Gute Märkte - schlechte Märkte
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Eintrag #1 vom 12. Aug. 1999 11:22 Uhr
Thorsten
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Mion zusammen, nach meinem letztwöchigen Besuch in Angelbachtal würde mich als eher sporadischer Marktbesucher mal interessieren, wie die Bewertungen für die einzelnen Märkte zustande kommen. Das für einen Händler oder Veranstalter es ein guter Markt gewesen ist, wenn der Umsatz stimmt und es ihm erlaubt wird beim nächsten mal wieder zu kommen ist mir klar. Doch was macht eigentlich für die Aktiven, historisch darstellenden Leute einen "guten" oder "schlechten" Markt aus? Was bringt euch dazu immer wieder auf bestimmte Märkte zu gehen? Würde mich freuen, mal ein paar Meinungen zu hören. Bis dann Thorsten
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Eintrag #2 vom 12. Aug. 1999 11:47 Uhr
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Punkte, die ich an einem Markt gut finde: -Gute Atmosphäre (schon "a" aber das Angenehme zählt mehr) -Stimmige Stände (Bratwurst vom E-Grill ist Pfui) -Viele kontaktfreudige Gewandete/Vereine -Preislich akzeptabel -Breites Angebotsspektrum (vom Fressen übers Kaufen bis zum Spielen) -KEINE ABZOCKEREI das wars so ungefähr.
Ivain der Wanderer
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Eintrag #3 vom 12. Aug. 1999 12:12 Uhr
Ameli
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Ich bin sowohl als Besucherin als auch als "Lagermitbewohnerin" auf Veranstaltungen zu finden. Meine Bewertung, wenn man das überhaupt so nennen darf, setzt sich ählnlich Yvains zusammen aus - Atmosphäre (Teilnehmer, viele Gewandete) - Ambiente (schöne Umgebung - oder brummt alle 5 min eine Straßenbahn oder ein Zug vorbei?) - Programm (möglichst vielseitig, möglichst viel Musik in unterschiedlichsten Klangfarben) - Verpflegung (möglichst vielseitig), wobei ich da in puncto Hygiene/amtl. Auflagen die "a"-Brille nicht so sehr aufhabe - wenn schon Zapfanlage, dann bitte gut getarnt…. - Veranstalter (gibt er sich Mühe auch mit begrenzten Mitteln oder geht es nur um Kommerz?) - Sonstiges (gibt es z.B. Duschmöglichkeiten für Aktive? Das gibt gleich einen Riesenaufschrei, ich geh´ schon mal in Deckung) Ein merkwürdiger Markt wird mir immer in Erinnerung bleiben: Hachenburg, 03.-04.07.. Das ganze war als Schloßgartenfest deklariert, glich aber eher einem Las Vegas-Erlebnispark. Es fand sich im Eingangsbereich ein Westerndorf, dann kam das MA-Lager mit Turnierplatz, direkt im Anschluß die Open-air-Bühne, auf der abends Police/Sting mit voller Lautstärke gespielt wurde. Lustig war, daß sich sowohl die Western-Leute als auch die Barocken und Mittelalterlichen immer wieder im Lager der Armati equites trafen. Machte schon was her, wenn ein kampferprobter Ritter mit einem Cowboy über die verschiedenen Reitweisen fachsimpelte - aber das echte, pure Flair wollte einfach nicht aufkommen. Viel Spaß allerseits bei der weiteren Saison
Elisabeth von Tannenberg
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Eintrag #4 vom 12. Aug. 1999 14:27 Uhr
Ameli
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PS: Sorry, Ivain, für den Rechtschreibfehler!
Elisabeth von Tannenberg
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Eintrag #5 vom 12. Aug. 1999 14:53 Uhr
Philipp Klostermann
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Achtung! Die folgende Liste gibt nur wieder, welche Kriterien für mich persönlich einen Markt atraktiver machen. Ich will niemandem irgendetwas verbieten, noch will ich jemanden für sein Lager/seinen Marktstand angreifen. Leben und leben lassen ist die Devise. Ich möchte nur Denkanstöße liefern, was der einzelne vermeiden kann, um anderen nicht die Stimmung zu vermiesen. Also bitte nicht persönlich angegriffen fühlen! Ich werfe keinem vor, daß er z.B. moderne Messingkreuze mit einem stilisierten Jesus verkauft, eher würde ich mir vorwerfen, daß ich so fimschig bin, mir durch modernen Kram die Mittelalter-Stimmung verderben zu lassen. Wer sich trotzdem ans Bein gepinkelt fühlt, bitte EMAIL an mich! Also: - keine Phantasy-Gruppen, Strickliesels, Pannesamt - einheitlicher Zeitlicher Rahmen (keine Perioden gemischt, und wenn doch, dann räumlich getrennt) - interessiertes Publikum - keine Alexe, auch keine hochgesetzten - keine Würtchen/Cola/Bier-in-Glasflaschen/Modernfraß -Buden - stimmige Umgebung (keine modernen Gebäude etc in der Nähe - keine Musik aus Lautsprechern - keine elektrische Beleuchtung (auch in der Nähe (Laternen etc…)) - Keine Marktstände mit unmittelalterlichen Gegenständen (Kunstgegenstände modernen Stils, Gewürze in Glasfläschchen, Met in Plop-Verschluß-Tonflaschen etc…) - Keine schwachsinnigen Vorführungen wie z.B. die barbusigen Wallküren in Eu/Normandie, oder Lokalpolitiker, die sich produzieren müssen, aber von der Materie keine Ahnung haben - keine Trommelmarathons nach 1:00 Uhr - viele Darsteller niederer Stände - keine Jogginghosen - keine stark geschminkten Damen evtl sogar mit unverdeckter Kurzhaarfrisur - kein keltischer Schmuck an Rittern - keine größeren Ansammlungen von Heiden auf HMA-Märkten Jaja, ich träume dann mal weiter… Alles Gute Philipp
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Eintrag #6 vom 12. Aug. 1999 15:33 Uhr
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Amelie: Schon gut, nicht so schlimm wie Ivan, wies auch schon öfters klang… Philipp: Zu 93.75 Prozent stimme ich dir zu. Nur, was hast du gegen barbusige Damen ? ;-) Nein, nicht ! Was willst du mit der Keule ? ;-)
Ivain der Wanderer
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Eintrag #7 vom 12. Aug. 1999 15:40 Uhr
Alexander Würkner
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Barbusige Damen ? Wo war denn der Markt ? Hä ? sag schon ! Verdammt , da will ich hin !!!! Alexander
Der verwirrt lächelnde , autonome Händler
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Eintrag #8 vom 12. Aug. 1999 15:59 Uhr
Philipp Klostermann
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Na gut, also: in Eu (so heißt das Kaff) war vom 22. bis 32.7.99 ein sogenanntes "Camp Viking". Dort sollte eine Zeitstraße von Normannen bis HMA präsentiert werden. Der Bürgermeister (oder so etwas) war wohl irgendeinem Obermufti eines Nachbarortes noch einen Gefallen schuldig. Dieser wiederum wollte sich wohl (aus welchen Beweggründen auch immer) bei irgendwelchen jungen Damen beliebt machen, indem er ihnen einen Auftritt organisiert. Da mußte dann wohl unsere Veranstaltung herhalten. Irgendein Schwachkopf hat sich wohl ausgedacht, bei einer Schlacht diese Damen als barbusige "Wallküren" umherlaufen zu lassen, um den Toten Wasser zu geben, und nach der Schlacht vor Publikum zu posieren. Dahin war der Letzte Rest vom archäologischen Anspruch der Veranstaltung. Nun war es nur noch Touri-Nepp und Kommerz. Als besonderes Bonbon hatte man mit dieser Aktion so ganz nebenbei ein paar Heiden vor den Kopf gestoßen, die auch ernsthaft gekränkt waren. Zu allem ßberfluß waren diese Damen mit pinken Satinschurzen bekleidet und trugen HßRNERHELME!!! Alles Gute, Philipp
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Eintrag #9 vom 12. Aug. 1999 16:11 Uhr
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Naj, dazu kann man dann nur sagen: HIRN AUS SCHWANZ AN ! Dann gefällt sowas wieder…
Ivain der Wanderer
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Eintrag #10 vom 12. Aug. 1999 16:21 Uhr
Philipp Klostermann
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Wenn man auf Hängebrüste steht…
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Eintrag #11 vom 12. Aug. 1999 16:47 Uhr
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OK, HIRN AUS - KOTZBEUTEL AUF !
Ivain der Wanderer
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Eintrag #12 vom 12. Aug. 1999 22:59 Uhr
Matthias Schlegel
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Hört, hört ! Ivain kann "ihn" nach belieben an- und abschalten … :-) Mein Gott; der Mann muß mindestens das 5. Shakra erreicht haben … Also Philip; falls Du mal so einen Idealmarkt finden solltest, dann LASS MICH BITTE NICHT DUMM STERBEN !!! Völlig ernst gemeint ! Gruß,
Matthias
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Eintrag #13 vom 12. Aug. 1999 23:52 Uhr
Ger von der Osten - Sacken
Moin allerseits, Philipp, hab´ ja bei einigen Punkten Deiner Aufzählung mir da Grinsen nicht verkneifen können… aber fast allem stimme ich zu, wie ja anscheinend hier in dem Thread mal wirklich relative Einigkeit besteht. Also hier nur zu den von anderen schon genannten Punkten meine ganz subjektive Ergänzung: Markt: -´Stimmiges´ Geschehen und schöne Inszenierung, die hist. Realität nicht allzusehr beugt (aber durchaus mit ihr ´spielen´ kann) - Handwerker und Händler, die hinter dem stehen, was sie machen/verkaufen und auch handfeste Auskünfte geben können (was natürlich auch das Wissen voraussetzt) Darstellerlager: - Möglichst ´ßberzeugende´ Darstellung (um das ´A´ Wort zu vermeiden), die auch ins Detail geht (Die ´Beachpartyfraktion´ gehört IMO wohl eher auf private Treffen als auf öffentliche Veranstaltungen…) - Mehr Alltagsleben anstatt Hundertschaften von Ketten- und Plattenrasselnden Schwerterschwingern, nur rumpöbelnden Söldnern oder ´Sitzrittern´ - Die gute Kombination macht´s. - Publikumsarbeit, Vorführungen, Meinungs-, Wissensaustausch, Fachsimpelei mit Besuchern und ´Aktiven´ Allgemein: - Mentalität/Stimmung der Besucher (hätte vorher nie gedacht, das das von Ort zu Ort und von Tag zu Tag so verschieden sein kann). - Banal: Wetter! (Kein Sturm und Wolkenbruch, aber auch keine brüllende Hitze mit 99,9% Luftfeuchtigkeit - alles andere ist akzeptabel :-). Ansonsten: Es gibt wohl vieles, was sonst noch mitspielt, damit eine Veranstaltung ´gut´ oder ´schlecht´ wird. Mein Eindruck ist jedenfalls, daß ich Märkte vom selben Veranstalter mit fast gleicher Zusammensetzung am Lagern/Händlern/Handwerkern auf ähnlichen gearteten Plätzen erlebt habe, von denen der eine einfach ´Spitze´ der andere eher ´naja´ war. Da spielt wohl auch die Tagessform aller Beteiligter eine große Rolle. Am besten ist natürlich, wenn dann alle noch gut zusammenspielen, also die Veranstaltung trotz manchmal voneinder abweichender Interessen und Inhalten der Beteiligten, irgendwie als Gesamtprojekt erscheint und sich alles gut ergänzt. Und jetzt das Subjektive: - Mindestens den Tag vor und nach dem Markt Urlaub - Gutes Esssen im Lager (daran ist´s bei uns noch nie gescheitert :-) - Nach Ende Zelte und Aurüstung trocken ins Auto und nach Hause zu bekommen - Keine Reifenpanne (oder kaputte Windschutzscheibe? :-) auf der Rückfahrt… Wenn das alles zutrifft und man noch ein schönes Lager und gute Arbeit ´hingelegt´ hat, gefeiert wurde, wenn es was zu feiern gab, und auch alle anderen in jeder Hinsicht auf ihre Kosten gekommen sind, kann man nur über eines meckern: Die Veranstaltung war zu kurz! Ich wünsche uns allen viele ´zu kurze´ Veranstaltungen Ger
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Eintrag #14 vom 13. Aug. 1999 08:08 Uhr
Tino Kaubisch
Servus Philipp, ich muß jetzt auch noch meinen Senf zu Eu/Normandie dazugeben: Also ich war auch da, und zugegebenermaßen die Aktion mit den "pinken, gehörnten Wallküren" war schon eher peinlich, und hätte nicht unbedingt sein müssen, aber zu Verteidigung muß man auch dazu sagen, daß: 1. die ganze Sache am Abend gelaufen ist, und sowieso fast keine Besucher mehr da waren (so von wegen: "Dahin war der Letzte Rest vom archäologischen Anspruch der Veranstaltung. Nun war es nur noch Touri-Nepp und Kommerz" Zitatende)! 2. man von Kommerz meines Erachtens bei einem Eintritt von umgerechnet 3,-DM (Kinder für umesonst!) nicht gesprochen werden kann! (Vor allem bei voller Verpflegung die ganzen 1,5 Wochen lang - davon könnte sich so mancher deutsche Veranstalter eine Scheibe abschneiden) 3. ich glaube, daß die ganze Aktion eher zu unserem Spaß (oh weia, wir haben sogar auch noch Spaß am Mittelalter!) gelaufen ist, und nach ´ner Viertelstunde eh vorbei war 4. nicht alle Meedels Hängebusen gehabt haben! 5. und zu guter Letzt, man die Güte einer Veranstaltung nicht unbedingt an einer Aktion/"Vorführung" festmachen sollte, die im Vergleich zu den anderen Aktionen (Sonnenritual der Kelten, Lager"olympiade", usw…) wirklich grottenschlecht war. Natürlich kann man an jeder Veranstaltung als Rabulist was zum Aussetzen haben (wobei ich aber Deinen Ausführungen in Nr. 5 größtenteils zustimme) und dabei riskieren, daß man den Spaß an der Sache verliert! Aber das ist ja hier auch schon bis zum Erbrechen ausdiskutiert worden. Abschließend möchte ich sagen, daß mir Eu sehr gut gefallen hat, ich dort eine wirklich schöne Zeit mit netten Leuten verbracht habe und nach Möglichkeit in 2 Jahren wieder dort sein werde! Macht´s gut und viele "schöne" Veranstaltungen, wie die auch für den Einzelnen aussehen mögen, Tyrach P.S. Das mit dem besonderen Bonbon müßtest Du mir noch mal genauer erklären, das hab ich in Eu nicht mitgekriegt!
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Eintrag #15 vom 13. Aug. 1999 19:40 Uhr
Marco Zandonella
Tja, eigentlich gibt es kaum noch Dinge hinzuzufügen, die einen guten Markt ausmachen. Gesagt wurde ja schon fast alles. Allerdings gibt es da eine "Einrichtung", die ich auf einem guten Markt nicht vermissen möchte: Den Badezuber! Dort trifft man nette Leute, kann einen kleinen Met trinken und sich himmlisch gut entspannen. Also dann, bis zum nächsten mal im Zuber.
Johannes von Einbeck
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Eintrag #16 vom 14. Aug. 1999 00:18 Uhr
Tim Schneider
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Denn ganzen Punkten stimme ich zu! Ich hoffe, mit vereinten Kräften, schaffen wir es, irgendwann einmal so ein "Perfektes Konzept" fehlerfrei umzusetzen. Dies kann nicht einer alleine, weil dafür die Erfahrungen aller notwendig sind.
MfG Tim Schneider
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Eintrag #17 vom 14. Aug. 1999 22:26 Uhr
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Genau, der Badezuber MUSS sein! Gruß an den liebsten Bader, den Bader Michel von Casa Aqua Nova!!
Gruß an den Grafen Adolf von Berg, den besten der Löwenbanner
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Eintrag #18 vom 15. Aug. 1999 01:20 Uhr
Monika Podzierski
Hallo, miteinander! Auf Märkten bin ich als Beschicker unterwegs, mit meiner Töpferei. Für uns Handwerker gilt , wie natürlich erst recht für die Händler: Markt bedeutet Geschäfte machen, wir müssen eben auch davon leben. Bei den Mittelaltermärkten gibt es da allerdings eine Besonderheit: diese spezielle Stimmung, die einen guten Markt ausmacht. Mal ist sie da, manchmal kommt sie nicht so recht auf, und meist sind es Kleinigkeiten, die sie entstehen lassen: eine liebevolle Dekoration, ein paar Blumen am Stand, die Art, wie der Kunde/Tourist angesprochen wird, wie mit seinem Interesse umgegangen wird und auch, welcher Ton der Marktleute untereinander vorherrscht. Leider habe ich in letzter Zeit immer häufiger den Eindruck, daß viele Beschicker vergessen haben, daß nicht das Produkt verkauft wird, sondern ein Erlebnis, die Illusion des Zeitsprungs. Keiner wird wohl ernsthaft annehmen, daß jemand einen solchen Markt besucht, weil er einen Krug, ein Hemd oder eine Bratwurst braucht, oder? Es liegt also auch an jedem Einzelnen, auch an den Lagerleuten und last but not least am Veranstalter. Der Fisch stinkt gelegentlich auch vom Kopf her gewaltig - als Beispiel sei der untere Marktplatz bei der Veranstaltung Horb erwähnt, wo dilettantischste Organisation alles im Keim ersticken konnte, was da an Stimmung aufzukommen drohte. Jeder von uns kommt zum Markt und bringt seine Geschichte mit, seine Laune, seine gesundheitliche Verfassung, sein Frisch-Verliebtsein oder seine Existenznot. Nun soll er nahtlos in die mittelalterliche Rolle schlüpfen, das gelingt mal besser und mal schlechter. Es ist mitunter ein sehr hartes Brot, was da verdient wird, aber es scheint mir unerläßlich, gerade hier Anstrengungen zu unternehmen, damit der Markt auch als "Gut" empfunden wird. Wie seht Ihr das?
Monika
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Eintrag #19 vom 16. Aug. 1999 01:24 Uhr
Ger von der Osten - Sacken
MOin Monika, freut mich hier auch was von Seiten der Beschicker/Händler/Handwerker etc. zu lesen und kann Dein Posting durchaus nachvollziehen, weil es, glaube ich, auch den ´Hobbyisten´ teilweise so geht, allerdings mit dem Vorteil, das bei uns ein ´Flop´ nicht Existenzbedrohend ist. Schön finde ich, daß die Gedanken, die Du außerst, zeigen, daß doch alle nur Menschen (des 20. Jahrhunderts ?) sind, die aus den verschiedensten Gründen das ´Mittelalter´ gepackt´ hat. Laßt mich (nach gewissem Alkohogenuß richtig harmoniesüchtig) dazu sagen: Da müßte sich doch ein geweinsamer Nenner finden lassen, der letztendlch die Qualität der Mittelaterevents steigern lassen müßte ( - denn da gibt es noch einiges zu tun!). Also, würde gerne noch mehr von den ´Professionellen´ hier lesen und ich denke, ein Meinungsaustausch würde bei allen doch den Horizont erweitern… Wünsche allen viel Spaß und Erfolg bei der Arbeit an gelungenen MA - Veranstaltungen Ger
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Eintrag #20 vom 19. Aug. 1999 14:55 Uhr
Silvia Krautz
Den Kriterien, die hier für das Gelingen bzw. Empfinden eines guten Marktes aufgezählt werden, stimme ich fast vorbehaltlos zu, besonders dem historischen Ambiente und den stimmungsvollen Darbietungen (besonders Spielleuchte!). Ich gehöre zu den "gewandeten Besuchern" bzw. "Ergänzung Lagerleben" und kann der ganzen Sache irgendwie nicht mehr viel hinzufügen, weil alles mir Wichtige schon gesagt wurde. Na gut, bis auf den Punkt der "hygienischen Bedingungen" - also nicht nur 1 WC für einen vollen Markt, wo dann alles ansteht. Ebenso finde ich noch es wichtig, daß es in der Umgebung für weitangereiste Besucher eine Möglichkeit zum ßbernachten gibt - also Camping. Nochmal zu Philipp - was hast Du gegen Pannesamt und unverdeckte Kurzhaarfrisuren? Na gut, ist nicht ganz "a", aber ich kann mir keinen echten Samt leisten (Studentin) und lange Haare stehen mir auch nicht besonders gut. Allerdings bin ich vom "höheren Stand" mittlerweile sowieso abgekommen und halte mich demzufolge bei der Näherei auch an typischere Stoffe. Naja, solange ich auf einem Markt nicht wieder mit der Bemerkung: "Mach dir mal Kontaktlinsen rein" begrüßt werde, weil Brille auch nicht authentisch ist, ist es schon o.k.
Bye, Silvia!
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Eintrag #21 vom 19. Aug. 1999 15:05 Uhr
Philipp Klostermann
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Hallo Silvia, in Eu habe ich ein nettes Mädel kennengelernt, die zeimlich kurze Haare hatte, was man aber nicht bemerkte, da sie - wie es eigentlich jeder tun müßte - eine Kopfbedeckung trug. Den Anblick von Pannesamt halte ich nach wie vor für schmerzhaft. Wer sich keinen Samt kaufen möchte, sollte von einer Adeligen-Darstellung absehen. So, das war´s in Kürze, muß wider an die Arbeit… Alles Gute, Philipp P.S. bedenke, daß das Abscheren der Haar eine Strafe für schwangere Diebinnen war, als Erkennungszeichen sozusagen…
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Eintrag #22 vom 19. Aug. 1999 19:55 Uhr
Gabriele Klostermann
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Hi Silvia, man muß als Adlige nicht unbedingt in Samt und Seide ´rumlaufen, ein guter (d.h. nicht zu grob und mit einer satten, aber nicht schreienden Farbe) Wollstoff tut es allemal und ist vermutlich eh´ näher am Original. Samt war im HMA wirklich sündhaft teuer, weil aus dem Orient importiert; den konnten sich wirklich nur die Reichsten leisten. Und Wollstoff hat den Vorteil, daß man ihn im Schlußverkauf zu wirklich günstigen Preisen bekommt. Eine Kopfbedeckung kostet auch nicht die Welt. Etwas Off-Topic vielleicht, aber für mich ist soetwas durchaus auch ein Kriterium für einen gelungenen Markt. NEIN, ich bin nicht Anfägerfeindlich und ich möchte auch keine neue "A"-Debatte lostreten oder mich offiziell um den Titel "A"-Papst bewerben (Sag mal Dietrich, können das eigentlich auch Frauen werden, es gibt da doch diesen Roman…????) ;-) In Deckung gehend, aber trotzdem hoffend, daß ihr gut gemeinter Tip beim Herstellen der nächsten Kotta berücksichtigt wird Gabriele
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Eintrag #23 vom 19. Aug. 1999 21:47 Uhr
Martin
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Der Titel A-Papst ist gar nicht so wichtig, und ist nicht gebunden an Man oder Frau, auch wenn es meistens die Kerle sind die ihre Meinung äußern, wir lassen bei uns den Dietrich quatschen, da er es gerne macht und ihr wißt ja, Alter vor Schönheit!!! Hehehe
Martin
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Eintrag #24 vom 19. Sep. 1999 20:24 Uhr
Nikolaj Thon
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Samt sieht natürlich schön - und so schön edel = adelig! - aus, aber m.W. wurde "Samt" im heutigen Sinne (also geschorene Schlingen) erst im späten 13. Jh. im Mittelmeerraum erfunden und zuerst nicht für Kleidung, sondern Kissen verwandt. Lasse mich aber gern (Samt ist schön!) eines Besseren belehren, wäre also für einen Beleg früherer Verwendung dankbar. Das MA-Wort "samit" meint wohl nicht unseren "Samt", sondern einen dichten Seidenstoff mit Muster. Gruß
Arglwydd Rhisiart
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Eintrag #25 vom 20. Sep. 1999 12:13 Uhr
Gabriele Klostermann
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Hallo Nikolaj, ein Auszug aus Ingrid Loscheck, "Reclams Mode- und Kostümlexikon": "Bis in das 14. Jh. verbreitet war SAMIT, ein gemustertes Seidengewebe mit einer Hauptkette, einer Bindekette und zwei oder mehr Schüssen. Seit dem 13. Jh. war SAMT bekannt und begehrt, ein Kettsamt mit zusätzlicher Polkette, die während des Webens über Ruten läuft und Schlingen bildet, die aufgeschnitten werden. Samte wurden in vielen Seidenwebereien hergestellt und waren zum Großteil der Oberschicht vorbehalten, ebenso SEIDENPFELLEL (von mlat. pallium), einem Seidensamt mit eingewebten, auch golddurchwirkten Mustern, gefolgt von PFELLEL, einem weißen, im Spätmittelalter auch farbigen Wollsamt. Seiden- und Samtstofffe wurden wegen iohrer Kostbarkeit häufig nur als Bestzstreifen verwendet" Da ich das Kostümlexikon bisher noch nicht bei groben Fehlern erwischt habe, neige ich dazu, ihm auch hier zu vertrauen. Seidensamt gab es also schon, er war aber extrem teuer. ßh, BTW, hat jemand eine gute Quelle für Seidensamt??? Gruß Gabriele (äh, kann es sein, daß wir gerade etwas vom eigentlichen Thema abschweifen….?)
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Eintrag #26 vom 20. Sep. 1999 13:05 Uhr
Sylvia Crumbach
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Moin!! Das Thema: Gute Märkte - Schlechte Märkte Fogelvrei Produktionen veranstaltet meiner Meinung nach gute Mittelalter-Märkte. - Für die Aktiven sind Duschmöglichkeiten gegeben - Stroh und Feuerholz wird gestellt - Die Organisation ist gut und unbürokratisch - Das Angebot der Händler ist, wenn auch nicht immer autentisch, doch passend. - An den Ständen mit Lebensmitteln ist Sauberkeit garantiert Die angebotenen Gericht sind wirklich gut, die Auswahl ist stimmig. - Das Angebot an Musik, Tanz und Kleinkunst ist so groß und vielfältig, daß ich den ganzen Sommer über nicht alles gesehen habe - Für Besucher in grausigen Kostümen kann der Veranstalter nichts - Geschlossenes Gesamtbild Geboten werden auch bei schlechterem Wetter schöne und stimmige Veranstaltungen. Soviel zum Thema "Mittelaltermärkte" Es gibt neben diesen Veranstaltungen jedoch auch diverse andere Feste und Veranstaltungen. Mein Mann und ich durften nach einer sehr netten Einladung an dem Mittelalterfest "Krieger, Knecht und Kugeltopf" vom 11.-12.9.99 im Quedlinburg teilnehmen. Hier gab es Zustände und Besonderheiten, die wir als Aktive wirklich nur bewundern konnten. - Außer den Teilnehmer hatten (fast) keine Besucher in Kostümen Zutritt - Darsteller für den Zeitbereich vom 7. bis 15. Jahrhundert haben sich nicht nur gutvertragen sondern auch prima ergänzt - Eine gewisse Qualität in der Ausrüstung, die man auf verschieden Veranstaltung (nicht nur auf den "Mittelalterlich Spektakulum" sondern auch auf Freienfels) vergeblich sucht war einfach normal. ßbrigens nicht nur für den Bereich Frühmittelalter sondern auch für das Hochmittelalter. Ich persönlich bin der Meinung, daß solche Veranstaltungs- kategorien getrennt beurteilt werden sollten. Es gibt einfach Veranstalter mit verschiedenen Konzepten. Alex-Zelte, Omas Gänsebräter als Kochgeschirr, mit der Nähmaschiene angefertigte Obergewänder, Lurexborten und Darsteller, die nicht einmal in der Lage sind zu Ihrer Darstellung mehr zu sagen als "Ich bin Adeliger in der Ritterzeit" mögen auf Festen wie Satzvey etc. vom Veranstalter gebilligt werden. Diese Veranstalungen bieten auch Anfänger und entsprechende Gruppen und Vereinen ein Feld um Erfahrungen zu sammeln. Man sollte sich aber bewußt sein, daß diese Veranstalungen mit "Autentischer Darstellung" wenig gemein haben. Sylvia (Dragomira)
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Eintrag #27 vom 03. Jul. 2000 17:19 Uhr
Carsten Baumann
Upps, diesen Beitrag habe ich vorhin schon in "Marktkritiken" gepostet, wo er e i g e n t l i c h gar nicht hingehört! Sondern hier: Mittelalter - Modelldorf "Op de Hörn", VIERTES HßRNEFEST - 01. 07. 2000 Das LehrerInnen/ SchülerInnen - Projekt Mittelalter - Modelldorf "Op de Hörn", in Hörne (Gemeinde Balje), bei Freiburg an der Elbe, entstand vor ca. sechs Jahren. Ungefähr zehn engagierte KollegInnen, u.a. Jörg Petersen und Klaus Melahn, zusammen mit OrientierungsstufenschülerInnen der Gesamtschule Freiburg an der Elbe, begannen damals die Entwicklung und den Bau des Mittelalterdorfes. Unterstützt wurden sie dabei von vielen freiwilligen HelferInnen aus den umliegenden Gemeinden, u.a. von dem Freiherren - Ehepaar von Sedlitz, das der Projektgruppe ein Großes Geländestück für den Bau des Dorfes, auf dem Grundstück ihres Bio - Bauernhofes, zur Verfügung stellte, von zahlreichen Eltern, Bauunternehmern, sonstigen interessierten Helfern und der VhS - Stade. So entstand in jahrelanger Arbeit ein Mittelalterdorf, mit Pallisadenumzäunung und Wehrtor, einer Kapelle mit Skriptorium, dem Vogthaus und vielen Werkstätten, wie Schmiede, Wollwerkstatt, Färberei, Lederwerkstatt, Holzwerkstatt, Töpferei, Backhaus und Küchenhaus. Primär dient das Mittelalterdorf als Projektstätte für Schulklassen, um lebendigen Geschichtsunterricht durch handeln und erleben, erfahren zu können. Schulklassen, die im Rahmen ihres schulischen Geschichtsunterrichts das Dorf besuchen, schlüpfen für einen oder mehrere Tage, in eine "mittelalterliche Lebenssituation" . An mehreren BESUCHERTAGEN im Jahr, steht das Dorf der ßffentlichkeit zur Besichtigung und zur "lebendigen Geschichtserfahrung" offen. Beim HßRNEFEST, das ein mal im Jahr stattfindet, wird den BesucherInnen ein komplettes "Mittelalterfest" geboten. Am vergangenen Samstag, dem 01. Juli 2000, fand das 4. Hörnefest statt. Die Werkstätten waren allesamt in Betrieb, Meister und Meisterinnen (die ProjektlehrerInnen) leiteten ihre Lehrlinge in den unterschiedlichsten Gewerken an, wie Schmiedekunst, Filzarbeiten, Löffelschnitzerei usw. . Das schöne ist, daß wie immer, große wie kleine BesucherInnen, ihre hergestellten "Werkstücke", gegen eine kleine Spende, mit nach Hause nehmen konnten. Hervorzuheben ist die Tätigkeit des "Ablaßpredigers", dargestellt durch den fünfzehnjährigen Tobias, der allen AkteureInnen und BesucherInnen durch Androhung schlimmster Höllenqualen, sehr gekonnt, Ablaßbriefe aufnötigte. Wie in den vergangenen Jahren, wurde das Projekt durch die Aktivitäten befreundeter Gruppen und Einzelpersonen aus der "Mittelalterszene" unentgeltlich unterstützt. So war das, in der Szene bekannte, Gerber-Paar Beckebrede dabei, die Gruppe "Arme Ritter v. Greißlautal" (aus Weißenfelß, Sachsen-Anhalt), ein Troß von "Curtis Salta - Bogenschützen" (die "Soltauer Bogenschützen", um Peter Elbers), sowie Mitglieder des Vereines "Ritter der Stauferzeit" (u.a. Hans F. Blaß), die hauptsächlich durch Vorführen und Erklären hochmittelalterlicher Spiele auftraten, der Possenreißer Werinhard und Jungfer Julia (7 Jahre), wobei letztere durch Vorführung akrobatischer Leistungen glänzte. Ich glaube, es ist im Sinne aller freiwilligen AkteurInnen, wenn ich an dieser Stelle den AusrichterInnen des Festes danke, besonders auch noch den "Mägden und Knechten", die in Back- und Küchenhaus unermüdlich für das Wohl der Mägen geschafft haben! Allen Aktiven des Projektes herzlichen Dank für diese einmalige Arbeit, die Ihr mit Eurem "Mittelaltermodelldorf Op de Hörn" leistet! Viel Erfolg für Eure weitere Arbeit. Zum nächsten Hörnefest, im Jahre 2001 werde i c h, wenn es möglich ist, auf jeden Fall wiederkommen! Gruß von Carsten
Gruß von Carsten
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Eintrag #28 vom 01. Jul. 2001 21:53 Uhr
Rolf Möller
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Ich war demletzt auf ein Ma-Markt in Winnigen/Mosel. Alle Händeler die wir sprachen waren enttäuscht und würden nicht wiederkommen. Aber wir waren begeistert von den Händlern und Darstellern.So ein klasse atmusphäre habe wir selten erlebt, und ich kann mich bei allen Akteuren bedanken, Für uns war es ein wunderbarer Markt.
Gruß Rolf von Brisiacum
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