Gewandung einer Handwerkerin um 1280
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Eintrag #1 vom 21. Jan. 2005 08:35 Uhr
Svea- Katrin Titze
Hallo allerseits !
Ich habe neulich darüber sinniert, ob Handwerkerinnen eventuell auch kurzärmelige Cotten getragen haben, sodass das "Unterhemd" zum Vorschein kam ?!
So richtig kann ich nicht daran glauben, aber ich bin nunmal nicht allwissend.
Kann mir jemand etwas dazu sagen ?!
Herzlichen Dank und viele Grüße,
Svea
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Eintrag #2 vom 21. Jan. 2005 20:09 Uhr
Jens
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Moin,
Also ich habe noch keine kurze Hauptoberbekleidung gesehen; warum auch. Man braucht das Kleidungsstück ja schliesslich auch für die kühleren Tage. Wenn’s störte wurde halt hochgekrempelt.
Gruss, Jens
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Eintrag #3 vom 21. Jan. 2005 23:16 Uhr
David Seidlitz
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Hallo Svea,
ich bin bisher auch noch auf keine "kurzärmelige" Oberbekleidung gestoßen.Ich fürchte fast, daß es mindestens unüblich war :o(
Bei den ßberbekleidungen gab es mannigfaltige Ausformungen, aber in wie weit es für eine einfache Handwerkersfrau anzunehmen ist bleibt fraglich.
Warum soll es auch kurzärmelig sein? Bleib einfach bei der Langarmvariante, so bist du auf der sicheren Seite ;o)
Gruß,
David
familia ministerialis - Alltag um 1280
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Eintrag #4 vom 21. Jan. 2005 23:18 Uhr
David Seidlitz
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Nachtrag:
Ich vergaß zu erwähnen das ich mich auf Frauenkleidung bezog ;o)
David
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Eintrag #5 vom 24. Jan. 2005 09:08 Uhr
Svea- Katrin Titze
Also ich konnte es mir auch nicht vorstellen, da ich nirgendwo auch nur annähernd ein Indiz dafür gefunden habe.
Das bestärkt mich doch in meiner Annahme.
Herzlichen Dank !
Johanna (Der Fürspan)
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Eintrag #6 vom 25. Jan. 2005 11:06 Uhr
Dirk Jerusalem
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Hallo zusammen,
da dürfte man wie so oft ein wenig interpretieren müssen.
Ich würde so etwas vorschlagen wie es in der Maciejowsky-Bibel gut bei einer Dienstmagd zu sehen ist:
wwwtempora-nostra.de/[
]/Aus-kfb082-BadenBade380-8[
]
Also hochgekremptelte ßrmel der Unterkleidung und "Schlitze" in Achselnähe. Inwieweit diese Form einen speziellen Namen in der Literatur (ob nun zeitgenössisch oder der modernen Fachliteratur) hat ist mir nicht bekannt.
Gruß,
Terricus
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Eintrag #7 vom 25. Jan. 2005 11:07 Uhr
Dirk Jerusalem
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da fehlt was:
"Schlitze" in Achselnähe in der Kotte …
Terricus
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Eintrag #8 vom 25. Jan. 2005 12:27 Uhr
Jens
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Moin,
Ist interessant, nur die Frage ist, ob’s da auch was in Deutschland ind er Art gibt, oder stellt Svea Frankreich dar? ;)
Gruss, Jens
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Eintrag #9 vom 25. Jan. 2005 12:55 Uhr
Oliver Hauss
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Hast du irgendeinen Anhaltspunkt, oder Grund anzunehmen, dass es das nicht in Deutschland gab? Zumal die Frage ist, was in diesem Zusammenhang Deutschland, und was Frankreich ist. Zur Blüte der Champagnemessen eine textilkulturelle Isolation Frankreichs anzunehmen ist reichlich gewagt.
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Eintrag #10 vom 25. Jan. 2005 13:26 Uhr
Stella
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Liebster Oliver,
allerdings ist es auch gewagt, eine zeitliche ßbereinstimmung der Ausbreitung einer Mode anzunehmen!
Grüße Rita
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Eintrag #11 vom 25. Jan. 2005 13:56 Uhr
Oliver Hauss
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>allerdings ist es auch gewagt, eine zeitliche ßbereinstimmung der Ausbreitung einer Mode anzunehmen!
Wäre es in der Tat, nur habe ich das nicht getan. Ich habe lediglich kritisiert, dass Jens so tut, als ob Frankreich und Deutschland auf unterschiedlichen Kontinenten liegen. Im ßbrigen liegen zwischen der Maciejowski-Bibel und dem fraglichen Zeitraum 30-40 Jahre. Weshalb du also auf zeitliche ßbereinstimmung kommst, ist mir nicht ganz klar.
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Eintrag #12 vom 25. Jan. 2005 14:03 Uhr
Dirk Jerusalem
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Hallo Leute,
ich frag mich warum da jetzt plötzlich soviel Aufhebens gemacht wird. Ich sprach ja nicht umsonst in meinem ersten Satz von hohem Interpretationsbedarf … Escas Einwand ist zwar durchaus berechtigt, aber eigtl unnötig, da das regionale Problem ja sowieso bekannt sein dürfte.
Allerdings halte ich (Vorsicht eigene Meinung) das Problem in der Region Mittelrhein (=Sveas Region)und Oberrhein für nicht besonders stark ausgeprägt, da sich bspw. in der figuralen Plastik des 13ten Jahrhunderts zwischen dem Rheingebiet und Frankreich viele Gemeinsamkeiten finden. Was natürlich auch darauf zurückzuführen ist, daß viele Baumeister sich an den französischen Traditionen orientiert haben, wenn sie nicht sogar identische Personen waren …
Das Problem hat man aber ebenso in der stilistischen Weiterführung der Illuminationen der Pariser bzw. Flandrischen Schulen etc.
Aber dieses Themengebiet gehört eher generell zum Thema Kunstgeschichte oder Recherche bzw. Wissenschaftskritik im Allgemeinen…
Gruß,
Terricus
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Eintrag #13 vom 25. Jan. 2005 14:12 Uhr
Jens
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Moin,
Olivier, die Mac ist 1250-60 entstanden, also wären es erbenzählerisch 20-30 Jahre.
Und ich habe wie garnix getan, ich habe nur darauf hingewiesen, dass man die Regionalität beachten sollte. Und das, weil ich davon ausgehe, dass das Svea eben _nicht_ unbedingt bekannt ist!
Und zum Thema:
Ich täte mich gerade bei einer Magd _nicht_ nach nicht-regionalen Quellen richten, sondern eher konservativ auf einheimische, möglichst auch noch örtliche Nahe, zurückgreifen, ehe ich ob der persönlichen Vorliebe auf eine möglicherweise(!) regional französische Lösung zurückgreife.
Nur das ist es, was ich raten täte.
Gruss, Jens
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Eintrag #14 vom 29. Jan. 2005 01:55 Uhr
Roland Schulz
Esca´s Einwand finde ich im Prinzip schon berechtigt; Region A ist nicht unbedingt gleich Region B, ebenso wie Zeit X nicht unbedingt gleich Zeit Y ist.
Allerdings habe ich persönlich keine ernstlichen Bedenken die MAC Bibel auch für den Raum Lothringen, Franken, Schwaben einzusetzen.
Wenn ich z.B. Abbildungen von Zivilkleidungen, Schuhen, Gegenständen in Mac und alternativ dem Aschaffenburger Evangeliar (ca. 1250) betrachte, dann fallen eigentlich keine Unterschiede auf.
Einziger mir aufgefallener Unterschied liegt in der Form der abgebildeten Eisenhüte, aber darum gehts ja hier nicht *ggg*
Gruß,
Roland
Leben und Handwerk
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Eintrag #15 vom 31. Jan. 2005 08:28 Uhr
Svea- Katrin Titze
Mir ist durchaus bekannt, dass es regionale Unterschiede gabe, wenn Esca auch der Meinung ist, dass ich das nicht unbedingt weiß. Ich kann denken und ein weiterer Vorteil: Ich kann lesen !
Herzlichen Dank für Eure Antworten
und viele Grüße,
Svea
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Eintrag #16 vom 17. Aug. 2005 12:13 Uhr
Thurid
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Hallo!
Wenn ich mich recht erinnere, ist auf dem Katalog zu der Ausstellung "Spätmittelalter am Oberrhein" (so 3, 4 Jahre her) eine Frau an einer Tonscheibe abgebildet, die nur eine Art Latzkleid trägt. Gut, ist halt leider später.
Vielleicht nutzt es trotzdem was.
Grüße,
Hedwig Swende von Weinheim (Thurid)
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Eintrag #17 vom 17. Aug. 2005 12:30 Uhr
Ruth
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Hallo,
im Goslarer Evangeliar (Deutschland, frühes 13. Jh.) gibt es eine Abbildung einer Frau/Magd am Wochenbett in einem anscheinend kurzärmligen grauen Kleid - die Abbildung ist allerdings interpretationsbedürftig: die kurzen ßrmel sind am Abschluß braun besetzt - es könnte sich also auch um kontrastfarbig gefütterte hochgekrempelte ßrmel handeln (obwohl dafür wiederum keine korrespondierenden Falten oder Stoffwülste ersichtlich sind, die bei der nebenstehenden Magd wiederum hervorragend erkennbar sind)… sag niemals nie… ;-)
Ruth
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Eintrag #18 vom 18. Aug. 2005 08:10 Uhr
Martin Opitz
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Hallo,
das von Thurid erwähnte Bild ( wwwvl-museen.de/aus-rez/pix/westermann01-1.jpg )ist auch in "Stadtluft, Hirsebrei und Bettelmönch" S.399 drin. Ist aber leider um 1450 von einer Spielkarte des sog. Hofämterspiels.
Also leider nichts für 1280.
Grüße
Martin
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