Haarnadeln
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Eintrag #1 vom 15. Sep. 2004 14:45 Uhr
Claudia
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Neulich habe ich mal probiert, einen Schleier ohne Gebende zu tragen, so wie es auf verschiedenen Bildern in der Mac-Bibel und auch anderswo zu sehen ist.
Das koennte man noch leicht fortsetzen, nicht nur aus der Mac.
Wenn ich Leute gefragt habe, wie diese Schleier halten koennen, kam meist "an der Frisur feststecken". Okay, gut, doch um das zu tun, muss erst mal die Frisur halten.
Ich habe mir neulich in einem Test zwei Zoepfe geflochten und die mit (modernen) Haarklemmen hinter dem Kopf festgesteckt. Dann liess sich der Schleier einigermassen feststecken. Aber wie haben die Frauen das damals gemacht? Gab es Haarnadeln? Die Nadeln, die ich kenne, sind viel zu spitz und kurz, um als Haarnadeln benutzt zu werden. Gibt es vielleicht beinerne Haarnadeln?
Wenn es keine Nadeln gibt, was dann? Die ominoesen Langzinkenkaemme?
Weiteres Problem: Oefter mal ist so ein Schleier ueber offenen Haaren dargestellt (siehe 3. Link). Wie kann sowas halten, ausser es ist am Kopf festgenagelt??
Idealisierte Darstellung?
Ich beziehe mich vor allem auf’s 13. Jahrhundert, andere Hinweise sind aber auch willkommen.
Gruss, Claudia
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Eintrag #2 vom 16. Sep. 2004 12:24 Uhr
Natascha Appelhans
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Hi,
ich habe mich das auch schon mal gefragt. Steffi trug auf ihrer Hochzeit so einen Schleier der an einem Band festgeteckt wurde welches um dem Kopf lag. Nicht wie bei einem Gebende um das Kinn, sondern um den Hinterkopf.
Ob belegt oder nicht weiß ich nicht, aber man sah das Band unter dem Schleier nicht.
Grüße aus dem Münsterland
Natascha Appelhans
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Eintrag #3 vom 16. Sep. 2004 13:31 Uhr
Karen Thöle
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Das habe ich mich auch schon gefragt, wie das hielt.
Ich habe allerdings letztens meinen Schleier mal auf den Kopf gelegt, ohne irgendwelches Gebende und ohne Nadeln. Da der Schleier noch aus den Restbeständen meines Ikea-Leinens gemacht ist, also etwas robusterer, steiferer Stoff, und vom Tragen _mit_ Wimpel, Pillbox und Nadeln schon meine Kopfform übernommen hatte, hielt er überraschend gut auf meinem Kopf. Schnelle Bewegungen hätte ich aber damit auch nicht machen können.
Ansonsten hatte ich auch schon an ein Band unter dem Schleier gedacht. Wenn man am Hinterkopf einen Knoten macht, hätte man grundsätzlich eine "feste" Frisur, an dem man einen Schleier feststecken kann. Aber am Hinterkopf reicht es ja nicht, um einen Schleier zu halten. Und außerdem macht es auf dem Bild wwwmedievaltymes.com/courtyard/images/[
]/otm19ra&[
] den Eindruck, als trügen die Frauen die Haare unter dem Schleier offen. Seht Ihr das auch so?
Bis denn
Karen Thöle
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Eintrag #4 vom 16. Sep. 2004 13:43 Uhr
Claudia
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Das mit den offenen Haaren sehe ich auch als das groesste Problem an.
Aber nochmal zum Haarknoten:
Die Frisur eignet sich nicht zum Schleier-Feststecken. Wenn man am Knoten befestigt, ist der Schleier nur hinten befestigt und das bringt gar nichts.
Wenn man dagegen durch die Haare auf dem Oberkopf sticht, rutscht die Nadel entlang der gespannten Haare (die gehen ja gerade nach hinten) in Nullkommanix nach hinten weg (ausprobiert). Was funktioniert hat, war, zwei seitliche Zoepfe zu machen, so dass die Haare zur Seite gespannt sind und nicht nach hinten. Dann kann man auf dem Oberkopf eine Nadel durch die Haare stechen, die nicht nach hinten rutschen kann. Da man aber dabei immer nur wenige Haare erwischt, ziept das auf die Dauer ganz schoen. Da helfen auch die zusaetzlichen Nadeln an der Seite wenig.
Was ich mir jetzt ueberlegt habe, ist, mir eine Kranzflechtfrisur machen zu lassen, d.h. in der Art eines franzoesischen Zopfes werden die Haare rings um den Kopf zu einer Art Kranz geflochten. Das kann ich leider nicht an mir selber, da werde ich warten muessen, bis mir jemand helfen kann. Daran koennte man dann den Schleier hoffentlich ohne grosse Zieporgien feststecken.
Fuer die offenen Haare kenne ich aber auch keine Loesung. Kennt nicht jemand eine Inderin, die er mal fragen koennte? Die tragen doch auch haeufig Schleiertuecher auf dem Kopf, die mit nichts befestigt werden, aber hinten fast bis zu den Fuessen runterhaengen. Da frage ich mich auch immer, wie die das anstellen, dass das Tuch nicht alle 3 Sekunden wieder zurechtgezogen werden muss…
Gruss, Claudia
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Eintrag #5 vom 16. Sep. 2004 18:55 Uhr
Natascha Appelhans
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Wie gesagt, mit einem Band um den Kopf müsste es gehen, auch bei offenen Haaren. Inwiefern allerdings das Schapel die ganze Geschichte noch mal hält weiß ich nicht.
Fröhliches Ausprobieren!
Natascha
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Eintrag #6 vom 16. Sep. 2004 19:44 Uhr
Stephanie Winhard
Tascha postet fröhlich Fotos vom mir *heul* ;-)
Mit dem doofen Schleier hab ich auch länger rumprobiert. Ziel war: offene Haare, Schleiertuch, Schapel, haltbar.
Den Schleier nur aufzulegen hat nichtmal mit dem (400g) schweren Schapel funktioniert. Seide auf glatten Haaren ist superrutschig.
Als Notbehelf hab ich dann erst ein kleines Leinentuch fest um den Kopf gebunden und im Nacken unter den Haaren verknotet. Darüber wurde der Schleier gelegt und mit zwei Gebendenadeln festgesteckt.
Ergebnis: Hält auch ohne Schapel bei heftigerem Wind super und man sieht´s quasi nicht.
Ob das auch mit einem einfachen Leinenstreifen um die Stirn (wie z.B. auf wwwhochmittelalter.net/Internes/[
]/CIMG0041.html
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Eintrag #7 vom 17. Sep. 2004 11:40 Uhr
Sonja
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ok, wenn ich das Bild der Wöchnerin aus Karins Thread mal genauer betrachte, fällt mir folgendes auf (Wöchnerin links, Dame in rot anz rechts außen):
-Der Haaransatz ist zu sehen, aber die Haare fallen definitiv nicht vorne ins gesicht sondern in scheinbar leichter Welle zur Seite. Dieser Effekt wird z.B. auch durch einen modernen Haarreif erzeugt.
- Die langen offnen Haare scheinen von hinter/über den Ohren nach vorn zu fallen. Dies weist darauf hin, dass es im Bereich der Ohren eine Befestigung der Haare gibt, die ein vollständiges "nach vorne fallen" der Haare verhindert. auch hier gleicht der Effekt dem des Haarreifens von heute.
- mir sind keine Funde von Haarreifen oder Nadeln bekannt, die einen solchen Effekt erzeugen können.
Vermutung aus dieser Beobachtung:
ein 2 bis 3 cm schmaler Leinenstreifen, der sich evtl. sogar zu den Enden hin verjüngt, lässt sich nach Art eines Haarreifens haltbar um den vorderen Oberkopf und knapp oberhalb der Ohren unter den Haaren im Nacken binden. (verjüngte enden machen das Knoten einfacher, haltbarer und weniger auftragend)
Mit zwei Gebendenadeln kann an diesem Band der Schleier z.B. in Höhe der Schläfen (erzeugt einen Faltenwurf wie bei der Wöchnerin) und bei mehr Wind auch auf der Stirn zusätzlich befestigt werden.
Ich werde diese Rekonstruktionsmöglichkeit demnächst mal testen.
Hierbei geht es mir primär darum, das Erscheinungsbild so gut wie möglich zu Rekonstruieren, wohl wissend, dass ich keinen Beweis für dieses Haarband habe.
Mit feundlichen Grüßen
Sonja
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Eintrag #8 vom 17. Sep. 2004 15:18 Uhr
Julia Dix
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hallo,
letzteres scheint mir logisch und passt zu Abbildungen die ich gefunden habe. Sie datiert sich zwar auf 1350 lässen aber deutlich eine Naht erkennen die den Schleier hält und das ohne Haarnadeln.
liebe Grüße
Julia
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Eintrag #9 vom 17. Sep. 2004 18:44 Uhr
Lisa & Manfred Wolber
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Hallo Julia,
keiner Deiner Links funktioniert:-(
Beste Wünsche
Manfred
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Eintrag #10 vom 17. Sep. 2004 21:27 Uhr
Lisa & Manfred Wolber
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In Meppen habe ich es ausprobiert und es funktioniert ganz gut:
wwwca1310.de/galerie/g2004_39.htm lugt meines Erachtens ein solches Band unter dem Schleier hervor.
Viele Grüße aus Köln
Lisa
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Eintrag #11 vom 17. Sep. 2004 23:07 Uhr
Julia Dix
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Hallo,
schade dass es nicht mit den Links geklappt hat.
auf "søg!", klicken und zur dritten Seite vor arbeiten. Die ersten beiden Bilder auf der dritten Seite meine ich.
Hoffe dass es jetzt klappt.
liebe Grüße
Julia
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Eintrag #12 vom 17. Sep. 2004 23:09 Uhr
Julia Dix
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SORRY!!
Hab vergessen zu schreiben das "Skibby" vorher ausgewählt sein muss. Ist die Kircke aus der die Kalkmalerein stammen.
Julia
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