvermässig verarbeiten, und mit Leinöl ansetzen…
Im prinzip wie bei der herstellung von Papier,
wichtig ist halt nur das der zellstoff die Lücken verfüllt den Rest besorgt das leinöl.
Thorgrimm
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Eintrag #42 vom 11. Jul. 2007 19:02 Uhr
Patrick
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Moin Hlozwürmer,
ich bin gerade dabei für mein 20 Liter Eichenwassserfass einen neuen "Hahn" zu bauen. Der alte ist leider kaputt gegangen. So das Ding ist nun auch nach vielen herum probieren auch gelungen. Wenn ich den nun benutze quillt das Holz auf und ich kann den "Hahn" weder öffnen noch schließen. Das ganze ist auch Eichenholz das recht lange gelagert war. Nun die Masterfrage:
Wie imprägniere ich das Holz? Am besten so das sich der "Hahn" auch noch drehen lässt.
In Wachs kochen und durchdringen lassen?
Ach ja, ich mach Spämi. Also am liebsten würde ich Spämitechniken (1400-1500 jhd) verwenden.
Gruß Wulf
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Eintrag #43 vom 11. Jul. 2007 21:42 Uhr
Timm
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Also Wagenradnarben werden z.B. in Leinöl gekocht. Vielleicht funzt das ja auch mit deinem Hahn.
Pax, Timm
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Eintrag #44 vom 12. Jul. 2007 17:59 Uhr
Patrick
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Moin Tim,
das hatte ich zuerst überlegt, ich habe aber angst das das Leinöl irgendwann "verklebt" dann kann ich den Hahn wegwerfen!
Gruß Wulf
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Eintrag #45 vom 12. Jul. 2007 18:49 Uhr
Karen Thöle
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Ich bin zwar kein Holzwurm, aber ich muß bei Deinem Problem an meinen Eimer und mein Daubenschälchen denken. Beide Sachen funktionieren nur, wenn sie gewässert werden.
Kann es sein, daß es mit Deinem Zapfhahn eventuell genauso sein sollte? Wässern und dann so bearbeiten, daß er in dem Zustand perfekt paßt? Im trockenen Zustand wird er dann nicht mehr dichthalten, aber es sind ja vor allem unsere unregelmäßigen Termine, die es unserem Küchenequipment überhaupt erlauben auszutrocknen. Früher waren solche Fässer vermutlich längere Zeiträume ununterbrochen in Benutzung, und die Zapfhähne sind nicht ausgetrocknet.
Nur als Denkanstoß - das ist keine erprobte Bauanleitung, wie gesagt, ich bin kein Holzwurm.
Bis denn
Karen
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Eintrag #46 vom 12. Jul. 2007 20:44 Uhr
Björn Meyer
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Moin Wulf,
also von Drechseln her kenne ich es so, dass in die ßffnung für den "Hahn" ein Korken eingeleimt wird. Der sorgt dann für die Dichtwirkung und gbit auch bei Bedarf etwas nach.
Ich kann bloß leider nicht sagen, ab wann diese Methode angewand wird.
Gruß Björn
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Eintrag #47 vom 12. Jul. 2007 20:49 Uhr
Mike Wendl
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Wieso haben Zapfhähne konische Spunde im Ventilrahmen und entsprechend ausgeführte Küken?
Darum.
Gruss
Lui
Gruss Lui
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