Haar- und Barttracht im MA
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Eintrag #1 vom 06. Sep. 1999 14:51 Uhr
Ulrich Scheunemann
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Gott zum Grusse ! Bei den Besuchen von MA Events in den letzten Jahren ist mir massiv aufgefallen das jedemenge über Waffen, Kleidung etc. gefachsimpelt wird . Anscheinend wird aber die Haar- Barttracht kaum oder gar nicht berücksichtigt. Ist das so gewollt ? Mich würde eure Meinung zu diesem Thema interessieren. Ulrich von Erckenrode (Hospitaliter)
Pro Fide, Pro Utilitate Hominum
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Eintrag #2 vom 06. Sep. 1999 15:04 Uhr
Andreas Thiel
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Pax Bruder Ulrich! Ich habe zur Darstellung eines Ritters des 13 Jhdt. sogar meine Barttracht einigermassen angepasst! Allerdings will es mir nicht über das Herz, auch meine Haartracht am Kopfe den Gepflogenheiten eines Ritterordens anzupassen…kurzgeschoren steht mir nicht besonders…und solange ich bei meinem jetzigen Arbeit- und Brötchengeber in der momentanen Position bleiben möchte, belasse ich es besser dabei ;o) Gruß Andreas aka Sigbert von Bernau
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Eintrag #3 vom 06. Sep. 1999 15:16 Uhr
Philipp Klostermann
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Die meisten Quellen zeigen kinn- bis schulterlanges Haar bei Männern und längere Harre bei Frauen, einige Abbildungen von Frauenhaartracht können als Zöpfe interpretiert werden. Ander frauen tragen die Haare hochgesteckt und mit Haarnetz. Die Haare sind bis auf die alleruntersten Stände (Bettler, Blinde, ganz arme Bauern etc…) immer top-gepflegt. Bei verheirateten Frauen und erwachsenen Männern sind die Haare bei allen Ständen durch eine Kopfbedeckung zu verdecken. Bärte werden bei Darstellungen benutzt, um das fortgeschrittene Alter der Person zu zeigen. Rasur ist also Pflicht, wenn man nicht gerade einen Kaiser darstellen will. Wer kurzes Haar hat, und nicht bereit ist, sein normales Aussehen im Privatleben dem Hobby zu opfern, sollte sowieso eine Kopfbedeckung tragen. An das hier gesagte hält sich eh´ keiner, da die meisten zu eitel sind, und MA darstellen, um ´toll auszusehen´. Ich trage seit einiger Zeit eine Kappe, und muß mir seitdem das Gespött von Dummköpfen anhören, die glauben, ich stelle eine Frau oder ein 192 cm/100 Kg - Kleinkind dar. ;-) Alles Gute, Philipp
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Eintrag #4 vom 06. Sep. 1999 15:23 Uhr
Philipp Klostermann
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Ach ja, ich vergaß, die kurzen Haare bei Ordensbrüdern und normannischen Kriegern zu erwähnen. Sorry, Andreas! Wem fallen noch mehr Beispiele ein? Philipp
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Eintrag #5 vom 06. Sep. 1999 15:26 Uhr
Dirk Fischer
Wie kommt das, daß Andreas und Philipp so unterschiedlicher meinung sind ??? Ist das ordensabhängig oder welche Quellen habt ihr befragt (wenn ich ohne selber zu suchen danach fragen darf !) ???
CYPHER
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Eintrag #6 vom 06. Sep. 1999 15:27 Uhr
Dirk Fischer
Ups, da hab ich wohl zu spät gepostet! Das erklärt natürlich einiges. Danke, Philipp
CYPHER
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Eintrag #7 vom 06. Sep. 1999 16:20 Uhr
Claudia Schröder
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Daß Philip und Andreas unterschiedlicher Meinung sind, könnte daran liegen, daß nicht exakt über die gleiche Zeit geredet wird, wie ich meine. (Sollte ich mich irren, belehrt mich bitte eines Besseren!) Soweit ich weiß, war es bis Anfang/Mitte 13.Jh durchaus üblich, daß Männer und Frauen lange Haare trugen. Lange Haare bei Männern waren auch ein Zeichen von ungebändigter, unbändiger Manneskraft ;-) Irgendwann Mitte 13. Jh kriegten die Kämpfer dann langsam raus, daß kurzes Haar unter dem Helm durchaus praktisch war und bevorzugten dann diese Haartracht. Auch die bereits erwähnten "Babyhäubchen" (Bundhauben) sieht man auf jeder Abbildung, in unserem Verein trägt die dementsprechend auch jeder. Ich wundere mich auch selbst immer wieder, welche spöttischen Bemerkungen von Anderen da oft kommen, die sich auch auskennen müßten.Gilt im gleichen Maße übrigens für die Tatsache, daß verheiratete Frauen eben "unter die Haube" gehörten, aber die wenigsten Mädels in heutiger Zeit wollen konsequent Ihre Haare unter einem Gebände verstecken. Kommt das Thema mal darauf, kriege ich immer zur Antwort: "Ich bin eben noch Jungfrau!" was ich einfach mal lächelnd zur Kenntnis nehme…
Herzlichst Claudia
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Eintrag #8 vom 06. Sep. 1999 16:25 Uhr
Andreas Thiel
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Hallo Claudia ähm…Phillip und ich waren nicht unterschiedlicher Meinung. Phillip sprach von der allgemeinen Haartracht, ich sprach von "meiner" eigentlich nötigen Haartracht als Mitglied des Hospitaliterordens. Mitte des 13. Jhdt. wurden kurz geschorene Köpfe auch bei "weltlichen" Rittern und sonstigem kämpfenden Mannsvolk aus praktischen Erwägungen "modern" Das ist mir neu…kann das jemand bestätigen? Gruß Andreas
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Eintrag #9 vom 06. Sep. 1999 16:26 Uhr
Ulrich Scheunemann
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Gott zum Grusse ! Ich meine es ist natürlich schwierig Arbeit und Hobby unter einen Hut zu bringen. Besonders wenn es das Aussehen betrift. Ich selber bin Systemberater und habe oft Außentermine. Meine Lösung zu dem Problem Ist ein ein fränkischer Rundschnitt (bitte nicht als historischen Begriff sehen) d.h. unten relativ kurz geschnitten Ohren frei und oben sozusagen ein Pilz. Für Beruf nach hinten gekämmt; sieht aus wie ein normaler Kurzhaarschnitt. Fürs Hobby gerade nach unten gekämmt. Ist auch relativ "a" habe verschiedene Abbildungen von Johannitern mit diesem Haarschnitt. Zur Barttracht bei Ordensbrüdern Sofern meine Infos stimmen ist es nur älteren und gedienten Brüdern vorbehalten einen Bart zu tragen (sozusagen als Statussymbol). Ulrich von Erckenrode (Hospitaliter)
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Eintrag #10 vom 06. Sep. 1999 16:28 Uhr
Andreas Thiel
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…oh übrigens…auch Männer mit kurz geschorenen Haaren verfügen über - zeitweise ebenfalls unbändige - Manneskraft. Dies könnten Dir unzählige ungläubige junge Damen aus leidvoller Erfahrung bestätigen… Die waren da auch nicht zimperlich, die Ritterorden seinerzeit im gelobten Land! *autsch*
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Eintrag #11 vom 06. Sep. 1999 16:38 Uhr
Christoph Bitter
Hallo Leute! Kurzgeschorene Haare sollen laut T. Ulich in seinem Buch "Der Hohentwiehl" bei Unfreien üblich gewesen sein (weibl./männl.). Er bezieht sich auf die Zeit 1098. Wer kann dies Bestätigen (da das Buch über 100 Jahre alt ist) und bis zu welcher Zeit galt diese Haartracht für Unfreie? Gruß v. Arlen
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Eintrag #12 vom 06. Sep. 1999 16:41 Uhr
Andreas Thiel
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Ich habe bisher über kurz geschorene Haare nur im Zusammenhang mit den Ritterorden und natürlich als Form der Bestrafung im "Sachsenspiegel" gehört…vielleicht daher der Zusammenhang mit Unfreien/Kriminellen…?
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Eintrag #13 vom 06. Sep. 1999 17:59 Uhr
Angela Neumann
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Hab mal irgendwo, leider vergessen wo, gelesen das Frauen die Femdgegangen sind die Haare kurz geschnitten worden sind stimmt das??? War ein Buch über das 13. Jahrhundert das weis ich noch. Versuche beim nächsten Besuch in der Bibliothek das Buch wieder zu finden. Hoffe aber das mir einer evtl. vorher weiter helfen kann. Danke Angie (Talischa) N.S. Problem mit kurzen Haaren habe ich zum Glück nicht, mehr das Problem die unter eine Haube zu bekommen.8:-)
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Eintrag #14 vom 06. Sep. 1999 20:17 Uhr
Christoph Bitter
ßh, Andreas? Ich will nicht glauben, daß Du "Unfreie" mit "Gefangene/Verbrecher" verbindest! Bitte rette mein Weltbild, daß Du dies nicht meinst! In echter Sorge v. Arlen
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Eintrag #15 vom 06. Sep. 1999 20:20 Uhr
Christoph Bitter
Ach ja, Angela: Meines Wissens nach ist diese Aussage korrekt fürs 13. Jhd. Nach Feuchtwanger wurden auch in der Inquisition in Spanien die (nicht so streng verurteilten) nackt und mit geschorenen Haaren durch die Straßen getrieben. Gruß v. Arlen
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Eintrag #16 vom 06. Sep. 1999 20:52 Uhr
Kai
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Bezüglich der Barttracht gibt zumindest die DO-Regel eine "klare" Richtlinie: die Brüder tragen Bärte von maßvoller Länge. Pax, Kai.
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Eintrag #17 vom 06. Sep. 1999 22:11 Uhr
Andreas Thiel
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Nein Christoph, ich verwechsele das nicht…es war mehr der Hinweis bzw. die Verbindung zu "die da unten"…naja, etwas weit hergeholt, aber ich habe noch nie zuvor gehört, das Unfreie geschorene Haare hatten.
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Eintrag #18 vom 07. Sep. 1999 08:36 Uhr
Thomas Echelmeyer
Klingt aber, ob der hygienischen Möglichkeiten des niedersten Standes durchaus einleuchtend. Wenn man die Haare schert, können sich da auch keine Parasiten einnisten!
So long, Thomas off tha eighk
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Eintrag #19 vom 07. Sep. 1999 10:06 Uhr
Ivo Malz (IMMS)
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Moin! Wenn ich einigen Autoren und Bildquellen Glauben schenke, wurde das Haar unter Rittern bis ins 13. Jahrhundert lang getragen und fungierte, unter einer wattierten Haube hochgebunden, als eine weitere Unterstützung des Helmfutters. Daher leitet sich vermutlich auch die ballonartige Kopfform so manchen Ritters auf Grabmonumenten. Außerdem erinnere ich mich im höfischen Bereich des Hochmittelalters dunkel an die Behandlung langen Haares mit der Brennschere. Kulturhistoriker verbinden dies mit dem alten Aberglauben, die Kraft liege im Haar, ein Motiv, das uns auch in der Bibel bei Samson und Delila wiederbegegnet. Der "Topfschnitt" geistlicher Orden dürfte der gangbare Kompromiss zwischen Tonsur und Unterstützung des Helmfutters sein. Ganz abgesehen davon, daß bei den Temperaturen im Heiligen Land lange Haare recht unangenehm gewesen sein dürften. Gruß Ivo
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Eintrag #20 vom 07. Sep. 1999 11:34 Uhr
Gerhard Quanz
Geschorene Haare bei Unfreien trifft, wenn ich mich jetzt nicht falsch erinnere, für die Germanen zu, ist aber auch teilweise für die Wikingerzeit belegt, wobei ich aber hörte, daß die Wikinger in England die Haare kurz trugen, um sich von den langhaarigen Sachsen zu unterscheiden. Quellenangaben zu letzterem hab ich leider nicht parat,wenn jemand welche weiß, wäre ich dankbar dafür. Bärte sind in der Wikingerzeit getragen worden, man hat sie aus modischen und praktischen Gründen auch geflochten. Ich warte noch darauf, daß mein Bart die nötige Länge erreicht hat, um ihn zu flechten.
Olm "Grottenschlecht" Björnsson
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Eintrag #21 vom 07. Sep. 1999 19:01 Uhr
Christoph Bitter
Gilt der Bart nicht auch als Zeichen der Manneskraft und Männlichkeit bei euch Heiden, lieber Olm? ;o) Laß Dich doch bekehren, dann brauchst Du auch Deinen Bart nicht zu flechten! ;o) Mit Gottes Gruß v. Arlen
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Eintrag #22 vom 08. Sep. 1999 13:15 Uhr
Gerhard Quanz
Werter v. Arlen, wenn ich die Mühen der Rasur auf mich nehmen wollte, so könnte ich das auch tun, ohne Christ zu werden. Ich denke, geflochten ist allemal schneller als täglich abrasiert - und mein Bartwuchs ist so stark, daß ich mich wohl zweimal täglich dieser Tortur unterwerfen müßte, um glattrasiert auszusehen. Bis sich die Herren Ritter rasiert haben, haben die bärtigen Wikinger wahrscheinlich locker ihre Zelte geplündert und zum Schluß noch die silbernen Barbierbecken mitgenommen …
Olm "Grottenschlecht" Björnsson
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Eintrag #23 vom 08. Sep. 1999 14:30 Uhr
Thorsten
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Moin Olm, die Quell müßte ich nachchecken, doch handelt es sich um den Aufruf eines Abtes aus der Wikingerzeit in England, wo er den Sachsen verbot, die Haare nach Wikingertracht zu tragen, hinten geschoren vorne länger (ähnelt der Normannenhaartracht um 1066, woll?). Ich vermute, daß die Wikis in England wie viele Kämpferkasten die kurzen, weil auf Kampagnen praktischeren, Haare bevorzugt haben. Ansonsten sage ich: kommt ins 14. Jhdt.! Wir dürfen Haare in verschiedensten Längen, Schnurrbärte, kurze Vollbärte und glattes Kinn tragen! Das 14. Jhdt. braucht Euch! :-)) Ich selber trage eine Universalfrisur, die vom FMA bis in die Renaissance verbreitet war, eine simpe Pläte! Bis dann Thorsten "Skallagrim" Piepenbrink
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Eintrag #24 vom 09. Sep. 1999 12:14 Uhr
Frank Moser
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Hallo Thorsten, verkaufts du auch das passende Rasurset fürs HMA? Aber im Ernst, weiß jemand wie das Rasurzeug damals aussah? Wurde schon Seife zum Rasieren verwendet, soll ja auch ohne gehen. Frank mit hoher Stirn, um nicht Halbglatze zu sagen.
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Eintrag #25 vom 09. Sep. 1999 14:43 Uhr
Dr. Frank Dierkes
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1. Anmerkung: Meines Wissens wurden Frauen nach Fremdgehen (und anderen Vergehen) nicht die Haare abgeschnitten, sondern mittels eines mit Häkchen versehenen Stabes aus dem Kopf gewunden - also herausgerissen! AUA!!! 2. Da ich nicht atelig bin, sondern eher einen Mann unteren Standes darstelle, bevorzuge ich lieber die kurze Haartracht. Aus rein praktischen Gründen denke ich mir auch, daß sowohl Armbruster als auch Schmiede/Plattner was gegen lange Haare gehabt haben dürfen. Es tut einfach zu weh, wenn sich die Haare in die losschnellende Sehne der Armbrust verfangen oder an der Esse anfangen zu brennen. Das mit der Barttracht tut weh. Wie soll ich mich denn rasieren, mit einem Schlachtermesser? Seit wann gibt es Rasiermesser und -seife?
Frank/HdM
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Eintrag #26 vom 09. Sep. 1999 17:04 Uhr
Christoph Bitter
Hallo Frank! Ich habe mal auf einem Flohmarkt einen keltischen "Rasieraparat" gesehen. Das Teil war aus Bronze. Nun stell Dir eine Lupe vor, so sah das Ding nämlich aus, doch natürlich war da kein Glas. Die Innenseiten dieses Kreises waren extrem scharf. Ob`s dieses Teil auch noch im MA gab, kann ich Dir aber nicht sagen. Gruß v. Arlen
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Eintrag #27 vom 09. Sep. 1999 21:16 Uhr
Matthias Schlegel
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Tach zusammen ! Mal abgesehen von A oder nicht A kann ich als langhaariger Bombenleger nach meinem ersten Gemetzel auf dem Corona-Dreh nur bestätigen, daß die langen Zotteln äußerst unpraktisch sind … … vielen Dank auch an denjenigen, der meine Haarpracht wieder aus der Streitaxt gewunden hat ! Aber mal im Ernst; liege ich mit meinem Spruch "Die Länge meiner Haare ist das Maß meiner persönlichen Freiheit" arg daneben ? Gruß,
Matthias
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Eintrag #28 vom 10. Sep. 1999 00:12 Uhr
Ranes Haduwolff
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Grüß Euch, im 12./13.Jhdt. war es Mode, aber keine Vorschrift für den jungen, hoffnungvollen Mann, das Haar offen zu tragen, etwa schulterlang, wenn möglich mit der Brennschere gelockt, falls das nicht natürlich vorhanden war. Ebenso wurde gerne blondiert und gefärbt (pflanzlich), um ein judendliches helles Ansehen zu bekommen. Es wurde sogar schon über Maniküre und Herrenschminke gelästert. Das Kinn wurde da geschabt. Wenn der Herr verheiratet und im besten Alter, ca ab 25 war, durfte ein gestutzter Bart hinzukommen. Vollbärte trugen dann die älteren, autoritätsvollen Herren. Ordensritter trugen oben kurz und kahl, dafür durften sie die Bärte nicht scheren, denn das galt als dekadent, ebenso wie waschen, das durften die Herren nur im Falle einer ernsten Krankheit, (Igitt). Die Damen trugen gerne Flechtfrisuren, verheiratet unter Schapel und Co verborgen als Leckerchen für den Gatten. Niedere Stände hielten es nach der Frage der Praxis und der Ständeordnungen zumeist kurz und glatt. Lange Bärte und Zöpfe waren den Juden vorbehalten, die die Haare so tragen mußten. Hmmm, einer von uns beiden muß zum Friseur….!
Haduwolff
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Eintrag #29 vom 10. Sep. 1999 12:55 Uhr
Ronald
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Pax fratres, Zum Thema Rasieren kann ich vielleicht als alter Bartträger an dieser Stelle etwas beitragen : Die Bärte und die Tonsuren der Möche im HMA wurden mir Hilfe von Messern bearbeitet, die im Regelfall eine breitere Klinge hatten, als ein normaler Dolch. Ein Extrakt aus Pflanzen diente zeitweile als Rasierschaumersatz. Ebenfalls häufig - und insbesondere auf Reisen - kam ein Stein (aua) mit geschliffen Kanten dazu, der die Stoppel in Gesicht und Tonsur kurz hielt oder auch abschabte. Sehr schön zu sehen war dies übrigens in einem frz. Mittelalterfilm - Der Mönch und die Hexe (lief vor einpaar Wochen im WDR) Ich hoffe mit diesem Beitrag dienlich gewesen zu sein .. Ronald
aka Reinold von Theiss - Vom Orden der Hospitaliter
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Eintrag #30 vom 10. Sep. 1999 19:28 Uhr
Lisa & Manfred Wolber
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Moin zusammen Nach einigen Tagen der Tavernen-Abstinenz muß ich, der bislang nur als stiller Genießer diverse TV-Threads mitverfolgt hat, mich nun doch zu Wort melden. DAS IST EIGENTLICH MEIN THEMA - wenigstens was den Bart angeht. Bereits seit längerer Zeit beschäftige ich mich mit der Geschichte der Rasur (dabei nur *zwangsläufig* auch mit der der Haarmode). Zitat aus ->Gnegel, Frank: Bart ab - zur Geschichte der Selbstrasur, Köln, 1995: "Die Geschichte der Bartmode im Mittelalter allein aus ikonographischen Quellen zu erschließen ist schwierig. Zum einen ist das Vorhandensein eines Bartes oftmals schwer feststellbar, denn auf frühmittelalterlichen Darstellungen ist der Bart in der Regel nur eine sich über das Gesicht erstreckende Linie, eher ein schwer zu interpretierender, gemalter Schatten. Zum anderen muß die Existenz eines Bartes selbst dann bezweifelt werden, wenn er auf einem Porträt eindeutig zu identifizieren ist, denn die gleiche Person kann auf verschiedenen Bildnissen einmal mit und einmal ohne Bart dargestellt werden. Bildnisse und Beschreibungen wurden meist von antiken Traditionen beeinflußt, nach denen man den Bart mit bestimmten Eigenschaften wie Frömmigkeit, Weisheit, Stärke, Würde und Alter verband - der Bart diente also häufig nur als ein idealisierendes Zeichen, unabhängig davon, ob der Dargestellte einen solchen trug oder nicht. Darüber hinaus ist es zweifelhaft, ob die vor dem 14. Jahrhundert entstandenen Bildnisse Porträts im heutigen Sinne waren. Darstellungen bestimmter Personen mit Bart haben daher nur einen begrenzten Aussagewert, wenn sie nicht zusätzlich durch andere Quellen gestützt werden. … Nach Berichten einer arabischen Gesandtschaft, die sich um 973 am Hofe Kaiser Ottos I. (912-973) aufhielt, wußte der arabische Kosmograph Quazwini über die Barttracht der Franken folgendes zu berichten: »Sie scheren ihre Bärte, und es sprossen nach dem Scheren nur abscheuliche Stoppeln. Man fragte einen von ihnen nach der Bartschur, und er gab zur Antwort: Das Haar ist etwas überflüssiges; ihr entfernt es von euren Schamteilen, wie sollten wir es in unseren Gesichtern dulden!« Widukind von Corvey zufolge trug Otto I., ein Mann, dessen »gewaltiger Körperbau die ganze königliche Würde offenbarte«, als erster Kaiser »einen reichlich niederwallenden Bart, und dies gegen die überlieferte Sitte«. Wenn Otto II. (955-983) gegen Ende seiner Herrschaft gelegentlich mit Bart abgebildet wurde, dann wohl eher, um sein Alter und seine Würde zu unterstreichen - ein allgemeiner Wandel in der Mode läßt sich daraus nicht ableiten. Dagegen zeigt sich Kaiser Otto III. (980-1002) dem Gedanken der »renovatio imperii«, der Erneuerung des Römischen Reiches, verpflichtet- nach antiker Sitte wieder bartlos. Zur Jahrtausendwende kam bei den Adeligen seines Gefolges ein kurzer, gegabelter Kinnbart und ein Schnurrbart, der unterhalb der Nase ausrasiert wurde, in Mode. Die Kaiser nach Otto III. wurden alle mit - unterschiedlich langem - Bart dargestellt. Im gegen 1143 entstandenen Evangelistar Heinrichs III. (1017-1056) erscheint der Kaiser mit einem langen, gegabelten Bart, auf seinen Siegeln mit einem kurzen Bart, und in einigen Miniaturen trägt er lediglich einen Schnurrbart. Die Mode langer Bärte sollte jedoch nicht lange halten. … In den Regeln Benedikts und in den älteren Mönchsordnungen wird das Rasieren nicht erwähnt, zu Beginn des 9. Jahrhunderts war die Rasur in den Klöstern jedoch bereits allgemein üblich. In den Klöstern unterschied der Bart im allgemeinen die »fratres barbati« genannten Laienbrüder von den geweihten Priestermönchen. Einzelne Orden wie die Kartäuser schrieben jedoch auch den Laienbrüdern die Bartlosigkeit vor. Allerdings rasierten sich die Mönche nur in längeren Zeitabständen. Rasierten Sie sich im 10. Jahrhundert noch alle 12 oder 15 Tage - in der Fastenzeit noch seltener -, verlegte man im 11. Jahrhundert die Rasur vor besondere Feiertage. Später wurden 20 Rasurtermine pro Jahr festgelegt. Aber selbst dies empfanden die Mönche als zu häufig und besonders im Winter als lästig und beschwerlich, weshalb Petrus Venerabilis (um 1092-1156), Abt von Cluny, die Zahl der jährlichen Rasurtage auf 14 herabsetzte. In den neuen Orden der Zisterzienser und Kartäuser rasierten sich die Mönche an sechs oder sieben vorgeschriebenen Terminen im Jahr noch seltener. Nach heutigen Maßstäben hätten die mittelalterlichen Mönche kaum als rasiert gegolten, wurden aber zu ihrer Zeit gleichwohl so angesehen. … Die mittelalterliche Bezeichnung »barbatus« (bärtig), schloß so auch die Männer ein, deren Bart zwischen den Rasuren - zweifellos aus Nachlässigkeit - hervorsproß, die gleichwohl aber auch als rasiert galten. …" Daraus lässt sich ableiten, dass der als rasiert und wohlfrisiert dargestellte Mensch des Mittelalters einem Idealbild entsprach, vergleichbar den Beinlingen, die in der Realität kaum dauerhaft so hautnah getragen werden konnten, wie die Darstellungen uns glauben machen wollen. Selbst für Ordensritter bietet sich so bei heutiger Vielfalt bzgl. Haar- und Barttracht ein Spektrum, das breit genug für die Akzeptanz des Chefs und auch eng gefasster A-Ansprüche sein dürfte ;-) Grundsätzlich kann man feststellen, dass Haar- und besonders Bartmoden zeitlich und auch regional stark unterschiedlich ausgeprägt waren (soweit man aufgrund des Vorstehenden überhaupt von Mode im heutigen Sinne sprechen kann). Schriftliche Quellen lassen folgende Situation erkennen: Der Vollbart wurde für die Römer zum Synonym der Unkultur (Barbaren = die Bärtigen). So trug der König der Westgoten Theoderich II. (+ 466) nur einen kurzen Backenbart oder lange Koteletten; Wangen, Kinn und Oberlippe waren rasiert. Dagegen war der König der Ostgoten Theoderich der Große (443-526) nach der sogenannten römischen Art völlig rasiert, die Kopfhaare jedoch trug er als Zeichen königlicher Würde jedoch lang. Bei den Franken hatte langes Kopfhaar eine besondere Bedeutung: es war ein Zeichen der Freien. Abhängige und Unfreie trugen kurzgeschorene Haare oder gar einen geschorenen Schädel. Die Länge des Bartes war jedoch unabhängig vom gesellschaftlichen Stand dem persönlichen Geschmack überlassen. Aus - vermutlich hygienisch-praktischen Erwägungen - überwog aber das glattrasierte Gesicht. Zu Zeiten Karls des Großen (742 -814) trug nur noch das gewöhnliche Volk einen Vollbart, die Vornehmen höchstens noch einen Schnurrbart. Erst im späten Frühmittelalter, d.h. vom 10. bis ins 12. Jahrhundert kam der Vollbart, anfangs als Privileg geistlicher und weltlicher Würdenträger, später allgemein wieder in Mode. Vom 12. bis zu Beginn des 16. Jahrhundert setzte sich wieder die Bartlosigkeit durch. Um 1500 wurde wieder Bart getragen, zunächst als unter dem Kinn in gerader Linie gestutzter Vollbart. Diese Darstellung der Bartmoden ist natürlich nur skizzenhaft. Leider ist es mir aufgrund der urheberrechtlichen Situation nicht möglich, wenigstens die zeitlich relevanten Abschnitte aus dem Gnegel - der die *Bibel* der modernen Bart- bzw. Rasierforschung abgeliefert hat - in die Bibliothek einzustellen. Wer gerne Genaueres wissen möchte, kann sich gerne auch direkt an mich wenden. Ich habe für einzelne Interessierte eine OCR-Textversion für die Zeit von der Völkerwanderung bis zum Spätmittelalter vorliegen. Aber nun habe ich auch noch einige Fragen an die TV-Gemeinde: Wer kennt wirklich mittelalterliches Rasiergerät d. h. konkret aus der Zeit zwischen dem 5. und dem 15. Jahrhundert? - Es gibt eine ganze Reihe von Exponaten, meist in Museen, die die Rasur sowohl aus der Antike als auch ab dem späten Mittelalter belegen. Die Zeit dazwischen ist bis dato noch ziemlich im Dunkeln. Lieber Christoph Bitter, das von Dir beschriebene Teil ist vermutlich ein römisches kultisches (Beschneidungs-) Instrument aber sicher KEIN Rasiermesser. Versuch - lieber nur im Geiste ;-O) - Dich einmal ohne größere dauerhafte Veränderungen des Gesichtsausdrucks mit dem Inneren eines Ringes zu rasieren. Mittelalterliche Rasiermesser ähneln optisch den noch heute gebräuchlichen Messern (lt. Gnegel). Ich selbst besitze ein solches Messer das sowohl nach Angabe des Verkäufers als auch nach oben zitiertem Gnegel aus der Zeit um 1450 stammen dürfte (JPEG kann bei Bedarf übermittelt werden). Aber die Quellenlage ist - mit Ausnahme einer Abbildung in einem südwestdeutschen Kartenspiel (Kunsthistorisches Museum Wien) - äußerst bescheiden. Ich bin daher für JEDE Art Information dankbar! Wer kann mir zu Informationen zum Stand/Beruf des Tonsors bzw. des Barbiers geben.? Insbesondere interessiert mich, welche Stellung in der gesellschaftlichen Hierarchie von dieser Gruppe eingenommen wurde. War es bereits vor der ersten zünftigen Verbindung, die erst für 1397 in Köln nachgewiesen ist, ein eigenständiges Gewerbe? Ich habe mit dem Gedanken gespielt, einen Barbier aus der Zeit zum Ende de 13. Jh. darzustellen und möchte möglichst Anfängerfehler vermeiden. Dank Euch bereits im Voraus für Eure Mithilfe und Eure Geduld bei diesem Monster-Posting
Manfred
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Eintrag #31 vom 10. Sep. 1999 20:29 Uhr
Christoph Bitter
Danke, Manfred! Da sieht man mal wieder, daß man Verkäufern nicht trauen kann. Super, Deine Ausführliche beschreibung. Und wie lange galt nun die Sache mit den kahlgeschorenen Unfreien? (Hab ja doch recht gehabt! ßtsch!;o)) Gruß v. Arlen
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Eintrag #32 vom 10. Sep. 1999 22:21 Uhr
Matthias Schlegel
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Hallo Manfred ! Vielen Dank für das ausführliche Posting. Sag mal … du bist nicht zufällig im scherenden Gewerbe tätig ? Haduwolff : Das mit dem Friseur können wir nächste Woche gerne ausdiskutieren :-))) Gruß,
Matthias
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Eintrag #33 vom 10. Sep. 1999 23:05 Uhr
Lisa & Manfred Wolber
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Moin zusammen v. Arlen: Als gesichert kann nach meinen Unterlagen nur das geschorene Haupthaar bei den Franken. Im Folgenden lässt es sich nur noch im Rahmen von Bestrafung für verschiedene Delikte bzw. im mysischen Kontext nachweisen. Die Bedeutung des Haarverlustes hat sich bis in unsere Zeit erhalten (Nazi-Strafe für der _Blutschande_ mit Juden angeklagte _Arier_, amerikanische GIs und Häftlinge). Ronald: Feuerstein ist beispielsweise ein Material, das sich sehr scharf herrichten lässt. Hartnäckig hält sich selbst in der einschlägigen Literatur das Gerücht, schon unsere steinzeitlichen Vorfahren hätten sich mit solchen Klingen rasiert. Wenn Du also mit Deinem jetzigen Aussehen nicht zufrieden sein solltest … ;-))) Ohne Quatsch: diverse (Selbst-) Versuche beherzter Experimental-Archäologen zeigten, dass selbst ein Abflämmen schmerloser -alles ist relativ- sein soll. Ebenso der Dolch mit breiter Klinge - mir ist er in meiner Fachliteratur noch nicht untergekommen, aber ich lerne gerne dazu. Interessant könnte der Hinweis auf den haarerweichenden Pflanzenextrakt sein. Wenn Du nähere Informationen dazu hast - immer her damit. Wenn die Quelle jedoch nur der besagte frz. Mittelalterfilm sein sollte, hülfe mir dies nur wenig. Ich zitiere noch einmal Gnegel: "In den Badestuben unterschied man zwischen dem unangenehmeren »trukken scheren« und dem »putzen auf nassen Bänken«, bei dem Wasser und Dampf des Bades das Barthaar erweichten. Die Verwendung von Seifenschaum beim Rasieren wurde erst später üblich - die älteste bekannte Darstellung des Schaumschlagens stammt aus dem Jahr 1524."
Manfred
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Eintrag #34 vom 10. Sep. 1999 23:19 Uhr
Lisa & Manfred Wolber
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Moin Matthias nee, ich bin ein professioneller Schreibtischtäter, aber mit einem riesigen privaten Interesse an den scharfen Dingern, die in den Krimis so schön gruselig bltzen ;-))
Manfred
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Eintrag #35 vom 12. Sep. 1999 13:26 Uhr
christine bichels
hallo, bin ein neuling hm, das ist alles hochinteressant, aber gibts auch irgendwas über frauenfrisuren. das sie lang und in zöpfen geflochten wurden weiß ich, aber über das zusammenstecken würd ich gern was wissen, zum probieren natürlich. bin gespannt
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Eintrag #36 vom 13. Sep. 1999 19:36 Uhr
Sören Menke
Also für gestandene Recken gehört ein gepflegter Bart dazu schade finde ich es wenn "Popperfrisuren" in mittelalterkostümen stecken, wo man doch seine Haare auch der Neuzeit angepasst so tragen kann, daß sie bei MA spektakeln nicht ganz herausfallen
Svend von den Goselagern
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Eintrag #37 vom 13. Sep. 1999 22:16 Uhr
Lisa & Manfred Wolber
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Moin zusammen eine Quelle hab ich noch gefunden: Der bayerische Landfriede von 1244 schrieb den Bauern eine kurze Haartracht vor, lange Haare waren Vorrecht der Herren. Franz, Geschichte des deutschen Bauernstandes, S. 328/29 in Goetz, Hans-Werner: Leben im Mittelalter
Manfred
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Eintrag #38 vom 14. Sep. 1999 11:34 Uhr
Philipp Klostermann
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Hallo Manfred, So beherzt können die Archäologen es nicht probiert haben. Mein Vater und seine Kameraden haben sich als russische POWs mit Glasscherben rasiert. (Was übrigens bei den russ. Aufsehern für Unsicherheit sorgte - "Wo haben die deutschen die Messer her?!?!") 1. Glasscherben sind Feuerstein-Splittern ähnlich. 2. Ich bin mir nicht sicher, ob man das handwerkliche Geschick eines neuzeitlichen Archäologen was den Umgang mit Feuerstein angeht vergleichen kann mit dem Skill eines Steinzeitmenschen, der immer, wenn es etwas zu bearbeiten galt, auf Feuerstein zurückgriff, und zwar von frühester Kindheit an. 3. Beim ersten Versuch konnte ich mit einem echten Rasiermesser auch keine unblutigeren Ergebnisse erzielen, als zuvor mit dem Küchenmesser. Hätte ich es nicht besser gewußt, wäre meine Schlußfolgerung gewesen, daß man sich mit diesem Werkzeug (Rasiermesser) NICHT rasieren kann. 4. Ich habe schon mal mit einem Feuerstein ein paar Häärchen vom Handrücken entfernt, es geht also grundsätzlich schon mal. Alles Gute, Philipp
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Eintrag #39 vom 14. Sep. 1999 12:56 Uhr
Jörg Bellinghausen
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Moin zusammen! Im Katalog zur Ausstellung "Die Zeit der Staufer" von 1977 ist ein Rasiermesser beschrieben, aber leider nicht abgebildet :o( Den Katalog habe ich nicht im Büro, aber soweit ich mich erinnere, handelt es sich bei betreffendem Objekt um ein ganz normales Messer, nur eben mit einer sehr dünnen und dadurch schärfer zu schleifenden Klinge. Ich werde nächsten Monat das Deutsche Klingenmuseuum in Solingen heimsuchen, meines Wissens haben die auch ein oder zwei mittelalterliche Rasiermesser.
Jörg
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Eintrag #40 vom 05. Nov. 2000 10:33 Uhr
Alexander Kern
Hallo, suche dringend ein Produkt, das vor ca. 2 Jahren im Fernsehverkauf angeboten wurde: Ein Gerät, das mit wenigen Handgriffen verschiedene Zöpfe blitzschnell flechten kann. Es wurde damals im Set mit diversen Bürsten angeboten. Jede Hilfe, diesen Artilkel zu beschaffen, ist mir sehr willkommen.
Danke MfG Sandi
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Eintrag #41 vom 06. Nov. 2000 09:00 Uhr
Nikolaus Hofbauer
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Fernsehverkauf ? Gerät ?? Kann ich nicht mit dienen, aber ich könnte dir das "praktische" Hackzackzerkleinerungsgerät Ziss-Ziss-Zillis zum zerkleinern von Zwiebeln und Gemüse billig anbieten …… Kopfschüttelnd Nikolaus
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Eintrag #42 vom 07. Nov. 2000 20:44 Uhr
Christoph Bitter
Tja, Jörg, ich hab jetzt ein Rasiermesser aus der Zeit der Staufer gesehen!!! Gruß v. Arlen
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Eintrag #43 vom 08. Nov. 2000 07:17 Uhr
Joachim Meinicke
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Tja, Christoph, das ist fein, daß DU es gesehen hast… Willst Du uns vielleicht auch über die Form des Messers usw. aufklären, sonst bringt Dein Eintrag nicht so viel. Joachim
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Eintrag #44 vom 08. Nov. 2000 11:07 Uhr
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Und vor allem, wo ?
Gruß, Ivain
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Eintrag #45 vom 08. Nov. 2000 21:06 Uhr
Christoph Bitter
Aussehen: Wie Messerklinge nur ohne Spitze. also eher kastenförmig. Größe die eines heutigen Rasiermessers nur mit geschmiedetem Griff. (alles zusammen natürlich!) Gesehen in: Hohhausmuseum Lauterbach Falls noch Fragen da sind….tut euch keinen Zwang an! Gruß v. Arlen
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Eintrag #46 vom 02. Mai. 2001 01:37 Uhr
Dr. Nicole Schneider
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Nebenschauplatz zum Berufsbild der Barbiere: 1163 fiel im Konzil von Tours "Ecclesia abhorret a sanguine" –> Konsequenz: Die Barbier-Chirurgen alleine praktizierten nach Order oder unter Kontrolle der ärzte die kleine alltägliche Chirurgie… rasierten und schnitten Haare. Die Barbiermeister öffneten "Geschäfte" unter dem Zeichen der drei Becken. Während die ärzte lange, schwarze Roben und eine karierte Mütze trugen, trug der Barbier-Chirurg eine kurze. Die Leute vertrauten ihnen mehr als den ärzten, die Latein sprachen. 1268 reagierten in Paris die Chirurgen mit der Gründung der Confrérie von Saint Côme (Schutzheiliger), sie wollten die "barbifier" loswerden und ihr Zeichen wurden drei Salbentöpfe und zwei Heilige (eben St Côme) in langen Roben. 1311 entschied Phillip der Schöne, dass niemand ohne von dieser Brüderschaft geprüft zu sein, Chirurgie ausüben durfte, bestätigt 1352 und 1355; hingegen ist Barbieren dank des Chefbarbiers von Charles V 1372 erneut die Befugnis, chirurgische Eingriffe vorzunehmen, eingeräumt worden. 1383 wurde sogar hinzugefügt, dass der erste Barbier und Kammerdiener des Königs Chef der Barberie und Chirurgie des gesamten Königreiches sei. Soweit zum Thema gesellschaftliche Stellung, die drei Becken sprechen schon eher für eine Art von Nassrasur und die Verwendung der vielleicht/wahrscheinlich gleichen Messer für die kleine Chirurgie geben eventuell Hinweise auf die Beschaffenheit derselben. übrigens, und das interessiert mich ernsthaft, welchen Zweck hat es, einer Ehebrecherin die Haare abzuschneiden, wenn doch alle (irgendwie verheirateten) Frauen die Haare unter der Haube verborgen hatten? Sah dann ja höchstens der nächste, der gewillt war, mit ihr Ehe zu brechen, es sei denn, sie bekam die Auflage, zur Strafe ebenfalls ohne Kopfbedeckung durch die Gegend zu laufen. Ansonsten frage ich mich, warum ich mir für die Zeit um 1300 die Haare lang züchte. Wenn man die denn eh nicht sieht, oder gibt´s jemanden, der mir sagen kann, welche Frisuren sittenkonform waren? Dank´im voraus
N.
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Eintrag #47 vom 09. Nov. 2001 14:12 Uhr
Karen Thöle
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Noch ne Frage:
Was benutzte frau, um eine Frisur zu erstellen? In "Dress accessories" aus der Reihe "Medieval finds from excavations in London" gibt es mittelalterliche Haarnadeln; es sind - glaub ich - sogar Haarnetze gefunden worden und - sehr desillusionierend - ein künstliches Haarteil.
Aber: Grundlage all dieser Steckfrisuren ist doch immer der geflochtene Zopf. Nur - wie soll der halten? Haargummi ist un-a, ohne geht der Zopf nach spätestens einer Viertelstunde wieder auf, und bei irgendwelchen Bändchen kann ich mir erstens vorstellen, daß sie schnell abrutschen, und zweitens erinnere ich mich auch nicht, daß mir bei irgendeinem Bild schon mal ne Schleife im Haar aufgefallen wäre.
Zopfträgerinnen vor: Schon erfolgreiche Selbstversuche gemacht?
Bis denn
Karen
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Eintrag #48 vom 09. Nov. 2001 14:48 Uhr
Ameli
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Hallo Karen,
ich verwende Lederbändchen statt Haargummis (meistens….. jaaaa, Asche auf mein Haupt). Die halten gut, wenn sie entsprechend oft, mindestens 3-5 mal, um das Zopfende gewickelt werden. Und feste zuknoten….
Gruß
Ameli / Elisabeth von Tannenberg
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Eintrag #49 vom 09. Nov. 2001 14:52 Uhr
Sylvia Crumbach
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Hallo Karen,
durch die Sitte die Haare bedeckt zu tragen ist über Details der Haartracht wenig bekannt. Dazu kommt, dass die Erhaltung von Nadeln, Bänder etc. im Hinterkopf besonders schlecht ist. Für das Hochmittelalter sind genaue Befunde absolute Ausnahmen. Für den deutschen Raum im 12. Jahrhundert kenne ich nur die Haarbänder aus dem Sarg der Frau von Paiting (Schreibweise?) bei München. Leider ist der Schädel größtenteils skelettiert, so konnte die genaue Fechtweise nicht ermittelt werden. Die Bänder sind aus Wolle in Brettchenwebtechnik hergestellt. Die Bestattungsform und Kleidung ist sehr ungewöhnlich.
Abbildungen für das 12. Jahrhundert gibt es einige. Hier lassen sich Haarbänder in schlichten Zöpfen erkennen.
Schriftquellen erwähnen Seide als Material.
Eine besondere Haarknotenfrisur ist für die Angelsachen nachgewiesen und wird auch für die Sachsen angenommen.
Literaturangaben oder Bilder gerne per mail!
Sylvia
Projekt Folgari
PS.
Leider habe ich selbst nur ein kleines Stummelzöpfchen und muss in der Darstellung auch auf einen falschen Zopf unter dem Haarnetz zurückgreifen (f. 1. Jahrh. u.Z.)
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Eintrag #50 vom 15. Apr. 2004 12:58 Uhr
Martina Maas
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Hallo!
Ich spiele im Sommer beim Theaterstück "Robin Hood" die Marian, und suche jetzt nach Info´s wie die edlen Damen denn damals ihre Haare trugen.
Durfte man als unverheiratete, aber doch nicht mehr ganz so junge Frau, die Haare offen tragen? Oder musste man eine Kopfbedeckung tragen? Vielleicht hat jemand Frisuren-Vorschläge?
Es wäre wirklich toll, wenn mir jemand weiterhelfen könnte, denn im Internet habe ich bis jetzt noch keine eindeutigen Angaben gefunden.
Im Voraus schon mal vielen Dank für die Hilfe!
Viele Grüße!
Marian
Mylady_Marian
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Eintrag #51 vom 15. Apr. 2004 15:09 Uhr
Roman Grabolle
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Als Archäologie kann ich hier nicht allzusehr weiterhelfen. Aber immer wieder gerne der Hinweis:
wwwimareal.oeaw.ac.at/realonline
Unter Kleidung gibt es auch "Bart" ;-).
Und Haare haben so ziemlich alle auf dem Kopf.
Ist halt wie immer vor allem 15. Jh.
Viele Grüße Roman
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Eintrag #52 vom 15. Apr. 2004 15:25 Uhr
Roman Grabolle
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Langzinkenkämme zum Hochstecken der Haare (?)
Zu Steckfrisuren:
Versucht es mal mit Langzinkenkämmen unter der Haube (12.-14. Jh.). Zwar gibt es dafür noch keine einhellige Meinung, aber die meisten ArchäologInnen nehmen inzwischen an, dass diese zum Hochstecken der Haare verwendet wurden. Leider sind mir bisher keine Abbildungen bekannt, die das auch belegen würden.
Einer der jüngeren, grundlegenden Aufsätze:
Uwe Richter, Mittelalterliche Knochenkämme aus Freiberg. Ausgrabungen und Funde 35, 1990, 37-40.
Es gibt auch noch was von Jan Klapste zu den Funden aus Tschechien, das reiche ich nach, wenn ich es bei mir gefunden habe.
Zwei Abbildungen von Langzinkenkämmen aus Camburg (Thüringen) hoffe ich in nächster Zeit (Ende April?) hier einstellen zu können:
wwwnine7.com/ufg/index1.php?[
]
Viele Grüße Roman
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Eintrag #53 vom 24. Mai. 2004 12:15 Uhr
Roman Grabolle
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Langzinkenkämme zum Hochstecken der Haare (!)
Inzwischen habe ich auch den angekündigten Artikel von Jan Kláp^st^e zu den Langzinkenkämmen wiedergefunden:
ders., P^rísp^evek k povaze sv^edectví st^redov^ekých artefakt°u: úzký kost^ený h^reben a mo^znosti jeho výpov^edi. Ein Beitrag zum Zeugnis mittelalterlicher Artefakte: der Langzinkenkamm und seine Interpretationsmöglichkeiten. In: Alexander Avenarius / Zuzana ^Sev^cíková (Hrsg.), Slovensko a európsky juhovýchod. Medzikultúrne vzt-ahy a kontexty. Zborník k ^zivotnému jubileu Tatiany ^Stefanovi^covej. Studia archaeologica et medievalia 5 (Bratislava 1999) 364-384.
Auch Kláp^st^e spricht sich dafür aus, daß die Langzinkenkämme weder zur Textilverarbeitung (Weben) noch zum Kämmen, sondern als Steckkämme zum Zusammenhalten anspruchsvoller Frisurformen dienten. Dafür spricht insbesondere das Auftreten in einem engen zeitlichen Rahmen (11.?/12.-14. Jh.) und die Konzentration auf Städte und verschiedenartige "Sitze der Mächtigen", wohingegen sie im bäuerlichen Milieu so gut wie nicht vorkommen.
Hier auch eine Verbreitungskarte der Langzinkenkämme in Mitteleuropa (ca. Weser bis Wisla, Ostsee bis Donau), die aber gerade in Deutschland wesentlich ergänzt werden kann.
Vgl. auch Uwe Kamm-Richter, Der mittelalterliche Langzinkenkamm. Zur Verbreitung und Funktion eines speziellen Knochenkammes. Schriftenreihe des Stadt- und Bergbaumuseums Freiberg 11, 1994, 55-89.
Und noch ein neuer Fund:
Detlef Wulf, Zur Nutzungsgeschichte eines städtischen Randgebietes. Ergebnisse der Ausgrabungen Trommsdorffstraße und Meyfartstraße. In: Mark Escherich / Christian Misch, Rainer Müller (Hrsg.), Erfurt im Mittelalter. Neue Beiträge aus Archäologie, Bauforschung und Kunstgeschichte. Erfurter Studien zur Kunst- und Baugeschichte 1 (Berlin 2003).
Hier 19 Abb. 9,8-9.
Viele Grüße Roman
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Eintrag #54 vom 16. Jul. 2007 17:58 Uhr
Lars
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
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Wie sieht es eigentlich mit längeren Haaren (als schulterlang)bei Männern im Mittelalter aus?
Gemeit sind so 50-60 cm…trug das damals auch jemand oder war das eher verpöhnt..und wie sieht es mit Kinnbärten aus?
Auf MA-Märkten sieht man ja immer sehr viele Männer mit (sehr) kurzen haaren, die dann aber längst nicht immer Mönche oder ähnliches darstellen.
Ich möchte zwar schon irgendwann mein Ausehen und Gewandung möglichst authentisch haben, allerdings möchte ich aus persönichen Gründen weder eine halblange noch eine Kurzhaarfrisur tragen, da dies bei mir einfach total unvorteilhaft (will nicht sagen albern) aussieht und mir im Beruf (Architekt) bestimmt nicht von Vorteil sondern gewiss zum Nachteil wäre.
Wenn ich jemanden aus dem 9. Jahrhundert darstellen will, wie kann ich dann (Kinn)bart und lange haare am besten und am passensten tragen?
(wie geschrieben, abschneiden käme für mich nicht infrage)
Lars
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Eintrag #55 vom 16. Jul. 2007 20:07 Uhr
Timm
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
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Hmmm,
das klingt so ein bißchen nach "Wasch mich, aber mach mich nicht nass!" ;o)
Was möchtest du jetzt hören? Das deine Haar so ganz o.k. sind, oder geht es darum, ob du sie offen oder als Zopf tragen solltest? Beim Kinnbart würden mir auch nur die Varianten offen und Zopf einfallen, wobei ich gezwirbelt quasi zu Zopf zählen würde.
Pax, Timm der sich das Haupthaar kratzt
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Eintrag #56 vom 16. Jul. 2007 20:29 Uhr
Thorsten Seifert
Die Frage ist 9. Jhr wo?. Wenn man nach den Handschriften des Karolingischen Reiches oder später der Teilreiche ausgeht(Stuttgarter Psalter, Vivian Bibel…..)so werden Männer fast ausschliesslich mit einer recht kurzen Haartracht gezeigt (im Stuttgarter gibt es einen langhaarigen Mann ). Zu den Bärten entweder keinen, einen dünnen Schnauzbart oder (oft bei älteren) einen kurzgeschnittenen Vollbart. Reine Kienbärte sind mir aus Abbildungen überhaupt nicht bekannt.
Thorsten (Dagobert, Ministrie et Miles Karls des Großen)
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Eintrag #57 vom 16. Jul. 2007 20:57 Uhr
Thorsten Seifert
Noch eine Anmerkung, es ist ein langhaariger Mann unter einigen hundert Abgebildeten Männern
Thorsten (Dagobert, Ministrie et Miles Karls des Großen)
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Eintrag #58 vom 17. Jul. 2007 10:56 Uhr
Ingo Ludwig
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Hallo, auch mir sind soo lange Haare nur in wenigen Ausnahmefällen bekannt.
So ganz nebenbei frage ich mich allerdings warum kurze Haare als Architekt quasi "geschäftsschädigend" sein sollen (*kratztsichauchamkopf*)
Gruß, Ingo
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Eintrag #59 vom 17. Jul. 2007 11:20 Uhr
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Gibts für die Zeit vielleicht belegbare Hüte, unter die man die Haare hochstecken könnte ?
Gruß, Ivain
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Eintrag #60 vom 17. Jul. 2007 12:18 Uhr
Thorsten Seifert
Kopfbedeckungen für Männer sind im 9. Jhr. eher selten, es gibt im Stuttgarter Psalter Abbildungen von Phrygischen Mützen, allerdings auch nur ca 10 mal. Der überwiegende Teil der Männer trägt keine Kopfbedeckung.
Thorsten (Dagobert, Ministrie et Miles Karls des Großen)
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Eintrag #61 vom 17. Jul. 2007 13:55 Uhr
Lars
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
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wenn es einen Mann unter 100 aus dieser Zeit mit langen Haaren gibt ist das ja ok, immerhin ein Beleg dafür da es so etwas überhaupt zu dieser Zeit gegeben hat, es sagt ja niemand das ich einen von den 100 anderen darstellen muß.
Bisher habe ich die Haare bei Veranstaltungen immer offen getragen..was für historisch korrekte Tragweisen gäbe es noch…den herkömmlichen Zopf soll es ja so nicht gegeben haben (also den ungeflochtenen)
Mit dem Bart werde ich mir noch mal was überlegen müssen.
Ds mit den kurzen Haaren und greschäftsschädingend ist sicher übertrieben und war von mir auch eher ironisch gemeint, als Reaktion auf die Leute die immer meinen sagen zu müssen das sie keine langen Haare hätten nur weil das im Beruf Nachteile bringen würde (Die Zeiten sind ja nun doch zum Glück seit vielen Jahrzehnten vorbei)
Lars
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Eintrag #62 vom 18. Jul. 2007 14:09 Uhr
Andreas Friedmann
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Ich weiß ja nicht, ob du einen langen Kinnbart hast. Viele haben ja nur einen Kinnbart mit nicht mehr als 7 bis 10 mm Haarlänge. Ich selbst trage normal einen Vollbart, dessen Länge ich ca. auf 7 mm halte. Wenn ich an einer Mittelalterveranstaltung teilnehme, rasier ich mich einfach schnell. 4 Wochen später ist der Bart ja wieder in alter Schönheit zurück.
Die Nebenbemerkung zum Thema lange Haaren und Vor-/Nachteile im Beruf glaub ich, ist immernoch nicht für alle Branchen gültig. Ich habe durchaus den Eindruck, dass das leider immernoch manchmal ein Nachteil darstellt. Immerhin gibt es mittlerweile in Deutschland auch Firmen die kein Bewerbungsfoto in den Bewerbungsunterlagen haben wollen. Aber das führt nun am Thema vorbei.
Friedel
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