Eintrag #1 vom 14. Mai. 2009 15:27 Uhr
Melanie Kluth
Seid gegrüßt.
Im Jahre 2008 hat mein Freundeskreis sein erstes Heelager gegründet. Da wir unserem Namen gerecht werden wollen, wir stellen einen Germanenstamm um 0 dar, sind wir fleißig am arbeiten und recherchieren. Ich erhoffte mir bei TeVi Hilfe, konnte aber bisher keinen Thread über germanische Frauenbekleidung finden.
Kennt sich jemand mit diesem Gebiet aus, oder könnte man im Notfall auch auf die Kleidung der Friesen oder Langobarden zurückgreifen?
Ich bin für jede Anregung dankbar.
Melanie
Bewertung:
Eintrag #2 vom 14. Mai. 2009 19:17 Uhr
Andreas Pilz
Was für eine Region bzw. was für ein Stamm?
Bewertung:
Eintrag #3 vom 14. Mai. 2009 20:53 Uhr
Rolf Schubert
Bitte einloggen, um Rolf Schubert eine Nachricht zu schreiben.
"Was für eine Region bzw. was für ein Stamm?"
Hmmmm…., das ist eigentlich die normale Antwort auf so ein "Eingangsposting".
Allerdings sehe ich es hier etwas anders und als definitiv falsch an so zu antworten.
Wer sich mal mit der Zeit um Null nach Christi beschäftigt hat weis auch warum. ;-)
Aber seis drum…
@Melanie
Es ist schwierig Bekleidung um Null herum zu rekonstruieren. Es gibt einfach recht wenig brauchbare Funde.
Der z.B. ugs. Peplos, könnte z.B. auch ein Rock sein, der doppelt getragen wurde…
Ob Germanen um Null schon Hosen getragen haben ist auch Interpretationssache…
Auch wenn ich Eigenwerbung hasse:
Vielleicht versuchst du dir erst einmal einen kleinen Überblick zu verschaffen.
Die Literaturliste dort ist übrigens "Pflichtlektüre" denn schlechte Germanendarsteller gibt es schon zur genüge :-)
Bewertung:
Eintrag #4 vom 15. Mai. 2009 06:35 Uhr
Beate
(Nachname für Gäste nicht sichtbar)
Bitte einloggen, um Beate eine Nachricht zu schreiben.
Für die Region möchte ich zusätzlich noch auf die Reihe "Probleme der Küstenforschung im südlichen Nordseegebiet" verweisen, da findet man immerhin auch ein paar Aufsätze über Textilfunde (wenn auch kein Kleidungsstücke, so zumindest Hinweise zu Stoffen). Generell ist das Studium dieser Bücher für eine Darstellung im niedersächsischen Küstenbereich unverzichtbar.
Ach ja… zum Titel, von wegen "Probleme". ich sag nur "Nomen es Omen". Und die Zeit um 0 ist in diesem Gebiet in jeder Hinsicht ausgesprochen fundarm. Keramik geht grad noch, aber alles andere ist mehr als schwierig.
Für Bekleidung bleibt dir eh nur der Blick weit über die Region hinaus (-> Moorleichen z.B. Huldremose). Achtung, diverse Textilfunde aus den Mooren wurden erst vor kurzem neu datiert!
Mit allen anderen Ausstattungsteilen ausser Keramik sieht es nicht viel besser aus.
Also ausgenommen schwierige Darstellung, die ihr euch da ausgesucht habt.
Bewertung:
Eintrag #5 vom 15. Mai. 2009 07:53 Uhr
Melanie Kluth
@ Andreas: Die Germanen in unserer Region wurden als die Chauken bezeichnet, nannten sich selbst aber Habukos. Seit 12 v. Ch. waren sie den Römern bekannt und in dieser Zeit wollen wir uns ansiedeln.
@Rolf: Obwohl du Eigenwerbung hasst, bin ich in diesem Fall doch recht dankbar dafür…auch wenn ich die nächsten Jahre Bücher wälzen muss ;) Da ihr ein zeitliches Vorbild seid, werde ich die Seite wohl noch öfter besuchen.
Ich werde jetzt das Stadtarchiv und unsere Archäologische Denkmalpflege zu Rate ziehen.
@Beate: Danke für die Literatur. Große Hoffnungen sollte ich mir wohl nicht machen, aber die Grenze zwischen Chauken und Langobarden lag genau in unserer Region - vielleicht wird man dort fündiger.
Jetzt weiß ich auch, warum man auf TV weniger zu Germanen findet. Ich bin euch jedenfalls sehr dankbar.
Melanie
Bewertung: