Große Darstellungen historischer Schlachten
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Eintrag #1 vom 08. Jan. 2005 23:56 Uhr
Stefan Schäfer
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Hallo,
da ich nun diverse Bücher über´s Mittelalter (insbesondere zur Kriegsführung) gelesen habe, stell ich mir die Frage, wie so eine mittelalterliche Schlacht ausgesehen hat und was die Leute damals dabei empfunden haben. Da ich mir schon alle bekannten Filme und einen Haufen Bilder angesehen habe, würd ich gern so etwas mal in natura sehn evtl. auch dran teilnehmen.
Ich hoffe, ihr könnt mir sagen, wann und wo solche Schlachten dargestellt bzw. nachgespielt werden.
Vielen Dank im voraus.
Gruß
Stefan
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Eintrag #2 vom 09. Jan. 2005 18:51 Uhr
Maik Elliger
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hallo stefan,
es gibt in der darstellung von großen schlachten natürlich qualitativ und quantitativ abstufungen.
wenn du mehr auf massenszenen stehst bietet sich die napoleonische zeit ( jena auerstedt/ leipzig usw. an ) da sind meist mehrere tausend aktive.
die uniformen sind meist richtig gut. aber da kommt selbstverständlich der reine zweikampf zu kurz…. aber es wirkt trotzdem.
wenn du mittelalter schlachten suchst die sich von der typischen marktunterhaltung abheben wird es schon schwer.
ich kann dieses jahr empfehlen 11.-12.6. auf der brandenburg bei eisenach, a 4 autobahnabfahrt herleshausen. tolle anlage, kaum störendes und meist 300 aktive mitwirkende- die unter erheblichen anstrengungen eine burg erobern müssen. ich habe dieses event schon 4 mal mitgemacht und bin immer wieder begeistert.
wenn es dann noch ein wenig mehr sein darf -hastings ( england )2006 !!!! das ist aber wieder eine andere dimension.
leider hat es die deutsche mittelalterszene bisher nicht auf die reihe bekommen sich an ein zentrales thema zu binden und etwas wie hastings in deutschland umzusetzen…. leider. aber so sind wir.
( wenn jetzt ein aufschrei erfolgt bitte belehrt mich eines anderen )
viel spass weiterhin
maik
ritterbund thüringen
schwarzburg
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Eintrag #3 vom 09. Jan. 2005 18:56 Uhr
Barbara
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Grunwald-Tannenberg (PL) - immer am Wochenende um den 15.07. Mehr Info dazu unter "Schlacht DO kontra Kgr. Polen anno 1410" (Geschichte/Spätmittelalter).
Barbara
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Eintrag #4 vom 09. Jan. 2005 21:37 Uhr
Stefan Schäfer
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Hallo,
danke erstmal für die Info. Habt ihr noch ein paar nähere Information zu Hastings bzw. Tannenberg? Die Belagerung bei Eisenach werd ich mir schon mal ansehen (als "Touri", da noch neu in der Scene).
Gruß
Stefan
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Eintrag #5 vom 09. Jan. 2005 23:13 Uhr
Roland Schulz
Ich habe eine Bitte:
Könntet ihr bitte das Thema "große" Schlachten in bekannte oder historische Schlachten umändern?
Mal im Ernst..seit zwei Tagen überlege ich, ob ich das jetzt schreiben soll, aber nun tu ichs..
GROSSE Schlachten…das lässt mich wirklich fast kotzen, Leute..große Schlachten, große Kriege…
Groß macht sowas nicht, das is nie groß gewesen und wirds auch nie…höchstens ist ein Massensterben, das irgendwann zu ner "strategischen Meisterleistung" verklärt wird.
Wenn wir sowas reenacten, dann würde ich vorschlagen es eine historische oder geschichtliche Schlacht zu nennen.
Wäre das vertretbar?
Ich würd mich freuen, und ich glaub es gibt genug andere, die es ebenso sehen..aber nicht sagen.
Gruß,
Roland
Leben und Handwerk
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Eintrag #6 vom 09. Jan. 2005 23:16 Uhr
Berthold Nüchter
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Ich nehme an, er meint mit der Größe der Schlacht einfach den Umstand, dass viele Leute beteiligt sind, im Gegensatz zu einem kleineren Scharmützel oder gar einem Zweikampf.
Berthold
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Eintrag #7 vom 09. Jan. 2005 23:34 Uhr
Roland Schulz
Berthold, davon gehe ich auch mal aus…aber ..mein Gott, drücke ich mich so mißverständlich aus?
Ich glaube auch, daß Stefan das so meint, wie du es beschreibst..trotzdem würde ich es anders, glücklicher nennen..aber das ist meine höchstpersönliche Meinung, vielleicht bin ich da ja etwas empfindlich…
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Eintrag #8 vom 10. Jan. 2005 10:39 Uhr
Olaf Kirchert
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Wer Schlachten mit sehr vielen Teilnehmer sucht wird in England fündig. Z.B. Herstmonceux Castle oder Tewksbury. Da sind locker 1000 Leute auf dem Feld. Und es passiert nicht mehr als in D. Ohne A-Karte…
Noch was zum Thema "Groß":
"Ich bin auf der Suche nach einem großen Krieger."
"Ah, einem großen Krieger?… Groß machen Kriege niemanden…"
Wer kennt DEN Film nicht?
Tschüs, Olaf
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Eintrag #9 vom 10. Jan. 2005 14:03 Uhr
Maik Elliger
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Große Darstellungen historischer Schlachten
das ist ja mal wieder typisch- statt auf die eigentliche frage einzugehen wird sich ein wort eines "anfängers" unter die lupe genommen.
zur darstellung von geschichte gehört nun mal auch die von schlachten- achso großen schlachten.
es ist vielleicht nicht gerade "in" aber so war es -leider-
es geht ihm doch nur darum so etwas zu sehen- erleben, wie es damals war geht sowieso nicht….
das wollen vielleicht auch die wenigsten. wenn du grundsätzlich gegen militärische darstellung bist dann ist das zwar dein gutes recht- aber missioniere niemanden.
roland- ich habe mir mal deine seite angesehen- schön gemacht- gibst dir mit der gewandung und bewaffnung viel mühe- aber die ist auch für militärische zwecke da. speer, sax, axt…..
bis bald auf dem schlachtfeld
comes de svarzburc
maik
schwarzburg
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Eintrag #10 vom 10. Jan. 2005 14:12 Uhr
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Man kann Rolands Standpunkt teilen oder nicht, das sei jedem seine Sache.
Aber virtuell augenrollend darauf rumzuhacken und ein weiteres Posting ohne Bezug zur Anfangsfrage zu schreiben, ist nun wirklich sinnfrei.
Beenden wir diese Diskussion bitte und bleiben beim Thema.
Kann doch nicht so schwer sein.
Gruß, Ivain
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Eintrag #14 vom 12. Jan. 2005 16:53 Uhr
Stefan Schäfer
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Große Darstellungen historischer Schlachten
Hallo,
eins vorweg: hätte ich mir die anderen Themen (z.B. Hastings) erst einmal richtig durchgelesen, hätte ich mir den Beitrag auch sparen können. Trotzdem danke für die Info.
Ich gelobe Besserung.
Jetzt möchte ich noch etwas zum Beitrag von Roland schreiben. Mir war nicht klar, dass hier soviel Wert auf die Formulierung der ßberschrift gelegt wird. Das Wort "Groß" bezog sich wirklich nur auf die Anzahl der Teilnehmer. Dass Krieg damals wie heute nichts Heroisches ist, weiß, denk ich wohl, jeder.
Ein paar Fragen habe ich noch, falls die in einem anderen Thema bereits behandelt wurden, reicht mir ein Hinweis.
Maik schreibt, dass sich die deutsche MA-Szene mit der Umsetzung einer solchen "historischen" Schlacht schwer tut.
Mich würde mal interessieren, woran das liegt. Historische Ereignisse gab´s doch genug.
Ach so, was ist eine A-Karte und lohnt sich eine Fahrt nach Hastings auch als Zuschauer?
Gruß
Stefan
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Eintrag #15 vom 13. Jan. 2005 11:25 Uhr
Christian Becker
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Große Darstellungen historischer Schlachten
eine Schlacht wirklich historisch nachstellen wird nicht möglich sein… außer wir finden genug suizidgefährdete, die sich mit schwertern u.ä. abmetzeln wollen… ;-)
Man kann den Anschein einer historischen Schlacht erwecken... trotzdem ist alles nur "spielerei". Was einen Maßstab will man ansetzen möglichst genau Rüstung und Kleidung? Da fallen schon mal sehr viele durch... dann wirds doch nur wieder ein "kleines Gefecht".
Wieviel Reiter stehen dann überhaupt zur Verfügung? Da ist wiederum das Problem der Ausrüstung.
Die A-Karte ist der Versuch, eine einheitliche Regelung für den Kampf zu kriegen. Ein guter Gedanke aber leider liegt die Organisation in zu wenigen Händen, die sich die Arbeit teilen könnten… Die Regeln der A-Karte kannst Du in der Bibliothek hier nachlesen
Christian von Kugelberg
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Eintrag #16 vom 13. Jan. 2005 14:52 Uhr
Maik Elliger
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Große Darstellungen historischer Schlachten
hallo stefan,
als "neuling" kann man ja nich alles wissen- wenn du dir alle beiträge im tempus v ansiehst wirst du entweder überschlau oder hast keine lust mehr :-)
hastings als zuschauer- das ist sicher eine reise wert, zumal man dort allein in der gegend sehr viele wunderschöne burgen, schlösser und gegenden hat. aber du hast ja noch fast 2 jahre zeit…
zum thema schlacht- große schlacht- man muss natürlich bedenken das eine "ritterschlacht" zu der damaligen zeit nicht unbedingt tausende mitwirkende hatte- es reichte schon wenn sich mehrere hundert auf dem schlachtfeld trafen. es gibt darüber wunderbare literatur. übrigens haben die sich nicht zwangläufig alle getötet. gefangename und lösegeld waren beliebter.
wenn man in heutigen dimensionen rechnet waren die damaligen schlachten nicht "groß" aber man muss die bevolkerungsstruktur und gesamtzahl beachten- da waren ein paar hundert ritter schon ein ereigniss.
warum gibt es "hastings" nicht in deutschland….
weil du fünf vereine fragen kannst und bekommst sechs verschiedene antworten. wir haben in deutschland mehr den drang dazu lieber noch eine splittergruppe von der splittergruppe zu gründen.
es gibt zu viele befindlichkeiten.
aber es gibt auch durchaus initiativen zb. lechfeldschlacht, werla.
viel spass
maik
comes de svarzberc
schwarzburg
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Eintrag #17 vom 13. Jan. 2005 18:27 Uhr
Dennis Klothen
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Große Darstellungen historischer Schlachten
hi, ich versuche mal ein paar fragen zu beantworten.
also wenn du ein recht nahes gefühl davon haben willst wie es damals war und ein nahetoderlebnis nicht schreckst dann kann ich dir wolin in polen empfehlen. die jungs da sind härter im nehmen und geben. es wird mit blunts geschossen, auf helme gehauen und wirkungstreffen werden erzielt- dazu kommt ein realistischer einsatz von dänen/ langäxten
zu der thematik dass solche sachen in deutschland nicht zustande kommen: ich denke das liegt daran dass es zB in england eine art dachverband gibt, an dessen vorgaben sich gehalten wird und der die größeren events organisiert. die szenen sind da einheitlicher, wodurch man dort zB. die schlacht von hastings mit genügend leuten darstellen kann. dies gibt es in deutschland nicht. kaum jemand zB. im frühmittelalterbereich stellt die deutsche geschichte dar. viele rus und wikinger aber kaum karolinger oder salier.
hier sehe ich das hauptproblem darin dass die meisten frümidarsteller anscheinend ein problem damit haben christen darzustellen. da hat man es natürlich mit einer meist christianisierten darstellung schwer. dies macht es schwer eine historische schlacht auf deutschem boden zu reenacten.
hier kommt auch das splittergruppen problem zum tragen. zu viele leute tun zu viele verschiedene dinge.
das wäre im hochmittelalter schon anders. ein reenactment zur schlacht von worringen würde mich zB interessieren.
gruß dennis
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Eintrag #18 vom 13. Jan. 2005 21:05 Uhr
Stefan Erdenkäufer
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Du sprichst ein wahres Wort gelassen aus, Dennis…
Ich bin Karolinger. Und ich kenne das Problem.
Die FMA - Szene in Deutschland ist etwas, hmmm, nennen wir es mal "elitär".
Entweder es ist der Reiz des Okkulten und des Heidentums, wie Du es ja ansprichst. Dann hast du jede Menge "Barbaren", "Kelten" usw. (Die wenigen guten Keltendarsteller, die es auch gibt, bitte jetzt nicht böse sein) Die brauchst du nicht suchen, die hat’s zur Genüge. Da hab ich persönlich auch gar nichts dagegen, bevor mich jemand wieder missversteht. Und die wären für so einen Spaß sicherlich auch zu haben. Aber eine "historisch korrekte" Schlacht kann man mit denen nur sehr bedingt nachstellen.
Auf der anderen Seite gibt es natürlich noch die Wikinger. Zahlreich und teilweise recht gut. Aber die bräuchten für eine historische Schlacht in Deutschland halt noch Gegner…
Bleiben die kleinen Grüppchen der Franken, Alemannen, Sachsen und Bajuwaren. Selten mal ein Slawe oder ein Magyar. Die sind aber so zersplittert und meistens auch so sehr auf die qualitativ hochwertige Darstellung ihrer Zeit bedacht, dass eine Schlachtdarstellung eher niedere Priorität für sie hat. Die machen lieber eine ordentliche Handwerksdarstellung oder so.
Die Waffen gehören dann eher zur Tracht, militaristisch veranlagt ist da eher nur ein kleiner Teil.
Der Grund dafür ist aber einfach: Für eine ordentliche FMA-Darstellung ist so viel Aufwand bei der Recherche und der Beschaffung notwendig, dass viele aus diesem Grund den einfacheren Weg des Hoch- oder Spätmittelalters beschreiten. Diese Zeiten sind sehr personalstark. Und bei dieser Personalstärke sollte es erheblich leichter sein, genügend engagierte und vernünftige(!) Kämpfer für eine "große" Schlacht zusammenzukriegen.
Meint jedenfalls der kleine Franke…
Kurz:
Grimar (=Wiki) und ich haben da auch schon mal in die Richtung was angedacht, nicht zuletzt, weil uns die ganzen Crossover-Schlachten mit völlig verschiedenen Zeiten (Wiki kämpft gegen Spämi…) zum Hals raushängen:
Ob es denn möglich wäre, zum Zwecke einer ordentlichen FMA-Schlacht mal die ganzen FMA-Darsteller (spez. in Süddeutschland) zusammenzubringen. Ist aber irgendwie im Sande verlaufen…
Gruß,
Stephan fonne Varenbach
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Eintrag #19 vom 13. Jan. 2005 21:41 Uhr
Dennis Klothen
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Große Darstellungen historischer Schlachten
schade. aber hier im westen sind wir mit unserer salier/flamen darstellung auch eher verschwindend gegen die ganzen rus und wikinger
gruß dennis
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Eintrag #27 vom 15. Jan. 2005 11:05 Uhr
Fritz Pascual
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Realistischer Kampf mit Polsterwaffen - dafür oder dagegen?
Naja, im Prinzip is ja eh schon alles gesagt: Es gibt in Deuschland keine grossen Schlachtenreenactments. Fertig. Vielleicht noch hastings alle Jubeljahre in England und das abartige Gemetzel in Wolin.
Wer grosse Schlachten will sollte American Civil War machen und da auf die Gettisburgh-Schlacht gehen. Da kann er sich mit 40000 Spacken aufm Feld tummeln.
Naja, vergiss nicht das es in Brunssum zumindest versucht wurde. Sicherlich gab es da jede Menge Egomanen und die Ausrüstung is da teilweise unter aller Kanone, aber es hat immerhin geklappt. Jedenfalls besser als in Herzberg (um mal wieder das Bilderbuchbeispiel einer großen Scheiss-Schlacht zu benutzen).
Der Witz ist ja nun, das keiner wirklich vom Kämpfen in einer grossen Einheit/Formation Ahnung hat, daher muss ne Menge ausprobiert werden. Is ja logisch das es da nicht immer klappt.
Wo das faszinierenderweise schon klappt ist im LARP. Jaja, seltsam aber wahr. Wahrscheinlich weil die Leute da so sehr schiss haben das ihnen ihr geliebter Charakter unter den Fingern wegstirbt. Die kämpfen da teilweise viel defensiver und realistischer im Team.
Genau, wenn du grosse Schlachten willst, dann geh zum LARP! Die schaffen es hier in Deutschland minestens 2 mal im Jahr Schlachten mir über 1000 Teilnehmern auf die Beine zu stellen. Is zwar Fantasy aber immerhin Schlacht. Und Gross.
Gruß
Fritz
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Eintrag #28 vom 15. Jan. 2005 13:02 Uhr
Stefan Schäfer
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Große Darstellungen historischer Schlachten
Hallo,
ich möchte zu diesem Thema mal etwas aus der Sicht eines Zuschauers "Touri" sagen, wobei ich in erster Linie für mich spreche.
Meine erste Begegnung mit dieser Szene war letztes Jahr auf einem MA-Markt bei Bückeburg (NS). Kleiner Gruß am Rande an eine Gruppe aus Bremen, die meiner Freundin und mir auf nette Art und Weise ihr kleines Katapult und ihr Hobby ausführlich beschrieben und dadurch mein Interesse an diesem Hobby geweckt haben. Für gute ßffentlichkeitsarbeit sollte man auch mal ein Feedback bekommen.
Aber was ich eigentlich sagen wollte, auf dem oben genannten Markt liefen Wikinger, Kreuzritter und diverse Leute aus anderen Epochen rum. Dieses wiederum fällt auch nur jemandem auf, der sich mit dem Thema Mittelalter beschäftigt. Meine Freundin hält z.B. jeden für einen Ritter, der eine Rüstung und ein Schwert trägt (mittlerweile auch nicht mehr). Was ich damit meine, ist, dass es dem Gros an Publikum eh nicht auffallen wird, wie authentisch jeder einzelne Teilnehmer ist und ob er nun Kelte, Sachse oder Karolinger darstellt. Hauptsache ist doch, dass der Rahmen stimmt und dass nicht gleich die beginnende Neuzeit gegen das beginnende Mittelalter kämpft, weil dann auch das Publikum merken würde, dass etwas nicht stimmt.
Muss so etwas denn immer gleich 100%ig authentisch sein? Kann man denn so eine Schlacht nicht auch fiktiv gestalten und es evtl. sogar als Projekt sehen, um Sachen wie Befehlsführung und dem Koordinieren von Truppen etc. in Erfahrung zu bringen?
Um noch einmal kurz die Frage am Anfang dieses Themas zu erläutern: Auf dem bereits erwähnten MA-Markt wurde natürlich auch ein Ritterturnier veranstaltet, bei dem dann ca. 10-12 "Ritter" in Reihe aufmarschiert sind. Dieses Bild fand ich trotz der relativ geringen Zahl schon sehr imposant und da habe ich mir nun die Frage gestellt, wie so etwas wohl gewirkt hat und wirken muss, wenn es nun fünfzig oder mehr Berittene und/oder Krieger sind (es müssen ja nicht gleich tausende sein). Und da bin ich wohl auch nicht der Einzige, der sich diese Frage stellt. Zu der Pferdefrage im Thema Hastings 2006 (Veranstaltungskritiken) wurde erwähnt, dass die dortigen Pferde samt Reiter auch von anderen Reenactment-Epochen kommen.
Dann hoffe ich mal, dass so etwas demnächst auch in Deutschland veranstaltet wird.
Viele Grüße
Stefan
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Eintrag #29 vom 15. Jan. 2005 17:10 Uhr
Udo Brühe
"… Wer grosse Schlachten will sollte American Civil War machen und da auf die Gettisburgh-Schlacht (heißt übrigens Gettysburg) gehen. Da kann er sich mit 40.000 Spacken aufm Feld tummeln….
Aha, Leute die sich mit ACW, der Napoleonik oder Friedrizianik beschäftigen (Bei den großen Reenactmentveranstaltungen von Leipzig, Waterloo etc. kommen auch mehrere hundert Leute zusammen) sind also Spacken, gut.
Dann frag ich mich, wie man Menschen bezeichent, die die Uniform der Einigungskriege (1864 - 1871) tragen, die des 1. Weltkrieges oder sich gar in noch verfänglicheren Uniformen präsentieren (aber die stellen ja nur innerhalb von Displays dar, ich vergaß, das ist was anderes), wie man unlängst em SPIEGEL entnehmen konnte.
Schön zu wissen, wie man von Anderen tituliert wird, Fritz, danke.
Thema Schlachtendarstellung in Deutschland:
An historischen Begebenheiten fehlt es auch hierzulande nicht, ich erinnere an Gefechte und Schlachten wie die im Welfenholz (Salierzeit), Worringen (1288), Belagerung von Neuss (14drietinnepief). Und viele dieser Treffen (altmodisches Wort für Schlachten) waren von einer historischen Bedeutung, die sich hinter denen der vielgelobten und hochgejubelten englischen nicht zu verstecken brauchen.
Problem ist halt, das die meisten der mittelalterlichen Gefechte und Schlachten, wenn nicht ausschließlich so doch zu einem großen Teil Reiterschlachten waren. Da liegt das Hauptproblem: Woher soviele Reiter nehmen, die auch noch - je nach veranstaltendem Verein/Club/IG etc. von denen ja viele authentischer sind als authentisch - in einer authentischen Klamotte daherkommen, von der Ausrüstung für Pferd und Gefolge. Da muss man lange suchen und findet schließlich dann doch nicht genug, die annähernd innerhalb einer Epoche ausgerüstet daherkommen. Hier muss man dann schlimmstenfalls das Zeitfenster von 50 jahren und mehr öffen, mit dem resultat, das es hinterher nicht mehr authentisch ist.
"Wenn ein paar Gruppen sich zusammentun, dann müsste das doch einigermaßen zu heben sein!", werden jetzt einige sagen. Gut, nur dazu muss man erstmal Gruppen finden, die sich untereinander grün genug sind und die auch bereit sind mit anderen zusammenzuarbeiten. Momentan läuft es hierzulande leider ja noch so, das man untereinander mehr mit dem Vergleichen der Schwanzlänge und dem Streiten darüber beschäftigt ist, welche Mannschaft nun den autentischeren Schnitt der Taschentücher hat.
Dachverbäbnde wie in England gibt es hierzulande nach all den Jahren immer noch nicht, zumindest nicht solche die allseits wenn nicht anerkannt, so doch zumindest so weit akzeptiert sind, das man sich und ihren Auflagen für die Dauer einer Veranstalung unterordnen würde.
Die Veranstalter von Hastings haben einen klar definierten Ausrüstungskatalog erstellt, den jedermann zu erfüllen hat, der teilnehmen will. Ob es sich dabei um die genaue Zeit (1066), die entsprechende Klamottage oder die Fähigkeit ein Schwert zu führen handelt. Andererseits haben diese Organistaoren aber auch kein Problem damit, Reitergruppen die normalerweise in der Napoleonik als Husaren etc. unterwegs sind, in Strickkette zu stecken nur um ansatzweise eine Reitermasse aufs Feld zu bekommen.
Hierzulande wäre das ob der befindlichkeiten vieler undenkbar, ja ich behaupte sogar, so mancher würde noch an Ort und Stelle die Veranstaltung verlassen und schmollend heimkehren,
Interessant ist auch, das viele, für die das hierzulande eine Zumutung, ja gar eine Frechheit wäre, keinerlei Probleme haben, sich den Regularien in England zu unterwerfen.
Seltsam? Aber so steht es geschrieben.
Udo
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Eintrag #30 vom 16. Jan. 2005 11:48 Uhr
Ranes Haduwolff
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Große Darstellungen historischer Schlachten
Grüß Euch,
Udos Zitat:
"Hierzulande wäre das ob der befindlichkeiten vieler undenkbar, ja ich behaupte sogar, so mancher würde noch an Ort und Stelle die Veranstaltung verlassen und schmollend heimkehren.
Interessant ist auch, das viele, für die das hierzulande eine Zumutung, ja gar eine Frechheit wäre, keinerlei Probleme haben, sich den Regularien in England zu unterwerfen."
Ja Udo…hart aber herzlich. Es stimmt auf gewisse Weise.
Letztendlich ist es genau das. Ein Verband, eine grössere Formation, gar ein Dachverband erfordert eine gewisse Unterordnung, eine gewisse Disziplin. Das ist hier bei uns kaum möglich. Eine grössere Schlacht erfordert eine harte Choreografie, klare Regeln, konsequente Ausrüstung und - Disziplin.
Nicht mit der bestehenden "Szene". Nur mit ausgesuchten Leuten. Klingt hart, ist aber so.
Ars Militia - Euer Haduwolff
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Eintrag #31 vom 16. Jan. 2005 13:17 Uhr
Stefan Hartl
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Große Darstellungen historischer Schlachten
Zitat: "das abartige Gemetzel in Wolin"
@ Fritz - Schon mal in Wolin teilgenommen ???
Oder woher kommt deine einschätzung das es sich dabei um ein abartiges Gemetzel handelt ????
Ich würde es eher als eine Veranstaltung mit "Gehobener Härte" bezeichnen, aus der man heil heraus kommt wenn man weis was man tut und über eine vernünftige Schutzausrüstung verfügt.
Und keine typisch deutsche, 500 Jare auf einen Feld, Weischspühlgang, "Plär du hast mich zu doll gehauen", Sitzrittertum, Weicheigeplänkel.
Und vom Realitätsgehalt absolut das beste was ich je mitgemacht habe.
Und das schönste, dort zählt nur was man auf dem Feld leistet und nicht das was man aussehalb des selbigen, wichtig tut und labert.
Was natürlich nicht jedermanns Sache ist…….
MfG
Goldbauch
Goldbauch
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Eintrag #32 vom 16. Jan. 2005 14:49 Uhr
Hilmar Becker
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Fritz, bitte mäßige deine Ausdrucksweise.
Gruß
Hilmar
Tempus vivit Team
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Eintrag #33 vom 16. Jan. 2005 16:14 Uhr
Roland Schulz
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Große Darstellungen historischer Schlachten
Zitat:
"Und das schönste, dort zählt nur was man auf dem Feld leistet und nicht das was man aussehalb des selbigen, wichtig tut und labert."
Ich plädiere stark dafür, daß jeder der letzten TV User, die hier gepostet haben, mal in Ruhe bis 10 zählt.
Dann mal nachlesen was man selber so schreibt und vor allem WIE man es schreibt…
Zuviel Testosteron im Umlauf…
Gruß,
Blauhelm-Roland
Leben und Handwerk
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Eintrag #34 vom 17. Jan. 2005 11:24 Uhr
Fritz Pascual
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Nein, Udo, das habe ich nicht gesagt.Ich sagte Civil War. Nicht Napoleonik. Das hst du gesagt.
Und hängt euch bitte nicht am Wort "Spacken" auf, das war nicht als beleidigung gemeint. Für jeden der sich dadurch beleidigt fühlt: Sorry, war nicht meine Absicht. *kriech*
Zu der Dachverband-Geschichte: Kann man getrost vergessen. Jedenfalls mit den Leuten die hier ins Forum posten. Also ich kann mich an eine Diskussion erinnen wo es noch nicht mal um die Schaffung eines Dachverbandes ging, aber plötzlich jeder mit dem Finger draufzeigte und schrie "Wßßß DACHVERBAND" und unter großem Zetern stob die Masse auseinander und jeder verzog sich in seine kleine Historikhöle und stichelte eifersüchtig auf sein Mundgekautes Leinen ein.
@Stefan: Nein, noch nicht. Ich fürchte mich vor den Reisekosten. Aber ich hab schon einiges gehört.
Gruß
Fritz
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Eintrag #35 vom 17. Jan. 2005 11:48 Uhr
Jens
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"Kann man getrost vergessen. Jedenfalls mit den Leuten die hier ins Forum poste."
Also eins brennt mir jetzt schon seid geraumer Zeit unter den Fingern; es wird gelabert und gelabert und gelabert, Themen, die man einfach mal _durchführen_ sollte werden auf ihre Foren- (Nicht: Breiten-) tauglichkeit abgeklopft, und bei Nichtgefalen wird selbige oder das Forum oder die Leute einfach als Untauglich befunden;
ja herrgott dann _tut_ doch einfach mal. Das ist ein Forum, hier gibts Dual-Saxschwinger mit Keltenvergangenheit sowie Leute, die nur Textilrekomstruktionen machen; eine einhellige Bestätigung "ja, wir wollen es alle, tun wir’s" wird es bei _keinem_ Thema geben.
Wenn also jemand ne Schlacht/Pompfenfest/Zivil-VA/Wasauchimmer haben will, dann organisiert es, den Punkt wo hier alles schreit "ja wir wollen" wird es nie geben.
Gruss, Jens
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Eintrag #36 vom 17. Jan. 2005 12:22 Uhr
Stefan Erdenkäufer
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Harte Worte, Jens, aber wahr.
Etwas einfach zu tun wird aber schwerer, wenn man dazu viele Leute braucht. Was im Falle der erwähnten "großen Schlacht" der so ist. Mit fünf Leuten, die sagen, "jepp, wir wollen, wir machen das!" ist es leider nicht getan. Insofern hat dieser Thread (im Gegensatz zu einigen anderen, da stimme ich Dir unumwunden zu) schon seine Berechtigung.
Nun gut. Befolgen wir den Rat. Machen wir Nägel mit Köpfen.
Wer in Süddeutschland FMA macht und bereit wäre, eine derartige Schlacht mitzutragen, der soll sich bitte hiermit melden. Entweder hier im Thread, oder bei mir ( karolusrex [at] gmx [dot] net ).
Voraussetzungen (auf die Schnelle, wem noch was einfällt, bitte ergänzen):
- Körperliche (leidliche) Fitness und Nehmerqualitäten. (Da bei einer halbwegs realistisch dargestellten "Schlacht" auch mal gegen einen Schildwall angerannt werden muss und da schon mal jemand angerempelt wird und evtl. zu Boden geht.)
- Solide Haftpflichtversicherung (Die ohnehin nicht zahlen würde, weil "grob fahrlässig")
- Teamfähigkeit (Weil es in der Schlacht notwendig ist, auf Kommandos zu hören und als Einheit zu agieren.)
- Zuverlässigkeit (Weil es frustrierend ist, 500 Leute große Töne spucken zu hören, von denen dann gerade mal 15 zu einer Veranstaltung oder auch zum "großen Training" kommen.)
- Selbstkontrolle (Weil es nicht um eine "echte Schlacht" mit viel Adrenalin und Toten beim Feind geht, sondern um eine "gespielte Schlacht" unter Freunden.)
- Vernunft (Weil es auch bei einer "gespielten Schlacht" aus Sicherheitsgründen Regeln geben muss und nicht alles, was realistisch ist, auch angewandt werden kann.)
Auf geht’s!
Stephan fonne Varenbach
Bewertung:
Eintrag #37 vom 17. Jan. 2005 15:04 Uhr
Thorsten
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Große Darstellungen historischer Schlachten
Kann mir mal bitte jemand sagen, was der große Dachverband der Reenacter in GB sein soll?
Ich kenne eine Menge Vereine, einige große Veranstalter, doch der Dachverband ist mir unbekannt.
Immerhin haben die dort drüben eine historische Vereinigung wie "National Heritage", die museal Veranstaltungen organisiert. Um von denen eingeladen werden zu können - und das ist dort eine Art Ritterschlag für eine teilnehmende Gruppe - braucht´s halt einen gewissen Mindeststandard, der dafür sorgt, daß zumindest bei diesen Veranstaltungen nicht jeder Fantasy-Darsteller auftreten kann.
Es gibt dort natürlich große Vereine wie die NFPS, Regia Anglorum oder Sealed Knot, doch es hindert keinen in Deutschland auch an so einer Vereinigung zu arbeiten - immerhin sind uns die Briten da ein paar Jahre Erfahrung voraus und vielleicht gitb es demnächst ja mal die IG Städtische Aufgebote 1476 oder die Vereinigten Staufer ;)
Bis denn
Thorsten
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Eintrag #38 vom 17. Jan. 2005 15:51 Uhr
Maik Elliger
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Große Darstellungen historischer Schlachten
hallo zusammen ihr leidgeprüften
"vielleicht gitb es demnächst ja mal die IG Städtische Aufgebote 1476 oder die Vereinigten Staufer ;)"
nun ich habe selber so eine aktion durch- "vereinigte staufer " -
wir haben vor 4 jahren das projekt tilleda- heerlager der staufer ins leben gerufen.
wir wollten die geniale kulisse von tilleda verwenden um unseren traum von einer mittelalterveranstaltung für und mit uns umszusetzen…..
es hat nerven gekostet- es gab/ gibt zwar immer wieder die probleme die einen sind zu gut -a- und genervt über die anfänger- und die anfänger wollen aber auch mitmachen.
es wird noch ein paar jahre dauern aber wir gehen das ziel ganz konsequent weiter mit unseren freunden. mein traum war es auch dort "große " schlachten durchzuführen aber man kan das ergebnis im "tilleda" bereich nachlesen. mehr als 100 kämpfer waren es nicht- aber das gegenteil wie herzberg- muss auch nicht sein.
für fma gab es schon einen aufruf….
ok- ich mache das gleiche- alle staufer und welfen sammelt euch…… wir sind dabei
bis bald
maik
schwarzburg
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Eintrag #39 vom 17. Jan. 2005 18:57 Uhr
Udo Brühe
… meinen letzten Eintrag in einer Sache relativieren.
Meine Kritik richtet sich in erster Linie an die sogenannte "HoMi"-Szene, die es im Gegensatz zur Früh- und SpäMi-Epoche aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen nicht auf die Kette bekommt, eine Veranstaltung ähnlich Hinterweidental und/oder Hastings auf die Beine zu stellen oder sich damit zumindest schwertut.
Zwar gibt es hier jede Menge guter, wirklich guter Gruppen, nur kann man leider davon ausgehen, das von vier Gruppen, die man das Glück hat auf einen Platz zu bekommen, mit Sicherheit zwei/drei sich untereinander nicht leiden können und somit der Zaabes vorprogrammiert ist. Das reicht von persönlichen Animositäten bis hin zu Differenzen bezüglich der Auslegung des Hobbys im allgemeinen und dem der Quellen und Befundlage im speziellen.
Gut, man muss nicht jeden mögen und für die Dauer einer Veranstaltung sollte man meinen, das man sich am Riemen reißen kann…nur habe ich diese Erfahrung bisher leider nicht gemacht. Zu groß sind dort meist die Egos, die aufeinanderprallen.
Ein anderer Aspekt ist die Tatsache, das es im Ausland Gruppen, Vereine und Einzelpersonen gibt, die sich ganz explizit mit der Darstellung und dem Umfeld einer ganz bestimmten Begebenheit (Schlacht von XY etc.) beschäftigen. Auch darf man nicht vergessen, das in Ländern wie England, Frankreich, Polen und Italien bestimmte Schlachten/militärische Ereignisse Bestandteil des kollektiven Nationalbewusstseins sind. Ich erinnere hier an Hastings, Crécy, Agincourt , Grunwald/Tannenberg, Legnano.
An möglichen Aufhängern mangelt es hierzulande zwar auch nicht, das weiter unten angeführte Worringen nur als Beispiel. Da die Deutschen sich mit sich selbst und ihrer Geschichte schwertun ist es hierzulande eher üblich, sich auf Lebensgewohnheiten, den Alltag und im besten Falle die Kultur sowie andere Aspekte des zivilen Lebens zu konzentrieren. Und den militärischen Aspekt wenn nicht zu verdrängen, so doch zumindest als sekundär bis tertiär zu betrachten. Da ist es streckenweise wichtiger zu wissen, wie 1267 die Nähte der Bruche aussahen als eine Ahnung zu haben, was sich in der Politik oder der Kultur tat.
Beide Ausrichtungen haben - ich möchte das hier ausdrücklich betonen - durchaus ihre Berechtigung, jedoch sollte weder die eine noch die andere als ausschließlich gelten.
Haupthindernis einer relativ authentischen Schlachtnachstellung ist die Tatsache, das die Treffen des Hochmittelalters wenn nicht ausschließlich, so doch zu einem großen Teil Reiterschlachten waren. Um eine annähernd glaubwürdige Menge an Berittenen auf das Feld zu bekommen, müsste man entweder in der Frage des Zeitfensters Kompromisse eingehen, oder aber in der Frage der Ausrüstung - siehe das Beispiel Husaren der napoleonischen Epoche für die Dauer der Veranstaltung in Strickkette zu stecken - das ein oder andere Auge zudrücken. Hier muss man abwägen: Qualität der Ausstattung oder aber die Gewissheit, das man da Leute auf dem Feld hat, die mit ihren Zossen umgehen können, weil dieser an Schlachtgetümmel gewöhnt ist. Meine Erfahrung mit der qualitativ hochwertigen HoMi-Szene geben mir da leider eine ganz klare Antwort…*seufz*
Esca schrieb vorhin: "Nicht lang reden…machen!" So einfach und doch so schwer, wie mich die letzten Jahre gelehrt haben. In vielen Sachen wird tatsächlich zuviel nachgedacht, ist die Tendenz da, sich über den dritten Schritt Gedanken zu machen oder gar zu streiten, noch ehe man überhaupt den ersten getätigt hat.
Viele neigen dazu, das Dach aufziehen zu wollen, noch ehe die Seitenwände, geschweige denn das Fundament steht. Da werden Fragen hitzköpfig diskutiert wie: "Wer darf teilnehmen?", "Wie soll die Lagereinteilung sein?" etc. lange bevor man überhaupt eine Ahnung hat WO das überhaupt stattfinden soll. Statt zunächst an einer kleinen aber feinen Sache zu arbeiten, die die Chance hat sich zu entwickeln und zu wachsen, muss mit Gewalt ein großes Ding daraus gemacht werden.
Viele Projekte die ich hier mitbekommen habe, und die wirklich vielversprechend begannen, endeten leider schließlich kläglich an Detailfragen, die absolut lässlich gewesen wären.
Seltsam? Aber so steht es geschrieben…
Udo
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Eintrag #40 vom 04. Feb. 2005 13:51 Uhr
Mathias Ullrich
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Hallo Leute,
Ich denke mich mit einigem Recht als Veteranen bezeichnen zu können, denn ich habe in den letzten 12 Jahren schon an zahlreichen Schlachtendarstellungen mit mehreren Hundert Kämpfern in ganz Europa teilgenommen. Eine annähernd realistische Schlachtendarstellung habe ich dabei nicht erlebt, bei manchen hat man ggf. von einem Teilaspekt einen Eindruck gewonnen:
In Wolin kann man erfahren, wie man sich fühlt, wenn man einer Phalanx von Lanzenspitzen auf Gesichtshöhe gegenübersteht. Vor 3 Jahren hat eine Lanze mein linkes Auge auch nur um 2 cm verfehlt und so ist nur eine weitere Narbe im Gesicht zurückgeblieben. Auf einen solchen Realismus kann jeder gut verzichten, was auch die Veranstalter dazu bewogen hat, letztes Jahr keine Lanzen mehr zuzulassen. Man wurde dann halt nur noch von mit voller Wucht aus der 2. Reihe auf die (behelmten) Köpfe herunter sausenden Dänenäxten traktiert.
Taktische Manöver, wie man sie von als funktionierende Einheit agierenden Gruppen v.a. aus Schlachten in Skandinavien her kennt und die dort den eigentlichen Reiz ausmachen, sind in Wolin auf dem eingezäunten viel zu engen Schlachtfeld nicht möglich.
Hier bietet Hastings eine einzigartige Möglichkeit, mit an die 1500 Teilnehmern eine entsprechende Hierarchie und Kommandostruktur (im Jahr 2000 bis ins fünfte Glied, hat gut funktioniert) aufzubauen. Hierbei handelt es sich allerdings um das kommentierte und choreographierte Reenactment einer historischen Schlacht, so dass sich die Manöver auf das Vorrücken und Zurückziehen einzelner Truppenteile beschränken und die "Kampfhandlungen" an sich für den Zuschauer wie auch den Teilnehmer eher zweitrangig und auch langweilig sind, was leider viele Teilnehmer durch recht unbeteiligtes Herumstehen zeigen (wie man es dann später auf den Videos deutlich zu sehen bekam). Ich bin 1995 und 2000 den Senlac Hill bei Hastings hinaufgestürmt und man muss zugeben, dass es schon ein beeindruckendes Erlebnis ist, wenn man zum über 200m langen und mehrere Reihen tief gestaffelten angelsächsischen Schildwall hinaufsieht, über dem das Banner von Wessex weht, wenn man den Boden unter den Hufen den angreifenden normannischen Kavallerie beben spürt (auch wenn diese dann direkt vor dem Schildwall fast zum Stehen kommen und sich ein etwas hilfloses Geplänkel liefern, was an schlechten Schaukampf erinnert) und wenn der Herzog an seinen Reihen entlang reitet und seine Männer aufspringen, um ihm zuzujubeln.
Abgesehen von solchen Einzeleindrücken ist aber das Kampfgeschehen
Die Qualität der Kampfaktionen wäre hier durchaus noch steigerbar ohne allzu viel unerwünschten Realismus (s.o.) zu erreichen. ßbrigens haben sich hier die deutschen Teilnehmer nicht hinter den sooft gelobten Engländer auch in puncto Ausrüstung etc verstecken müssen. Ganz im Gegenteil hatte ein Großteil der Deutschen im FFC die Vorgaben des Kitguides wesentlich besser erfüllt als die meisten anderen Teilnehmer und viele sogar sich vor Ort noch einen korrekten normannischen Haarschnitt verpassen lassen.
Das Potential ist als auch in Deutschland durchaus vorhanden, fragt sich nur, in welchem Umfang-denn die Briten können eben auf eine weit breitere personelle Basis einer einigermaßen homogenen Epochendarstellung zurückgreifen, die sich alle auch nach den gleichen Kampfregeln richten.
Der Versuch, in Deutschland ein größeres und dennoch qualitativ anspruchsvolles Reenactment einer größeren MA-Schlacht (z.B. Lechfeldschlacht) darzustellen, scheiterte neben den großen Resentiments gegenüber militärhistorischen Darstellungen bzw. generellem Desinteresse von offizieller Seite an der Tatsache, dass wir eben kein so großes "lokalpatriotisches" Darstellerpotential einer bestimmten Epoche haben. Ausnahme: Die Spämis, die sich dem Jahr 1476 verschrieben haben und somit auch solche Szenarien wie "Entsatz für Neuss" reenacten können - aber die haben nur scharfe Waffenrepliken und können somit auch wieder "nur" taktische Manöver darstellen.
Wie oben schon erwähnt waren alle größeren Auseinandersetzungen des MA Reiterschlachten und besonders ein Reiterkampf ist meiner Ansicht nach nicht darstellbar.
Alternativ müsste man sich sehr weit vom historisch korrekten Bild entfernen (wir hätten für die Lechfeldschlacht auch skandinavische Wikinger gegen Rus antreten lassen können, um auf Teufel komm- raus eine FMA-Schlachtdarstellung mit mehr als nur einer Handvoll Leuten in entsprechender Ausrüstung auf dem Feld hinzubekommen), aber will man das?
Also bleibt eigentlich nur der Weg in andere Epochen und andere Länder, solange hier im MA die nötige Infrastruktur nicht gegeben ist, auf nach Ghettysburgh, Hastings, Waterloo!
Matzurkion
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Eintrag #41 vom 22. Feb. 2005 22:59 Uhr
Magdalena Wohlgemuth
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Große Darstellungen historischer Schlachten
Na ja, also das mit der Durchführbarkeit eines Reiterangriffs hab ich mir auch grad so überlegt…
Sehe ich das richtig, dass der erste Hauptangriff eines Ritters darin besteht, in vollem Galopp mit eingelegter Lanze auf seine Gegener loszugehen?
Wie soll das dargestellt werden ohne mindestens das Risiko einzugehen, daß einige Leute totgetrampelt werden?
Ein Reenactment der Schlacht von Worringen kann ich mir dann nur als eine Art Quadrille vorstellen.
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Eintrag #42 vom 24. Feb. 2005 09:38 Uhr
Ameli
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Hallo Magdalena,
mit viiiieeeeel ßben geht das, sowohl bei Mensch als auch bei Pferd. Und selbstverständlich steht Sicherheit an erster Stelle, sprich der Schildwall geht immer an der gleichen Stelle auf oder es ist immer der gleiche Kontrahent - das merken sich die Pferde auch ;-)
Reitereinsätze sollten deswegen halb-choreografiert sein, siehe Hastings 2000. Dort gab es nämlich fest abgesprochene Pferd-Reiter-Fußkämpfer-Teams.
Wie gesagt, mit der nötigen Disziplin von allen Seiten und der entsprechenden ßbung könnte ein Reiterangriff optisch gut ankommen. Wenn es denn genügend Berittene gäbe, die sich darauf einließen…. ;-)
Gruß
Ameli
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Eintrag #43 vom 25. Feb. 2005 20:58 Uhr
Udo Brühe
… man lässt auf einem unauffällig markierten Areal Show-Turnier-Gruppen gegeneinander anrennen. Ich rede jetzt nicht von Pannesamtrittern mit Fantasie-Helmen etc. sondern zum Beispiel dem HeRiBu, Löwenbanner etc. Also Profis, die sich mit dieser Materie auskennen
Bevor sich jetzt wieder aus berufen zu glaubendem Munde Zeter & Mordio erhebt:
Irgendwann und nirgendwie muss angefangen werden, auf irgendetwas muss aufgebaut werden.
Auf einem daneben liegendem Areal könnte dann der infanteristische Teil des ganzen ablaufen.
Udo
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Eintrag #44 vom 27. Feb. 2005 00:29 Uhr
Ivo Malz (IMMS)
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Moin.
Udo…ist nicht Dein Ernst, oder?
"Ich rede jetzt nicht von Pannesamtrittern mit Fantasie-Helmen etc. sondern zum Beispiel dem HeRiBu, Löwenbanner etc. Also Profis, die sich mit dieser Materie auskennen"
Gruß
Ivo
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Eintrag #45 vom 27. Feb. 2005 02:05 Uhr
Jens
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"zum Beispiel dem HeRiBu, Löwenbanner etc. Also Profis, die sich mit dieser Materie auskennen"
Hm, Udo, ich weiss nicht, ob wir vom selben Löwenbanner sprechen, Udo, aber… ;)))
Gruss, Jens
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Eintrag #46 vom 27. Feb. 2005 09:17 Uhr
Timm
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Moin.
@Ivo:
Meinst du nicht, man sollte den 2. Teil von Udos Eintrag mitlesen/werten?
Ich bezweifle, dass er das Löwenbanner für die oberste Instanz in Sachen historischer Korrektheit hält, aber hier geht es eher um "besser als nix".
Und das sie z.T. Strickkette etc. tragen, ist denen vermutlich selbst bewußt.
Dafür wissen sie aber wie man mit Pferden umgeht und sie in solch einem Kotext sicher bewegt.
Also besser die Darstellung eines HMA-Gefechts mit Berittenen und einigen Abstrichen in Sachen A, als ein genauso unhistorisches Gefecht mit ausschließlich Fußtruppen und seien sie noch so gut ausgerüstet (und auch da bekommt man bekanntlich eher nur eine Handvoll zusammen).
Pax, Timm
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Eintrag #47 vom 27. Feb. 2005 09:19 Uhr
Timm
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War natürlich auch @Jens.
Pax, Timm
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Eintrag #48 vom 27. Feb. 2005 11:00 Uhr
Roland Schulz
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Genau SO hab ich Udo auch verstanden, Timm.
Und verglichen mit den Berichten über Hastings (z.B.) wäre das also auch keine schlechtere Umsetzung.
Gruß,
Roland
Leben und Handwerk
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Eintrag #49 vom 27. Feb. 2005 14:27 Uhr
Stefan Erdenkäufer
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Ich könnte mir vorstellen, dass es erheblich einfacher ist, gute Reiter mal schnell in ordentliche Ausrüstung zu stecken, falls ein konkreter A-Bedarf definiert worden ist, als gut ausgestatteten Leuten mal schnell das Reiten beizubringen.
Gruß,
Stephan fonne Varenbach
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Eintrag #50 vom 28. Feb. 2005 08:50 Uhr
Ameli
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Hallo,
"dafür wissen sie wie man mit Pferden umgeht und sie in diesem Kontext sicher bewegt"
trifft für den HeRiBu zu.
Bei anderen habe ich schon zu viel Murks gesehen als daß ich sie als "sichere Reiter" bezeichnen würde. Umreiten der Persevanz, kreiselnde, durchgehende Pferde (nein, das waren keine vierbeinigen Turnierneulinge), Pferde verdreschen, die nicht in den Hänger einsteigen wollen, voller Turniereinsatz trotz angelaufener Pferdebeine… wollt Ihr mehr hören?
Genau das ist der Grund, warum es so schwierig ist, verantwortungsvolle Reiter, die sich Zeit nehmen für ihre Pferdeausbildung, in ausreichender Menge (!) zusammen zu bringen.
So bleibt nur, in kleinen Schritten z.B. ein Reiternetzwerk aufzubauen, sich auch in anderen Zeiten umzusehen, evtl. mal in eine andere Zeit reinzuschnuppern etc.
Und irgendwann sind wir hoffentlich auch so weit, daß wir mal mehr als 10 Reiter zusammenbringen ;-)
Gruß
Ameli
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Eintrag #51 vom 28. Feb. 2005 12:21 Uhr
Jens
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Mal im Ernst,
Ich denke nicht, dass verkleidete Westernreiter anzuheuern eine gute Lösung ist. Meine Erfahrungen mit unter anderem eine der genannten Gruppierungen, durchaus persönlicher Natur, lassen mich an Dinge wie Angst, die Rüstung könne den Sattel zerkratzen, des Pferde könne das Gewicht nicht aushalten, mit mittelalterlichen Sattel zu reitern wäre kaum mehr möglich bzw. würde das Pferd schinden und und und erinnern.
Allerdings bin ich auch im Umkehrschluss der Meinung, dass es keine Lösung ist, Adelsdarsteller "mal eben" das Reiten beizubringen (was selbstverständlich ganz und gar unmöglich ist), um den umgekehrten Weg zu nennen.
Vielmehr denke ich, dass ohne eine breitere Entwicklung, d.h. ein gestärktes Bewusstsein bei den Darstellern, ein grösseres Interesse seitens dieser Darsteller, sich mit Materie zu beschäftigen, als auch ein stärkerer Wille bei bereits berittenen Darstellern, ihre Darstellung glattzuziehen, nichts läuft; sprich: durch Zusammenarbeit.
Insofern würde meines Erachtens einer solchen Planung zunächst einmal die Initiative vorrausgehen, auf breiterer Basis an die Materie berittene Kriegsdarstellung in der entsprechenden Zeit, heranzugehen, und Interessenten wie Leute mit Erfahrung im Reiten gleichermaßen an einen Tisch zu bringen, ein Vorschlag also, der wohl in die selbe Richtung wie der von Ameli zielen dürfte.
Um das nochmal deutlich zu sagen:
Bislang haben wir in diesem Land primär Reiter, die lieber sich die Helmzimier an den Helm schrauben, statt was ordentlich zu machen, als auch Darsteller, die ihre Rüstungen aus selbstzugeschnittenen Nieten selber bauen, aber keinen Gedanken daran verschwenden, auf ein Pferd zu steigen.
Wenn hierzulande endlich mal was drauasd werden soll, müssen die einen mal vom Ross nen stückelweit runterkommen, und die anderen mindestens den Fuss in den Steigbügel setzen, im übertragenen Sinne.
Gruss, Jens
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Eintrag #52 vom 28. Feb. 2005 12:23 Uhr
Jens
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Ach und ich vergaß:
Reiter unter sich zerfleischen sich mindestens ebensogerne über das Thema Reiten wie Darsteller über das Thema Darstellung (wie wir hier gerade wieder ansatzweise lesen können ;) ).
Damit das klappt, müssen wohl Darsteller lernen, von Reitern zu lernen, Reiter, von anderen Reitern und Reiter von Darstellern.
Das heisst, es braucht primär eins: den Willen, eine gute, sichere, berittene Darstellung zu machen.
Gruss, Jens
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Eintrag #53 vom 28. Feb. 2005 13:51 Uhr
Udo Brühe
.. mal wieder genauso wie ich es mir gedacht habe:
Die Berufs-Mahner erheben den Zeigefinger (ob es Ihre Epoche wäre oder nicht) und melden moralische, thematische oder montierungstechnische Bedenken an.
Die Reiter echauffieren sich, weil es Leute gibt die mit Ihren Pferden anders umgehen als man selbst.
Die Dritten fordern eine langangelegt Planungs- und Aufbauphase, die Jahre in Anspruch nähme.
Andere wiederrum möchten - mal wieder - das Dach bauen, noch ehe das Fundament des Objektes gelegt ist.
Im spätesntens dritten oder vierten Eintrag nach diesem kommt man sich in die Köppe über Sattel- und Zaumzeug. Und wenn dieses Thema nichts mehr hergibt, verlagert man sich darauf die Nase des jeweilig anderen zu kritisieren.
Und schon ist die 13. Jhd-Szene (zumindest die, die sich hier tummelt) wieder da wo sie immer war und wahrscheinloch immer sein wird: Im bunten Tal der Theorie, in dem immer darüber referiert wird was man alles tun könnte wenn man denn wollen würde.
Darüber, was man mit dem machen kann was man zur Zeit hat, darüber wird nicht geredet.
Es gibt zwei Arten, an so eine Sache ranzugehen:
I.: Man beginnt als Einzelperson damit, sich alles, aber auch wirklich alles anzueignen was annähernd mit der Thematik Schlachtnachstellung zu tun hat. Das beginnt von der Herstellung des kleinesten Sohlennagels, geht über Eisenverhüttung und -verarbeitung bis hin zur Pferdezucht und Reitkunst. Das ist ein nobles und ehrgeiziges Ansinnen, hat nur den dummen Fehler, das man - wenn man es denn tatsächlich geschafft haben sollte, sich o.g. anzueignen - sich in einem Alter befindet, in dem man sich nur noch bruchstückhaft daran erinnert, wozu man das erlernte eigentlich braucht.
II.: Man diskutiert, schwadroniert und theoretisiert nicht lange, sondern geht die Sache mit einer Gruppe gleichgesinnter an. Wenn es beim ersten Durchgang nicht klappt, so denn beim zweiten (wenn man sich traut und bereit ist, aus Fehlern zu lernen).
Und was der Faktor "Sicherheit" der reiter beim "Kampf" angeht: Wenn sich wer die Mühe macht und sich meinen letzten Eintrag nochmal durchliest, so schrieb ich, das man Reiter und Fußvolk (zu dem ich im Falle einer Teilnahme, ach was sage ich, im Falle eines Zustandekommens auch gehören würde und glaube, das es mir keinen seelischen Knacks bereiten würde, NICHT zu den Reitern zu gehören) getrennt von einander agieren sollten. Ein Anrennen einer Reiterlinie gegen Fußvolk sollte es (noch)nicht geben. So wäre das Riskio zumindest von einem unfähigen Reiter (scheinen ja die zu sein, die das schon Jahre lang machen)niedergetrampelt zu werden ausgeschaltet, und man kann sich darauf konzentrieren, sich eines unfähigen Kämpfers (der aber einen authentischen Gürtel hat, was das ganze wieder rausreistt) zu erwehren.
Als es in Hastings hieß, das man für die normannischen Reiter Napoleoniker in Strickkette steckte um zumindest ein paar berittnee auf dem felde zu haben, habe ich nicht gehört das sich Wiederstand regt, oder das gar Gruppen empöhrter Reenacter geschlossen vom feld entfernt haben. Hier jedoch habe ich das Gefühl, fast schon die Sicherheit, das sich Leute erst garnicht blicken lassen würden, da sie der Meinung wären, es sei unter Ihrer Würde.
Ich finde es nach all den Jahren, die ich nun schon in der Szene, aber auch hier unterwegs bin, noch immer schade, das die besten Ideen meist schon im Ansatz, wenn nicht zerredet so doch auf lange Sicht hin blockiert werden.
Und zu Dir Ivo: Ja, ich meine es durchaus ernst was ich schreibe. Das tu ich meistens, es sei denn es handelt sich um einen Spaßthreat.
Und ob es Dir oder anderen eingänglich ist oder nicht: HeRiBu, Löwenbanner und was weiß ich wer haben vom Reiten mit eingelegter Lanze, mit dem Topfhelm auf dem Schädel, mit dem Anrennen gegen andere einfach die größere Erfahrung als ich und auch Du. Glaub es oder nicht, es ist so und so was soll es geben.
Trotz allem finde ich es ein stückweit beruhigend, das es auch Leute wie Timm und Roland gibt, die den Ansatz und die Idee eines großen Ganzen, das dahinter stehen könnte, erkennen.
Selsam? Aber so steht es geschreiben!
Udo
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Eintrag #54 vom 28. Feb. 2005 14:55 Uhr
Jens
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Also eins wird ein solcher Thread in einem öffentlichen Forum nie bringen: anspornende Einigkeit und automatische sofortige Umsetzung. Dass es Leute mit unterschiedlichen Meinungen gibt, ist ja wohl klar. Dass die Leute sie äussern, wohl auch.
Darüber zu jammern, hilft allerdings nicht.
Da fällt mir eigentlich nur ein: dann geh mit gutem Beispiel vorran. Ansonsten bist Du nicht viel besser als alle hier, die (teilweise, aber nicht nur) reden :)
Gruss, Jens
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Eintrag #55 vom 28. Feb. 2005 15:26 Uhr
Ivo Malz (IMMS)
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Moin Udo.
Den vorweg:
"[…]Und ob es Dir oder anderen eingänglich ist oder nicht: HeRiBu, Löwenbanner und was weiß ich wer haben vom Reiten mit eingelegter Lanze, mit dem Topfhelm auf dem Schädel, mit dem Anrennen gegen andere einfach die größere Erfahrung als ich und auch Du. Glaub es oder nicht, es ist so und so was soll es geben."
Ich hatte eigentlich nicht im Sinne, Reitern die Reitkenntnisse abzusprechen, ich glaube, so weit solltest Du mich trotz aller Differenzen auch kennen.
Meine Erfahrungen mit Reitern im Mittelalterhobby sind nun mal im Schnitt dahingehend, daß sich Westernreiter für die mittelalterliche Themenparty umziehen und ihr Selbstbewußtsein daraus ziehen, im Gegensatz zum belächelten Fußgängerritter wenigstens einen Zossen unterm Hintern zu haben. Und Kritik am Westernlederzeug, Baumwollkutten, Lurexborten, Metger- oder Strickkettenhemden etc. wird dann wie immer mit der Unterstellung von Berufsmahnertum und dem Neid des finanzschwachen Fußgängers abgewatscht.
Käme einer mit einer historisch korrekten Gesamtausrüstung an Mann und Pferd ums Eck, wäre ich allerdings tatsächlich neidisch!;o)
"Trotz allem finde ich es ein stückweit beruhigend, das es auch Leute wie Timm und Roland gibt, die den Ansatz und die Idee eines großen Ganzen, das dahinter stehen könnte, erkennen."
Ja, aber was bitte soll denn nun das "große Ganze" sein?
Ein glaubwürdig durchgeführtes "großes Ganzes" oder doch eher "Hauptsache ein paar Hottis auf dem Platz, damit´s glaubwürdiger wird"
"Im spätestens dritten oder vierten Eintrag nach diesem kommt man sich in die Köppe über Sattel- und Zaumzeug."
Entschuldige, was, wenn nicht eine korrekte Ausrüstung auch des Pferdes sollte das Thema sein, wenn es darum geht, für ein Rundes Bild Reiter haben zu wollen?
Käme ich zum 13. Jahrhunderte- Event mit Bidenhänder und Beckenhaube, werden alle kreischen. Aber für ein mittelalterliches Pferd mit 20. Jahrhundert- Sattel ist im selben Atemzug Schonzeit, um die wenigen verfügbaren Pferdhalter nicht zu verschrecken?
Zu Deinen "zwei Wegen": Klar kann man mal wieder, wie in fast allen A- Threads immer mal wieder angeregt, für jeden Ausrüstungsgegenstand die gesamte Produktionskette ab Adam und Eva starten, von Erzabbau über Eisenverhüttung, über Viehrückzucht, Gerbergrube, Flachsbrechen, Webstuhl etc., um dann im Rentenalter ohne Spaß A zu sein…aber ich glaube NICHT, daß das der einzig gangbare Weg ist.;o)
Es gibt genug Literatur über mittelalterliche Pferderassen und Pferdeausrüstung, da könnte man sich als allererstes informieren, statt dem üblichen Szenehörensagen zu folgen (ich denke da an die "typischen" gigantischen Streitrosse, die Aussage, mittelalterliche Ausrüstung wäre per se Tierquälerei und derlei Legenden mehr).
Da liegt doch der eigentliche Knackpunkt.
Es fängt an mit dem richtigen Pferd oder zumindest einem, das *zumindest* in Größe und Gesamtanmutung dem Vorbild nahekommt. Ich verstehe zwar nicht wirklich was von Pferden, aber aus den zwei, drei Büchern, die ich mal durchgearbeitet habe, entnehme ich zumindest die Grundinfo, daß ein mittelalterliches "Streitross" kaum höher als 15 Hand war, also etwa Schulter an Schulter mit seinem Reiter stand.
Dazu kommen dann entsprechend Sattel, Riemenzeug, Beschläge und all so n Krams.
Wenn sich das WOLLEN in puncto "Berittene für Darstellung" erst mal da aufhängte statt nur am Punkt "Wir wolln auch´n paar Reiter ham", wäre doch eine solide Basis für eine runde Reiterdarstellung geschaffen.
Sollte sich tatsächlich jemand finden, der die Sache von dieser Warte aus angehen will, sage ich hiermit meine Unterstützung zu.
Recherche in Zusammenarbeit (die lederne Hardware muß anderweitig besorgt werden), aber ich stelle meine paar themenbezogenen Bücher zur Verfügung und fertige eine Garnitur Riemenbeschläge, Sporen und Steigbügel zum reinen Gestellungspreis (Heißt: Für die Bronzeteile baue ich die Model für lau, und der Gießer muß bezahlt werden).
Gruß
Ivo
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Eintrag #56 vom 28. Feb. 2005 16:40 Uhr
Udo Brühe
… ich jammere nicht, ich gebe nur wieder, was ich in den letzten Jahren hier mehr als einmal gelernt und vorallem erlebt habe.
Und wenn ich eines gelernt habe, dann das, das man stets den dritten vor dem ersten Schritt machen will.
Wäre es denn wirklich so schlimm, wenn bei einem ersten, kleinen Test, die Reiter nicht bedingungslos A wären? Ist es denn wirklich so dramatisch und glaubenserschütternd?
Die Kombination von Reiter- und Fußkampf wäre in jedem Fall ein wichtiger Schritt weg von Gefechtsdarstellungen wie wir sie kennen, hin zu einer - einigermaßen - realistischen Anmutung dessen, wie ein derartiges Treffen ausgesehen haben KßNNTE.
Eine Schlachtdar- bzw. -nachstellung des HMA oder SMA generell ohne Beteiligung einer berittenen Komponente ist, und sei die Ausrüstung der Beteiligten noch so originalgetreu, und bleibt unauthentisch. Stellt man trotzdem diese Veranstaltungen ein, bzw. hört auf, quer durch Europa zu fahren, um an einer solchen teilzunehmen?
In letzter Konsequenz würde es dies nämlich bedeuten, sattdessen fiebert man aber Terminen im In- und Ausland entgegen…konsequent ist dies nicht.
Konsquent wäre es in fanatisch zuende gedachter Konsequenz, generell daheim zu bleibe, da es immer irgendwas gibt, was das Ganze unauthentisch gestaltet…auch wenn man es nicht hören mag.
Ich finde es auch schade, das hier immer und zu jeder sich bietenden und nicht bietenden Gelegenheit das Totschlag-Argument "Lurexborte und Baumwollklamotte" angeführt wird. Das raubt einem wirklich den Spaß an Argumentation und Gegenargumentation und disqualifiziert nicht nur den, der es anbringt sondern setzt auch den Gesprächspartner herab. Zeigt man ihm so doch, das man ihm unterstellt er denke scheint’ s nur in diesen Kategorien. In diesem Falle bin ich durchaus bereit, dies persönlich zu nehmen, obwohl dies nicht meine Art ist.
Ich bleibe dabei:
Zuviele Leute reden zuviel darüber was man machen könnte, wenn man so würde wie man gerne wollte. Und verzettelt sich schon im Vorfeld in einem Dickicht von Kleinigkeiten.
Ferner bleibe Ich dabei: Mir sind Leute in Strickette (und ich rede NICHT von Bw-Plünne und Polyesterborte), aber einer einigermaßen glaubwürdigen Anmutung einer ritterlichen Erscheinungsweise des 13. Jahrhunderts allemal lieber, wenn sie Ihre Zossen im Griff haben und es veerstehen mit der eingelegten Lanze sicher umzugehen, als solche, die zwar einen authentischen Gürtel, Diechling oder Nasenhaarzupfer im Almosenbeutel haben, aber nicht wissen wie man das Pferd führt.
Ersters hat den Vorteil, das ich nur eine bestimmte Zeit damit konfrontiert wäre und es auch alles in allem nur ein paar Stunden "ertragen" müsste. Zumindet ich bin psychisch soweit gefestigt, als das bei mir keine bleibenden seelischen Schäden und ein angeknackstes Ego hinterläßt.
Letzteres bedeutet im schlimmsten Fall die Konsequenz einer Verletzung, die durch die Tatsache, das sie mir durch einen authenisch gerüsteten Reiter zugefügt wurde, nicht wesentlich positiver ist.
Lieber nehme ich es in diesem einen Fall in Kauf, in den saueren Apfel zu beissen und ein paar Stunden STrickkette zuertragen. Komme dafür aber in den Genuß, noch zu Lebzeiten an einer solchen Veranstaltung teilnehmen zu können.
Aber vielleicht liegts daran, das ich nur ein Fuzzi bin…weiß mans?
Noch was: Ich habe mehr als einmal "nicht geredet sondern gemacht" und bin leider Gottes immer wieder an genau solchen Dingen gescheitert. Entweder war es ein rollender Größenwahn, ein kleinkrämerisches Heckengefecht oder ein mangelndes Verständnis für eine Stratgie der kleinen Schritte, die manches Projekt im Vorfeld stoppten und aushebelten.
Ich schreibe wohlgemerkt nur von meiner eigenen Erfahrung und würde niemals in Abrede stellen, das es niemals klappen wird.
Zumindest aber kann ich sagen: Ich HABE es versucht…
Und jetzt klinke ich mich aus der Affaire hier aus, da dies eh zu nichts führt.
Seltsam? Aber so steht es geschrieben!
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Eintrag #57 vom 28. Feb. 2005 17:18 Uhr
Jens
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Moin,
Da stellt sich halt nur eben die Frage des Zwecks; viele von weitem genügend kostümerierte Leute aufm Feld, so dass es für Zuschauer als Laien wie ein historischer Schlachtenverlauf aussieht, eben mit Reitern, taktisch an historischen Gegebenheiten orientiertes Schlachtenschauspiel mit Reitern für die _Teilnehmer_ oder der Versuch, eine Schlacht in Truppenanteilen und Ausrüstung nachzuempfinden.
Für Variante A, und auch vlt. Variante B. mag sein Vorschlag ja taugen, für spätestens Variante B. wohl aber imho eben nicht mehr.
Also alles ne Frage, was es denn werden soll.
Dinge wie eine Rüstung (und da rede ich noch nicht mal von Details wie der Quali, ob z.B. vernieteter Ringelpanzer und Zeugs und Wah) und _passendes_ Sattel-und Zaumzeug beeinflussen halt auch eklatant die Reitweise und damit die Taktik etc.
Und an eben jenen Dingen ist es oft meiner Erfahrung nach bei dem Ansatz, mit solchen Leuten zu arbeiten, gescheitert.
Eine Paradelösung gibts sicher nicht; allerdings denke ich, dass selbst wenn man rein ob des Gefühls, ein paar Zossen um sich rumrennen zu haben, verkleidete Westernreiter mit ins Boot holt, dies langfristig nur dann was werden kann, wenn man in einem gesteckten Rahmen eine Initiative zur Entwicklung des ganzen anleiert.
Und ob eben jedem Ansatz fände ich eine Art IG Reiterdarsteller schon interessant.
Denn egal wie man es dreht und wendet, wie oft man schon frustriert sich ob hohen Anspruchsdenkens ob der Ausrüstung sich abgewendet hat: eines sollte klar sein:
Die Pferde alleine verbessern nix.
Was es braucht, sind gescheit ausgerüstete Reiter mit entsprechendem Können in der passenden Technik auf halbwegs passenden Pferden.
Gruss, Jens
Bewertung:
Eintrag #58 vom 28. Feb. 2005 17:27 Uhr
Jens
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Ich fass mal einfach nochmal meine Meinung kurz zusammen:
-nur Reiter dazuzuholen, die an der Geschichte an sich wenig bis garnicht interessiert sind, verbessert auf lange Sicht nichts
-es braucht mehr Reiter, die daran interessiert sind, an sowas teilzunehmen _und_ dabei ihre Ausrüstung zu verbessern, die bereit sind, näher an historischen Techniken zu arbeiten
-es braucht mehr Darsteller, deren Darstellung eigentlich ein Pferd bräuchte, die bereit sind, sich mit dem Thema Pferd auseinanderzusetzen
-diese beiden Richtungen der Annäherung sollten sich vlt. in nem Arbeitskreis kommunikativ finden
-beide Seiten könnten voneinander lernen und profitieren, die einen sind vlt. eher Reiter mit Interesse an der Ausrüstung, die anderen Darsteller it Interesse am Pferd
-beides zusammen könnte zu einer Erhöhung der Anzahl derer führen, die reiterisches Können mit Wissen und Umsetzung der damaligen Methoden im Rahmen der heutigen Möglichkeiten mit entsprechend hochqualitativer Ausrüstung verbinden
-diese Gruppierung wäre dann für solche Schlachtendarstellungen ein guter Ansprechpartner
Gruss, Jens
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Eintrag #59 vom 28. Feb. 2005 18:30 Uhr
Ivo Malz (IMMS)
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Moin.
Udo,
auf die Totschlagsargumente- Debatte lasse ich mich nicht ein. Ich habe nicht generalisiert, sondern eine Schnittmenge dessen angeführt, was mir bis dato an berittenen Mittelalterern untergekommen ist.
Zur Sache, Zitat:
"Und wenn ich eines gelernt habe, dann das, das man stets den dritten vor dem ersten Schritt machen will."
Also balgen wir uns im Grunde nur um den sinnvollsten ersten Schritt.
Der für Dich sinnvollste erster Schritt wäre, schnell Pferde herzubekommen, egal wie, weil sie damals auch Berittene hatten.
Der für mich sinnvollste erste Schritt wäre, gleich beim Selbstverständnis und dem Ziel einer korrekten Ausrüstung an Mann und Ross anzusetzen, auch und gerne in kleinen Schritten.
Ich habe auch ein konstruktives Angebot zur Entwicklung "meiner" ersten Schrittchen eingebracht.
Was soll ich denn noch machen, um nicht immer nur der böse Spielverderber zu sein?
Gruß
Ivo
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Eintrag #60 vom 01. Mrz. 2005 10:07 Uhr
Steffen Zimmermann
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Also wenn ich diesen Threat lese bin ich echt verwundert.
Was Udo machen will gilt als Mist, was Dietrich, Lutz und ich vor 4 Jahren ??? in Daaden gemacht haben ist toll und Hinterweidental ist auch toll. Das muss niemand begreifen.
Hat sich schon mal jemand die Bilder von Daaden angeschaut. Da sollten die Leute in Farbe und Form ins 15. Jhdt. passen. Manche taten nicht mal das. Ja, was ist jetzt einige Jahre später draus geworden. Dass es in einigen Lagern nicht einmal mehr erlaubt sein wird Past Tents aufzubauen. Das die Gruppen ein schlechtes Gewissen haben, normale Holzbänke aufzubauen.
Dass ich fast keine klamottentechnischen Ausreisser sehe. Na ja, ein zwei Mädels mit tiefen Dekoltee und Piercing. Aber die waren so ein aparter Anblick, dass man(n) sich ja auch nicht aufregen muss :-)))) (ACHTUNG DAS WAR IRONIE)
Also verstehe ich diesen ganzen haudrauf Argumente nicht mehr. Warum nicht Udos Vorschlag. So ein Projekt muss aufgebaut werden. Aber was die Leuts nicht verstehen wollen, es wird nicht von Anfang an die Perfekt Veranstaltung geben. Das dauert mitunter Jahre. Aber ich bin sicher, das Prinzip, Vorleben funktioniert. Wenn die ersten bei so einer Darstellung sind und geile Klamotten sehen, dann wird das immer weitergehen. Wenn dann nicht jeder eingeladen wird, dann fangen viele an es als Prestigeträchtig zu sehen bei dieser Veranstaltung mitzureiten und es wird sich über die Jahre verbessern.
Aber totreden ist besser und leichter. Vor allem habe ich immer den Eindruck, es geht auch immer wieder darum den eigenen Status zu halten und es wird langsam eng, zumindest in einigen Darstellungszeiten.
Servus
Steffen
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Eintrag #61 vom 01. Mrz. 2005 12:52 Uhr
Jens
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Große Darstellungen historischer Schlachten
Moin,
Steffen, zunächst einmal, ich habe kein "Haudrauf-Argument" auf Udos Vorschlag lesen können, nur gegenteilige Meinungsäusserungen.
Und desweiteren halte ich das von euch organisierte, sicher auch ganz nette, 15.Jhd Pfingststreffen, nicht unbedingt für ein Paradebeispiel, alleine schon, weil die damit zusammenhängenden Faktoren, wie etwa bereits mit relativ gutem Standard exestierende grössere Gruppierungen, doch andere Rahmenbedingungen ergeben.
Aber bitte, wenn es jemand für eine gute Idee hält, organisiert es halt. Ich glaube kaum, dass ihr auf die Unterstützung von ein paar Postern hier angewiesen seid, oder?
Und vlt. überrascht ihr gar mit nem schlüssigen Konzept?
Ich habe just Bekanntschaft mit einem hier im Thread bereits erwähnten Event im Ausland machen dürfen, und hier offenbarte sich mir, dass ohne Forcierung des Standards eine von dir genannte Entwicklung sich eben nicht automatisch ergeben muss.
Gruss, Jens
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Eintrag #62 vom 01. Mrz. 2005 13:25 Uhr
Ivo Malz (IMMS)
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Moin Steffen.
Zitat:
"So ein Projekt muss aufgebaut werden. Aber was die Leuts nicht verstehen wollen, es wird nicht von Anfang an die Perfekt Veranstaltung geben."
Hat das bitteschön_irgend_jemand in Abrede gestellt?
Warum muß man sich immer den Vorwurf des Haudraufs und Zerreders und Maximalforderungenstellers gefallen lassen, wenn einer mit ner Idee um die Ecke kommt und man nicht umgehend rückhaltlos Applaus spendet?
Was soll der Blödsinn von "nicht mal seinem Jahrhundert"
Sind wir mal wieder an dem Punkt angekommen, wo etwas Kritik und ein paar Vorschläge destruktiv sind?
LOGISCH wäre etwas mehr Kavallerie klasse.
KLAR DOCH!
Interessant wäre nur, unter welchen Vorzeichen und mit welcher Intention. Das und nichts anderes waren die "Totschlags- und Zerredungs-" Fragen von Jens und mir.
Nochmal, der eigentliche Streitpunkt dieser "Zerredung" ist der Charakter der ersten Schritte.
Kernfrage ist: soll ein Grundstein für eine Entwicklung (!) historisch korrekter Kavallerie gelegt werden, oder geht es erstmal nur vordergründig "Hauptsache Hottis auf den Platz"
Letzteres erfordert nur einen Rundruf bei den bekannten Reitergruppen, und für ersteres habe ich ein Angebot gemacht.
Für ersteres braucht man mich eh nicht, und für letzteres lasse ich mir von_niemandem den Mangel an Konstruktivität vorwerfen!
Gruß
Ivo
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Eintrag #63 vom 01. Mrz. 2005 13:28 Uhr
Ivo Malz (IMMS)
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…blöd, wenn man doof ist.
Also nochmal:
"Für letzteres (den Rundruf) braucht man mich eh nicht, und für ersteres (das Angebot der Mitarbeit) lasse ich mir von_niemandem den Mangel an Konstruktivität vorwerfen!"
Gruß
Ivo
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Eintrag #64 vom 02. Mrz. 2005 08:23 Uhr
Ameli
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Hallo,
… und ein kleines, unverzagtes Grüppchen Reiter, die an ihrer Ausrüstung basteln und über gut ausgebildete Pferde verfügen, hätte ich an der Hand.
Is ja nich so, daß wir nix tun…
Gruß
Ameli
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Eintrag #65 vom 02. Mrz. 2005 17:31 Uhr
Stefan Erdenkäufer
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Dachte eigentlich, man erkennt einen Denkanstoß, wenn man ihn sieht. War wohl doch nicht der Fall. Also nochmal und ein wenig präzisiert:
Das Problem:
Zu wenig Reiter, da sind sich alle einig.
Endziel:
Eine Reitertruppe von ausreichender Größe, um damit glaubwürdig Reiteranteile an einer mittelalterlichen Schlacht darstellen zu können. Diese Reiter sollen - samt Pferd - gut ausgestattet sein und sowohl sicher (auch für andere Teilnehmer) als auch "authentisch" reiten können.
Hier sind sich ebenfalls alle einig.
Lösungsansätze:
Kann man auf zwei Grundkonzepte reduzieren:
1.
Hauptsache erstmal leidlich geübte Reiter, an der Qualität der Ausstattung und der speziellen Reittechnik arbeiten wir später.
2.
Sofort gute, im historischen Reiten geübte Reiter mit ordentlicher Ausstattung.
Der berüchtigte erdenkäufer’sche Denkansatz:
Wieviele Reiter sind denn wohl motiviert für Lösungsansatz 2?
Wie war das denn bei uns?
"Ui, toll, Mittelalter!"
Erste Erfahrungen über Rollenspiel oder Was-ist-was-Bücher. Tassilo-Comics gelesen. Age of Empires gespielt. Was weiß ich…
Ritter (Burgfräulein) gespielt. Verkleidet. Märkte besucht. (Soll ich wieder die Definition für "Sarkasmus" laut Brockhaus nachliefern oder geht’s diesmal ohne?)
Später dann der Ehrgeiz, was Authentisches auf die Beine zu stellen.
Verschämtes Aussondern von Lurexborten, Steckstühlen und all dem anderen, nun lauthals geschmähten Kram.
Zum Schluss stolzes Auftreten als lebendes Museumsstück, als irdischer Avatar des Gottes der Authentizität.
Gut, vielleicht bin ich der Einzige, der einen solchen Werdegang zugibt. Vielleicht auch der Einzige, der ihn noch nicht verdrängt hat. Vielleicht auch gar tatsächlich der Einzige, bei dem es eben so war…
Machen wir zur Sicherheit die Probe:
Wer von uns eines Tages gesagt hat "Ich mache ab heute Mittelalter und zwar perfekt! Stück für Stück kommt mir nicht in die Tüte, jawoll! Alles klasse und sofort, vorher lasse ich mich nirgends blicken!", der soll sich bitte melden.
Wer mit perfekter Klamotte von 1324 in der Windel lag, bitte auch.
Warum sollte man das denn von der Reiterszene erwarten?
Ich denke nicht, dass Lösungsansatz 2 schlecht ist, ich denke nur, dass es wohl zu wenig Reiter geben wird, die sich darauf einlassen, um ihn durchführbar werden zu lassen.
Klar, bei den Infanteristen ist das was anderes! Die sagen mal kurz: Geh doch Du mit gutem Beispiel voran!" und fühlen sich besser. Gut gemacht, das "A" verteidigt. Braver Hund…
Warum geht, der solches sagt, denn nicht seinerseits mit eben diesem guten Beispiel voran?
Zurück zu den Reitern:
Ein Reiter denkt sich, genau wie ein "normaler" Mensch: "He, Mittelalter ist cool. Mitspielen will!" Er denkt sich ebenso: "Ich hab doch ein Pferd. Warum nicht als Berittener gehen?" Er fängt an, sich stückchenweise eine Ausrüstung zusammenzustellen und will mitspielen.
Jetzt kommen die Vertreter von Ansatz 2:
"Neeee, du darfst nicht, dein Sattel ist nicht authentisch, folglich ist es auch deine Reitertaktik nicht!" ("Nimm Dir ein Beispiel an mir, ich habe für diese Normannenschlacht extra nach Thalhoffer geübt!" - Sorry, konnt’s mir mal wieder nicht verkneifen…)
Wenn der Reiter jetzt leicht frustriert ist und sich denkt "Blödes Volk, schaut doch, wo Ihr Eure Reiter herkriegt!", dann kann ich ihm das nicht verdenken.
Aber ist schon wahr: Es werden mittlerweile so viele motivierte und herzerfrischend naive (Ach, das erinnert mich an früher, s.o.) interessierte Neulinge von den selbsternannten Gralshütern der Qualität verprellt, warum sollte man da die Reiter anders behandeln…
Gruß,
Stephan fonne Varenbach
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Eintrag #66 vom 02. Mrz. 2005 18:24 Uhr
Stefan Erdenkäufer
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Bevor ich’s vergesse und sich wieder jemand persönlich auf den Schlips getreten fühlt:
Wenn ich einen persönlich ansprechen will, dann tu ich das…
Gruß,
Stephan fonne Varenbach
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Eintrag #67 vom 02. Mrz. 2005 18:32 Uhr
Stefan Erdenkäufer
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Absolute Kurzfassung von meinem obigen Post:
Meiner Meinung nach:
Erst mal Hottis auf dem Platz.
Gruß,
Stephan fonne Varenbach
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Eintrag #68 vom 02. Mrz. 2005 19:50 Uhr
Ivo Malz (IMMS)
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Moinsen.
Zitat:
"Wieviele Reiter sind denn wohl motiviert für Lösungsansatz 2?
Wie war das denn bei uns?
‘Ui, toll, Mittelalter!’ […]"
Und wie viele Reiter treten seit_Jahren in Reiterleggins und Westernsätteln auf, immer im gesunden Selbstbewußtsein, wenigstens ein Pferd unter Hintern zu haben?;o)
"Aber ist schon wahr: Es werden mittlerweile so viele motivierte und herzerfrischend naive (Ach, das erinnert mich an früher, s.o.) interessierte Neulinge von den selbsternannten Gralshütern der Qualität verprellt, warum sollte man da die Reiter anders behandeln…"
Weil wir es gerade in diesem Falle eben seltenst mit blutigen Neulingen zu tun haben, sondern mit langjährigen "Szeneveteranen"
"Warum sollte man das denn von der Reiterszene erwarten?
Ich denke nicht, dass Lösungsansatz 2 schlecht ist, ich denke nur, dass es wohl zu wenig Reiter geben wird, die sich darauf einlassen, um ihn durchführbar werden zu lassen.
Klar, bei den Infanteristen ist das was anderes! Die sagen mal kurz: Geh doch Du mit gutem Beispiel voran!" und fühlen sich besser. Gut gemacht, das "A" verteidigt. Braver Hund…
Warum geht, der solches sagt, denn nicht seinerseits mit eben diesem guten Beispiel voran?"
Warum liegt die Bringeschuld fürs gute Beispiel denn nun mal wieder nur bei den "neidischen Fußgängern, die sich besser fühlen"
Die liegt doch bitte nur bei den Mittelalterreitern, die für sich in Anspruch nehmen, einen Beitrag zu einem historischen Bild zu leisten und das ab und an ganz gerne so formulieren.
DA und nirgends anders liegt die Bringeschuld. Recherche und Umsetzung, wie_bei_jedem_anderen auch.
Achtung, Sarkasmus: Habe ich in meinen eigenen Posts übrigens den Satz "Entweder der Reiter kommt perfekt ausgerüstet aus dem Ei, oder er hat keine Daseinsberechtigung" überlesen?
Durch selektives Lesen kann man sich die Welt wunderschön in gut und böse aufteilen.
Die Einwände kreiselten nur um die Frage "Wo soll´s anfangen, wo soll´s hingehen".
Schön schrittweise entwickeln mit dem Endziel historisch korrekter Reiterei, oder "Schnell n paar Pferde her, dann isses A und wir haben einen Mordsfortschritt erreicht?"
Für Version 1 habe ich…na egal.
Ich habs im ßbrigen dicke, mir immer Neid und die Forderung nach Perfektion ab Start unterstellen zu lassen, bloß, weil ein paar Leute an Leseschwäche leiden oder selektiv lesen, um ihr Weltbild geradezuhalten.
Und nur kurz hierzu:
"Gut, vielleicht bin ich der Einzige, der einen solchen Werdegang zugibt. Vielleicht auch der Einzige, der ihn noch nicht verdrängt hat. Vielleicht auch gar tatsächlich der Einzige, bei dem es eben so war…"
Der einzige defintiv nicht. Aber auch einer von wenigen, zu denen nebenbei auch ich gehöre!
Gruß
Ivo
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Eintrag #69 vom 02. Mrz. 2005 20:22 Uhr
Roland Schulz
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Große Darstellungen historischer Schlachten
Ich könnte mir fast denken, daß man dieses Thema nun abhaken kann.
Ich kann mich sowohl bei der einen als auch bei der anderen "Fraktion" wiederfinden, halte aber Udo´s und Stefan´s Gedanken des "Ausprobieren, vielleicht klappts ja" für den besseren Ansatz als erstmal ein paar Jahre zu warten um auf die
"next generation of h.c. knightship"
zu warten.
Ich schließe mich mal mit Udo kurz, die Sache fängt langsam an mich als "Herausforderung" zu reizen, vielleicht kommt ja was dabei heraus.
Falls nicht, auch gut. Dann sind wir aber auch nicht schlechter dran als dieser Thread.. ;-)
Gruß,
Roland
Leben und Handwerk
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Eintrag #70 vom 02. Mrz. 2005 22:04 Uhr
Jens
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Moin,
Gut, und ich halt’s dann mit Ameli, und freu mich über jeden, der sich von der einen oder anderen Richtung an die Herausforderung "hc" Reiterdarstellung heranarbeitet, und bin für eine irgendwie geartete Reiteraustauschgemeinschaft-wasauchimmer offen.
Gruss, Jens
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Eintrag #71 vom 03. Mrz. 2005 09:39 Uhr
Steffen Zimmermann
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Also Leute,
ich halte den Ansatz von Udo nicht für schlecht.
Nach wie vor bin ich der Meinung, dass Vormachen hilft. Auch wenn wir nur ein nettes Event auf die Beine gestellt haben. Es war auch im Spämi nicht so, dass große Gruppengrößen vorhanden sind. Nein die waren auch nicht von Anfang an gut.
Was mit Sicherheit geholfen hat, war das Buch "Söldner im SMA", damit stimmte bei der Masse Farbe und Form der Kleidung.
Ich höre die Argumente viel um Sättel, Pferde etc, Kreisen. Darin sehe ich wie bei Kindern im Hobby immer weniger das Problem. Ob ein Pferd einen korrekten Sattel trägt, oder das Zaumzeug korrekt ist, das halte ich erst mal für weniger wichtig. Einfach aus der Tatsache heraus, dass persönliche Ausstattung der Reiter auch nach der "Schlacht" zu sehen ist. Deshalb ist es wichtig, erst die Klamotten der Menschen, dann die Ausrüstung der Pferde.
Gewisse Kompromisse muss man in diesem Fall eingehen.
Ich persönlich kenne nur eine Person, die den richtigen Weg in diesem Hobby geht. Ein Freund von mir hat nun Hemd, Wams und Bruche handgenäht zuhause liegen. Sauber nach Abbildungen recherchiert. Das ist der einzige, den ich kenne der diesen Weg einschlägt.
Aber wieder zum Thema, die Reihenfolge sollte sein, Reiter in optisch entsprechender Klamotte. Dann die Ausrüstung der Reiter auf wirklich vernünftiges Niveau bringen. Als letzter Schritt, anpassen der Ausrüstung für die Tiere.
Ein wichtiger Punkt ist die Vernunft, ich bin kein Reiter, aber ich würde mir erlaube einen vom Pferd zu holen, der in historisch korrekten Sporen auf dem Zossen hockt. A hin oder her, das wäre mir persönlich völlig Latte. Spitze Sporen sind meines Wissen nach verboten und ich würde eine Anzeige starten.
Oder angeschliffene Mundstücke etc. das würde ich bei aller Korrektheit ablehnen.
Sättel, gibt es Nachweise über die Konstruktion dieser Sättel? Ist es in einem annehmbaren Zeitansatz möglich historisch korrekte Sättel zu beschaffen. Wenn nein, müssen andere Lösungen her.
Das Ziel, MUSS sein, ein historisch korrekter Reiter, auf einem Pferd, das in Aussehen einem mittelalterlichen nahe kommt, das mit korrektem Sattel und Zaumzeug ausgerüstet ist. Repliken von Sporen oder Trensen, die heute vielleicht nicht mehr erlaubt sind, kann man in einem Schaubereich auslegen.
Fakt ist aber für mich, erst mal müssen Leute Blut lecken. Solange diese zu sehr gegängelt werden, werden diese das nicht tun. Was aber im Gegenzug nicht heißt, dass jeder Schrott aufs Feld der Ehre soll.
Es könnte einfach sein.
Aber um in einem abgewandelten Zitat zu sprechen, I can see dead people, ich habe auch Zelte von innen gesehen, von historisch korrekten Leuten. Ich habe auch bei Männern Haare bis an den Hintern gesehen die ich in gotischen Abbildungen so nicht finde. Na ja ich habe auch nur eine Abbildung von einem Mann mit Halbglatze hmpf…..
Was ich sagen will, wer frei von Sünde ist, der werfe den ersten Stein.
Irgendwo muss angefangen werden.
Servus
Steffen
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Eintrag #72 vom 03. Mrz. 2005 11:53 Uhr
Stefan Erdenkäufer
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Aus meiner Sicht ist der Thread durchaus konstruktiv, auch wenn die Meinungen zwischendurch recht deutlich auseinandergingen.
Aber die letzten Posts (sorry, wenn ich wieder mal ein bisschen provoziert habe) gefallen mir jetzt allesamt, denn sie gehen in die Richtung, die auch ich für die richtige halte. Oder besser: nicht "die richtige" sondern die "durchführbarere".
Erst mal eine vernünftige Anzahl motivierter Reiter auftreiben, die den Spaß mitmachen.
Den Spaß wohlgemerkt! Wenn Geld der Motivationsgrund ist - Stichwort: (diverse) Ritterturnierreitergruppen - dann ist ja schließlich die notwendige Entwicklung mit dem ausreichenden Verdienen dieser kleinen Metallscheiben abgeschlossen. Also sollte man mit denen, da stimme ich auch Esca zu, wohl eher nicht rechnen, sie ergo auch nicht zum Inhalt der Diskussion machen.
Bei diesen ersten Reitern ruhig mal Fünfe gerade sein lassen. Das war bei uns früher nicht viel anders und trotzdem haben wir Blut geleckt, wie Steffen es ausdrückt. Einer fing an, es besser zu machen und viele haben mitgezogen. Ich bin zuversichtlich, dass sich das in der Reiterabteilung ähnlich entwickeln würde, wenn man die Leute nicht gleich am Anfang verschreckt.
Dabei sollte man den Reitern allerdings zugute halten, dass es für sie einen nicht unerheblich höheren finanziellen Aufwand bedeutet, eine authentische Ausstattung aufzustellen, als für einen Fußgänger. Deshalb wäre ich bereit, da sehr wohl andere Zeitmaßstäbe anzulegen als bei mir selbst.
Ansonsten schließe ich mich Esca an: Wäre Amelis Grüppchen denn nicht ein schöner Kristallisationskeim?
@ Ivo:
Ruhig, Brauner!
Zitat:
Ich habs im ßbrigen dicke, mir immer Neid und die Forderung nach Perfektion ab Start unterstellen zu lassen, bloß, weil ein paar Leute an Leseschwäche leiden oder selektiv lesen, um ihr Weltbild geradezuhalten.
Zitat Ende
Noch’n Zitat:
Wenn ich einen persönlich ansprechen will, dann tu ich das…
zweites Zitat Ende.
Ich bin des Lesens durchaus mächtig, Ivo.
Und ich nehme auch nicht für mich in Anspruch, das alleinige Recht auf Sarkasmus gepachtet zu haben.
Vielleicht ist das der Grund, warum ich eben keinen (hier) direkt ansprechen wollte?
Aber die Diskussion führen nicht nur die paar Leute hier im Thread, mir hängt er auch außerhalb ziemlich zum Hals heraus. Und da gäbe es durchaus ein paar Kandidaten für eine direkte Zuordnung…
Gleichwohl, ein paar Antworten wurden von Dir gewünscht, ich gebe sie gerne:
Wenn es um unverbesserliche "Szeneveteranen" geht, dann sollte man sich im Klaren darüber sein, dass es die in allen Bereichen der Szene gibt, nicht nur bei den Reitern. Also sollte man mit ihnen eben das machen, was sich auch bei den entsprechenden Vertretern anderer Bereiche bewährt hat: Ignorieren.
Auf keinen Fall sollte man wegen ihnen verzweifeln, sein Weltbild erschüttern lassen und verallgemeinernd sagen: "Das geht nicht". Eher offen sein für brauchbare Neulinge und einen kompletten Neuanfang wagen. (Samt den Anforderungen…)
Die Bringschuld liegt natürlich nicht bei den Fußgängern. Aber es ist nicht hilfreich, wenn sich Fußgänger untereinander mit dieser Forderung an den Hals gehen, weil Einer eine andersartige Meinung vertritt…
(Wenn ich richtig gelesen habe, meine ich entnommen zu haben, dass Udo KEIN Reiter ist, sondern ein sich Gedanken machender Infanterist.)
Gruß,
Stephan fonne Varenbach
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Eintrag #73 vom 03. Mrz. 2005 12:19 Uhr
Stefan Erdenkäufer
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Die Rolle der Metakommunikation in der Deeskalation.
Ivo,
wo ich allerdings auch nach mehrmaligem Lesen einen Keim für Missverständnisse sehe, ist folgender Satz:
Zitat
Die Einwände kreiselten nur um die Frage "Wo soll´s anfangen, wo soll´s hingehen".
Schön schrittweise entwickeln mit dem Endziel historisch korrekter Reiterei, oder "Schnell n paar Pferde her, dann isses A und wir haben einen Mordsfortschritt erreicht?"
Zitat Ende
die beiden angegebenen Antworten passen einfach nicht zu der definierten Frage: "Wo soll’s anfangen, wo soll’s hingehen?"
Denn die beiden Lösungsansätze vereinen beide bereits Anfangs- UND Endpunkt, geben einem Diskussionspartner also keine Möglichkeit zur Variation.
Vielleicht liegt ja da der Grund für das (vermeintliche oder reale) Missverständnis.
Ich reduziere die Lösungsansätze auf den zur Frage passenden Anteil und versuch’s mal so:
"Wo soll’s anfangen?":
Bei den Reitern!
"Wo soll’s hingehen?":
Zur Qualität!
Da sind wir uns nachweislich einig.
Die Einwände kreiselten also eben NICHT um diese Frage!
Die (vermeintliche) Uneinigkeit bestand in Wahrheit bezüglich des Weges, auf dem Anfangs- und Endpunkt verbunden werden sollen.
Und bei näherem Lesen kann man erkennen, dass sich die Diskussionspartner seltsamerweise auch hier einig sind:
Eine schrittweise (!) Qualitätsverbesserung ist der Weg.
Fazit:
Meinungsverscheidenheiten, die gar keine sind, sind die kniffligsten. Weil jeder sich missverstadnen fühlt und verzweifelt nach dem Grund sucht, aber keinen finden kann.
Wie war das noch mit der Lesefertigkeit? ;-)
Gruß,
Stephan fonne Varenbach
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Eintrag #74 vom 03. Mrz. 2005 13:04 Uhr
Ameli
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… das Wort gefällt mir, danke :-)
Aaalso, wer sehen möchte, wie weit wir drei Teams sind und was wir abseits der Schauturniere anbieten können, ist herzlich nach Werla eingeladen, 21.-22.05.05.
Da wir drei unterschiedliche Zeiten und Regionen darstellen, wird es eine moderierte Vorführung und Erläuterung zur Pferdeausbildung, -ausrüstung und Reitweise.
In Werla auch vertreten ist Pettra Engelländer mit ihrer Kassaischule (berittenes Bogenschießen) und die Timetrotters.
Wir hoffen auf eine schöne Präsentation der "etwas anderen" Reiterei.
Gruß
Ameli
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Eintrag #75 vom 03. Mrz. 2005 13:13 Uhr
Ameli
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Achja, meine Reiterliste umfaßt deutlich mehr als 3 Personen, nur sind halt bei manchen die Pferde noch nicht so weit, oder die eigenen Reitkünste müssen noch geschliffen werden (eigene Aussage der Reiter) oder oder oder
Wir sind halt noch im Aufbau ;-)
Gruß
Ameli
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Eintrag #76 vom 06. Mrz. 2005 23:10 Uhr
Ivo Malz (IMMS)
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…wenn ich jetzt wahrscheinlich das Vorurteil des Theoretikers, der sein vorlautes Fußgängermaul nicht halten kann, vollauf bestätige, Stefan…
Ich glaube, Amelis "Kristallisationskeim" wird sich letztlich der unten stehenden "Zerredungsversuche" bedienen…und das ganz sicher nicht, um ausgerechnet mir zu Gefallen zu sein;o)
Gruß
Ivo
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Eintrag #77 vom 07. Mrz. 2005 11:35 Uhr
Stefan Deuble
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wenn nach der Schlacht der Schlachter kommt ...
Hallo,
dann will ich mal aus der Versenkung kommen und zu ein paar Punkten, die mich ansprechen, meine Meinung sagen:
Ich bin einer der Reiter auf Amelis Liste,die nach eigener Einschätzung noch sehr an sich feilen müssen, das mal das eine. Ich habe EINMAL als germanischer Reiterkrieger an einer VA teilgenommen und bin dort an folgende Grenzen gestoßen: die Kooperationsbereitschaft meines Ponies unter außergewöhnlichen Umständen, meine eigene Reitkunst (was sich irgendwie bedingt, weil "schuld" ist immer der Mensch), der Einblick der Mitspieler und Moderatoren (im Rampenlicht ist dann doch plötzlich jeder allein?) Ganz zu Schweigen von der Schwierigkeit, eine halbwegs erträgliche Ausstattung rund ums Pferd herzubekommen.
Bei diesen ganzen Punkten gebe ich Ivo recht, die Bringeschuld liegt bei dem, der sich anmaßt, etwas zu tun.
Wo ich im Zusammenspiel mit einer größeren Anzahl von Kämpfern allerdings RIESENGROSSE PROBLEME sehe, ist der Umgang allgemein mit Tieren, mit Pferd und Reiter im Besonderen. Weil fast niemand Routine im Umgang mit Tieren mehr zu haben scheint. Weil selbst auf ganz kleinen internen Lagern es nicht möglich ist, in vernünftigem Umgang klarzubekommen, daß das Pferd nicht nur Spielzeug und dekorative Erfüllung romantischer Erwartungen ist, sondern real nicht mehr und nicht weniger als ein Pferd.
Ich will jetzt nicht von den ßngsten reden, die ich ausstehe (nicht mein Pony, der rennt den Gegner am Ende einfach um), weil ich mir nicht sicher bin, daß der Gegener sich unter Kontrolle hat, daß er nicht Angst vor dem Pferd bekommt und in ßberlebensmodus umschaltet, und daß er sich immer und jederzeit bewußt ist, daß das Tier die Situation intelektuell nicht überschaut. Es weiß nicht, daß es der Lanze ausweichen müßte, bis es zu spät ist. Man hat ihm eben erst beigebracht, vor Waffen und Schilden nicht zu scheuen, und dann stellt man es einem Fußkämpfer gegenüber, der meint, er könnte einfach drauflos schaufechten …
Und er scheint der Ansicht zu sein, daß der Reiter sein Pferd zusätzlich zu Schwert und Schild immer rechtzeitig aus möglichen Gefahren dirigieren kann. Deswegen hätte ich keine Lust, mein Pony den Gefahren auszusetzen, die bei einer malerischen Attacke gegen einen großen gegnerischen Haufen entstehen würden. Wenn der persönliche, geübte und vertraute Gegener deutlich kenntlich ist und allen Komparsen(!) drumherum klargemacht ist, daß sie sich NIE in den Reiterkampf einfach mit einklinken dürfen, dann, ja, dann vielleicht …
Mit scharfen SpäMi-Sporen sein Pferd zu durchlöchern wäre sicher ein Fall für den Tierschutz, aber mit seinem Pferd eine Schauattacke auf einen beliebigen großen Haufen Schaukampfschwertschwinger zu reiten, das wäre noch näher an der nächsten Pferdeklinik, fürchte ich. Es klappt ja schon Fußkämpfer gegen Fußkämpfer nur leidlich, und die Pferde stürzen sich nicht aus eigenem Einverständnis in eine solche Situation.
Wenn es der "Szene" gelingt, diese Bedenken auszuräumen, dann wäre man der "großen" Schlachtdarstellung mit Reitereinsatz sicher näher.
Und ganz grundsätzlich tut m.E. ein Verhaltensführer Not, der den Umgang mit anderer Leute Tieren klarstellt, dann würden einige Tierbesitzer mehr mit gutem Gefühl ihre Tiere als ambientischauthentische Bereicherung dem Stress von Veranstaltungen aussetzen. Denn leider ist es nicht der zahlende Besucher, sondern noch mehr der anonyme Teilnehmer, der mir das Mitführen von Tieren verleidet. Aber das ist ein eigenes Thema wert.
Stefan
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Eintrag #78 vom 07. Mrz. 2005 18:16 Uhr
Stefan Erdenkäufer
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Wenn ich das richtig verstanden habe, dann spricht Stefan da ein äußerst bemerkenswertes Problem an, das die ausgiebig diskutierenden und alle Bringschuld von sich weisenden Infanteristen (me inclusive) tatsächlich mal näher bedenken sollten.
Wenn man ein Reitergefecht mit einer gewissen "Nähe" darstellen will, dann müssen nicht nur die Reiter mit ihren Pferden umgehen können, sondern auch die Fußsoldaten. Und wenn man sich normale Infanterie(feld)schlachten ansieht, dann muss ich Stefan zustimmen, dass die Jungs es oft nicht mal hinkriegen, ohne Pferde halbwegs sicher zu kämpfen. Dabei gibt es eines zu bedenken: Ein Knochenbruch ("Dumm gelaufen, passiert halt")ist für einen Menschen etwas problemloser als für ein Pferd.
Gruß,
Stephan fonne Varenbach
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Eintrag #79 vom 07. Mrz. 2005 18:28 Uhr
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Jau, stimmt schon.
Viele Freischlachten (grade die eigentliche Zielgruppe, nämlich die größeren) sind eine wirre Spanne von unmotiviert rumstehenden Nachtwächtern bis hin zu testosterongebeutelten Solohelden.
Ich lenke da bewußt nichtmal mich alleine rein, hätte ich ein Pferd also idF "Schutzbefohlenen", dann schonmal garnicht.
Aber wenn sich das Thema in diese Richtung weiterentwickelt, sind wir wieder bei einem der zig "schöner/sicherer/historischer kämpfen/sterben" Schlachtenthreads, und wo die alle gelandet sind, ist bekannt.
Da greift wieder die Idee Kristallisationskern.
Da sollten sich eben nicht nur die Reiter, sondern auch die dazugehörigen Bodengruppen treffen.
Da die gesamte Diskussion sich imho doch sowieso um dargestellte - also keine freien - Schlachten dreht wäre es in meinen Augen am sinnvollsten, wenn sich zu jedem Reiter min. 2-3 sagen wir mal Kontaktinfantristen finden könnten, die relativ regelmäßig mit diesem und seinem Pferd trainieren.
Das Pferd würde diese Leute kennen und sich weniger erregen, wenn sie mit dem Reiter kämpfen, und die Kämpfer untereinander wären sich im klaren, was sie erwartet.
die restlichen Infantristen müssen sich dann halt klar sein, daß sie im Bezug auf den Reiterkampf Statisten im Hintergrund bleiben müssen und nur im Kampf Infantrie vs. Infantrie voll agieren dürfen.
Im Prinziep läufts auf die bereits runtergebetete Aussage
"Unchoreographiert geht hier garnix" raus.
Nur diesmal deutlich dringender.
Gruß, Ivain
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Eintrag #80 vom 07. Mrz. 2005 20:52 Uhr
Steffen Zimmermann
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Ich finde die Idee gut.
Aber was ich schon anmerken muss. Bisher ging es ja weniger um die Tiere, was jetzt aufkommt.
Aber, sind die Kempen, auch bereit, wirklich dran zu arbeiten. Denn das betrifft jeden, den A`ler, den Fuzzy und alle anderen die sich Prügeln wollen.
Hieße das nicht, dass die ersten Treffen Gruppenkuscheln werden. Man trifft sich in entspannter Atmosphäre, lernt die Tiere kennen, sich untereinander. Ohne Gekloppe und Geschrei.
Dann beginnt man mal die Pferde an Männer und Frauen in komischen Klamotten zu gewöhnen, die Rasseln und Klirren und jedem Fluchttier das Weisse in die Augen treiben.
Wenn das alles klappt, dann kann man mit Kämpfen anfangen.
Mich würde dazu interessieren, wer bereit ist dazu viiiiiel Zeit zu investieren.
Denn das ist mir aufgefallen, dass vielleicht zu wenig an die Tiere gedacht wird.
Servus
Steffen
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Eintrag #81 vom 07. Mrz. 2005 23:56 Uhr
Jens
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Moin,
Die Dinge schwebten mir eigentlich auch vor, als ich von einer längerfristigen Entwicklung sprach ;)
Denn im Normalfalle würde ich mal sagen, was Alex ja schon schön ausformuliert hat: die meissten Fusskämpfer müssten erstmal lernen, mit Pferden klarzukommen, wie umgekehrt die Pferde mit den Fusskämpfern ;)
Das hiesse für mich konkret, dass in diesem "Arbeitskreis berittene Schlachtendarstellung" neben dem Training der Reiter, dem Austausch der Reiter und Interessierten auch Training mir Fusskämpfern, auch quasi als "Schulung" angeboten würde.
Und um Steffens Frage zu beantworten, und hier kann ich nur für mich sprechen: ich.
Gruss, Jens
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Eintrag #82 vom 08. Mrz. 2005 15:06 Uhr
Inez Dreyer
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Große Darstellungen historischer Schlachten
Hallo ich mische mich hier mal ein. (Und dabei fällt mir ein das Amelie sicherlich noch auf ein Fax von mir wartet,*ascheaufmeinhaupt*)
Erstens, ich stehe auf keiner Reiterliste, habe aber mindestens 5 geeignete Pferde.
Das Problem, ich habe keine geeigneten Reiter.
Wir arbeiten dran aber auf mein Angebot das Leute umsonst und kostenlos und so mit meinen PFerden trainieren könnten hat sich fast niemand gemeldet und nur einer ist geblieben. Alle anderen waren Reitanfänger.
Ich fass mal zusammen was ich sonst noch als problematisch ansehe:
1. es gibt zu wenig geeignete Reiter
(die PFerde sind nicht das Problem wenn sie
von guten Reitern ausgebildet werden)
2. es gibt zu wenig Gelgenheiten zum Training,
sowohl für Reiter als auch Fußkämpfer (bei uns
ist es optimal, aber das ist die Ausnahme,
ein paar mal im Jahr Treffen reicht nicht, egal
wie engagiert das organisiert wird!)
3. wir haben viel zu viele unterschiedliche Pferde
Ich stelle mir gerade eine Schlacht vor in der
ein Deutsches Warmblut, neben einem Kaltblut
von 2 Ponies flankiert wird (nicht spannend
aber ausgesprochen komisch) Meine Vorurteile
dazu, (ich reite WB wie Ponies, komme aus der
Sportreiterei) ich würde an keiner Schlacht
als Fußkämpfer teilnehmen in der WB oder VB
eingesetzt werden. Zwischen Isländer oder
Araber oder Camargue Pferde würde ich mich
zum schlafen hinlegen!(mal abgesehen davon das
ein Pferd deutlich über 150cm nicht unbedingt
Einig müsste man sich auch sein wie so eine Aktion aussehen soll:
Ein Schauangriff mit ein paar Pferden oder das Nachstellen einer richtigen Schlacht und da brauchts jede Menge geeignetes Pferdematerial.
Mal abgesehen davon das man mit den PFerden in eine Schlachtreihe reitet, wie soll das ganze im weiteren Verlauf aussehen. Darf der Fußkämpfer den Reiter vom Pferd holen? Nur mal eben so in die Reihen hineinreiten ist glaube ich nicht wirklich das Problem. Das kann geübt werden. Aber das ist ja nicht Alles, oder?
Ich denke man sollte erst mal konkretisieren was man genau darstellen oder machen möchte und dann über den Rest reden.
Das die ganze Aktion, sei sie noch so gut vorbereitet ziemlich gefährlich ist, darüber sollte man sich aber im klaren sein. Ich würde für mein Schimmelchen die Hand ins Feuer legen, aber nur solange ich oben drauf sitze!
Hat jemand schon mal ein panisch durchgehendes Pferd gesehen das in eine Gruppe Menschen läuft…und die verheerende Wirkung?
Anwar
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Eintrag #83 vom 09. Mrz. 2005 07:23 Uhr
Joachim Meinicke
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Wir halten uns für solche Gelegenheiten extra eine Art Crash Test Dummy in der Gruppe. Seine Daseinberechtigung besteht darin, sich gelegentlich, wenn es eine akkurate hist. Darstellung notwendig macht, von einem durchgehenden Pferd umrennen zu lassen. Gerade letzteres hat bei besagtem Mitglied deutlich Spuren hinterlassen, obwohl er nicht mal direkt am/im Geschehen involviert war. Aber er konnte sich ja trösten, weil es nebenstehende (unfreiwillige) Kollegen von ihm schlimmer erwischt hat, man muß halt versuchen, in so einem Hobby immer das Positive sehen.
Viel Spaß dann noch
Joachim
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Eintrag #84 vom 09. Mrz. 2005 07:49 Uhr
Ulrich Busse
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Joachim, ich würde nicht von Dummy reden, unser betreffendes Gruppenmitglied hat diese Nummer "in vivo" gemacht.
Live stunt rules …
Grüße von der Spree
Ulli
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Eintrag #85 vom 09. Mrz. 2005 09:12 Uhr
Ameli
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… sehen meine Trainingskonzepte aus!
Hallo,
Aufbau von Pferd-Reiter-Fußkämpfer-Teams, das muß unbedingt sein! Das ganze erstmal in Ruhe, damit sich alle aneinander gewöhnen können.
Ein großes Problem für uns ist auch, genügend engagierte Fußkämpfer zu bekommen. Viele haben nämlich schlichtweg Angst vor Pferden, geben dies aber erst zu vorgerückter Stunde am Lagerfeuer zu. Und dann weiß man, aus welcher Ecke die "Totschlagargumente" kommen: Pferde sind zu gefährlich, was da alles passieren kann, nene, Pferde sind zu unberechenbar….
Es hat ja keiner gesagt, daß hier eine wildgewordene Reiterhorde in eine mehr oder weniger ungeordnete Schlachtreihe reinbretzeln soll ;-)
Also kann man nur anfangen mit kleinen Schaubildern und hoffen, daß das ganze dann wächst. Ich habe jedenfalls nicht aufgegeben.
Gruß
Ameli
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Eintrag #86 vom 30. Mrz. 2005 18:50 Uhr
Alexandra Krug
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Nun, ich gehöre auch zur Reiterliste von Ameli und war beim Training in Brunssum und Tannenberg mit dabei. In der Tat hatten sich in Brunssum nicht ganz so viele Fußkämpfer zum Durchbrechen einer Schlachtreihe gefunden. Als wir das dann doch im großen Stil üben wollten, kam uns ja unglücklicherweise die Naturschutzbehörde in die Quere, so daß wir am Sonntag die Sanddüne nicht mehr mit unseren Tieren betreten durften.
Zum Glück hatten wir dann in Tannenberg schon mehr Freiwillige - hier bleibt also wirklich die Hoffnung, daß auf solche ßbungen noch mehr Leute Lust bekommen. Es geht halt nicht immer gleich voll bei solchen Trainingseinheiten zur Sache, so daß man getrost auch schon mal schwerere Rüstungsteile zur Seite legen kann - wenn man mit uns Pferdekegeln spielen möchte. Am Anfang reiten wir nur um gerüstete Menschen herum und versuchen, die Pferde möglichst nah auf Kontakt zu bringen. Das ist für die Umherstehenden dann etwas langatmig. Dann üben wir, auf eine Reihe Gerüsteter loszureiten und machen vorher aus, wer wo durchreitet. Das "Bodenpersonal" muß dabei aufpassen, daß es zur richtigen Zeit zur Seite geht und dabei nicht über seinen Nachbarn stolpert. Sind die Pferde schon etwas mit der Situation vertraut, können auch rasantere Spielchen gemacht werden. Wir konnten immer einen Erfolg bei den Pferden verbuchen. Bereits am zweiten Tag sind die Tierchen beherzter auf die Menschen zugegangen. Erfahrungsgemäß liegen die Schwerpunkte der einzelnen Pferde je nach Ausbildung und Charakter ganz unterschiedlich. Der eine geht grad wie eine Schnur durch den Schildwall an abgesprochener Stelle - der andere kann sich bei der vor sich findenden Reihe nicht entscheiden, ob er seinem Reiter vertrauend einfach durchrennen sollte oder doch lieber irgendwie ausweichen. Das wird dann für den Fußkämpfer wieder unsicher - wo wird nun das Pferd duch den Wall brechen? Also müssen wir solange üben, bis das Pferd kapiert, die Wand geht schon auf. Und halt nicht gleich im Galopp. Es gibt Pferde, die begreifen das sofort und andere, die brauchen dazu schon ein paar Tage. Also müssten wir viel mehr üben. Machbar ist das schon. Ja, und glücklicherweise waren bisher immer nur kleine Pferde um 150cm und kleiner mit von der Partie - das macht bei der Zusammenarbeit mit Fußkämpfern einfach mehr Spaß weil man da oben trotzdem "näher am Geschehen" ist. So habe ich mehr Kontakt mit (großen) Fußkämpfern, kann ihnen beinahe schon Aug in Aug gegenübertreten - und denke, auch mein unberittenes Gegenüber fühlt sich wohler.
Unsere Reiterspielchen auf Tannenberg haben mir persönlich echt viel Spaß gemacht - hoffentlich finden sich auch in Werla wieder genug Fußtrupps. Denn sind die Pferde mal darauf eingestimmt, kann man ja immer "wildere" Sachen ausprobieren - z.B. einen Zweikampf mit einem Fußkämpfer. Dennoch bin ich auch hier vorsichtig und froh, wenn hierzu nur Holzschwerter verwendet werden. Denn schnell ist das Auge in der Quere und ich möchte ja nicht, daß mein Tier zu Schaden kommt. Ich habe da auch schon von "beherzteren" Trainings gehört, wo dann doch mal eine Lanze einem Pferd in die Rippen gegangen ist. Dazu mag ich einfach zu sehr mein Tier - abgesehen von den immensen Tierarztkosten.
ßber Reittechniken kann man viel reden. Die Erfahrung zeigt, daß man auf alle Fälle 1. Glück mit seinem Pferd haben muß. Nicht jedes Pferd / Reiterteam harmoniert so, daß es in jeder Situation durch dick und dünn geht und alle Manöver mitmacht. Mancher Reiter kann aufgrund seines Willens und der Kooperationsbereitschaft seines Pferdes schon viel erreichen und vielleicht auch schon nach 2 Jahren ßbung bei einer Schlacht teilnehmen - wer aber wirklich jede Bewegung seines Pferdes zu steuern vermag und es handfest zwischen seinen Schenkeln dirigieren kann (wie z.B. die Stierkampfreiter)- der braucht eine harte Schule mit viel ßbung.Wie viele gibt es (in der Ritterszene), die ihr Pferd nur aus der Hüfte und mit Sporen stoppen können? Und selbst wer eine solche harte Schule anstreben möchte - die entsprechenden Lehrer sind sehr rar.
An allen Ecken treffe ich dennoch Leute, die sich sowohl mit anspruchsvoller Darstellung also auch mit einer guten Reiterei befassen, aber halt noch nicht so weit sind. Es wird noch ein wenig dauern, bis entsprechende Pferd/Reiterteams auf die anspruchsvolle Mittelalterbühne treten. Sowas geht einfach nicht von heute auf morgen. Aber vielleicht in ein paar Jahren - wer weiß.
Es sind doch auch einige aus Franken hier im Forum unterwegs. Vielleicht habt ihr ja mal Lust, mit uns und unseren Pferden zu üben. Dann geht es unter Umständen ein bischen schneller. Wir würden uns auf alle Fälle freuen. Ein schönes Gelände hätten wir auf alle Fälle zur Verfügung.
Naja, ich bin eigentlich ganz froh, wenn noch nicht zu viele "A"-Reiter unterwegs sind - laßt Euch nur Zeit - sonst kommt man(n) noch darauf, daß wir Frauen bei der Kriegsreiterei völlig "un-A" sind und dann sollen wiruns nur noch in diesen komischen Sitztruhen nach irgendwohin führen lassen oder dürfen nur noch im schicken Kleidchen zur Jagd mit - (und das auch nicht mehr im heutigen Deutschland) - wo wir doch auch gerne beim Menschenkegeln mitmachen ;-))
Viele Grüsse, Alexandra
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Eintrag #87 vom 30. Mrz. 2005 21:30 Uhr
Wolfgang Ritter
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Große Darstellungen historischer Schlachten
Hallo Alexandra,
ich bin mit den Nürnbergern in Werla - und ich bringe mein Holzschwert mit….wenn Du darüber hinweg sehen kannst, dass Du es als (vermutlicher) FrühMi oder HoMi mit dem 15 Jhdt. zu tun hast, kann man ja mal sehen, was dabei herumkommt.
Ich bin jedenfalls schn ziemlich gespannt auf die Reitvorführungen!
Grüße
Wolfgang Ritter
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Eintrag #88 vom 31. Mrz. 2005 08:44 Uhr
Alexandra Krug
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Hallo Wolfgang,
super! Wir freuen uns doch über jeden, der bei unserem Projekt mitmacht. Zeiten spielen bei uns ja keine Rolle - wir Reiter kommen schon aus drei verschiedenen Jahrhunderten, weswegen wir auch unser Treiben und unsere Ausrüstung vor dem Publikum genau erklären müssen damit da noch einer duchblickt. Ameli findest Du im FrüMi Lager und mich bei den HoMis.
Viele Grüsse, Alexandra
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Eintrag #89 vom 17. Mai. 2005 14:20 Uhr
Iris Morgenstern
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Ich denke, es gibt einige Reiter und einige Pferde, die in Frage kommen
Doch die Punkte 2 und 3 von Inez treffen es allemal:
Nicht jeder Reiter hat sein Pferd "nur" für Schlachtendarstellung. So kommen eben völlig unterschiedliche Pferde zum Einsatz.
Zu gerne würde ich eine solche "Reiterschlacht"
erleben! Doch halte ich es selbst mit gut trainierten, nervenstarken Provipferden für nicht ganz ungefährlich!
D.h. alle Fußkämpfer müssen rel. viel Pferdeerfahrung mitbringen bzw. erwerben.
Das halte ich für schwierig.
Dennoch: Es gibt immer mehr Reiter, die mit Ihren Pferden an Veranstaltungen teilnehmen, wieso sollte es nicht in absehbarer Zeit einen ausreichenden Zirkel Berittener geben?
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