Federn am Hut
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Eintrag #1 vom 28. Jun. 2006 09:33 Uhr
Peter Dietl
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Hallo,
falls hierzu schon ein Eintrag besteht, bitte ich um verschieben, habe nur leider nichts darüber gefunden.
An Helmen (sowohl keltisch/gallische als auch Spätmittelalterhelme) findet man ja manchmal Hülsen für die Aufnahme von Helmzier, wie sieht aber die Befestigung vom nicht gerade dezenten Federschmuck an Landsknechtbaretten oder Hüten um 1500/1520 aus, hatte man da auch Hülsen oder wurden die einfach festgebunden. Gibt es da Fundstücke oder zumindestens genauere Abbildungen.
Danke für jegliche Hilfe.
Peter Tollomei … Kaufmann aus Töplitz
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Eintrag #2 vom 28. Jun. 2006 20:33 Uhr
Johann Anton Mattes
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Mir fallen jetzt leider weder aufschlußreiche Bilder noch Funde (sieht für landsknechts hüte wohl eh ziemlich schlecht aus) zu dem Thema ein. Aber rein vom Praxisbezug her würde ich eher sagen, dass man die schlichtweg angenäht hat. so eine Hülse ist doch ein unnötiger Kostenfaktor.(?)
Mfg: Johann
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Eintrag #3 vom 28. Jun. 2006 20:41 Uhr
Daniel Jex
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Bezüglich "annähen" ein kleiner Praxistip am Rande.
Wenn Du Kleingefieder oder Flaumfedern nimmst/nehmen willst - steck sie in die Spitze einer etwas größeren Feder - dann hast Du einen schönen "Federbusch" und es wackelt nicht gar so grausam.
Falkenherz
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Eintrag #4 vom 29. Jun. 2006 09:26 Uhr
Dietrich
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Bei sechs bis acht Metern Stoff für einen Rock und Seidenfutter in Kleidung und Kopfbedeckungen fallen wohl Hülsen als "Kostenfaktor" nicht mehr so sehr in´s Gewicht….
Aber einen Beleg dafür habe ich auch nicht; werde trotzdem nochmal nachschauen, ob ich was darüber finde.
Dietrich
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Eintrag #5 vom 11. Jul. 2006 14:34 Uhr
Oliver Walter
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gibts da vielleicht schon neuere erkenntnisse?
ich für meinen teil hab da auch nix gefunden … :-(
gruß
O.
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Eintrag #6 vom 12. Jul. 2006 18:03 Uhr
Johann Anton Mattes
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@ Dietrich: Okay, bei dem Aufwand für den normalen Habit eines Landsknechts damals fallen die Hülsen wohl kaum mehr ins finanzielle Gewicht.
Aber für einen Landsknecht heute. Gerade wo aus div. Kupferstichen nur noch belegbar ist, dass Federn getragen wurden fallen die schon ins finanzielle Gewicht (Im Gegensatz zum Historischen Landsknecht weiß der moderne nämlich auch, dass er morgen auch noch was zu essen braucht).
Deshalb und weil sie bisher nicht belegt werden konnten (hab auch in unserer schönen Uni-Bib nix dazu gefunden) würde ich sagen (zumindestens bis ich eines besseren belehrt wurde) Lass die Dinger weg.
Mfg: Johann
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Eintrag #7 vom 12. Jul. 2006 18:19 Uhr
Wolfgang Stocker
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Wir nähen unsere Federn an, das sieht im Resultat aus wie auf den zeitgenössischen Abbildungen. Wichtig ist ja auch nicht wie die festgemacht werden, hauptsache viele sinds und bunt.
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Eintrag #8 vom 13. Jul. 2006 08:16 Uhr
Peter Dietl
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@Wolfgang: Nun ja, ich persönlich finde es schon wichtig zu wissen, wie Dinge korrekt befestigt werden, diese Details sind es, die für mich die Qualität einer Darstellung ausmachen.
Und zu vielen bunte Federn…da ich nicht weiß, ob und wie man Straußenfedern gefärbt hat, trage ich vorerst nur naturschwarze Straußen- in Verbindung mit "kaiserlichen" Pfauenfedern.
Werde also erstmal die Federn weglassen, bis neue Erkenntnisse auftauche.
Danke euch trotzdem.
PS: weiß jemand, inwieweit sich Gürtel und Taschen (besonders Gürtellänge und Schnallenform) um 1500 (Süddeutsch) von vorangegangenen Perioden unterscheiden?
Peter Tollomei … Kaufmann aus Töplitz
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Eintrag #9 vom 13. Jul. 2006 13:28 Uhr
Daniel Jex
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Es passt nur bedingt zum Thema aber trotzdem:
Wenn ihr Federn für Zierrat verwendet seit bitte vorsichtig und haltet euch strikt an die Bestimmungen des Natur- und Artenschutzrechtes bzw. an die gültigen Jagdschutzverordnungen.
Im Moment sind die Behörden sehr darauf bedacht daß da alles "gesetzestreu" abläuft und sind entsprechend auch am suchen und stöbern.
Sofern kein Bedarf an einem gemütlichen Beisammensein mit Staatsanwaltschaft, Zoll und Co. besteht sein eben bitte vorsichtig.
liebe Grüße
Falkenherz
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Eintrag #10 vom 13. Jul. 2006 16:06 Uhr
Andreas Schatten
Kann mich Daniel nur anschließen! Hatten vor ein paar Jahren genau das Problem weil wir Steinadlerfedern am Helm/Hut hatten. Hatten aber den Kaufbeleg der Falknerei dabei. Ist schon irre auf was man alles schauen muß ;-)
Aber Betreff Befestigung. Wir haben um unsere Eisenhüte geflochtene (3 u. 4-fach) Zierbänder gebunden. Hier haben wir die Federn mit eingeflochten. Hält super, ist einfach zu bewerkstelligen und in der Machart auch logisch.
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Eintrag #11 vom 20. Jul. 2006 09:33 Uhr
Wolfgang Stocker
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Also ich besitze selber etwa 200 zeitgenössische Abbildungen von Landsknechten in typischer Tracht. Vorwiegend von Holbein, Dürer und den Cranachs. Auf keiner einzigen ist zu erkennen wie die Federn befestigt sind. Bei manchen kann man davon ausgehen daß sie in die Schlitze des Hutes eingefluchten sind. Bei anderen sind die Federn einfach auf dem Hut als würden sie draufliegen, ergo mit Sicherheit angenäht. Ausserdem machen Metallhülsen auch keinen Sinn wenn die Federn nicht aufrecht stehen sollen, Aufrecht stehende Federn waren wiederum ein Attribut der Ritterschaft welche die Landsknechte mit Ihrer Mode verhöhnen und nicht nachahmen wollten, das erklärt auch warum auf keiner meiner Abb. ein Lk aufrecht stehende Federn trägt.
Straußenfedern wurden schon im Römischen Reich sehr geschätzt und wurden soch in der antike Gefärbt. Die Federn waren ein sehr begehrtes Handelsgut und wurden in riesigen Karawanen von Südafrika aus nach Karthago oder Alexandria gebracht. Die Stadt Timbuktu war dabei die letzte Karawanenstation vor der Sahara und wurde, lange bevor in ihrer Nähe Salz abgebaut wurde, durch den Handel mit Straußenfedern zur wohlhabenden Metropole.
Wers nicht glaubt. Vieles davon steht sogar in Wikipedia zum Nachlesen.
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