Eintrag #1 vom 05. Apr. 2009 14:14 Uhr
Birgit Kapraun
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Hallo,
ich habe hier ein Thema, zu dem ich leider nur sehr wenig gefunden habe, daher die Frage hier.
Und zwar suche ich Quellen zur provinzialrömischen Frauenkleidung im Gallien des 2.-3. Jhd. u.Z. Offenbar ist das ein Thema, zu dem so gut wie gar nichts geforscht/belegt ist, zumindest nichts annähernd neues. S
Was ich habe ist "Roman Clothing and Fashion" von A.T. Croom, 2. Auflage 2002 (1. war von 2000). Unter provinzialrömischer Kleidung in Gallien ist da der "gallic coat" erwähnt, Seite 137ff. Nach Beschreibung ist das eine Art Tunika plus Mantel für Männer (knielang), für Frauen mit bodenlanger Untertunika, Ärmel bis Ellenbogen und darüber ein "mantle", was als kleinere Ausgabe der Palla beschrieben wird. Sowohl Männer als auch Frauen trugen dies ungegürtet. Als Fundbeispiel ist Les Martres-de-Veyre genannt, aber schon 1851 ausgegraben und dokumentiert. Es war auch lt. Fundbericht ein 4,3 m langer Stoffgürtel im Grab - sowas ist eigentlich aus der Tracht für Sklavinnen belegt aber dazu passt das restliche Grab nicht.
Im Fund würde sich so eine Tracht natürlich kaum erhalten (keine Fibeln für Unter- und Obergewand, keine Gürtelmetallteile… allerhöchstens eine Fibel für den "mantle/kleine Palla").
Kennt jemand diese Funde aus Les Martres-de-Veyre, oder links oder hat irgendwelche weiteren Infos zum "gallic coat" - gibts hierfür einen deutschen Namen? "Gallischer Mantel" wär natürlich eine Übersetzung aber vielleicht etwas irreführend.
Wohlgemerkt, ich suche NICHTS zu Peplos und co und NICHTS zur stadtrömischen Tracht (stola, palla etc). Dazu gibts genug Literatur.
Quellen können auch gern in englisch sein.
Sollte jemand ein Forum wissen, wo diese Frage besser aufgehoben ist als hier, auch gern her mit der Info.
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Eintrag #2 vom 05. Apr. 2009 14:19 Uhr
Birgit Kapraun
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noch ein Nachtrag: von J.P. Wild gibt es ein Buch "Textile Manufacture in the Northern Roman Provinces", das dürfte Zeit und Raum korrekt abdecken - ist aber eine Neuauflage von 1970 also auch nicht gerade der neueste Erkenntnisstand. Kennt jemand vielleicht dieses Buch und könnte was dazu sagen hinsichtlich Brauchbarkeit?
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Eintrag #3 vom 05. Apr. 2009 17:34 Uhr
Thorsten Seifert
Zu den Gallischen Mäntel der gewünschten Zeit kann ich nichts sagen. Doch gibt es die Bezeichnung auch im 9. Jhr. und bezeichnet einen kurzen Rechteckmantel. Vielleicht ein Hinweis.
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Eintrag #4 vom 05. Apr. 2009 18:51 Uhr
Volker Bach
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kennt man auch als ‘gallo-römische Tunica’ oder ‘gallische Tunika’. Zu Les Martres de Veyre suche ich auch schon seit geraumer Zeit. Ein Fund, der vielleicht von Interesse sein könnte, ist reepsholt, da es sich bei dieser Tunika möglicherweise um eine ebensolche aus Gallien handelte. Sie ist untypisch für die germanische Kleidung der Zeit, soweit wir das beurteilen können. MWN ist sie in Schlabows Textilfunden aufgenommen und auch von Irmingard Fuhrmann in Germania (1943) gut, aber schwer zu finden publiziert.
Etwas mehr Information findet sich auch in Böhme-Schönberger, Astrid: KLeidung und Schmuck in Rome und den Provinzen (Schriften Limesmuseum Aalen 50), Stuttgart 1997 und in Pausch, Matthias: Die römische Tunika, Wißner Verlag (o.O.) 2003. Wilds Buch habe ich nicht grünfdlich genug gelesen, aber sein Artikel in den Bonner Jahrbüchern ist eine gute Grundlage.
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Eintrag #5 vom 05. Apr. 2009 19:07 Uhr
Birgit Kapraun
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Hallo,
das hilft doch schon mal weiter - viel scheint´s tatsächlich nicht zu geben. Also übersetzt man das doch mit "Tunika".
Hast Du die Nr. des Jahrbuchs in dem der Artikel von Wild erschienen ist (den hab ich als Quellenverweis nämlich auch bekommen)? Leider bin ich selbst seit Jahren aus der Uni raus und auch in meinem Bekanntenkreis hab ich derzeit keinen Zugang zu einer UB.
Die anderen werd ich mal versuchen zu finden. Danke.
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Eintrag #6 vom 05. Apr. 2009 20:05 Uhr
Beate
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Warum hast du keinen Zugang zur Unibibliothek?
Unibibliotheken stehen doch jedem Bürger offen.
Das Bonner Jahrbuch kann ich hier in Hamburger Unibibliothek zwar nicht ausleihen, aber in der Präsenzbibilothek vor Ort einsehen und kopieren.
Und was hier nicht steht, besorge ich mir dann eben per Fernleihe.
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Eintrag #7 vom 05. Apr. 2009 21:16 Uhr
Birgit Kapraun
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Hallo,
Zeit, die liebe Zeit…
Recherche Internet geht, weil von zuhause. Für alles andere einfach keine Energie.
Rest frisst Arbeit, Arbeitsweg und der sonstige Alltagskram. Aufwendige Literaturrecherche Uni fällt da flach.
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Eintrag #8 vom 06. Apr. 2009 09:18 Uhr
Oliver
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Die meisten Unis bieten übers Internet eine Recherche an.
Auch sind die Bib Zeiten recht ordentlich, hier in Düsseldorf hat die Uni bib im Hauptrakt Samstags bis 24:00 Uhr offen, ist also besser als einkaufen gehen..
Also Rechere und Bestellung bei Fernleihe übers Internet, dann ware nur noch die Abholung oder Kopiererei in der Bib selbst. Ein Ausweis (der eventuell vorher beschtäft warden muss) kostet hier 5 Euro/Jahr
Eine Zeit lang gab es auch einen PDF Service per Emai, für einzelne Aufsätze, ist aber glaube ich aus rechtlichen Gründen nicht mehr üblich.
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