Handschußwaffen / Feuerwaffen im MA
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Eintrag #1 vom 12. Nov. 1998 23:53 Uhr
Rüsmmann André
Hallo! Ich habe vor ein paar Tagen diese Netseite entdeckt und finde sie ganz toll (Schade das es dies nicht auch in französicher Spache gibt, deshalb: bitte Verzeihung für Grammatikal- und Rechtschreibefehler!). So jetzt mal an die eingentliche Sache, ich bin Mitglied in einer MA Gruppe 15. Jahrhundert (Compagnie des 4 Lunes, mit tendez zur famösen A.) und habe vor kurzem eine Büchse(? auf Franz. Arquebuse) geukaft (ähnliches modell wie im buch "the medieval soldier" von der Co. St-Georg) und hätte jetz gerne ein paar zusätzliche infos.: 1. Wie sah es mit den Zustztzeug aus (Putzzeug, Lunte, Pulverfass und dosierung…) 2. Wie und aus was stellte man die Kugeln her (welches Werkzeug etc…), keine Agnst ich werde nicht scharf auf MA Veranstaltungen rumballern (Aber im Schiesstand will ich dass Ding mal probieren, von denen gibt es hier genug). 3. Wiess einer wiefiehl pulfer in dieses Ding muss um scharf (ich betohne nochmal nur im Schisstand) und auch für Scheinschüsse auf MA Veranstaltungen. Besten Dank für eure Hilfe. André Duchesne, sergent des piquiers du Baron de Thys
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Eintrag #3 vom 13. Nov. 1998 07:27 Uhr
Dietrich
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Hallo Andre´, ich werde am Wochenende alles zusammentragen, was ich an Informationen von unseren Handbüchsenschützen bekommen kann. Anfang nächster Woche kann ich Dir zu diesem Thema dann mehr sagen. Dietrich Pott Büchsmeister der Co. of St. George
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Eintrag #4 vom 13. Nov. 1998 17:30 Uhr
Frank Moser
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Hallo André, wenn es schon nicht so etwas wie Tempus vivit in France gibt, so sind doch sicherlich ein paar Seiten im Netz: hast du bitte mal ein paar links in france? Danke Frank
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Eintrag #5 vom 16. Nov. 1998 10:29 Uhr
Dietrich
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Hallo Andre`, zuerst eine Frage: Woher hast Du die Handbüchse, also wer hat sie gebaut? Und eine Bitte: Bevor Du mit ihr schießt, lasse sie bitte beim Schweizer Beschußamt beschießen, damit sie Dir nicht um die Ohren fliegt. Nach Auswertung mehrerer Quellen, in erster Linie der Schweizer Schilling- Chroniken, trugen Handbüchsenschützen außer der Büchse selbst noch eine Umhängetasche, wahrscheinlich aus Leder, in der wohl Putzzeug, Lunte, Werkzeug, Geschosse und mutmaßlich auch das Pulver transportiert wurde. Es gibt einige Pulverhörner aus der Zeit, aber die gehörten zur Artillerie, wie die Abrechnungsbücher einiger Zeughäuser zeigen. Zwar kann man auf einigen Bildern Handbüchsenschützen mit umgehängten Flaschen sehen, aber da es auch Halmpartiere und Pikeniere mit den gleichen Flaschen gibt, handelt es sich wohl um Feldflaschen, nicht um Pulverflaschen. Ich empfehle Dir, die fertig abgemessenen Pulverladungen in kleinen, verschließbaren Holzbehältern, ähnlich den "12 Aposteln" des 16. und 17. Jhd., aufzubewahren. Offensichtlich wurde aus Handbüchsen alles verschossen, was reinpaßte; Steine waren sehr beliebt, ebenso ganze Armbrustbolzen oder wenigstens ihre Spitzen. Von den Zeughäusern wurden vor Beginn eines Feldzuges zylindrische, leicht unterkalibrige Bleistangen ausgegeben, von denen sich der Schütze seine Geschosse selbst abschneiden konnte. Wir haben nichts gefunden, was darauf schließen ließe, daß bereits Bleikugeln zum Verschießen aus Handbüchsen gegossen wurden; allerdings gibt es einen Schriftbeleg, der besagt, daß eine burgundische Handschützenabteilung die Bleieinfassung von Kirchenfenstern herausbrach und sich daraus Kugeln formte (mit dem Dolchgriff zurechthämmerte?). Leider gibt es für Handbüchsen keine Ladeanleitung, aus der hervorginge, mit wieviel Pulver sie geladen wurden. Da sie aber geschmiedet waren, rate ich zur Vorsicht! Nochmals die Bitte: Beschießen lassen! Ich würde Dir empfehlen, dich an die modernen Regeln für Vorderladerschützen zu halten, die da sagen: Pro Millimeter Laufdurchmesser mindestens 0,25 Gramm Schwarzpulver; aber bitte nicht mehr als 0,35 Gramm benutzen! Das klingt wenig, ist aber schon eine ganze Menge, wenn man die Büchse abschießt. Wenn Du die Büchse ungeladen abschießt, kannst Du die ganze Sache realistischer aussehen lassen (und den Knall verstärken!), wenn Du die Ladung verdämmst. Unsere Handbüchsenschützen benutzen dazu einen lose gedrehten Pfropfen aus frischem Gras; der hat den Vorteil, daß er sich beim Schuß in kleinste Teile zerlegt, also nichts und niemanden treffen kann, und durch die Feuchtigkeit keine Funken oder Glutnester mit sich trägt und in irgendeinem trockenen Gebüsch zur weiteren Verwendung abläd…. Wenn Du noch weitere Fragen hast oder Informationen zu anderen Themen brauchst, kann ich Dir Adresse und Telefonnummer von Gerry Embleton in Onnens oder John Howe in Neuchatel geben; die beiden haben einen Berg von Informationen über das schweizer, französische, burgundische und deutsche Militärwesen des 15. Jhd. Und John spricht so eine Art Französisch; er ist Kanadier. Willkommen im 15. Jhd.! Wann sehen wir uns mal? Dietrich
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Eintrag #6 vom 16. Nov. 1998 19:49 Uhr
Rüssmann André
Danke, Dietrich, für die Auskünfte, die Büchse wurde mir von Jan Fantys (der dich übrigens schön grüsst) verkauft und kommt aus der Tchechei; sie wurde schon im Praager Beschussamt getestet. Wenn du mir bitte die Telephonnumer und Adresse von Gerry Embleton und John Howe zu kommen lassen könntest wehre ich dir sehr dankbar, ich hätte da noch so Fagen wie aus welchen Geräten besand das Putzzeug? Wurde das Pulver selbst hergestelt oder war da schon eine Art Staliches Monopol? Und sonst hätte ich auch Fragen wo es um den "background" von einem soldaten geht (wie habt er sich die zeit vertrieben usw. Veilcht seht das auch in einer Diskusion habe noch nicht alles gelesen). Für das Sehen, informiere mich doch einfach über eure Veranstaltungen und ich werde sehen was sich machen lässt (km sind bei mir kein Problem (so lange die Kasse fogt)). Und Noch zu dir Frank, ich bin dabei dir ein paar links voruzubereiten (nicht viele gefunden und viele die ich hatte Waren nicht mehr gültich) es gibt da fieleicht eine Erklärung: Nach meinen französichen freunden und dem Vernsehen ist das Net docht noch nicht so gut verbraitet (vermutlich wegen der konkurenz vom "Minitel"). Aber ich werde dir ein mail sicken wo ich ein paar links (die was taugen) drin sind oder soll ich die zum Tema "Mittelalterszene im europäischen Ausland " legen ? werde ich wohl machen… Besten Dank und bis dann…. André Duchesne, sergent des piquiers du Baron de Thys
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Eintrag #7 vom 18. Nov. 1998 12:01 Uhr
Dietrich
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Hallo Andre´, erst einmal schönen Gruß an Jan; Telefonnummern von John und Gerry schicke ich Dir (John ist zur Zeit in Neuseeland, und Gerry ist umgezogen), sobald ich sie habe. Es gibt meines Wissens keine Informationen über Putzzeug, weder Bilder noch Realien oder schriftliche Belege. Alles, was wir haben, ist Kanonenputzzeug, und unsere Handbüchsenschützen reinigen mit dem, was im 15. Jhd. definitiv zur Verfügung stand, also mit Bürsten, ßllappen und Asche. Pulver stammte aus verschiedenen Quellen; jede Stadt hatte, sofern sie ein Zeughaus besaß, auch eine Pulvermühle, in der das Pulver für die eigenen Geschütze und Handbüchsen hergestellt wurde. Jeder Büchsenmeister mußte verschiedene Arten von Pulver herstellen können und hat das auch getan; aber das gilt nur für die Büchsenmeister, also die ausgebildeten Artilleristen, keinesfalls für einfache Schützen, schon gar nicht für Handbüchsenschützen. Und es gab regelrechte Pulverfabriken, meistens in der Hand einer Stadt oder eines Kaufmannes, die Pulver in großer Menge herstellten und an jedermann verkaufte. Zum Leben der Soldaten kann ich Dir folgende Bücher empfehlen: "Der alte Schweizer und sein Krieg" von Walter Schaufelberger "Kriegswesen im Spätmittelalter" von Volker Schmidtchen "The Swiss At War", Osprey- Heft, von Gerry Embleton Dietrich
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Eintrag #8 vom 18. Nov. 1998 22:45 Uhr
Rüssmann André
Hi Dietrich und besten Dank für die Infos. Ich werde mich zeimlich schnell nach den Büchen unsehen denn ich suche im Moment gerade nach neuer MA Fachlitertur zum "wegfressen". Bis dann (werden uns vieleicht am Treffen 13-14.02.99 sehen und sicher davor auf diesen Seiten). André Duchesne, sergent des piquiers du Baron de Thys
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Eintrag #9 vom 14. Jan. 1999 22:12 Uhr
Rüssmann André
Hallo Dietrich, Hab das Teufels Ding edlich mal getestet, ist ja super! Aber nun weitere Fragen: 1) Aus was ist die Lunte? Ich habe Hanf versucht aber das ist es wohl nicht. 2) Welche Korngrösse an Pulver gebrauchst Du oder machst Du das selber (eine Möglichkeit die mich anmacht)? Denn obwohl ich das feinste Pulver (Korngrösse<1mm) gebrauche hat die Büchse alle Probleme zur "starten" (die Lunte angeblasen vor dem schissen habe ich). Muss ich feineres Pulver gebrauchen? Ist du Lunte aus Hanf zur "kalt" Oder mache ich was anderes falch (wie die Büchse vor heizten oder älnliches)? Besten Dank im Voraus und bis dann. André Duchesne sergent des piquiers du baron Jan de Thys.
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Eintrag #10 vom 15. Jan. 1999 11:08 Uhr
Jörg Bellinghausen
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Hallo André! OK, die Frage richtet sich an Dietrich, aber mir fallen da spontan auch ein paar Sachen ein: Lunten kann man fertig kaufen oder selber machen. In einer alten ´Visier´ steht ein Artikel hierüber, den ich Dir gerne raussuchen und kopieren kann. Vom Pulverherstellen würde ich allerdings die Finger lassen! Zum Thema Korngröße und Anzündladung sollte Dietrich was sagen, da hat er definitiv mehr Ahnung von als ich. Jörg
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Eintrag #11 vom 15. Jan. 1999 15:13 Uhr
Dietrich
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Hallo Andre´, wie Jörg schon sagte: Lunten kann man fertig kaufen. Wenn Du sie selbst fertigen willst, nehme eine dicke Schnur oder ein dünnes Seil aus langfasrigem Material (Hanf ist gut). Diese Lunte mußt Du dann in eine Lösung einlegen; historisch korrekt wäre eine Bleizuckerlösung. Das ist aber gefährlich, weil Bleizucker giftig ist. Als Alternative benutzen wir eine gut gesättigte Salpeterlösung. Hier mußt Du etwas experimentieren; wenn Du rausfindest, daß die Lösung zu schwach war (Lunte brennt schlecht), neue Lösung herstellen und neu einlegen. War die Lösung zu stark (Lunte brennt zu schnell ab), Lunte einweichen und ausklopfen. Pulver selbst herstellen: NEIN! Finger weg, sonst sind diese bald wirklich weg. Als Pulver kannst Du normalerweise irgendeine der herkömmlichen Jagd- oder Schützenkörnungen nehmen. Als Lospulver (Zündpulver) für die Pfanne nehme das feinste, was Du kriegen kannst; je feiner das Zündpulver, desto besser zündet es. Viel Spaß mit Deiner neuen Freundin, und willkommen in der böllernden Zunft! Dietrich
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Eintrag #12 vom 16. Jan. 1999 01:33 Uhr
Rüssmann André
Hallo und schon mal danke für die Auskünfte. An Jörg, der Artikel in "Visier" interesiert mich und auch ähnliche die sich mit anderen Schwartzpulver Waffen befassen als revolutions und napoleoniche (von denen sind die Franz. Waffenzeitchiften voll). Also wenn Du ihn kopieren kannst oder scannen währe das wirklich sehr nett von dir. An Beide was die Schwartzpulver Herstellung betrift war das so gemeint. 1) Fals das handelsübliche Pulver zu grob sei dann wàhre es sicherer es selber zu machen (wird in einer wässriger Phase hergestellt und erst dann getroknet und in kleien Mengen) als gekauftes im Mörser zu zerkleinern (da geht es bestimmt in die Hose). 2) Dachte ich eventuel Welches im Lager zu machen (währe eine schöne bakground Aktivität) aber Ihr habt recht das ist zu gefärlich (obwohl ich in meiner Chemielaboranten Lehre mit richtigen Rakenten Propergolen uzw. "gespielt" habe). Was die Salpeterlösung angeht so werde ich gleich Morgen zur Drogerie gehen und dann auch noch am Wochende mit der Chemie rumexperimentiern ;-). Also noch besten Dank für die Tips. André Duchesne sergent des piquiers du baron Jan de Thys.
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Eintrag #13 vom 05. Apr. 1999 20:38 Uhr
Tassilo von Rabennest
Hallo, ich habe die Einträge mit Interesse gelesen, da ich eine Quelle für Stockbüchsen aufgetan habe und mit dem Gedanken spiele mir mit einem Freund eine solche zuzulegen. Ihr wisst schon 1m Holzstange, vorne dran 30 cm Büchse mit Handluntenzündung. Lunten gibts da übrigens auch. Soll in Richtung Hussiten gehen, mit zwei Mann hinter einer Pavese. An Quellen dafür sieht es allerdings noch ein wenig mau aus, hat da jemand mehr? BTW habe mit dem Kölner Beschussamt telefoniert, die waren sehr freundlich und haben gesagt :" Beschießen gar kein Problem, kost´ so um die 80 Märker und dauert da kann man drauf warten. Begierig auf Infos wartend. Tassilo
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Eintrag #14 vom 06. Apr. 1999 08:31 Uhr
Dietrich
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Moin Tassilo. Hast Du mit den Kölnern geklärt, daß es sich um Büchsen mit Luntenzündung handelt? Und die wollen sie ohne weiteres beschießen? Das würde mich sehr wundern; in der Regel beschießen die Beschußämter nur noch mit elektrischer oder mit Perkussionszündung. Falls es mit der Luntenzündung tatsächlich keine Probleme gibt, läßt Du mich das dann bitte wissen? Dietrich
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Eintrag #15 vom 07. Apr. 1999 19:57 Uhr
Tassilo von Rabennest
Servus Dietrich, als ich mit den Kölnern telefoniert habe, kam die Aussage:" Kein Problem, am Besten alles( Pulver, Kugeln, Lunte) mitbringen und das wars." Die beschießen ja auch Rasenböller und ähnliches. ßbrigens, die übliche Quellen hab ich schon abgegrast( Wagner, Men-at-Arms, etc.) was die Hussiten betrifft vieleicht weiß jemand was spezielleres. Bis, dann " Zu-gleich" (Reminiszenz an die Zeit in O-grün ;-} ) Tassilo
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Eintrag #16 vom 08. Aug. 1999 01:30 Uhr
Rüssmann André
Zum Eintrag 5 Kugelgiessen. Hallo an alle Komme gerade aus dem Château de Joux zurück, und docht hat mir der Museums Director gesagt das mehre Funde in Burgen in der Fanche Compté von Gussformen für Kugeln gemacht wurden die um 1460-1480 datiert wurden. Eine Form die er Persönlich gesehen hat war nur eine halbe ohne Scharnier anzeichen, sie war aus Stein und war für 5 Kugeln vorgesehen. Er hat mir versprochen adressen von Leuten die mir mehr darüber berichten können zu zuposten, sbalt ich weiters weiss werde ich mich hier melden Bis dann…
André Duchesne Sergent d´armes du baron Jan de Thys
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Eintrag #17 vom 09. Aug. 1999 19:17 Uhr
Christoph Bitter
Hallo André! Hast Du vieleicht die Adresse von dem Schwertschmied, der vergangene Woche in der FZZ gezeigt wurde? Gruß v. Arlen
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Eintrag #18 vom 13. Okt. 2002 20:48 Uhr
Mark Murgatroyd
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Hallo,
ich suche Abildungen von den Feuerwaffen aus dem 14.Jhd (Crecy 1346).
Kann mir da jemand helfen?
MfG Mark Murgatroyd
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Eintrag #19 vom 03. Jan. 2003 15:17 Uhr
Axel Schmitt
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Hallo Mark,
Hier ist etwas über die Tannenberger Büchse. Die, glaube ich, am frühsten datierte Handfeuerwaffe hier in der Gegend.
wwwgnm.de/Sammlungen/Sammlung_Waffen_H2.htm
Wenn Du an perfekten Repliken davon interessiert bist kann ich Dich entsprechend weitervermitteln.
Gruss,
Axel
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Eintrag #20 vom 15. Sep. 2005 12:07 Uhr
Oliver Höfgen
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Ist zwar schon was älter der Thread aber ich hab was gefunden was hier gut reinpasst:
Es geht um die tannenberger Büchse die in den Ruinen der Tannenberger Burg, zerstört 1299) gefunden wurde.
Er macht ein paar Experimente mit einem Nachbau und bestreitet, dass die einzige "echte" Wirkung nur Angst und Schrecken vor dem Feuer und Rauch war. Unter Geschichte räumt er auch mit dem Mythos auf, das das Schwarzpulver aus China stammt.
Gruss Oliver
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Eintrag #21 vom 20. Mrz. 2007 14:04 Uhr
Oliver Höfgen
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So,
nach langer Zeit ist eine Replik der Tannenberg-Büchse von vor 1399 fertig geworden.
Bild gibts hier:
Hab ich bisher noch nicht geschossen, wird aber wohl die nächsten Tage passieren.
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Eintrag #22 vom 20. Mrz. 2007 14:05 Uhr
Oliver Höfgen
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Ach, den Link zum Original hab ich noch vergessen:
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Eintrag #23 vom 20. Mrz. 2007 14:24 Uhr
Jens
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Servus Oliver,
Sehr schön, leider erkennt man nur wenig Details. Wie ist sie denn gefertigt? Originalmaße?
Gruss, Jens
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Eintrag #24 vom 20. Mrz. 2007 15:45 Uhr
Oliver Höfgen
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Das Teil ist aus sehr festem und zähen Messing und ist in Lauge gealtert worden um den Bronzelook zu bekommen. Das Gerät ist amtlich beschossen und darf richtig verwendet werden. Kaliber ist 17mm, geschossen werden 16,8 mm Rundbleikugeln mit Kugelpflaster. Das Original ist noch geladen mit Bleikugel gefunden worden.
Die Maße stammen von dieser Seite:
Mehr Details:
Die Quali der Bilder ist nicht imemr ganz toll, aber genug, denk ich.
Bei Wunsch nach mehr Infos, fragt einfach.
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Eintrag #25 vom 20. Mrz. 2007 17:07 Uhr
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Schönes Stück.
Frage aus reiner Neugierde, bitte nicht als Versuch des Vorführens verstehen:
Warum Messing statt Bronze ?
Welche ßberlegungen stehen dahinter ?
Gruß, Ivain
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Eintrag #26 vom 20. Mrz. 2007 17:27 Uhr
Oliver Höfgen
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Ganz schlicht: Messing ist billiger und wieß für dieses Projekt eine genauso hohe bzw. höhere Zugfestigkeit auf. Da damit auch richtig geschossen werden soll und die Ladung die da rein geht sehr gross ist, muss das Teil schon was aushalten und da waren Sicherheitsbedenken auch ausschlaggebend für die Materialwahl. Wäre ja schade wenn nach der Arbeit das Ding beim Beschuss einfach kaputt geht. Dazu kommt, dass das Messing einfacher zu bearbeiten ist und sich chemisch einen Bronzelook verpassen lässt.
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Eintrag #27 vom 20. Mrz. 2007 17:43 Uhr
Oliver Höfgen
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Ergänzung:
Der Stock ist aus Eiche, 8-eckig und dunkel gebeizt, ca. 1m lang(Gesamtlänge 1,33m). Damit ist das Teil noch gut zu laden und sauber handhabbar, Gewicht der Gonne 2kg.
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Eintrag #28 vom 20. Mrz. 2007 17:45 Uhr
Ranes Haduwolff
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Moin zusammen,
…das gefundene Original ist aber aus Bronze…oder hab ich mich da vertan….?
Ars Militia - Euer Haduwolff
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Eintrag #29 vom 20. Mrz. 2007 17:51 Uhr
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Originale sind aber auch gelegentlich geplatzt, Hadu.
A hin oder her, ich kann verstehen, das in diesem Anwendungsbereich jemand heute auf die "höhere Zugfestigkeit" (siehe erste Antwort) setzt.
Gruß, Ivain
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Eintrag #30 vom 20. Mrz. 2007 17:54 Uhr
Oliver Höfgen
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Nö, das stimmt, das Original ist Bronze. Für die gegossenen Waffen wurde auf das Know-how der Glockengiesser mit einem Zinnanteil von ca 10% zurückgegriffen. Die ersten (gegossenen)Schusswaffen waren fast aussschliesslich aus dieser Bronze.
Der Link zu dem Bild vom Original:
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Eintrag #31 vom 20. Mrz. 2007 18:01 Uhr
Oliver Höfgen
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> Originale sind aber auch gelegentlich geplatzt,
> Hadu.
> A hin oder her, ich kann verstehen, das in diesem
> Anwendungsbereich jemand heute auf die "höhere
> Zugfestigkeit" (siehe erste Antwort) setzt.
Es wurde früher ja nicht ein Fabriktechnisch hergestelltes Schwarzpulver verwendet, sondern ein selbst hergestelltes. Damit passen in die Kammer ca. 4,5 gramm. Mit modernem SP passen in die Kammer 7,2 Gramm, das sind 110 grain und damit eine Hammerladung.
Wie man sehen kann gibt es innen eine Pulverkammer, die einen kleineren Durchmesser als die Kugel hat. Die alten Büchsenmacher haben beobachtet, dass mit dieser Kammer die Kugel mehr Energie hatte und gleubten das läge daran das die Gase die Kugel in der Mitte antreiben.
Sie haben richtig beobachtet, aber einen falschen Grund angenommen. Innerhalb der Kammer erhitzt sich durch die Verdichtung die Luft wie in einem Motorzylinder beim Diesel, was zu einer fast gleichzeitigen Enzündung des Pulvers in der gesamten Kammer führt und der damit verbundenen höheren Energie beim Schuss.
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Eintrag #32 vom 21. Mrz. 2007 14:58 Uhr
Jens
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Hm.
Nunja, ich persönlich bin zwar der Meinung, dass eine Originalgetreuheit im Material, sprich: Bronze auch funktioniert hätte, wie es ja verschiedene Exemplare, die bei verschiedenen Darstellern usw. im Einsatz sind, auch tun, aber gut…
Was ich aber ehrlich nicht verstehe, warum hast Du den Schaft dunkel gebeizt?
Gruss, Jens
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Eintrag #33 vom 21. Mrz. 2007 15:33 Uhr
Oliver Höfgen
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Messing ist viel einfacher zu bearbeiten und zugfester, das sind die Hauptgründe dafür, eigentlich sollte es Bronze sein, aber der fehlen diese Merkmale und ist auch noch (deutlich)teurer. "A" ist nicht alles wenn es um meine Sicherheit geht. Der Schmauch des Schwarzpulvers wird das Genze eh noch nachdunkeln.
Das Holz ist mit dem Anstrich besser vor Feuchtigkeit geschützt und passt so farblich besser zu der feurigen Spitze was mir persönlich besser gefällt. Was spricht dagegen?
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Eintrag #34 vom 21. Mrz. 2007 15:40 Uhr
Jens
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Moin,
Nunja, ich mag mich täuschen, aber Beizen ist keine historische Holzbehandlung, oder? Hätte es ein Einreiben mit ßl nicht auch getan?
Gibt’s keine Vergleiche, inwiefern relevant das mit Messing und Bronze in dem Fall _wirklich_ ist?
Gruss, Jens
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Eintrag #35 vom 21. Mrz. 2007 16:24 Uhr
Oliver Höfgen
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Es ist auch keine richtige Beize, sondern eher so eine Art Holzschutzöl….
Und meine Gründe für Messing hab ich schon genannt. Der selbe Rohling in Bronze kostet gleich deutlich über 200-, ist schwieriger zu bearbeiten(giessen fällt aus) und so hat mich das gesamte fertige Teil grad mal 200- gekostet.
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Eintrag #36 vom 21. Mrz. 2007 16:28 Uhr
Jens
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Moin,
Ja, ich weiss ;-) Nur ist die Frage: wäre das auch relevant? Wäre Bronze nicht doch stabil gengu gewesen? Oder war das Spekulation? Ich mein, nur weil geborstene Teile im Museum liegen heisst das ja noch nix, man weiss ja nicht, durch welche Umstände sie nun geborsten sind.
Gruss, Jens
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Eintrag #37 vom 21. Mrz. 2007 16:44 Uhr
Oliver Höfgen
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Das Messing ist schon nach den Zugfestigkeitswerten von entsprechender Bronze ausgesucht worden. Da kam dann noch ein kleiner Sicherheitszuschlag drauf.
Klar hätte man das Teil auch aus passender Bronze machen können ohne zu riskieren, dasss einem das Ding um die Ohren fliegt, hat halt alles seinen Preis. Da ich moderner Materialkunde dann doch vertraue ist sie aus Messing im Bronzelook.
Die meisten geborstenen Stücke in den Museen haben sicher schon länger ihren Dienst versehen und sind zumeist mit zu hohen,bzw. doppelten Ladungen oder falschem Geschoss entlang den Schweissnähten gesprengt worden, sie sind zumeist aus Eisen. Die Tannenberg-Büchse ist übrigens nicht geborsten und ist geladen in dem Brunnen 1399 "abgelegt" worden.
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Eintrag #38 vom 21. Mrz. 2007 18:40 Uhr
Dieter Graf
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Hallo
die 2. Tannenberg-Büchse (aus derselben Ausgrabung, liegt im Museum in Darmstadt) ist übrigens geborsten!
Gruß
Dieter
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Eintrag #39 vom 21. Mrz. 2007 19:32 Uhr
Oliver Höfgen
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Gibts davon Bilder?
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Eintrag #40 vom 21. Mrz. 2007 20:24 Uhr
Dieter Graf
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Es gab einmal eine ausführliche Abhandlung in einem älteren "Waffenjournal" (DWJ), kann leider nicht mehr sagen wann.
Gruß
Dieter
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Eintrag #41 vom 31. Okt. 2007 08:20 Uhr
Michael Eichhorn
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Ahoi,
zum Thema Messing vs. Bronze:
Man kann durchaus Bronze verwenden, die die selben Eigenschaften bzw. bessere Eigenschaften besitzt, wie Messing. Das Ganze nennt sich Phosphorbronze. Es ist eine Legierung die für den Geschützbau entwickelt wurde. Dafür wurde CuSn12P0,5 verwendet. Unterscheidet sich also zu den früheren Geschützbronzen nur durch den Zusatz von 0,5%Phosphor. Das Aussehen wird dadurch nicht verändert. Der Phosphor hat nur die Eigenschaft das Gefüge feinkörniger zu machen und die Bronze wird dadurch zäher. Ich glaube auch nicht, dass Messing so viel billiger ist als Bronze. Kommt meist nur auf den Händler an, was er normalerweise zur Verfügung hat und was er für Sonderbestellungen draufschlägt. Verarbeitung von Bronze und Messing dürfte auch nicht sehr unterschiedlich sein bei den Zinnanteilen.
Grüße
Blaubär
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Eintrag #42 vom 03. Nov. 2007 23:53 Uhr
Oliver Höfgen
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Leider war Bronze überall deutlich teurer als Messing…
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Eintrag #43 vom 13. Jul. 2008 16:02 Uhr
Thorsten Seifert
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ßlteste Erwähnung einer Handfeuerwaffe in Deutschland?
Aus der Stadtchronik von Aschaffenburg
Am 28. Oktober 1344
Erzbischof Heinrich III. von Virenburg läßt einen fremden Feuerschützen nach Aschaffenburg kommen, um ihn ein Feuergewehr ausprobieren zu lassen; dies soll der erste Nachweis für eine Schußwaffe in Deutschland sein.
Gibt es dazu mehr Informationen?
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Eintrag #44 vom 14. Jul. 2008 08:46 Uhr
Dirk Hülsemann
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in soest taucht 1330 ein donnerschütze auf
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Eintrag #46 vom 22. Apr. 2009 01:33 Uhr
Joachim Dittrich
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Hinweis: Dieser Eintrag wurde aus dem Thema "die ersten feuerwaffen" hierhin verschoben.
Schau mal hier:
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Eintrag #48 vom 05. Jan. 2010 14:11 Uhr
Dr.Dr.Valentin S.
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Liebe Freunde der Handfeuerwaffes des Mittelalters,
wer hat Interesse an einem genauen Replik der Tannebrgbüchse aus Waffenstahl?
Inklusieve Holzlafette…
Gruss
V.Schäfer
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Eintrag #49 vom 05. Jan. 2010 15:22 Uhr
Jens
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Hallo Valentin,
Vielleicht irre ich mich ja, aber soweit ich weiss, besteht die Tannenberg-Büchse aus Bronze. Was bei einer Umsetzung in Stahl ja der Bezeichnung "genaue Replik" entgegenspräche. Wobei mir wiederrum schleierhaft ist, was denn "Waffenstahl" sein sollte.
Eine _genaue_ Replik (also in Maßen, Material etc.) fände ich nicht uninteressant, ist aber auch ne Preisfrage.
Wobei sowas dann vlt. im Markt besser aufgehoben wäre.
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Eintrag #50 vom 05. Jan. 2010 15:38 Uhr
Andreas Pilz
Zudem vom Wortbegriff her, müsste eine Replik vom Künstler selbst hergestellt worden sein.
Da es das aber wohl nicht ist, handelt es sich wohl viel mehr um ein Replikat.
- Für mehr Genauigkeit und Sorgfalt in der deutschen Sprache ;)
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Eintrag #51 vom 05. Jan. 2010 22:09 Uhr
Hilmar Becker
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Soll das jetzt eine Verkaufsanzeige sein?
Die solltest du bitte in den Markt stellen.
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