Gewinnung von Nesselfasern
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Eintrag #1 vom 16. Nov. 2000 14:10 Uhr
Burkhart Schaffrath
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Hallo Leute! Seid mir gegrüßt! Zur Zeit suche ich Informationen, wie man aus Brennesseln Fasern zur Textilherstellung gewinnt. Hat jemand da Ahnung? Ich habe schon alles Mögliche durchsucht und ausser dem Kommentar "das geht so ähnlich wie bei Flachs" noch nichts in Erfahrung gebracht. Gruß
Burkhart, Vogt zu Tannenberg
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Eintrag #2 vom 16. Nov. 2000 14:24 Uhr
Michael Schröder
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Hallo Burkhart, Ich habe da neulich im Freilichtmuseum Detmold ein Buch gesehen das sich mit den drei mitteleuropäischen Faserpflanzen Nessel, Hanf und Flachs beschäftigt. Die haben aber im Moment leider Winterpause. Vielleicht findest du was auf deren Homepage: wwwlwl.org/freilichtmuseum_detmold/detmol01.htm Ich werde auch mal Aelda drauf ansprechen, die hat sich für ihre Spinnerei mit der Materie beschäftigt.
Grüße, Bärchen
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Eintrag #3 vom 16. Nov. 2000 18:57 Uhr
Claudia
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Hallo Burkhart, echten Nessel aus Brennesseln herzustellen spukt auch schon eine Weile in meinem Kopf herum. Ich habe auch noch nichts weiter in Erfahrung bringen koennen, wie´s konkret geht. Das einzige, was mir gesagt wurde ist, dass die Faserausbeute bei wilden Brennesseln nur ca. 5% betraegt. Daher war das denjenigen, die mir´s erzaehlt haben, zu muehsam. Ich bin aber wildentschlossen und daher an allen Infos, die Du auftreiben kannst, sehr interessiert! Ich habe auch noch eine Frage an alle: Weiss irgendjemand, inwieweit Nessel (der aus Brennesseln natuerlich, nicht der moderne "Ersatz" aus BW) im MA verbreitet war? Und wofuer genutzt? In der Neuzeit, bevor Baumwolle so billig wurde wie heute, wurde der Stoff meines Wissens fuer Seihtuecher u.ae. benutzt, fuer Kleidung wegen der Kratzigkeit kaum. Bei mittelalterlicher Kleidung ist mir in der Literatur bisher immer nur Leinen, Wolle und Seide begegnet.Jetzt mal abgesehen von den fruehen Baumwoll-Mischgeweben wie Barchent. Ich suche auch noch Enthusiasten aus dem Raum Dresden, die sich gemeinsam mit mir in das kratzig-piekige Abenteuer stuerzen wollen! mit erwartungsvollem Gruss, Claudia
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Eintrag #4 vom 16. Nov. 2000 22:13 Uhr
Johanna
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Seyd gegrüßt, schaut mal rein bei: wwwflachs.de das mit Nessel geht genauso. Gehabt Euch wohl
Johanna von Callmunz,Markgräfin zu Wiesenthal
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Eintrag #5 vom 16. Nov. 2000 22:26 Uhr
Johanna
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Johanna von Callmunz,Markgräfin zu Wiesenthal
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Eintrag #6 vom 20. Nov. 2000 08:31 Uhr
Michael Schröder
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Stimmt, Verarbeitung ist identisch mit Flachs. Meine Vermutung ist allerdings, dass man bei der Röste aufpassen muß dass einem die doch etwas weicheren Stängel (brrr, ich hasse die neue Rechtschreibung) nicht weggammeln. Zur Verwendung: Vor allem als Arme-Leute-Stoff. Nessel ist wg. der etwas kürzeren Fasern nicht ganz so haltbar wie Leinen und deswegen auch kratziger (mehr Faserenden). Der Vorteil liegt allerdings darin, dass kein eigenes Land für den Anbau "verbraucht" wird sondern der Rohstoff in der Natur in ausreichenden Mengen gesammelt werden kann.
Grüße, Bärchen
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Eintrag #7 vom 20. Nov. 2000 22:36 Uhr
Johanna
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Seyd gegrüßt, ich muß Markus wiedersprechen, denn Nessel kratzt überhaupt nicht! Mein Untergewand für den Winter ist aus Nessel und das kratzt überhaupt nicht ! Ich trage es im Winter, weil es etwas dicker ist als mein Sommeruntergewand, das aus genz feinem Leinen ist. Bei der Rotte von Flachs muß man auch aufpassen, wenn die Tage sehr feucht, sprich naß sind, kann einem auch der Flach unter der Hand wegfaulen. Gehabt Euch wohl.
Johanna von Callmunz,Markgräfin zu Wiesenthal
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Eintrag #8 vom 21. Nov. 2000 07:49 Uhr
Michael Schröder
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Grüße zurück, Johanna, Ich habe mich bei der Kratzigkeit auch nur auf Claudias Aussage weiter unten bezogen. Mit "echtem" Nesselstoff fehlt mir da noch die "sensorische Erfahrung" :-) Danke für die Info. Du hast nicht zufällig ein kleines Reststück von dem Stoff, welches wir als Anschauungsobjekt für die Spinnerei (Oberthema: Von der Faser bis zum Stoff) bekommen könnten?
Grüße, Bärchen
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Eintrag #9 vom 07. Dez. 2000 13:59 Uhr
Burkhart Schaffrath
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Hallo Ihr! Vielen Dank für die Informationen! Allerdings stellt sich noch die Frage, wann der beste Zeitpunkt für die Brennesselernte ist. Hat da jemand eine Vorstellung?
Burkhart, Vogt zu Tannenberg
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Eintrag #10 vom 30. Jul. 2001 17:42 Uhr
Claudia
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Hallo Johanna,
kannst Du mir sagen, wo Du den Nessel fuer Dein Untergewand herbekommen hast bzw. falls der Stoff selbst hergestellt ist, woher hast Du das Garn bzw. die Fasern?
Danke, Claudia
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Eintrag #11 vom 28. Jul. 2003 20:16 Uhr
Herr B.
ist schon etwas länger her, daß sich hier unterhalten wurde…
Ich werd´ mal versuchen wieder ´nen Anfang zu machen. Hat es eigentlich jemand von euch mittlerweile ausprobiert und kann was berichten?
Zum Erntezeitpunkt und der Fasergewinnung hab ich unter anderem dies gefunden:
"Zur Fasergewinnung wurde die Brennessel im August geschnitten. Die Stengel mußten gut getrocknet, dann geröstet, gebrochen und gehechelt werden, ähnlich wie beim Flachs. Die Aufbereitung war jedoch schwieriger und erforderte zusätzliche Handarbeit, da die Fasern nicht wie beim Flachs in Bündeln unter der Außenschicht liegen, sondern einzeln, mit nur geringem Zusammenhalt in den vier Ecken des kantigen Stengels; […] Das Ergebnis der Bearbeitung waren flockenartige, feine weißliche Fasern in einer Länge max. von 3 - 5 cm. Das gesponnene Garn besaß guten Glanz und Festigkeit und ließ sich leicht färben. Gewebt wurde Nesseltuch, das in der Qualität jedoch nicht an Leinen herankam."
Auf dieser Seite ist auch noch mehr über andere Tier- und Pflanzenfasern, sowie Beschreibungen zu deren Gewinnung zu finden. Vor allem auch über die Flachsherstellung.
Ich werde demnächst mit Sammeln anfangen (is´ ja bald August) und mich an erste Versuche wagen…
Wünsche allen, die es auch versuchen wollen viel Erfolg!
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Eintrag #12 vom 28. Jul. 2003 20:29 Uhr
Hilmar Becker
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Hallo
Die Brennnesseln werden geschnitten?
Flachs wird ja mit der Wurzel ausgerauft, um die gesamte Länge der Pflanzenfaser nutzen zu können. Wir das bei der Nessel nicht gemacht?
Gruß
Hilmar
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Eintrag #13 vom 29. Jul. 2003 10:20 Uhr
Claudia
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Vor drei Jahren haben wir tatsaechlich mal einen Versuch gemacht.
Die Brennesseln sind mit der Sense gemaeht worden. Aus unserer Sicht damals, weil es schneller geht. Wenn ich aber heute noch mal drueber nachdenke, faellt mir folgendes ein: Wenn ich im Garten meiner Mutter grosse alte Brennesseln ausreissen musste, kamen immer meterweise Wurzeln mit, an denen man noch ziemlich zerren musste. Meine Mutter wollte die Brennesseln natuerlich loswerden, deshalb haben wir sie mitsamt der Wurzeln ausgerissen. Wenn ich aber welche zur Fasergewinnung ernten will, will ich ja nicht a) mehr Arbeit haben als beim Schneiden und b) die Ernte des naechsten Jahres in Frage stellen.
Flachs ist ein Flachwurzler, der sich recht leicht ausreissen laesst. Deshalb wohl die unterschiedlichen Ernteverfahren.
Zu unserem Experiment: Wir wussten nicht, dass man erst im August ernten soll. Unsere Nesseln sind im Juni geschnitten worden. Ausserdem haben wir die Stengel wohl nicht lange genug roesten lassen (4 Wochen Tauroeste). Das Ergebnis war jedenfalls, dass sich die Holzteile oft kaum von den Fasern loesen liessen. Fasern gab es allerdings reichlich, so dass die verfruehte Ernte wohl nicht der entscheidende Punkt war.
Ich bin auf die Ergebnisse Deines Experiments gespannt! (btw, goennst Du uns das Wissen um Deinen Vornamen? Es ist immer ein bisschen bloed, Leute mit "Du" und Nachnamen anzureden…)
Gruss, Claudia
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Eintrag #14 vom 29. Jul. 2003 15:11 Uhr
Herr B.
Super, daß sich hier wieder was regt und das so schnell! Danke für die schnellen Antworten!
Also, zum Schneiden: soweit mein ´Wissen´ derzeit reicht, hat Claudia recht.
Wichtig ist, daß die Wurzeln im Boden bleiben, weil die Pflanze im nächsten Jahr wieder daraus wächst. Baut man Fasernesseln wirtschaftlich an, so braucht man i.A. nur alle 6-8 Jahre das Feld zu bepflanzen, weil die überirdischen Pflanzenteile jedes Jahr aufs Neue nachwachsen.
Tischlein deck dich. Sehr praktisch.
Wie hoch und verwertbar der Faseranteil in den Wurzeln ist, weiß ich nicht. Aber die Kuh, die man melkt, schlachtet man eben nicht.
Zum Erntezeitpunkt: "vor der Samenreife geschnittene Stengel liefern ein besseres Material als nachher geschnittene. Die Fasern ausgereifter Stengel sind weit spröder."
und "im Zeitraum Ende Blüte. Die Schnitthöhe liegt dabei ca. 10 cm über dem Erdboden." konnte ich finden. D.h. in etwa Ende Juli bis Ende August. Den quantitativ und qualitativ höchsten Faserertrag gibt es wohl Mitte August.
Zur Röste (Rotte): ich habe mehrere Hinweise zur Tauröste und Wasserröste gefunden, die wohl beide bei der Brennesselfasergewinnung angewandt wurden. Aber: die folgende Aussage erscheint mir, vor allem im Hinblick auf Claudias Versuche, recht bedeutend, sie ist von einer Seite der Uni Ulm, Fachrichtung Biologie (Text über Aufbau von Pflanzenstängeln, Abschnitt über Röste im Vergleich zum Flachs:)
"Bei der Nessel (Urtica dioica, Urticaceae) kann der Zellverband nur durch Kochen in Laugen zerstört werden. Man nennt diesen Vorgang chemische Röste."
Auf einer Seite der Uni Hamburg, ebenfalls FR Biologie, heißt es ebenfalls:
"..werden die Feinfasern durch ein chemisches Verfahren gewonnen [..] Hierbei werden die Stängel in 0,4 %iger Sodalsöung oder nur in Wasser gekocht, die Rinde dann abgezogen und kalandert. Die so behandelten Rinden werden in 2%iger Natronlauge gekocht, damit sich die Fasern aus dem Parenchym lösen können."
Ich vermute, es macht Sinn ein paar Versuche parallel zu machen. Ein Bündel mit Tauröste, eines mit Wasserröste, eines in Wasser gekocht und ein anderes in einer Lauge gekocht.
Mal sehen was am besten geht.
Hat jemand Lust ebenfalls ein paar Versuchsreihen zu starten? Claudia, wie sieht´s aus?
Freue mich, von euch zu hören…
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Eintrag #15 vom 29. Jul. 2003 16:51 Uhr
Claudia
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Ich wuerd’ schon gerne mitmachen, aber von Dresden zu Dir ist es doch ein bisschen weit. Und ich selber kann in meiner Stadtwohnung keine Roeste machen, da killen mich Vermieter und Mitbewohner des Hauses…
Gruss, Claudia
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Eintrag #16 vom 30. Jul. 2003 11:34 Uhr
Sylvia Crumbach
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Hallo Christian,
leider habe ich auch keine Möglichkeit Nesseln vorzubereiten.
Magarete Halt schreibt in "Inicent Textiles of Bog und Burials" das aus Nessel auch ohne Vorbehandlung nur mit der Hand (ich denke auch mit einem Mühlchen) feste Schnüre gedreht werden können.
Wenn jemand Fasern vorbereiten will, kann ich mich gern zu Spinnen anbieten.
Ich würde es spanned finden wie sich die Fasern im Vergleich zu Hanf und Flachs verhalten.
Sylvia
Projekte zu lebendigen Geschichte
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Eintrag #17 vom 31. Jul. 2003 19:49 Uhr
Andrea Ohde
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..ich muß erst meine Schwester fragen die hat schon mal Nessel (Brennessel aus dem Garten gesponnen)….Sie sacht nur beim spinnen muß die Faser benässen werden…und es macht (ohne ßbung) die Fingerkuppen kaputt
…ich sehe mal zu das ich rausbekomme wenn meine Schwester zur Info bereit ist
Gruß Ymmina
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Eintrag #18 vom 24. Sep. 2003 23:26 Uhr
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Sehr viel hab ich noch nicht zu erzählen - bin immer noch am Ausprobieren…
Also,
zur Pflanze: die Große Brennnessel sollte es sein (Urtica dioica).
zu den Fasern: sie sind da. Und sie sind gut! Ich kann nur den Vergleich zu Dichtungshanffasern aus
der Klempnerei ziehen (hab gehört, das kann auch gut versponnen werden, sind ja auch bloß Hanffasern am ´Kardenband´) und muß sagen, durchaus vergleichbare Feinheit und Festigkeit.
zum Fasergehalt: mengenmäßig kann ich das bisher nur sehr ungenau erfassen. Aus etwa 3-5 getrockneten Stängeln hab ich ungefähr 2g verspinnbare Fasern (Länge 5-30cm) rausgeprokelt. (Die ganz langen können auch zusammenhängende Fasern sein, da bin ich mir nicht sicher. Jedenfalls haben sie Einiges ausgehalten bis sie im gekämmten Bündel waren, also werden sie auch in der Länge verspinnbar sein nehme ich an.)
Damit sind schätzungsweise 2.5 bis 5% der getrockneten Stängelmasse verspinnbare Fasern.
Das ist freilich kein besonders hoher Anteil, dafür ist aber die (auch nachhaltige) Verfügbarkeit der Pflanze relativ hoch. Nur mal Augen auf beim Fahren…
zum Herauslösen: bin noch am versuchen… Tauröste, Wasserröste, etc.
zum Spinnen: mit den Fingern versponnen ergeben die Fasern ein erstaunlich festes dünnes Garn, welches meiner (laienhaften) Einschätzung durchaus für die textile Verarbeitung geeignet ist. Auf jeden Fall bin ich jetzt davon überzeugt, daß man verzwirnt daraus Bogensehnen machen kann. Die halten echt was aus!
zur ßsthetik: wunderschön. Schneeweiße bis hellgraue flauschige Fasern.
Alles in Allem hätte ich nicht gedacht, was für Gegensätze in dieser Pflanze vereint sind; feuriges Brennen und flauschiges Streicheln… wirklich bemerkenswert.
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Eintrag #19 vom 24. Sep. 2003 23:47 Uhr
Beitrag anonymisiert
Liebe Sylvia, ich schick´ Dir gern was vorbei, nur weiß ich noch nicht wieviel ich überhaupt zusammenbekomme… bisher hat noch kein Verfahren so richtig was ohne erheblichen Aufwand ergeben.
Am Ende mußte ich doch immer die Fasern mit den Fingernägeln aus der Rinde kratzen.
Ab welcher Menge könntest Du denn überhaupt was damit anfangen?
Spinnst Du mit Hand, Handspule oder Spinnrad?
Bis es zu ´nem ganzen Rocken reicht, braucht´s bestimmt noch ´ne Weile…
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Eintrag #20 vom 25. Sep. 2003 17:01 Uhr
Sylvia Crumbach
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Hallo Christian,
ich kann nur efektiv mit der Handspindel umgehen, da ist die Menge an Fasern praktisch nicht so wichtig.
Sylvia
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Eintrag #21 vom 15. Okt. 2003 20:01 Uhr
Suche Informationen über Brennnessel als Faserlieferant, zur Verarbeitung derselben und natürlich, sonst würde ichs hier nicht schreiben: gibts das auch im Mittelalter und wenn ja, wann und wo (Quellen).
Ich hänge nämlich gerade bei meiner Recherche fest.
Gruß aus Sachsen von Rauke
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Eintrag #22 vom 16. Okt. 2003 08:25 Uhr
Bettina Drexler
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Auf Pro 7 kam die letzte Woche ein Beitrag über Brennesselfasern, industrielle Verarbeitung, Menge der Fasern und Verwendbarkeit. War sehr interessant, ich glaube in der Sendung Galileo oder Welt der Wunder, weiß ich nicht mehr genau, aber das kann man vielleicht bei Pro 7 erfragen.
Johanna Schoferin
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Eintrag #23 vom 16. Okt. 2003 08:29 Uhr
Bettina Drexler
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Habe nochmal nachgeschaut, Sendung war am 8.10.03 (Galileo)
wwwprosieben.de/wissen/galileo/themen/2003-10-08_02
Vielleicht kann man direkt von Pro 7 noch mehr Infos bekommen.
Johanna Schoferin
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Eintrag #24 vom 20. Okt. 2003 10:27 Uhr
Dirk
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in dem beitrag wurde gesagt ,dass brennesseln imme riweioder mal benutz wurdem zur stoffherstellung, so konte mann während des ersten weltkrieges brenneseln sammeln und sie tauschen,
brenneslestoff ist ein richtiger high-tech-stoff, welcher fewuchtigkeit vo innen nach aussen leitet,und nicht wie bei baumwolle dei feuchtigkeit nur aufsaugt, viele profisptolrt tragen mitlerweile stücke aus brenneeseln,
und zu menge war glaubisch 10qm pro hemd, weiß das aber nicht mehr genau
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Eintrag #25 vom 22. Dez. 2003 11:50 Uhr
Beitrag anonymisiert
Nach zahlreichen Versuchen hat es jetzt doch ein paar kleine Erfolge gegeben.
Mühsam ist es schon, aber das sind Baumwollepflücken und Schafezüchten schließlich auch, oder? ;-)
Es funktioniert tatsächlich eigentlich genauso wie die Flachsgewinnung.
Eine Wasserröste getrockneter Stängel hat brauchbare Ergebnisse gebracht. Ebenso eine eigtl. als Misserfolg verworfene Mischröste.
Die erste Tauröste ist verschimmelt…
Ein einstündiges Köcheln hat die Fasern zerstört..
Naja, die Misserfolge werde ich jetzt nicht alle
aufzählen…
Kurzfassung des einzigen bisher brauchbaren Verfahrens:
- Große Brennnesseln im August schneiden
- Entlauben (und Trocknen, wenn nicht sofort weiterverarbeitet wird)
- ca. 14 Tage Wasserröste (nicht in Gewässern, giftig für Fische,etc.!)
- Stängel an geschütztem Ort vorsichtig auslegen und sorgfältig Trocknen lassen! (die stinkigen schmierigen Stängel nicht abwaschen, sonst verheddern/-kleben sich die Fasern zu einem "Pelz"!)
- Stängel zentimeterweise zerdrücken/-brechen und die freiwerdenden Faserstränge abziehen
- Fasern mit einem feinem Kamm auskämmen und parallel zu einem Faserbündel auslegen
Da ich vor kurzem im Spinnen mit dem Spinnrad unterwiesen wurde, hab ich damit natürlich auch gleich mein Glück versucht. War erst gar nicht so einfach, ist dann aber doch noch ganz gut gegangen.
Das Ergebnis: Ein kleines Knäuel eines zwar kaum dehnbaren, dafür aber wirklich erstaunlich reißfesten Garnes.
Alles in allem (mir) die Mühe wert.
(ich werd bei Gelegenheit mal alles etwas detaillierter aufschreiben, das dann aber lieber per E-Mail/Post verschicken. Würde sonst hier den Rahmen sprengen.)
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Eintrag #26 vom 01. Okt. 2005 04:18 Uhr
Dagmar Gaber
Hallo,
soweit ich informiert bin, gibt ein Buch von Helga Heubach, dass sich u.a. auch mit der Verarbeitung, Verwendung, Geschichte (?) der Brennesselfaser beschäftigt.
Ich selbst habe das Buch (noch) nicht. Die Autorin hat mehrere Bücher über textile Themen im Eigenverlag herausgebracht, die aber leider schwierig und scheinbar nur über die Autorin zu bekommen sind.
Ihr könntet versuchen über die Handspinngilde e.V. Kontaktinformationen/Bezugsquelle für die Bücher zu bekommen:
Gruß DAGO
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Eintrag #27 vom 22. Feb. 2006 12:14 Uhr
Beitrag anonymisiert
Nachdem zwei Jahr vergangen warn…
Vor ein paar Tagen habe ich eine Mail bekommen in der ich nach der Zusammenfassung gefragt wurde,
die ich in meinem letzten Eintrag ‘versprochen’
hatte.
Ich muss zugeben, mich seit dem nicht mehr sehr
viel mit der Materie beschäftigt zu haben, fand es
aber doch keine schlechte Idee alles nochmal
aufzuschreiben, woran ich mich erinnern kann.
Dies hab nun auch getan und wer möchte der/dem
schicke ich die paar (nicht so besonders
ergebnisträchtigen) Seiten natürlich gerne per
Mail zu.
Da ich glaube irgendwo auf einem anderen
Datenträger noch ein paar Bilder von meinen
(Zwischen-)Ergebnissen zu haben, gibt es
vielleicht im Laufe des nächsten Monats noch eine
ergänzte Fassung.
Ich hoffe es finden sich immer mal wieder Leute
mit einem ‘brennenden’ Interesse an der Nesselfaser, die mir von eigenen erfolgreichen Ergebnissen berichten können.
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Eintrag #28 vom 27. Feb. 2013 00:22 Uhr
Susanne Winter
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Hallo,
wäre es möglich das du mir per email zuschickst woran du dich noch erinnerst bei der Herstellung von Fasern aus der Brennessel?
Das wäre wirklich schön, weil auch ich ein brennendes Interesse an der Herstellung von Fasern aus Brennessel habe, bevor alles im Nirvana verschwindet :))
lieben Gruß
Adelrun
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Eintrag #29 vom 27. Feb. 2013 00:26 Uhr
Susanne Winter
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Hallo Burkhardt,
bin bei der Suche auf Hinweisen zur Herstellung von Fasern aus Brennesseln auf deinen Beitrag hier gestossen, der ja aus dem Jahre 2000 ist , wie ich gerade festgestellt habe. Jetzt hoffe ich natürlich das du noch in diesem Forum bist!
Meine Frage: Hast du mittlerweile mehr herausgefunden?
Denn auch ich bin daran interessiert, bevor alles im Nirvana verschwindet, sollten wir diese alten Fertigkeiten nicht in Vergessenheit geraten lassen.
es grüsst die
Adelrun
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Eintrag #30 vom 30. Aug. 2015 22:50 Uhr
Manfred Westermayer
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Danke fürs Interesse an Nesseln,
Ja, die Nesselfasern sollen nicht verschwinden.
Wir sind dran und unterstützen das …
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Freundliche Grüße, manfred
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