Handschuhe
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Eintrag #1 vom 08. Jan. 2002 02:13 Uhr
Fritz Pascual
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Hallo liebe Gemeinde.
Ich hab da mal ne Frage an Euch: Wie näht man sich eigentlich schöne mittelalterliche Fingerhandschuhe??? Oder Handschuhe allgemein.
Habt ihr Schnitte? Materialangaben? Vorschläge? Erfahrung?
wär schön wenn ihr hier was posten würdet.
Gruss
Fritz
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Eintrag #2 vom 08. Jan. 2002 16:16 Uhr
Petra Kirsen
hi fritz!
kalte finger sind wirklich lästig! hier deshalb meine idee zum selbernähen.
zur karnevalszeit werden immer wieder so weiße clownshandschuhe angeboten. kann leider nicht sagen wie teuer die sind, dürften jedenfalls kein vermögen kosten. wenn man sich solche besorgt hat, setzt man sich zu hause hin und friemelt die nähte auf. so hätte man schon mal ein schnittmuster. da ja wahrscheinlich mit der hand genähen werden soll, schlage ich vor, noch ein wenig nahtzugabe dabei zurechnen. als nächstes besorgt man sich dann ein passendes material, wobei ich hier nicht genau bescheid weiß. ich würde einfach wollstoff nehmen. jetzt steckt man die dinger auf dem stoff fest und schneidet um die form rum (nicht die nahtzugabe vergessen), zusammennähen, fertig. so jedenfalls mein vorschlag. ich denke mal, die form der handschuhe hat sich seit dem ma nicht sonderlich geändert. schönes experimentieren :-)
Falka
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Eintrag #3 vom 08. Jan. 2002 16:19 Uhr
Petra Kirsen
hab´s noch nicht selber ausprobiert. übernehme deswegen keine grantie für irgendwelche schäden
;-)
Falka
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Eintrag #4 vom 08. Jan. 2002 18:40 Uhr
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Punkt 1.
Wann kamen Fingerhandschuhe denn überhaupt auf ?
Meines Wissens nach gegen Ende des HMA, aber das muß nicht zwingend stimmen.
Punkt 2:
Was sich definitv stark geändert hat, ist die Machart der Handschuhe.
Allein die Methode, den Daumen einzusetzen hat sich durch die Zeiten - zum Teil materialbedingt - stark geändert.
Die "weißen Clownshandschuhe" z.B. sind aus ziemlich flexiblen Material.
Wer diesen Schnitt mit Wollstoff nachschneidert, hat zwar sicher keine kalten, aber dafür nur umso steifere Finger.
Gruß, Ivain
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Eintrag #5 vom 08. Jan. 2002 19:11 Uhr
Ruth
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Wer sich für einen kleinen ßberblick über die Geschichte der Handschuhe interessiert, kann ja mal hier hin klicken:
Ruth
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Eintrag #6 vom 08. Jan. 2002 19:20 Uhr
Petra Kirsen
hi ivain!
zu punkt 1: papst innozenz der was weiß ich wievielte wurde 1254 mit gestrickten handschuhen beerdigt. es wurden auch noch zwei weitere paar handschuhe gedunden, auch gestrickt. werden auf ende 13. jhdt. datiert, sollen hohen klerikern gehört haben. soviel zu den quellen.
zu punkt 2: dafür das ich keine ahnung habe, wie im ma die handtschuhe denn nun wirklich gemacht wurden und vor allem woraus, fand ich die idee eigentlich nicht übel. hast mich eines besseren belehrt :-) (was die geschichte des handschuh-nähens angeht).
schöne grüße
Falka
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Eintrag #7 vom 08. Jan. 2002 20:50 Uhr
Uli Gasper
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Moin!
Die seltsame dreifingrige Form ist recht praktisch und wird im Sportbereich noch heute verwendet. Vorteil: die Finger können sich ähnlich wie im Fäustling gegenseitig wärmen, die Bewegungs- und Griffreiheit ist jedoch höher als beim Fäustling.
Wohl wegen der ßhnlichkeit zu Hummerscheren werden diese Handschuhe engl. Lobster Gloves genannt.
Gruss, Uli das Rudel e.V.
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Eintrag #8 vom 09. Jan. 2002 10:07 Uhr
Patrick Seehaber
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Hallo Ruth.
Wie ist das Bild mit den "eigenartigen" Handschuhen, das Du gepostet hast, datiert?
Danke,
Gruß,
Patrick.
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Eintrag #9 vom 09. Jan. 2002 10:17 Uhr
Udo Brühe
Solchen Handschuhe bzw. ähnlich aussehende, gibt es heute noch als Winter- bzw. ßberhandschuhe bei der Bundeswehr.
Dort werden sie i.d.R. über den normalen Finger Handschuhen getragen und sind sehr praktisch…..ähm, nur so nebenbei…
Udo
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Eintrag #10 vom 09. Jan. 2002 14:20 Uhr
Olaf Kirchert
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Da antworte ich mal für Ruth.
Tschüß, Olaf
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Eintrag #11 vom 09. Jan. 2002 14:32 Uhr
Patrick Seehaber
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Hallo.
Besten Dank.
Grüße,
Patrick.
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Eintrag #12 vom 09. Jan. 2002 14:55 Uhr
Andreas Gellhaus
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Moin
@Petra: Waren die Handschuhe tatsächlich gestrickt, oder doch eher Naalbinding?
Gesrickte Textilien im 13. Jarhundert wäre mir neu.
Wenn gestrickt aus welcher Quelle hast Du die Info ?
Schon mal Danke für die Antwort
tschö
Andreas
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Eintrag #13 vom 09. Jan. 2002 19:12 Uhr
Fritz Pascual
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Hi,
is ja schonmal einiges was sich hier gesammelt hat. Danke erstmal…
kleine Eingrenzung am Rande: Kennt jemand vielleicht sogar FUNDE des 13jh. von denen sich vielleicht Schnittmuster ableiten lassen???
Weiterhin würde mich interessieren in wiefern Lederhandschuhe belegt sind. In der Kreuzfahrerbibel sind z.B. Bauarbeiter mit Fingerhandschuhen abgebildet. Ob die aus Wolle sind wae ich zu bezweifeln, lasse mich aber auch gerne belehren.
Gruss
Fritz
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Eintrag #14 vom 10. Jan. 2002 17:22 Uhr
Petra Kirsen
hallo zusammen!
@ andreas: die handschuhe des papstes waren gestrickt, die anderen beiden aber mit der sog. naalbindning technik. hätte ich vielleicht mit dabei schreiben sollen. die quelle weiß ich nicht mehr, jedenfalls hab ich das irgendwo gelesen. das stricken gab´s schon in der spätantike, geriet für einen gewissen zeitraum aber in vergessenheit. wurde um das 13. jhdt. wieder neu entdeckt. mehr kann ich leider nicht sagen, hoffe ich hab deine fragen zur genüge beantwortet.
mit gr´üßen
Falka
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Eintrag #15 vom 27. Jan. 2002 13:19 Uhr
Thomas Schiebel
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Im Buch "Ausgrabungen in Schleswig, Berichte und Studien 13" wird über die Lederfunde der Ausgrabungen in Schild berichtet. Datierung 11. bis 14. Jahrhundert. Ab Seite 74 wird über Lederfäustlinge aus den jüngeren Schichten geschrieben. Ich zitiere: …einmal Kalbs- oder Rindleder, einmal Rindleder, einmal Lederart unbestimmt. Zwei Exemplare waren jeweils aus einem größeren längsgefalteten Lederstück gefertigt, das nur durch den Däumling und kleinere Ansätze ergänzt werden mußte. Dabei folgt der Zuschnitt der äußeren Formgebung der Hand. … Das Vernähen erfolgte in allen Fällen linksseits mit einer Stürznaht oder einer Stoßnaht, so daß - auf rechts gewendet - der wasserabstoßende Narben außen lag."
Viele Grüße, Gorm
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Eintrag #16 vom 28. Jan. 2002 07:55 Uhr
Joachim Meinicke
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Hallo Thomas!
Steht da vielleicht was drin, ob das mal Kettenfäustlinge waren oder ob sie eine zivile Nutzung hatten?
Grüße
Joachim
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Eintrag #17 vom 28. Jan. 2002 08:18 Uhr
Thomas Schiebel
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Die berichtenden Archäologen vermuten die Verwendung als Arbeitshandschuhe oder Falknerei. Einschnitte und Reste weisen auf ein Band am Handgelenk hin, sonstige Befestigungen fehlen. Genaueres erst heute abend, da ich das Buch zu Hause habe (bin auf der A-byte).
Beste Grüße, Gorm.
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Eintrag #18 vom 28. Jan. 2002 22:17 Uhr
Thomas Schiebel
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Wieder aus dem Buch:"Der Einschlupf eines fäustlings ist mit einem breiten Band in Durchbruchsarbeit verziert. Das Dekor…", weiter: "Nach A.Andersen (1953,S.14f.) und G.Dahlbäck (1983,S.233) sind Fäustlinge der Arbeitskleidung zuzuordnen…". Aber dann:"Diese Interpretation erscheint allerdings hinsichtlich der Funktion des verzierten Schleswiger Fäustlings wenig zufriedenstellend. Dieses Exemplar dürfte weniger zum Schutz bei schmutzigen und groben Arbeiten gedient haben, sondern vielmehr als Teil einer besonderen Standeskleidung anzusehen sein. Handschuhe dieser Machart gehörten beispielsweise zur jagdlichen Ausrüstung des Falkners, wie eine Illustration in dem Falkenbuch Kaiser Friedrichs II zeigt: Die den Falken tragende Hand wird durch einen Handschuh geschützt, der am Einschlupf mit breiten Dekorbändern verziert ist."
Es muß aber auch andere Arten von Handschuhen gegeben haben, denn einige Zeilen später weiß das Buch zu berichten: "Handschuhe wurden vom Taschen- und Beutelmacher hergestellt (vgl. Groenman-van Waateringe 1988 a, S.123). Ob dies auch für Fäustlinge gilt, bleibt offen. In diesem Zusammenhang sei auf eine Vorschrift für schleswiger Beutelmacher aus dem Jahre 1550 hingewiesen, der zumindest Anhaltspunkte zur Anfertigung von Stulpenhandschuhen zu entnehmen sind (Schütz 1966, S.33)".
Hoffe, das hilft ein wenig ?
Viele Grüße, Gorm
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Eintrag #19 vom 14. Okt. 2002 15:20 Uhr
Angelina Von Borcke
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Hallo,
wenn ich schon großmütig die Planung eines Winterlagers angeboten habe, dann muß ich aber zusehen, daß ich meine eigene Ausrüstung auch winterfest vervollständige :]
Also - Vorschläge: Was könnte ich als Alemannin des 5.Jhd’s zum Warmhalten meiner Patschepfötchen anfertigen? Fäustlinge, nehme ich an?
Genäht? Woraus? Wollstoff oder Fell?
Wie sieht’s mit Filzen aus? Wäre wasser- und winddichter. Gibt’s dafür Belege?
Grüße, Angy.
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Eintrag #20 vom 14. Okt. 2002 16:48 Uhr
Christoph Bitter
Hallo Angelina!
Da in dem Buch "Schwarzes Kreuz auf weißem Mantel" ein Bericht über die alten heidnischen Pruzzen steht, in dem deren Winterstiefel mit "…utz fiz gemachet." bezeichnet werden, kann man dahin also auch auf Handschuhe schließen, denk ich mal. Und in Ostpreußen wars kälter als da, wo die Alemannen lebten.
Gruß
v. Arlen
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Eintrag #21 vom 15. Okt. 2002 08:14 Uhr
Wolfram Troeder
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Hi Angelina et al.
AFAIK ist Naalbinding alt genug und wurde auch für gewirkte Kleidungsteile verwendet.
IIRC wird in den Schriften von Düppel ( wwwdueppel.de) auch Mützen, Strümpfe, Handschuhe, Milchseiher etc. erwähnt.
Habe die Publikationen zuhause und kann mal nachschauen. Meld Dich mal unter obiger Adresse.
Kalte Grüße
Tassilo
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Eintrag #22 vom 07. Jul. 2003 11:35 Uhr
Michael
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Ich wärm das hier nochmal auf …
@Ivain:
Beitrag 4: "Allein die Methode, den Daumen einzusetzen hat sich durch die Zeiten - zum Teil materialbedingt - stark geändert."
Hast Du dafür irgendwelche Quellen. Ich möchte mir weisse Fingerhandschuhe aus Hirschleder nähen. ßhnliches sieht man mehrfach in der Manesse und in der Kreufahrerbibel. Ich hätte mich mit dem Schnitt an normale Handgenähte Herren-Lederhandschuhe orientiert. Und dann nur die Stulpe verlänger. Auch wenn schon zweimal gefragt wurde, hat jemand zumindest Tipps für den Schnitt?
Grüße
Michael
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Eintrag #23 vom 07. Jul. 2003 12:04 Uhr
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Dieser Satz bezog sich auf die zum Großteil durch Chemische Beimengungen erreichte Flexibilität heutiger Materialien.
ßber die Formentwicklung der Handschuhe im Mittelalter habe ich keine Quellen, wäre aber sehr vorsichtig, einfach einen modernen Schnitt zu kopieren.
Gruß, Ivain
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Eintrag #24 vom 08. Mai. 2009 08:20 Uhr
Peter Dietl
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Ich möchte mir auch ein Paar Fingerhandschuhe nähen, nur sieht man auf den Abbildungen (Ende 14.Jhdt.) sehr wenig über den Schnitt, hat da jemand neuere Infos oder Tips.
Danke
Peter
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Eintrag #25 vom 08. Mai. 2009 08:37 Uhr
Jens
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Moin,
Da gibt’s zahlreiche Originale, auch in Form von Innenhandschuhen von Panzerhandschuhen (Vogt von Matsch, Churburg, Tirol, Schwarzer Prinz, London, England) und normalen Handschuhen (Schleswigfunde,Funde im Museum Kopenhagen, Handschuh von Karl IV., Neusath an der Waldnaab, Heimatmuseum, u.a. in: B. Schwineköper: Der Handschuh in Rechts, Ämterwesen, Brauch und Volksglauben, neue deutsche Forschung, S. 191, und: Kaiseer Karl IV. 1316-1378: Ausstellungskatalog der Ausstellung auf der Kaiserburg Nürnberg). dazu gibts noch verschiedene Fragmente im 13ten und 15ten, schau mal da: larsdatter.com/gloves.htm
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Eintrag #26 vom 08. Mai. 2009 13:18 Uhr
Peter Dietl
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Danke für die Infos, ich denke, da ist einiges drin für mich
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Eintrag #27 vom 23. Mai. 2010 17:39 Uhr
Marcel
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Hallo, ich bin neu hier und hab mal eine Frage, ich mache jetzt seit einem jahr Freikampf nach Codex Belli und hab mir bis dato immer die Ausrüstung von meinem Lehrer geliehen. Ich brauche jetzt dringend eigene Handschuhe, bin aber leicht am verzweifeln wo ich Handschuhe dieser Machart finden kann.
hier ein Bild:
Ich weiß das mir jetzt viele empfehlen werden sie selber zu machen aber meine handwerklichen Fähigkeiten sind mehr als dürftig, könnt ihr mir Tipps/Empfehlungen geben wo ich sowas kriegen kann?
mfg Marcel
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Eintrag #28 vom 23. Mai. 2010 17:58 Uhr
Georg
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Sieht eher nach Kydex aus. Sicher, dass es Leder ist?
Solche Schutzhandschuhe aus Kydex bietet zB Egg Armory:
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Eintrag #29 vom 23. Mai. 2010 18:04 Uhr
Marcel
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Nein sicher, dass das in diesem Fall Leder ist bin ich nicht, das Foto ist von einer EBay Auktion die ich versemmelt hab -.- sonst müsste ich die Frage nicht stellen. Aber die Handschuhe von eggarmor liegen leider weit über meinem Budget, ich dachte so an maximal 60€ und das tut schon weh. Bin ja auch nur ein armer kleiner Student ;)
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Eintrag #30 vom 23. Mai. 2010 18:34 Uhr
Georg
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Dann selber machen.
Bastele erst aus Papier und Pappe, dann aus Leder oder anderem Material.
Ist natürlich nicht historisch und passt insofern nur bedingt hier ins Tempus Vivit.
Aus Stahl selber machen ist auch kein Hexenwerk, aber ich nehme mal an, dass das für dich erst mal nicht infrage kommt, richtig?
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Eintrag #31 vom 23. Mai. 2010 18:56 Uhr
Marcel
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Ich wusste das der tipp kommt ;)
Naja ich weiß nicht, ich kann ja nicht mal nen riss in der Hose nähen und in Werken hatte ich immer ne 5, ich habe also nicht übetrieben als ich sagte das meine Handwerklichen Fähigkeiten dürftig sind, zum Stahl sag ich mal nix ;). Aber trotzdem schonmal danke für den Link, ich habs mir mal angeschaut und die Schablonen sehen alle ganz nachvollziehbar aus auch wenn ich nicht so recht weiß was wo hin soll.
Aber ich würde mich trotzdem freuen falls mir noch irgendwer Hinweise für bereits fertiggestellte Handschuhe zu annehmbaren Preisen geben kann.
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Eintrag #32 vom 23. Mai. 2010 19:38 Uhr
Wolfgang Ritter
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Nur um sicher zu gehen….Du weißt schon, dass diese Handschuhe unhistorisch sind? Ergo kannst Du mit der gleichen Berechtigung (oder eben Nicht-Berechtigung) IRGENDWELCHE gepolsterten Handschuhe z.B. aus dem MArtial Arts Bereich oder etwa Lacrosse anziehen.
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Eintrag #33 vom 23. Mai. 2010 20:04 Uhr
Ina
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Gibts beim Kendo nicht auch Schutzhandschuhe, die geeignet wären ? Viell. gibt es die günstig bei Ebay.
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Eintrag #34 vom 23. Mai. 2010 20:18 Uhr
Georg
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..zu fairem Preis und für Schaukampf geeignet:
Solche habe ich u.a. auch, sie sind für Shows geeignet.
Kendohandschuhe sind zum Ergreifen eines Einhandschwertes nicht so gut, zudem kosten GUTE Kendohandschuhe sehr viel Geld. Meine liegen im Bereich von vielen hundert Euro.
Da sind gute Stahlhandschuhe aus deutscher Ferigung preiswerter und besser => wwwplattner-siefert.de
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Eintrag #35 vom 24. Mai. 2010 09:19 Uhr
Andrej Pfeiffer-Perkuhn
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Inwiefern sind jetzt völlig unhistorische und optisch eher auffällige Handschuhe für Schaukampf geeignet? Wozu braucht man da überhaupt Schutzausrüstung dieser Art, sollte sowas nicht hinreichend einstudiert worden sein?
Wenn man Schutz für seine Hände wünscht würde ich auch eher Panzerhandschuhe empfehlen. Einfache Modelle wie diese: wwwstgeorgearmouryshop.co.uk/mediac/400_0/[
]/IMG_[
] oder mailänder Hentzen findet man schon zu sehr vernünftigen Preisen. Adressen wie Markus Siefert im letzten Beitrag sind da eine gute Anlaufstelle.
Schöne Grüße
Andrej
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Eintrag #36 vom 24. Mai. 2010 11:40 Uhr
Marcel
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Erstmal danke für die ganzen Links und Tipps.. es handelt sich übrigens nicht um Schaukampf sonder um Freikampf nach Codex Belli. Handschuhe sind da Pflicht weil auf die Finger kriegt man dann doch relativ häufig nen Schlag. Ich weiß übrigens auch das diese Handschuhe unhistorisch sind darum überlege ich auch gerade obs nicht tatsächlich Lacrosse Handschuhe werden. Auf lange Sicht möchte ich mich aber schon um die Historisch korrekte Darstellung eines Persischen Schwertkämpfers bemühen, nur haben die laut Illustation halt gar keine Handschuhe getragen.
Apropo gibt es hier vielleicht einen Thread zu dem Thema Persische Ausrüstung
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Eintrag #37 vom 24. Mai. 2010 12:08 Uhr
Georg
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Na, hättest du dein Darstellungsziel gleich gesagt, wäre es klarer gewesen.
Da wir hier aber das Thema und die Kategorie deutlich verlassen, hier mal nur kurz ein Link, in dem du eine wie ich finde, nette Lösung für deine gewünschte Darstellung finden kannst:
Nur mal als kleiner Tipp, um eigene Recherchen zu den exakten zeitlichen und räumlichen Umständen wirst du leider kaum herum kommen.
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Eintrag #38 vom 24. Mai. 2010 12:29 Uhr
Marcel
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Super danke für den Link. Die Abgebildete Rüstung entspricht zwar nicht 100% meinen vorstellungen aber es ist schonmal die richtige Richtung. In deutschen Foren ist dazu nicht wirklich was zu finden. Habe mich aber auch schon selber ganz gut informiert ich habe hier mal ein Foto von persischen Schwertkämpfern Ende des 19ten Jahrhunderts.
"Die Quelle ist eine Ausgabe der Spiegel Geschichte"
Soll ich zu dem Thema mal einen neuen Thread aufmachen? Oder gibts schon was passendes wo ich das weiterführen kann?
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Eintrag #39 vom 24. Mai. 2010 13:39 Uhr
Andrej Pfeiffer-Perkuhn
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Ich hab ja keine Ahnung aus welcher Zeit dein persischer Kämpfer kommen soll, aber irgendwelche Bilder unbekannter Herkunft aus solchen Heften oder gar die Rekonstruktion anderer Leute kann keine Grundlage sein.
Ich würde sogar noch weiter gehen und ohne Kenntnis der Sprache und verwendung weiterer Quellen selbst mit guten Bildern kein Ergebnis erreichen zu können das "historisch korrekt" wird.
Du solltest überlegen ob du das Ettikett wirklich erreichen kannst und willst oder ob die Darstellung eine gute Idee ist. Ich glaube das nur eins von beidem realisierbar ist.
Schöne Grüße
Andrej
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Eintrag #40 vom 24. Mai. 2010 14:48 Uhr
Wilfried Masberg
Wenn Du historisch korrekt und Freikampf nach Codex Belli machen willst, hast Du ein Problem.
Den kannten die Perser nämlich sicher nicht.
Die Typen auf Deinem Bild jedenfalls tragen weder Hand noch Ellenbogenschutz, dafür aber Schilde. Historisch korrekt wäre, Hand und Arm kommen garnicht in die Klingenreichweite des Gegners.
Damit bist Du hingegen einigermassen geschützt
Stulpen gibts da auch
Historisch korrekt wären Holzschwerter, Säbel etc mit SEHR viel breiterer Schneide, so ab 10mm Schneidkante
Freikampf nach dem Codex Belli ist moderner Freizeitsport und hat noch nicht mal was mit der Paukerei der Bürger der Frührenaissance zu tun.
Während beim modernen Fechten Sinn der Übung ist, den Gegner zu treffen, war es das Hauptziel historischer Fechter, nicht getroffen zu werden. Nach dem ersten Treffer war der Kampf nämlich für den Getroffenen zu Ende. Sehr viele konnten danach nämlich überhaupt nichts mehr machen, sie waren nämlich tot
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Eintrag #41 vom 24. Mai. 2010 23:36 Uhr
Marcel
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@Andrej
Selbstverständlich kann das keine Grundlage sein, deswegen bin ich ja hier um mich eben zu informieren.
Zu dem Bild aus dem Spiegel. das ist ein Foto das von Ernst Höltzer geschossen wurde wohl ende des 19 Jahrhunderts. Ich habe mir übrigens auch Literatur diesbezüglich besorgt da ich ein paar Freunde habe die Archäologie studieren konnte ich aus einer gut ausgestatteten Biblothek wählen ;)
Warum ich mich gerade für Persien entschieden habe liegt daran das ich eben zur Hälfte Iraner bin und mich dementsprechend auch gut mit dem Land der Sprache und der Geschichte identifizieren kann, auch wenn ich dort nicht aufgewachsen bin.
@ Wilfried
Selbstverständlich beißt sich das, Aber der Freikampf ist ja auch Eher mein Freizeitsport, und da ist nunmal Helm und Handschuh vorgegeben. Ob ich dafür nun einen Persischen Helm nehme oder eine Fechtmaske ist für mich da jetzt eher zweitrangig.
Und trotzdem möchte ich abseits des Freikampfes gerne eine Historisch korrekte Persische Ausrüstung mein Eigen nennen
Aber es wundert es mich das es scheinbar keinen stören würde wenn es sich bei mir um Schaukampf handeln würde. Das dieser mit Historischen Kampf nicht viel zu tun haben kann liegt ja auf der Hand.
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Eintrag #42 vom 25. Mai. 2010 05:54 Uhr
Wilfried Masberg
Nun, Schaukämpfer gabs zu allen Zeiten :-), könnte man historisch korrekt aufbauen.
Es stört mich nicht, das Du Freikampf machst.
Und wenn nach Deinen Info´s die Perser keine Handschuhe trugen, scheint ja auch so, dann lass sie einfach ausserhalb der Kampfbahn weg.
Was mich an manchen Freikämpfern stört ist die Behauptung, mittelalterlich zu kämpfen.
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Eintrag #43 vom 25. Mai. 2010 11:43 Uhr
Wolfgang Ritter
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Hallo Marcel,
Du hast uns natürlich etwas in die Irre geführt, denn die Mehrzahl hier nimmt mittelrweile automatisch europäisches Mittelalter an, wenn eine Frage aus dem Bereich Gedengel kommt, auch wenn Tempus Vivit diese Einschränkung sich selbst so nicht auferlegt….
Zu Deiner Darstellung aknn ich wenig bis nichts beitragen, da ich keine Ahnung vom nahen Osten habe und mir auch die DarstellungsZEIT die Du anstrebst noch nicht klar ist.
Denn das von Dir verlinkte Foto ist natürlich nur ein Beleg für die Ausrüstung des 19. Jhdt. - gesetzt den Fall, es handelt sich nicht vielleicht beim Original um eine Darstellung. SO ungefähr wie die zahllosen "Ritterbünde", die im Zuge des 19. Jhdt. auch in Deutschland entstanden, um da einem romantisch-nationalistisch verklärten Bild vom "edlen teutschen Ritter" zu frönen….sowas mag es auch anderswo gegeben haben. Sprich, auch ein orientalischer herrscher des 19. oder frühen 20. Jhdt. mag bunt uniformierte Gestalten bei Paraden goutiert haben, die aber tatsächlich herzlich wenig mit der Historie gemein gehabt haben.
Deshalb ist also Vorsicht bei der Recherche für die Darstellung!
Wie gesagt, Orient oder Asien ist nicht mein Ding, aber meines Wissens gibt es z.B. beim Sword Froum International wwwswordforum.com alle möglichen Infos. Ich war da schon länger nicht mehr, aber ich meine mich zu erinnern, dass da auch der eine oder andere im Bereich Persien, Osmanisches Reich etc. unterwegs ist und Dir zumindest zu den Waffen und vielleicht auch Rüstungen Infos geben kann.
Zum Thema Freikampf - Schaukampf gibt es eigentlich schon genug Diskussionen über den Sinn und Zweck - auch hier.
So gut wie jeder Freikampf hat aus Sicherheitsgründen irgendein Regelsystem, dennoch ist Schutzausrüstung unabdingbar, denn auch wenn - meiner Erinnerung nach - bei COdex Belli Hand- oder Kopftreffer verboten sind, werden sie dennoch stattfinden. Sobald es aber um Sicherheit geht, würde ich mich auch entsprechend ausstatten.
Minimum ist eine 1600er Fechtmaske, möglichst noch mit einem Nackenschutz, außerdem einer wenigstens leichten Polsterhaube unter der Maske, denn die Fechtmasken sind für andere Sportgeräte konzipiert.
Aus meiner Erfahrung haben sich Lacrosse-Handschuhe bewährt. Hockey-Handschuhe werden häufig benutzt, sind aber schlicht ungeeignet, da sie zu klobig sind. Hauptproblem der Hockeyhandschuhe und auch einiger Lacrossemodelle ist zudem, dass die Polsterung meist nicht die Fingerkuppen einschließt. Außerdem sind meist auch die Fingergelenke nicht ausreichend geschützt, da die Polsterung zwecks Bewegelichkeit nur die Glieder, aber nicht die Gelenke umfasst.
Daher kosten halt auch wirklich gute (= für Fechter geeignet) Lacrosse-Handschuhe ab 60,- € aufwärts.
Sorry, aber Du hast Dir kein wirklich günstiges Hobby ausgesucht.
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Eintrag #44 vom 12. Feb. 2012 22:40 Uhr
Corinna
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Hallo zusammen,
hat irgendjemand zufällig einen (oder gerne auch mehrere…) Belege für Fingerhandschuhe aus Leder für Damen auf Lager? Speziell interessieren würde mich das für die Zeit 1360-80 und den Passauer oder Erlanger/Nürnberger Raum. Ich bin bislang noch nicht so recht auf was Brauchbares/Belegbares gestoßen, außer natürlich Abbildungen, die die Jagd mit Falken betreffen. Wurden lederne Handschuhe von Frauen ansonsten überhaupt getragen (also zu wärmenden, repräsentativen o.ä. Zwecken)? Hoffe, das ist keine blöde Frage. Wenn jemand mehr darüber weiß oder Literaturtipps hat, würde ich mich über eine Antwort freuen.
VG Corinna
Bewertung:
Eintrag #45 vom 13. Feb. 2012 01:47 Uhr
Daniela
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Darüber hab ich mir eigentlich noch keine Gedanken gemacht, bin nur "Sommer-Darsteller" ;o)
Für die genannten Orte hab ich jetzt nichts gefunden, aber guck doch mal hier:
Gloves, their annals and associations a chapter of trade and social history
von S. WILLIAM BECK; ersch.1883
Gloves & Mittens
Allegory of Carnality, The Romance of Fauvel (BNF Fr. 146, fol. 12), 1320
Bewertung:
Eintrag #46 vom 13. Feb. 2012 16:10 Uhr
Corinna
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Hallo Daniela,
danke für die Links, das ist auf jeden Fall schon mal informativ! Das Bild aus dem letzten Link (Allegorie der Sinnlichkeit aus dem satirischen französischen Gedicht „Roman de Fauvel“ von Gervais du Bus, frühes 14. Jhdt.) hab ich auch schon mal gefunden, leider ist nicht ersichtlich, aus welchem Material die Handschuhe in der Hand der Frau sind. Das Kapitel über den alltäglichen/gewöhnlichen Gebrauch von Handschuhen in dem von Dir empfohlenen Buch hab ich mir auch schon mal überflogen – es sieht so aus, als ob zumindest in England im 14. Jhdt. lediglich Damen von Stand gelegentlich Handschuhe getragen haben, auf das verwendete Material wird dabei jedoch auch nicht genauer eingegangen.
VG Corinna
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