Eintrag #2 vom 10. Aug. 2004 12:27 Uhr
Inga
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Historische Zeitreise 2004 Burg Rabenstein
Ich fand es, ehrlich gesagt, etwas enttäuschend.
Ich hatte bisher nur Gutes von Burg Rabenstein und der Zeitreise gehört und Das, was ich gesehen habe, traf die Sache dann doch nicht so ganz.
Sicher, wir sind alle nicht Perfekt, aber wenn vorher in Verträgen und in der Internetpräsenz so argen Wert auf das große "A" gelegt wird, wieso dürfen dann Rittergruppen mit Plastikpavillons
(ja, sie waren getarnt, aber man sieht es doch trotzdem!!!!) aufbauen? Und kommen Leute in Satinkleidern mit Baumwollmänteln ohne erkennbaren Schnitt o.ä. als "Gewandet" rein?
Um nur einige Beispiele zu nennen.
Ich muss mir nicht die Mühe machen, nur Handgenähtes mitzunehmen und extra meine Sachen, die eher "B" - als "A" sind, auszusortieren, wenn dann Sowas ok ist.
Ansonsten war der Markt ganz nett, die Sanitären Anlagen, bis auf die mangelnden Duschen, waren meist in Ordnung.
Für mich persönlich wäre die Anfahrt für ein Zweites mal zu weit, dafür habe ich dieses Jahr schönere Märkte erlebt, die Näher lagen und auf denen die Gesamtstimmung besser war, aber das ist meine persönliche Meinung und soll hier niemanden angreifen o.ä.
Was allerdings zu erwähnen ist und alle mal wieder die lange Reise wert, ist die traumhaft schöne Gegend um Burg Rabenstein.
Ich bin mal gespannt, wie Andere den Markt empfunden haben.
Grüße aus Hessen,
Inga
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Eintrag #3 vom 10. Aug. 2004 12:34 Uhr
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Meine Nachlese zu Rabenstein:
Respekt.
Das war wohl der beste Markt (!) den ich je erlebt habe. Man kann einen Markt nicht mit einer ‘A’ Veranstaltung vergleichen, daher bitte ich alle meine Ausführungen in der entsprechenden Relation zu sehen.
Die Gruppen waren im Schnitt recht gut, auch wenn hier und da Verbesserungsbedarf bestehen mag, so lag der Standart doch angenehm weit über dem üblichen. Das Publikum zeigte sich auch dementsprechend intressiert, hier zeigte sich, daß auch ‘echte’ historische Informationen entsprechend rübergebracht, gut ankommen.
Es muß also doch nicht immer Brüllrittertum sein.
Und zu den Eintrittsregeln: Ich bewundere die Ruhe und Gedult der Marktwache, die teilweise trotz mehr oder minder versteckter Beleidigungen souverän blieb und die Regeln sachlich erläuterten.
Ich verstehe den Aufriss sowieso nicht, die Marktszene ist die einzige mir bekannte Szene, die Nachlaß beim Eintritt gewährt, und wenn man mit seltsamer Klamotte mal nicht 3 - sparen kann, dann wird da ein Wind drum gemacht, als wäre grade die gesamte Ahnenlinie aufs Blut beleidigt worden. Das war teilwiese ziemlicher Kindergarten.
Allerdings muß ich auch sagen, das es auch mich kritisch stimmt, wenn es Marktstände gibt, die Stücke verkaufen, die am Eingang noch als nicht in Ordnung betitelt werden. Aber den Rotstift sollte man hier (wie bereits getan im Vergleich zu letztem Jahr) bei den Händlern ansetzen, nicht an den Regeln.
Stichwort Händler: Großes Lob, auch wenn noch einige dabei waren, die ich lieber woanders sehen würde, wurde es im Vergleich zum Vorjahr deutlich besser, vor allem der Weber (wow!!), Reenactors, der kleinere Schuhmacherstand und der Wikitrödler geben ein super Bild ab. Dazu noch (endlich) der Verzicht auf elektische Beleuchtung und die Stimmung hob sich um einige Grade.
Achja, der Zuber war ein Segen für die Aktiven.
Fazit: Es wurde viel getan, es kann noch einiges getan werden, aber der Kurs stimmt und ich bin gespannt auf die folgenden Jahre.
Gruß, Ivain
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Eintrag #4 vom 10. Aug. 2004 15:10 Uhr
Walter Ruf
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Historische Zeitreise 2004 Burg Rabenstein
Grüsse,
Hinter uns liegen jetzt 4 Tage Hitze, lecker Essen, Fachsimpeln, wenig Schlachtgetümmel und einige fiese Wespenstiche, Zeit also Fazit zu ziehen…
Veranstaltung / Orga:
+ Die Orga hatte immer ein offenes Ohr für die Aktiven
+ Probleme wurden unbürokratisch gelöst
+ Die Orga um Rücker Events gab sich Mühe, das Konzept Historische Zeitreise durchzusetzen
+ Die Marktwache!
- Viele Sachen hätten bereits vor Beginn der VA gelöst werden können/sollen, was anderen Problemen Vorgebeugt hätte
- Die Werbung im Einzugsgebiet war eher minderprall, hier gehört dringend nachgebessert!
Auch sollte hier definitiv für die "Historische Zeitreise" nicht für den "Mittelaltermarkt" geworben werden, was sich für einige Probleme mit der Armschienenfraktion an der Kasse gesorgt hatte
- Der "Besucherzeltplatz", der für Stimmung im negativen sorgte…
Gelände / Infrastruktur:
+ Die Fortanlage gab uns die Möglichkeit, viele Dinge zu realisieren, ohne zusäzliche Zelte mitbringen zu müssen!
+ Rabenstein ist so abgeschieden, dass die Strasse nicht weiter stört, trotzdem ist einkaufen problemlos möglich!
+ Die Toiletten waren immer sauber, Papier war meist vorhanden
- Waschgelegenheiten waren mehr als dürftig, 1 ader, 1 Dusche und je 2 Waschbecken für Männlein und Weiblein sind zu wenig! Ein Waschzelt wie in FF wäre eine echte Bereicherung!
- Die Sanitäter waren mit dem wetter leicht überfordert, ab samstag gab es jkeine Schmerzmittel mehr, Kühlgel für die zahlreichen Wespenstiche (Die man ja vom letzten Jahr kennt) war Fehlanzeige
- Die Wasserstellen waren definitiv zu weit schlecht gelegt! Einige Gruppen mussten über das ganze Gelände, während andere Wasseranschluss für den Privatzuber hatten. Abgesehne von der Unzumutbarkeit sind Wasserträger mit grossen Plastikkanistern nicht sehr atmosphärefördernd!
Akteure / Darsteller:
+ Einige sehr gute Gruppen, definitiv mehr gute Gruppen als letztes Jahr, keine brutalen Ausreisser wie Pfadfinderzelte, Rockschotten im HMA Bereich oder Xena Lederrüstungen
+ Schöne Vorführungen wie die Lanzendrills, die Modenschau oder die Ausstellung "Von der Quelle zu Replik", Handwerk wie Specksteinschnitzer, Tischler und Korbflechter
- Shelmish! Was als Historische Musik aus Mittelalter und der Renaicance angekündigt wurde war der übliche Trommel-Sackpfeife-Einheitsbrei aus Herr Manelig, Palästinalied und dem Galgen und ging einigen Gruppen mit der Zeit gehörig auf den Geist. Dezentere Gruppen, wie die Capella Aniqua oder Estampie wären da passender gewesen!
Händler:
+ Einige sehr Gute Markthändler, wie Rothkarlar, Reenactors, der Weber, der Löffelschnitzer, der Bronzegiesser und Gürtelmacher und die Färberin
- Viel unnötiger Marktkram, wie Esoterikschmuck, pseudo-mittealterliche Fantasy Gewandung und moderner Kram auf Trödelmarktnievau (Brieftaschen, Burgfroileinkränze aus Synthetik, etc…)
Mein subjektives Fazit:
Die Zeitreise ist sicher auf dem richtigen Weg, auch werden wir wiederkommen und wieder mitwirken, aber einige Punkte des Konzeptes benötigen dringend der ßberarbeitung und der konsequenteren Umsetzung!
Da bewusst auf ein Turnier verzichtet wird, was angesichts der schrecksam-fürchterbaren Hollywood Turniere auf div. Märkten nur gut sein kann, muss dem Besucher für sein Geld eindeutig mehr als Alternative geboten werden.
Viele Gruppen igelten sich hinter ihren Absperrungen ein, diese Stilleben wurden für den Besucher auf Dauer langweilig, auch hemmte dies viele Besucher Fragen zu stellen, was eigentlich ja der Sinn einer Lagerdarstellung ist.
Was benötigt wird sind mehr Handwerker und mehr Darsteller, die MIT den Besuchern arbeiten, bei denen die Besucher auch mla ausprobieren können und in das Geschehen mit einbezogen werden.
Ein guter Schritt war die Einteilung in Zeitabschnitte mit entsprechenden Schautafeln im Stil eines Lehrpfades, dies sollte unbedingt beibehalten werden und durch Auswahl / Abstimmung der Plazierung der Gruppen auf dem Lehrpfad verfeinert werden.
Zur Diskussion um die Gewandungsregeln:
Die "Historische Zeitreise" soll ausdrücklich eine Alternative, fast ein Gegenpol zum üblichen Marktmittelalter sein. Ziele sind Wissen über die Geschichte Europas zu vermitteln und nebenbei zu unterhalten.
Sinn und Hintergrund der (bei Leibe nicht selbstverständigen) Ermässigung für gut Gewandete ist, ihr Engagement im Bereich der der hist. Darstellung zu belohnen, nicht wie bei anderen Veranstaltungen durch Gewandetenrabbat kostenlose Statisten anzulocken!
Die anwesenden Gruppen, von denen viele auch mit Museen zusammenarbeiten, versuchen ein ein möglichst stimmiges Bild ihrer Epoche zu vermitteln, da ist jeder Fantasygewandete ein Störfaktor, da der normale, nicht tiefer mit der Geschichte bewanderte Besucher, nicht zwischen korrekt gewandeten Aktiven und Freestyle gekleideten Tagesbesucher unterscheiden kann!
Letztendlich mache ich, genauso wie nahezu alle anderen Darsteller auf der Veranstaltung, das ganze als Hobby! Dieses Hobby ist hist. Darstelklung, aus diesem Grund befürworte ich die Gewand und Ausrüstungsregeln definitiv!
Abgesehen davon werfe ich mal in den Raum, dass Ermässigung für Gewandete ein vom Veranstalter gegebenes "Zuckerle" ist, kein von Gott gegebenes Recht und dass es durchaus schlechtere Veranstaltungen gibt, bei denen der Gewandete, egal wie gut, vollen Eintritt zahlt und trotzdem haben diese Event (mir unverständlichen) Kultstatus, von den Veranstaltungen wie den Mittelaltertagen in Bad Windsheim oder Tilleda ganz abgesehen, bei denen gewandete Tagesbesucher ganz(!) aussen vor bleiben!
ABEER (Und hier setzt jetzt die massive Kritik ein): Solange die Händler auf der Veranstltung verkaufen, was dem Besucher verboten wird, die Gruppen teilweise das Gegenteil von dem vorleben was die Veranstaltung vermitteln will, besteht noch dringender Verbesserungsbedarf!
Wobei ich zuversichtlich bin, dass bis nächstes Jahr (wie auch in den Vorjahren) wieder einige Kritikpunkte umgesetzt werden und die Veranstaltung dadurch weiter an Qualität gewinnt!
Wir sind seit 2002 dabei, und werden auch 2005 wieder mit von der Partie sein!
Grimar
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Eintrag #5 vom 10. Aug. 2004 18:08 Uhr
Joachim Dittrich
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Historische Zeitreise 2004 Burg Rabenstein
Hi, auf einen Nenner gebracht, war es eine bessere und konsequentere Umsetzung einer historischen Zeitreise wie z. B: Tilleda.
Es sollte endlich nicht mehr mit zweierlei Maß gerechnet werden: Lagergruppen müssen/sollen ihrer historischen Darstellung genüge tun, aber Händler und Mittelalter- (Mittelalter?)Musikgruppe haben Narrenfreiheit.
Grimar hats schon auf den Punkt gebracht: Solange Händler Ramsch verkaufen, der mit Mittelalter geschweige denn irgendeiner Epoche gar nie nichts zu tun haben, wird der "Normal-gewandete" nichts dazulernen bzw. sich bestätigt fühlen.
Eine historische Zeitreise sollte für alle ohne Ausnahme (mal abgesehen von den Sanis) rundherum gelten. Schelmish hat allerhand von der Atmosphäre einer Zeitreise genommen. Es wäre besser, so was den üblichen MA-Märkten zu lassen.
Mir persönlich hat die ganze VA gut gefallen, streßloser Urlaub mit neuen und alten Freunden.
Zumal ich dort mein zukünftiges Zelt mal dreidimensional bewundern und die Konstruktion begutachten durfte (danke Sven :O).
Die Wespen mußten mächtig Flügel lassen - merke: Alkohol ist halt gefährlich!
Der Umzug machte den Besuchern die Modeentwicklungen und millitärischen Veränderungen schön deutlich. Endlich einmal konnte man sofort sehen: "Aha, der/die macht diese und jene Zeit". Die Resonanz der Besucher zu diesm Umzug war durchweg positiv…wobei manche mehr "Action" verlangten. Unser Ansager Stephan hat seine Sache wirklich prima gemacht. Schade nur, daß das Mikro bei ihm nicht so recht wollte, wäre es doch nur während dem Ufta-Ufta-Bum-Tröt der "Mittelaltermusik" geschehen :O(
Nächstes Jahr sind wir gerne wieder dabei. Es war eine Wohltat, kein Marktsprech zu vernehmen, kein Heroldstypsiches Okuli- und Handgeklapper-Gedöns. keine Odinbrüller etc…. und die Gegend ist äusserst romantisch und idyllisch.
Achim v. Hohenberg gen. de Clavis
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Eintrag #9 vom 13. Aug. 2004 17:25 Uhr
Holger Kämpf
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Das Konzept der HZ ist zwar noch nicht perfekt umgesetzt, es gibt schon noch ein paar Baustellen, z.B. die Musik. Evtl. zwei Gruppen ein für die leisen Töne und die andere für die Markt-Mucke.
Schlimme Ausreißer bei den Händlern waren eigentlich nicht dabei, die Qualität der Handwerker war bis auf wenige Ausnahmen durchweg überzeugend. Das Badehaus war bei der Hitze eine Wohltat, das Ambiente, v.a. Abends , war wirklich schön und auch die Lage der Veranstaltung ist ideal. Die Klos waren eigentlich in Ordnung, wir haben dieses Jahr schon anderes erlebt.
Die Vorschriften und Tafeln am Eingang für ermäßigten Eintritt für Gewandete zeigten offenbar Wirkung, allgemein hielt sich das Auftreten der GroMis in Grenzen( kann aber auch an der Hitze gelegen haben).
Das Möbel aus dem afrikanischen Kulturkreis (=Steckstuhl)verboten waren wurde höchste Zeit, es sollte nicht nur bei der HZ gelten, sondern auf allen Veranstatungen von Rücker Events.
Negativ fand ich die zu kleine Fläche für die Feldschlacht, es wurde ziemlich eng beim "Dengeln", eine etwas größere Fläche beim nächsten Mal wäre wünschenswert.
Im übrigen ist eine Veranstaltung mit musealem Anspruch und Markt mit Kommerz m.M. schwer umsetzbar. Die Erwartung an eine 100% "A"-Veranstaltung kann heute allein schon wg. Auflagen , Vorschriften usw. nicht erfüllt werden. Die Händler müssen teils hohe Standgelder berappen und nehmen dann halt Zeugs mit, das sich an den "Touri" bringen läßt, historisch korrekt hin oder her., und welcher Händler erläutert einem kauffreudigen Besucher, dass das Schnürhemd nicht korrekt ist. Wobei es auf der HZ nicht so "schlimm" zuging wie auf anderen Veranstaltungen.
Fazit:
Es war für uns der schönste Markt der Saison, wir werden wiederkommen.
Clemens Rücker sollte sich nicht beirren lassen und das Konzept der Historischen Zeitreise beibehalten und weiterentwicklen.
Grüße,
Holger
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