FMA-Recherche, wie geht das? Neuling!
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Eintrag #1 vom 11. Jul. 2007 13:24 Uhr
Philipp
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Hallo,
ich hoffe mal, dass es die Frage nicht schon gab…
Ich war ein paar Jahre im LARP-Bereich tätig und würde nun gerne ins Reenactment einsteigen.
Ich lese hier zwar immer viel über Abbildungen, Funde usw., aber woher bekommt ihr diese Infos?
Am liebsten würde ich gleich "alles richtig machen", also meine Gewandung vom exakten Schnitt über die Naht bis hin zum Halsausschnitt, so anfertigen wie es bis auf das letze Fädchen "A" ist. Aber irgendwie find ich mich nicht zurecht.
Welcher Region ich mich dabei genau zuwende, weiß ich noch nicht, vlt. Wikinger, mal sehn. Erstmal recherschieren…
Daher meine Frage: Wie suche ich (vorzugsweise im Internet) nach Quellen? Mit wild drauflos googlen komm ich nicht voran.
Was mich interessieren würd, wären genaue Beschreibungen und Bericht über tasächliche Funde. Wende ich mich da am besten an Museen oder an Universitäten?
Vieln Dnak udn vieel GrüßePhilipp
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Eintrag #2 vom 11. Jul. 2007 13:28 Uhr
Philipp
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..oke ,dass mit der signatur muss noch geübt werden. sorry!
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Eintrag #3 vom 11. Jul. 2007 13:55 Uhr
Ulrich Busse
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Klar gab es diese Frage schon, Philipp, unzählige Male … :-)
Geh’ mal in die Rubrik >Szene und dann >Einsteiger. Da findest Du in der Tat den Einstieg.
Und eines vorweg, verlasse Dich nicht auf das Internet, das ist bestenfalls eine Such- und Orientierungshilfe. Bibliotheken und Museen werden Dein bevorzugter Aufenthalt werden, wenn Du es ernst meinst …
Grüße aus dem Havelland
Ulli
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Eintrag #4 vom 11. Jul. 2007 13:59 Uhr
Anna
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Hallo Philipp,
die Infos hier stammen größtenteils aus Büchern, von denen in den verschiedenen Threads auch immer wieder Titel genannt werden.
Hilfreich sind auch die Literaturlisten verschiedener FrühMi-Gruppen oder -portalen wie z.B.
Da findest Du sonst auch Linklisten.
Liebe Grüße, Anna
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Eintrag #5 vom 11. Jul. 2007 15:55 Uhr
Thorsten
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Moinmoin,
mein Vorschlag wäre, bevor Du Dich überhaupt mit den ganzen Detailinfos hier rumschlägst, ganz grob die Richtung checken, in die es am Ende gehen soll.
Wikinger ist vergleichsweise einfach, da gibt es schon x Gruppen von (unglücklicherweise auch eine Menge, die dort alles in einen Topf werfen). Interessant sind meiner Meinung nach aber auch eine Menge anderer Zeiten Regionen - bei Wikingern sind halt auch die Klischees beliebt. Ich selber bin eher jemand, der einen lokalen Bezug sucht - auch weil es die Suche nach Originalen in den örtlichen Museen einfacher macht.
Ich würde mir vor irgendwelchen teuren Ausgrabungsberichten erst mal einfach ein paar populärwissenschaftliche Bücher zum ßberblick heran ziehen. Der Vorteil ist, daß es diese oft in den lokalen Büchereien gibt und man bei Interesse die Bibliografien der Bücher durchforsten und dann sein Wissen vertiefen kann. Das wird zwar erstmal höchstwahrscheinlich nicht genug Infos für eine Darstellung geben, doch mit Glück findest Du ja dann eine Richtung, in die Du darstellerisch einsteigen willst.
Als Beispiel für interessante Dinge - abseits der Standard-Wikinger - wären Sachsen, Ottonen, vielleicht frühe Salier, Slawen und in Deinem Gebiet natürlich Franken, gegebenenfalls Alemannen.
Ich persönlich schaue erst, ob mir eine Zeit gefällt und fange dann an auch für eine Darstellugn zu recherchieren. Aber viele, wenn nicht die meisten, werden eher den umgekehrten Weg gehen, daß sie über das spielerische Interesse (nicht abwertend) an einer Darstellung - sei es weil einem die Klamotten gefallen oder es schon hunderte andere Darsteller gibt, mit denen man "spielen" kann - zum Wissen über die Zeit kommen.
Was da für Dich das beste ist, mußt Du selber wissen. ABer hier oder z.B. im Vikingnet.de wirst Du dann sicher bei freundlicher Anfrage einiges an Hilfe bekommen können.
Bis denn
Thorsten
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Eintrag #6 vom 11. Jul. 2007 18:25 Uhr
Karen Thöle
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Hast Du schon eine Vorstellung, wann und wo Du Dich ansiedelst? Bei etlichen Regionen gibt es da vor der Christianisierung noch die Sitte, die Verstorbenen "normal" bekleidet zu bestatten und ihnen Beigaben mitzugeben. Da hat man dann die Möglichkeit, sich ein spezielles Grab herauszusuchen und dann genau die zusammengehörigen Sachen nachzubauen. Nach der Christianisierung dürfte es dann da so sein, wie es auch noch im Hoch- und Spätmittelalter ist: Man findet dann meist nur das wieder, was verlorenging oder im Müll landete.
Ausgrabungsberichte zu solchen Funden, seien es Gräber oder Müllkippen, sind wichtig für Kleidungs-Accessoires, für Keramik und ßhnliches. Wenn Du Dich für eine bestimmte Zeit und Region entschieden hast, findest Du hier vielleicht sogar schon einen Thread, der sich genau damit beschäftigt, und in dem das eine oder andere Buch genannt ist. Und weil Fachliteratur wirklich teuer ist, empfehle ich Fernleihe in der Bibliothek.
Die Kleidung an sich ist ein schwierigeres Kapitel. Vollständig erhaltene Kleidungsstücke sind in jeder Epoche des Mittelalters extrem selten. Sie geben aber Aufschluß für Grundlegendes. Häufiger sind dann noch Stoff-Fragmente, als Reste im Boden oder auch als Reliquien-Umhüllung. Für manche Zeiten und Regionen gibt es dann auch noch Buchmalerei in Handschriften, wo man die Entwicklung der Mode nachvollziehen kann. Wo die Schriftlichkeit noch nicht so weit fortgeschritten ist, müssen dann doch die Grabfunde Aufschluß geben, die Stoff-Fetzen und die Fibeln: Wie muß ein Kleidungsstück geschnitten sein, damit Fibeln an diesen bestimmten Positionen sinnvoll sind?
Je nachdem, für welche Zeit und Region Du Dich entscheidest, muß auch die Recherche anders aussehen. Wenn Du z.B. Frankenreich, ca. 900 machen willst, wirst Du in Büchern zur Kunst dieser Zeit zahlreiche Handschriften finden, in denen die Kleidung dieser Zeit abgebildet ist. Wenn Du Dich für Deine Heimatstadt, ca. 500 entscheidest, wird es vermutlich keine Buchmalerei dazu geben - aber Du könntest Dich beim Denkmalamt in Deiner Stadt erkundigen, ob es Ergebnisse von Ausgrabungen gibt.
Hat also alles seine Vor- und Nachteile.
Bis denn
Karen Thöle
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