Hamburger Bürgerfamilie um 1200
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Eintrag #1 vom 08. Jul. 2008 13:24 Uhr
S. Katinka Richter
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Wir möchten eine 7 köpfige Hamburger Bürgerfamilie in der Zeit zwischen 1175 und 1200 darstellen. Wer hat Informationen zur Kleidung und zur sozialen Stellung in der Gesellschaft?
Dargestellt werden soll ein Hamburger Bürgervorsteher und seine Frau mit zwei Töchtern, einem Schwiegersohn und zwei Enkelkindern. Wir benötigen recht genaue Informationen wer aufgrund seines Alters und seiner Stellung was getragen hat. (Die jüngere Tochter ist verheiratet, die ältere ist ledig, sozusagen eine alte Jungfer.)
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Eintrag #2 vom 08. Jul. 2008 16:53 Uhr
Volker Bach
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ich werd mal schauen, ob ich was finden kann, aber MWN kommen detaillierte Kleiderordnungen u.ä. erst später auf. Um 1175 sind mir keine bekannt, zumindest nicht aus Norddeutschland. Die Quellenlage ist da ohnehin nicht die beste. Wahrscheinlich werdet ihr euch weiter umtun müssen, um eine Vorstellung von der Mode zu bekommen (Aeneasroman, Wildecker Fresken, Kunst aus de Umfeld des Welfenhofes o.ä.), aus den Hamburger Museen kenne ich da nichts.
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Eintrag #3 vom 09. Jul. 2008 08:05 Uhr
S. Katinka Richter
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Mir ist bewusst, das am Ende des 12ten Jahrhunderts die Kleidungsunterschiede regional größer waren als heute, trotzdem möchte ich das Suchgebiet für die Kleidung der Hamburger Familie ausweiten.
Hat jemand Informationen zur Kleidung eines städtischen Handwerksmeisters und seiner Familie im norddeutschen Raum?
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Eintrag #4 vom 09. Jul. 2008 09:01 Uhr
Laura
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Hallo,
Ich bin nicht der Experte für die Kleidung dieser Zeit, aber Ich denke für diejenigen, die euch dazu etwas sagen können, wäre es einfacher, wenn sie wüssten wie eure Vorkenntnisse sind.
Ist der Aufbau und die allgemeine Form der Kleidung zu dieser Zeit schon klar, so dass es hier wirklich um Details und Besonderheiten der einzelnen Personen gehen kann?
Oder muss bei Adam und Eva begonnen werden? Dann würde ich zunächst die Einsteigerthreads lesen und mir die dort empfohlenen Literatur für eure Zeit beschaffen, bevor wir hier Details disskutieren
Ist ersteres der Fall würde ich -unabhängig davon wie genau die Kleidung dann aussieht- folgendes Schema verwenden:
Die Großeltern konservativ und vielleicht eher altmodisch.
Das Verheiratete Paar nach der aktuellen Mode.
Die "alte Jungfer" ebenfalls nach der aktuellen Mode aber Konservativ.
Die Unterschiede in einer Familie zu sehen und zeigen zu können ist sicher reizvoll. Viel Erfolg bei dem Projekt!
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Eintrag #5 vom 09. Jul. 2008 10:44 Uhr
S. Katinka Richter
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Allgemeine Kenntnisse zur Kleidung jener Zeit sind vorhanden. Es geht speziell um die Kleidung eines städtischen Handwerksmeister und Bürgervorstehers mit seiner Familie aus Hamburg.
Dabei interessiert auch die Frage, ob es zwischen städtischer und ländlicher Kleidung am Ende des 12ten Jhs. bereits Unterschiede gab.
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Eintrag #6 vom 11. Jul. 2008 18:43 Uhr
astrid hornig
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Hallo Katinka,
wende Dich doch mal ans Museum für Hamburgische Geschichte.
Die können Euch bestimmt weiterhelfen bzw. Euch Tipps geben, wo Ihr suchen müßt.
Viel Glück!
Gruß,
Astrid
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Eintrag #7 vom 22. Aug. 2008 06:57 Uhr
S. Katinka Richter
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Hallo Astrid,
das Museum für hamburgische Geschichte behandelt für das Hochmittelalter im wesentlichen die Themen Sakralbauten, städtebauliche Entwicklung und die Entstehung der Hanse. Leider gibt es nichts zum Thema Kleidung.
Hallo Volker,
hast du noch einige Quellen zu dem Thema der Hamburger Bürger gefunden?
Freundliche Grüße Katinka
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Eintrag #8 vom 22. Aug. 2008 18:53 Uhr
Claudia
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Für die Kleidung wird sich für die Zeit um 1200 nichts derart Regionalspezifisches finden lassen. Komplette Textilien aus dieser Zeit sind fast nur in Kirchenschätzen erhalten. Und die Schnitte der klerikalen Kleidungsstücke sagen ja nicht viel über die normale weltliche Kleidung. Wenige Details sind gelegentlich recht aufschlußreich, und die Strumpfschnitte kann man verwenden, aber das war es auch schon. Für die Kleidungsrecherche müßt ihr für diese Zeit sehr stark in Bildquellen recherchieren.
Zu den Kaufleuten wäre es vermutlich gut, wenn ihr die allgemeinen Lebensbedingungen zu der Zeit in Hamburg recherchiert, die wirtschaftlichen Verhältnisse und wie das für Kaufleute aussah etc., also eine Recherche vornehmlich über Schriftquellen. Zur verwendeten Sachkultur jenseits der Textilien sind wiederum archäologische Veröffentlichungen hilfreich.
Jetzt wißt ihr sicherlich nicht so recht, wo ihr jetzt anfangen sollt. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß man mit der Recherche zur Lokalgeschichte am besten im Regionalia-Regal der Stadtbücherei anfängt. Die Bücher dort geben einem zwar meist nicht Auskunft über genau das, was man eigentlich wissen will, aber wenn man die Literaturliste in diesen Büchern filzt und nach den dort angegebenen Werken sucht, wird man schon eher fündig. Dort auch wieder in die Literaturliste nach Interessantem gucken usw.
Hamburg hat außerdem eine ausgezeichnete Unibibliothek, an der man sich auch als Otto-Normalbürger anmelden kann. Die haben auch ziemlich viel archäologische Literatur.
Zu konkreten Sachen zu Einzelheiten könnt ihr ja dann auch hier in der Taverne in den Threads suchen (da müßte es schon einiges geben) und auch noch mal in anderen Threads konkreter nachfragen.
Viel Spaß und viel Erfolg!
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Eintrag #9 vom 24. Aug. 2008 14:36 Uhr
Volker Bach
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Hi Katinka,
leider habe ich nichts wirklich relevantes mehr finden können. Die archäologischen Veröffentlichungen zu Hamburg sind ziemlich traurig, aber soweit ich gesehen habe scheint sich das im Grundsätzlichen nicht von den (viel besser bearbeiteten) Fundkomplexen aus Schleswig und Lübeck zu unterscheiden. Die könnten also hilfreich sein (ich war gerade gestern wieder in Gottorf - tolle Funde, miese Auszeichnung, aber einiges zumindest kommt wohl aus der Zeit um 1200). Die Lübecker und Schlweswiger Funde stehen übrigens in der Hamburger Unibiliothek, die neuesten Lübecker Sachen sind leider noch nicht publiziert.
Ich weiss nicht, ob es an relevanten Quellen aus Hamburg selbst überhaupt etwas gibt. Die Sachgen, die ich gefunden habe (Rechnungen, Verordnungen, Testamente) sind alle deutlich später - 1200 ist ja fast noch Wendenkrieg. Aufgeben würde ich jetzt nicht, aber sicher erwarten, etwas zu finden, auch nicht. Funde aus Schleswig und Lübeck, aber auch Quellen aus Bremen und Niedersachsen, Dänemark, den Niederlanden und Südschweden würde ich reinnehmen. So groß werden die Unterschiede schwerlich gewesen sein. Ein Problem ist wohl, dass viele Bildquellen aus dem Umfeld des welfischen Hofes (die deutlich reichlicher sind als städtische) mehr mit Wunschdenken und Ambition als mit Realität zu zun haben. In Zweifelsfall ist der Aeneasroman - obwohl süddeutsch - vermutlich die bessere Grundlage als das Heinrichsevangeliar aus Braunschweig.
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