Haarpflege
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Eintrag #1 vom 27. Jan. 2009 17:42 Uhr
Elisabeth Mertens
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Ich würde gerne meine Haare versuchsweise mit den Mitteln pflegen die im SpäMi dafür verwendet wurden. Was gab es für Möglichkeiten? Kräuter, ßle, Tinkturen…? Evtl. gesundheitlich bedenkliche Bestandteile? Rührte Frau diese Dinge selbst an? So richtig was darüber gefunden habe ich bisher nicht - habe wohl aber auch nicht die "richtigen" Quellen.
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Eintrag #2 vom 29. Jan. 2009 13:39 Uhr
Julia Schleifenheimer
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Hallo Elisabeth,
also, die Geheimnisse des schönen Haares im Mittelalter waren: Kamille, Klettenwurzelsud, Rosenwasser, Brennesselsaft, Seifenkraut, Pottasche, Eigelb oder Essig. Bier wurde als Haarfestiger verwand.
Grüßle Julia
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Eintrag #3 vom 29. Jan. 2009 13:43 Uhr
Claudia
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Ich habe schon länger nach Quellen zu Seife und Haarewaschen etc. gesucht, aber außer einer Quelle, die Asche als Mittel zum Haarewaschen erwähnt, nichts gefunden.
Kannst Du mir sagen, welche Quellen Du für die anderen aufgeführten Sachen hast?
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Eintrag #4 vom 31. Jan. 2009 19:53 Uhr
Volker Bach
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Aus dem Trotula-Corpus gibt es einige Rezepte zur Haarpflege (247 ff. in der Ausgabe von Monica Green). Achenlauzge als Waschmittel wird erwähnt dazu Duftpulver und ßle. Natron wird als Alternative zur Asche erwähnt, aber das Rezept ist etwas unklar. Leider befasst sich die Mehrzahl der Anweisungen mit Färbemitteln. Haare waschen war wohl einfach so geläufig, dass es nicht für nötig gehalten wurde, den Prozess zu beschreiben. .
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Eintrag #5 vom 02. Feb. 2009 09:59 Uhr
Claudia
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Tur mir leid, falls das eine dumme Frage sein sollte, aber hast Du eine genauere Literaturangabe? Ich hab keine Ahnung, was das Trotula-Corpus ist.
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Eintrag #6 vom 02. Feb. 2009 10:25 Uhr
Claudia
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Mir geht es nicht nur um Quellen zum Haarewaschen, sondern ganz generell um Quellen zum Waschen - Körper, Haare und Textilien.
Daß es Badehäuser gab, ist klar, aber was gibt es für Aussagen zu Mitteln zum Reinigen außer warmem Wasser?
Bei der Suche nach Beschreibungen zur Seifenherstellung bin ich auch hübsch auf Grund gelaufen - alle Quellen, die ich mal gesehen hab, datierten in die Neuzeit (außer einer antiken Quelle, aber die nutzt einem fürs MA auch nicht wirklich was). Wenn da jemand konkretere Hinweise hat, wäre ich sehr dankbar.
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Eintrag #7 vom 02. Feb. 2009 16:25 Uhr
Volker Bach
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Das ist eine Art frauenmedizinisches ‘catchall’-Buch, das einer Trotula zugeschrieben wird, die im 11 Jh. in Salerno Medizin gelehrt haben soll. Die Autorenschaft ist sehr umstritten. Eine ßbersetzung gibt es (sogar zurecht moderaten Preisen): Green, Monica H.: The Trotula, University of Pennsylvania Press, Philadelphia 2002. Besonders Buch III (de ornatu mulierum - vom Schmuck der Frauen - was unter diesem Titel auch getrennt angetroffen wird) enthält viele Rezepturen zur Kosmetik und Körperpflege, u-a. auch eines für ‘Sonnencreme’.
Allerdings ist die Tatsache, dass das Buch verbreitet war, nicht als Beweis zu werten, dass alle rezepte verwendet wurden. Es reflektiert wohl Praktiken des Mittelmeerraumes um und bei 1100, die nur teilweise exportiert wurden.
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Eintrag #8 vom 02. Feb. 2009 16:27 Uhr
Volker Bach
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Ein Seifenrezept gibt es glaube ich in den Mappae Clavicula. Ich habs im Moment nicht zur Hand, stubs mich mal nächste Wocher, dann habe ich zeit zum raussuschen.
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Eintrag #9 vom 12. Feb. 2009 17:22 Uhr
Julia Schleifenheimer
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Meine Quelle sind die Bücher von Hildegard von Bingen. Da hab ich mehrere. Ich kann gerne auch mal genauer reinschauen, ob da auch was über Seifenherstellung usw. drinnsteht. (Sorry, dass ich heut erst antwort, aber ich hatte einfach keine Zeit.)
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Eintrag #10 vom 12. Feb. 2009 18:48 Uhr
Claudia
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"Meine Quelle sind die Bücher von Hildegard von Bingen."
Welche denn? *irritiertguck*
Hildegard von Bingen hat viel mystische Literatur geschrieben und auch einiges musikalisches - aber von Rezepten oder Seife etc. wüßte ich nichts.
Auf dem heutigen Buchmarkt schwirren übrigens Unmengen Bücher rum, die "Hildegard von Bingen" auf dem Umschlag stehen haben, deren Inhalt aber so gut wie nichts mit Hildegard von Bingens Schriften zu tun hat. Man sollte in den jeweiligen Büchern unbedingt prüfen, auf welche historischen Quellen sie sich wirklich beziehen. Irgendwo gabs da auch mal nen Thread dazu…
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Eintrag #11 vom 13. Feb. 2009 13:38 Uhr
Andreas
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Ich hatte gerade das Vergnügen, die ernährungsphysiologischen Angaben bei Hildegard überfliegen zu dürfen (totales Chaos, das Werk hätte einer ordnenden Zweitkorrektur bedurft, da andauernd die Themen auseinander gerissen und andere Themen eingestreut werden). Dabei habe ich auch einige andere Passagen gelesen (den heilsgeschichtlichen Teil habe ich dabei außen vor gelassen). Die einzigen Rezepte, die ich entdecken konnte sind welche von Arzneimitteln für bestimmte Krankheiten. Es liegen wohl einige Abschriften mit genaueren Rezepten vor, doch sind die Rezepte fast ausnahmslos Zugaben späterer Kompilatoren und gehen - mit Ausnahme der Arzneien vielleicht - nicht auf Hildegard zurück. Mal ganz zu schweigen von der unüberschaubaren Menge an modernen Interpretationen und Gesundheitsratgebern, die oft nur recht lose an Hildegard angelehnt sind und sich trotzdem mit ihrem Namen schmücken.
Auch mich würde es interessieren, ob es da vielleicht noch was von ihr gibt, das ich nicht kenne.
Grüße, Andreas
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Eintrag #12 vom 13. Feb. 2009 16:43 Uhr
Claudia
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Welches Buch meinst Du denn, Andreas?
Das hier?
"Heilkunde". ßbers. u. erl. von Heinrich Schipperges. 4. Aufl. 1981.
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Eintrag #13 vom 13. Feb. 2009 17:40 Uhr
Andreas
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Ich habe in zwei übersetzte Editionen rein geschaut. Die eine, vom Autor wissenschaftlich kommentierte, war aus der Bib. und musste vor kurzem zurück. Ich habe leider den Autoren vergessen, aber das könnte das Buch von Schipperges gewesen sein. Außerdem habe ich gerade von einer Bekannten "Pawlik, Manfred: Hl. Hildergard. Heilwissen. Von den Ursachen und der Behandlung von Krankheiten nach der hl. Hildegard von Bingen ausgeliehen." Beide Bücher stützen sich auf "Causae et Curae". Wie dicht sie am original Text sind entzieht sich meiner Kenntnis. Für mich waren vor allem die Passagen zur Vier-Säfte-Lehre interessant.
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