Eintrag #1 vom 23. Sep. 2007 06:21 Uhr
Frank Mathies
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Eine frage ….. warum sind die ,die meinen Ritter zu sein nur aus Südlichen Gefilden ? haben wir Norddeutschen nicht auch Recht und Ehre?
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Eintrag #2 vom 23. Sep. 2007 13:10 Uhr
Volker Bach
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Also, wenn Du meinst, dass es in Norddeutschland mehr Ritter*darsteller* geben sollte, dann muss ich sagen bin ich ganz gluecklich bin, dass die hier duenner gesaet sind. Es gibt immer mal welche, die es wirklich rueber bringen, aber die meisten, die ich gesehen habe, waren nicht wirklich glaubwuerdig als niederer Adel. Das Thema hatten wir hier aber schon so circa sechs zilliardenmal.
Wenn Du aber fragst, ob es hier Ritter *gab*, dann lautet die Antwort ja. Nicht in allen Hansesteadten, aber sowohl in Nord- wie Sueddeutschland gab es in herrschaftlichen Staedten Ritter (bzw. Ministeriale) ihrer Herren, die dort sozusagen die Aufsicht fuehrten. Eine freie Stadt konnte solche Leute natuerlich ihrer Mauern verweisen (tat es aber nicht immer). Hamnsestaedte waren aber nicht immer freie Staedte, und nicht jede war wie Hamburg stark genug, diese Tatsache einfach zu ignorieren und so zu tun als ob.
Auf dem Land gab es auch ritterliche Geschlechter, wobei es in Norddeutschland anscheinend weniger die Entwicklung zur quasi-souveraenen Ritterherrschaft gab wie in Teilen Suedwestdeutschlands und in bestimmten Gebieten so etwas wie Stammesstrukturen weiter existierten. Da ist es schwierig, zu sagen, ob ein friesischer ‘Haeuptling’ oder Marschlaender Grossbauer nun als Ritter zaehlt, oder nicht, sozial gleichgestellt fuehlte er sich jedenfalls.
Ianus
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Eintrag #3 vom 12. Okt. 2007 19:40 Uhr
Wilfried Masberg
Es gab " Ritter" in Braunschweig z.B., Patrizier genannt, die als Adelige anerkannt waren. Die meisten dieser Familien fühlten sich den "ministerialen " überlegen, da diese ja nicht einmal "Freie" waren. Das gleiche gilt für Bauern auf freiem Grund, in Dienst zu gehen, war ein Abstieg.
Wilfried
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Eintrag #4 vom 15. Okt. 2007 12:41 Uhr
David Seidlitz
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Hallo,
das Thema ist etwas umfassender und kaum mit diesen drei Sätzen befriedigend zu umreissen.
Diese Bücher/ Aufsätze sind dazu unbedingt zu empfehlen (mit zugegeben regional Ostfälischem Schwerpunkt…):
Fleckenstein, Josef. Ministerialität und Stadtherrschaft. Ein Beitrag zu ihrem Verhältnis am Beispiel von Hildesheim und Braunschweig, In: Festschrift für Helmut Beuman zum 65. Geburtstag. Jäschke/Weskus Hrsg. Sigmaringen 1977
Militzer/Przybilla. Stadtentstehung, Bürgertum und Rat, Halberstadt und Quedlinburg bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts (Veröffentlichungen des Max Planck - Instituts für Geschichte 67). Göttingen 1980
Maschke/Sydow Hrsg. Stadt und Ministerialität, Protokoll der IX. Arbeitstagung des Arbeitskreises für südwestdeutsche Stadtgeschichtsforschung Freiburg i. Br. 13. -15. November 1970 (Veröffentlichungen der Komission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, Reihe B, Forschungen 76. Band). Stuttgart 1973
Wilke, Sabine. Ministerialität und Stadt, Vergleichende Untersuchungen am Beispiel Halberstadt. In: Jahrbuch für die Geschichte Mittel- und Ostdeutschlands, Band 25. Seiten 2 - 41. Berlin 1976
Gruß,
David
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